Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
IDENTIFICATION OF AN ELECTRONIC COMPONENT USING DIFFERENT COMPONENT DESCRIPTIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/092514
Kind Code:
A1
Abstract:
The present application describes a method for automatically identifying an electronic component (260a, 260b) using image processing. The method has the following steps: (a) loading a data record having different descriptions of the visual appearance of the electronic component (260a, 260b) into a data processing device (151), (b) loading a picture of the electronic component (260a, 260b) which has been taken by a camera (150) into the data processing device (151), and (c) comparing at least one feature of the different descriptions with at least one feature (265a, 265b) of the picture, with the component (260a, 260b) being identified as corresponding to the data record if the at least one feature (265a, 265b) of the picture corresponds to at least one feature of the data record within a prescribed tolerance.

Inventors:
SCHNEKENBURGER THOMAS (DE)
BRODT MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/059650
Publication Date:
August 07, 2008
Filing Date:
September 13, 2007
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
SCHNEKENBURGER THOMAS (DE)
BRODT MICHAEL (DE)
International Classes:
H05K13/08; H05K13/04
Foreign References:
US20020092161A12002-07-18
EP1424885A22004-06-02
EP0994328A22000-04-19
Attorney, Agent or Firm:
BERG, Peter (Postfach 22 16 34, München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes (260a, 260b) mittels Bildverarbeitung, das Ver- fahren aufweisend folgende Schritte:

• Laden eines Datensatzes mit unterschiedlichen Beschreibungen des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements (260a, 260b) in eine Datenverarbeitungseinrichtung (151) , • Laden eines von einer Kamera (150) aufgenommenen Bildes von zumindest einem Teil des elektronischen Bauelements (260a, 260b) in die Datenverarbeitungseinrichtung (151), und

• Vergleichen von zumindest einem Merkmal der unterschiedli- chen Beschreibungen mit zumindest einem Merkmal (265a,

265b) des Bildes, wobei das Bauelement (260a, 260b) als dem Datensatz entsprechend erkannt wird, wenn das zumindest eine Merkmal (260a, 260b) des Bildes inner- halb einer vorgegebenen Toleranz zumindest einem Merkmal des Datensatzes entspricht.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Beschreibung eine geometrische Beschreibung (280) der Ge- häuseform des Bauelements (260a, 260b) ist.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei das in die Datenverarbeitungseinrichtung (151) geladene Bild ein von einer Bauelement-Haltevorrichtung (120) aufgenommenes elektronisches Bauelement (260a, 260b) darstellt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zusätzlich aufweisend den Schritt:

Ermitteln der räumlichen Lage des Modells (280) des Bauele- ments relativ zu dem von der Kamera (150) aufgenommenen Bild.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei

• der Datensatz ein Modell (280) des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements (260a, 260b) um- fasst, welches Modell (280) ein Merkmal (285) aufweist, welches verschiedene alternative Varianten (285a, 285b) umfasst, und wobei

• das Bauelement (260a, 260b) als dem Datensatz entsprechend erkannt wird, wenn das Merkmal (260a, 260b) des Bildes innerhalb einer vorgegebenen Toleranz zumindest einer alternativen Variante (285a, 285b) des Merkmals entspricht.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei ein Merkmal (285) des Modells (280) aus einer vorgegebenen Region des Modells (280) mit einem Merkmal (265a, 265b) des Bildes aus einer Bildregion verglichen wird, welche Bildregion der vorgegebenen Region des Modells (280) zugeordnet ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei sich die Varianten des Merkmals (285) bezüglich der Form, der Größe, der Lage, der Farbe, der Helligkeit, des Kontrastes und/oder der Kontrastrichtung von bestimmten räumlichen Bereichen des Modells (280) des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements (260a, 260b) unterscheiden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei das Modell (280) des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements (260a, 260b) zumindest ein weiteres Merkmal (282, 283) aufweist, und wobei das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt aufweist:

• Vergleichen des weiteren Merkmals (282, 283) des Modells mit einem weiteren Merkmal (262, 263) des Bildes, wobei das Bauelement (260a, 260b) als dem Modell (280) entsprechend erkannt wird, wenn (a) das Merkmal (265a, 265b) des Bildes innerhalb einer vorgegebenen Toleranz zumindest einer alternativen Variante (285a, 285b) des Merkmals (285) des Modells (280) entspricht und wenn

(b) das weitere Merkmal (262, 263) des Bildes innerhalb einer vorgegebenen weiteren Toleranz dem weiteren Merkmal (282, 283) des Modells entspricht.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das weitere Merkmal (282, 283) des Modells (280) verschiedene alternative weitere Varianten umfasst.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9, wobei mit dem Merkmal (285) des Modells (280) und mit dem zumindest einen weiteren Merkmal (282, 283) des Modells (280) eine Merkmalsgruppe definiert wird, welche abhängig von der Anzahl der verschiedenen alternativen Varianten (285a, 285b) des Merkmals (285) eine entsprechende Anzahl von verschiedenen Merkmalskombinationen umfasst.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Datensatz voneinander unabhängige unterschiedliche Beschreibungen des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bau- elements (260a, 260b) aufweist.

12. Verfahren nach Anspruch 11, zusätzlich aufweisend folgende Schritte:

• Laden eines Identifikationscodes in die Datenverarbei- tungseinrichtung (151), welcher Identifikationscode einer der unterschiedlichen Beschreibungen des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements (260a, 260b) zugeordnet ist, und

• Selektieren einer bevorzugten Beschreibung basierend auf dem Identifikationscode, wobei die bevorzugte Beschreibung für den Schritt des Verglei- chens von zumindest einem Merkmal der unterschiedlichen Beschreibungen mit zumindest einem Merkmal (265a) des Bildes bevorzugt verwendet wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei

der Identifikationscode an einem Identifikationselement (499) gespeichert ist, welches an einem Bauelementmagazin (490) angebracht ist.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 13, wobei das Laden des Identifikationscodes durch einen automatischen Einlesevorgang erfolgt.

15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Identifikationscode durch ein einer Bauelement-Zuführeinheit zugeordnetes Lesegerät oder durch ein von einer Bedienperson gehandhabtes Handlesegerät eingelesen wird.

16. Bilderkennungssystem zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes, das Bilderkennungssystem aufweisend:

• einen Prozessor (151), der derart eingerichtet ist, dass das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15 durchführ- bar ist.

17. Bilderkennungssystem nach Anspruch 16, zusätzlich aufweisend

• eine Kamera (150) zum Aufnehmen eines Bildes des zu erkennenden Bauelements (260a, 260b) oder zum Aufnehmen eines Bildes von zumindest zwei zu erkennenden Bauelementen.

18. Bilderkennungssystem nach Anspruch 17, wobei die Kamera eine Zeilenkamera ist.

19. Bestückautomat zum Bestücken von Bauelementeträgern (130) mit elektronischen Bauelementen (260a, 260b), der Bestückau- tomat (100) aufweisend:

• ein Bilderkennungssystem nach einem der Ansprüche 16 bis 18.

20. Computerlesbares Speichermedium, in dem ein Programm zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes (260a, 260b) gespeichert ist, wobei das Programm, wenn es von einem Prozessor (151) ausgeführt wird, zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15eingerichtet ist.

21. Programm-Element zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes (260a, 260b), wobei das Programm- Element, wenn es von einem Prozessor (151) ausgeführt wird, zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15 eingerichtet ist.

Description:

Beschreibung

Erkennung eines elektronischen Bauelementes mittels unterschiedlicher Bauelementbeschreibungen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von elektronischen Bauelementen mittels Bildverarbeitung, wobei ein Modell des zu erkennenden Bauelements mit einem von einer Kamera aufgenommen Bild des Bauelements verglichen wird und bei einer übereinstimmung des Modells mit dem auf dem Bild dargestellten Bauelement das Bauelement als korrekt erkannt angesehen wird.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Bildverarbeitungssystem sowie einen Bestückautomaten, welche zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bauelementerkennung eingerichtet ist.

Außerdem betrifft die Erfindung ein computerlesbares Speichermedium sowie ein Programm-Element, welche Instruktionen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erkennen von elektronischen Bauelementen enthalten.

Bei der automatischen Bestückung von Bauelementeträgern mittels so genannter Bestückautomaten werden Bauelemente von einer Bauelement-Zuführeinrichtung an bestimmten Abholpositionen bereitgestellt und von einem Bestückkopf abgeholt, welcher mittels eines Positioniersystems innerhalb eines Arbeitsbereiches frei positioniert werden kann. Die abgeholten Bauelemente werden von dem Bestückkopf zu einer Bestückposition transportiert und auf dem zu bestückenden Bauelementeträger an Einbaupositionen aufgesetzt, welche durch entsprechende elektrische Anschlussflächen definiert sind.

Aufgrund der zunehmenden Miniaturisierung von elektronischen Bauelementen ist ein präziser Bestückvorgang nur durch eine genaue optische Lagevermessung der von dem Bestückkopf aufge-

nommenen Bauelemente möglich. Ebenso ist eine präzise Lagevermessung des zu bestückenden Bauelementeträgers erforderlich, damit von dem Bestückkopf die Bestückpositionen präzise angefahren werden können. Die Lagevermessung von Bauelemente- trägem erfolgt üblicherweise anhand spezieller an den jeweiligen Bauelementeträgern angebrachten Markierungen. Zur Lagevermessung von elektronischen Bauelementen, die von einem Bestückkopf aufgenommen wurden, wird der Bestückkopf bzw. die entsprechende Bauelement-Haltevorrichtung relativ zu einer sog. Bauelemente-Kamera derart positioniert, dass sich das zu erkennende Bauelement in dem Gesichtsfeld der Kamera befindet. Die eigentliche Erkennung erfolgt dann mittels Bildverarbeitungsprozessen .

Für eine genaue und robuste, d.h. wenig fehleranfällige Erkennung von elektronischen Bauelementen in Bestückautomaten ist es üblich, die Geometrie des Bauelements detailliert in einem geometrischen Modell zu beschreiben. Das Bildverarbeitungssystem verwendet dieses geometrische Modell bei einer Vielzahl von einzelnen Erkennungsschritten. Aus dem geometrischen Modell lassen sich die relativen Lagen der jeweiligen Merkmale wie beispielsweise Bauelementanschlussfüße, Bauelementanschlusskugeln oder Ecken ermitteln. Dabei sind die ermittelten relativen Lagen mit Toleranzen des geometrischen Modells behaftet. Da die genaue räumliche Lage des Bauelements infolge von so genannten Zuführtoleranzen bei der Bereitstellung und der Abholung von Bauelementen zunächst üblicherweise nicht bekannt ist, muss in einem ersten Erkennungsschritt zumindest ein Merkmal des Bauelements in einer rela- tiv großen Region des aufgenommenen Bildes gesucht werden. In weiteren Erkennungsschritten wird dann abhängig von der Form und Größe des jeweiligen Merkmal-Modells wird danach in genauer bestimmten Regionen des Bildes dann nach zumindest einem bestimmten Merkmal des Bauelements gesucht. Dazu können beispielsweise geometrische Filter verwendet werden.

Oft weisen elektrisch gleiche Bauelemente von verschiedenen Lieferanten oder aus verschiedenen Chargen geometrische Un-

terschiede auf, so dass es nicht möglich ist, ein Modell zu finden, das für alle Varianten des Bauelements verwendbar ist. Man könnte zwar bei der Bauelementerkennung die Toleranzen für die Abmaße von bestimmten Merkmalen erhöhen, aller- dings besteht dann die Gefahr von Fehlerkennungen, die beispielsweise bei einer nachfolgenden Positionsbestimmung zu Ungenauigkeiten führen, die außerhalb der Genauigkeitsspezifikation für das betreffende Bauelement sind.

Ist die Erstellung eines Modells für verschiedene Varianten eines Bauelement-Typs nicht möglich, müssen für das Bauelement verschiedene Modelle erstellt werden. Bei einem Chargenwechsel muss dann manuell auf ein anderes Modell umgeschaltet werden. Dies ist jedoch sehr aufwändig und fehlerträchtig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Erkennung von elektronischen Bauelementen mittels Bildverarbeitung dahingehend zu verbessern, dass auch dann eine geringe Fehleranfäl- ligkeit gegeben ist, wenn das zu erkennende Bauelement in verschiedenen Variationen vorliegen kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben .

Mit dem unabhängigen Patentanspruch 1 wird ein Verfahren zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes mit- tels Bildverarbeitung beschrieben. Das beschriebene Verfahren weist die folgenden Schritte auf: (a) Laden eines Datensatzes mit unterschiedlichen Beschreibungen des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements in eine Datenverarbeitungseinrichtung, (b) Laden eines von einer Kamera auf- genommenen Bildes von zumindest einem Teil des elektronischen Bauelements in die Datenverarbeitungseinrichtung, und (c) Vergleichen von zumindest einem Merkmal der unterschiedlichen Beschreibungen mit zumindest einem Merkmal des Bildes.

Dabei wird das Bauelement als dem Datensatz entsprechend erkannt, wenn das zumindest eine Merkmal des Bildes innerhalb einer vorgegebenen Toleranz zumindest einem Merkmal des Datensatzes entspricht.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer Berücksichtigung von verschiedenen Gehäusebeschreibungen für ein zu erkennendes Bauelement die Zuverlässigkeit bzw. die Robustheit der Bauelementerkennung insbesondere dann erheb- lieh gesteigert werden kann, wenn das zu erkennende Bauelement in verschiedenen Ausführungsformen vorliegen kann. Die prinzipiell möglichen Ausführungsformen sind dabei typischerweise a priori bekannt, wohingegen die spezielle Ausführungsform des gerade betrachteten Bauelements nicht bekannt ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden Beschreibungen dieser alternativen Ausführungsformen in einen Datensatz aufgenommen, so dass bei einer Bauelementerkennung auch dann ein hohes Maß an übereinstimmung erreicht werden kann, wenn das Bauelement lediglich einer Ausführungsvariante von einer Vielzahl von verschiedenen Ausführungsvarianten entspricht.

Die Möglichkeit der Berücksichtigung von verschiedenen Ausführungsvarianten hat den Vorteil, dass die Bauelementerkennung auch dann in einer zuverlässigen und robusten Art und Weise durchgeführt werden kann, wenn sich die verschiedenen Ausführungsvarianten stark voneinander unterschieden. Im Extremfall sind die Ausführungsvarianten so unterschiedlich, dass man im Ergebnis von vollkommen unterschiedlichen bzw. diskret verschiedenen Varianten sprechen kann.

Der Begriff optisches Erscheinungsbild umfasst dabei alle optisch erfassbaren Charakteristika des zu erkennenden Bauelements. Dazu zählen neben der geometrischen Form bzw. Struktur einzelner Bereiche des Bauelements auch optische Eigenschaf- ten wie beispielsweise Farbe, Helligkeit und Kontrast.

Es wird darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff Bild nicht nur für das menschliche Auge sichtbare graphische Informatio-

nen verstanden werden. Der Begriff Bild kann vielmehr auch Informationen umfassen, die in Form von beliebig definierten oder verschlüsselten Bilddaten im Rahmen einer Bildverarbeitung ein Abbild des betreffenden Bauelements repräsentieren.

Es wird ferner darauf hingewiesen, dass das beschriebene Verfahren für verschieden große Bauelemente angewendet werden kann. Im Falle von kleineren Bauelementen, welche vollständig in das Gesichtsfeld der Kamera passen, enthält bereits eines von der Kamera aufgenommene Bild sämtliche optische Informationen über das betreffende Bauelement. Im Falle eines größeren Bauelements, welches nicht mit einem einzigen Bild aufgenommen werden kann, kann eine so genannte Mehrfachmessung erforderlich sein, um das betreffende Bauelement vollständig optisch zu erfassen. Die Erkennung des Bauelementes beruht dann im Allgemeinen auf der gemeinsamen Bildverarbeitung von mehreren Teilbildern, welche jeweils unterschiedliche Ausschnitte des Bauelements zeigen und welche in die Datenverarbeitungsrichtung geladen werden.

In diesem Zusammenhang wird außerdem darauf hingewiesen, dass die oben beschriebe Mehrfachmessung, bei der mehrere Bilder von einem bestimmten Bauelement gemeinsam in der Datenverarbeitungseinrichtung verarbeitet werden, auch bei kleinen Bau- elementen sinnvoll sein kann, die vollständig in das Gesichtsfeld der Kamera passen. So können beispielsweise verschiedene Beleuchtungsszenarien verwendet werden, um mit verschiedenen Aufnahmen unterschiedliche charakteristische Merkmale eines Bauelementes möglichst deutlich erfassen zu kön- nen.

Das Vergleichen von zumindest einem Merkmal der unterschiedlichen Beschreibungen mit zumindest einem Merkmal des Bildes kann auf vielfältige Weise durchgeführt werden. Insbesondere kann das Vergleichen eine Mehrzahl von einzelnen Bildverarbeitungsschritten umfassen. Bevorzugt werden dabei aus dem Modell Parameter für Bildverarbeitungsoperatoren abgeleitet, welche Parameter zur Suche bestimmter Merkmale in dem Bild

verwendet werden. Die Bildverarbeitungsoperatoren können beispielsweise geometrische Filter oder Profil-Operatoren sein.

Das beschriebene Verfahren zur Bauelement-Erkennung kann auf einfache Weise in bereits bestehende Vision Systeme von Bestückautomaten implementiert werden. Ein apparativer Umbau der Vision Systeme ist dabei nicht erforderlich. Die Implementierung kann vielmehr durch eine Anpassung der Bildverarbeitungssoftware realisiert werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass für den Fall, dass der Vergleich eines Merkmals der unterschiedlichen Beschreibungen mit zumindest einem Merkmal des Bildes keine übereinstimmung ergibt, dass Bauelement als nicht erkannt angesehen wird. Diese Information kann im Rahmen eines Bestückprozesses dazu verwendet werden, dass das nicht erkannte Bauelement verworfen wird. Es ist jedoch auch möglich, dass das nicht erkannte Bauelement mit anderen modellhaften Beschreibungen der Bauelement-Gehäuseformen verglichen und entsprechend charakteri- siert wird.

Für den Fall, dass ein Merkmal des Bildes mehreren unterschiedlichen Beschreibungen zugeordnet werden kann, kann diejenige Beschreibung ausgewählt werden, welche den höchsten Grad an übereinstimmung mit dem Bildmerkmal aufweist. Zur Ermittlung des Grades der übereinstimmung kann auf bekannte Verfahren zur Objektidentifizierung bei Bildverarbeitungsvorgängen zurückgegriffen werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass, falls ein Merkmal des Bildes mehreren unterschiedlichen Beschreibungen zugeordnet werden kann, für das beschriebene automatische Bauelement- Erkennungsverfahren eine zusätzliche Fehlermöglichkeit gegeben ist. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, wenn in diesem Fall einer Bedienperson eine entsprechende Warnung ausgegeben wird, so dass die Bedienperson die Bauelement-Erkennung auf ihre Richtigkeit überprüfen kann.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 2 ist die Beschreibung eine geometrische Beschreibung der Gehäuseform des Bauelements. Die Verwendung einer geometrischen Beschreibung hat den Vorteil, dass geometrische Strukturen besonders leicht und besonders zuverlässig erkannt werden können .

Die geometrische Beschreibung kann dabei einen Teilbereich des Bauelements oder das gesamte Bauelement beschreiben. Die äußere Form des Bauelements ergibt sich typischerweise durch die jeweilige Gehäuseform, welche von außen sichtbar ist. Dabei ist unter dem Begriff Gehäuseform nicht nur die Form eines vergleichsweise kompakten Körpers des Bauelements zu verstehen. Der Begriff Gehäuseform kann auch andere periphere Strukturen des Bauelements wie beispielsweise elektrische An- Schlüsse oder Kühlkörper umfassen.

Bevorzugt wird die jeweilige geometrische Beschreibung von dem Hersteller der zu bestückenden Bauelemente ermittelt und spätestens bei der Auslieferung der Bauelemente and den Kun- den übermittelt. Somit sind mögliche Merkmalsvarianten bereits frühzeitig bekannt und können bei der Bauelementerkennung während eines Bestückbetriebes berücksichtigt werden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 3 stellt das in die Datenverarbeitungseinrichtung geladene Bild ein von einer Bauelement-Haltevorrichtung aufgenommenes elektronisches Bauelement dar. Dies hat den Vorteil, dass die beschriebene Bauelement-Erkennung prinzipiell für alle Bauelemente durchgeführt werden kann, welche von ei- ner geeigneten Bauelement-Haltevorrichtung aufgenommen werden können und welche somit durch eine geeignete Positionierung eines der Haltevorrichtung zugeordneten Bestückkopfes in den Erfassungsbereich einer Kamera transportiert werden können. Die Kamera kann dann ein Bild des aufgenommenen Bauelements aufnehmen, welches, wie oben beschrieben, in die Datenverarbeitungseinrichtung geladen wird.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 4 weist das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt auf: Ermitteln der räumlichen Lage des Modells des Bauelements relativ zu dem von der Kamera aufgenommenen Bild.

Durch eine Bestimmung der relativen räumlichen Lage zwischen dem Modell und dem Bild kann die Position des Bauelements innerhalb des Bildes zuverlässig ermittelt werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine hochgenaue Bestückung von Bauelementeträgern, da durch eine genaue Positionsbestimmung eines von einer Bauelement-Haltevorrichtung aufgenommenen Bauelements gegebenenfalls vorhandene Positionsabweichungen des Bauelements von einer Soll-Aufnahmeposition durch eine entsprechende Positionierung eines Bestückkopfes und/oder durch eine entsprechende Drehbewegung der Haltevorrichtung beim Aufsetzen des Bauelements kompensiert werden können.

Die relative räumliche Lage zwischen dem Modell und dem Bild kann dabei dadurch ermittelt werden, dass das Modell in ge- eigneter Weise in das Bild eingepasst wird. Dies bedeutet, dass das Model und das in dem Bild vorhandene Bauelement derart übereinander gelegt werden, dass zwischen beiden eine maximale überlappung vorhanden ist.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 5 umfasst der Datensatz ein Modell des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements, welches Modell ein Merkmal aufweist, welches verschiedene alternative Varianten umfasst. Ferner wird das Bauelement als dem Datensatz entsprechend erkannt, wenn das Merkmal des Bildes innerhalb einer vorgegebenen Toleranz zumindest einer alternativen Variante des Merkmals entspricht. Auf diese Weise können in dem Datensatz auf effektive Weise verschiedene alternative Bauelementbeschreibungen gespeichert sein, welche zumindest ein gemeinsames Merkmal aufweisen.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 6 wird ein Merkmal des Modells aus einer vorgegebe-

nen Region des Modells mit einem Merkmal des Bildes aus einer Bildregion verglichen, welche Bildregion der vorgegebenen Region des Modells zugeordnet ist. Auf diese Weise kann durch eine geeignete Vorselektion von Bereichen des Modells bzw. Bereichen des Bildes, in denen die miteinander zu vergleichenden Merkmale angeordnet sind, die Zuverlässigkeit der Bauelementerkennung bei einem vergleichsweise geringen Rechenaufwand signifikant erhöht werden. Das Merkmal des Modells in der vorgegebenen Region des Modells umfasst dabei, wie oben erläutert, mehrere Ausführungsvarianten.

Die korrekte Zuordnung kann durch eine Berücksichtigung von Ergebnissen von vorangegangenen Bauelement-Erkennungsvorgängen erleichtert werden. Selbstverständlich kann die Zu- Ordnung auch ohne einen derartigen Lernvorgang erfolgen, da typischerweise die Aufnahmegeometrie, d.h. die relative räumliche Anordnung zwischen der Kamera und dem aufgenommenen Bauelement bekannt ist. Die bekannte Aufnahmegeometrie stellt somit ein verwertbares a priori Wissen dar, wo sich zumindest ungefähr das aufgenommene Bauelement in dem Bild befindet.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 7 unterscheiden sich die Varianten des Merkmals bezüglich der Form, der Größe, der Lage, der Farbe, der Hellig- keit, des Kontrastes und/oder der Kontrastrichtung von bestimmten räumlichen Bereichen des Modells des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements.

Für die Differenzierung der Merkmale des Modells in unter- schiedliche Varianten gibt es demzufolge eine Vielzahl von verschiedenen Möglichkeiten. Somit kann das Modell an eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen eines zu erkennenden Bauelements angepasst werden. So kann beispielsweise ein bestimmter Bauelement-Typ auch dann zuverlässig erkannt werden, wenn die entsprechenden Bauelemente beispielsweise von verschiedenen Herstellern oder von verschiedenen Produktionschargen stammen, welche sich bezüglich einzelner Merkmale deutlich voneinander unterscheiden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 8 weist das Modell des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements zumindest ein weiteres Merkmal auf. Ferner weist das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt auf: Vergleichen des weiteren Merkmals des Modells mit einem weiteren Merkmal des Bildes. Dabei wird das Bauelement als dem Modell entsprechend erkannt, wenn (a) das Merkmal des Bildes innerhalb einer vorgegebenen Toleranz zumin- dest einer alternativen Variante des Merkmals des Modells entspricht und wenn (b) das weitere Merkmal des Bildes innerhalb einer vorgegebenen weiteren Toleranz dem weiteren Merkmal des Modells entspricht.

Dies bedeutet, dass für eine korrekte Bauelementerkennung eine weitere Bedingung erforderlich ist, wonach zumindest zwei Merkmale des Modells zwei Merkmalen des aufgenommenen Bildes entsprechen müssen. Dabei gilt für eines der Merkmale des in dem Bild dargestellten Bauelementes, dass dieses Merkmal zu- mindest einer Variante eines entsprechenden Merkmals des Modells entspricht.

Auch hier gilt dass das Vergleichen des weiteren Merkmals des Modells mit dem weiteren Merkmal des Bildes auf vielfältige Weise durchgeführt werden und eine Mehrzahl von verschiedenen Bildverarbeitungsschritten bzw. Operationen umfassen kann. Bevorzugt werden dabei aus dem Modell Parameter für Bildverarbeitungsoperatoren abgeleitet, welche Parameter zur Suche bestimmter weiterer Merkmale in dem Bild verwendet werden. Die Bildverarbeitungsoperatoren können beispielsweise geometrische Filter oder Profil-Operatoren sein.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 9 umfasst das weitere Merkmal des Modells verschie- dene alternative weitere Varianten. Dies bedeutet, dass eine übereinstimmung des weiteren Merkmals des Bildes mit dem weiteren Merkmal des Modells dann angenommen wird, wenn das weitere Merkmal des Bildes innerhalb einer vorgegebenen weiteren

Toleranz zumindest einer alternativen weiteren Variante entspricht. Somit kann eine Bauelementerkennung bereits dann als korrekt angenommen werden, wenn die in dem aufgenommenen Bild identifizierbaren Merkmale jeweils einer Variante des ent- sprechenden Merkmals entsprechen.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 10 wird mit dem Merkmal des Modells und mit dem zumindest einen weiteren Merkmal des Modells eine Merkmalsgrup- pe definiert, welche abhängig von der Anzahl der verschiedenen alternativen Varianten des Merkmals eine entsprechende Anzahl von verschiedenen Merkmalskombinationen umfasst. Eine derartige Modellierung eines zu erkennenden Bauelements mittels verschiedenen alternativen Merkmalskombinationen hat den Vorteil, dass zum einen die Sicherheit der Bauelementerkennung entsprechend erhöht wird, da eine korrekte Erkennung nur dann angenommen wird, wenn mehrere Merkmale des Modells in dem Bild erkannt werden. Zum anderen hat die Berücksichtigung von alternativen Varianten für zumindest eines der Merkmale den Vorteil, dass eine zu erwartende Varianz bezüglich des optischen Erscheinungsbildes berücksichtigt werden kann. Bei dem Vergleich zwischen Modell und aufgenommenen Bild wird dann versucht, zumindest eine der alternativen Gruppen bzw. Merkmalskombinationen zu erkennen.

Der beschriebene kombinierte Vergleich verschiedener Merkmale, wobei zumindest ein Merkmal mehrere Varianten umfasst, ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das zu erkennende Bauelement eine Mehrzahl von gleichartigen Charakteristika aufweist. Solche Charakteristika sind beispielsweise äußerlich gleichartige Bauelement Anschlüsse, die abhängig von der jeweiligen Gehäuseform des zu erkennenden Bauelements in einer oder in mehreren Reihen oder auch in einem Gitter angeordnet sein können.

Gemäß einem weiteren besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 11 weist der Datensatz voneinander unabhängige unterschiedliche Beschreibungen des op-

tischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements auf. Dies bedeutet, dass sich die verschiedenen unterschiedlichen Beschreibungen derart voneinander unterscheiden können, dass die verschiedenen Beschreibungen keine gemeinsamen Merkmale aufweisen, die einander zugeordnet sind oder die einander zugeordnet werden können.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel nach Anspruch 12 weist das Verfahren zusätzlich folgende Schritte auf: (a) La- den eines Identifikationscodes in die Datenverarbeitungseinrichtung, welcher Identifikationscode einer der unterschiedlichen Beschreibungen des optischen Erscheinungsbildes des elektronischen Bauelements zugeordnet ist, und (b) Selektieren einer bevorzugten Beschreibung basierend auf dem Identi- fikationscode, wobei die bevorzugte Beschreibung für den

Schritt des Vergleichens von zumindest einem Merkmal der unterschiedlichen Beschreibungen mit zumindest einem Merkmal des Bildes bevorzugt verwendet wird.

Diese Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens hat den Vorteil, dass gezielt zumindest eine bevorzugte Beschreibung ausgewählt werden kann, welche sich mit einer besonders hohen Wahrscheinlichkeit in dem aufgenommenen Bild des elektronischen Bauelements wieder findet. Damit kann der Erkennungsprozess des Bauelements erheblich beschleunigt und somit ein zumindest vorübergehender Produktionsstillstand bei der Herstellung von elektronischen Baugruppen mit hoher Wahrscheinlichkeit vermieden werden.

Im Vergleich der Verwendung einer Bauelementbeschreibung, welche von einer Bedienperson eingegeben wird, ist bei dem beschrieben Verfahren gewährleistet, dass stets eine korrekte Bauelementbeschreibung zur Bauelementerkennung verwendet wird. Eine falsch eingegebene Bauelementbeschreiung kann näm- lieh beispielsweise bei der Positionsermittlung des Bauelements relativ zu dem Bestückkopf zu völlig falschen Ergebnissen führen. Durch die automatische und insbesondere eindeutige Auswahl der Bauelementbeschreibung basierend auf den Iden-

tifikationskode können derartige Fehler bei der Herstellung von elektronischen Baugruppen weitgehend ausgeschlossen werden .

Der Identifikationskode wird bevorzugt von dem Hersteller der Bauelemente zur Verfügung gestellt. Der Hersteller kann somit unmittelbar nach einer Qualitätsausgangs- bzw. Qualitätsendkontrolle einer hergestellten Charge von Bauelementen eine entsprechende Bauelementbeschreibung anfertigen. Die Bauele- mentbeschreibung beinhaltet dann die in der betreffenden

Charge tatsächlich realisierte Variante eines entsprechenden Bauelementmodells .

An dieser Stelle wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Identifikationskode auch in Verbindung mit einem Modell des zu erkennenden Bauelementes verwendet werden kann, welches Modell zumindest ein Merkmal aufweist, das in verschiedenen alternativen Varianten vorkommen kann. Auch in diesem Fall kann mittels des Identifikationskodes der entsprechenden Datenverarbeitungsrichtung signalisiert werden, welche der alternativen Merkmalsvarianten bei einer bestimmten Charge von Bauelementen bevorzugt vorkommt.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 13 ist der Identifikationscode an einem Identifikationselement gespeichert, welches an einem Bauelementmagazin angebracht ist.

Das Identifikationselement kann beispielsweise eine als Auf- kleber ausgebildete Markierung sein. Das Bauelementmagazin kann beispielsweise ein Flächenmagazin oder ein Gebinde bzw. eine sog. Gurtrolle sein, auf der in bekannter Weise ein mit Bauelementen befüllter Bauelementgurt aufgewickelt ist. Das Bauelementmagazin kann auch ein herkömmlicher Bauelementgurt sein, an oder in dem das Identifikationselement angeordnet oder aufgenommen ist. Somit kann auf einfache Weise ein vom Hersteller bereit gestellter Identifikationscode, welcher an einem Flächenmagazin oder einer Gurtrolle angebracht ist, zur

Selektion einer passenden alternativen Bauelementbeschreibung genutzt werden.

Das Identifikationselement kann beispielsweise einen Barcode oder einen zweidimensionalen Matrix-Kode aufweisen. Selbstverständlich kann der Identifizierungskode auch in beliebigen anderen Arten von Identifizierungselementen wie beispielsweise einem kontaktlosen übertragungselement bzw. einem Transponder gespeichert sein.

Im Falle der Verwendung von Flächenmagazinen können die Identifizierungselemente derart an den Magazinen angebracht sein, dass sie von einer sog. Leiterplattenkamera ausgelesen werden können. In diesem Zusammenhang ist unter dem Begriff Leiter- plattenkamera eine optische Sensorvorrichtung zu verstehen, welche oberhalb der Bestückebene eines Bestückautomaten angebracht ist und welche üblicherweise zum Erkennen von Positionsmarkierungen auf einer in den Bestückbereich des Bestückautomaten eingebrachten Leiterplatte vorgesehen ist.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 14 erfolgt das Laden des Identifikationscodes durch einen automatischen Einlesevorgang. Dies bedeutet, dass zum Laden des Identifikationskodes kein manueller Bedieneingriff durch eine Bedienperson erforderlich ist, so dass auf vorteilhafte Weise die Zuverlässigkeit des gesamten Verfahrens zur Bauelementerkennung erhöht wird.

In der Regel können automatische Einlesevorgänge wesentlich schneller durchgeführt werden als Einlesevorgänge, die einen Bedieneingriff einer Bedienperson benötigen. Somit kann die Wahrscheinlichkeit für eine zwischenzeitliche Unterbrechung des Produktionsprozesses reduziert werden. Das Lesen des I- dentifikationskodes kann dann bevorzugt immer dann durchge- führt werden, wenn dem Bestückautomaten ein neues Flächenmagazin zugeführt wird.

Falls trotz alledem eine Benutzerinteraktion erforderlich sein sollte, dann kann zumindest die Zeitdauer eines vorübergehenden Produktionsstillstandes verringert werden, da dem Benutzer bzw. der Bedienperson zumindest ein geeigneter er- scheinender Vorschlag für eine Bauelementbeschreibung gemacht werden kann.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 15 wird der Identifikationscode durch ein einer Bau- element-Zuführeinheit zugeordnetes Lesegerät oder durch ein von einer Bedienperson gehandhabtes Handlesegerät eingelesen. Die Verwendung eines einer Bauelement-Zuführeinheit zugeordneten Lesegerätes hat den Vorteil, dass die Bauelementbeschreibung ohne jeglichen Bedieneingriff eingelesen werden kann. Dabei kann als Lesegerät beispielsweise ein Barcode- Scanner verwendet werden, welcher Barcodes erfasst, die auf einer Deckfolie eines Bauelementgurtes angebracht sind.

Das Lesegerät kann jedoch auch ein RFID (Radio Frequency I- dentifikation Device) -Lesegerät sein, welches RFID Chips bzw. Transponder ausliest, die sich in einer Tasche eines Bauelementgurtes oder in einem Fach eines Bauelement-Flächenmagazins befinden.

Die Verwendung eines Handlesegerätes zum Einlesen des Identifikationskodes hat den Vorteil, dass das Einlesen der Bauelement-Beschreibungen gemeinsam mit einem ohnehin erforderlichen Verifikationsvorgang durchgeführt werden kann, bei dem nach einem Spleißvorgang oder nach einer neuen Rüstung eines Bestückautomaten überprüft wird, ob auch tatsächlich die richtigen Bauelement-Typen an den verschiedenen Zuführspuren einer Bauelement-Zuführvorrichtung bereitgestellt werden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass ein Spleißvorgang in bekannter Weise bevorzugt immer dann durchgeführt wird, wenn im Rahmen eines Bestückungsprozesses die Bauelemente aus einem Gebinde verbraucht wurden. Durch ein Ansplei- ßen eines neuen vollständig gefüllten Bauelementgurtes an das Ende eines zumindest nahezu entleerten Bauelementgurtes kann

somit der Produktionsprozess ohne Unterbrechung fortgesetzt werden .

Es wird darauf hingewiesen, dass auch im Falle der Verwendung von Flächenmagazinen ein Handscanner auf effektive Weise die Bauelementbeschreibung einlesen kann. Die Bauelementbeschreibung kann nämlich in analoger Weise zusammen mit einer Bauelementverifikation erfolgen, wenn nach dem Verbrauch der Bauelemente aus einem ersten Flächenmagazin ein zweites Flä- chenmagazin zugeführt wird.

In diesem Zusammenhang bleibt somit zusammenfassend festzustellen, dass immer dann ein Identifizierungskode eingelesen werden sollte, wenn dem Bestückautomaten neue Bauelemente zu- geführt werden.

Mit dem nebengeordneten Patentanspruch 16 wird ein Bilderkennungssystem zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes beschrieben. Das Bilderkennungssystem weist ei- nen Prozessor auf, der derart eingerichtet ist, dass das oben genannte Verfahren zum Erkennen eines elektronischen Bauelementes durchgeführt werden kann.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 17 weist das Bilderkennungssystem zusätzlich eine Kamera zum Aufnehmen eines Bildes des zu erkennenden Bauelements oder zum Aufnehmen eines Bildes von zumindest zwei zu erkennenden Bauelementen auf.

Das Bilderkennungssystem kann somit als autarke Einheit realisiert werden, die an verschiedenen Stellen eines Bestückautomaten angeordnet sein kann. Bevorzugt ist das Bilderkennungssystem und insbesondere die Kamera derart angeordnet, dass ein von einem Bestückkopf aufgenommenes Bauelement er- fasst werden kann, ohne dass der Bestückkopf für die Bauelementerkennung einen weiten zusätzlichen Verfahrweg zurücklegen muss. Dies bedeutet, dass die Kamera zwischen einer Bauelement-Zuführeinheit, von der das zu erkennende Bauelement

abgeholt wird, und einem Bestückbereich, in dem das erkannte Bauelement auf einen Schaltungsträger platziert wird, angeordnet ist. Ferner kann die Kamera auch direkt am Bestückkopf angeordnet sein, so dass ein aufgenommenes Bauelement während des Transports von der Bauelement-Zuführeinheit hin zu dem Bestückbereich erkannt werden kann. Damit kann in bekannter Weise die Position des Bauelements relativ zu dem Bestückkopf bestimmt werden.

Im Falle der gleichzeitigen Aufnahme von mehreren Bauelementen in einem Kamerabild können somit mehrere elektronische Bauelemente gleichzeitig erkannt werden. Bevorzugt wird dabei für jedes Bauteil ein eigenes Modell verwendet. Es kann jedoch auch ein kombiniertes Modell mehrerer Bauelemente für die weitere Bildverarbeitung bzw. Bilderkennung verwendet werden .

Es wird darauf hingewiesen, dass das Bilderkennungssystem zusätzlich zu der Kamera auch noch eine geeignete Beleuchtungs- einheit aufweisen kann, so dass die zu erkennenden Bauelemente unter möglichst optimalen Lichtverhältnissen von der Kamera erfasst werden können.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 18 ist die Kamera eine Zeilenkamera. Dies bedeutet, dass eine ggf. hochdynamische Bewegung eines Bestückkopfes, welcher das zu erfassende Bauelement aufgenommen hat, während der Bildaufnahme nicht angehalten werden muss. Bei Verwendung einer Zeilenkamera wird das elektronische Bauelement durch eine sequentielle Aufnahme von einer Vielzahl von Bildzeilen erfasst. Dabei wird das Bauelement relativ zu der Zeilenkamera entlang einer Bewegungsrichtung verfahren, welche senkrecht zu der Längsrichtung des verwendeten Zeilensensors verläuft. Der Bestückkopf muss somit zur Bauelementvermessung nicht angehalten werden, so dass bei einer geeigneten räumlichen Anordnung des Zeilensensors relativ zu dem üblichen Verfahrweg des Bestrückkopfes die Zeitspanne vom Abholen des Bauelements bis hin zum Aufsetzen des Bauelements erheblich

verkürzt werden kann. Somit kann die Bestückleistung eines entsprechenden Bestückautomaten auf vorteilhafte Weise erhöht werden .

Mit dem nebengeordneten Patentanspruch 19 wird ein Bestückautomat zum Bestücken von Bauelementeträgern mit elektronischen Bauelementen beschrieben. Der Bestückautomat weist ein Bilderkennungssystem der oben beschriebenen Art auf.

Mit dem nebengeordneten Patentanspruch 20 wird ein Computerlesbares Speichermedium beschrieben. In dem Speichermedium ist ein Programm zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes gespeichert. Das Programm ist, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, zum Durchführen des oben be- schriebenen Verfahrens zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes mittels Bildverarbeitung eingerichtet .

Mit dem nebengeordneten Patentanspruch 21 wird ein Programm- Element zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes beschrieben. Das Programm-Element ist, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, zum Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens zum automatischen Erkennen eines elektronischen Bauelementes mittels Bildverarbeitung einge- richtet.

Das Programm-Element kann als computerlesbarer Anweisungscode in jeder geeigneten Programmiersprache wie beispielsweise in JAVA, C++ etc. implementiert sein. Das Programm-Element kann auf einem computerlesbaren Speichermedium (CD-Rom, DVD, Wechsellaufwerk, flüchtiger oder nicht-flüchtiger Speicher, eingebauter Speicher/Prozessor etc.) abgespeichert sein. Der Anweisungscode kann einen Computer oder andere programmierbare Geräte derart programmieren, dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden. Ferner kann das Programm-Element in einem Netzwerk wie beispielsweise dem Internet bereitgestellt werden, von dem es bei Bedarf von einem Nutzer herunter geladen werden kann.

Die Erfindung kann sowohl mittels eines Computerprogramms, d.h. einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektrischer Schaltungen, d.h. in Hardware oder in beliebig hybrider Form, d.h. mittels Software-Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert werden.

Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung der- zeit bevorzugter Ausführungsformen. Die einzelnen Figuren der Zeichnung dieser Anmeldung sind lediglich als schematisch und als nicht maßstabsgetreu anzusehen.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Bestückvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum automatischen Erkennen eines von einer Bauelement-Haltevorrichtung aufgenommenen elektronischen Bauelementes.

Figur 2a und 2b zeigen zwei verschiedene Ausführungsvarianten eines Bauelements, welche Ausführungsvarianten sich durch unterschiedlich ausgebildete Kühlkörper unterscheiden.

Figur 2c zeigt schematisch die Berücksichtigung der in den Figuren 2a und 2b dargestellten unterschiedlichen Ausführungsvarianten in einer geometrischen Beschreibung des Bauelements, welche Beschreibung zwei alternative Merkmale um- fasst .

Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur automatischen Erkennung eines Bauelements gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines als Spulen- körper ausgebildeten Gebindes, auf dem ein mit elektronischen Bauelementen befüllter Bauelement-Gurt aufgewickelt ist und an dem ein Identifizierungselement angebracht ist, welches

einen Identifizierungscode für die elektronischen Bauelemente aufweist .

Figur 1 zeigt einen Bestückautomaten 100, welcher einen Rahmen 102 aufweist, an dem zwei parallel ausgerichtete Führungen 103 angebracht sind. Die beiden Führungen 103 tragen einen quer stehenden Trägerarm 104. Der quer stehende Trägerarm 104 weist eine Führung 105 auf, an welcher ein Trägerelement 106 verschiebbar gelagert ist. Die beiden Führungen 103 verlaufen entlang einer y-Richtung, die Führung 105 verläuft entlang einer x-Richtung. An dem Trägerelement 106 ist ein Bestückkopf 107 angeordnet, welcher zumindest eine als Saugpipette 120 ausgebildete Bauelement-Haltevorrichtung auf- weist, die mittels eines nicht dargestellten Antriebs entlang einer zu der x- und zu der y-Richtung senkrechten z-Richtung verschiebbar ist.

Um die Winkellage von aufgenommenen Bauelemente zu korrigie- ren und um somit die Bauelemente korrekt bestücken zu können, ist ferner ein nicht dargestellter Drehantrieb vorgesehen. Mittels des Drehantriebs kann die Saugpipette 120 um ihre Längsachse gedreht werden.

Der Bestückautomat 100 weist ferner eine Bauelement-Zuführeinrichtung 112 auf, über welche in Figur 1 nicht dargestellte Bauelemente dem Bestückprozess zugeführt werden können. Ferner umfasst der Bestückautomat 100 ein Förderband 131, mit dem eine zu bestückende Leiterplatte 130 in den Bestückbe- reich eingebracht werden kann. Die Saugpipette 107 kann durch eine entsprechende Bewegung des Bestückkopfes 107 innerhalb der x-y-Ebene innerhalb des gesamten Bestückbereichs positioniert werden.

Der Bestückautomat 100 weist außerdem einen Prozessor bzw. eine zentrale Steuereinheit 101 auf. Auf der Steuereinheit 101 kann ein Bearbeitungsprogramm für den Bestückautomaten 100 zum Bestücken von Bauelementeträgern 130 mit Bauelementen

ausgeführt werden, so dass alle Komponenten des Bestückautomaten 100 in synchronisierter Weise arbeiten und somit zu einem fehlerfreien und zügigem Bestücken von Bauelementeträgern 130 mit Bauelementen beitragen.

An dem Trägerelement 106 ist zusätzlich eine sog. Leiterplatten-Kamera 140 befestigt, welche zur Erfassung einer an der Leiterplatte 130 angebrachten Markierung 132 vorgesehen ist. Auf diese Weise kann die genaue Position der in dem Bestück- bereich eingebrachten Leiterplatte 130 durch eine Lagevermessung der Markierung 132 innerhalb des Gesichtsfeldes der Leiterplattenkamera 140 bestimmt werden.

Zur Positionsvermessung und zur Kontrolle von aufgenommenen Bauelementen ist eine Kamera 150 vorgesehen, welche gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel in einer festen Position an dem Bestückautomaten 100 angeordnet ist. Die optische Bauelement-Vermessung erfolgt bevorzugt unmittelbar nach der Aufnahme des Bauelements von der Bauelement-Zuführeinrichtung 110 durch eine entsprechende Positionierung des Bestückkopfes 107 oberhalb der Bauelementekamera 150. Das von der Kamera 150 aufgenommene Bild wird in einer Datenverarbeitungseinrichtung 151 ausgewertet. Dabei wird sowohl eine Erkennung des aufgenommenen Bauelement-Typs als auch eine Positionsbe- Stimmung des aufgenommenen Bauelements durchgeführt. Bei der Positionsbestimmung wird der Versatz des von der Saugpipette 120 aufgenommenen Bauelements relativ zu der Saugpipette 120 bzw. relativ zu dem Bestückkopf 107 ermittelt.

Die Erkennung sowie die Positionsbestimmung des Bauelements erfolgt mittels einer Abfolge von verschiedenen Bildverarbeitungsschritten, welche nachfolgend anhand von Figur 3 näher erläutert werden.

Die Datenverarbeitungseinrichtung 151 kann auch in der zentralen Steuereinheit 101 integriert sein. Dabei kann die Datenverarbeitungseinrichtung 151 mittels einer eigenen Hard-

wäre oder auch mittels einer geeigneten Software realisiert sein .

Es wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung keineswegs auf die Verwendung in dem hier dargestellten Bestückautomaten 100 beschränkt ist. Die Erfindung kann beispielsweise auch mit einer Bauelemente-Kamera realisiert werden, welche zusammen mit dem Bestückkopf verfahren wird und welche dafür vorgesehen ist, die aufgenommenen Bauelemente während des Transports von der Aufnahmeposition hin zu der Bestückposition zu vermessen .

Ebenso kann die Erfindung im Zusammenhang mit einem sog. Mehrfach-Bestückkopf eingesetzt werden, welcher mehrere HaI- tevorrichtungen aufweist und somit gleichzeitig mehrere Bauelemente transportieren kann. Dabei können die Haltevorrichtungen zeilen- bzw. matrixartig angeordnet sein. Ebenso können die Haltevorrichtungen jedoch auch um eine Rotationsachse radial abstehen abgeordnet sein, so dass durch eine Drehung der Haltevorrichtungen mehrere Bauelemente sequentiell aufgenommen und auch wieder abgesetzt werden können. Selbstverständlich kann die Erfindung jedoch auch mit beliebigen anderen Arten von Einfach- oder Mehrfach-Bestückköpfen realisiert werden .

Figur 2a und 2b zeigen zwei verschiedene Ausführungsvarianten eines Bauelements 260a, 260b, welche Ausführungsvarianten sich durch unterschiedlich ausgebildete Kühlkörperformen unterscheiden. Das in Bauelement 260a, 260b ist ein so genann- tes D-PACK Bauelement, welches einen Kühlkörper 265a, 265b aufweist. Das Bauelement 260a, 260b weist einen Gehäusekörper 262 auf, aus welchem elektrische Anschlussfüße 263 herausragen. Ferner weist das Bauelement 260a, 260b einen Kühlkörper 265a, 265b auf. Obwohl die elektronischen bzw. elektrischen Eigenschaften der Bauelemente 260a und 260b die gleichen sind, ist der Kühlkörper 265a des Bauelements 260a deutlich größer als der Kühlkörper 265b des Bauelements 260b.

Um unabhängig von der speziellen Ausführungsvariante das Bauelement 260a, 260b mittels eines Bildverarbeitungsprogramms zuverlässig erkennen zu können, werden gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung beide Ausführungs- Varianten mittels eines gemeinsamen geometrischen Modells 280 beschrieben. Dieses gemeinsame Modell 280 ist in Figur 2c schematisch dargestellt. Dabei werden die verschiedenen Varianten der Kühlfahne 265a, 265b des D-PACK Bauelements als alternative Merkmalsvarianten 285a und 285b eines Merkmals 285 in das Modell 280 aufgenommen. Bei der Erkennung wird dann versucht, in einem aufgenommenen Bild neben den Merkmalen 282 des Gehäusekörpers 262 und den Merkmalen 283 der Anschlussfüße 263 auch zumindest entweder das Merkmal 285a, welches der Kühlfahne 265a entspricht, oder das Merkmal 285b, welches der Kühlfahne 265b entspricht, zu identifizieren. Sollte zumindest eines dieser Merkmale 285a, 285b im Bild identifiziert werden, dann wird das Bauelement 260a bzw. 260b als erkannt angesehen. Dies bedeutet, dass unabhängig von der jeweiligen konkreten Ausführungsvariante das Bauelement 260a bzw. 260b erkannt wird. Damit ist sicher gestellt, dass das von einer entsprechenden Bauelement-Haltevorrichtung aufgenommene Bauelement auch tatsächlich die gewünschte elektronische Funktionalität aufweist und der Bestückprozess entsprechend fortgesetzt werden kann.

Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Bei dem beschriebenen Verfahren, welches acht Schritte Sl bis S8 aufweist, wird ein von einer Bauelement-Haltevorrichtung aufgenommenes elektroni- sches Bauelement mittels Bildverarbeitung erkannt und die Position des Bauelements relativ zu der Haltevorrichtung ermittelt.

In einem ersten Schritt Sl wird ein geometrisches Modell des Bauelements an die Datenverarbeitungseinrichtung übergeben. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist das geometrische Modell zumindest ein Merkmal auf, welches verschiedenen alternative Varianten umfasst.

In einem zweiten Schritt S2 wird das zu erkennende Bauelement durch eine geeignete Positionierung eines der Bauelement- Haltevorrichtung zugeordneten Bestückkopfes in das Gesichts- feld einer Kamera gebracht.

In einem nachfolgenden Schritt S3 nimmt die Kamera ein Bild des Bauelements auf. Dabei kann die Art und Weise der Bildaufnahme von dem gewählten geometrischen Modell abhängen, welches zuvor in Schritt 1 an die Datenverarbeitungseinrichtung übergeben wurde. Die Bildqualität kann dabei maßgeblich durch eine geeignete Beleuchtung des Bauelements verbessert werden. Die optimalen Beleuchtungseinstellungen können dabei von dem gewählten geometrischen Modell abhängen.

Das gewählte geometrische Modell kann auch einen bestimmten Bildausschnitt vorgeben, in welchem die zu erkennenden Merkmale des Bauelements erwartet werden. In diesem Fall muss dann nur dieser Bildausschnitt mittels eines sog. "Partial Scans" von der Kamera erfasst werden. Auf diese Weise kann die zu verarbeitende Datenmenge erheblich reduziert werden, indem lediglich der entsprechende Teil des Bauelements von der Kamera aufgenommen wird und der weiteren Bildverarbeitung zugrunde gelegt wird.

Nach der Aufnahme des Bildes werden in einem Schritt S4 die entsprechenden Bilddaten an eine Datenverarbeitungseinrichtung übergeben.

In einem Schritt S5 werden die Merkmale des Modells mit Merkmalen des aufgenommenen Bildes verglichen. Im Falle eines kombinierten Vergleichs von mehreren Merkmalen werden einander entsprechende Merkmale jeweils paarweise miteinander verglichen. Das Vergleichen der Merkmale des Modells mit den Merkmalen des Bildes umfasst dabei mehrere einzelne Bildverarbeitungsschritte. Unter anderem werden dabei aus dem geometrischen Modell bestimmte Parameter für Bildverarbeitungsoperatoren abgeleitet, welche Parameter zur Suche bestimmter

weiterer Merkmale in dem Bild verwendet werden. Die Bildverarbeitungsoperatoren sind geometrische Filter und/oder Profil-Operatoren .

In einem nachfolgenden Schritt S6 wird dann ermittelt, ob die Merkmale in dem aufgenommenen Bild mit den Merkmalen des geometrischen Models innerhalb gewissen Toleranzen miteinender übereinstimmen. Dabei wird bei einem Vergleich eines Merkmals, welches in dem geometrischen Modell des Bauelements mit mehreren alternativen Varianten beschrieben ist, bereits dann eine übereinstimmung angenommen, wenn das entsprechende Merkmal des Bauelementes innerhalb einer vorgegebenen Toleranz einer der Varianten entspricht. Für den Fall, dass ein Merkmal des Bildes mehreren Varianten des entsprechenden Merkmals des Modells zugeordnet werden kann, kann diejenige Variante ausgewählt werden, welche den höchsten Grad an übereinstimmung mit dem Bildmerkmal aufweist.

Bei dem beschriebenen Verfahren wird dann abhängig von dem Ergebnis des Schrittes S6 entweder ein Schritt S7 oder ein Schritt S7 ' ausgeführt.

Im Falle einer nicht gefundenen übereinstimmung wird in dem Schritt S7 ' das von der Bauelement-Haltevorrichtung aufgenom- mene Bauelement als unbekanntes Bauelement angesehen. Um eine korrekte Bestückung eines Bauelementeträgers zu gewährleisten, wird das unbekannte Bauelement verworfen bzw. aus dem Bestückprozess entfernt. Das beschriebene Verfahren ist damit beendet. Selbstverständlich kann ein neues Bauelement von dem Bestückkopf aufgenommen und der oben beschriebene Erkennungs- prozess erneut durchgeführt werden.

Im Falle einer gefundenen übereinstimmung wird in dem Schritt S7 das Bauelement als erkannt angesehen und die Position des Bauelements relativ zu der Bauelement-Haltevorrichtung bzw. relativ zu dem Bestückkopf ermittelt.

Nachfolgend wird in einem Schritt S8 das Bauelement unter Berücksichtung der zuvor ermittelten Positionsdaten an geeigneter Stelle auf einen Bauelementeträger aufgesetzt. Dabei wird eine ggf. vorhandene Positionsabweichung des aufgenommenen Bauelements durch eine entsprechende Positionierung des Bestückkopfes kompensiert. Ebenfalls kann eine ggf. vorhandene Abweichung der Winkellage des aufgenommenen Bauelements von einer Soll-Winkellage durch einen Drehantrieb kompensiert werden, welcher in bekannter Weise mit der entsprechenden Bauelement-Haltevorrichtung gekoppelt sein kann.

Das beschriebene Verfahren hat den Vorteil, dass eine robuste und zuverlässige Erkennung von Bauelementen auch dann möglich ist, wenn das jeweilige Bauelement mit einer großen Variation von Merkmalsformen vorliegen kann. Das beschriebene Erkennungsverfahren hat ferner den Vorteil, dass es bei einem Chargenwechsel nicht notwendig ist manuell auf ein anderes geometrisches Modell umzuschalten. Bei einer entsprechenden Berücksichtigung der chargenabhängigen alternativen Merkmale erfolgt die Umschaltung quasi automatisch.

Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Gebindes 490, welches als Spulenkörper 490 ausgebildet ist. Auf dem Spulenkörper 490 ist ein Bauelement-Gurt 492 aufgewickelt, welcher eine Vielzahl von Ausnehmungen 495 aufweist. Die Ausnehmungen 495 dienen vorwiegend der Aufnahme von jeweils einem elektronischen Bauelement 496.

Der Bauelement-Gurt 492 wird in bekannter Weise mittels einer Bauelement-Zuführvorrichtung hin zu einer Bauelement- Aufnahmeposition transportiert, so dass die Bauelemente 496 sequentiell von einem Bestückkopf entnommen werden können. Um ein unbeabsichtigtes Herausfallen der Bauelemente zu verhindern, ist zusätzlich eine Abdeckfolie 498 vorgesehen, welche erst kurz vor der Aufnahmeposition mittels eines geeigneten nicht dargestellten Abzugsmechanismus von dem Gurt 492 entfernt wird.

Zumindest eine der Ausnehmungen 495 kann der Aufnahme eines Datenträgers 497 dienen, welcher berührungslos ausgelesen werden kann. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Datenträger ein RFID-Chip 497, in dem bauelement- bezogene Daten gespeichert sind. So kann der RFID-Chip 497 beispielsweise die Information enthalten, wie viele Bauelemente noch in dem betreffenden Bauelement-Gurt 492 vorhanden sind.

In dem RFID-Chip 497 kann ferner ein Identifikationscode gespeichert sein, welcher Informationen über die Beschreibung des genauen Typs der Bauelemente 496 enthält. Diese Informationen können genutzt werden, um das oben beschriebene Verfahren zur automatischen Erkennung der Bauelemente 496 durch- zuführen.

Das Auslesen des RFID-Chips 497 kann automatisch ohne einen Bedieneingriff einer Bedienperson durch ein geeignetes Lesegerät erfolgen, welches beispielsweise einer nicht dargstell- ten Bauelement-Zuführeinrichtung zugeordnet ist. Sofern die

Position des RFID-Chips 497 relativ zu dem Anfang des Bauelement-Gurtes 492 bekannt ist, ist damit im Falle einer sog. Spleißverbindung mit einem anderen Bauelement-Gurt automatisch ein Bezug zu der Spleiß-Verbindungsstelle zu einem vor- herigen Bauelement-Gurt 492 hergestellt. Eine in dem RFID- Chip 497 gespeicherte Bauelementbeschreibung kann damit sofort zur Bauelement-Erkennung im Rahmen des zuvor beschriebenen Verfahrens verwendet werden, wenn die Bauelemente des an- gespleißten Gurtes verarbeitet werden sollen.

An dem Spulenkörper 499 kann ferner ein als Barcode oder ein als Matrix-Code ausgebildetes Identifizierungselement 499 angebracht sein. Das Identifizierungselement 499 enthält einen Identifizierungscode, welcher bauelement-bezogene Daten der Bauelemente 496 repräsentiert.

Das Identifizierungselement 499 kann in bekannter Weise beispielsweise im Rahmen eines Spleißvorgangs oder einer Rüstve-

rifikation von einer Bedienperson mittels eines nicht dargestellten Handscanners ausgelesen werden. Der auf dem Identifizierungselement 499 gespeicherte Identifizierungscode mit einer Bauelementbeschreibung der nachfolgenden Bauelemente wird dann einer Maschinensteuereinheit des Bestückautomaten mitgeteilt. Sobald beispielsweise mittels einer Spleißstel- lenerfassungseinheit erkannt wird, dass die neuen Bauelemente für den Bestückungsprozess verwendet werden, dann wird die neue Bauelementbeschreibung zur automatischen Erkennung der zu bestückenden Bauelemente verwendet.

Es wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. So ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier expliziten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind.

Bezugszeichenliste

100 Bestückvorrichtung

101 Prozessor 102 Rahmen

103 Führungen

104 quer stehender Trägerarm

105 Führung

106 Trägerelement 107 Bestückkopf

110 Bauelement-Zuführeinrichtung

112 Abholposition

120 Haltevorrichtung / Sauggreifer / Saugpipette

130 Bauelementeträger / Leiterplatte 131 Förderband

132 Markierung

140 Leiterplatten-Kamera

150 Sensorvorrichtung / Kamera

151 Datenverarbeitungseinrichtung

260a Bauelement (Variante 1)

260b Bauelement (Variante 2)

262 Gehäusekörper

263 Anschlussfüße 265a Kühlkörper / Kühlfahne (Variante 1)

265b Kühlkörper / Kühlfahne (Variante 2)

280 geometrisches Modell / Beschreibung Bauelement

282 Modellierung Gehäusekörper

283 Modellierung Anschlussfüße 285 Modellierung Kühlkörper / Kühlfahne

285a Modellierung Kühlkörper / Kühlfahne (Variante 1)

285b Modellierung Kühlkörper / Kühlfahne (Variante 2)

Sl Geometrisches Modell des Bauelements mit alternativen Merkmalen wird an die Datenverarbeitungseinrichtung übergeben S2 Bauelement wird vor einer Kamera positioniert

53 Kamera nimmt ein Bild des Bauelements auf

54 Bilddaten werden an eine Datenverarbeitungseinrichtung übergeben

55 Merkmale des Modells werden mit Merkmalen des Bildes verglichen

56 übereinstimmung der Merkmale innerhalb einer bestimmten Toleranz ?

57 Falls Ja:

Bauelement wird als erkannt angesehen und Position des Bauelement relativ zu der Bauelement-

Haltevorrichtung bzw. relativ zu dem Bestückkopf wird ermittelt SV Falls Nein:

Bauelement wird als unbekannt angesehen und Bauelement wird verworfen und aus dem Bestückprozess entfernt

58 Bauelement wird unter Berücksichtung der ermittelten Positionsdaten an geeigneter Stelle auf einen Bauelementeträger aufgesetzt.

490 Gebinde

492 Bauelement-Gurt

495 Ausnehmungen

496 Bauelement 497 Datenträger, RFID-Chip

498 Abdeckfolie

499 Identifizierungselement