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Title:
IDENTIFICATION OF SURFACE-ASSOCIATED ANTIGENS FOR TUMOR DIAGNOSIS AND THERAPY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/110338
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to the identification of gene products that are the result of tumor-associated expression and the nucleic acids encoding the same. The invention also relates to the therapy and diagnosis of diseases wherein these gene products are the result of an aberrant tumor-associated expression. The invention also relates to the proteins, polypeptides and peptides that are the result of tumor-associated expression and to the nucleic acids encoding the same.

Inventors:
TUERECI OEZLEM (DE)
SAHIN UGUR (DE)
SCHNEIDER SANDRA (DE)
HELFTENBEIN GERD (DE)
SCHLUETER VOLKER (DE)
USENER DIRK (DE)
THIEL PHILIPPE (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/005104
Publication Date:
November 24, 2005
Filing Date:
May 11, 2005
Export Citation:
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Assignee:
GANYMED PHARMACEUTICALS AG (DE)
TUERECI OEZLEM (DE)
SAHIN UGUR (DE)
SCHNEIDER SANDRA (DE)
HELFTENBEIN GERD (DE)
SCHLUETER VOLKER (DE)
USENER DIRK (DE)
THIEL PHILIPPE (DE)
International Classes:
A61K38/17; A61K39/395; A61K48/00; C07H21/00; C07K14/705; C07K16/30; C12N15/12; A61K; (IPC1-7): A61K/
Domestic Patent References:
WO2003076631A22003-09-18
WO2003000928A22003-01-03
WO2004047863A22004-06-10
Other References:
DATABASE EMBL [Online] 28. Mai 2002 (2002-05-28), "AGENCOURT_7926639 NIH_MGC_72 Homo sapiens cDNA clone IMAGE:6160718 5', mRNA sequence." XP002358303 gefunden im EBI accession no. EM_EST:BQ427878 Database accession no. BQ427878
DATABASE EMBL [Online] 15. April 2003 (2003-04-15), "Sequence 695 from Patent EP1293569." XP002358304 gefunden im EBI accession no. EM_PAT:AX714011 Database accession no. AX714011 & EP 1 293 569 A (RESEARCH ASSOCIATION FORBIOTECHNOLOGY) 19. März 2003 (2003-03-19)
DATABASE EMBL [Online] 31. Oktober 2001 (2001-10-31), "Homo sapiens cDNA FLJ31461 fis, clone NT2NE2001247." XP002358305 gefunden im EBI accession no. EM_HUM:AK056023 Database accession no. AK056023
DATABASE UniProt [Online] 1. Dezember 2001 (2001-12-01), "Hypothetical protein FLJ31461." XP002358306 gefunden im EBI accession no. UNIPROT:Q96N35 Database accession no. Q96N35
SCHEURLE DANIELA ET AL: "Cancer gene discovery using Digital Differential Display" CANCER RESEARCH, AMERICAN ASSOCIATION FOR CANCER RESEARCH, BALTIMORE, MD, US, Bd. 60, Nr. 15, 1. August 2000 (2000-08-01), Seiten 4037-4043, XP002256957 ISSN: 0008-5472
Attorney, Agent or Firm:
Vossius, Volker (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein Mittel, das die Expression oder Aktivität eines Tumorassoziierten Antigens hemmt, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: I5 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
2. Pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein Mittel mit tumorhemmender Aktivität, das selektiv ist für Zellen, die eine Expression oder abnormale Expression eines tumorassoziierten Antigens aufweisen, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
3. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei das Mittel die Induktion des Zelltods, die Reduktion des Zellwachstums, eine Schädigung der Zellmembran oder eine Sekretion von Zytokinen bewirkt.
4. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Mittel eine AntisenseNukleinsäure ist, die selektiv mit der Nukleinsäure hybridisiert, die für das Tumor¬ assoziierte Antigen kodiert.
5. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Mittel ein Antikörper ist, der selektiv an das Tumorassoziierte Antigen bindet.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei das Mittel ein komplementaktivierender Antikörper ist, der selektiv an das Tumorassoziierter Antigen bindet.
7. Pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein Mittel, das bei einer Verabreichung selektiv die Menge an Komplexen zwischen einem HLAMolekül und einem Tumorassoziierten Antigen oder einem Teil davon erhöht, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
8. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 7, wobei das Mittel einen oder mehrere Bestandteile umfasst, die aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus: (i) dem Tumorassoziierten Antigen oder einem Teil davon, (ii) einer Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon kodiert, (iii) einer Wirtszelle, die das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimiert, und (iv) isolierten Komplexen zwischen dem Tumorassoziierten Antigen oder einem Teil davon und einem HLAMolekül.
9. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Ansprach 1, 2 oder 7, wobei das Mittel mehrere Mittel umfasst, die jeweils selektiv die Expression oder Aktivität verschiedener Tumorassoziierter Antigene hemmen, jeweils selektiv für Zellen sind, die verschiedene Tumorassoziierte Antigene exprimieren oder die Menge an Komplexen zwischen HLA Molekülen und verschiedenen Tumorassoziierten Antigenen oder Teilen davon erhöhen, wobei mindestens eines der Tumόrassoziierten Antigene eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: I5 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
10. Pharmazeutische Zusammensetzung umfassend einen oder mehrer Bestandteile, die aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus: (i) einem Tumorassoziierten Antigen oder einem Teil davon, (ii) einer Nukleinsäure, die für ein Tumorassoziiertes Antigen oder einen Teil davon kodiert, (iii) einem Antikörper, der an ein Tumorassoziiertes Antigen oder einen Teil davon bindet, (iv) einer AntisenseNukleinsäure, die spezifisch mit einer Nukleinsäure, die für ein Tumor¬ assoziiertes Antigen kodiert, hybridisiert, (v) einer Wirtszelle, die ein Tumorassoziiertes Antigen oder einen Teil davon exprimiert, und (vi) isolierten Komplexen zwischen einem Tumorassoziierten Antigen oder einem Teil davon und einem HLAMolekül, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, qn (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
11. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 10, wobei die Nukleinsäure unter (iϊ) in einem Expressionsvektor vorliegt.
12. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 10, wobei die Nukleinsäure unter (ii) funktionell mit einem Promotor verbunden ist.
13. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 10, wobei die Wirtszelle das Tumorassoziierte Antigen oder den Teil davon sekretiert.
14. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 10, wobei die Wirtszelle zusätzlich ein HLAMolekül exprimiert, das an das Tumorassoziierte Antigen oder den Teil davon bindet.
15. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 14, wobei die Wirtszelle das HLAMolekül und/oder das Tumorassoziierte Antigen oder den Teil davon rekombinant exprimiert.
16. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 14, wobei die Wirtszelle das HLAMolekül endogen exprimiert.
17. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8, 10, 14 oder 16, wobei die Wirtszelle eine Antigenpräsentierende Zelle ist.
18. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 17, wobei die Antigen präsentierende Zelle eine dendritische Zelle oder ein Makrophage ist.
19. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 8, 10 und 1318, wobei die Wirtszelle nichtproliferativ ist.
20. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Ansprach 5 oder 10, wobei der Antikörper ein monoklonaler Antikörper ist.
21. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 5 oder 10, wobei der Antikörper ein chimärer oder humanisierter Antikörper ist.
22. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 5 oder 10, wobei der Antikörper ein Fragment eines natürlichen Antikörpers ist.
23. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 5 oder 10, wobei der Antikörper mit einem therapeutischen oder diagnostischen Mittel gekoppelt ist.
24. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 4 oder 10, wobei die Antisense Nukleinsäure eine Sequenz von 650 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, umfasst.
25. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 8 und 1013, wobei das durch die pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellte Tumorassoziierte Antigen oder der Teil davon an MHCMoleküle auf der Oberfläche von Zellen bindet, die eine abnormale Menge des Tumorassoziierten Antigens oder eines Teils davon exprimieren.
26. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 25, wobei die Bindung eine cytolytische Reaktion hervorruft und/ oder eine Cytokinausschüttung induziert.
27. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 126, ferner umfassend einen pharmazeutisch verträglichen Träger und/oder ein Adjuvans.
28. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 27, wobei das Adjuvans Saponin, GMCSF5 CpG, Zytokin oder ein Chemokin ist.
29. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 128, die zur Behandlung einer Erkrankung eingesetzt werden kann, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumorassoziierten Antigens auszeichnet.
30. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 29, wobei die Erkrankung Krebs ist.
31. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 29, wobei die Erkrankung ein Lungentumor, ein Brusttumor, ein Prostatatumor, ein Melanom, ein Colontumor, eine Metastase eines Colontumors, ein Nierenzellkarzinom oder ein Zervixkarzinom, ein Coloncarcinom oder ein Mammacarcinom ist.
32. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 131, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Aminosäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 61 bis 68, 70, 72, 74, 76, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist.
33. Verfahren zur Diagnose einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumorassoziierten Antigens auszeichnet, umfassend (i) den Nachweis einer Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, oder eines Teils davon, und/oder (ii) den Nachweis des Tumorassoziierten Antigens oder eines Teils davon, und/oder (iii) den Nachweis eines Antikörpers gegen das Tumorassoziierte Antigen oder eines Teils davon und/oder (iv) den Nachweis von cytotoxischen oder HelferTLymphozyten, die für das Tumor¬ assoziierte Antigen oder einen Teil davon spezifisch sind in einer aus einem Patienten isolierten biologischen Probe, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
34. Verfahren nach Anspruch 33, wobei der Nachweis (i) die Kontaktierung der biologischen Probe mit einem Mittel, das spezifisch an die Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, oder den Teil davon, an das Tumorassoziierte Antigen oder den Teil davon, an den Antikörper oder an die cytotoxischen oder HelferTLymphozyten bindet, und (ii) den Nachweis der Komplexbildung zwischen dem Mittel und der Nukleinsäure oder dem Teil davon, dem Tumorassoziierten Antigen oder dem Teil davon, dem Antikörper oder den cytotoxischen oder HelferTLymphozyten umfasst.
35. Verfahren nach Anspruch 33 oder 34, wobei der Nachweis mit dem Nachweis in einer vergleichbaren normalen biologischen Probe verglichen wird.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 3335, wobei sich die Erkrankung durch die Expression oder abnormale Expression mehrerer verschiedener Tumorassoziierter Antigene auszeichnet und der Nachweis einen Nachweis mehrerer Nukleinsäuren, die für die mehreren verschiedenen Tumorassoziierten Antigene kodieren, oder von Teilen davon, den Nachweis der mehreren verschiedenen Tumorassoziierten Antigene oder von Teilen davon, den Nachweis mehrerer Antikörper, die an die mehreren verschiedenen Tumorassoziierten Antigene oder an Teile davon binden, oder den Nachweis mehrerer cytotoxischer oder Helfer TLymphozyten, die für die mehreren verschiedenen Tumorassoziierten Antigene spezifisch sind, umfasst.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 3336, wobei der Nachweis der Nukleinsäure oder des Teils davon mit einer PolynukleotidSonde erfolgt, die spezifisch mit der Nukleinsäure oder dem Teil davon hybridisiert.
38. Verfahren nach Anspruch 37, wobei die PolynukleotidSonde eine Sequenz von 650 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, umfasst.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 3336, wobei der Nachweis der Nukleinsäure oder des Teils davon durch selektive Amplifikation der Nukleinsäure oder des Teils davon erfolgt.
40. Verfahren nach einem der Ansprüche 3336, wobei das nachzuweisende Tumor¬ assoziierte Antigen oder der Teil davon in einem Komplex mit einem MHCMolekül vorliegt.
41. Verfahren nach Anspruch 40, wobei das MHCMolekül ein HL AMolekül ist.
42. Verfahren nach einem der Ansprüche 3336 und 4041, wobei der Nachweis des Tumorassoziierten Antigens oder des Teils davon mit einem Antikörper erfolgt, der spezifisch an das Tumorassoziierte Antigen oder den Teil davon bindet.
43. Verfahren nach einem der Ansprüche 3336, wobei der Nachweis des Antikörpers mit einem Protein oder Peptid erfolgt, das spezifisch an den Antikörper bindet.
44. Verfahren zur Bestimmung der Regression, des Verlaufs oder des Ausbruchs einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumor assoziierten Antigens auszeichnet, umfassend die Überwachung einer Probe aus einem Patienten, der die Erkrankung aufweist oder in Verdacht steht, an der Erkrankung zu erkranken in Bezug auf einen oder mehrere Parameter, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus: (i) der Menge der Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, oder eines Teil davon, (ii) der Menge des Tumorassoziierten Antigens oder eines Teils davon, (iii) der Menge an Antikörpern, die an das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon binden, und (iv) der Menge an cytolytischen oder Cytokinausschüttenden TZellen, die für einen Komplex zwischen dem Tumorassoziierten Antigen oder einem Teil davon und einem MHC Molekül spezifisch sind, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
45. Verfahren nach Anspruch 44, wobei das Verfahren die Bestimmung des oder der Parameter zu einem ersten Zeitpunkt in einer ersten Probe und zu einem zweiten Zeitpunkt in einer weiteren Probe umfasst und durch einen Vergleich der beiden Proben der Verlauf der Erkrankung ermittelt wird.
46. Verfahren nach Anspruch 44 oder 45, wobei die Erkrankung sich durch die Expression oder abnormale Expression mehrerer verschiedener Tumorassoziierter Antigene auszeichnet und die Überwachung eine Überwachung (i) der Menge mehrerer Nukleinsäuren, die für die mehreren verschiedenen Tumor¬ assoziierten Antigene kodieren, oder von Teilen davon, (ii) der Menge der mehreren verschiedenen Tumorassoziierten Antigene oder von Teilen davon, (iii) der Menge mehrerer Antikörper, die an die mehreren verschiedenen Tumorassoziierten Antigene oder an Teile davon binden, und/oder (iv) der Menge mehrerer cytolytischer oder Cytokineausschüttender TZellen, die für Komplexe zwischen den mehreren verschiedenen Tumorassoziierten Antigenen oder von Teilen davon und MHCMolekülen spezifisch sind, umfasst.
47. Verfahren nach einem der Ansprüche 4446, wobei die Überwachung der Menge der Nukleinsäure oder des Teils davon mit einer PolynukleotidSonde erfolgt, die spezifisch mit der Nukleinsäure oder dem Teil davon hybridisiert.
48. Verfahren nach Anspruch 47, wobei die PolynukleotidSonde eine Sequenz von 650 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, umfasst.
49. Verfahren nach einem der Ansprüche 4446, wobei die Überwachung der Menge der Nukleinsäure oder des Teils davon durch selektive Amplifikation der Nukleinsäure oder des Teils davon erfolgt.
50. Q fi .
51. Verfahren nach einem der Ansprüche 4446, wobei die Überwachung der Menge des Tumorassoziierten Antigens oder des Teils davon mit einem Antikörper erfolgt, der spezifisch an das Tumorassoziierte Antigen oder den Teil davon bindet.
52. Verfahren nach einem der Ansprüche 4446, wobei die Überwachung der Menge an Antikörpern mit einem Protein oder Peptid erfolgt, das spezifisch an den Antikörper bindet.
53. Verfahren nach einem der Ansprüche 4446, wobei die Überwachung der Menge an cytolytischen oder Cytokinaussschüttenden TZellen mit einer Zelle erfolgt, die den Komplex zwischen dem Tumorassoziierten Antigen oder dem Teil davon und einem MHC Molekül präsentiert.
54. Verfahren nach einem der Ansprüche 3738, 4243, 4748 und 5052, wobei die PolynukleotidSonde, der Antikörper, das Protein oder Peptid oder die Zelle nachweisbar markiert sind.
55. Verfahren nach Anspruch 53, wobei der nachweisbare Marker ein radioaktiver Marker oder ein Enzymmarker ist.
56. Verfahren nach einem der Ansprüche 3354, wobei die Probe Körperflüssigkeit und/oder Körpergewebe umfasst.
57. Verfahren zur Behandlung einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumorassoziierten Antigens auszeichnet, umfassend die Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 132, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, H5 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
58. Verfahren zur Behandlung, Diagnose oder Überwachung einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumorassoziierten Antigens auszeichnet, umfassend die Verabreichung eines Antikörpers, der an das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon bindet und mit einem therapeutischen oder diagnostischen Mittel gekoppelt ist, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
59. Verfahren nach Anspruch 42, 50 oder 57, wobei der Antikörper ein monoklonaler Antikörper ist.
60. Verfahren nach Anspruch 42, 50 oder 57, wobei der Antikörper ein chimärer oder humanisierter Antikörper ist.
61. Verfahren nach Anspruch 42, 50 oder 57, wobei der Antikörper ein Fragment eines natürlichen Antikörpers ist.
62. Verfahren zur Behandlung eines Patienten mit einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumorassoziierten Antigens auszeichnet, umfassend: (i) die Entfernung einer Probe mit immunreaktiver Zellen aus dem Patienten, (ii) die Kontaktierung der Probe mit einer Wirtszelle, die das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimiert, unter Bedingungen, die eine Produktion cytolytischer oder Cytokineausschüttender TZellen gegen das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon begünstigen, und (iii) das Einbringen der cytolytischen oder Cytokineausschüttenden TZellen in den Patienten in einer Menge, die geeignet ist, Zellen zu lysieren, die das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimieren, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 115 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a)5 (b) oder (c) komplementär ist.
63. Verfahren nach Anspruch 61, wobei die Wirtszelle ein HLAMo lekül rekombinant exprimiert, das an das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon bindet.
64. Verfahren nach Anspruch 62, wobei die Wirtszelle ein HLAMolekül endogen exprimiert, das an das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon bindet.
65. Verfahren zur Behandlung eines Patienten mit einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumorassoziierten Antigens auszeichnet, umfassend: (i) die Identifizierung einer Nukleinsäure, die von Zellen exprimiert wird, die mit der Erkrankung assoziiert sind, wobei die Nukleinsäure aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist, (ii) die Transfektion einer Wirtszelle mit der Nukleinsäure oder einem Teil davon, (ϊii) die Kultivierung der transfizierten Wirtszelle für eine Expression der Nukleinsäure, und (iv) das Einbringen der Wirtszellen oder eines Extrakts davon in den Patienten in einer Menge, die geeignet ist, die Immunreaktion gegen die Zellen des Patienten, die mit der Erkrankung assoziiert sind, zu erhöhen.
66. Verfahren nach Anspruch 64, ferner umfassend die Identifizierung eines MHC Moleküls, das das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon präsentiert, wobei die Wirtszelle das identifizierte MHCMolekül exprimiert und das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon präsentiert.
67. Verfahren nach Anspruch 64 oder 65, wobei die Immunreaktion eine BZellen Reaktion oder eine TZellenReaktion umfasst.
68. Verfahren nach Anspruch 66, wobei die Immunreaktion eine TZellenReaktion ist, umfassend die Produktion cytolytischer oder Cytokineausschüttenden TZellen, die spezifisch für die Wirtszellen sind, die das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon präsentieren oder spezifisch für Zellen des Patienten sind, die das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimieren.
69. Verfahren nach einem der Ansprüche 6167, wobei die Wirtszellen nichtproliferativ sind.
70. Verfahren zur Behandlung einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumorassoziierten Antigens auszeichnet, umfassend: (i) die Identifikation von Zellen aus dem Patienten, die abnormale Mengen des Tumor¬ assoziierten Antigens exprimieren, (ii) die Isolierung einer Probe der Zellen, (iii) die Kultivierung der Zellen, und (iv) das Einbringen der Zellen in den Patienten in einer Menge, die geeignet ist, eine Immunreaktion gegen die Zellen auszulösen, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ED NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 113 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
71. Verfahren nach einem der Ansprüche 3369, wobei die Erkrankung Krebs ist.
72. Verfahren zur Hemmung der Entwicklung von Krebs bei einem Patienten, umfassend die Verabreichung einer wirksamen Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 132.
73. Verfahren nach einem der Ansprüche 3371, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Aminosäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 61 bis 68, 70, 72, 74, 76, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist.
74. Nukleinsäure, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 69, 71, 73, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
75. Nukleinsäure, die für ein Protein oder Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz umfasst, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 61 bis 68, 70, 72, 74, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon.
76. Rekombinantes DNA oder RNAMolekül, das eine Nukleinsäure nach Anspruch 73, 74, 85, 87, umfasst.
77. Rekombinantes DNAMolekül nach Anspruch 75, wobei das rekombinante DNA Molekül ein Vektor ist.
78. Rekombinantes DNAMolekül nach Anspruch 76, wobei der Vektor ein viraler Vektor oder ein Bakteriophage ist.
79. Rekombinantes DNAMolekül nach einem der Ansprüche 7577, das ferner Expressionskontrollsequenzen umfasst, die die Expression der Nukleinsäure steuern.
80. Rekombinantes DNAMolekül nach Anspruch 78, wobei die Expressionskontrollsequenzen homo oder heterolog zu der Nukleinsäure sind.
81. Wirtszelle, die eine Nukleinsäure nach Anspruch 73 oder 74 oder ein rekombinantes DNAMolekül nach einem der Ansprüche 7579 umfasst.
82. Wirtszelle nach Anspruch 80, die ferner eine Nukleinsäure umfasst, die für ein HLA Molekül kodiert.
83. Protein oder Polypeptid, das von einer Nukleinsäure nach Anspruch 73 kodiert wird.
84. Protein oder Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz umfasst, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 61 bis 68, 70, 72, 74, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon.
85. Immunogenes Fragment des Proteins oder Polypeptids nach Anspruch 82 oder 83.
86. Fragment des Proteins oder Polypeptids nach Anspruch 82 oder 83, das an menschlichen HLARezeptor oder menschlichen Antikörper bindet.
87. Mittel, das spezifisch, an ein Protein oder Polypeptid oder an einen Teil davon bindet, wobei das Protein oder Polypeptid von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
88. Mittel nach Anspruch 86, wobei das Protein oder Polypeptid eine Aminosäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus SEQ ID NOs: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 61 bis 68, 70, 72, 74, 76, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111 , 113, einem Teil oder Derivat davon.
89. Mittel nach Anspruch 86 oder 87, wobei das Mittel ein Antikörper ist.
90. Mittel nach Anspruch 88, wobei der Antikörper ein monoklonaler, chimärer oder humanisierter Antikörper oder ein Fragment eines Antikörpers ist.
91. Antikörper, der selektiv an einen Komplex aus: (i) einem Protein oder Polypeptid oder einem Teil davon und (ü) einem MHCMolekül bindet, an das das Protein oder Polypeptid oder der Teil davon bindet, wobei der Antiköper nicht alleine an (i) oder (ii) bindet und das Protein oder Polypeptid von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
92. Antikörper nach Anspruch 90, wobei das Protein oder Polypeptid eine Aminosäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus SEQ ID NOs: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 2O3 22, 24, 26, 28, 30, 61 bis 68, 70, 72, 74, 76, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon.
93. Antikörper nach Anspruch 90 oder 91, wobei der Antikörper ein monoklonaler, chimärer oder humanisierter Antikörper oder ein Fragment eines Antikörpers ist.
94. Konjugat zwischen einem Mittel nach einem der Ansprüche 8689 oder einem Antikörper nach einem der Ansprüche 9092 und einem therapeutischen oder diagnostischen Mittel.
95. Konjugat nach Anspruch 93, wobei das therapeutische oder diagnostische Mittel ein Toxin ist.
96. Kit zum Nachweis der Expression oder abnormalen Expression eines Tumor¬ assoziierten Antigens, umfassend Mittel zum Nachweis (i) der Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, oder eines Teils davon, (ii) des Tumorassoziierten Antigens oder eines Teils davon, (iii) von Antikörpern, die an das Tumorassoziierte Antigen oder einen Teil davon binden, und/oder (iv) von TZellen, die für einen Komplex zwischen dem Tumorassoziierten Antigen oder einem Teil davon und einem MHCMolekül spezifisch sind, wobei das Tumorassoziierte Antigen eine Sequenz aufweist, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist.
97. Kit nach Anspruch 95, wobei die Mittel zum Nachweis der Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, oder eines Teils davon Nukleinsäuremoleküle für die selektive Amplifikation der Nukleinsäure sind.
98. Kit nach Anspruch 96, wobei die Nukleinsäuremoleküle für die selektive Amplifikation der Nukleinsäure eine Sequenz von 650 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure, die für das Tumorassoziierte Antigen kodiert, umfassen.
Description:
Identifizierung von Oberflächen-assoziierten Antigenen für die Tumordiagnose und -therapie

Trotz interdisziplinärer Ansätze und Ausreizung klassischer Therapiemodalitäten gehören Krebserkrankungen weiterhin zu den führenden Todesursachen. Neuere therapeutische Konzepte zielen darauf ab, das patienteneigene Immunsystem durch Einsatz von rekombinanten Tumorvakzinen und anderen spezifischen Maßnahmen wie Antikörpertherapie in das therapeutische Gesamtkonzept mit einzubeziehen. Voraussetzung für den Erfolg einer solchen Strategie ist die Erkennung von Tumor-spezifischen oder Tumor-assoziierten Antigenen bzw. Epitopen durch das Immunsystem des Patienten, dessen Effektorfunktionen verstärkt werden sollen. Tumorzellen unterscheiden sich biologisch wesentlich von ihren nichtmalignen Ursprungszellen. Diese Differenzen sind durch während der Tumorentwicklung erworbene genetische Veränderungen bedingt und führen u.a. auch zur der Bildung qualitativ oder quantitativ veränderter molekularer Strukturen in den Krebszellen. Werden solche Tumor-assoziierten Strukturen vom spezifischen Immunsystem des tumortragenden Wirtes erkannt, spricht man von Tumor-assoziierten Antigenen.

An der spezifischen Erkennung von Tumor-assoziierten Antigenen sind zelluläre und humorale Mechanismen beteiligt, die zwei miteinander funktionell vernetzte Einheiten darstellen: CD4+ und CD8+ T-Lymphozyten erkennen prozessierte Antigene, die auf den Molekülen der MHC- (Major Histocompatibüity complex = Histokompatibilitäts-Antigene) Klassen II bzw. I präsentiert werden, während B -Lymphozyten zirkulierende Antikörpermoleküle produzieren, die direkt an unprozessierte Antigene binden.

Die potentielle klinisch-therapeutische Bedeutung von Tumor-assoziierten Antigenen ergibt sich aus der Tatsache, dass die Erkennung von Antigenen auf neoplastischen Zellen durch das Immunsystem zur Initiierung von cytotoxischen Effektormechanismen führt und bei Vorhandensein von T-Helferzellen die Elimination der Krebszellen bewirken kann (Pardoll, Nat. Med. 4:525-31, 1998). Entsprechend ist es eine zentrale Zielsetzung der Tumorimmunologie, diese Strukturen molekular zu definieren. Die molekulare Natur dieser Antigene blieb lange enigmatisch. Erst als entsprechende Klonierungstechniken entwickelt wurden, gelang es, durch Analyse der Zielstrukturen von cytotoxischen T-Lymphozyten (CTL) (van der Bruggen et al, Science 254:1643-7, 1991) bzw. mit zirkulierenden Autoantikörpern (Sahin et al., Curr. Opin. Immunol. 9:709-16, 1997) als Sonden cDNA- Expressionsbanken von Tumoren systematisch auf Tumόr-assoziierte Antigene zu analysieren. Hierzu wurden cDNA-Expressionsbanken aus irischem Tumorgewebe hergestellt und in geeigneten Systemen als Proteine rekombinant exprimiert. Aus Patienten isolierte Immuneffektoren, nämlich CTL-Klone mit Tumor-spezifischem Lysemuster, oder zirkulierende Autoantikörper wurden genutzt, um die respektiven Antigene zu klonieren.

Durch diese Ansätze sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von Antigenen in verschiedenen Neoplasien definiert worden. Von großem Interesse ist dabei die Klasse der Cancer/Testis- Antigene (CTA). CTA und sie kodierende Gene (Cancer/Testis-Gene oder CTG) sind durch ihr charakteristisches Expressionsmuster definiert (Türeci et al, Mol. Med. Todαy 3:342-9, 1997). Sie finden sich nicht in Normalgeweben bis auf Testis bzw. Keimzellen, werden jedoch in einer Reihe von humanen Malignomen exprimiert und zwar nicht tumortypspezifisch, sondern mit unterschiedlicher Häufigkeit in Tumorentitäten ganz unterschiedlicher Herkunft (Chen & Old, Cancer J. Sei. Am. 5:16-7, 1999). Antikörper gegen CTA sind in gesunden Personen nicht nachweisbar, wohl aber in Tumorpatienten. Insbesondere aufgrund ihrer Gewebeverteilung ist diese Antigenklasse von besonderem Wert für immuntherapeutische Vorhaben und wird in derzeit laufenden klinischen Patientenstudien getestet (Marchand et al., Int. J. Cancer 80:219-30, 1999; Knuth et al., Cancer Chemother. Pharmacol. 46: S46-51, 2000).

Allerdings nutzen die oben dargestellten klassischen Verfahren zur Antigenidentifizierung Immuneffektoren (zirkulierende Autoantikörper oder CTL-Klone) aus Patienten mit in der Regel bereits fortgeschrittenem Krebs als Sonden. Aus einer Reihe von Daten geht hervor, dass Tumore z.B. zur Tolerisierung und Anergisierung von T-Zellen führen können und gerade im Verlauf der Erkrankung diejenigen. Spezifitäten aus dem Immuneffektorenrepertoire verloren gehen, die eine effektive Immunerkennung bewirken könnten. Aus laufenden Patientenstudien hat sich noch kein gesicherter Beweis für eine tatsächliche Wirkung der bisher entdeckten und genutzten Tunior-assoziierten Antigene ergeben. Entsprechend kann nicht ausgeschlossen werden, dass spontane Immunantworten evozierende Proteine die falschen Zielstrukturen sind.

Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung Zielstrukturen für eine Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen bereitzustellen. Diese Aufgabe, wird erfmdungs gemäß durch den Gegenstand der Patentansprüche gelöst.

Erfindungsgemäß wurde eine Strategie für eine Identifizierung und Bereitstellung Tumor¬ assoziierter Antigene und der dafür kodierenden Nukleinsäuren verfolgt. Diese Strategie beruht auf der Auswertung humaner Protein- und Nukleinsäuredatenbanken im Hinblick auf potenzielle, krebsspezifische Antigene, die auf der Zelloberfläche zugänglich sind. Die Definition der dafür notwendigen Filterkriterien zusammen mit einer Hochdurchsatz- Methodik zur Analyse möglichst aller Gene bildet den zentralen Bestandteil der Erfindung. Durch Datamining wird zunächst eine möglichst komplette Liste aller bekannter Gene aufgestellt, die dem Grundprinzip Gen zu mRNA zu Protein folgend auf das Vorhandensein einer oder mehrerer Transmembrandomänen hin untersucht werden. Hieran schließen sich eine Homologiesuche, eine Einteilung der Treffer in gewebsspezifische Gruppen (u.a. Tumorgewebe) und eine Überprüfung der realen Existenz der mRNA an. Schließlich werden die so identifizierten Proteine z.B. durch Expressionsanalysen und proteinchemische Verfahren auf ihre aberrante Aktivierung in Tumoren evaluiert.

Datamining ist ein bekanntes Verfahren zur Identifizierung von Tumor-assoziierten Genen. Bei den herkömmlichen Strategien werden allerdings in der Regel Transkriptome von Normalgewebebanken elektronisch von Tumorgewebsbanken unter der Annahme subtrahiert, dass die verbleibenden Gene Tumor-spezifisch sind (Schmitt et al., Nucleic Acids Res. 27:4251-60, 1999; Vasmatzis et al., Proc. Natl. Acad. Sei. USA. 95:300-4, 1998; Scheurle et al., Cancer Res. 60:4037-43, 2000).

Das erfmdungs gemäße Konzept beruht jedoch darauf, Datamining zur elektronischen Extraktion aller Gene, die für auf der Zelloberfläche zugängliche, krebsspezifische Antigene kodieren, zu nutzen und diese sodann auf ektope Expression in Tumoren zu evaluieren.

Somit betrifft die Erfindung in einem Aspekt eine Strategie zur Identifizierung von differentiell in Tumoren exprimierten Genen. Diese kombiniert Datamining von öffentlichen Sequenzbanken ("m silico") mit darauffolgenden laborexperimentellen ("wet bench") Untersuchungen.

Eine kombinierte Strategie basierend auf unterschiedlichen bioinformatischen Skripten ermöglichte erfindungs gemäß die Identifizierung von Genen, die für auf der Zelloberfläche zugängliche, krebsspezifϊsche Antigene kodieren. Die Identifizierung und Bereitstellung dieser Tumor-assoziierten Gene und der dadurch kodierten Genprodukte erfolgte erfindungs gemäß unabhängig von einer immunogenen Wirkung.

Die erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene weisen eine Aminosäuresequenz auf, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist bestehend aus (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist, und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist. In einer bevorzugten Ausführungsform weist ein erfindungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen eine Aminosäuresequenz auf, die von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, ausgewählt ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst ein erfindungs gemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen eine Aminosäuresequenz, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 61 bis 68, 70, 72, 74, 76, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist.

Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Verwendung von erfindungs gemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigenen oder von Teilen davon, von dafür kodierenden Nukleinsäuren oder von Nukleinsäuren, die gegen die kodierenden Nukleinsäuren gerichtet sind, oder von Antikörpern, die gegen die erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene oder Teile davon gerichtet sind, für die Therapie und Diagnose. Diese Nutzung kann einzelne, aber auch Kombinationen von mehreren dieser Antigene, funktionalen Fragmente, Nukleinsäuren, Antikörper etc. betreffen, in einer Ausführungsform auch in Kombination mit anderen Tumor-assoziierten Genen und Antigenen für eine Diagnose, Therapie und Verlaufskontrolle .

Die Eigenschaft der erfindungs gemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene, dass sie auf oder an der Zelloberfläche lokalisiert sind, qualifiziert sie als geeignete Ziele oder Mittel für die Therapie und Diagnose. Besonders geeignet hierfür ist ein Teil der erfindungs gemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene, der dem niclit-Transmembrananteil, insbesondere dem extrazellulären Anteil der Antigene entspricht oder davon umfasst wird. Somit ist erfindungsgemäß ein Teil der erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene, der dem nicht-Transmembrananteil der Antigene entspricht oder davon umfasst ist, oder ein entsprechender Teil der für <HQ erfindungsgemäß identifizierten Antigene kodierenden Nukleinsäuren für eine Therapie oder Diagnose bevorzugt. Ähnlich ist die Verwendung von Antikörpern bevorzugt, die gegen einen Teil der erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene gerichtet sind, der dem nicht- Transmembrananteil der Antigene entspricht oder davon umfasst ist.

Bevorzugte Erkrankungen für eine Therapie und/oder Diagnose sind solche, bei denen eine selektive Expression oder abnormale Expression von einem oder mehreren der erfmdungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene vorliegt.

Die Erfindung betrifft auch solche Nukleinsäuren und Genprodukte, die tumorzellassoziiert exprimiert werden und durch verändertes Spleißen (Spleißvarianten) der Nukleinsäuren der erfmdungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene bzw. durch veränderte Translation unter Nutzung alternativer offener Leserahmen entstehen. Die erfindungsgemäßen Spleißvarianten sind erfmdungsgemäß als Targets für die Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen verwendbar.

Für die Entstehung von Spleißvarianten können verschiedenste Mechanismen ursächlich sein, beispielsweise - die Nutzung variabler Transkriptionsinitiationsstellen - die Nutzung zusätzlicher Exons - vollständiges oder unvollständiges Ausspleißen von einzelnen oder mehreren Exons, - über Mutation veränderte Spleißregulatorsequenzen (Deletion bzw. Schaffung neuer Donor/Acceptorsequenzen), - die unvollständige Elimination von Intronsequenzen.

Das veränderte Spleißen eines Gens führt zu einer veränderten Transkriptsequenz (Spleißvariante). Wird eine Spleißvariante im Bereich ihrer veränderten Sequenz translatiert, resultiert ein verändertes Protein, welches sich von dem ursprünglichen in Struktur und Funktion deutlich unterscheiden kann. Bei tumorassoziierten Spleißvarianten können tumorassoziierte Transkripte und tumorassoziierte Proteine/Antigene entstehen. Diese können als molekulare Marker sowohl zum Nachweis von Tumorzellen als auch zum therapeutischen Targeting von Tumoren genutzt werden. Die Detektion von Tumorzellen z.B. im Blut, Serum, Knochenmark, Sputum, Bronchial-Lavage, Körpersekreten und Gewebsbiopsien kann erfindungsgemäß z.B. nach Extraktion von Nukleinsäuren durch PCR-Amplifikation mit Spleißvarianten-spezifischen Oligonukleotiden erfolgen.

Zum Nachweis eignen sich erfindungsgemäß alle Sequenz-abhängigen Detektionssysteme. Neben der PCR sind diese z.B. Genchip-/Microarraysysteme, Northern-Blot, RNAse protectiόn assays (RDA) und andere. Allen Detektionssystemen ist gemeinsam, dass die Detektion auf einer spezifischen Hybridisierung mit mindestens einer Spleißvarianten- spezifischen Nukleinsäuresequenz basiert. Die Detektion von Tumorzellen kann jedoch auch erfindungsgemäß durch Antikörper erfolgen, die ein durch die Spleißvariante kodiertes spezifisches Epitop erkennen. Für die Herstellung der Antikörper können Peptide zur Immunisierung verwendet werden, die für diese Spleißvariante spezifisch sind. Für die Immunisierung eignen sich besonders die Aminosäuren, die deutliche Epitopunterschiede zu der/den Variante(n) des Genprodukts aufweisen, welche bevorzugt in gesunden Zellen gebildet wird/werden. Der Nachweis der Tumorzellen mit Antikörper kann dabei an einer vom Patienten isolierten Probe oder als Imaging mit intravenös applizierten Antikörpern erfolgen.

Neben der diagnostischen Nutzbarkeit stellen Spleißvarianten, die neue oder veränderte Epitope aufweisen, attraktive Targets für die Immuntherapie dar. Die erfindungsgemäßen Epitope können zum Targeting von therapeutisch wirksamen monoklonalen Antikörpern oder T-Lymphozyten genutzt werden. Bei der passiven Immuntherapie werden hierbei Antikörper oder T-Lymphozyten adoptiv transferiert, die Spleißvarianten-spezifische Epitope erkennen. Die Generierung von Antikörpern kann wie bei anderen Antigenen auch unter Nutzung von Standardtechnologien (Immunisierung von Tieren, Panningstrategien zur Isolation von rekombinanten Antikörpern) unter Nutzung von Polypeptiden, die diese Epitope beinhalten, erfolgen. Alternativ können zur Immunisierung Nukleinsäuren genutzt werden, die für Oligo- oder Polypeptide kodieren, die diese Epitope beinhalten. Verschiedene Techniken zur in vitro oder in vivo Generierung von epitopspezifischen T-Lymphozyten sind bekannt und ausführlich beschrieben (z.B. Kessler JH, et al. 2001, Sahin et al., 1997) und basieren ebenfalls auf der Nutzung von Oligo- oder Polypeptide, die die Spleißvarianten-spezifischen Epitope beinhalten, oder Nukleinsäuren, die für diese kodieren. Oligo- oder Polypeptide, die die Spleißvarianten-spezifischen Epitope beinhalten, oder Nukleinsäuren, die für diese Polypeptide kodieren, sind auch für die Nutzung als pharmazeutisch wirksame Substanzen bei der aktiven Immuntherapie (Vakzinierung, Vakzintherapie) verwendbar.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung auch posttranslational modifizierte Proteindomänen wie zum Beispiel Glykosylierungen oder Myristilierungen. Diese Art von Modifikationen kann zu einem differentiellen Erkennungsmuster eines Antigens durch z.B. einen Antikörper führen und verschiedene, unter Umständen krankheitsassoziierte Zustände erkennen. Vor allem durch den Einsatz von Antikörpern kann diese Differenzierung eines Antigens sowohl diagnostisch als auch therapeutisch genutzt wez'den. Für Tumorzellen ist publiziert, dass die tumorassoziierte zelluläre Entartung zu veränderten posttranslationalen Modifikationen führen kann (Durand & Seta. 2000. Clin Chem 46: 795-805; Granovsky et al. 2000. Nat Med 6: 306-312). Insbesondere Glykosylierungsmuster sind auf Tumorzellen stark verändert. Erfindungsgemäß können diese speziellen Epitope diagnostisch Tumorzellen von nicht karzinogenen Zellen unterscheiden. Sollte ein posttranslational modifizierbares Epitop in normalen, nicht entaήeten Zellen glykosyliert und in Tumorzellen deglykosyliert sein, erlaubt diese Situation die Entwicklung eines tumorspezifischen therapeutischen Antikörpers im Sinne der Erfindung.

üi einem Aspekt betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein Mittel, das das erfindungsgemäß identifizierte Tumor-assoziierte Antigen erkennt und vorzugsweise selektiv für Zellen ist, die eine Expression oder abnormale Expression eines erfmdungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigens aufweisen. Das Mittel kann in bestimmten Ausführungsformen die Induktion des Zelltods, die Reduktion des Zell Wachstums, die Schädigung der Zellmembran oder die Sekretion von Zytokinen bewirken und weist vorzugsweise eine tumorhemmende Aktivität auf. In einer Ausführungsform ist das Mittel eine Antisense-Nukleinsäure, die selektiv mit der Nukleinsäure hybridisiert, die für das Tumor-assoziierte Antigen kodiert. In einer weiteren Ausführungsform ist das Mittel ein Antikörper, der selektiv an das Tumor-assoziierte Antigen bindet, insbesondere ein komplementaktivierter Antikörper, der selektiv an das Tumor-assoziierte Antigen bindet. In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Mittel mehrere Mittel, die jeweils selektiv verschiedene Tumor-assoziierte Antigene erkennen, wobei mindestens eines der Tumor- assoziierten Antigene ein erfindungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen ist. Die Erkennung muss nicht direkt mit einer Hemmung von Aktivität oder Expression des Antigens einhergehen. In diesem Aspekt der Erfindung dient das selektiv auf Tumoren beschränkte Antigen vorzugsweise als Markierung zur Rekrutierung von Effektormechanismen an diesen spezifischen Ort. In einer bevorzugten Ausführungsforni ist das Mittel ein cytotoxischer T- Lymphozyt, der das Antigen auf einem HLA-Molekül erkennt und die derartig markierte Zelle lysiert. In einer weiteren Ausführungsform ist das Mittel ein Antikörper, der selektiv an das Tumor-assoziierte Antigen bindet und somit natürliche oder artifizielle Effektormechanismen zu dieser Zelle rekrutiert. In einer weiteren Ausführungsform ist das Mittel ein Helfer-T-Lymphozyt, der Effektorfunktionen von anderen Zellen, die spezifisch dieses Antigen erkennen, stärkt.

In einem Aspekt betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein Mittel, das die Expression oder Aktivität eines erfindungsgemäß identifizierten Tumor¬ assoziierten Antigens hemmt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mittel eine Antisense-Nukleinsäure, die selektiv mit der Nukleinsäure hybridisiert, die für das Tumor¬ assoziierte Antigen kodiert. In einer weiteren Ausfuhrungsform ist das Mittel ein Antikörper, der selektiv an das Tumor-assoziierte Antigen bindet, hl einer weiteren Ausfuhrungsform umfasst das Mittel mehrere Mittel, die jeweils selektiv die Expression oder Aktivität verschiedener Tumor-assoziierter Antigene hemmen, wobei mindestens eines der Tumor- assoziierten Antigene ein erfmdungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen ist.

Die Aktivität eines erfmdungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigens kann eine jegliche Aktivität eines Proteins oder Peptids sein. Somit können die erfindungsgemäßen Therapie- und Diagnosverfahren auch auf Hemmung oder Reduktion dieser Aktivität oder auf ein Testen dieser Aktivität abzielen.

Des weiteren betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die ein Mittel umfasst, das bei einer Verabreichung selektiv die Menge an Komplexen zwischen einem HLA-Molekül und einem Peptidepitop aus dem erfmdungsgemäß identifizierten Tumor- assoziierten Antigen erhöht. Das Mittel umfasst in einer Ausführungsform einen oder mehrere Bestandteile, die aus der Gruppe ausgewählt sind bestehend aus (i) dem Tumor-assoziierten Antigen oder einem Teil davon, (ii) einer Nukleinsäure, die für das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon kodiert, (iii) einer Wirtszelle, die das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimiert, und (iv) isolierten Komplexen zwischen Peptidepitopen aus dem Tumor-assoziierten Antigen und einem MHC-Molekül. In einer Ausfiüirungsform umfasst das Mittel mehrere Mittel, die jeweils selektiv die Menge an Komplexen zwischen MHC- Molekülen und Peptidepitopen verschiedener Tumor-assoziierter Antigene erhöhen, wobei mindestens eines der Tumor-assoziierten Antigene ein erfindungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen ist.

Des weiteren betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die einen oder mehrere Bestandteile umfasst, die aus der Gruppe ausgewählt sind bestehend aus (i) einem erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigen oder einem Teil davon, (ii) einer Nukleinsäure, die für ein erfmdungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen oder einen Teil davon kodiert, (iii) einem Antikörper, der an ein erfindungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen oder einen Teil davon bindet, (iv) einer Antisense-Nukleinsäure, die spezifisch mit einer Nukleinsäure, die für ein erfmdungsgemäß identifiziertes Tumor¬ assoziiertes Antigen kodiert, hybridisiert, (v) einer Wirtszelle, die ein erfmdungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen oder einen Teil davon exprimiert, und (vi) isolierten Komplexen zwischen einem erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigen oder einem Teil davon und einem HLA-Molekül.

Eine Nukleinsäure, die für ein erfindungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen oder einen Teil davon kodiert, kann in der pharmazeutische Zusammensetzung in einem Expressionsvektor vorliegen und funktionell mit einem Promotor verbunden sein.

Eine in einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung enthaltene Wirtszelle kann das Tumor-assoziierte Antigen oder den Teil davon sekretieren, auf der Oberfläche exprimieren oder kann zusätzlich, ein HLA-Molekül exprimieren, das an das Tumor¬ assoziierte Antigen oder den Teil davon bindet. In einer Ausführungsform exprimiert die Wirtszelle das HLA-Molekül endogen. In einer weiteren Ausführungsform exprimiert die Wirtszelle das HLA-Molekül und/oder das Tumor-assoziierte Antigen oder den Teil davon rekombinant. Vorzugsweise ist die Wirtszelle nicht-proliferativ. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle eine Antigen-präsentierende Zelle, insbesondere eine dendritische Zelle, ein Monozyt oder ein Makrophage.

Ein in einer erfϊndungs gemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung enthaltener Antikörper kann ein monoklonaler Antikörper sein. In weiteren Ausführungsformen ist der Antikörper ein chimärer oder humanisierter Antikörper, ein Fragment eines natürlichen Antikörpers oder ein synthetischer Antikörper, die durch kombinatorische Techniken hergestellt werden können. Der Antikörper kann mit einem therapeutisch oder diagnostisch nützlichen Mittel gekoppelt sein.

Eine in einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung enthaltene Antisense- Nukleinsäure kann eine Sequenz von 6-50, insbesondere 10-30, 15-30 oder 20-30 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure, die für das erfindungsgemäß identifizierte Tumor-assoziierte Antigen kodiert, umfassen.

In weiteren Ausführungsformen bindet ein durch eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung entweder direkt oder durch die Expression einer Nukleinsäure bereitgestelltes Tumor-assoziiertes Antigen oder ein Teil davon an MHC-Moleküle auf der Oberfläche von Zellen, wobei die Bindung vorzugsweise eine cytolytische Reaktion hervorruft und/oder eine Zytokinausschüttung induziert.

Eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann einen pharmazeutisch verträglichen Träger und/oder ein Adjuvans umfassen. Das Adjuvans kann aus Saponin, GM- CSF, CpG-Oligonukleotiden, RNA, einem Zytokin oder einem Chemokin ausgewählt sein. Eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung wird vorzugsweise zur Behandlung einer Erkrankung eingesetzt, die sich durch die selektive Expression oder abnormale Expression eines Tumor-assoziierten Antigens auszeichnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Erkrankung Krebs.

Des Weiteren betrifft die Erfindung Verfahren zur Behandlung oder Diagnose einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines oder mehrerer Tumor-assoziierter Antigene auszeichnet. In einer Ausführungsform umfasst die Behandlung die Verabreichung einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung.

In einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines erfindungs gemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigens auszeichnet. Das Verfahren umfasst den Nachweis (i) einer Nukleinsäure, die für das Tumor-assoziierte Antigen kodiert, oder eines Teils davon und/oder (ii) den Nachweis des Tumor-assoziierten Antigens oder eines Teils davon, und/oder (iii) den Nachweis eines Antikörpers gegen das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon und/oder (iv) den Nachweis von cytotoxischen oder Helfer-T-Lymphozyten, die für das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon spezifisch sind in einer aus einem Patienten isolierten biologischen Probe. In bestimmten Ausfuhrungsformen umfasst der Nachweis (i) die Kontaktierung der biologischen Probe mit einem Mittel, das spezifisch an die Nukleinsäure, die für das Tumor-assoziierte Antigen kodiert, oder den Teil davon, an das Tumor-assoziierte Antigen oder den Teil davon, an den Antikörper oder an cytotoxische oder Helfer-T-Lymphozyten, die für das Tumor-assoziierte Antigen oder Teile davon spezifisch sind, bindet und (ii) den Nachweis der Komplexbildung zwischen dem Mittel und der Nukleinsäure oder dem Teil davon, dem Tumor-assoziierten Antigen oder dem Teil davon, dem Antikörper oder den zytotoxischen oder Helfer-T-Lymphozyten. In einer Ausführungsform zeichnet sich die Erkrankung durch die Expression oder abnormale Expression mehrerer verschiedener Tumor-assoziierter Antigene aus und der Nachweis umfasst einen Nachweis mehrerer Nukleinsäuren, die für die mehreren verschiedenen Tumor- assoziierten Antigene kodieren, oder von Teilen davon, den Nachweis der mehreren verschiedenen Tumor-assoziierten Antigene oder von Teilen davon, den Nachweis mehrerer Antikörper, die an die mehreren verschiedenen Tumor-assoziierten Antigene oder an Teile davon binden, oder den Nachweis mehrerer cytotoxischer oder Helfer-T-Lymphozyten, die für die mehreren verschiedenen Tumor-assoziierten Antigene spezifisch sind. In einer weiteren Ausführungsform wird die isolierte biologische Probe aus dem Patienten mit einer vergleichbaren normalen biologischen Probe verglichen.

Die erfmdungsgemäßen Diagnoseverfahren können auch eine Nutzung der erfindungs gemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene als prognostische Marker betreffen, um eine Metastatisierung z.B. durch Testen des Migrationsverhalten von Zellen und daher einen verschlechterten Krankheitsverlauf zu prädizieren, wodurch unter anderem die Planung einer aggressiveren Therapie ermöglicht wird.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung der Regression, des Verlaufs oder des Ausbruchs einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigens auszeichnet, umfassend die Überwachung einer Probe aus einem Patienten, der die Erkrankung aufweist oder in Verdacht steht, an der Erkrankung zu erkranken in Bezug auf einen oder mehrere Parameter, die aus der Gruppe ausgewählt sind bestehend aus (i) der Menge der Nukleinsäure, die für das Tumor-assoziierte Antigen kodiert, oder eines Teil davon, (ii) der Menge des Tumor-assoziierten Antigens oder eines Teils davon, (iii) der Menge an Antikörpern, die an das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon binden, und (iv) der Menge an cytolytischen T-Zellen oder Helfer-T-Zellen, die für einen Komplex zwischen dem Tumor-assoziierten Antigen oder einem Teil davon und einem MHC-Molekül spezifisch sind. Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Bestimmung des oder der Parameter zu einem ersten Zeitpunkt in einer ersten Probe und zu einem zweiten Zeitpunkt in einer weiteren Probe, wobei durch einen Vergleich der beiden Proben der Verlauf der Erkrankung ermittelt wird. In bestimmten Ausführungsformen zeichnet sich die Erkrankung durch die Expression oder abnormale Expression mehrerer verschiedener Tumor-assoziierter Antigene aus und die Überwachung umfasst eine Überwachung (i) der Menge mehrerer Nukleinsäuren, die für die mehreren verschiedenen Tumor-assoziierten Antigene kodieren, oder von Teilen davon und/oder (ii) der Menge der mehreren verschiedenen Tumor-assoziierten Antigene oder von Teilen davon und/oder (iii) der Menge mehrerer Antikörper, die an die mehreren verschiedenen Tumor-assoziierten Antigene oder an Teile davon binden, und/oder (iv) der Menge mehrerer cytolytischer T-Zellen oder Helfer-T-Zellen, die für Komplexe zwischen den mehreren verschiedenen Tumor-assoziierten Antigenen oder von Teilen davon und MHC- Molekülen spezifisch sind.

Ein Nachweis einer Nukleinsäure oder eines Teils davon oder eine Überwachung der Menge einer Nukleinsäure oder eines Teils davon kann erfindungsgemäß mit einer Polynukleotid- Sonde erfolgen, die spezifisch mit der Nukleinsäure oder dem Teil davon hybridisiert, oder kann durch selektive Amplifikation der Nukleinsäure oder des Teils davon erfolgen. In einer Ausführungsform umfasst die Polynukleotid-Sonde eine Sequenz von 6-50, insbesondere 10- 30, 15-30 oder 20-30 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure.

Ein Nachweis eines Tumor-assoziierten Antigens oder eines Teils davon oder eine Überwachung der Menge eines Tumor-assoziierten Antigens oder eines Teils davon kann erfindungsgemäß mit einem Antikörper erfolgen, der spezifisch an das Tumor-assoziierte Antigen oder den Teil davon bindet. .

In bestimmten Ausführungsformen liegt das nachzuweisende Tumor-assoziierte Antigen oder der Teil davon in einem Komplex mit einem MHC-Molekül, insbesondere einem HLA- Molekül vor. Ein Nachweis eines Antikörpers oder die Überwachung der Menge an Antikörpern kann erfrndungsgemäß mit einem Protein oder Peptid erfolgen, das spezifisch an den Antikörper bindet.

Ein Nachweis von cytolytischen T-Zellen oder Helfer-T-Zellen oder die Überwachung der Menge an cytolytischen T-Zellen oder Helfer-T-Zellen, die für Komplexe zwischen einem Antigen oder einem Teil davon und MHC-Molekülen spezifisch sind, kann erfindungsgemäß mit einer Zelle erfolgen, die den Komplex zwischen dem Antigen oder dem Teil davon und einem MHC-Molekül präsentiert.

Die für einen Nachweis oder für eine Überwachung verwendete Polynukleotid-Sonde, der Antikörper, das Protein oder Peptid oder die Zelle sind vorzugsweise nachweisbar markiert. In bestimmten Ausfuhrungsformen ist der nachweisbare Marker ein radioaktiver Marker oder ein Enzymmarker. Der Nachweis von T-Lymphozyten kann zusätzlich durch Nachweis ihrer Proliferation, ihrer Zytokinproduktion, sowie ihrer cytotoxischen Aktivität erfolgen, die durch die spezifische Stimulation mit dem Komplex aus MHC und Tumor-assoziiertem Antigen oder Teilen davon ausgelöst wird. Der Nachweis von T-Lymphozyten kann ferner durch ein rekombinantes MHC-Molekül oder auch einen Komplex aus mehreren MHC-Molekülen, die mit dem jeweiligen immunogenen Fragment aus einem oder mehreren der Tumor-assoziierten Antigene beladen sind, und durch Kontaktierung des spezifischen T-Zell-Rezeptors erfolgen, der spezifische T-Lymphozyten identifizieren kann.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung, Diagnose oder Überwachung einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigens auszeichnet, umfassend die Verabreichung eines Antikörpers, der an das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon bindet und mit einem therapeutischen oder diagnostischen Mittel gekoppelt ist. Der Antikörper kann ein monoklonaler Antikörper sein. In weiteren Ausfuhrungsformen ist der Antikörper ein chimärer oder humanisierter Antikörper oder ein Fragment eines natürlichen Antikörpers.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten mit einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines erfmdungs gemäß identifizierten. Tumor-assoziierten Antigens auszeichnet, umfassend (i) die Entfernung einer Probe mit immunreaktiven Zellen aus dem Patienten, (ii) die Kontaktierung der Probe mit einer Wirtszelle, die das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimiert, unter Bedingungen, die eine Produktion cytolytischer T-Zellen gegen das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon begünstigen, und (iii) das Einbringen der cytolytischen T- Zellen in den Patienten in einer Menge, die geeignet ist, Zellen zu lysieren, die das Tumor¬ assoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimieren. Die Erfindung betrifft ebenfalls die Klonierung des T-Zell-Rezeptors von cytolytischen T-Zellen gegen das Tumor-assoziierte Antigen. Dieser kann in andere T-Zellen transferiert werden, die damit die erwünschte Spezifität erhalten und wie unter (iii) in den Patienten eingebracht werden können.

In einer Ausführungsform exprimiert die Wirtszelle ein HLA-Molekül endogen. In einer weiteren Ausführungsform exprimiert die Wirtszelle ein HLA-Molekül und/oder das Tumor¬ assoziierte Antigen oder den Teil davon rekombinant. Vorzugsweise ist die Wirtszelle nicht- proliferativ. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist die Wirtszelle eine Antigen- präsentierende Zelle, insbesondere eine dendritische Zelle, ein Monozyt oder ein Makrophage.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten mit einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumor¬ assoziierten Antigens auszeichnet, umfassend (i) die Identifizierung einer für ein erfmdungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen kodierenden Nukleinsäure, die von Zellen exprimiert wird, die mit der Erkrankung assoziiert sind, (ii) die Transfektion einer Wirtszelle mit der Nukleinsäure oder einem Teil davon, (iii) die Kultivierung der transfizierten Wirtszelle für eine Expression der Nukleinsäure (dies ist bei Erreichen einer hohen Transfektionsrate nicht obligat) und (iv) das Einbringen der Wirtszellen oder eines Extrakts davon in den Patienten in einer Menge, die geeignet ist, die Immunreaktion gegen die Zellen des Patienten, die mit der Erkrankung assoziiert sind, zu erhöhen. Das Verfahren kann ferner die Identifizierung eines MHC-Moleküls, das das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon präsentiert, umfassen, wobei die Wirtszelle das identifizierte MHC-Molekül exprimiert und das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon präsentiert. Die Immunreaktion kann eine B-Zellen-Reaktion oder eine T-Zellen-Reaktion umfassen. Des weiteren kann eine T-Zellen-Reaktion die Produktion von cytolytischen T-Zellen und/oder Helfer-T-Zellen umfassen, die spezifisch für die Wirtszellen sind, die das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon präsentieren oder spezifisch für Zellen des Patienten sind, die das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon exprimieren.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Behandlung einer Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines erfindungs gemäß identifizierten Tumor¬ assoziierten Antigens auszeichnet, umfassend (i) die Identifikation von Zellen aus dem Patienten, die abnormale Mengen des Tumor-assoziierten Antigens exprimieren, (ii) die Isolierung einer Probe der Zellen, (iii) die Kultivierung der Zellen und (iv) das Einbringen der Zellen in den Patienten in einer Menge, die geeignet ist, eine Immunreaktion gegen die Zellen auszulösen.

Vorzugsweise sind die erfindungsgemäß verwendeten Wirtszellen nicht-proliferativ oder werden nicht-proliferativ gemacht. Eine Erkrankung, die sich durch die Expression oder abnormale Expression eines Tumor-assoziierten Antigens auszeichnet, ist insbesondere Krebs.

Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Nukleinsäure, die aus der Gruppe ausgewählt ist bestehend aus (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 69, 71, 73, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist, und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Nukleinsäure, die für ein Protein oder Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz umfasst, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 61 bis 68, 70, 72, 74, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül, insbesondere DNA- oder RNA-Molekül, das eine erfindungs gemäße Nukleinsäure umfasst. Die Erfindung betrifft auch Wirtszellen, die eine erfindungsgemäße Nukleinsäure oder ein rekombinaαtes Nuklemsäuremolekül, das eine erfindungsgemäße Nukleinsäure umfasst, enthalten.

Die Wirtszelle kann ferner eine Nukleinsäure umfassen, die für ein HLA-Molekül kodiert. In einer Ausführungsform exprimiert die Wirtszelle das HLA-Molekül endogen. In einer weiteren Ausführungsform exprimiert die Wirtszelle das HLA-Molekül und/oder die erfindungsgemäße Nukleinsäure oder einen Teil davon rekombinant. Vorzugsweise ist die Wirtszelle nicht-proliferativ. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist die Wirtszelle eine Antigen-präsentierende Zelle, insbesondere eine dendritische Zelle, ein Monozyt oder ein Makrophage.

In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung Oligonukleotide, die mit einer erfindungsgemäß identifizierten Nukleinsäure hybridisieren und als genetische Sonden oder als "Antisense-Moleküle" verwendet werden können. Nukleinsäuremoleküle in der Form von Oligonukleotid-Primern oder kompetenten Proben, die mit einer erfindungsgemäß identifizierten Nukleinsäure oder Teilen davon hybridisieren, können zum Auffinden von Nukleinsäuren verwendet werden, die zu der erfmdungsgemäß identifizierten Nukleinsäure homolog sind. PCR-Amplifikation, Southern- und Northern-Hybridisierung können zum Auffinden homologer Nukleinsäuren eingesetzt werden. Die Hybridisierung kann unter niedrig-, besser unter mittel- und am besten unter hoch-stringenten Bedingungen erfolgen. Der Begriff „stringente Bedingungen" betrifft erfindungsgemäß Bedingungen, die eine spezifische Hybridisierung zwischen Polynukleotiden erlauben.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Protein oder Polypeptid, das von einer Nukleinsäure kodiert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist bestehend aus (a) einer Nukleinsäure, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 69, 71, 73, 79, 80, 85, 87, 102, 104, 106, 108, 110, 112, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist, (b) einer Nukleinsäure, die unter stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäure unter (a) hybridisiert, (c) einer Nukleinsäure, die in Bezug auf die Nukleinsäure unter (a) oder (b) degeneriert ist, und (d) einer Nukleinsäure, die zu der Nukleinsäure unter (a), (b) oder (c) komplementär ist. In einer bevorzugten Ausführurigsform betrifft die Erfindung ein Protein oder Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz umfasst, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 61 bis 68, 70, 72, 74, 8I5 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, einem Teil oder Derivat davon.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein immunogenes Fragment eines erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigens. Das Fragment bindet vorzugsweise an einen menschlichen HLA-Rezeptor oder menschlichen Antikörper. Vorzugsweise umfasst ein erfindungsgemäßes Fragment eine Sequenz von mindestens 6, insbesondere mindestens 8, mindestens 10, mindestens 12, mindestens 15, mindestens 20, mindestens 30 oder mindestens 50 Aminosäuren. Insbesondere umfasst ein erfindungsgemäßes immunogenes Fragment eine Aminosäuresequenz, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOs: 61 bis 68, 81, 82 und 96 bis 101, einem Teil oder Derivat davon ausgewählt ist.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Mittel, das an ein erfmdungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen oder an einen Teil davon bindet. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist das Mittel ein Antikörper. In weiteren Ausführungsformen ist der Antikörper ein chimärer, ein humanisierter oder mit kombinatorischen Techniken hergestellte Antikörper oder ein Fragment eines Antikörpers. Des weiteren betrifft die Erfindung einen Antikörper, der selektiv an einen Komplex aus (i) einem erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigen oder einem Teil davon und (ii) einem MHC- Molekül bindet, an das das erfindungsgemäß identifizierte Tumor-assoziierte Antigen oder der Teil davon bindet, wobei der Antiköper nicht alleine an (i) oder (ii) bindet. Ein erfmdungs gemäßer Antikörper kann ein monoklonaler Antikörper sein. In weiteren Ausführungsformen ist der Antikörper ein chimärer oder humanisierter Antikörper oder ein Fragment eines natürlichen Antikörpers.

Des weiteren betrifft die Erfindung ein Konjugat zwischen einem erfindungsgemäßen Mittel, das an ein erfindungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen oder an einen Teil davon bindet, oder einem erfindungsgemäßen Antikörper und einem therapeutischen oder diagnostischen Mittel. In einer Ausführungsform ist das therapeutische oder diagnostische Mittel ein Toxin.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Kit zum Nachweis der Expression oder abnormalen Expression eines er findungs gemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigens, umfassend Mittel zum Nachweis (i) der Nukleinsäure, die für das Tumor-assoziierte Antigen kodiert, oder eines Teils davon, (ii) des Tumor-assoziierten Antigens oder eines Teils davon, (iii) von Antikörpern, die an das Tumor-assoziierte Antigen oder einen Teil davon binden, und/oder (iv) von T-Zellen, die für einen Komplex zwischen dem Tumor-assoziierten Antigen oder einem Teil davon und einem MHC-Molekül spezifisch sind. In einer Ausfuhrungsform sind die Mittel zum Nachweis der Nukleinsäure oder des Teils davon Nukleinsäuremoleküle für die selektive Amplifikation der Nukleinsäure, die insbesondere eine Sequenz von 6-50, insbesondere 10-30, 15-30 oder 20-30 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure umfassen.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Erfindungsgemäß werden Gene beschrieben, die in Tumorzellen selektiv exprimiert oder aberrant exprimiert werden und Tumor-assoziierte Antigene darstellen.

Erfindungsgemäß sind diese Gene oder ihre Derivate bevorzugte Zielstrukturen für therapeutische Ansätze. Konzeptionell können die therapeutischen Ansätze auf eine Hemmung der Aktivität des selektiv exprimierten Tumor-assoziierten Genproduktes zielen. Dies ist dann sinnvoll, wenn die aberrante respektive selektive Expression funktionell von tumorpathogenetischer Bedeutung ist und ihre Unterbindung mit einer selektiven Schädigung der entsprechenden Zellen einhergeht. Andere therapeutische Konzepte betrachten Tumor¬ assoziierte Antigene als Markierungen, die Effektormechanismen mit zellschädigendem Potential selektiv zu Tumorzellen rekrutieren. Hierbei ist die Funktion des Zielmoleküls selbst und seine Rolle bei der Tumorentstehung vollkommen unerheblich.

Mit „Derivat" einer Nukleinsäure ist erfindungs gemäß gemeint, dass einzelne oder multiple Nukleotidsubstitutionen, -deletionen und/oder -additionen in der Nukleinsäure vorliegen. Weiterhin umfasst der Begriff „Derivat" auch eine chemische Derivatisierung einer Nukleinsäure an einer Base, einem Zucker oder Phosphat eines Nukleotids. Der Begriff „Derivat" umfasst auch Nukleinsäuren, die nicht in der Natur vorkommende Nukleotide und Nukleotidanaloga enthalten. Eine Nukleinsäure ist erfindungs gemäß vorzugsweise Desoxyribonukleinsäure (DNA) oder Ribonukleinsäure (RNA). Nukleinsäuren umfassen erfindungs gemäß genomische DNA5 cDNA, mRNA, rekombinant hergestellte und chemisch synthetisierte Moleküle. Eine Nukleinsäure kann erfϊndungsgemäß als einzelsträngiges oder doppelsträngiges und lineares oder kovalent kreisförmig geschlossenes Molekül vorliegen.

Die erfindungsgemäß beschriebenen Nukleinsäuren sind vorzugsweise isoliert. Der Begriff „isolierte Nukleinsäure" bedeutet erfϊndungsgemäß, dass die Nukleinsäure (i) in vitro amplifiziert wurde, zum Beispiel durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR), (ii) rekombinant durch Klonierung produziert wurde, (iii) gereinigt wurde, zum Beispiel durch Spaltung und gelelektrophoretische Auftrennung, oder (iv) synthetisiert wurde, zum Beispiel durch chemische Synthese. Eine isolierte Nukleinsäure ist eine Nukleinsäure, die für eine Manipulierung durch rekombinante DNA-Techniken zur Verfügung steht.

Eine Nukleinsäure ist dann zu einer anderen Nukleinsäure „komplementär", wenn die beiden Sequenzen miteinander hybridisieren und ein stabiles Duplexmolekül eingehen können, wobei die Hybridisierung vorzugsweise unter Bedingungen erfolgt, die eine spezifische Hybridisierung zwischen Polynukleotiden erlauben (stringente Bedingungen). Stringente Bedingungen sind beispielsweise in Molecular Cloning: A Laboratory Manual, J. Sambrook et al., Hrsg., 2. Auflage, CoId Spring Harbor Laboratory Press, CoId Spring Harbor, New York, 1989, oder Current Protocols in Molecular Biology, F.M. Ausubel et al., Hrsg., John Wiley & Sons, Inc., New York beschrieben und betreffen beispielsweise die Hybridisierung bei 650C in Hybridisierungspuffer (3,5 x SSC, 0,02% Ficoll, 0,02% Polyvinylpyrrolidon, 0,02% Rinderserumalbumin, 2,5 raM NaH2PO4 (pH 7), 0,5% SDS, 2 mM EDTA). SSC ist eine Lösung mit jeweils 0,15 M Natriumchlorid und Natriumeitrat, pH 7. Nach der Hybridisierung wird die Membran, auf die die DNA übertragen wurde, beispielsweise in 2 x SSC bei Raumtemperatur und sodann in 0,1 - 0,5 x SSC / 0,1 x SDS bei Temperaturen bis 680C gewaschen.

Komplementäre Nukleinsäuren weisen erfindungs gemäß mindestens 40%, insbesondere mindestens 50%, mindestens 60%, mindestens 70%, mindestens 80%, mindestens 90% und vorzugsweise mindestens 95%, mindestens 98% oder mindestens 99% Identität der Nukleotide auf. Nukleinsäuren, die für Tumor-assoziierte Antigene kodieren, können erfindungsgemäß alleine oder in Kombination mit anderen Nukleinsäuren, insbesondere heterologen Nukleinsäuren, vorliegen. In bevorzugten Ausfuhrungsformen liegt eine Nukleinsäure funktionell in Verbindung mit Expressionskontrollsequenzen oder regulatorischen' Sequenzen vor, die in Bezug zu der Nukleinsäure homolog oder heterolog sein können. Eine kodierende Sequenz und eine regulatorische Sequenz sind dann „funktionell" miteinander verbunden, falls sie derart kovalent miteinander verknüpft sind, dass die Expression oder Transkription der kodierenden Sequenz unter der Kontrolle oder unter dem Einfluss der regulatorischen Sequenz steht. Falls die kodierende Sequenz in ein funktionelles Protein translatiert werden soll, führt bei einer funktionellen Verbindung einer regulatorischen Sequenz mit der kodierenden Sequenz eine Induktion der regulatorischen Sequenz zu einer Transkription der kodierenden Sequenz, ohne dass es zu einer Leserasterverschiebung in der kodierenden Sequenz oder zu einem Unvermögen der kodierenden Sequenz kommt, in das gewünschte Protein oder Peptid translatiert zu werden.

Der Begriff „Expressionskontrollsequenz" oder „regulatorische Sequenz" umfasst erfindungsgemäß Promotoren, Enhancer und andere Kontrollelemente, die die Expression eines Gens steuern. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen sind die Expressionskontrollsequenzen regulierbar. Die genaue Struktur von regulatorischen Sequenzen kann speziesabhängig oder zelltypusabhängig variieren, umfasst jedoch im allgemeinen 5'-nicht-transkribierte und 5'-nicht-translatierte Sequenzen, die an der Initiation der Transkription bzw. Translation beteiligt sind wie TATA-Box, Capping-Sequenz, CAAT- Sequenz und ähnliches. Insbesondere umfassen 5'-nicht-transkribierte Regulationssequenzen eine Promotorregion, die eine Promotorsequenz für eine transkriptionelle Kontrolle des funktionell verbundenen Gens einschließt. Regulatorische Sequenzen können auch Enhancer- Sequenzen oder stromaufwärts gelegene Aktivatorsequenzen umfassen.

Zum einen können also die hier dargestellten Tumorassoziierten Antigene mit beliebigen Expressionskontrollsequenzen und Promotoren kombiniert werden. Zum anderen aber können erfindungsgemäß die Promotoren der hier dargestellten Tumor-assoziierten Genprodukte mit beliebigen anderen Genen kombiniert werden. Dies erlaubt, die selektive Aktivität dieser Promotoren zu nutzen. Des weiteren kann eine Nukleinsäure erfindungsgemäß in Verbindung mit einer anderen Nukleinsäure vorliegen, die für ein Polypeptid kodiert, das eine Sekretion des durch dio Nukleinsäure kodierten Proteins oder Polypeptids aus einer Wirtszelle steuert. Auch kann eine Nukleinsäure erfindungsgemäß in Verbindung mit einer anderen Nukleinsäure vorliegen, die für ein Polypeptid kodiert, das eine Verankerung des kodierten Proteins oder Polypeptids auf der Zellmembran der Wirtszelle oder seine Kompartimentalisierung in bestimmte Orgänellen dieser Zelle herbeifuhrt.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist ein rekombinantes DNA-Molekül erfindungsgemäß ein Vektor, gegebenenfalls mit einem Promotor, der die Expression einer Nukleinsäure, z.B. einer Nukleinsäure, die für ein erfindungsgemäßes Tumor-assoziiertes Antigen kodiert, steuert. Der Begriff „Vektor" wird dabei in seiner allgemeinsten Bedeutung verwendet und umfasst jegliche intermediären Vehikel für eine Nukleinsäure, die es z.B. ermöglichen, die Nukleinsäure in prokaryontische und/oder in eukaryontische Zellen einzubringen und gegebenenfalls in ein Genom zu integrieren. Solche Vektoren werden vorzugsweise in der Zelle repliziert und/oder exprimiert. Ein intermediäres Vehikel kann z.B. für den Gebrauch bei der Elektroporation, beim Mikrop'rojektilbeschuss, bei der liposomalen Verabreichung, beim Transfer mit Hilfe von Agrobakterien oder bei der Insertion über DNA- oder RNA- Viren angepasst sein. Vektoren umfassen Plasmide, Phagemide, Bacteriophage oder Virusgenome.

Die Nukleinsäuren, die für ein erfindungsgemäß identifiziertes Tumor-assoziiertes Antigen kodieren, können für eine Transfektion von Wirtszellen eingesetzt werden. Mit Nukleinsäuren ist dabei sowohl rekombinante DNA wie auch RNA gemeint. Rekombinante RNA kann durch in vz'frO-Transkription von einer DNA-Matritze hergestellt werden. Sie kann des weiteren vor Applikation durch stabilisierende Sequenzen, Capping und Poly-Adenylierung modifiziert werden. Der Begriff „Wirtszelle" betrifft erfindungsgemäß jede Zelle, die mit einer exogenen Nukleinsäure transformierbar oder transfizierbar ist. Der Begriff „Wirtszellen" umfasst erfindungs gemäß prokaryontische (z.B. E. coli) oder eukaryontische (z.B. dendritische Zellen, B-Zellen, CHOZellen, COS-Zellen, K562-Zellen, Hefezellen und Insektenzellen). Besonders bevorzugt sind Säugerzellen wie Zellen aus Mensch, Maus, Hamster, Schwein, Ziege und Primaten. Die Zellen können aus einer Vielzahl von Gewebetypen abgeleitet sein und umfassen primäre Zellen und Zelllinien. Spezifische Beispiele umfassen Keratinozyten, periphere Blutleukozyten, Stammzellen des Knochenmarks und embryonale Stammzellen. In weiteren Ausfuhrungsformen ist die Wirtszelle eine Antigen-präsentierende Zelle, insbesondere eine dendritische Zelle, ein Monozyt oder Makrophage. Eine Nukleinsäure kann in der Wirtszelle in einer einzigen oder in mehreren Kopien vorliegen und wird in einer Ausfuhrungsform in der Wirtszelle exprimiert

Der Begriff "Expression" wird erfindungs gemäß in seiner allgemeinsten Bedeutung verwendet und umfasst die Produktion von RNA oder von RNA und Protein. Er umfasst auch eine teilweise Expression von Nukleinsäuren. Des Weiteren kann die Expression transient oder stabil erfolgen. Bevorzugte Expressionssysteme in Säugerzellen umfassen pcDNA3.1 und pRc/CMV (Invitrogen, Carlsbad, CA), die einen selektierbaren Marker enthalten wie ein Gen, das eine Resistenz gegenüber G418 verleiht (und somit eine Selektion stabil transfizierter Zelllinien ermöglicht), und die Enhancer-Promotor-Sequenzen von Cytomegalovirus (CMV).

In den Fällen der Erfindung, in denen ein HLA-Molekül ein Tumor-assoziiertes Antigen oder einen Teil davon präsentiert, kann ein Expressionsvektor auch eine Nukleinsäuresequenz umfassen, die für das HLA-Molekül kodiert. Die Nukleinsäuresequenz, die für das HLA- Molekül kodiert, kann auf demselben Expressionsvektor wie die Nukleinsäure, die für das Tumor-assoziierte Antigen oder den Teil davon kodiert, vorliegen oder beide Nukleinsäuren können auf verschiedenen Expressionsvektoren vorliegen. Im letzteren Fall können die beiden Expressionsvektoren in eine Zelle cotransfiziert werden. Falls eine Wirtszelle weder das Tumor-assoziierte Antigen oder den Teil davon noch das HLA-Molekül exprimiert, werden beide dafür kodierenden Nukleinsäuren entweder auf demselben Expressionsvektor oder auf verschiedenen Expressionsvektoren in die Zelle transfiziert. Falls die Zelle bereits das HLA- Molekül exprimiert, kann nur die Nukleinsäuresequenz, die für das Tumor-assoziierte Antigen oder den Teil davon kodiert, in die Zelle transfiziert werden.

Erfindungsgemäß umfasst sind Kits zur Amplifikation einer Nukleinsäure, die für ein Tumor¬ assoziiertes Antigen kodiert. Solche Kits umfassen beispielsweise ein Paar von Amplifikationsprimern, die an die Nukleinsäure hybridisieren, die für das Tumor-assoziierte Antigen kodiert. Die Primer umfassen vorzugsweise eine Sequenz von 6-50, insbesondere 10- 30, 15-30 oder 20-30 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Nukleinsäure und sind nicht- überlappend, um die Bildung von Primer-Dimeren zu vermeiden. Einer der Primer wird an einen Strang der Nukleinsäure hybridisieren, die für das Tumor-assoziierte Antigen kodiert, und der andere Primer wird an den komplementären Strang in einer Anordnung hybridisieren, die eine Amplifikation der Nukleinsäure, die für das Tumor-assozπerte Antigen kodiert, erlaubt.

„Antisense"-Moleküle oder „Antisense"-Nukleinsäuren können zur Regulierung, insbesondere der Reduktion der Expression einer Nukleinsäure verwendet werden. Der Begriff „Antisense-MoleküT oder „Antisense-Nukleinsäure" betrifft erfmdungsgemäß ein Oligonukleotid, das ein Oligoribonukleotid, Oligodesoxyribonukleotid, modifiziertes Oligoribonukleotid oder modifiziertes Oligodesoxyribonukleotid ist und das unter physiologischen Bedingungen an DNA5 die ein bestimmtes Gen umfasst, oder mRNA dieses Gens hybridisiert, wodurch die Transkription dieses Gens und/oder die Translation dieser mRNA gehemmt wird. Ein "Antisense-MoleküT umfasst erfmdungsgemäß auch ein Konstrukt, das eine Nukleinsäure oder einen Teil davon in reverser Orientierung in Bezug auf ihren natürlichen Promotor enthält. Ein Antisense-Transkript einer Nukleinsäure oder eines Teils davon kann ein Duplexmolekül mit der natürlich vorkommenden mRNA, die das Enzym spezifiziert, eingehen und so eine Akkumulation von oder die Translation der mRNA in das aktive Enzym verhindern. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Ribozymen zur Inaktivierung einer Nukleinsäure. Bevorzugte erfmdungsgemäße Antisense- Oligonukleotide weisen eine Sequenz von 6-50, insbesondere 10-30, 15-30 oder 20-30 zusammenhängenden Nukleotiden aus der Ziel -Nukleinsäure auf und sind vorzugsweise vollständig zu der Ziel-Nukleinsäure oder einem Teil davon komplementär.

In bevorzugten Ausführungsformen hybridisiert das Antisense-Oligonukleotid mit einer N- terminalen oder 5 '-stromaufwärts gelegenen Stelle wie einer Translationsinitiations-, Transkriptionsinitiations- oder Promotor stelle. In weiteren Ausführungsformen hybridisiert das Antisense-Oligonukleotid mit einer 3'-nicht-translatierten Region oder mRNA-Spleiß- Stelle.

In einer Ausführungsform besteht ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid aus Ribonukleotiden, Desoxyribonukleotiden oder einer Kombination davon. Dabei sind das 5'- Ende eines Nukleotids und das 3 '-Ende eines anderen Nukleotids durch eine. Phosphodiesterbindung miteinander verknüpft. Diese Oligonukleotide können in herkömmlicher Weise synthetisiert oder rekombinant produziert werden. In bevorzugten Ausfuhrungsformen ist ein erfmdungsgemäßes Oligonukleotid ein „modifiziertes" Oligonukleotid. Dabei kann das Oligonukleotid, um beispielsweise seine Stabilität oder therapeutische Wirksamkeit zu erhöhen, auf verschiedenste Art und Weise modifiziert sein ohne dass seine Fähigkeit, an sein Ziel zu binden, beeinträchtigt wird. Der Begriff „modifiziertes Oligonukleotid" bedeutet erfmdungs gemäß ein Oligonukleotid, bei dem (i) mindestens zwei seiner Nukleotide durch eine synthetische Internukleosidbindung (d.h. eine Internukleosidbindung, die keine Phosphodiesterbindung ist) miteinander verknüpft sind und/oder (ii) eine chemische Gruppe kovalent mit dem Oligonukleotid verbunden ist, die normalerweise nicht bei Nukleinsäuren auftritt. Bevorzugte synthetische Internukleosidbindungen sind Phosphorothioate, Alkylphosphonate, Phosphorodithioate, Phosphatester, Alkylphosphonothioate, Phosphoramidate, Carbamate, Carbonate, Phosphattriester, Acetamidate, Carboxymethylester und Peptide.

Der Begriff „modifiziertes Oligonukleotid" umfasst auch Oligonukleotide mit einer kovalent modifizierten Base und/oder Zucker. „Modifizierte Oligonukleotide" umfassen beispielsweise Oligonukleotide mit Zuckerresten, die kovalent an organische Gruppen mit einem geringen Molekulargewicht gebunden sind, die keine Hydroxylgruppe an der 3'-Position und keine Phosphatgruppe an der 5'-Position sind. Modifizierte Oligonukleotide können beispielsweise einen 2'-O-alkylierten Riboserest oder einen anderen Zucker anstelle von Ribose wie Arabinose umfassen.

Die erfindungsgemäß beschriebenen Proteine und Polypeptide sind vorzugsweise isoliert. Die Begriffe „isoliertes Protein" oder „isoliertes Polypeptid" bedeuten, dass das Protein oder Polypeptid von seiner natürlichen Umgebung getrennt ist. Ein isoliertes Protein oder Polypeptid kann in einem im wesentlichen aufgereinigten Zustand vorliegen. Der Begriff „im wesentlichen aufgereinigt" bedeutet, dass das Protein oder Polypeptid im wesentlichen frei von anderen Substanzen vorliegt, mit denen es in der Natur oder in vivo vorliegt.

Solche Proteine und Polypeptide dienen beispielsweise der Herstellung von Antikörpern und sind in einem immunologischen oder diagnostischen Assay oder als Therapeutika einsetzbar. Erfindungsgemäß beschriebene Proteine und Polypeptide können aus biologischen Proben wie Gewebe- oder Zellhomo genaten isoliert werden und können auch rekombinant in einer Vielzahl pro- oder eukaryontischer Expressionssysteme exprimiert werden. „Derivate" eines Proteins oder Polypeptids oder einer Aminosäuresequenz im Sinne dieser Erfindung umfassen Aminosäure-Insertionsvarianten, Aminosäure-Deletionsvarianten und/oder Aminosäure-Substitutionsvarianten.

Aminosäure-Insertionsvarianten umfassen amino- und/oder carboxyterminale Fusionen, sowie Insertionen von einzelnen oder mehreren Aminosäuren in einer bestimmten Aminosäuresequenz. Bei Aminosäure-Sequenzvarianten mit einer Insertion werden ein oder mehrere Aminosäurereste in eine vorbestimmte Stelle in einer Aminosäuresequenz eingebracht, obwohl eine zufällige Insertion mit geeignetem Screening des resultierenden Produkts auch möglich ist. Aminosäure-Deletionsvarianten sind durch das Entfernen von einer oder mehreren Aminosäuren aus der Sequenz charakterisiert. Aminosäure- Substitutionsvarianten zeichnen sich dadurch aus, dass wenigstens ein Rest in der Sequenz entfernt und ein anderer Rest an dessen Stelle eingefügt wird. Vorzugsweise befinden sich die Modifikationen an Positionen in der Aminosäuresequenz, die zwischen homologen Proteinen oder Polypeptiden nicht konserviert sind. Vorzugsweise werden Aminosäuren durch andere mit ähnlichen Eigenschaften, wie Hydrophobizität, Hydrophilizität, Elektronegativität, Volumen der Seitenkette und ähnliches, ersetzt (konservative Substitution). Konservative Substitutionen betreffen beispielsweise den Austausch einer Aminosäure durch eine andere, wobei beide Aminosäuren in derselben nachstehenden Gruppe aufgeführt sind:

1. kleine aliphatische, nicht-polare oder leicht-polare Reste: AIa, Ser, Thr (Pro, GIy) 2. negativ geladene Reste und ihre Amide: Asn, Asp, GIu, Gm 3. positiv geladene Reste: His, Arg, Lys 4. große aliphatische, nicht-polare Reste: Met, Leu, Ile, VaI (Cys) 5. große aromatische Reste: Phe, Tyr, Trp.

Drei Reste sind aufgrund ihrer besonderen Rolle für die Proteinarchitektur in Klammern gesetzt. GIy ist der einzige Rest ohne eine Seitenkette und verleiht der Kette somit Flexibilität. Pro besitzt eine ungewöhnliche Geometrie, die die Kette stark einschränkt. Cys kann eine Disulfidbrücke bilden.

Die oben beschriebenen Aminosäure-Varianten können leicht mit Hilfe von bekannten Peptidsynthesetechniken wie z.B. durch „Solid Phase Synthesis" (Merrifield, 1964) und ähnliche Verfahren oder durch rekombinante DNA-Manipulation hergestellt werden. Techniken, um Substitutionsmutationen, an vorbestimmten Stellen in DNA einzubringen, die eine bekannte oder teilweise "bekannte Sequenz besitzt, sind gut bekannt und umfassen z.B. M13-Mutagenese. Die Manipulation von DNA-Sequenzen zur Herstellung von Proteinen mit Substitutionen, Insertionen oder Deletionen ist z.B. in Sambrook et. al. (1989) ausführlich beschrieben.

„Derivate" von Proteinen oder Polypeptiden umfassen erfindungsgemäß auch einzelne oder multiple Substitutionen, Deletionen und/oder Additionen jeglicher Moleküle, die mit dem Enzym assoziiert sind, wie Kohlenhydrate, Lipide und/oder Proteine oder Polypeptide. Ferner erstreckt sich der Begriff „Derivat" auch auf alle funktionellen chemischen Äquivalente der Proteine oder Polypeptide.

Ein Teil oder Fragment eines Tumor-assoziierten Antigens weist erfmdungs gemäß eine funktionelle Eigenschaft des Polypeptids auf, aus dem es abgeleitet ist. Solche funktionellen Eigenschaften umfassen die Interaktion mit Antikörpern, die Interaktion mit anderen Polypeptiden oder Proteinen, die selektive Bindung von Nukleinsäuren und eine enzymatische Aktivität. Eine bedeutende Eigenschaft ist die Fähigkeit, einen Komplex mit HLA einzugehen und gegebenenfalls eine Immunreaktion zu erzeugen. Diese Immunreaktion kann auf Stimulation von cytotoxischen oder Helfer-T-Zellen beruhen. Vorzugsweise umfasst ein erfindungsgemäßer Teil oder Fragment eines Tumor-assoziierten Antigens eine Sequenz von mindestens 6, insbesondere mindestens 8, mindestens 10, mindestens 12, mindestens 15, mindestens 20, mindestens 30 oder mindestens 50 aufeinanderfolgenden Aminosäuren aus dem Tumor-assoziierten Antigen. Ein Teil oder Fragment eines Tumor-assoziierten Antigens ist vorzugsweise ein Teil des Tumor-assoziierten Antigens, der dem nicht- Transmembrananteil, insbesondere dem extrazellulären Anteil des Antigens entspricht oder davon umfasst wird.

Ein Teil oder ein Fragment einer Nukleinsäure, die für ein Tumor-assoziiertes Antigen kodiert, betrifft erfindungsgemäß den Teil der Nukleinsäure, der zumindest für das Tumor- assoziierte Antigen und/oder für einen Teil oder ein Fragment des Tumor-assoziierten Antigens wie vorstehend definiert kodiert. Vorzugsweise ist ein Teil oder Fragment einer Nukleinsäure, die für ein Tumor-assoziiertes Antigen kodiert, derjenige Teil, der dem offenen Leserahmen, insbesondere wie im Sequenzprotokoll angegeben entspricht. Die Isolierung und Identifizierung von Genen, die für Tumor-assoziierte Antigene kodieren, ermöglicht auch die Diagnose einer Erkrankung, die sich durch die Expression von einem oder mehreren Tumor-assoziierten Antigenen auszeichnet. Diese Verfahren umfassen die Bestimmung einer oder mehrerer Nukleinsäuren, die für ein Tumor-assoziiertes Antigen kodieren, und/oder die Bestimmung der kodierten Tumor-assoziierten Antigene und/oder von davon abgeleiteten Peptiden. Eine Bestimmung der Nukleinsäure kann in herkömmlicher Weise erfolgen, einschließlich durch Polymerase-Kettenreaktion oder Hybridisierung mit einer markierten Sonde. Eine Bestimmung von Tumor-assoziierten Antigenen oder davon abgeleiteten Peptiden kann durch ein Screening von Patienten-Antiseren in Bezug auf eine Erkennung des Antigens und/oder der Peptide erfolgen. Sie kann auch durch ein Screening von T-Zellen des Patienten auf Spezifität für das entsprechende Tumor-assoziierte Antigen erfolgen.

Die vorliegende Erfindung ermöglicht auch die Isolierung von Proteinen, die an hier beschriebene Tumor-assoziierte Antigene binden, einschließlich Antikörper und zelluläre Bindepartner der Tumor-assoziierten Antigene.

Erfindungsgemäß werden auch in bestimmten Ausführungsformen „dominant negative" Polypeptide bereitgestellt, die von Tumor-assoziierten Antigenen abgeleitet sind. Ein dominant negatives Polypeptid ist eine inaktive Variante eines Proteins, die durch Interaktion mit der zellulären Maschinerie ein aktives Protein von seiner Interaktion mit der zellulären Maschinerie verdrängt oder mit dem aktiven Protein kompetitiert, wodurch die Wirkung des aktiven Proteins verringert wird. Zum Beispiel kann ein dominant negativer Rezeptor, der einen Liganden bindet, jedoch kein Signal in Reaktion auf die Bindung des Liganden erzeugt, die biologische Wirkung des Liganden verringern. In ähnlicher Weise kann eine dominant negative katalytisch-inaktive Kinase, die normalerweise mit Zielproteinen interagiert, jedoch die Zielproteine nicht phosphoryliert, die Phosphorylierung der Zielproteine in Reaktion auf ein zelluläres Signal verringern. In ähnlicher Weise kann ein dominant negativer Transkriptionsfaktor, der an eine Promotorstelle in der Kontrollregion eines Gens bindet, jedoch die Transkription des Gens nicht erhöht, die Wirkung eines normalen Transkriptionsfaktors durch die Besetzung von Promotorbindestellen ohne eine Erhöhung der Transkription verringern. Das Ergebnis der Expression eines dominant negativen Polypeptids in einer Zelle ist eine Verringerung der Funktion aktiver Proteine. Der Fachmann kann dominant negative Varianten eines Proteins beispielsweise durch herkömmliche Mutageneseverfahren und Bewerten der dominant negativen Wirkung des Varianten-Polypeptids herstellen.

Erfindungsgemäß umfasst sind auch Stoffe wie Polypeptide, die an Tumor-assoziierte Antigene binden. Solche Bindestoffe können z.B. in Screening- Assays für einen Nachweis von Tumor-assoziierten Antigenen und Komplexen von Tumor-assoziierten Antigenen mit ihren Bindepartnern sowie bei einer Aufreinigung der Tumor-assoziierten Antigene und von Komplexen davon mit ihren Bindepartnern Verwendung finden. Solche Stoffe können auch für eine Hemmung der Aktivität Tumor-assoziierter Antigene beispielsweise durch Bindung an solche Antigene Verwendung finden.

Erfindungsgemäß umfasst sind daher Bindestoffe wie z.B. Antikörper oder Antikörperfragmente, die die Fähigkeit aufweisen, selektiv an Tumor-assoziierte Antigene zu binden. Antikörper umfassen polyklonale und monoklonale Antikörper, die in herkömmlicher Weise hergestellt werden.

Es ist bekannt, dass nur ein kleiner Teil eines Antikörpermoleküls, das Paratop, an der Bindung des Antikörpers an sein Epitop beteiligt ist (vgl. Clark, W.R. (1986), The Experimentell Foundations of Modern Immunology, Wiley & Sons, Inc., New York; Roitt, I. (1991), Essential Immunology, 7. Auflage, Blackwell Scientific Publications, Oxford). Die pFc'- und Fc-Re gionen sind z.B. Effektoren der Komplementkaskade, sind jedoch nicht an der Antigenbindung beteiligt. Ein Antikörper, von dem die pFc'-Region enzymatisch abgespalten wurde oder der ohne die pFc'-Region hergestellt wurde, bezeichnet als F(ab')2-Fragment, trägt beide Antigenbindestellen eines vollständigen Antikörpers. In ähnlicher Weise trägt ein Antikörper, von dem die Fc-Region enzymatisch abgespalten wurde oder der ohne die Fc- Region hergestellt wurde, bezeichnet als Fab-Fragment, eine Antigenbindestelle eines intakten Antikörpermoleküls. Des weiteren bestehen Fab-Fragmente aus einer kovalent gebundenen leichten Kette eines Antikörpers und einem Teil der schweren Kette des Antikörpers, bezeichnet als Fd. Die Fd-Fragmente sind die Haupt-Determinanten der Antikörper-Spezifität (ein einzelnes Fd-Fragment kann mit bis zu zehn verschiedenen leichten Ketten assoziiert werden, ohne die Spezifität des Antikörpers zu verändern) und Fd- Fragmente behalten bei einer Isolierung die Fähigkeit, an ein Epitop zu binden. Innerhalb des Antigen-bindenden Teils eines Antikörpers befinden sich komplementaritätsbestimmende Regionen (CDRs), die direkt mit dem Epitop des Antigens wechselwirken, und Gerüstregionen (FRs), die die Tertiärstruktur des Paratops aufrechterhalten. Sowohl in dem Fd-Fragment der schweren Kette als auch in der leichten Kette von IgG-ϊmmunglobulinen befinden sich vier Gerüstregionen (FRl bis FR4), die jeweils durch drei komplementaritätsbestimmende Regionen (CDRl bis CDR3) getrennt sind. Die CDRs und insbesondere die CDR3-Regionen und noch mehr die CDR3-Region der schweren Kette sind größtenteils für die Antikörper-Spezifität verantwortlich.

Man weiß, dass die Nicht-CDR-Regionen eines S äuger- Antikörpers durch ähnliche Regionen von Antikörpern mit der gleichen oder einer anderen Spezifität ersetzt werden können, wobei die Spezifität für das Epitop des ursprünglichen Antikörpers erhalten bleibt. Dies ermöglichte die Entwicklung sogenannter „humanisierter" Antikörper, bei denen nicht-menschliche CDRs kovalent mit menschlichen FR- und/oder Fc/pFc '-Regionen für die Herstellung eines funktionellen Antikörpers verbunden sind.

Zum Beispiel beschreibt die WO 92/04381 die Herstellung und Verwendung von humanisierten RSV-Antikörpern aus Maus, bei denen mindestens ein Teil der FR-Regionen aus Maus durch FR-Regionen eines menschlichen Ursprungs ersetzt wurden. Solche Antikörper, einschließlich Fragmente intakter Antikörper mit einer Antigen-Bindefähigkeit werden oft als „chimäre" Antikörper bezeichnet.

Erfmdungsgemäß werden auch F(ab')2-, Fab-, Fv- und Fd-Fragmente von Antikörpern, chimäre Antikörper, bei denen die Fc- und/oder FR- und/oder CDRl- und/oder CDR2- und/oder leichte Kette-CDR3 -Regionen durch homologe menschliche oder nicht-menschliche Sequenzen ersetzt wurden, chimäre F(ab')2-Fragment-Antikörper, bei denen die FR- und/oder CDRl- und/oder CDR2- und/oder leichte Kette-CDR3 -Regionen durch homologe menschliche oder nicht-menschliche Sequenzen ersetzt wurden, chimäre Fab-Fragment- Antikörper, bei denen die FR- und/oder CDRl- und/oder CDR2- und/oder leichte Kette- CDR3-Regionen durch homologe menschliche oder nicht-menschliche Sequenzen ersetzt wurden, und chimäre Fd-Fragment- Antikörper, bei denen die FR- und/oder CDRl- und/oder CDR2-Regionen durch homologe menschliche oder nicht-menschliche Sequenzen ersetzt wurden, bereitgestellt. Erfindungsgemäß umfasst sind auch sogenannte einzelkettige Antikörper.

Vorzugsweise ist ein erfindungs gemäß verwendeter Antikörper gegen eine der in SEQ ID NOs: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 61 bis 68, 7O5 72, 74, 76, 81, 82, 86, 88, 96 bis 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113 dargestellten Sequenzen oder einen Teil oder ein Derivat davon gerichtet und/oder kann durch Immunisierung mit diesen Peptiden erhalten werden.

Erfindungsgemäß umfasst sind auch Polypeptide, die spezifisch an Tumor-assoziierte Antigene binden. Beispielsweise können solche Polypeptid-Bindestoffe durch degenerierte Peptid-Bibliotheken bereitgestellt werden, die einfach in Lösung in einer immobilisierten Form oder als Phagen-Display-Bibliotheken hergestellt werden können. Kombinatorische Bibliotheken aus Peptiden mit einer oder mehreren Aminosäuren können ebenfalls hergestellt werden. Ferner können Bibliotheken aus Peptoiden und nicht-peptidischen synthetischen Resten hergestellt werden.

Phagen-Display kann besonders wirksam bei der Identifizierung erfindungsgemäßer Bindepeptide sein. Dabei wird beispielsweise eine Phagen-Bibliothek (durch Verwendung beispielsweise des ml3-, fd- oder lambda-Phagen) hergestellt, die Inserts einer Länge von 4 bis etwa 80 Aminosäureresten präsentiert. Es werden sodann Phagen ausgewählt, die Inserts tragen, die an das Tumor-assoziierte Antigen binden. Dieser Prozess kann über mehrere Zyklen einer Rückselektion von Phagen wiederholt werden, die an das Tumor-assoziierte Antigen binden. Wiederholte Runden fuhren zu einer Anreicherung von Phagen, die bestimmte Sequenzen tragen. Es kann eine Analyse von DNA-Sequenzen erfolgen, um die Sequenzen der exprimierten Polypeptide zu identifizieren. Der kleinste lineare Anteil der Sequenz, der an das Tumor-assoziierte Antigen bindet, kann bestimmt werden. Das „two- hybrid-System" aus Hefe kann auch für die Identifizierung von Polypeptiden eingesetzt werden, die an ein Tumor-assoziiertes Antigen binden. Erfindungsgemäß beschriebene Tumor-assoziierte Antigene oder Fragmente davon können für ein Screening von Peptid- Bibliotheken, einschließlich Phagen-Display-Bibliotheken, eingesetzt werden, um Peptid- Bindepartner der Tumor-assoziierten Antigene zu identifizieren und selektieren. Solche Moleküle können beispielsweise für Screening-Assays, Aufreinigungsprotokolle, für eine Interferenz mit der Funktion des Tumor-assoziierten Antigens und für andere Zwecke, die dem Fachmann bekannt sind, verwendet werden.

Die vorstehend beschriebenen Antikörper und andere Bindemoleküle können beispielsweise für die Identifizierung von Gewebe verwendet werden, das ein Tumor-assoziiertes Antigen exprimiert. Antikörper können auch, an spezifische diagnostische Stoffe für eine Darstellung von Zellen und Geweben gekoppelt werden, die Tumor-assoziierte Antigene exprimieren. Sie können ferner an therapeutisch nützliche Stoffe gekoppelt werden. Diagnostische Stoffe umfassen in nicht begrenzender Weise Bariumsulfat, Iocetaminsäure, Iopansäure, Calcium- Ipodat, Natriurn-Diatrizoät, Meglumin-Diatrizoat, Metrizamid, Natrium-Tyropanoat und Radiodiagnostika, einschließlich Positronen-Emitter wie Fluor- 18 und Kohlenstoff-11, gamma-Emitter wie Iod-123, Technetium-99m, Iod-131 und Indium-111, Nuklide für magnetische Kernresonanz wie Fluor und Gadolinium. Der Begriff „therapeutisch nützlicher Stoff meint erfmdungs gemäß jedes therapeutische Molekül, das wunschgemäß selektiv zu einer Zelle geführt wird, die ein oder mehrere Tumor-assoziierte Antigene exprimiert, einschließlich Antikrebsmittel, mit radioaktivem Iod versehene Verbindungen, Toxine, cytostatische oder cytolytische Arzneistoffe, usw. Antikrebsmittel umfassen beispielsweise Aminoglutethimid, Azathioprin, Bleomycinsulfat, Busulfan, Carmustin, Chlorambucil, Cisplatin, Cyclophosphamid, Cyclosporin, Cytarabin, Dacarbazin, Dactinomycin, Daunorubin, Doxorubicin, Taxol, Etoposid, Fluoruracil, Interferon-α, Lomustin, Mercaptopurin, Methotrexat, Mitotan, Procarbazin-HCl, Thioguanin, Vinblastinsulfat und Vincristinsulfat. Weitere Antikrebsmittel sind beispielsweise in Goodman und Gilman, „The Pharmacological Basis of Therapeutics", 8. Auflage, 1990, McGraw-Hill, Inc., insbesondere Kapitel 52 (Antineoplastic Agents (Paul Calabresi und Bruce A. Chabner)) beschrieben. Toxine können Proteine wie Pokeweed-antivirales Protein, Choleratoxin, Pertussistoxin, Ricin, Gelonin, Abrin, Diphtherie-Exotoxin oder Pseudomonas-Exotoxin sein. Toxinreste können auch Hochenergie-emittierende Radionuklide wie Kobalt-60 sein.

Der Begriff „Patient" bedeutet erfindungsgemäß Mensch, nicht menschlicher Primat oder ein anderes Tier, insbesondere Säugetier wie Kuh, Pferd, Schwein, Schaf, Ziege, Hund, Katze oder Nagetier wie Maus und Ratte. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Patient ein Mensch. Der Begriff „Erkrankung" betrifft erfindungsgemäß jeden pathologischen Zustand, bei dem Tumor-assoziierte Antigene exprimiert oder abnormal exprimiert werden. „Abnormale Expression" bedeutet erfindungsgemäß, dass die Expression gegenüber dem Zustand bei einem gesunden Individuum verändert, vorzugsweise erhöht ist. Eine Erhöhung der Expression betrifft eine Erhöhung um mindestens 10%, insbesondere mindestens 20%, mindestens 50% oder mindestens 100%. In einer Ausführungsform wird das Tumor¬ assoziierte Antigen nur in Gewebe eines erkrankten Individuums exprimiert, während die Expression bei einem gesunden Individuum reprimiert ist. Ein Beispiel einer solchen Erkrankung ist Krebs, insbesondere Seminome, Melanome, Teratome, Gliome, Colon-, Rektal-, Nieren-, Brust-, Prostata-, Gebärmutter-, Ovarial-, Endometrial-, Speiseröhren-, Blut-, Leber-, Pankreas-, Haut-, Gehirn- und Lungenkrebs, Lymphome und Neuroblastome. Beispiele hierfür sind Lungen-, Brust-, Prostata-, Colontumor, Nierenzeil-, Zervix-, Colon- und Mammakarzinom oder Metastasen der vorstehenden Krebsarten oder Tumore.

Eine biologische Probe kann erfindungsgemäß eine Gewebe- und/oder zelluläre Probe sein und kann für eine Verwendung in den verschiedenen, hier beschriebenen Verfahren in herkömmlicher Weise gewonnen werden, wie durch Gewebebiopsie, einschließlich Stanzbiopsie, und Entnahme von Blut, Bronchialaspirat, Urin, Fäces oder anderen Körperflüssigkeiten.

Der Begriff „immunreaktive Zelle" bedeutet erfindungsgemäß eine Zelle, die in eine Immunzelle (wie B-Zelle, Helfer-T-Zelle oder cytolytische T-Zelle) bei geeigneter Stimulierung reifen kann. Immunreaktive Zellen umfassen CD34+ hämatopoietische Stammzellen, unreife und reife T-Zellen sowie unreife und reife B-Zellen. Falls die Herstellung cytolytischer oder Helfer-T-Zellen, die ein Tumor-assoziiertes Antigen erkennen, gewünscht ist, wird die immunreaktive Zelle mit einer Zelle, die ein Tumor-assoziiertes Antigen exprimiert, unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die eine Produktion, Differenzierung und/oder Selektion von cytolytischen sowie Helfer-T-Zellen begünstigen. Die Differenzierung von T-Zell-Vorläufern in eine cytolytische T-Zelle bei einer Exposition gegenüber einem Antigen ist ähnlich zur klonalen Selektion des Immunsystems.

Manche therapeutische Verfahren beruhen auf einer Reaktion des Immunsystems eines Patienten, die zu einer Lyse Antigen-präsentierender Zellen führt, wie Krebszellen, die ein oder mehrere Tumor-assoziierte Antigene präsentieren. Dabei werden beispielsweise autologe \ cytotoxische T-Lymphözyten, die für einen Komplex aus einem Tumor-assoziierten Antigen und einem MHC-Molekül spezifisch sind, an einen Patienten mit einer Zellabnormalie verabreicht. Die Produktion solcher cytotoxischer T-Lymphozyten in vitro ist bekannt. Ein Beispiel für ein Verfahren zur Differenzierung von T-Zellen findet sich in der WO-A- 96/33265. Im Allgemeinen wird eine Probe mit Zellen wie Blutzellen aus dem Patienten entnommen und die Zellen werden mit einer Zelle in Kontakt gebracht, die den Komplex präsentiert und eine Vermehrung von cytotoxischen T-Lymphozyten auslösen kann (z.B. dendritische Zellen). Die Zielzelle kann eine transfizierte Zelle wie eine COS-Zelle sein. Diese transfizierten Zellen präsentieren den gewünschten Komplex auf ihrer Oberfläche und stimulieren bei einer Kontaktierung mit cytotoxischen T-Lymphozyten deren Vermehrung. Die klonal expandierten autologen cytotoxischen T-Lymphozyten werden sodann an den Patienten verabreicht.

Bei einem anderen Verfahren zur Selektion Antigen-spezifischer cytotoxischer T- Lymphozyten werden fluorogene Tetramere von MHC-Klasse I-Molekül/Peptid-Komplexen für einen Nachweis spezifischer Klone von cytotoxischen T-Lymphozyten verwendet (Altman et al, Science 274:94-96, 1996; Dunbar et al., Curr. Biol 8:413-416, 1998). Lösliche MHC-Klasse I-Moleküle werden in vitro in Gegenwart von ß2-Mikroglobulin und eines Peptid-Antigens, das an das Klasse I-Molekül bindet, gefaltet. Nach Aufreinigung der MHC/Peptid-Komplexe werden diese mit Biotin markiert. Tetramere werden durch Mischen der biotinylierten Peptid-MHC-Komplexe mit markiertem Avidin (z.B. Phycoerythrin) bei einem molaren Verhältnis von 4:1 gebildet. Tetramere werden sodann mit cytotoxischen T- Lymphozyten wie peripherem Blut oder Lymphknoten in Kontakt gebracht. Die Tetramere binden an cytotoxische T-Lymphozyten, die den Peptid-Antigen/MHC-Klasse I-Komplex erkennen. Zellen, die an die Tetramere gebunden werden, können durch Fluoreszenz¬ gesteuerte Zellsortierung für eine Isolierung reaktiver cytotoxischer T-Lymphozyten sortiert werden. Die isolierten cytotoxischen T-Lymphozyten können sodann in vitro vermehrt werden.-

Bei einem therapeutischen Verfahren, das als adoptiver Transfer bezeichnet wird (Greenberg, J. Immunol. 136(5):1917, 1986; Riddel et al., Science 257:238, 1992; Lynch et al., Eur. J. Immunol. 21:1403-1410, 1991; Käst et al., Ceti 59:603-614, 1989), werden Zellen, die den gewünschten Komplex präsentieren (z.B. dendritische Zellen), mit cytotoxischen T- Lymphozyten des zu behandelnden Patienten kombiniert, was zu einer Vermehrung spezifischer cytotoxischer T-Lymphozyten führt. Die vermehrten cytotoxischen T- Lymphozyten werden sodann an einen Patienten mit einer zellulären Abnormalie verabreicht, die sich durch bestimmte abnormale Zellen auszeichnet, die den spezifischen Komplex präsentieren. Die cytotoxischen T-Lymphozyten lysieren sodann die abnormalen Zellen, wodurch eine gewünschte therapeutische Wirkung erreicht wird.

Oft lassen sich aus dem T-Zell-Repertoire eines Patienten lediglich niedrig-affine T-Zellen gegen einen solchen spezifischen Komplex vermehren, da die hochaffinen durch Toleranzentwicklung ausgelöscht worden sind. Eine Alternative kann hier ein Transfer des T- Zeil-Rezeptors selbst sein. Hierfür werden ebenfalls Zellen, die den gewünschten Komplex präsentieren (z.B. dendritische Zellen), mit cytotoxischen T-Lymphozyten von Gesunden kombiniert. Dies führt zu einer Vermehrung hochaffiner spezifischer cytotoxischer T- Lymphozyten, wenn der Spender mit dem spezifischen Komplex bisher keinen Kontakt hatte. Der hochaffine T-Zell-Rezeptor aus diesen vermehrten spezifischen T-Lymphozyten wird Moniert und kann durch Gentransfer z.B. mit retroviralen Vektoren beliebig in T-Zellen von anderen Patienten transduziert werden. Adoptiver Transfer erfolgt dann mit diesen genetisch veränderten T-Lymphozyten (Stanislawski et al., Nat. Immunol. 2:962-70, 2001 ; Kessels et ü., Nat. Immunol. 2:957-61, 2001).

Die vorstehenden therapeutischen Aspekte gehen davon aus, dass zumindest manche der abnormalen Zellen des Patienten einen Komplex aus einem Tumor-assoziierten Antigen und einem HLA-Molekül präsentieren. Eine Identifizierung solcher Zellen kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Sobald Zellen, die den Komplex präsentieren, identifiziert wurden, können sie mit einer Probe aus dem Patienten, die cytotoxische T-Lymphozyten enthält, kombiniert werden. Falls die Zellen, die den Komplex präsentieren, durch die cytotoxischen T-Lymphozyten lysiert werden, kann angenommen werden, dass ein Tumor-assoziiertes Antigen präsentiert wird.

Der adoptive Transfer ist nicht die einzige Therapieform, die erfmdungsgemäß anwendbar ist. Cytotoxische T-Lymphozyten können auch in vivo in an sich bekannter Weise erzeugt werden. Bei einem Verfahren werden nicht-proliferative Zellen verwendet, die den Komplex exprimieren. Die Zellen, die dabei verwendet werden, werden diejenigen sein, die normalerweise den Komplex exprimieren, wie bestrahlte Tumorzellen oder Zellen, die mit einem oder beiden Genen transfiziert wurden, die für eine Präsentation des Komplexes notwendig sind (d.h. das Antigen-Peptid und das präsentierende HLA-Molekül). Verschiedene Zelltypen können eingesetzt werden. Des weiteren können Vektoren verwendet werden, die eines oder beide der interessierenden Gene tragen. Virale oder bakterielle Vektoren sind besonders bevorzugt. Zum Beispiel können Nukleinsäuren, die für ein Tumor- assoziiertes Antigen oder einen Teil davon kodieren, funktionell mit Promotor- und Enhancersequenzen verknüpft werden, die eine Expression des Tumor-assoziierten Antigens oder eines Fragments davon in bestimmten Geweben oder Zelltypen steuern. Die Nukleinsäure kann in einen Expressionsvektor eingebaut werden. Expressionsvektoren können nicht-modifizierte extrachromosomale Nukleinsäuren, Plasmide oder virale Genome sein, in die eine Insertion exogener Nukleinsäuren möglich ist. Nukleinsäuren, die für ein Turαor-assoziiertes Antigen kodieren, können auch in ein retrovirales Genom inseriert werden, wodurch die Integration der Nukleinsäure in das Genom des Zielgewebes oder der Zielzelle ermöglicht wird. Bei diesen Systemen trägt ein Mikroorganismus wie Vacciniavirus, Poxvirus, Herpes simplex- Virus, Retrovirus oder Adenovirus das interessierende Gen und „infiziert" de facto Wirtszellen. Eine weitere bevorzugte Form ist die Einbringung des Tumor-assoziierten Antigens in Form von rekombinanter RNA. Diese kann z.B. durch liposomalen Transfer oder durch Elektroporation in Zellen eingebracht werden. Die resultierenden Zellen präsentieren den interessierenden Komplex und werden von autologen cytotoxischen T-Lymphozyten erkannt, die sich sodann vermehren.

Eine ähnliche Wirkung kann durch Kombination des Tumor-assoziierten Antigens oder eines Fragments davon mit einem Adjuvans erreicht werden,, um einen Einbau in Antigen- präsentierende Zellen in vivo zu ermöglichen. Das Tumor-assoziierte Antigen oder ein Fragment davon können als Protein, als DNA (z.B. innerhalb eines Vektors) oder als RNA repräsentiert sein. Das Tumor-assoziierte Antigen wird prozessiert, um einen Peptidpartner für das HLA-Molekül zu ergeben, während ein Fragment davon präsentiert werden kann, ohne dass eine weitere Prozessierung erforderlich ist. Letzteres ist insbesondere der Fall, wenn diese an HLA-Moleküle binden können. Verabreichungsformen, bei denen das Gesamt- Antigen in vivo von einer dendritischen Zelle prozessiert wird, sind bevorzugt, da hier auch Helfer-T-Zell- Antworten entstehen können. Eine effektive Immunantwort benötigt diese (Ossendorp et al., Immunol. Lett. 74:75-9, 2000; Ossendorp et al., J. Exp. Med. 187:693-702, 1998). Im allgemeinen kann eine wirksame Menge des Tumor-assoziierten Antigens an einen Patienten z.B. durch eine intradermale Injektion verabreicht werden. Die Injektion kann aber auch intranodal in einen Lymphknoten erfolgen (Maloy et al., Proc. Natl. Acad. Sei. USA 98:3299-303, 2001). Sie kann auch in Kombination mit Reagenzien erfolgen, die eine Aufnahme in dendritische Zellen erleichtem. Bevorzugte Tumor-assoziierte Antigene umfassen diejenigen, die mit allogenen Kxebs-Antiseren oder mit T-Zellen vieler Krebs- Patienten reagieren. Von besonderem Interesse sind aber auch solche, gegen die keine spontanen Immunantworten vorbestehen. Gegen diese können nachweislich Lmmunantworten induziert werden, die Tumoren lysieren können (Keogh et al, J. Immunol. 167:787-96, 2001; Appella et al., Biomed. Pept. Proteins Nucϊeic Acids 1:177-84, 1995; Wentworth et al., Mol Immunol. 32:603-125 1995).

Die erfindungsgemäß beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch als Vakzinen für die Immunisierung eingesetzt werden. Die Begriffe „Immunisierung" oder „Vakzinierung" bedeuten erfindungsgemäß eine Erhöhung oder Aktivierung einer Immunreaktion gegenüber einem Antigen. Tiermodelle können für ein Testen einer immunisierenden Wirkung gegenüber Krebs durch Verwendung eines Tumor-assoziierten Antigens oder einer dafür kodierenden Nukleinsäure eingesetzt werden. Zum Beispiel können menschliche Krebszellen in eine Maus für die Schaffung eines Tumors eingebracht werden und eine oder mehrere Nukleinsäuren, die für Tumor-assoziierte Antigene kodieren, können verabreicht werden. Die Wirkung auf die Krebszellen (beispielsweise Verringerung der Tumorgröße) kann als Maß für die Wirksamkeit einer Immunisierung durch die Nukleinsäure gemessen werden.

Als Teil der Zusammensetzung für eine Immunisierung werden eines oder mehrere Tumor¬ assoziierte Antigene oder stimulierende Fragmente davon mit einem oder mehreren Adjuvanzien für eine Induktion einer Immunreaktion oder eine Erhöhung einer Immunreaktion verabreicht. Ein Adjuvans ist eine Substanz, die in das Antigen eingebaut oder gemeinsam mit diesem verabreicht wird und die Immunreaktion verstärkt. Adjuvanzien können die Immunreaktion durch Bereitstellen eines Antigen-Reservoirs (extrazellulär oder in Makrophagen), Aktivierung von Makrophagen und Stimulierung bestimmter Lymphozyten verstärken. Adjuvanzien sind bekannt und umfassen in nicht begrenzender Weise Monophosphoryl-Lipid-A (MPL, SmithKline Beecham), Saponine wie QS21 (SmithKline Beecham), DQS21 (SmithKline Beecham; WO 96/33739), QS7, QS17, QS18 und QS-Ll (So et al., Mol. Cells 7:178-186, 1997), unvollständiges Freundsches Adjuvans, vollständiges Feundsches Adjuvans, Vitamin E, Montanid, Alaun, CpG-Oligonukleotide (vgl. Krieg et al., Nature 374:546-9, 1995) und verschiedene Wasser-in-Öl-Emulsionen, die aus biologisch abbaubaren Ölen wie Squalen und/oder Tocopherol hergestellt werden. Vorzugsweise werden die Peptide in einer Mischung mit DQS21/MPL verabreicht. Das Verhältnis von DQS21 zu MPL beträgt typischerweise etwa 1:10 bis 10:1, vorzugsweise etwa 1:5 bis 5:1 und insbesondere etwa 1:1. Für eine Verabreichung an den Menschen sind DQS21 und MPL typischerweise in einer Vakzine-Formulierung in einem Bereich von etwa 1 μg bis etwa 100 μg vorhanden.

Andere Stoffe, die eine Immunreaktion des Patienten stimulieren, können auch verabreicht werden. Zum Beispiel sind Zytokine bei einer Vakzinierung aufgrund ihrer regulatorischen Eigenschaften auf Lymphozyten verwendbar. Solche Zytokine umfassen z.B. Interleukin-12 (IL- 12), von dem gezeigt wurde, dass es die schützenden Wirkungen von Vakzinen verstärkt (vgl. Science 268:1432-1434, 1995), GM-CSF und IL-18.

Es gibt eine Reihe von Verbindungen, die eine Immunreaktion verstärken und die daher bei einer Vakzinierung eingesetzt werden können. Diese umfassen co-stimulierende Moleküle, die in Form von Proteinen oder Nukleinsäuren bereitgestellt werden. Solche co- stimulierenden Moleküle sind beispielsweise B7-1 und B7-2 (CD80 bzw. CD86), die auf dendritischen Zellen (DC) exprimiert werden und mit dem auf den T-Zellen exprimierten CD28-Molekül interagieren. Diese Interaktion stellt eine Co-Stimulierung (Signal 2) für eine Antigen/MHC/TCR-stimulierte (Signal 1) T-Zelle bereit, wodurch die Vermehrung der T- Zelle und die Effektorfunktion verstärkt wird. B7 interagiert auch mit CTLA4 (CD 152) auf T- Zellen und Untersuchungen, die CTLA4- und B7-Liganden einbeziehen, zeigen, dass die B7- CTLA4-Interaktion eine Antitumor-Immunität und CTL- Vermehrung verstärken kann (Zheng, P. et al, Proc. Natl. Acad. Sei. USA 95(11):6284-6289 (1998)).

B7 wird typischerweise nicht auf Tumorzellen exprimiert, so dass diese keine wirksamen Antigen-präsentierenden Zellen (APCs) für T-Zellen sind. Eine Induktion der B7-Expression würde ermöglichen, dass Tumorzellen wirksamer eine Vermehrung von cytotoxischen T- Lymphozyten und eine Effektorfunktion stimulieren. Eine Co-Stimulierung durch eine Kombination von B7/IL-6/IL-12 zeigte eine Induktion des IFN-gamma- und Thl-Zytokin- Profils in einer T-ZeIl-P opulation, was zu einer weiter verstärkten T-Zell-Aktivität führt (Gajewski et al., J. Immunol. 154:5637-5648 (1995)). Eine vollständige Aktivierung von cytotoxischen T-Lymphozyten und eine vollständige Efϊektorfunktion erfordert eine Mitwirkung von T-Helferzellen durch die Interaktion zwischen dem CD40-Liganden auf den T-Helferzellen und dem CD40-Molekül, das von dendritischen Zellen exprimiert wird (Ridge et al., Nature 393:474 (1998), Bennett et al., Nature 393:478 (1998), Schönberger et al., Nature 393:480 (1998)). Der Mechanismus dieses co-stimulierenden Signals betrifft wahrscheinlich die Steigerung der B7- und assoziierten IL- 6/IL-12-Produktion durch die dendritischen Zellen (Antigen-präsentierenden Zellen). Die CD40-CD40L-Interaktion komplementiert so die Interaktionen des Signals 1 (Antigen/MHC- TCR) und des Signals 2 (B7-CD28).

Die Verwendung von anti-CD40-Antikörpern für eine Stimulierung von dendritischen Zellen würde erwartungsgemäß direkt eine Reaktion gegenüber Tumor- Antigenen verstärken, die normalerweise außerhalb des Bereichs einer entzündlichen Reaktion liegen oder von nicht- professionellen Antigen-präsentierenden Zellen (Tumorzellen) präsentiert werden. In diesen Situationen werden T-Helfer- und B7-co-stimulierende Signale nicht bereitgestellt. Dieser Mechanismus könnte im Zusammenhang mit Therapien verwendet werden, die auf Antigen- gepulsten dendritischen Zellen basieren, oder in Situationen, bei denen T-Helfer-Epitope nicht in bekannten TRA- Vorläufern definiert wurden.

Erfindungsgemäß vorgesehen ist auch eine Verabreichung von Nukleinsäuren, Polypeptiden oder Peptiden. Eine Verabreichung von Polypeptiden und Peptiden kann in an sich bekannter Weise erfolgen. In einer Ausfuhrungsform erfolgt die Verabreichung von Nukleinsäuren durch ex vzvσ-Verfahren, d.h. durch Entfernung von Zellen aus einem Patienten, genetische Veränderung der Zellen, um ein Tumor-assoziiertes Antigen einzubauen, und Wiedereinbringung der veränderten Zellen in den Patienten. Dies umfasst im Allgemeinen das Einbringen einer funktionellen Kopie eines Gens in die Zellen eines Patienten in vitro und die Rückführung der genetisch veränderten Zellen in den Patienten. Die funktionelle Kopie des Gens steht unter funktioneller Kontrolle von regulatorischen Elementen, die eine Expression des Gens in den genetisch veränderten Zellen erlauben. Transfektions- und Transduktionsverfahren sind dem Fachmann bekannt. Erfindungsgemäß vorgesehen ist auch eine Verabreichung von Nukleinsäuren in vivo durch die Verwendung von Vektoren wie Viren und zielgesteuerten Liposomen. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist ein viraler Vektor für die Verabreichung einer Nukleinsäure, die für ein Tumor-assoziiertes Antigen kodiert, aus der Gruppe ausgewählt bestehend aus Adenoviren, Adeno-assoziierten Viren, Poxviren, einschließlich Vacciniavirus und attenuierten Poxviren, Semliki-Forest- Virus, Retroviren, Sindbis-Virus und Ty-Virus- ähnlichen Partikeln. Besonders bevorzugt sind Adenoviren und Retroviren. Die Retroviren sind üblicherweise replikationsdefizient (d.h. sie sind unfähig, infektiöse Partikel zu erzeugen).

Verschiedene Verfahren können eingesetzt werden, um erfindungsgemäß Nukleinsäuren in Zellen in vitro oder in vivo einzubringen. Solche Verfahren umfassen die Transfektion von Nukleinsäure-Kalziumphosphat-Präzipitaten, die Transfektion von Nukleinsäuren, die mit DEAE assoziiert sind, die Transfektion oder Infektion mit den vorstehenden Viren, die die interessierenden Nukleinsäuren tragen, die Liposomen-vermittelte Transfektion und ähnliches. In bestimmten Ausführungsformen ist eine Steuerung der Nukleinsäure an bestimmte Zellen bevorzugt. In solchen Ausführungsformen kann ein Träger, der für die Verabreichung einer Nukleinsäure an eine Zelle (z.B. ein Retrovirus oder ein Liposom) eingesetzt wird, ein gebundenes Zielsteuerungsmolekül aufweisen. Zum Beispiel kann ein Molekül wie ein Antikörper, der für ein Oberflächenmembran-Protein auf der Zielzelle spezifisch ist, oder ein Ligand für einen Rezeptor auf der Zielzelle in den Nukleinsäureträger eingebaut oder daran gebunden werden. Bevorzugte Antikörper umfassen Antikörper, die selektiv ein Tumor-assoziiertes Antigen binden. Falls eine Verabreichung einer Nukleinsäure durch Liposomen erwünscht ist, können Proteine, die an ein Oberflächenmembran-Protein binden, das mit der Endozytose assoziiert ist, in die Liposomenformulierung eingebaut werden, um eine Zielsteuerung und/oder Aufnahme zu ermöglichen. Solche Proteine umfassen Kapsid-Proteine oder Fragmente davon, die für einen bestimmten Zelltyp spezifisch sind, Antikörper gegen Proteine, die internalisiert werden, Proteine, die eine intrazelluläre Stelle ansteuern, und ähnliches.

Die erfindungsgemäßen therapeutischen Zusammensetzungen können in pharmazeutisch verträglichen Zubereitungen verabreicht werden. Solche Zubereitungen können gewöhnlich pharmazeutisch verträgliche Konzentrationen von Salzen, Pufferstoffen, Konservierungsstoffen, Trägern, ergänzenden immunitätssteigernden Stoffen wie Adjuvanzien (z.B. CpG-Oligonukleotide) und Zytokine und gegebenenfalls andere therapeutische Wirkstoffe enthalten. Die erfindungsgemäßen therapeutischen Wirkstoffe können auf jedem herkömmlichen Weg verabreicht werden, einschließlich durch Injektion oder durch Irrfusion. Die Verabreichung kann beispielsweise oral, intravenös, intraperitoneal, intramuskulär, subkutan oder transdermal erfolgen. Eine therapeutische Verabreichung von Antikörpern erfolgt vorzugsweise durch ein Lungenaerosol. Die Verabreichung von Antisense-Nukleinsäuren erfolgt vorzugsweise durch langsame intravenöse Verabreichung.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden in wirksamen Mengen verabreicht. Eine „wirksame Menge" betrifft die Menge, die alleine oder zusammen mit weiteren Dosen eine gewünschte Reaktion oder eine gewünschte Wirkung erzielt. Im Fall einer Behandlung einer bestimmten Erkrankung oder eines bestimmten Zustands, der sich durch die Expression eines oder mehrerer Tumor-assoziierter Antigene auszeichnet, betrifft die gewünschte Reaktion die Hemmung des Krankheitsverlaufs. Dies umfasst die Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung und insbesondere eine Unterbrechung des Fortschreitens der Erkrankung. Die gewünschte Reaktion bei einer Behandlung einer Erkrankung oder eines Zustands kann auch die Verzögerung des Ausbruchs oder eine Verhinderung des Ausbruchs der Erkrankung oder des Zustands sein.

Eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung wird von dem zu behandelnden Zustand, der Schwere der Krankheit, den individuellen Parametern des Patienten, einschließlich Alter, physiologischer Zustand, Größe und. Gewicht, der Dauer der Behandlung, der Art einer begleitenden Therapie (falls vorhanden), dem spezifischen Verabreichungsweg und ähnlichen Faktoren abhängen.

Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen sind vorzugsweise steril und enthalten eine wirksame Menge der therapeutisch wirksamen Substanz für die Erzeugung der gewünschten Reaktion oder der gewünschten Wirkung.

Die Dosen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die verabreicht werden, können von verschiedenen Parametern wie der Verabreichungsart, dem Zustand des Patienten, dem gewünschten Verabreichungszeitraum, usw. abhängen. Für den Fall, dass eine Reaktion bei einem Patienten bei einer anfänglichen Dosis unzureichend ist, können höhere Dosen (oder effektiv höhere Dosen, die durch einen anderen, stärker lokalisierten Verabreichungsweg erzielt werden) eingesetzt werden.

Im Allgemeinen werden für eine Behandlung oder für eine Erzeugung oder Erhöhung einer Immunreaktion Dosen des Tumor-assoziierten Antigens von 1 ng bis 1 mg, vorzugsweise von 10 ng bis 100 μg formuliert und verabreicht. Falls die Verabreichung von Nukleinsäuren (DNA sowie RNA)5 die für Tumor-assoziierte Antigene kodieren, erwünscht ist, werden Dosen von 1 ng bis 0,1 mg formuliert und verabreicht.

Die erfindungs gemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen werden im Allgemeinen in pharmazeutisch verträglichen Mengen und in pharmazeutisch verträglichen Zusammensetzungen verabreicht. Der Begriff „pharmazeutisch verträglich" betrifft ein nicht¬ toxisches Material, das nicht mit der Wirkung des aktiven Bestandteils der pharmazeutischen Zusammensetzung wechselwirkt. Solche Zubereitungen können gewöhnlich Salze, Pufferstoffe, Konservierungsstoffe, Träger und gegebenenfalls andere therapeutische Wirkstoffe enthalten. Bei einer Verwendung in der Medizin sollten die Salze pharmazeutisch verträglich sein. Nicht-pharmazeutisch verträgliche Salze können jedoch für die Herstellung pharmazeutisch verträglicher Salze davon verwendet werden und sind erfindungsgemäß umfasst. Solche pharmakologisch und pharmazeutisch verträglichen Salze umfassen in nicht begrenzender Weise diejenigen, die aus den nachstehenden Säuren hergestellt werden: Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff-, Schwefel-, Salpeter-, Phosphor-, Malein-, Essig-, Salicyl-, Citronen-, Ameisen-, Malon-, Bernsteinsäure und ähnliches. Pharmazeutisch verträgliche Salze können auch als Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze wie Natrium-, Kalium- oder Calciumsalze hergestellt werden.

Eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfassen. Der Begriff „pharmazeutisch verträglicher Träger" betrifft erfindungsgemäß einen oder mehrere kompatible feste oder flüssige Füllstoffe, Verdünnungsmittel oder Kapselsubstanzen, die für eine Verabreichung an einen Menschen geeignet sind. Der Begriff „Träger" betrifft einen organischen oder anorganischen Bestandteil, natürlicher oder synthetischer Natur, in dem der aktive Bestandteil kombiniert wird, um eme Anwendung zu erleichtem. Die Bestandteile der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung sind gewöhnlich derart, dass keine Interaktion auftritt, die die gewünschte pharmazeutische Wirksamkeit wesentlich beeinträchtigt. Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen können geeignete Pufferstoffe wie Essigsäure in einem Salz, Citronensäure in einem Salz, Borsäure in einem Salz und Phosphorsäure in einem Salz enthalten.

Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch gegebenenfalls geeignete Konservierungsstoffe wie Benzalkoniumchlorid, Chlorbutanol, Parabene und Thimerosal enthalten.

Die pharmazeutischen Zusammensetzungen werden gewöhnlich in einer einheitlichen Dosisform dargeboten und können in an sich bekannter Weise hergestellt werden. Erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzungen können beispielsweise in Form von Kapseln, Tabletten, Lutschpastillen, Lösungen, Suspensionen, Sirupen, Elixieren oder als Emulsion vorliegen.

Zusammensetzungen, die für eine parenterale Verabreichung geeignet sind, umfassen gewöhnlich eine sterile wässrige oder nicht-wässrige Zubereitung des Wirkstoffs, die vorzugsweise mit dem Blut des Empfangers isotonisch ist. Verträgliche Träger und Lösungsmittel sind beispielsweise Ringer-Lösung und isotonische Natriumchloridlösung. Zusätzlich werden gewöhnlich sterile, fixierte Öle als Lösungs- oder Suspensionsmedium eingesetzt.

Die vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Abbildungen und Beispiele ausführlich beschrieben, die ausschließlich der Erläuterung dienen und nicht begrenzend zu verstehen sind. Dem Fachmann sind aufgrund der Beschreibung und der Beispiele weitere Ausführungsformen zugänglich, die ebenfalls erfindungsgemäß umfasst sind.

Abbildungen

Abb. 1 : PCR-Analyse des Gens FL J31461 A: Quantitative Expressionsanalyse von FLJ31461 in Normalgeweben (linke Seite) und in verschiedenen Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechte Seite) in logarithmischer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). In den meisten Tumoren findet sich eine mindestens 100-fache Überexpression von FLJ31461 im Vergleich zu den Expressionsspiegeln in den gesunden Geweben. B: Gelbild einer konventionellen RT-PCR-Analyse von FLJ31461 in Brust-, Lungen- und- HNO-Tumoren mit den zugehörigen Normalgeweben Nx; M: DNA-Längenmarker. C: Quantitative Expressionsanalyse in verschiedenen Normalgeweben (linke Seite) und in Brusttumoren in logarithmischer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). In fast allen Brusttumoren findet sich eine mindestens 100-fache Überexpression von FLJ31461 im Vergleich zu den Expressionsspiegeln in den gesunden Geweben. D: Zusammenfassung der FL J31461 -spezifischen Expression in verschiedenen analysierten Tumoren. Angegeben ist die Anzahl positiv getesteter Tumorproben/Gesamtzahl der analysierten Tumorproben. Während alle untersuchten somatischen Normalgewebe (jeweils 3-10 Gewebe, je nach Gewebstyp) keine Expression von FLJ31461 aufweisen, ist das Gen in sehr vielen Tumoren mit unterschiedlicher Häufigkeit exprimiert.

Abb. 2: Protein-Lokalisation Darstellung der zellulären Lokalisation des FLJ31461 -Proteins. Die Abbildung zeigt die endogene Proteinexpression der Brusttumor-Zelllinie MCF7.

Abb. 3: Immunbistochemische Analyse A: Normalgewebe Testis (positive Membranlokalisation), Kolon und Niere (negative Membranlokalisation). B: Nachweis des FLJ31461 -Proteins in einem Bronchialkarzinom, einem Zervixkarzinom sowie einer Lymphknoten-Metastase eines Brusttumors in Übersicht (linke Spalte) und im Detail (rechte Spalte). C: Zusammenfassung der immunhistochemischen Analysen des FLJ31461 -Proteins. Angegeben ist die Anzahl positiv getesteter Tumorproben/Gesamtzahl der analysierten Tumorproben. Während alle untersuchten somatischen Normalgewebe keine Expression von FLJ31461 aufweisen, ist das Protein in sehr vielen Tumoren mit unterschiedlicher Häufigkeit an der Zelloberfiäche zu finden.

Abb. 4: PCR-Analyse von D$G4-Spleissvarianten in Normalgeweben und Tumoren A: Die PCR an Normalgeweben und diversen Tumoren erfolgte mit DSG4-spezifischen Oügonukleotiden in Exons 8-12 und Exons 10-12. Erkennbar ist die dominante Epression des Transkripts der Exons 10-12 in Kolontumoren, während das Transkript der Exons 8-12 auch in Normalgeweben deutlich exprimiert ist. Ge: Gehirn, Dd: Duodenum, Pa: Pankreas, Mi: Milz, Te: Testis, He: Herz, Ko: Kolon, LN: Lymphknoten, TM: Thymus, Pr: Prostata, Ös: Ösophagus, Le: Leber, PB: akt. PBMC, Lu: Lunge, Bl: Blase, Ma: Magen, Br: Brust, Ut: Uterus, Ov: Ovar, Ni: Niere, Ha: Haut, Mu: Muskel. B: Zusammenfassung der spezifischen Expression der DSG4-Exons 10-12 in verschiedenen analysierten Tumoren. Angegeben ist die Anzahl positiv getesteter Tumorproben/Gesamtzahl. Während fast alle untersuchten somatischen Normalgewebe keine Expression von DSG4 aufweisen, ist dieser Genabschnitt in sehr vielen Tumoren mit unterschiedlicher Häufigkeit nachzuweisen. C: Quantitative Expressionsanalyse des Tränskriptabschnitts der DSG4-Exons 10-12 in Normalgeweben (linke Seite) und in Kolon-, Magen- und HNO-Tumoren in logarithmischer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). In den meisten Tumoren findet sich eine mindestens 50-fache Überexpression der DSG4-Exons 10-12 im Vergleich zu den Expressionsspiegeln in den gesunden Geweben.

Abb, 5: Übersicht über die putativen Transkriptvarianten des DSG4-Gens

Abb. 6: Protein-Lokalisation A: Darstellung der zellulären Lokalisation des DSG4-Proteins mittels Immunfluoreszenz an einer DSG4-transfizierten Zelle. B: FACS-Analyse von DSG4-transfizierten Zellen mit DSG4-spezifischen Antikörpern (linke Abb.) und von Mock-transfizierten Zellen mit DSG4-spezifischen Antikörpern (Negativkontrolle, rechte Abb.). Deutlich ist die spezifische, oberflächenspezifische Anfärbung zu erkennen.

Abb. 7: qPCR-Analyse der DSG3-spezifischen Expression in Normalgeweben und in Tumoren A: Quantitative Expressionsanalyse von DSG3 in Normalgeweben (linke Seite) und in verschiedenen Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechte Seite) in logarithmischer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). Erkennbar ist die deutliche Überexpression in Ösophagustumoren im Vergleich zu den meisten Normalgeweben. B: Quantitative Expressionsanalyse von DS G3 in verschiedenen Zervix- und Lungentumoren sowie in HNO-Tumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben (n=3 (Zervix); n=9 (Lunge)). Logarithmische Darstellung. C: Zusammenfassung der DSG3-spezifischen Expression in verschiedenen analysierten Tumoren. Angegeben ist die Anzahl positiv getesteter Tumorproben/Gesamtzahl der analysierten Tumorproben. Während alle untersuchten somatischen Normalgewebe (jeweils 3-10 Gewebe, je nach Gewebstyp) keine Expression von DSG3 aufweisen, ist das Gen in sehr vielen Tumoren mit unterschiedlicher Häufigkeit exprimiert.

Abb. 8: Immunhistochemische Analyse Die Abbildung zeigt in Übersicht (linke Seite) und im Detail die homogene DSG3- Lokalisation in einem HNO-Tumor.

Abb. 9: qPCR-Analyse von SLC6A3 A: Quantitative Expressionsanalyse von SLC6A3 in Normalgeweben (links) und in Tumorproben (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in logarithmischer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von SLC6A3 in verschiedenen Nierentumoren im Vergleich zur Expression in der normalen Niere (n=5). Logarithmische Darstellung der relativen Expression. C: Konventionelle Endpunkt-RT-PCR-Analyse von SLC6A3-spezifischen Transkripten (Doppelbestimmung) in Nierentumoren und verschiedenen normalen Nierengeweben. Bild nach gelelektrophoretischer Auftrennung der SLC6A3-spezifischen Fragmente. D: Quantitative Expressionsanalyse von SLC6A3 in Brust-, Ovarial-., Lungen- und Prostatakarzinomen; Logarithmische Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). „Gewebe" N: Normalgewebe; „Gewebe": Tumorgewebe. E: Konventionelle RT-P CR- Analyse von SLC6A3 in Brust-, Ovarial-, Lungen- und Prostataτumoren nach gelelektrophoretischer Auftrennung in einer Doppelbestimmung. M: DNA-Längenmarker.

Abb. 10: qPCR-Analyse von GRM8 A: Quantitative Expressionsanalyse von GRM8 in Normalgeweben (links) und Tumorgeweben (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von GRM8 in verschiedenen Nieren- und Uterustumoren im Vergleich zur Expression in normaler Niere und Uterus, sowie relative Expression in HNO- und Zervixtumoren und Melanomen. Logarithmische Darstellung der relativen Expression.

Abb. 11: qPCR-Analyse von CDH17 A: Quantitative Expressionsanalyse von CDHl 7 in Normalgeweben (links) und in Tumorgeweben (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von CDHl 7 in verschiedenen Kolon- und Magentumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben. Logarithmische Darstellung. C: Quantitative Expressionsanalyse von CDH17 in verschiedenen Ösophagus- und Pankreastumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben. Logarithmische Darstellung

Abb. 12: qPCR-Analyse des ABC-Transporters ABCC4 Quantitative Expressionsanalyse von ABCC4 in Normalgeweben (links) und in Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung).

Abb. 13: qPCR-Analyse von Villini (VILl) A: Quantitative Expressionsanalyse von VILl in Normalgeweben (links) und Tumorgeweben (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von VILl in verschiedenen Kolon- und Magentumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben. Logarithmische Darstellung.

Abb. 14: qPCR-Analyse des hypothetischen Proteins MGC34032 A: Quantitative Expressionsanalyse von MGC34032 in Normalgeweben (links) und verschiedenen Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). ■ B: Quantitative Expressionsanalyse von MGC34032 in verschiedenen Ösophagus-, Pankreas- und Kolontumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben. Logarithmische Darstellung. . C: Quantitative Expressionsanalyse von MGC34032 in verschiedenen Lungen-, Ovarial- und Nierentumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben. Logarithmische Darstellung. D: Zusammenfassung der MGC34032-spezifischen Expression in verschiedenen analysierten Tumoren. Angegeben ist die Anzahl positiv getesteter Tumorproben/Gesamtzahl der analysierten Tumorproben. Während alle untersuchten somatischen Normalgewebe (jeweils 3-10 Gewebe, je nach Gewebstyp) eine signifikant niedrigere Expression von MGC34032 aufweisen, ist das Gen in sehr vielen Tumoren mit unterschiedlicher Häufigkeit überexprimiert.

Abb. 15: Immunhistochemische Analyse Die Abbildung zeigt 2 Detailansichten der zellulären Lokalisation des MGC34032~Proteins in einem menschlichen Testisgewebe.

Abb. 16: Expressionsanalyse der Enterokinase (PRSS7) A: Quantitative Expressionsanalyse von PRSS7 in Normalgeweben (links) und verschiedenen Tumorgeweben (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von PRSS7 in verschiedenen Magen- und Ösophagustumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben (Magen: n=7; Ösophagus: n=3). Als Vergleich wurde die Expression im normalen Duodenum gemessen (n=2). Logarithmische Darstellung. C: Quantitative Expressionsanalyse von PRSS7 in verschiedenen Pankreas- und Lebertumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben (jeweils n=4). Als Vergleich wurde die Expression im normalen Duodenum gemessen (n=2). Logarithmische Darstellung.

Abb. 17: Protein-Lokalisation A: Darstellung der zellulären Lokalisation des PRSS7-Proteins an PRSS7-transfϊzierten . Zellen. B: Nachweis des PRSS7-Proteins in Übersicht (links) und im Detail (rechts). Abb. 18: qPCR-Analyse von CLCA2 A: Quantitative Expressionsanalyse von CLCA2 in Normalgeweben (links) und verschiedenen Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in logarithmischer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von CLC A2 in verschiedenen Lungen-, HNO-, Brust-, Zervix- und Uterustumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben. Logarithmische Darstellung. C: Zusammenfassung der CLCA2-spezifischen Expression in verschiedenen analysierten Tumoren. Angegeben ist die Anzahl positiv getesteter Tumorproben/Gesamtzahl der analysierten Tumorproben. Während alle untersuchten somatischen Normalgewebe eine signifikant niedrigere Expression von CLCA2 aufweisen, ist das Gen in sehr vielen Tumoren mit unterschiedlicher Häufigkeit überexprimiert.

Abb. 19: Protein-Lokalisation A: Darstellung der membranständigen Lokalisation des CLCA2-Proteins an CLCA2- transfizierten Zellen. B: Die Abbildung zeigt die immunhistochemische Analyse des CLCA2-Proteins.

Abb. 20: qPCR-Analyse von TM4SF4 A: Quantitative Expressionsanalyse von TM4SF4 in Normalgeweben (links) und verschiedenen Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von TM4SF4 in verschiedenen Lebertumoren im Vergleich zu 4 verschiedenen Normalgeweben der Leber (NO bis N3); lineare Darstellung. C: Logarithmische Darstellung der relativen Expression von TM4SF4 in 12 verschiedenen Kolontumoren im Vergleich zu normalen Kolon-Proben (NG: Normalgewebe; 6 verschiedene Normalgewebe untersucht).

Abb. 21: Protein-Analyse A: Die Darstellung zeigt einen Immunblot mit TM4SF4-spezifischen Antikörpern an normalem Lebergewebe und Leber-Tumorgewebe. Zu erkennen sind 2 putative Glykosilierungs großen. B: Die Abbildung zeigt die membranständige Lokalisation des TM4SF4-Proteins an TM4SF4-transfizierten Zellen. C: Die immunhistochemische Analyse konnte die in der PCR gezeigte Expressionsselektivität bestätigen.

Abb. 22: Quantitative Expressionsanalyse von Claudinl9 A: Quantitative Expressionsanalyse von Claudinl9 in Normalgeweben (links) und in verschiedenen Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in logarithmischer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von Claudinl9 in verschiedenen Brusttumoren und zugehörigen Brust-Normalgeweben. C: Konventionelle RT-PCR mit Analyse von Claudinl9 in verschiedenen Brusttumor-Proben sowie in einem Normalgewebe; M: DNA-Längenmarker. D: Konventionelle RT-PCR- Analyse von Claudinl9 in verschiedenen Magen- Normalgeweben und Magentumoren. E: Konventionelle RT-PCR- Analyse von Claudinl9 in verschiedenen Leber-Normalgeweben und Lebertumoren; M: DNA-Längenmarker.

Abb. 23: qRT-PCR-Analyse von ALPPL2 A: Quantitative Expressionsanalyse von ALPPL2 in Normalgeweben (links) und in Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Gelbild einer konventionellen RT-PCR- Analyse von ALPPL2 in verschiedenen Kolon- und Magentumoren sowie den jeweils zugehörigen Normalgeweben nach gelelektrophoretischer Auftrennung; M: DNA-Längenmarker.

Abb. 24: Quantitative RT-PCR-Analyse des G-Protein-gekoppelten Rezeptors 64 (GPR64) A: Quantitative Expressionsanalyse von GPR64 in Normalgeweben (links) und in Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von GPR64 in verschiedenen Ovarialtumoren und zugehörigen Ovarial-Noπnalgeweben. C: Gelbild einer RT-PCR- Analyse von GPR64 in verschiedenen Ovarialtumoren und Normalgeweben; M: DNA-Längenmarker.

Abb. 25: Quantitative RT-PCR-Analyse von SLC12A1 A: Quantitative Expressionsanalyse von SLC12A1 in Normalgeweben (links) und in Tumoren (Pools bestehend aus jeweils 3-4 Einzelproben, rechts) in linearer Darstellung der relativen Expression (-fache Aktivierung). B: Quantitative Expressionsanalyse von SLC 12Al in 12 verschiedenen Nierentumoren im Vergleich zur Expression in der normalen Niere (n=3). C: Quantitative Expressionsanalyse von SLC 12Al in Brust-, Ovarial- und Prostatatumoren im Vergleich zur Expression in den zugehörigen Normalgeweben (Brust: n=9, Ovar: n=8, Prostata: n=3). Logarithmische Darstellungen. D: Konventionelle RT-PCR-Analyse von SLC12A1 in Nierentumoren, verschiedenen normalen Nieren und verschiedenen Tumortypen (Brust, Prostata, Ovar) mit den zugehörigen Normalgeweben.

Beispiele

Material und Methoden

Die Begriffe „in silico", und „elektronisch" beziehen sich rein auf die Nutzung von auf Datenbanken beruhenden Verfahren, mit denen auch Labor-experimentelle Vorgänge simuliert werden können.

Alle anderen Begriffe und Termini sind, falls nicht explizit anders definiert, so verwendet, wie sie der Fachmann versteht. Die genannten Techniken und Verfahren erfolgen in an sich bekannter Weise und sind z.B. in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage (1989), CoId Spring Harbor Laboratory Press, CoId Spring Harbor, N. Y. beschrieben. Alle Verfahren, die die Verwendung von Kits und Reagenzien einschließen, sind entsprechend den Angaben der Hersteller durchgeführt.

A. Datamining-basierte Strategie zur Identifizierung von Tumor-assoziierten Antigenen Erfmdungsgemäß wurden öffentliche humane Protein- und Nukleinsäuredatenbanken im Hinblick auf krebsspezifische Antigene untersucht, die auf der Zelloberfläche zugänglich sind. Die Definition der dafür notwendigen Filterkriterien zusammen mit einer Hochdurchsatz-Methodik zur Analyse möglichst aller Proteine bildet den zentralen Bestandteil dieser Strategie.

Den Ausgangspunkt ' bildeten die validierten Proteineinträge (NP-) bzw. die korrespondierenden mRNAs (NM-) in der „RefSeq" Datenbank (Pruitt et al., Trends Geriet. Jan;16(l):44-47, 2000) des „National Center for Biotechnology Information" (NCBI). Dem Grundprinzip Gen zu mRNA zu Protein folgend wurden die Proteine zunächst auf das Vorhandensein einer oder mehrerer Transmembrandomänen hin untersucht. Hierbei kam das Proteinanalyseprogramm TMHMM Server v. 2.0 (Krogh et al., Journal ofMolecular Biology 305(3):567-580, 2001) zum Einsatz, dessen Ergebnisse anschließend noch einmal mit dem Programm ALOM 2 (Nakai et al., Genomics 14:897-911, 1992) verifiziert wurden. Die Prädiktion weiterer Signalsequenzen, die die intrazelluläre Lokalisation von Proteinen beeinflussen, wurde mit den Programmen PSORT II (Horton et al., Intelligent Systems for Molecular Biology 4: 109-115, 1996) und iPSORT (Bannai et al., Bioinformatics, 18(2) 298- 305, 2002) durchgeführt. Aus der humanen NP -Fraktion mit insgesamt 19.110 Einträgen wurden auf diese Weise 4.634 Proteine filtriert.

Die korrespondierende mRNA jedes dieser 4.634 Proteine wurde anschließend einer Homologiesuche in der EST-Datenbank (Boguski et al., Nat. Genet. 4(4):332-3335 1993) des NCBI mit Hilfe des „BLAST" Algorithmus (Altschul et al., Nucleic Acids i?es.25:3389-3402, 1997) unterzogen. Die Filterkriterien wurden bei dieser Suche mit einem e-Value < 10e-20 und einer minimalen Sequenzidentität von 93% so eingestellt, dass die daraus resultierenden Treffer mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur aus der jeweiligen mRNA und nicht aus homologen Transkripten hervorgegangen sein können. Fast alle mRNAs erzielten dabei mindestens einen Treffer in der EST-Datenbank, wobei die Anzahl der Treffer in Einzelfällen mehr als 4.000 betrug.

Für jeden Einzelnen dieser validen Treffer wurde anschließend die gewebsspezifische Herkunft der zugrunde liegenden cDNA-Bibliothek sowie der Name der Bibliothek ermittelt. Die daraus resultierenden Gewebe wurden in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, die von dispensiblen Organen (Gruppe 3) bis hin zu absolut lebensnotwendigen Organen reichten (Gruppe 0). Eine weitere Gruppe 4 bildeten alle Proben, die aus Krebsgewebe gewonnen wurden. Die Verteilung der Treffer auf die fünf Gruppen wurde in einer Tabelle festgehalten, die nach dem besten Verhältnis der Summe der Gruppen 3 und 4 gegenüber der Summe der Gruppen 0-2 sortiert wurde. Dabei erreichten diejenigen mRNAs einen Spitzenplatz, deren EST-Treffer ausschließlich Krebsgewebe entstammten, gefolgt von denjenigen, die darüber hinaus noch in Geweben dispensibler Organe der Gruppe 3 zu finden sind. Ein weiteres Kriterium für die Aussagekraft dieser Verteilung bildete die Anzahl der unabhängigen cDNA- Bibliotheken, aus denen die ESTs gewonnen wurden, und wurde in einer eigenen Spalte in der Tabelle festgehalten.

Da es sich bei den im ersten Ansatz ermittelten Transkripten und den korrespondierenden Proteinen zunächst um hypothetische Konstrukte handelt, wurden noch weitere Filterkriterien hinzugezogen, die die reale Existenz der mRNAs und damit auch der Proteine belegen sollten. Dazu wurde jede mRNA mit Hilfe des Programms „Spidey" (Wheelan et al., Genome Res. 11(11):1952-1957, 2001) mit dem vorhergesagten Genlocus verglichen. Nur diejenigen Transkripte, die mindestens einen Spleißvorgang aufweisen, d.h. die sich auf mindestens 2 Exons verteilen, wurden für weitergehende Analysen verwendet.

Die sequenzielle Anwendung aller genannten Filter führte zu den erfindungsgemäßen Tumor- assoziierten Antigenen, die aufgrund einer vorhergesagten Transmembrandomäne und der damit verbundenen Topologie als von extrazellulär zugänglich anzusehen sind. Das aus den EST-Daten abgeleitete Expressionsprofil weist in allen Fällen auf eine krebsspezifische Expression hin, die sich höchstens noch auf dispensible Organe erstrecken kann.

B. Validierungsstrategie der durch in silico-Analyse identifizierten Tumor-assoziierten Antigene

Zur Nutzung der Antigene für immuntherapeutische Zwecke (Antikörpertherapie mittels monoklonaler Antikörper, Vakzinierung, T-Zell-Rezeptor-vermittelte therapeutische Ansätze; vgl. EP-B-O 879 282) bei der Krebstherapie sowie für diagnostische Fragestellungen ist die Validierung der erfindungsgemäß identifizierten Antigene von zentraler Bedeutung. Die Validierung erfolgt dabei durch Expressionsanalyse sowohl auf RNA- als auch auf Proteinebene. 1. Untersuchung der RNA-Expression

Die erste Charakterisierung der identifizierten Tumorantigene erfolgt mit Hilfe von RNA, die aus verschiedenen Geweben bzw. aus gewebespezifischen Zelllinien gewonnen wird. Weil das differentielle Expressionsmuster aus gesundem Gewebe im Vergleich zu Tumorgewebe eine entscheidende Bedeutung für die spätere therapeutische Anwendung hat,- erfolgt die Charakterisierung der Zielgene bevorzugt mit Hilfe dieser Gewebeproben.

Die Isolierung von Gesamt-RNA aus nativen Gewebeproben oder aus Tumorzelllinien erfolgt mit Verfahren, die in der Molekularbiologie Standard sind. Zum Beispiel kann die Isolierung mit Hilfe des RNeasy Maxi Kits (Qiagen, Kat. Nr. 75162) nach Vorschrift durch den Hersteller erfolgen. Dieses Isolierungsverfahren beruht auf der Verwendung von Guanidiniumisothiocyanat als chaotropes Reagenz. Alternativ kann die Isolierung mit saurem Phenol durchgeführt werden (Chomczynski & Sacchi, Anal. Biochem. 162: 156-159, 1987). Nach Aufarbeitung des Gewebes mittels Guanidiniumisothiocyanat wird die RNA mit saurem Phenol extrahiert, anschließend die RNA mit Isopropanol gefällt und in DEPC-behandeltem Wasser aufgenommen.

2-4 μg der so isolierten RNA werden anschließend z.B. mittels Superscript II (Invitrogen) entsprechend dem Protokoll des Herstellers in cDNA umgeschrieben. Das Priming der cDNA-Synthese erfolgt dabei mit Hilfe von zufälligen Hexameren (z.B. Roche Diagnostics) nach Standardprotokollen des jeweiligen Herstellers. Zur Qualitätskontrolle werden die cDNAs mit Primern in 30 Zyklen amplifϊziert, die spezifisch für das nur gering exprimierte p53 Gen sind. Nur p53-positive cDNA-Proben werden für die weiteren Reaktionsschritte verwendet.

Zur detaillierten Antigenanalyse wird auf Basis eines cDNA- Archivs, das aus verschiedenen Normal- und Tumorgeweben sowie aus Tumorzelllinien isoliert wurde, eine Expressionsanalyse mittels PCR bzw. quantitativer PCR (qPCR) durchgeführt. Dazu werden 0,5 μl cDNA aus dem obigen Ansatz mit einer DNA-Polymerase (z.B. 1 U HotStarTaq DNA- Polymerase, Qiagen) analog den Protokollen des jeweiligen Herstellers amplifiziert (Gesamtvolumen des Ansatzes: 25-50 μl). Neben der Polymerase enthält der Amplifikationsansatz 0,3 mM dNTPs, Reaktionsbuffer (Endkonzentration 1 x, abhängig vom Hersteller der DNA-Polymerase) und je 0,3 mM des genspezifischen „sense"- und „anti- sense"-Primers.

Die spezifischen Primer des Zielgens werden, soweit möglich, so ausgewählt, dass sie in zwei unterschiedlichen Exons liegen und somit genomische Kontaminationen nicht zu falsch positiven Ergebnissen fuhren. Bei einer nicht quantitativen Endpunkt-PCR wird die cDNA typischerweise 15 Minuten bei 95°C inkubiert, um die DNA zu denaturieren und um das Hot- Start-Enzym zu aktivieren. Anschließend wird die DNA in 35 Zyklen aniplifiziert (1 min 950C5 1 min Primer-spezifϊsche Hybridisierungstemperatur (ca. 55-65°C), 1 min 720C zur Elongation der Amplifikate). 10 μl des PCR Ansatzes werden anschließend auf Agarosegelen aufgetragen und im elektrischen Feld aufgetrennt. Durch Färben mit Ethidiumbromid wird die DNA in den Gelen sichtbar gemacht und das Ergebnis der PCR durch ein Foto dokumentiert.

Alternativ zur konventionellen PCR kann die Expressionsanalyse eines Zielgens auch durch quantitative „real time"-PCR erfolgen. Zu dieser Analyse sind inzwischen verschiedene Analysesysteme erhältlich, die bekanntesten sind das ABI 7900HT Sequence detection System (Applied Biosystems), der iCycler (Biorad) sowie der Light cycler (Roche Diagnostics). Wie oben beschrieben wird ein spezifischer PCR- Ansatz einem Lauf in einem der „real time"-PCR-Geräte unterzogen. Durch Zusatz eines DNA-interkalierenden Farbstoffes (z.B. Ethidiumbromid, SYBRGreen) wird die neu synthetisierte DNA durch spezifische Lichtanregung (nach Angaben der Farbstoffhersteller) sichtbar gemacht. Durch eine Vielzahl von Messpunkten während der Amplifikation kann der gesamte Prozess verfolgt und eine quantitative Bestimmung der Nukleinsäurekonzentration des Zielgens durchgeführt werden. Die Normalisierung des PCR-Ansatzes erfolgt durch Messung eines „housekeeping Gens" (z.B. 18S RNA5 ß-Actin, GAPDH). Alternative Strategien über Fluoreszenz-markierte DNA-Sonden erlauben ebenfalls die quantitative Bestimmung des Zielgens aus einer spezifischen Gewebeprobe (siehe TaqMan-Applikationen der Fa. Applied Biosystems).

2. Klonierung

Die Klonierung des gesamten Zielgens, die für die weitere Charakterisierung des Tumorantigens notwendig ist, erfolgt nach gängigen molekularbiologischen Verfahren (z.B. in „Current Protocols in Molecular Biology", John Wiley & Sons Ltd., Wiley InterScience). Zur Klonierung bzw. Sequenzanalyse des Zielgens wird dieses zunächst mit einer DNA- Polymerase mit „proof reading-Funktion" (z.B. pfu, Roche Diagnostics) arnplifiziert. Das Amplifikat wird anschließend mit Standardverfahren in einen Klonierungsvektor ligiert. Positive Klone werden durch Sequenzanalyse identifiziert und anschließend mit Hilfe von Prädiktionsprogrammen und bekannten Algorithmen charakterisiert.

3. Gewinnung von Antikörpern

Die Charakterisierung der erfindungsgemäß identifizierten Tumor-assoziierten Antigene erfolgt beispielsweise durch die Verwendung von Antikörpern. Ferner umfasst die Erfindung die diagnostische oder therapeutische Verwendung von Antikörpern. Dabei können Antikörper Proteine in nativem und/oder denaturiertem Zustand erkennen (Anderson et al., J. Immunol 143: 1899-1904, 1989; GardsvolL J. Immunol Methods 234: 107-116, 2000; Kayyem et al., Eur. J. Biochem. 208: 1-8, 1992; Spiller et al., J Immunol, Methods 224: 51- 60, 1999).

Antiseren, die spezifische Antikörper enthalten, die an das Zielprotein spezifisch binden, können über verschiedene Standardverfahren hergestellt werden; vgl. beispielsweise „Monoclonal Antibodies: A Practical Approach" von Philip Shepherd, Christopher Dean ISBN 0-19-963722-9, „Antibodies: A Laboratory Manual" von Ed Harlow, David Lane ISBN: 0879693142 und „Using Antibodies: A Laboratory Manual: Portable Protocol NO" von Edward Harlow, David Lane, Ed Harlow ISBN: 0879695447. Dabei ist auch möglich, affine und spezifische Antikörper zu generieren, die komplexe Membranproteine in ihrer nativen Form erkennen (Azorsa et al., J. Immunol. Methods 229: 35-48, 1999; Anderson et al., J Immunol. 143: 1899-1904, 1989; Gardsvoll, J. Immunol Methods. 234: 107-116, 2000). Dies ist vor allem für die Herstellung von therapeutischen Antikörpern von Bedeutung, hat aber auch für viele diagnostische Anwendungen eine hohe Bedeutung. Dazu kann sowohl mit dem gesamten Protein als auch mit extrazellulären Teilsequenzen immunisiert werden.

Immunisierung und Gewinnung von polyklonalen Antikörpern Verschiedenste Immunisierungsprotokolle sind publiziert. Eine Spezies (z.B. Kaninchen, Mäuse) wird durch eine erste Injektion des gewünschten Zielproteins immunisiert. Durch eine zweite oder dritte Immunisierung innerhalb eines definierten Zeitraums (ca. 2-4 Wochen nach der vorangegangenen Immunisierung) lässt sich die Immunantwort des Tieres gegen das Immunogen verstärken. Wiederum nach verschiedenen definierten Zeitabständen (1. Blutung nach 4 Wochen, anschließend alle 2-3 Wochen bis zu 5 Entnahmen) wird den Tieren Blut entnommen und Immunserum gewonnen. Die so entnommenen Immunseren enthalten polyklonale Antikörper, mit denen das Zielprotein im Western Blot, durch die Durchflusszytometrie, Immunfluoreszenz oder Immunhistochemie nachgewiesen und charakterisiert werden kann.

Die Immunisierung der Tiere erfolgt in der Regel über eines von vier gut etablierten Verfahren, wobei auch andere Verfahren existieren. Immunisiert werden kann dabei mit für das Zielprotein spezifischen Peptiden, dem gesamten Protein, mit extrazellulären Teüsequenzen eines Proteins, das experimentell oder über Prädiktionsprogramme identifiziert werden kann. Da die Prädiktionsprogramme nicht immer fehlerfrei arbeiten, wird u.U. auch mit zwei Domänen gearbeitet, die voneinander durch eine Transmembrandomäne getrennt sind. Eine der beiden Domänen muss dann extrazellulär sein, was dann experimentell belegt werden kann (siehe nachstehend). Die Durchführung einer Immunisierung wird als Service von verschiedenen Dienstleistern kommerziell angeboten.

(1) Im ersten Fall werden Peptide (Länge: 8-12 Aminosäuren) über in vitro- Verfahren synthetisiert (durch einen kommerziellen Service möglich) und diese Peptide zur Immunisierung verwendet. In der Regel erfolgen 3 Immunisierungen (z.B. mit einer Konzentration von 5-100 μg/Immunisierung).

(2) Alternativ kann die Immunisierung durch rekombinante Proteine erfolgen. Dazu wird die Monierte DNA des Zielgens in einen Expressionsvektor Moniert und das Zielprotein analog den Bedingungen des jeweiligen Herstellers (z.B. Roche Diagnostics, Invitrogen, Clontech, Qiagen) z.B. zellfrei in vitro, in Bakterien (z.B. E. coli), in Hefe (z.B. S. pombe), in Insektenzellen oder in Säugetierzellen synthetisiert. Dabei ist auch die Synthese des Zielproteins mit Hilfe von viralen Expressionssystemen möglich (z.B. Baculoviriis, Vacciniavirus, Adenovirus). Nach Synthese in einem der Systeme wird das Zielprotein aufgereinigt. Die Aufreinigung erfolgt dabei in der Regel über chromatographische Verfahren. Dabei können auch Proteine für die Immunisierung verwendet werden, die über einen molekularen Anker als Hilfsmittel zur Reinigung verfügen (z.B. His-Tag, Qiagen; FLAG-Tag, Roche Diagnostics; GST-Fusionsproteine). Eine Vielzahl von Protokollen befindet sich z.B. in den „Current Protocols in Molecular Biology", John Wiley & Sons Ltd., Wiley InterScience. Nach Reinigung des .Zielproteins erfolgt eine Immunisierung wie vorstehend beschrieben.

(3) Falls eine Zelllinie zur Verfügung steht, die das gewünschte Protein endogen synthetisiert, kann auch diese Zelllinie direkt zur Herstellung des spezifischen Antiserums verwendet werden. Die Immunisierung erfolgt dabei in 1-3 Injektionen mit jeweils ca. 1-5 x 107 Zellen.

(4) Die Immunisierung kann auch durch Injektion von DNA (DNA-Immunisierung) erfolgen. Dazu wird das Zielgen zunächst in einen Expressionsvektor kloniert, so dass die Zielsequenz unter der Kontrolle eines starken eukaryontischen Promotors steht (z.B. CMV-Promotor). Anschließend wird DNA (z.B. 1-10 μg pro Injektion) als Immunogen mit einer „gene gun" in stark durchblutete, kapillare Bereiche eines Organismus transferiert (z.B. Maus, Kaninchen). Die transferierte DNA wird von Zellen des Tieres aufgenommen, das Zielgen wird exprimiert und das Tier entwickelt schließlich eine Immunantwort gegen das Zielprotein (Jung et al., Mol. Cells 12: 41- 49, 2001; Kasinrerk et al., Hybrid Hyhridomics 21 : 287-293, 2002).

Gewinnung monoklonaler Antikörper Monoklonale Antikörper werden traditionell mit Hilfe der Hybridoma-Technologie hergestellt (Technische Details: siehe „Monoclonal Antibodies: A Practical Approach" von Philip Shepherd, Christopher Dean ISBN 0-19-963722-9; „Antibodies: A Laboratory Manual" von Ed Harlow, David Lane ISBN: 0879693142, „Using Antibodies: A Laboratory Manual: Portable Protocol NO" von Edward Harlow, David Lane, Ed Harlow ISBN: 0879695447). Als ein neues Verfahren wird auch die so genannte „SLAM"-Technologie eingesetzt. Hierbei werden B-Zellen aus Vollblut isoliert und die Zellen monoklonalisiert. Anschließend wird der Überstand der vereinzelten B -Zelle auf ihre Antikörperspeziiϊtät hin analysiert. Im Gegensatz zur Hybridomatechnologie wird anschließend die variable Region des Antikörpergens durch eine Einzelzell-PCR amplifiziert und in einen geeigneten Vektor kloniert. Auf diese Art und Weise wird die Gewinnung von monoklonalen Antikörpern beschleunigt (de Wildt et al. J. Immunol. Methods 207:61-67, 1997).

4. Validierung der Targets mit proteinchemischen Verfahren unter Verwendung von Antikörpern Mit den Antikörpern, die wie vorstehend beschrieben herstellbar sind, lassen sich eine Reihe von wichtigen Aussagen- zu dem Zielprotein treffen. Im Einzelnen sind die nachstehenden Analysen zur Validierung des Zielproteins sinnvoll:

Spezifität des Antikörpers Um zu zeigen, dass ein Antikörper spezifisch nur an das gewünschte Zielprotein bindet, eignen sich am besten auf Zellkultur-basierende Tests mit anschließendem Western Blot (verschiedene Variationen sind z.B. in „Current Protocols in Proteinchemistry", John Wiley & Sons Ltd., Wiley InterScience, beschrieben). Für den Nachweis werden Zellen mit einer cDNA für das Zielprotein transfiziert, die unter Kontrolle eines starken eukaryontischen Promotors steht (z.B. Cytomegalievirus-Promotor; CMV). Zur Transfektion von Zelllinien mit DNA sind die verschiedensten Verfahren (z.B. Elektroporation, auf Liposomen basierende Transfektion, Kalziumphosphatpräzipitation) gut etabliert (z.B. Lemoine et al., Methods Mol. Biol. 75: 441-7, 1997). Alternativ können auch Zelllinien verwendet werden, die das Zielgen endogen exprimieren (Nachweis über Zielgen-spezifische RT-PCR). Zur Kontrolle werden im Experiment im Idealfall homologe Gene gleichzeitig transfiziert, um im folgenden Western Blot die Spezifität des analysierten Antikörpers nachweisen zu können.

Im anschließenden Western Blot werden Zellen aus Zellkultur oder Gewebeproben, die das Zielprotein enthalten könnten, in einer l%igen SDS Lösung lysiert und die Proteine dabei denaturiert. Die Lysate werden auf 8-15%igen denaturierenden Polyacrylamidgelen (enthalten 1% SDS) der Größe nach elektrophoretisch aufgetrennt (SDS -Polyacrylamid Gelelektrophorese, SDS-PAGE). Anschließend werden die Proteine durch eines von mehreren Blotting-Verfahren (z.B. semi-dry Elektroblot; Biorad) auf eine spezifische Membran transferiert (z.B. Nitrozellulose, Schleicher & Schüll). Auf dieser Membran kann das gewünschte Protein sichtbar gemacht werden. Dazu wird die Membran zunächst mit dem Antikörper, der das Zielprotein erkennt (Verdünnung ca. 1:20-1:200, je nach Spezifität des Antikörpers), für 60 Minuten inkubiert. Nach einem Waschschritt wird die Membran mit einem zweiten, mit einem Marker (z.B. Enzyme wie Peroxidase oder alkalische Phosphatase) gekoppelten Antikörper inkubiert, der den ersten Antikörper erkennt. In einer Färb- oder chemilumineszenten Reaktion kann anschließend das Zielprotein auf der Membran sichtbar gemacht werden (z.B. ECL, Amersham Bioscience). Ein Antikörper mit einer hohen Spezifität für das Zielprotein sollte im Idealfall nur das gewünschte Protein selbst erkennen. Lokalisation des Zielproteins Zur Bestätigung der im „in silico" -Ansatz identifizierten Membranlokalisation des Zielproteins werden verschiedene Verfahren verwendet. Ein wichtiges und gut etabliertes Verfahren unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Antikörper ist die Immunfluoreszenz (TF). Dazu werden Zellen etablierter Zelllinien benutzt, die entweder das Zielprotein synthetisieren (Nachweis der RNA in der RT-PCR oder des Proteins im Western Blot) oder aber mit Plasmid-DNA transfiziert worden sind. Zur Transfektion von Zelllinien mit DNA sind die verschiedensten Verfahren (z.B. Elektroporation, auf Liposomen basierende Transfektion, Kalziumphosphatpräzipitation) gut etabliert (z.B. Lemoine et al., Methods Mol. Biol. 75: 441-7, 1997). Das transfizierte Plasmid kann bei der Immunfluoreszenz das unmodifizierte Protein, kodieren oder aber auch unterschiedliche Aminosäuremarker an das Zielprotein koppeln. Die wichtigsten Marker sind z.B. das fluoreszierende „green fluorescent protein" (GFP) in seinen verschiedenen differentiell fluoreszierenden Formen, kurze Peptidsequenzen von 6-12 Aminosäuren, für die hoch affine und spezifische Antikörper zur Verfügung stehen, oder die kurze Aminosäuresequenz Cys- Cys-X-X-Cys-Cys, die über ihre Cysteine spezifische fluoreszierende Substanzen binden kann (Invitrogen). Zellen, die das Zielprotein synthetisieren, werden z.B. mit Paraformaldehyd oder Methanol fixiert. Anschließend können die Zellen bei Bedarf durch Inkubation mit Detergenzien (z.B. 0,2% Triton X-100) permeabilisiert werden. Anschließend werden die Zellen mit einem primären Antikörper inkubiert, der gegen das Zielprotein oder gegen einen der gekoppelten Marker gerichtet ist. Nach einem Waschschritt wird der Ansatz mit einem zweiten, mit einem fluoreszierenden Marker (z.B. Fluorescin, Texas Red; DAKO) gekoppelten Antikörper inkubiert, der an den ersten Antikörper bindet. Anschließend werden die so markierten Zellen mit Glycerin überschichtet und mit Hilfe eines Fluoreszenzmikroskops nach den Angaben des Herstellers analysiert. Spezifische Fluoreszenzemissionen werden dabei, abhängig von den eingesetzten Substanzen, durch spezifische Anregung erreicht. Die Analyse erlaubt in der Regel die sichere Lokalisation des Zielproteins, wobei zur Bestätigung der Antikörperqualität und des Zielproteins in Doppelfärbungen zusätzlich zum Zielprotein auch die gekoppelten Aminosäuremarker oder andere Markerproteine angefärbt werden, deren Lokalisation bereits in der Literatur beschrieben ist. Ein Sonderfall stellt das GFP und seine Derivate dar, die direkt angeregt werden können und selbst fluoreszieren. Die Membranpermeabilität, die durch den Einsatz von Detergenzien gesteuert werden kann, erlaubt in der Immunfluoreszenz die Demonstration, ob ein immunogenes Epitop innerhalb oder außerhalb der Zelle lokalisiert ist. Die Prädiktion der ausgewählten Proteine kann so experimentell untermauert werden. Alternativ kann der Nachweis von extrazellulären Domänen mittels Durchflusszytometrie erfolgen. Dazu werden Zellen unter nicht permeabilisierenden Bedingungen (z.B. mit PBS/Na-Azid/2% FCS/ 5 mM EDTA) fixiert und im Durchflusszytometer nach Angaben des Herstellers analysiert. Nur extrazelluläre Epitope können bei diesem Verfahren von dem zu analysierenden Antikörper erkannt werden. Im Unterschied zu Immunfluoreszenz kann durch Verwendung von z.B. Propidiumiodid oder Trypanblau zwischen toten und lebenden Zellen unterschieden werden und damit falsch positive Ergebnisse vermieden werden.

Ein weiterer wichtiger Nachweis erfolgt durch die Immunhistochemie (IHC) an spezifischen Gewebeproben. Ziel dieses Verfahrens ist es, die Lokalisation eines Proteins in einem funktionell intakten Gewebeverband zu identifizieren. Die IHC dient im einzelnen dazu, um (1) die Menge an Zielprotein in Tumor- und Normalgeweben abschätzen zu können, (2) zu analysieren, wie viele Zellen in Tumor- und gesundem Gewebe das Zielgen exprimieren, und (3) den Zelltyp in einem Gewebe (Tumor, gesunde Zellen) zu definieren, in dem das Zielprotein nachweisbar ist. Alternativ können die Proteinmengen eines Zielgens durch Gewebsimmunfluoreszenz mittels Digitalkamera und geeigneter Software (z.B. Tillvision, Till-photonics, Deutschland) quantifiziert werden. Die Technologie ist häufig publiziert worden, Details für Färbung und Mikroskopie sind daher z.B. „Diagnostic Immunohistochemistry" von David J., MD Dabbs ISBN: 0443065667 oder in „Microscopy, Immunohistochemistry, and Antigen Retrieval Methods: For Light and Electron Microscopy" ISBN: 0306467704 zu entnehmen. Zu beachten ist, dass aufgrund der Eigenschaften von Antikörpern unterschiedliche Protokolle verwendet werden müssen (nachstehend ist ein Beispiel beschrieben), um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen.

In der Regel werden histologisch definierte Tumorgewebe und als Referenz vergleichbare gesunde Gewebe in der IHC eingesetzt. Als Positiv- und Negativkontrollen können dabei auch Zelllinien dienen, bei denen die Präsenz des Zielgens durch RT-PCR Analysen bekannt ist. Eine Hintergrundkontrolle ist immer mitzuführen.

Formalin-fixierte (ein anderes Fixierungsverfahren mit z.B. Methanol ist auch möglich) und in Paraffin eingebettete Gewebestücke mit einer Dicke von 4μm werden auf einem Glasträger aufgebracht und z.B. mit Xylol deparaffiniert. Die Proben werden mit TBS-T gewaschen und in Serum blockiert. Anschließend erfolgt die Inkubation mit dem ersten Antikörper (Verdünnung: 1:2 bis 1:2000) für 1-18 Stunden, wobei in der Regel affinitätsgereinigete Antikörper verwendet werden. Nach einem Waschschritt erfolgt eine ca. 30-60-minütige Inkubation mit einem zweiten Antikörper, der mit einer Alkalischen Phosphatase (alternativ: z.B. Peroxidase) gekoppelt und gegen den ersten Antikörper gerichtet ist. Anschließend erfolgt eine Farbreaktion unter Verwendung der Alkalischen Phosphatase (vgl. beispielsweise Shi et al., J. Histochem. Cytochem. 39: 741-748, 1991; Shin et al, Lab. Invest. 64: 693-702, 1991). Zum Nachweis der Antikörper-Spezifität kann die Reaktion durch vorherige Zugabe des Immunogens kompetitiert werden.

Analyse von Proteinmodifikationen Sekundäre Proteinmodifikationen wie zum Beispiel N- und O-Glykosylierungen oder Myristilierungen können die Zugänglichkeit von immunogenen Epitopen behindern oder sogar ganz verhindern und damit die Wirksamkeit von Antikörpertherapien in Frage stellen. Zudem konnte vielfach nachgewiesen werden, dass sich Art und Menge der sekundären Modifikationen in Normal- und Tumorgewebe unterscheiden (z.B. Durand & Seta, 2000; Clin. Chem. 46: 795-805; Hakomori, 1996; Cancer Res. 56: 5309-18). Die Analyse dieser Modifikationen ist daher essentiell für den Therapieerfolg eines Antikörpers. Potentielle Bindestellen lassen sich durch spezifische Algorithmen prädizieren.

Die Analyse von Proteinmodifikationen erfolgt in der Regel im Western Blot (siehe vorstehend). Vor allem Glykosylierungen, die in der Regel eine Größe von mehreren kDa haben, führen zu einer größeren Gesamtmasse des Zielproteins, die sich in der SDS-PAGE auftrennen lässt. Zum Nachweis von spezifischen O- und N-glykosidischen Bindungen werden Proteinlysate vor der Denaturierung durch SDS mit O- oder N-Glykosylasen inkubiert (nach Angaben des jeweiligen Herstellers, z.B. PNgase, Endoglykosidase F, Endoglykosidase H, Roche Diagnostics). Anschließend erfolgt ein Western Blot wie vorstehend beschrieben. Bei Verringerung der Größe eines Zielproteins kann so nach Inkubation mit einer Glykosidase eine spezifische Glykosylierung nachgewiesen und auf diesem Weg auch die Tumorspezifität einer Modifikation analysiert werden.

Funktionsanalyse des Zielgens Die Funktion des Zielmoleküls kann entscheidend für seinen therapeutischen Nutzen sein, so dass funktionelle Analysen ein wichtiger Baustein bei der Charakterisierung von

βl therapeutisch nutzbaren Molekülen sind. Die Funktionsanalyse kann entweder in Zellen, in Zellkulturexperimenten oder aber in vivo mit Hilfe von Tiermodellen erfolgen. Dabei wird das Gen des Zielmoleküls entweder durch Mutation ausgeschaltet („knockout") oder aber die Zielsequenz in die Zelle bzw. den Organismus eingefügt („knockin"). Man kann so funktionelle Veränderungen im zellulären Kontext einerseits durch den Funktionsverlust des zu analysierenden Genes („loss of function") analysieren. Im zweiten Fall lassen sich Veränderungen analysieren, die durch die Ergänzung des analysierten Genes verursacht werden („gain of function").

a. Funktionsanalyse in Zellen Transfektion. Zur Analyse des „gain of function" muss das Gen des Zielmoleküls in die Zelle transferiert werden. Dazu werden Zellen mit einer DNA transfiziert, die die Synthese des Zielmoleküls erlauben. In der Regel steht das Gen des Zielmoleküls dabei unter Kontrolle eines starken eukaryontischen Promotors (z.B. Cytomegalievirus-Promotor; CMV). Zur Transfektion von Zelllinien mit DNA sind die verschiedensten Verfahren (z.B. Elektroporation, auf Liposomen basierende Transfektion, Kalziumphosphatpräzipitation) gut etabliert (z.B. Lemoine et al., Methods Mol. Biol. 75: 441-7, 1997). Das Gen kann dabei entweder ohne genomische Integration transient oder aber mit genomischer Integration nach Selektion mit z.B. Neomycin stabil synthetisiert werden.

RNA interference (siRNA). Eine Expressionsinhibition des Zielgens, die unter Umständen einen vollständigen Funktionsverlust des Zielmoleküls in Zellen induziert, kann durch die „RNA interference" (siRNA)-Technologie in Zellen erzeugt werden (Hannon, GJ. 2002. RNA interference. Nature 418: 244-51; Czauderna et al. 2003. Nucl. Acid Res. 31: 670-82). Dazu werden Zellen mit kurzen, ca. 20-25 Nukleotide langen, doppelsträngigen RNA-Molekülen transfiziert, die für das Zielmolekül spezifisch sind. Ein enzymatischer Prozess führt anschließend zum Abbau der spezifischen RNA des Zielgens, was in einer verminderten Expression des Zielproteins resultiert, und ermöglicht somit die funktionelle Analyse des Zielgens.

Zelllinien, die mittels Transfektion oder siRNA modifiziert wurden, können anschließend auf unterschiedliche Art und Weise analysiert werden. Nachstehend sind die geläufigsten Beispiele aufgeführt. 1. Proliferation Eine Vielzahl von Verfahren ist zur Analyse der Zellproliferation etabliert und wird von verschiedenen Unternehmen kommerziell angeboten (z.B. Roche Diagnostics, Invitrogen, Details zu den Testverfahren sind in den zahlreichen Applikationsprotokollen beschrieben). Die Zellzahl in Zellkulturexperimenten lässt sich durch einfaches Auszählen oder durch kolometrische Tests ermitteln, die die metabolische Aktivität der Zellen messen (z.B. wst-1, Roche Diagnostics). Metabolische Testverfahren messen indirekt über enzymatische Marker die Zellzahl in einem Experiment. Direkt kann die Zellproliferation durch Analyse der DNA- Syntheserate z.B. durch Zugabe von Bromdesoxyuridin (BrdU) gemessen werden, der Nachweis des integrierten BrdU erfolgt über spezifische Antikörper kolometrisch.

2. Apoptose und Zytotoxizität Eine große Anzahl von Testsystemen zum Nachweis von zellulärer Apoptose und von Zytotoxizität ist verfügbar. Ein entscheidendes Charakteristikum ist die spezifische, enzymabhängige Fragmentierung der genomischen DNA, die irreversibel ist und sicher zum Tod der Zelle führt. Verfahren zum Nachweis dieser spezifischen DNA-Fragmente sind kommerziell erhältlich.1AIs zusätzliches Verfahren steht der „TUNEL assay" zur Verfügung, der DNA-Einzelstrangbrüche auch in Gewebeschnitten nachweisen kann. Zytotoxizität wird vor allem über eine veränderte Zellpermeabilität nachgewiesen, die als Marker für den Vitalitätszustand von Zellen dient. Dazu werden entweder im Zellkulturüberstand Marker analysiert, die normalerweise intrazellulär zu finden sind. Alternativ kann auch die Aufnahmefähigkeit von Farbmarkern analysiert werden, die von intakten Zellen nicht aufgenommen werden. Die bekanntesten Beispiele für Farbmarker sind Trypanblau und Propidiumiodid, ein üblicher intrazellulärer Marker ist die Laktatdehydrogenase, die im Überstand enzymatisch nachgewiesen werden kann. Unterschiedliche Testsysteme stehen von verschiedenen kommerziellen Anbietern (z.B. Roche Diagnostics, Invitrogene) zur Verfügung.

3. Migrationstests Die Fähigkeit von Zellen zur Migration wird in einem spezifischen Migrationstest vorzugsweise mit Hilfe einer Boyden-Kammer (Corning Costar) analysiert (Cinamon G.5 Alon R. J. Immunol. Methods. 2003 Feb; 273(1 -2):53-62; Stockton et al. 2001. Mol. Biol. Cell. 12: 1937-56). Dazu werden Zellen auf einem Filter mit spezifischer Porengröße kultiviert. Zellen, die migrieren können, sind in der Lage, durch diesen Filter in ein weiteres darunter liegendes Kulturgefäß zu wandern. Eine anschließende mikroskopische Analyse erlaubt dann die Bestimmung eines möglicherweise veränderten Migrationsverhaltens, dass durch den „gain of function" bzw. „loss of function" des Zielmoleküls induziert wurde.

b. Funktionsanalyse in Tiermodellen Alternativ zu Zellkulturexperimenten bieten sich zur Analyse der Zielgenfunktion aufwendige in vivo-Experimente in Tiermodellen an. Diese Modelle haben im Vergleich zu den zellbasierenden Verfahren den Vorteil, dass sie Fehlentwicklungen bzw. Krankheiten nachweisen können, die erst im Kontext des gesamten Organismus nachweisbar sind. Eine Vielzahl von Modellen für humane Erkrankungen ist inzwischen verfügbar (Abate-Shen & Shen. 2002. Trends in Genetics S 1-5; Matsusue et. al. 2003. J. Clin. Invest. 111:737-47). Verschiedene Tiermodelle wie zum Beispiel Hefe, Nematoden oder Zebrafische sind inzwischen intensiv charakterisiert worden. Bevorzugte Modelle sind aber im Vergleich zu anderen Spezies Tiermodelle wie zum Beispiel die Maus (Mus musculus), weil sie die biologischen Prozesse im humanen Kontext am besten abbilden können. Für Mäuse sind in den letzten Jahren sowohl transgene Verfahren etabliert worden, die neue Gene in das Mausgenom integrieren („gain of function"; Jegstrup I. et al. 2003. Lab Anim. 2003 Jan.;37(l):l-9). Alternativ werden durch andere methodische Ansätze Gene im Mausgenom ausgeschaltet und so ein Funktionsverlust eines gewünschten Gens induziert (knockout- Modelle, „loss of function"; Zambrowicz BP & Sands AT. 2003. Nat. Rev. Drag Discov. 2003 Jan;2(l):38-51; Niwa H. 2001. Cell Struct. Funct. 2001 Jun;26(3): 137-48.); technische Details sind vielfältig publiziert).

Nach Generierung der Mausmodelle können Veränderungen, die durch das Transgen bzw. durch den Funktionsverlust eines Gens induziert wurden, im Kontext des Gesamtorganismus analysiert werden (Balling R, 2001. Ann. Rev. Genomics Hum. Genet. 2:463-92). So sind zum Beispiel Verhaltenstests genauso wie biochemische Untersuchungen etablierter Blutparameter möglich. Histologische Analysen, Immunhistochemie oder die Elektronenmikroskopie ermöglichen die Charakterisierung von Veränderungen auf zellulärer Ebene. Das spezifische Expressionsmuster eines Genes kann durch eine in situ- Hybridisierung nachgewiesen werden (Peters et. al. 2003. Hum. Mol. Genet 12: 2109-20). Beispiel 1: Identifizierung des hypothetischen Proteins FLJ31461 als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

FLJ31461 (SEQ ID NO: 1) mit der Genbank- Accession-Nummer NM_152454 wurde mittels Genprädiktionsprogrammen als putatives funktionell bisher nicht charakterisiertes Gen auf Chromosom 15 (15q25.3) ermittelt. Aus der in der Genbank hinterlegten Sequenz würden sich zwei mögliche offene Leserahmen ergeben. Der erste Leserahmen kodiert für ein Protein mit einer Länge von 136 Aminosäuren. Das Genprodukt (SEQ ID NO: 2), das in der RefSeq Datenbank des NCBI unter der Nummer NP_689667 abgelegt ist, hat somit ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 15 kDa. Der zweite Leserahmen kodiert ein Protein mit einer Länge von 100 Aminosäuren (Nukleotidsequenz: SEQ ID NO: 69; Aminosäuresequenz: SEQ ID NO: 70).

Bei Sequenzanalysen des von uns Monierten FLJ31461 -Gens stellten wir im Vergleich zu den in Datenbanken abgelegten Sequenzen überraschenderweise im kodierenden Bereich die Insertion eines Nukleotids fest. Dies resultiert in einer Leserahmenverschiebung. Zwei vollkommen neue offene Leseraster, die von den bereits in Sequenzdatenbanken hinterlegten Sequenzen nicht ableitbar sind, stellen sich dar. Dabei kodiert das neue Leseraster SEQ ID NO: 71 ein neues, 96 Aminosäure langes hypothetisches Protein (SEQ ID NO: 72). SEQ ID NO: 73 kodiert ein 133 Aminosäuren langes hypothetisches Protein (SEQ ID NO: 74). Da wir davon ausgehen müssen, dass die ursprünglichen Datenbankeingaben falsch sind, haben wir weitere Untersuchungen auf die SEQ ID NO: 71, SEQ ID NO: 72, SEQ ID NO: 73, SEQ ID NO: 74 fokussiert

Erfindungsgemäß wurde nach der Etablierung von FLJ31461 -spezifischen quantitativen RT- PCR (Primer mit den SEQ ID NO: 31, 32, 91, 92, 93, 94) die Menge der genspezifischen Transkripte in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 1). FLJ31461 lässt sich mit Ausnahme von Testis in keinem der von uns untersuchten Normalgewebe nachweisen (Abb. IA). FLJ31461 ist demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit ein streng keimzellspezifisches Genprodukt. Überraschenderweise fanden wir bei der Analyse von Tumoren, dass FLJ31461 in vielen Tumortypen angeschaltet ist, während es in den korrespondierenden Normalgeweben unter der Detektionsgrenze ist (Abb. 1 A-D). Dies betrifft nicht nur fast alle von uns untersuchten Brusttumoren (Abb. IC), sowie eine Reihe von Lungentumoren und Karzinomen des Hals-Nasen-Rachenbereiches, sondern auch andere Neoplasien in unterschiedlicher Häufigkeit (Abb. ID). FLJ31461 ist somit ein hochsepezifischer molekularer Marker für Tumorgewebe, der sowohl diagnostisch als auch therapeutisch genutzt werden kann. Als typischer Vertreter der Klasse der sog. Cancer/Testis-Antigene, die aufgrund ihrer selektiven Gewebeverteilung als Markerstrukturen dienen, kann dieses Genprodukt z.B. eine gezielte Targetierung von Tumorzellen ohne Schädigung von Normalgeweben gewährleisten. Cancer/Testis-Gene werden als attraktive Zielstrukturen für targetierte Therapien angesehen und bereits für spezifische immuntherapeutische Ansätze bei Krebserkrankungen in Phase IAI Studien getestet (z.B. Scanlan MJ, Gure AO, Jungbluth AA, Old LJ, Chen YT. 2002. Immunol Rev. 2002 Oct; 188: 22-32).

Um diese Daten auf Proteinebene zu bestätigen, wurden spezifische Antikörper bzw. Immunseren durch Immunisierung von Tieren generiert. Über Analyse der Transmembrandomänen von SEQ ID NO: 72 und SEQ ID NO: 74 mit biomformatischen Werkzeugen (TMHMM, TMPRED) wurde die Proteintopologie prädiziert. So werden z.B. für die SEQ ID NO: 72 zwei Transmembrandomänen vorausgesagt; N- und C-Terminus des Proteins sind extrazellulär.

Erfindungsgemäß wurden für die Immunisierung Peptidepitope ausgewählt,' insbesondere extrazellulär gelegene, die spezifisch für beide Proteinvarianten sind.

Unter anderem wurden zur Immunisierung folgende Peptide für die Herstellung von Antikörpern ausgewählt: SEQ ID NO: 61 , 62, 96, 97.

Beispielhaft werden die Daten für den Antikörper, der durch Immunisierung mit SEQ FD NO: 96 hergestellt wurde, dargestellt. Der spezifische Antikörper lässt sich unter verschiedenen Fixationsbedigungen für Immunfluoreszenz-Untersuchungen nutzen. Bei vergleichenden Färbungen von RT-PCR-positiven wie auch negativen Zelllinien ist das entsprechende Protein in gut nachweisbarer Menge spezifisch u.a. in den mittels quantitativer RT-PCR als positiv typisierten Brustkarzinomzellinien detektierbar (Abb. 2). Das endogene Protein stellt sich hier membranlokalisiert dar. Solche Antikörper eigenen sich für die immunhistochemische Färbung von humanen Gewebeschnitten. Wir konnten in großen Teilen die auf Transkriptebene gefundene Gewebeverteilung bestätigen. Während wir außer in Testisgewebe kaum Reaktivität des Antikörpers in Normalgewebe feststellten (Abb. 3A), färben Antikörper gegen FLJ31461 verschiedenste menschliche Tumorpräparationen, unter diesen z.B. Brust- und Lungentumoren (Abb. 3B). Die Färbung der Zellen ist membranakzentuiert, was für die Lokalisierung des Proteins an der Zelloberfläche spricht. Überraschenderweise fanden wir, dass insbesondere Metastasen von Tumoren (Abb. 3B) besonders häufig und in einem hohen Anteil von Zeilen dieses Protein exprimieren.

Diese Daten zeigen zum einen, dass dieses von uns gefundene Gen tatsächlich ein Protein bildet, dass dieses Protein hochspezifisch für humane Tumoren ist und sich auf der Oberflächenmembran solcher Tumorzellen befindet. Somit ist dieses Protein insbesondere für therapeutische Antikörper erreichbar. Unser Daten belegen ferner, dass spezifische Antikörper gegen dieses Protein hergestellt werden können. Diese Antikörper binden selektiv über den Marker FL J31461 an Tumorzellen. Erfindungsgemäß können derartige Antikörper für diagnostische Zwecke z.B. Immunhistologie genutzt werden. Insbesondere können solche Antikörper therapeutisch eingesetzt werden. Die hergestellten Antikörper können direkt auch zur Herstellung von chimären oder humanisierten rekombinanten Antikörpern verwendet werden. Dies kann auch direkt mit Antikörpern erfolgen, die aus Kaninchen gewonnen wurden (s. dazu J Biol Chem. 2000 May 5;275(18):13668-76 von Rader C5 Ritter G, Nathan S, Elia M3 Gout I, Jungbluth AA, Cohen LS, Welt S, Old LJ, Barbas CF 3rd. „The rabbit antibody repertoire as a novel source for the generation of therapeutic human antibodies"). Hierzu wurden von den immunisierten Tieren Lymphozyten asserviert. Auch für immuntherapeutische Verfahren wie Vakzinen bzw. den adoptiven Transfer von Antigen-spezifischen T-Lymphozyten stellt FL J31461 ein hochattraktives Target dar.

Beispiel 2: Identifizierung von DSG4 (Desmoglein 4) als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Gen DSG4 (Desmoglein4; SEQ ED NO: 75) mit seinem Translationsprodukt (SEQ ID NO: 76) ist ein Mitglied der desmosomalen Cadherin-Familie. Das Gen besteht aus 16 Exons und liegt auf Chromosom 18 (18ql2). Die abgeleitete Aminosäuresequenz kodiert für ein Vorläuferprotein mit einer Länge von 1040 Aminosäuren. Das prozessierte Protein (N- terminal um 49 Aminosäuren abgespalten) hat eine Länge von 991 Aminosäuren und ohne Modifikationen ein Molekulargewicht von ca. 108 kDa. Es ist anzunehmen, dass DSG4 wie die anderen Desmogleine auch ein glykosyliertes Typ 1 Zelloberflächenprotein ist. DS G4 konnte als Konstituente von Desmosomen nachgewiesen werden (Kljuic et al. 2003. Cell 113: 249-260). Desmosomen sind komplexe interzelluläre Verbindungen, die epithelialen Geweben (wie z.B. der Epidermis) mechanische Stabilität verleihen. Autoantikörper gegen andere Mitglieder der Desmoglein-Famüie scheinen durch Bindung an Desmosomen zum Verlust der Zell-Zell-Kontakte in der Epidermis beizutragen und an der Hauterkrankung Pemphigus Vulgaris beteiligt zu sein. Es ist beschrieben worden, dass DSG4 in den meisten gesunden Geweben nicht exprimiert wird. Signifikante Expression ist bisher nur für Speicheldrüse, Testis, Prostata und Haut berichtet (Whittock, Bower, 2003. J Invest Derm 120: 523-530). Ein Zusammenhang mit Tumorerkrankungen wurde bisher nicht hergestellt.

Erfindungsgemäß wurde mit DSG4-speziflschen Oligonukleotiden die Expression in gesunden Geweben und Tumoren untersucht. Erfindungsgemäß wurden mehrere DSG4- spezifische Primerpaare für RT-PCR-Untersuchungen eingesetzt. Dies sind: DSG4 Primerpaar SEQ ID NO: 77, 78 (Exon 10 und Exon 12), DSG4-Primerρaar SEQ ID NO: 83, 84 (Exon 1 und Exon 5), DS G4 Primerpaar SEQ ID NO: 89, 90 (Exon 5 und Exon 8) und DSG4 Primerpaar SEQ ID NO: 95, 78 (Exon 8 und Exon 12) .

Die Untersuchung mit allen Primerpaaren bestätigte, dass DS G4 in den meisten Normalgeweben nicht exprimiert wird. Je nach Primerpaar stellten sich allerdings unterschiedliche Expressionsmuster dar (Abb. 4B). Mit den Primerpaaren SEQ ID NO: 95, 78 (Exon 8-12) fanden wir keine Expression in Normalgewebe, bis auf eine sehr schwache Expression in Prostata und Haut. Überraschenderweise lässt sich DS G4 mit diesem Primerpaar in einer Reihe von Tumoren nachweisen. Insbesondere sind dies Magentumoren, wie auch Karzinome des Mund-Nasen-Rachen-Raumes (Abb. 4A).

Mit den Primerpaaren SEQ ID NO: 77,78 (Exon 10-12) war selbst die Expression in den oben r genannten Normalgewebe Prostata und Haut schwächer. Überraschenderweise zeigt sich mit diesem Primerpaar eine noch ausgeprägtere Expression in Tumoren (Abb. 4A). Zum einen sind dies solche, die auch mit dem erstgenannten Primerpaar aufgefallen sind, wie Magentumoren, und Karzinome des Mund-Nasen-Rachen-Raumes, aber auch andere Krebsarten (Abb. 4B, C). Insbesondere fanden wir in allen Darmtumoren eine signifikante und hohe Expression, die wir mit dem erstgenannten Primepaar nicht detektieren konnten. Die Expression in den verschiedenen Tumoren lag mehr als ein vielfaches über der im höchstexprimierenden toxizitäts-relevanten Normalgewebe (Abb. 4B).

Auf der Grundlage dieser Untersuchungen ergibt sich, dass es neben dem Vollänge-Transkript SEQ ED NO: 75 und dem daraus abgeleiteten Protein (SEQ ED NO: 76) noch trunkierte Varianten von DS G4 gibt, denen Bereiche vor Exon 9 fehlen (Abb. 5).

58 Eine weitergehende Analyse des Genlocus von DSG4 zeigte uns, dass von verschiedenen Varianten des Moleküls mit einer Deletion vor Exon 9 auszugehen ist (Abb. 5). Dies sind die Transkripte SEQ ID NO: 85, 87, 108, 110 und 112 und deren veränderte Proteinprodukte SEQ ID NO: 86, 88, 109, 111 und 113. Auch das Vollänge-Transkript kann in Bereichen jenseits von Exon 10 verändert sein und zu Varianten Transkripten SEQ ID NO: 102, 104, 106 und Proteinen SEQ ID NO: 103, 105, 107 fuhren. Die vor Exon 9 trunkierten Varianten sind sogar tumor-selektiver als die Vollängevariante und in zusätzlichen Tumortypen wie dem Kolonkarzinom zu finden, in denen die Vollängevariante nicht exprimiert ist. Da die Transmembrandomäne sich in Exonl2 befindet, ist der mit den Primern SEQ ID NO: 77, 78 amplifizierte Bereich extrazellulär und müsste z.B. mit Antikörpern angreifbar sein. Dieser trunkierte extrazelluläre Bereich enthält die DSG4 Genabschnitte Exon 10, 11 und 12. Somit sind Transkripte, die Exon 10, 11 und 12 (SEQ ID NO: 79) von DSG4 enthalten, besonders als diagnostische und therapeutische Krebstargets geeignet. Diese Bereiche von DSG4 kodieren für eine Domäne (SEQ ID NO: 81), welche extrazellulär liegt. Somit können DSG4-Polynukleotide, die Exon 10, 11, 12 umfassen (SEQ ID NO: 75, 79, 80, 85, 87. 106, 112) und die von ihnen kodierten Polypeptide (SEQ ID NO: 76, 8I5 82, 86, 88, 107, 113) erfindungsgemäß besonders gut als Zielstruktur von monoklonalen Antikörpern genutzt werden.

Entsprechend haben wir Tiere mit Epitopen aus dem Bereich des Vollängemoleküls (SEQ ID NO: 75) bzw. aus dem extrazellulären Bereich des trunkierten Moleküls (SEQ ID NO: 81) immunisiert. Wir konnten Antikörper generieren, die DSG4 auf der Oberfläche von Zeilen, die mit DSG4 transfϊziert sind, anfärben. Spezifische Antikörper können dieses Protein dann wie in der Immunfluoreszenz (Abb. 6A) und in der Flußzytometrie dargestellt (Abb. 6B) auf der Oberfläche spezifisch detektieren. Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein, insbesondere seine trunkierte Variante, erflndungs gemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT- PCR. Die extrazelluläre Domäne von DSG4, vor allem der zellmembrannahe Teil, kann erfindungsgemäß als Zielstruktur von monoklonalen Antikörpern für eine Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Des weiteren kann DSG4 erfindungsgemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungs gemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von DSG4 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 3: Identifizierung von DSG3 (Desmoglein3) als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Gen DSG3 (Desmoglein3; SEQ ID NO: 3) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 4) ist ein Mitglied der desmosomalen Cadherin-Familie, dass am NCBI unter der Accession- Nummer NM_001944 (Nukleotidsequenz) bzw. NP_001935 (Proteinsequenz) publiziert ist. Das Gen besteht aus 15 Exons und liegt auf Chromosom 18 (18ql2.1-ql2.2). Die abgeleitete Aminosäuresequenz kodiert für ein Protein mit 999 Aminosäuren und einer hypothetischen Größe von ca. 130 kDa. DSG3 ist ein glykosyliertes Zeiloberflächenprotein des Typ 1 und konnte in Desmosomen nachgewiesen werden (Silos et al. J Biol Chem. 271 : 17504-17511, 1996). Desomosomen sind komplexe interzelluläre Verbindungen, die Keratinfilamente von angrenzenden Zellen verbinden, um epithelialen Geweben (wie z.B. der Epidermis) mechanische Stabilität zu verleihen. Die desmosomalen Cadherine Desmoglein und Desmocollin sind Kalzium-abhängige Adhäsionsmoleküle. Autoantikörper gegen Desmoglein3 und der damit verbundene Verlust der Zell-Zell-Kontakte in der Epidermis sind an der Hauterkrankung Pemphigus Vulgaris beteiligt (Amagai et al., 1991. Cell 67: 869-877). Dies konnte auch im Tiermodel nachgewiesen werden (Koch et al., 1997. J Cell Biol 5: 1091- 1102).

Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer DSG3-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 33, 34) die Menge der genspezifischen Transkripte in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 7; Methodik: vgl. Material und Methoden, Absatz B. L). Unsere Untersuchungen zeigten eine differentielle Verteilung der Expression in Normalgeweben. DS G3 Transkripte werden kaum in Normalgeweben gefunden. Die einzigen Normalgewebe, die signifikante Transkriptmengen exprimieren, sind Speiseröhre, Haut und Thymus (Abb. 7a). In allen anderen analysierten Geweben, insbesondere Gehirn, Herz, Leber, Pankreas, PBMC, Lunge, Mamma, Ovar, Niere, Milz, Kolon, Lymphknoten, Uterus, Harnblase und Prostata, ist eine Transkription sehr schwach oder nicht nachweisbar (Abb. . „ i n . 7A). Überraschenderweise haben wir in einigen Tumortypen eine signifikante bisher nicht beschriebene Expression von DSG3 nachgewiesen.

In quantitativen RT-PCR-Analysen von Tumoren konnten DSG3-spezifische Transkripte unter anderem in Tumoren des Hals-Nasen-Rachen Raumes („Head Neck Cancer") in einer Menge nachgewiesen werden, die über der im höchstexprimierenden Toxizität-relevanten Gewebe liegt (Abb. 7B). Aber auch weitere Tumoren, z.B. Karzinome der Speiseröhre (Abb. 7C), exprimieren dieses Protein. Wir haben Schnitte menschlicher Gewebe mit DSG3-spezifischen Antikörpern gefärbt und konnten die in der PCR gefundene Tumor-Selektivität bestätigen (Abb. 8). Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die am N-Terminus lokalisierte extrazelluläre Domäne des Typ I Membranproteins Desmoglein3 (SEQ ID NO: 4, Aminosäuren 1-611) kann erfindungsgemäß als Zielstruktur von monoklonalen Antikörpern für eine Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Des weiteren kann DSG3 erfindungsgemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von DSG3 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 4: Identifizierung des Transporters SLC6A3 (solute carrier family 6) als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Gen SLC6A3 (SEQ ID NO: 5) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 6) ist ein Mitglied der Natrium-Neurotransmitter Symporter Familie (SNF-Familie) und unter der Accession-Nummer NM_001044 (Nukleotidsequenz) bzw. NPJ)01035 (Proteinsequenz) abgelegt. Das Gen besteht aus 16 Exons und liegt auf Chromosom 5 (5p 15.3). Das SLC6A3- Gen kodiert für ein Glykoprotein mit einer Länge von 620 Aminosäuren. SLC6A3 ist ein integrales Membranprotein mit insgesamt 12 Transmembrandomänen, das als Homooligomer Teil eines Ionentransporter-Komplexes ist (Hastrup et al., 2003. J Biol Chem 278: 45045-48). Erfϊndungsgemäß wurde nach Etablierung einer SLC6A3-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 35, 36) die Verteilung von SLC6A3-spezifischen Transkripten in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 9; Methodik: vgl. Material und Methoden, Absatz B.I.). In den meisten Normalgeweben ist SLC6A3 sehr gering bis gar nicht exprimiert, eine moderate Expression von SLC6A3 war nur im Thymus, in der Milz, im Ovar, im Pankreas sowie in der Niere nachweisbar. Eine signifikante, ca. 100-fach erhöhte Überexpression von SLC6A3 war in Nierenkarzinomen nachweisbar (Abb. 9A). Eine Detailanalyse von verschiedenen Nierengeweben mittels quantitativer (Abb. 9B) und konventioneller RT-PCR (Abb. 9C) ergab, dass SLC6A3 in 7/12 Nierenzellkarzinomen exprimiert und in 5/12 Proben im Vergleich zu nicht tumorigenen Proben überexprimiert ist. Eine deutliche schwächere, aber nachweisbare SLC 6 A3 -spezifische Expression konnte außerdem in einigen Tumorengeweben anderer Karzinome nachgewiesen werden. Insbesondere in einigen Mamma-, Ovar-, Bronchial-, und Prostatakarzinomen waren SLC6A3 -spezifische Transkripte nachweisbar (Abb. 9D und 9E).

Die verschiedenen extrazellulären Domänen von SLC6A3 können erfindungsgemäß als Zielstrukturen von monoklonalen therapeutischen Antikörpern genutzt werden. Die folgenden Sequenzbereiche werden, bezogen auf SEQ ID NO: 6, bei SLC 6 A3 als extrazellulär prädiziert (basierend auf einer Analyse mit der Software TMHMM2): Aminosäuren 89-97, 164-237, 288-310, 369-397, 470-478, 545-558. Zur Herstellung von SLC6A3-sρezifischen Antikörpern wurden die unter SEQ ID NO: 63 und 64 aufgeführten Peptide verwendet.

Beispiel 5: Identifizierung von GRM8 als diagnostisches und therapeutisches Krebs- Target

Das Gen GRM8/GluR8 oder „Metabotropher Glutamatrezeptor 8" (SEQ ID NO: 7) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 8) gehört zur Familie der Glutamatrezeptoren. Das Gen besteht aus 10 Exons und liegt auf Chromosom 7 (7q31.3-q32.1). Das vom GRM8 Gen kodierte Protein hat eine Länge von 908 Aminosäuren, das kalkulierte Molekulargewicht beträgt 102 kDa. Prädiktionsprogramme sagen 7 Transmembrandomänen voraus. Das Protein hat hohe Homologie (67 bis 70% Ähnlichkeit) zu GluR4 und GluR7 (Scherrer et al., 1996. Genomics 31: 230-233). L-Glutamat ist ein wichtiger Neurotransmitter im Zentralen Nervensystem und aktiviert sowohl die ionotrophen und metabotrophen Glutamatrezeptoren. GRM8-spezifische Transkripte wurden bisher im Gehirn bzw. in Gliazellen nachgewiesen. Allerdings wurden bisher keine quantitativ vergleichenden Transkript- oder Proteinuntersuchungen über eine größere Anzahl von Geweben berichtet (Wu et al., 1998. Brain Res. 53: 88-97). Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer GRM8-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 37, 38) die Verteilung vom GRM8-spezifisehen Transkripten in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 10; Methodik: vgl. Material und Methoden, Absatz B.I.). Unsere Untersuchungen zeigen eine differentielle Verteilung der Expression in unterschiedlichen Normalgeweben. GRMS-Transkripte fanden wir selektiv nicht nur in Hirn, sondern in etwas geringerer Menge auch in Magen-, Darm-, Blasen-, Ovarial-, Lungen- und Pankreasgeweben. In den meisten anderen Normalgeweben ist GRM8 deutlich geringer exprimiert bzw. nicht nachweisbar. In einigen Tumoren konnten wir eine deutliche, bisher nicht beschriebene Expression von GRM8 nachweisen. Insbesondere Kolon- , Zervix- und Nierenzellkarzinome zeigen eine mehr als 10-fache Überexpression im Vergleich zu allen anderen Normalgeweben und liegen auch deutlich über dem Expressionsniveau des Hirngewebes (Abb. 1OA und 10B). Die extrazellulären Domänen von GRM8 können erfiridungsgemäß als Zielstrukturen von therapeutischen monoklonalen Antikörpern genutzt werden. Bezogen auf die SEQ ID NO: 8 sind die Aminosäuren 1-582, 644-652, 717-743 und 806-819 extrazellulär lokalisiert.

Beispiel 6: Identifizierung von Cadherin 17 (CDHl 7) als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Gen CDH 17 (SEQ ID NO: 9) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 10) ist ein Mitglied der Cadherin-Familie. Das Gen besteht aus 18 Exons und liegt auf Chromosom 8 (8q22.1). Es kodiert für ein Typ- 1 -Transmembranprotein mit einer Länge von 832 Aminosäuren, das ohne sekundäre Modifikationen ein kalkuliertes Molekulargewicht von 92,1 kDa hat, sowie eine Transmembrandomäne. Cadherin 17 wurde als protonenabhängiger Peptidtransporter von Dantzig et al. {Science 264: 430-433, 1994) kloniert. Das kalziumabhängige Glykoprotein Cadherini 7 enthält 7 Cadherin-Domänen in der extrazellulären Region (Gessner et al., Ann N Y Acad Sci.;915:136-43, 2000). Die intrazelluläre Domäne zeigt keine Homologie zu anderen Cadherinen. Expressionsuntersuchungen lagen bisher lediglich nur vereinzelt vor und nicht als quantitativ vergleichenden Transkript- oder Proteinuntersuchungen über eine größere Anzahl von unterschiedlichen Geweben. Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer CDH17-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 39, 40) die Verteilung von CDH17-spezifischen Transkripten in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 11; Methodik: vgl. Material und Methoden, Absatz B.I.). In den meisten Normalgeweben ist CDHl 7 gar nicht detektierbar (Abb. 1 IA). Signifikante Transkriptmengen fanden wir selektiv in Magen- und Därmgewebe exprimiert, weit geringere Expression in Blase, Milz, Lymphknoten, Thymus, Prostata und Ösophagus. Überraschenderweise detektierten wir in Tumoren eine deutliche, bisher nicht beschriebene CDH17-spezifische Expression. Für CDH17 war in Darmtumoren im Vergleich zu den Normalgeweben eine mindestens 2-10 fache Überexpression nachweisbar, außerdem ist CDHl 7 in Magen- und Ösophagustumoren stark exprimiert (Abb. 1 IB und 1 IC).

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfϊndungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die extrazelluläre Domäne von CDHl 7 kann erfindungsgemäß als Zielstruktur von monoklonalen Antikörpern für eine Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Bezogen auf die SEQ ID NO: 10 sind die Aminosäuren 1-785 extrazellulär lokalisiert (Prädiktion erfolgte mit Hilfe der Software TMHMM2). Des weiteren kann CDHl 7 erfindungs gemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von CDH 17 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 7: Identifizierung von ABCC4 als diagnostisches und therapeutisches Krebs- Target

Das Gen ABCC4 (SEQ ID NO: 11) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 12) kodieren einen ABC-Transporter (ATP-binding-casette). Das Gen besteht aus 31 Exons und ist auf Chromosom 13 (13q31) lokalisiert. Es kodiert für ein Protein mit einer Länge von 1325 Aminosäuren, das ohne Modifikationen ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 149 kDa hat. ABCC4 ist ein integrales Membranprotein. Die Topologie von ABCC4 ist noch nicht geklärt, Prädiktionsprogramme sagen 12-14 Transmembrandomänen voraus. ABC- Transporter befördern verschiedenste Moleküle über extra- und intrazelluläre Membranen. ABCC4 ist ein Mitglied der sog. MRP Familie, der „Multi-Drug-Resistance" Proteine. Die spezifische Funktion von ABCC4 ist bisher noch ungeklärt, allerdings scheint der Transporter eine Rolle bei der zellulären Detoxifikation zu spielen, die für die chemotherapeutische Resistenz vieler Tumoren verantwortlich gemacht wird. Die Gewebeverteilung dieses Genproduktes über verschiedene Organe des menschlichen Körpers ist bisher nicht untersucht. Erfindungsgemäß wurden nach Etablierung einer ABCC4- spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 41, 42) spezifische Transkripte in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 12; Methodik: vgl. Material und Methoden, Abschnitt B.I.). Unsere vergleichenden Untersuchungen über alle Normalgewebe bestätigen die publizierte ubiquitäre Expression von ABCC4. ABCC4 konnten wir in allen getesteten Normalgeweben nachweisen. Überraschenderweise fanden wir allerdings, dass in einer Reihe von Tumoren eine über diese hinausgehende Überexpression des Transkriptes zu finden ist. So findet sich ABCC4 z.B. in Nieren-, Prostata- und Bronchialtumoren im Vergleich zu allen analysierten Normalgeweben in 2-15fach erhöhter Menge (Abb. 12).

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die extrazellulären Domänen von ABCC4 können erfindungsgemäß als Zielstrukturen von monoklonalen Antikörpern für Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Die genaue Lokalisation der extrazellulären Domänen ist noch offen. Bezogen auf die SEQ ID NO: 12 prädiziert die Software TMHMM2 die Aminosäuren 114-132, 230-232, 347-350, 730-768, 879-946 und 999-1325 als extrazellulär. Des weiteren kann ABCC4 erfindungs gemäß als Vakzine (RNA5 DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungs gemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von ABCC4 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können. Beispiel 8: Identifizierung von VILl als diagnostisches und therapeutisches Krebs- Target

Das Gen VILl oder „Villini" (SEQ ID NO: 13) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 5 14) werden von einem Gen aus 19 Exons auf Chromosom 2 (2q35-q36) kodiert. Das Gen kodiert für ein Protein mit 826 Aminosäuren, das ohne Modifikationen ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 92 kDa hat. Vülin ist die strukturelle Hauptkomponente der Mikrovilli in Zellen der gastrointestinalen und urogenitalen Epithelien. Es ist ein kalziumreguliertes, aktinbindendes Protein. 0 Pringault et al. (EMBO J. 5: 3119-3124, 1986) klonierten Villini und konnten die Existenz zweier Transkripte (2,7 kb und 3,5 kb) nachweisen. Diese Varianten entstehen durch die Verwendung alternativer Polyadenylierungssignale im letzten Exon. VILl -spezifische Transkripte wurden bisher in einer Vielzahl von Geweben wie Gehirn, Herz, Lunge, Darm, Niere und der Leber beschrieben. Allerdings wurden bisher keine umfassende quantitativ 5 vergleichenden Transkript- oder Proteinuntersuchungen über eine größere Anzahl von Geweben durchgeführt, die Aufschluss über die Verwendbarkeit von VILl für therapeutische Zwecke geben könnte. Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer VILl -spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 43, 44) die Verteilung der spezifischen Transkripte in gesundem O Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 13; Methodik: vgl. Material und Methoden, Abschnitt B. L). Unsere vergleichenden Untersuchungen über alle Normalgewebe zeigen eine differentielle Verteilung der VILl -spezifischen Expression. In fast allen Normalgeweben sind VILl -spezifische Transkripte nicht nachweisbar (Abb. 13A). Insbesondere widerlegen unsere Daten die vorbeschriebene Expression in Gehirn, Herz, Brust, Ovar, Lymphknoten, 5 Ösophagus, Haut, Thymus, Harnblase, Muskel. VILl -Transkripte fanden wir lediglich in Magen und Darm, eine geringere Expression wiesen wir in Pankreas, Leber, PBMCs nach.

Überraschenderweise deckten wir allerdings auch in Tumoren eine deutliche bisher nicht beschriebene VILl -spezifische Überexpression auf. So finden sich in Kolon- und Magenkarzinomen eine 5 bis 10-fache Überexpression im Vergleich zu allen analysierten O Normalgeweben (Abb. 13 A und 13B). Eine deutliche VILl -spezifische Expression ist auch in Pankreas-, Magen-, Bronchial- und Lebertumoren nachweisbar.

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Es kann erfmdungsgemäß als Vakzine (RNA, DNA5 Protein, Peptide) zur Induktion Tumor- spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von VILl modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 9: Identifizierung von MGC34032 als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Translationsprodukt (SEQ ID NO: 16) des Gens MGC34032 (SEQ ID NO: 15) ist ein hypothetisches Protein mit bisher unbekannter Funktion. Das Gen besteht aus 28 Exons und liegt auf Chromosom 1 (Ip31.1). Das Gen kodiert für ein Protein mit einer Länge von 719 Aminosäuren, das ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 79 kDa hat. Prädiktionsprogramme sagen übereinstimmend 8 Transmembrandomänen voraus. Homologien sind nicht bekannt, Publikationen zu MGC34032 gibt es bisher nicht.

Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer MGC34032-spezifischen quantitativen RT- PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 45, 46) die Verteilung von spezifischen Transkripten in gesundem Gewebe und Karzinomproben untersucht (Abb. 14; Methodik: vgl. Material und Methoden, Abschnitt B.I.). MGC34032-Transkripte fanden wir in allen getesteten Normalgeweben. Der Vergleich der Transkriptmengen in Normalgeweben mit der in Tumoren zeigte allerdings unerwartet, dass verschiedene Tumortypen eine signifikante bisher nicht beschriebene 5-10-fache Überexpression dieses Genproduktes aufweisen. Dies sind insbesondere Ösophagus-, HNO-, Kolon-, Ovarial-, Lungen- und Nierenzellkarzinome (Abb. 14 A-D).

Zur Herstellung von MGC34032-spezifischen Antikörpern wurden die unter SEQ ID NO: 98 und 99 aufgeführten Peptide verwendet. Diese Antikörper konnte MGC34032 auf der Zelloberfläche anfärben (Abb. 15A). Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungs gemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die extrazellulären Domänen von MCG34032 können erfindungsgemäß als Zielstrukturen von monoklonalen Antikörpern für eine Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Bezogen auf die SEQ ID NO: 16 sind die Aminosäuren 62-240, 288-323, 395-461 und 633- 646 extrazellulär lokalisiert (Prädiktion erfolgte mit Hilfe der Software TMHMM2). Des weiteren kann MCG34032 erfindungsgemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von MCG34032 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 10: Identifizierung der Serinprotease PRSS7 (Enterokinase) als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Gen PRSS7 (SEQ ID NO: 17) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 18) gehört zur Familie der Serinprotasen. Das Gen besteht aus 25 Exons und liegt auf Chromosom 21 (21q21). Das Gen kodiert ein Protein mit einer Länge von 1019 Aminosäuren, das posttranslational weiter prozessiert wird. Das aktive Enzym besteht aus 2 durch eine Disulfidbrücke verbundenen Peptidketten, die durch eine proteolytische Spaltung aus einem gemeinsamen Vorläufermolekül entstanden sind. Die schwere Kette besteht aus 784 Aminosäuren. Die leichte Kette aus 235 Aminosäuren zeigt eine deutliche Homologie zu bekannten Serinproteasen. Prädiktionsprogramme sagen eine Transmembrandomäne für PRSS7 vorher. PRSS7 wird insbesondere in den apikalen Zellen und Enterozyten des Dünndarms gebildet und dient zur initialen Aktivierung der proteolytischen Enzyme des Pankreas (wie beispielsweise Trypsin, Chymotrypsin und Carboxypeptidase) (Imamura und Kitamoto, Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol 285: G1235-G1241, 2003). Bisher wurde dieses Protein nicht mit humanen Tumoren in Zuammenhang gebracht. Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer PRSS7-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 47, 48) die Verteilung spezifischer Transkripte in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 16; Methodik: vgl. Material und Methoden Abschnitt B.I.). In den meisten analysierten Geweben konnten wir eine PRSS7-spezifische

7 R Expression gar nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß detektieren. (Abb. 16A). Relevante Expression fand sich lediglich im Duodenum (Abb. 16B).

PRSS7 wird von verschiedenen Tumortypen exprimiert. In einem Teil der untersuchten , Magenkarzinome war im Vergleich zu normalem Magengewebe eine deutliche Überexpression von PRSS7 nachweisbar (Abb. 16B). Des Weiteren exprimieren Ösophagus-, Leber- sowie Pankreaskarzinome PRSS7, teilweise war das Gen in einigen Tumorproben im Vergleich zum entsprechenden Normalgewebe deutlich überexprimiert (Abb. 16B bis 16C).

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfmdungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Wir haben Zellen, die mit PRSS7 transfiziert worden sind, sowie Schnitte menschlicher Gewebe mit PRSS7-spezifischen Antikörpern gefärbt und konnten die prädezierte mebranständige Proteintopologie bestätigen (Abb. 17A und 17B). Der extrazelluläre Teil von PRSS7 kann erfindungsgemäß als Zielstruktur von monoklonalen Antikörpern für Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Bezogen auf die SEQ ID NO: 18 sind die Aminosäuren ab Aminosäurerest 50 extrazellulär lokalisiert. Des weiteren kann PRSS7 erfindungs gemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfmdungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von PRSS7 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 11: Identifizierung von CLCA2 als diagnostisches und therapeutisches Krebs- Target

Das Gen CLCA2 oder „calcium activated chloride Channel 2" (SEQ ID NO: 19) gehört zur Familie der Chloridionen Transporter. Das Gen es besteht aus 14 Exons und liegt auf dem Chromosom 1 (Ip31-p22). Das Gen kodiert für ein Protein mit einer Länge von 943 Aminosäuren, das ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 120 kDa hat. Experimentell konnten 5 Transmembrandomänen sowie eine große, N-terminal lokalisierte extrazelluläre

. _ 7 Q . Domäne nachgewiesen werden. CLCA2 ist ein Ionentransporter (Gruber, 1999. Am J Physiol 276, C1261-C1270). CLCA2-Transkripte waren bisher in der Lunge, der Trachea und in der Brustdrüse (Gruber, 1999. Am J Physiol 276, C1261-C1270) sowie in Testis-, Prostata- und Uterusgewebe (Agnel, 1999. FEBS Letters 435, 295-301) beschrieben worden. Vergleichende Untersuchungen in einer umfassenden Sammlung von Geweben gab es bisher nicht. Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer CLCA2-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 49, 50) die Verteilung spezifischer Transkripte in fast allen gesunden Gewebe des menschlichen Körpers und in Tumorproben untersucht (Abb. 18; Methodik: vgl. Material und Methoden, Abschnitt B.I.). Wir fanden eine differentielle Expression von CLCA2 in Normalgeweben. In den meisten analysierten Geweben ist eine Transkription nicht nachweisbar. Lediglich in Ösophagus, Haut, Pankreas, und deutlich geringer in Thymus, Blase, Kolon, Prostata konnten wir Expression nachweisen. Überraschenderweise fanden wir in einigen Tumortypen eine signifikante, bisher nicht beschriebene Expression von CLC A2. Insbesondere sind dies Tumoren des Hals-Nasen- Rachenraumes, sowie Bronchial-, Brust-, Speiseröhre-, Ovarial- und Pankreaskarzinome, die eine im Vergleich mit dem entsprechenden Normalgewebe eine um den Faktor 10-1000 erhöhte CLCA2-spezifische Expression aufweisen (Abb. 18).

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die beiden extrazellulären Domänen (bezogen auf SEQ ID NO: 20; Aminosäuren 1-235, 448- 552 und 925-943) können erfindungsgemäß als Zielstrukturen von monoklonalen Antikörpern für Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Wir konnten durch Immunsierungen mit CLCA2-spezifϊschen Peptiden (SEQ ID NO: 100, SEQ ID NO: 101) Antikörper generieren, die CLC A2 auf Zelloberflächen anfärben. Zellen, die mit CLCA2 transfiziert wurden, exprimieren dieses Protein auf der Zellmembran (Abb. 19A). Die Tumorselektivität konnte durch den spezifischen Antikörper in der Immunfluoreszenz (Abb. 19B) bestätigt werden. Des weiteren kann CLCA2 erfindungs gemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungs gemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von CLCA2 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 12: Identifizierung von TM4SF4 ("transmembrane 4 superfamily member 4") als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Gen TM4SF4 (SEQ ID NO:21) mit seinem Translationsprodukt (SEQ ID NO: 22) ist ein Mitglied der Tetraspanin Familie (Hemler, 2001. J Cell Biol 155, 1103-07). Das Gen besteht aus 5 Exons und liegt auf dem Chromosom 3 (3q25).

Das Gen kodiert für ein Protein mit einer Länge von 202 Aminosäuren und einem kalkulierten Molekulargewicht von ca. 21,5 kDa. Prädiktionsprogramme sagen übereinstimmend 4 Transmembrandomänen für TM4SF4 voraus. Das Protein ist im Bereich der zweiten extrazellulären Domäne N-glykosyliert und in der Zellmembran lokalisiert. Es ist beschrieben, dass der Grad der N-Glykosylierung einen Einfluss auf die Regulation der Zellproliferation hat und diese mit zunehmender Glykosilierung inhibiert wird (Wice & Gordon, 1995. J Biol Chem 270, 21907-18). Tetraspanine bilden Komplexe mit verschiedenen Mitgliedern aus der Gruppe der Integrine. Diesen hochmolekularen Multi- Komplexen wird in der Zelle eine Vielzahl von wichtigen Funktionen zugeschrieben. So haben sie z.B. eine Funktion bei der Zell-Zell-Adhäsion und bei interzellulären Kontakten, bei der Signaltransduktion und bei der Zellmotilität (Bereditchevski, 2001. J Cell Sei 114, 4143- 51).

TM4SF4-Transkripte sind im Periportalbereich der Leber sowie in spezifischen Darmabschnitten beschrieben, wurden jedoch in anderen Geweben und insbesondere in Tumoren bisher nicht analysiert (Wice & Gordon, 1995. J Biol Chem 270, 21907-18). Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer TM4SF4-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 51, 52) die Verteilung spezifischer Transkripte in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 20; Methodik: vgl. Material und Methoden, Abschnitt B.I.). Unsere Untersuchungen zeigen eine differentielle Verteilung der Expression in Normalgeweben. TM4SF4-spezifische Transkripte waren in erster Linie in normalen Lebergewebsproben nachweisbar. In mehreren anderen Normalgeweben (u.a. Pankreas) finden wir eine deutlich geringere (mindestens 10-fach) Expression. Nicht nachweisbar war die Expression in Gehirn, Herzmuskel, Skelettmuskel, Haut, Brustgewebe, Ovar, PBMC, Milz, Lymphknoten, Zervix. Entgegen der publizierten Vorhersage, dass TM4SF4 in Tumorgewebe herunterreguliert wird (Wice & Gordon, 1995. J Biol Chem 270, 21907-18), konnten wir eine zumindest vergleichbare TM4SF4-speziflsche Expression in verschiedenen Tumoren nachweisen, teilweise war TM4SF4 in Tumoren überexprimiert (Abb. 20A). In einer detaillierten Expressionsanalyse konnten wir zudem nachweisen, das TM4SF4 entgegen der veröffentlichten Daten in Lebertumoren nicht suprimiert ist (Abb. 20B). Zudem war das Gen in 4/12 Kolontumorproben im Vergleich zu Kolon Normalgewebe überexprimiert (Abb. 20C).

Zur Herstellung von TM4SF4-spezifischen Antikörpern wurden die unter SEQ ID NO: 65 und 66 aufgeführten Peptide verwendet. Diese Antikörper konnten das TM4SF4-Protein in unterschiedlichen Größen, die putative Glykosilierungsmuster darstellen, erkennen (Abb. 21A). Des Weiteren konnte die Oberflächen-Lokalisation von TM4SF4 mittels Immunfluoreszenz (Abb. 21B) und die in der PCR gefundene Tumor-Selektivität mittels immunhistologischer Färbungen menschlicher Gewebe (Abb. 21C) bestätigen werden. Zusammenfassend lässt sich TM4SF4 als ein Membranprotein charakterisieren, dessen Expression auf Zellsubpopulationen weniger ausgewählter Normalgewebe beschränkt ist. TM4SF4 ist vor allem in periportalen Hepatozyten in der Leber und in der apikalen Membran der Epithelien des Magendarmtraktes nachweisbar. Bei apikaler Proteinlokalisation ist das Protein in normalen Zellen durch Antikörper nicht erreichbar, weil dieses im Darmepithel lumenwärts gerichtet ist und keinen Bezug zum Gefäßsystem hat. Bei Darmtumoren allerdings sind solche im Normalgewebe nicht erreichbaren Moleküle durch die unkontrollierte Proliferation und die Neovaskularisierung des Tumors nicht mehr kompartimentiert, sondern für therapeutische Antikörper zugänglich. Die beiden extrazellulären Domänen von TM4SF4 können somit erfindungsgemäß als Zielstrukturen von monoklonalen Antikörpern genutzt werden. Bezogen auf die SEQ ID NO: 22 sind die Aminosäuren 23-45 und 110-156 extrazellulär lokalisiert (Prädiktion erfolgte mit Hilfe der Software TMHMM2). Für die Peptide mit der SEQ ID NO: 65 und 66 konnten bereits erfolgreich polyklonale Antikörper generiert werden (Wice & Gordon, 1995. J Biol Chem 270, 21907-18). Für therapeutische Ansätze zur Entwicklung von tumorspezifischen Antikörpern eignen sich unter anderem die Peptide SEQ ID NO: 67 und SEQ ID NO: 68, die jeweils ein konserviertes Motiv „NXS/T" für posttranslationelle N-Glykosylierungen enthalten, wobei „X" für eine beliebige Aminosäure außer Prolin steht.

8 ? Beispiel 13: Identifizierung von CLDN 19 als diagnostisches und therapeutisches Krebs- Target

Das Gen CLDN19 oder Claudinl9 (SEQ ID NO.23) mit seinem Translationsprodukt (SEQ ED NO : 24) ist ein Mitglied der Claudin-Familie. Das Gen kodiert für ein Protein mit einer Länge von 224 Aminosäuren, das ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 21,5 kDa hat. Prädiktionsprogramme sagen übereinstimmend die für die Familie der Claudine charakteristischen 4 Transmembrandomänen für Claudin 19 voraus. Claudin 19 ist bisher selbst funktionell nicht näher charakterisiert. Für andere Mitglieder der Claudin-Familie sind Funktionen beschrieben. So spielen Claudine eine wichtige Rolle bei der Zell-Zell-Adhäsion und bei interzellulären Kontakten. Sie sind Teil von großen Molekülkomplexen und bilden so Membranporen („tight junctions") für Zell-Zell- Kontakte. Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer CLDNl 9-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 53, 54) die Verteilung spezifischer Transkripte in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 22; Methodik: vgl. Material und Methoden, Abschnitt B. L). Überraschenderweise fanden wir eine differentielle Verteilung der Expression in Normalgeweben. In der Mehrzahl der Normalgewebe (insbesondere Gehirn, Herzmuskel, Skelettmuskel, Leber, Pankreas, PBMCs, Lunge, Brustgewebe, Ovar, Milz, Kolon, Magen, Lymphknoten, Ösophagus, Haut, Prostata) ist CLDNl 9 nicht nachweisbar. Lediglich in normalem Blasen-, Thymus- und Testisgewebe konnten wir CLDN 19- Transkripte nachweisen. Die vergleichende Untersuchung von Tumorgeweben ergab überraschenderweise, dass CLDNl 9 von unterschiedlichen Tumoren exprimiert wird. Dies sind insbesondere Nieren-, Magen-, Leber- und Brustkarzinome, die im Vergleich zum korrespondierenden Normalgewebe eine bis zu 1 Ofache Überexpression aufzeigen. Bisher war CLDNl 9 nicht im Zusammenhang mit humanen Tumoren beschrieben worden (Abb. 22A- 22E).

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungs gemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die beiden extrazellulären Domänen (Aminosäuren 28-76 und 142-160 bezogen auf SEQ ID NO: 24) von CLDNl 9 können erfϊndungsgemäß als Zielstrukturen von monoklonalen Antikörpern für eine Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Des weiteren kann CLDNl 9 erfindungsgemäß als Vakzine (TRNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungs gemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von CLDNl 9 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 14: Identifizierung von ALPPL2 als diagnostisches und therapeutisches Krebs- Target

Das Gen ALPPL2 bzw. „Stammzell-spezifische Alkalische Phosphatase" oder GCAP (SEQ ID NO: 25) kodiert für ein Protein (SEQ ID NO: 26), das zur Familie der alkalischen Phosphatasen (AP) gehört. Diese besteht aus insgesamt vier sehr homologen Mitgliedern (Homologie: 90-98%). Das Gen kodiert für ein Transkript mit einer Länge von 2486 bp und besteht aus 11 Exons. ALPPL2 liegt auf dem Chromosom 2 (2q37.1) in der Nähe seiner nah verwandten Familienmitglieder ALPP und ALPI. Das abgeleitete Protein hat eine Länge von 532 Aminosäuren und ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 57,3 kDa. ALPPL2 ist glykosyliert und als Homodimer über einen GPI-Anker in der Plasmamembran lokalisiert. Die genaue physiologische Funktion des Enzyms ist nicht bekannt. Für Osteosarkome oder Paget's Disease wird die alkalische Phosphatase-Enzymaktivität als Tumormarker eingesetzt (Millän, 1995. Grit Rev Clin Lab Sei 32, 1-39). Allerdings ist diese Bestimmung unspezifisch und unabhängig von dem tatsächlich zugrunde liegenden Molekül. Es ist nicht klar, welche der drei obengenannten Phosphatasen, oder vielleicht noch weitere bisher nichtbekannte diese Aktivität ergeben. ALPPL2 wurde bisher lediglich als diagnostischer Marker „in situ" für die Diagnose von Keimzelltumoren eingesetzt (Roelofs et al, 1999. J Pathol 189, 236-244). Laut Literaturangaben, die sich auf ein beschränktes Ausgangs-Set von Gewebstypen beziehen, ist ALPPL2 in Testis und im Thymus sowie in einigen Stammzelltumoren exprimiert (LeDu, 2002. J Biol Chem 277, 49808-49814). Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer ALPPL2-spezifischen quantitativen RT-PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 55, 56) die Verteilung dieses Genproduktes in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht, wobei eine umfassende Diversität an Geweben, die u.a. auch alle Körpergewebe abbildeten, untersucht wurde (Abb. 23; Methodik: vgl. Material und Methoden B.I.). Wir detektierten in den meisten Normalgeweben (insbesondere Gehirn, Herzmuskel, Skelettmuskel, Leber, Pankreas, PBMCs, Brustgewebe, Ovar, Milz, Kolon, Magen, Lymphknoten, Ösophagus, Haut, Prostata) kein Protein. Wir wiesen Expression lediglich in normalem Testis- und Lungengewebe, und sehr schwach in Thymus und Kolon nach. Die vergleichende Untersuchung von Tumoren ergab allerdings überraschenderweise, dass ALPPL2 in signifikanter Menge von verschiedenen . Tumortypen exprimiert wird, insbesondere in den Karzinomen von Kolon, Magen, Pankreas, Ovar und Lunge, aber auch Karzinomen des Hals-Nasen-Rachenbereiches (Abb. 23 A und 23B).

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Das gesamte ALPPL2-Protein (SEQ ID NO: 26) ist extrazellulär lokalisiert und kann somit erfindungsgemäß als -Zielstruktur zur Entwicklung von monoklonalen Antikörpern für eine Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Des weiteren kann ALPPL2 erfindungsgemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von ALPPL2 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 15: Identifizierung von GPR64 als diagnostisches und therapeutisches Krebs- Target

Das Gen GPR64 bzw. „G-Protein gekoppelter Rezeptor 64" (SEQ ID NO: 27) und sein Translationsprodukt (SEQ ID NO: 28) gehört zur großen Gruppe der 7-Transmembran- Rezeptoren. Das Gen kodiert für ein Transkript mit einer Länge von 3045 bp und besteht aus 27 Exons. GPR64 liegt auf dem Chromosom X (Xp22). Das Gen kodiert für ein Protein mit einer Länge von 987 Aminosäuren, das ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 108 kDa hat. Der N-terminale Bereich stellt eine extrazelluläre Domäne dar, die stark glykosyliert ist. Die genaue physiologische Funktion des Proteins ist nicht bekannt. GPR64 ist bisher nur in einer kleinen Auswahl von Normalgeweben untersucht worden, von denen lediglich Nebenhodengewebe als exprimierend beschrieben wurde (Osterhoff, 1997. DNA Cell Biol 16, 379-389). Erfrndungsgemäß haben wir eine GPR64-sρezifische RT-PCR etabliert (Primerpaar SEQ ID NO: 57, 58) und die Verteilung dieses Genproduktes in einer umfassenden Sammlung gesunder Gewebe untersucht (Abb. 24; Methodik: vgl. Material und Methoden, Abschnitt B.I.). In vielen Normalgeweben ist GPR64 gar nicht detektierbar, einige weisen eine geringe Expression auf. Überraschenderweise ergab die Untersuchung dieses Proteins in Tumoren eine Überexpression, die über ein vielfaches relevanter Normalgewebe lag. So fanden wir in fast der Hälfte der Ovarialkarzinome eine deutliche Überexpression (Abb. 24A- bis 24C). Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfmdungs gemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungs gemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die vier extrazellulären Domänen von GPR64 können erfindungs gemäß als Zielstrukturen von monoklonalen Antikörpern für eine Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Bezogen auf die SEQ ID NO: 28 sind die Aminosäuren 1 -625, 684-695, 754-784 und 854-856 extrazellulär lokalisiert. Des weiteren kann GPR64 erfindungsgemäß als Vakzine (RNA5 DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfmdungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von GPR64 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.

Beispiel 16: Identifizierung des Natrium/Kalium/Chloridtransporters SLC12A1 (solute carrier family 12) als diagnostisches und therapeutisches Krebs-Target

Das Gen SLC12A1 (SEQ ID NO: 29) kodiert für das Translationsprodukt (SEQ ID NO: 30) und gehört zur Familie der Natrium-Kalium-Chlorid-Kotransporter. Das Gen besteht aus 26 Exons und liegt auf Chromosom 15 (15ql5-q21.1). Es kodiert für ein Protein mit einer Länge

_ _ fi fi . von 1099 Aminosäuren, das ohne sekundäre Modifikationen ein kalkuliertes Molekulargewicht von ca. 120 kDa hat. SLC 12Al ist ein integrales Membranprotein mit 10 Transmembrandomänen. SLC12A1 vermittelt die Reabsorption von Natriumchlorid in der Henle-Schleife und ist der Ansatzpunkt vieler klinisch relevanter Diuretika (Quaggin et al., Mammalian Genome 6: 557-561, 1995). Entsprechend ist dieses Molekül prinzipiell als Zielstruktur für Medikamente erreich- und angehbar, d.h. es ist „drugable". Erfindungsgemäß wurde nach Etablierung einer SLC 12Al -spezifischen quantitativen RT- PCR (Primerpaar SEQ ID NO: 59, 60) die Verteilung spezifischer Transkripte in gesundem Gewebe und in Karzinomproben untersucht (Abb. 25). Wir bestätigten, dass sich in Normalgeweben die Expression von SLC 12Al in erster Linie, wie auch in der Literatur beschrieben, auf normales Nierengewebe beschränkt. In allen anderen Normalgeweben sind SLC12Al-spezifische Transkipte in sehr geringen Mengen oder gar nicht nachzuweisen (Abb. 25A). Überraschenderweise fanden wir bei der vergleichenden Analyse von Tumoren eine Expression von SLC 12Al. Vor allem in Nieren-, Brust-, Ovarial- und Prostatakarzinomen (Abb. 25A bis 25C) fanden wir unerwartet eine bis zu 1.000.000-fache Überexpression im Vergleich zu den jeweils dazugehörigen Normalgeweben (Abb. 25B bis 25D). Bisher wurde SLC 12Al nicht im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen beschrieben.

Die ausgeprägte Expression und hohe Inzidenz dieses Moleküls für die dargestellten Tumorindikationen machen dieses Protein erfindungsgemäß zu einem hochinteressanten diagnostischen und therapeutischen Marker. Dies umfasst erfindungsgemäß den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Serum, Knochenmark und Urin, sowie die Detektion von Metastasen in anderen Organen mittels RT-PCR. Die extrazellulären Domänen von SLC 12Al können erfindungsgemäß als Zielstrukturen von monoklonalen Antikörpern für Therapie wie auch Immundiagnostik genutzt werden. Bezogen auf die SEQ ID NO: 30 sind die Aminosäuren 1-181, 234-257, 319-327, 402-415, 562-564 und 630-1099 extrazellulär lokalisiert. Des weiteren kann SLC 12Al erfindungsgemäß als Vakzine (RNA, DNA, Protein, Peptide) zur Induktion Tumor-spezischer Immunantworten (T-und B-ZeIl vermittelte Immunreaktionen) eingesetzt werden. Dies umfasst erfindungsgemäß auch die Entwicklung von sogenannten „small compunds", die die biologische Aktivität von SLC12A1 modulieren und zur Therapie von Tumoren eingesetzt werden können.