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Title:
IGNITION SYSTEM AND METHOD FOR OPERATING AN IGNITION SYSTEM FOR AN INTERNAL COMBUSTION ENGINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/071050
Kind Code:
A1
Abstract:
Proposed is a method for operating an ignition system (1) for an internal combustion engine, comprising a first voltage generator and a bypass (7). The bypass (7) can comprise, for example, a step-up switching regulator for maintaining a spark produced by the first voltage generator (2). According to the invention an engine speed of an internal combustion engine used with the ignition system (1) is determined (100), and in response to the speed change the mode of operation of the bypass (7) is changed (400).

Inventors:
SKOWRONEK TIM (DE)
PAWLAK THOMAS (DE)
SINZ WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/072248
Publication Date:
May 21, 2015
Filing Date:
October 16, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
F02P3/04; F02P5/15; F02P9/00; F02P15/10
Foreign References:
JPS5934487A1984-02-24
JPS59203874A1984-11-19
US4558685A1985-12-17
JPS63150466A1988-06-23
Other References:
None
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Claims:
Verfahren zum Betreiben eines Zündsystems (1 ) für eine

Brennkraftmaschine umfassend einen ersten Spannungserzeuger und einen Bypass (7), insbesondere einen Hochsetzsteller, zum

Aufrechterhalten eines mittels des ersten Spannungserzeugers erzeugten Funkens gekennzeichnet durch

Ermitteln (100) einer Drehzahl einer mit dem Zündsystem

verwendeten Brennkraftmaschine, und

im Ansprechen auf eine Änderung der Drehzahl Verändern (400) der Arbeitsweise des Bypasses (7).

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Verändern (400) der Arbeitsweise ein Verändern eines Zeitintervalls der Spannungserzeugung durch den Bypass (7) umfasst.

Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Verändern des Zeitintervalls der Spannungserzeugung

ein Verschieben des Zeitintervalls über dem Kurbelwinkel, und/oder ein Verlängern oder Verkürzen des Zeitintervalls

umfasst.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend Klassifizieren (200) der Drehzahl, und

Vergleichen (300) der Klasse mit einer Referenz.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

das Ermitteln (100) der Drehzahl ein Auswerten eines Signals eines Motorsteuergerätes, insbesondere eines digitalen Bussignals, umfasst, und/oder

das Ermitteln (100) der Drehzahl ein Auswerten eines Kurbelwinkels über der Zeit, insbesondere innerhalb eines elektrischen

Schaltkreises (42) und/oder eines ASICs des Zündsystems, umfasst.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend

Verändern der Arbeitsweise des Bypasses (7) entsprechend einer gespeicherten Referenz.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das

Verändern (400) der Arbeitsweise des Bypasses (7) ein Ändern einer Funkendauer

auf 2 bis 4 ms umfasst, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen

1500 U/min und 4500 U/min erreicht, und/oder

auf 1 bis 3 ms umfasst, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen

3500 U/min und 5500 U/min erreicht, und/oder

auf 0,5 bis 2 ms umfasst, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen

4500 U/min und 6500 U/min erreicht.

8. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Verändern (400) der Arbeitsweise des Bypasses (7) die Schritte umfasst

- Bestimmen eines Zeitintervalls der Spannungserzeugung durch den Bypass (7) abhängig von der ermittelten Drehzahl,

- Betreiben des Bypasses (7) in dem bestimmten Zeitintervall.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Bestimmen eines Zeitintervalls der Spannungserzeugung die Schritte umfasst

- Einordnen der ermittelten Drehzahl in eines der in einem Speicher abgelegten Drehzahlintervalle, wobei den Drehzahlintervallen jeweils ein vorbestimmtes Zeitintervall der Spannungserzeugung zugeordnet ist,

- Ändern des Zeitintervalls der Spannungserzeugung auf das dem passenden Drehzahlintervall zugeordnete Zeitintervall.

10. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Zeitintervall der

Spannungserzeugung das Zeitintervall ist, in dem ein Schalter (27) des Bypasses (7) getaktet ein- und ausgeschaltet wird.

1 1 . Computerprogramm, das eingerichtet ist, alle Schritte des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 auszuführen.

12. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 1 1 gespeichert ist.

13. Zündsystem, das eingerichtet ist, alle Schritte des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 auszuführen.

Description:
Beschreibung Titel

Zündsvstem und Verfahren zum Betreiben eines Zündsvstems für eine

Brennkraftmaschine

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines

Zündsystems für eine Brennkraftmaschine. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Verbesserungen zur Verschleißvermeidung bei solchen

Zündsystemen, bei welchen die Funkendauer steuerbar ist.

Bekanntermaßen basieren Zündsysteme für Verbrennungskraftmaschinen auf einem Hochspannungserzeuger, mittels welchem aus der Fahrzeugbatterie stammende Energie auf hohe Spannungen gewandelt wird, die an eine

Funkenstrecke angelegt wird, um brennfähiges Gemisch in der

Brennkraftmaschine zu entzünden. Hierbei wird ein durch den

Aufwärtstransformator fließender Strom abrupt unterbrochen, worauf die im Magnetfeld des Aufwärtstransformators gespeicherte Energie sich in Form eines Funkens entlädt. Ist die gespeicherte Energie entladen, erlischt der Zündfunke. Weiter sind im Stand der Technik Zündsysteme bekannt, bei welchen der erste Spannungserzeuger („Primärspannungserzeuger") um einen zweiten

Spannungserzeuger („Sekundärspannungserzeuger") ergänzt wird, mittels welchem ein bestehender Zündfunke mit elektrischer Energie versorgt und somit unabhängig von der gespeicherten Energiemenge aufrechterhalten werden kann. Ein solches System ist beispielsweise aus der dem Stand der Technik bekannt. Aufgrund der Entladecharakteristik des Hochspannungserzeugers fließt insbesondere zu Beginn des Funkenschlages ein so hoher Strom, dass die Elektroden der Funkenstrecke erodiert werden. Eine mittels des

Sekundärspannungserzeugers verlängerte Funkendauer verstärkt dabei die Erosion. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den vorgenannten Nachteil des Standes der Technik auszuräumen.

Offenbarung der Erfindung

Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betreiben eines Zündsystems für eine Brennkraftmaschine, umfassend einen ersten Spannungserzeuger („Primärspannungserzeuger") und einen Bypass zum Aufrechterhalten eines mittels des Primärspannungserzeugers erzeugten Funkens, gelöst. Dabei kann der Bypass insbesondere einen

Hochsetzsteller umfassen bzw. als Hochsetzsteller ausgestaltet sein. Ein durch den Primärspannungserzeuger (z.B. einen Aufwärtstransformator) erzeugter Funke wird durch den Bypass in geeigneter Weise durch aus dem Bordnetz entnommene Energie gestützt. Erfindungsgemäß wird eine Drehzahl einer mit dem Zündsystem verwendeten Brennkraftmaschine ermittelt. Dieses kann beispielsweise ein Auslesen eines digitalen Steuersignals (z.B. über eine Signalleitung oder ein Bus-System) oder ein Errechnen der Drehzahl anhand der Änderung des Kurbelwinkels der Brennkraftmaschine über der Zeit erfolgen. Auf diese Weise kann eine Drehzahländerung der Brennkraftmaschine ermittelt werden. Im Ansprechen auf die veränderte Drehzahl wird die Arbeitsweise des

Bypasses verändert. Auf diese Weise kann die Energie, mittels welcher der Bypass den Zündfunken versorgt, in Abhängigkeit eines aktuellen

Betriebszustandes der Brennkraftmaschine gesteuert werden. Da

erfindungsgemäß eine Dosierung der über den Bypass zur Verfügung gestellten Zündfunkenenergie in Abhängigkeit des jeweiligen Betriebszustandes erfolgt, kann Funkenerosion an den Elektroden des Zündsystems verringert werden. Zudem wird die Erzeugung von Verlustwärme im Hochsetzsteller verringert. Als weiterer Vorteil ist die Robustheit sowie die Dauerhaltbarkeit des Zündsystems zu nennen. Überdies können geringere Anforderungen bei der Bauteilauswahl angelegt werden, wobei auch kleinere Bauteile verwendet werden können

(„Downsizing"). Schließlich können auch elektromagnetische Steuerpegel reduziert werden, was die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) verbessert.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Bevorzugt umfasst das Verändern der Arbeitsweise ein Verändern eines

Zeitintervalls der Spannungserzeugung durch den Bypass. Mit anderen Worten wird dasjenige Zeitintervall, in welchem dem Zündfunken Energie zur Verfügung gestellt wird, in Abhängigkeit der Drehzahländerung angepasst. Insbesondere ein Verringern der Länge des Zeitintervalls kann die Funkenerosion an den

Elektroden vermindern.

Beispielsweise kann das Verändern des Zeitintervalls ein Verschieben des Zeitintervalls über dem Kurbelwinkel und alternativ oder zusätzlich ein

Verlängern oder Verkürzen des Zeitintervalls umfassen. Durch ein Verschieben des Zeitintervalls über dem Kurbelwinkel kann derjenige Zeitpunkt, zu welchem der Bypass einen über den Primärspannungserzeuger erzeugten Zündfunken stützt, variiert werden. Da der Zündzeitpunkt üblicherweise mit erhöhter Drehzahl zeitlich vorgezogen wird, kann somit eine nahtlose Stützung des Zündfunkens mittels des Bypasses erfolgen. Ein Funkenabriss kann somit wirksam verhindert werden. Auch ein Verlängern oder Verkürzen des Zeitintervalls kann in

Abhängigkeit der Drehzahl vorgenommen werden. Je höher die Drehzahl, desto kürzer kann die Dauer des Zündfunkens gewählt werden. Beispielsweise kann in einem Drehzahlbereich, welcher unterhalb eines vordefinierten Schwellenwertes liegt, eine erste Dauer für den Zündfunken vorgesehen werden, während oberhalb des Schwellenwertes eine zweite, kürzere Dauer vorgesehen wird. Auf diese Weise kann die Erosion betriebszustandsabhängig verringert werden.

Vorteilhafterweise kann die Drehzahl klassifiziert werden und die Klasse mit einer vordefinierten Referenz verglichen werden. Mit anderen Worten können

Drehzahlbereiche vordefiniert und die aktuell ermittelte Drehzahl einem entsprechenden Bereich zugeordnet werden. Dies ermöglicht eine Reduzierung des Aufwandes bei der Auswertung sowie eine Reduzierung des

Speicherbedarfes für unterschiedliche Referenzen.

Das Drehzahlsignal kann beispielsweise durch Auswerten eines Signals eines Motorsteuergerätes erhalten werden. Das Motorsteuergerät ermittelt die aktuelle

Drehzahl der Brennkraftmaschine ohnehin, so dass dieses Signal ohne zusätzlichen Aufwand erfindungsgemäß verwendet werden kann. Das Signal kann über eine gesonderte Signalleitung oder über einen (z.B. digitalen) Bus an das Zündsystem übermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann das

Drehzahlsignal durch ein Auswerten eines Kurbelwinkels über der Zeit innerhalb des Zündsystems vorgenommen werden. Insbesondere kann eine elektrische Ansteuerung bzw. ein analoger Schaltkreis, ein MikroController oder ein ASIC (bei Prototypen auch ein Field Programmable Gate Array (FPGA) des

Zündsystems hierfür verwendet werden. Auf diese Weise ist das Zündsystem von der Bereitstellung eines externen Drehzahlsignals unabhängig und kann eine geeignete Auflösung bzw. einen geeigneten Aufwand zur Ermittlung einer aktuellen Drehzahl unternehmen. Somit können einerseits vorhandene

Hardware-Ressourcen verwendet, andererseits der Kommunikationsaufwand verringert werden.

Eine weitere Aufwandsverringerung ergibt sich durch das Verwenden einer gespeicherten Referenz bei der Veränderung der Arbeitsweise des Bypasses. Hierzu kann die Drehzahländerung einer entsprechenden Referenz zugeordnet werden, aus welcher sich ein Maß für die Veränderung der Arbeitsweise des Bypasses ergibt. Beispielsweise kann die Drehzahl klassifiziert werden und für unterschiedliche Drehzahlklassen eine jeweilige gespeicherte Referenz bereitgehalten werden. Auf diese Weise erübrigt sich eine komplexe

mathematische Operation bei der Zuordnung einer aktuellen Drehzahl zu einer bestimmten Arbeitsweise des Bypasses. Einerseits wird hierdurch der

Hardwareaufwand (Rechenleistung) verringert, andererseits eine möglichst rasche Bereitstellung eines Ergebnisses für eine neue Arbeitsweise des

Bypasses ermöglicht.

Beispiele für das Verändern der Arbeitsweise des Bypasses umfassen ein Ändern einer Funkendauer auf einem Bereich zwischen 2 und 4 ms, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen 1500 Umdrehungen pro Minute (U/min) und 4500 U/min erreicht. Bevorzugt ergibt sich ein Wert von ca. 3 ms für die

Funkendauer, wenn die Drehzahl einen Bereich oberhalb von etwa 2000 bis 3000 U/min erreicht. Alternativ oder zusätzlich kann die Funkendauer auf 1 bis 3 ms geändert werden, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen 3500 U/min und 5500 U/min erreicht. Bevorzugt kann die Funkendauer auf ca. 2 ms festgelegt werden, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen 4000 und 5000 U/min erreicht. Alternativ oder zusätzlich kann die Funkendauer auf 0,5 bis 2 ms reduziert werden, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen 4500 U/min und 6500 U/min erreicht. Insbesondere kann eine Funkendauer von ca. 1 ms festgelegt werden, sofern die Drehzahl einen Bereich zwischen 5500 und 6500 U/min erreicht. Alternativ kann im Drehzahlbereich zwischen 0 und 2500 U/min eine Funkendauer von 3 ms, im Drehzahl zwischen 2500 und 4000 U/min eine Funkendauer von 2 ms und oberhalb von 4000 U/min eine Funkendauer von 1 ms verwendet werden. Die vorstehenden genannten Drehzahlklassen und Klassen für Funkendauern können beispielsweise in einem Speicher als

Referenzen hinterlegt und (z.B. in Abhängigkeit weiterer Betriebskenngrößen) zur Festlegung einer aktuellen Funkendauer verwendet werden. Entsprechend könnte eine Veränderung des Zündzeitpunktes für die vorgenannten

Drehzahlbereiche vordefiniert und abgespeichert werden. Dies ermöglicht eine einfache und robuste Auswertung der Drehzahl und eine rasche Änderung der Funkendauer im Ansprechen auf einen neuen Drehzahlbereich. Nach einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Verändern der Arbeitsweise des Bypasses als ersten Schritt das Bestimmen eines Zeitintervalls der

Spannungserzeugung durch den Bypass abhängig von der ermittelten Drehzahl. Auf diese Weise wird auch die Betriebsdauer des Hochsetzstellers abhängig von der ermittelten Drehzahl bestimmt. Anschließend wird der Bypass in diesem vorbestimmten Zeitintervall betrieben, wodurch die Zeitdauer der Zündfunken, also die sogenannte Funken- oder Funkenbrenndauer gesteuert wird.

Sehr vorteilhaft ist, wenn das Bestimmen eines Zeitintervalls der

Spannungserzeugung dadurch erfolgt, dass die ermittelte Drehzahl in eines der in einem Speicher abgelegten Drehzahlintervalle passend eingeordnet wird, wobei den Drehzahlintervallen jeweils ein vorbestimmtes Zeitintervall der Spannungserzeugung und damit eine vorbestimmte Betriebsdauer des

Hochsetzstellers zugeordnet ist. Das Zeitintervall wird dann auf das dem passenden Drehzahlintervall zugeordnete Zeitintervall festgelegt.

Das Zündsystem für eine Brennkraftmaschine, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung finden kann, umfasst einen Bypass zum gesteuerten Aufrechterhalten eines mittels eines Primärspannungserzeugers erzeugten Funkens und Mittel zum Ermitteln einer Drehzahl der Brennkraftmaschine. Auf diese Weise kann auch eine Drehzahländerung durch das Zündsystem festgestellt werden. Zusätzlich umfasst das Zündsystem Mittel zum Verändern der Arbeitsweise des Bypasses im Ansprechen auf eine ermittelte

Drehzahländerung. Die Drehzahländerung kann beispielsweise durch ein Motorsteuergerät an das Zündsystem übermittelt werden, in welchem Falls die Mittel zum Ermitteln der Drehzahländerung lediglich eine Auswertung des

Signals des Motorsteuergerätes durchführen. Alternativ können die Mittel auch einen Kurbelwinkel über der Zeit auswerten, so dass eine externe Bereitstellung eines Drehzahlsignals nicht erforderlich ist. Die Mittel zum Verändern der Arbeitsweise des Bypasses können beispielsweise eine Ansteuereinheit für einen Hochsetzsteller innerhalb des Bypasses umfassen, wobei die Steuereinheit einen Schalter innerhalb des Hochsetzstellers zur Bereitstellung elektrischer Energie für den Zündfunken ansteuert. Grundsätzlich entsprechen die Merkmale, Merkmalskombinationen und die damit verbundenen Vorteile denjenigen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass zur Ergänzung der Offenbarung und Vermeidung von Wiederholungen auf die in Verbindung mit dem erstgenannten Erfindungsaspekt gemachten Ausführungen verwiesen wird.

Bevorzugt ist das Zündsystem eingerichtet, über eine elektrische Ansteuerung bzw. eine analoge Schaltung, einen MikroController, einen ASIC oder ein FPGA innerhalb des Zündsystems einen Kurbelwinkel über der Zeit auszuwerten, um eine Drehzahländerung zu ermitteln. Dies ermöglicht die Verwendung bereits in üblichen Zündsystemen vorhandener Hardware. Die vorgenannte Hardware kann beispielsweise in einer Elektronikeinheit des Zündsystems angeordnet sein. Dies ermöglicht einen einfachen Aufbau und Realisierung der Erfindung ohne zusätzliche Hardware.

Bevorzugt umfasst das Zündsystem Speichermittel, mittels welchen das

Zündsystem eingerichtet ist, die Drehzahl und/oder die Drehzahländerung zu klassifizieren. Hierzu werden ermittelte Drehzahlen mit im Speichermittel hinterlegten Referenzen bzw. Schwellenwerten verglichen, denen wiederum Anweisungen zur Änderung bzw. Einstellung der Arbeitsweise des Bypasses zugeordnet sind. Auf diese Weise kann eine einfache Logik zum

erfindungsgemäßen Betreiben des Zündsystems verwendet werden. Kostspielige Hardware erübrigt sich.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:

Figur 1 ein Schaltbild gemäß einem Ausführungsbeispiel eines

Zündsystems, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung finden kann; Figur 2 Darstellungen von Strom-Zeitdiagrammen sowie zugehöriger

Schaltsequenzen für die in Figur 1 gezeigte Schaltung; und

Figur 3 ein Flussdiagramm, veranschaulichend Schritte eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt eine Schaltung eines Zündsystems 1 , welches einen

Aufwärtstransformator 2 als Hochspannungserzeuger umfasst, der aus zwei gekoppelten Induktivitäten L1 , L2, nämlich einer Primärspule 8 und einer

Sekundärspule 9 besteht und dessen Primärseite 3 aus einer elektrischen Energiequelle 5 über einen ersten Schalter 30 mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Am Eingang der Schaltung, mit anderen Worten also am

Anschluss zur elektrischen Energiequelle 5, ist eine Sicherung 26 vorgesehen.

Zur Stabilisierung der Eingangsspannung ist darüber hinaus eine Kapazität 1 7 parallel zum Eingang der Schaltung bzw. parallel zur elektrischen Energiequelle 5 vorgesehen. Die Sekundärseite 4 des Aufwärtstransformators 2 wird über eine induktive Kopplung der Primärspule 8 und der Sekundärspule 9 mit elektrischer Energie versorgt und weist eine aus dem Stand der Technik bekannte Diode 23 zur Einschaltfunkenunterdrückung auf, wobei diese Diode alternativ durch eine Diode 21 ersetzt werden kann. In einer Masche mit der Sekundärspule 9 und der Diode 23 ist eine Funkenstrecke 6 gegen eine elektrische Masse 14 vorgesehen, über welche der Zündstrom i 2 das brennfähige Gasgemisch entflammen soll.

Zwischen der elektrischen Energiequelle 5 und der Sekundärseite 4 des

Aufwärtstransformators 2 ist ein Bypass 7 vorgesehen, der beispielsweise die elektronischen Bauelemente eines Hochsetzstellers umfasst, nämlich eine Induktivität 15, einen Schalter 27, eine Kapazität 10 und eine Diode 1 6. In diesem Bypass 7 ist die Induktivität 1 5 in Form eines Transformators mit einer

Primärseite 1 5 1 und einer Sekundärseite 15_2 vorgesehen. Die Induktivität 1 5 dient hierbei als Energiespeicher, um einen Stromfluss aufrecht zu erhalten. Zwei erste Anschlüsse der Primärseite 1 5 1 und der Sekundärseite 15_2 des

Transformators sind jeweils mit der elektrischen Energiequelle 5 bzw. der Sicherung 26 verbunden. Dabei ist ein zweiter Anschluss der Primärseite 1 5 1 über einen Schalter 27 mit der elektrischen Masse 14 verbunden. Ein zweiter Anschluss der Sekundärseite 1 5 2 des Transformators ist ohne Schalter direkt mit der Diode 16 verbunden, die wiederum über einen Knotenpunkt mit einem Anschluss einer Kapazität 10 verbunden ist. Dieser Anschluss der Kapazität 10 ist beispielsweise über einen Shunt 19 mit der Sekundärspule 9 und ein anderer Anschluss der Kapazität 10 ist mit der elektrischen Masse 14 verbunden. Die Ausgangsleistung des Hochsetzstellers wird über den Knotenpunkt an der Diode

16 in das Zündsystem eingespeist und der Funkenstrecke 6 zur Verfügung gestellt.

Die Diode 16 ist in Richtung der Kapazität 10 leitfähig orientiert. Der Aufbau des Bypass 7 ist somit beispielsweise vergleichbar mit einem Hochsetzsteller.

Aufgrund des Übertragungsverhältnisses wirkt ein Schaltvorgang durch den

Schalter 27 im Zweig der Primärseite 15 1 auch auf der Sekundärseite 15_2. Da jedoch Strom und Spannung gemäß dem Übersetzungsverhältnis auf der einen Seite höher bzw. niedriger als auf der anderen Seite des Transformators sind, lassen sich für Schaltvorgänge günstigere Dimensionierungen für den Schalter

27 finden. Beispielsweise können geringere Schaltspannungen realisiert werden, wodurch die Dimensionierung des Schalters 27 einfacher und kostengünstiger möglich ist. Gesteuert wird der Schalter 27 über eine Ansteuerung 24, welche über einen Treiber 25 mit dem Schalter 27 verbunden ist. Zwischen der Kapazität 10 und der Sekundärspule 9 ist ein Shunt 19 als Strommessmittel oder

Spannungsmessmittel vorgesehen, dessen Messsignal der Ansteuerung 24 zugeführt wird. Auf diese Weise ist der Schalter 27 eingerichtet, auf einen definierten Bereich der Stromstärke i 2 durch die Sekundärspule 9 zu reagieren. Zur Absicherung der Kapazität 10 ist eine Zenerdiode 21 in Sperrrichtung parallel zur Kapazität 10 geschaltet. Überdies erhält die Ansteuerung 24 ein Steuersignal

S HSS- Über dieses kann die Einspeisung von Energie über den Bypass 7 in die Sekundärseite ein- und ausgeschaltet werden. Dabei kann auch die Leistung der durch den Bypass bzw. in die Funkenstrecke eingebrachten elektrischen Größe, insbesondere über die Frequenz und/oder das Puls-Pause-Verhältnis über ein geeignetes Steuersignal S H ss gesteuert werden. Des Weiteren ist ein

Schaltsignal 32 angedeutet, mittels dessen der Schalter 27 über den Treiber 25 angesteuert werden kann. Bei geschlossenem Schalter 27 wird die Induktivität 15 über die elektrische Energiequelle 5 mit einem Strom versorgt, welcher bei geschlossenem Schalter 27 unmittelbar in die elektrische Masse 14 fließt. Bei offenem Schalter 27 wird der Strom durch die Induktivität 15 über die Diode 16 auf den Kondensator 10 geleitet. Die sich im Ansprechen auf den Strom im Kondensator 10 einstellende Spannung addiert sich zu der über der Sekundärspule 9 des Aufwärtstransformators 2 abfallenden Spannung, wodurch der Lichtbogen an der Funkenstrecke 6 gestützt wird. Dabei entlädt sich jedoch der Kondensator 10, so dass durch Schließen des Schalters 27 Energie in das magnetische Feld der Induktivität 15 gebracht werden kann, um bei einem erneuten Öffnen des Schalters 27 diese Energie wieder auf den Kondensator 10 zu laden. Erkennbar wird die Ansteuerung 31 des in der Primärseite 3

vorgesehenen Schalters 30 deutlich kürzer gehalten, als dies für den Schalter 27 der Fall ist. Optional kann ein nichtlinearer Zweipol, im Folgenden durch eine Hochspannungsdiode 33 symbolisiert, der sekundärseitigen Spule des

Hochsetzstellers parallel geschaltet werden. Diese Hochspannungsdiode 33 überbrückt den Hochspannungserzeuger 2 sekundärseitig, wodurch die durch den Bypass 7 gelieferte Energie direkt an die Funkenstrecke 6 geführt wird, ohne durch die Sekundärspule 9 des Hochspannungserzeugers 2 geführt zu werden. Somit entstehen keine Verluste über der Sekundärspule 9 und der Wirkungsgrad steigt. Eine erfindungsgemäße Drehzahlabhängigkeit der Arbeitsweise des

Bypasses ist durch ein Motorsteuergerät (MSG) 40 möglich, welches ein erstes Drehzahlsignal S D erhält und ein zweites Drehzahlsignal S D an einen

elektrischen Schaltkreis 42 ausgibt. Der elektrische Schaltkreis 42 ist weiter an einen Speicher 41 angebunden, aus welchem Grenzen für Drehzahlbereiche und den Drehzahlbereichen zugeordnete Referenzen ausgelesen werden können.

Der elektrische Schaltkreis 42 ist zur Beeinflussung der Arbeitsweise des Bypasses 7 eingerichtet, die Ansteuerung 24 mit einem drehzahlabhängig modifizierten Steuersignal S H ss zu versorgen, im Ansprechen auf welches der Treiber 25 den Schalter 27 mit einem geänderten Schaltsignal 32 versorgt.

Beispielsweise kann eine Dauer, über welche der Bypass 7 die Funkenstrecke 6 mit elektrischer Energie versorgt auf 3 ms, 2 ms, oder 1 ms festgelegt werden.

Figur 2 zeigt Zeitdiagramme für a) den Zündspulenstrom i zs , b) den zugehörigen Bypassstrom i H ss , c) die ausgangsseitige Spannung über der Funkenstrecke 6, d) den Sekundärspulenstrom i 2 für das in Figur 1 dargestellte Zündsystem ohne

(501 ) und mit (502) Verwendung des Bypasses 7, e) das Schaltsignal 31 des Schalters 30 und f) das Schaltsignal 32 des Schalters 27. Im Detail: Diagramm a) zeigt einen kurzen und steilen Anstieg des Primärspulenstroms i Z s, welcher sich während derjenigen Zeit einstellt, in welcher sich der Schalter 30 im leitenden Zustand („ON", siehe Diagramm 3e) befindet. Mit Ausschalten des Schalters 30 fällt auch der Primärspulenstrom i Z s auf 0 A ab. Diagramm b) veranschaulicht überdies die Stromaufnahme des Bypasses 7, welche durch eine pulsförmige Ansteuerung des Schalters 27 zustande kommt. In der Praxis haben sich als Schaltfrequenz Taktraten im Bereich mehrerer zehn kHz bewährt, um einerseits entsprechende Spannungen und andererseits akzeptable Wirkungsgrade zu realisieren. Beispielhaft seien die ganzzahligen Vielfachen von 10000 Hz im Bereich zwischen 10 und 100 kHz als mögliche Bereichsgrenzen genannt. Zur

Regelung der an die Funkenstrecke abgegebenen Leistung empfiehlt sich dabei eine, insbesondere stufenlose, Regelung des Puls-Pause-Verhältnisses des Signals 32 zur Erzeugung eines entsprechenden Ausgangssignals. Diagramm c) zeigt den Verlauf 34 der sich beim Erfindungsgemäßen Betrieb an der

Funkenstrecke 6 einstellenden Spannung. Diagramm d) zeigt die Verläufe des

Sekundärspulenstroms i 2 . Sobald sich der Primärspulenstrom i Z s aufgrund eines Öffnens des Schalters 30 zu 0 A ergibt und sich damit die im

Aufwärtstransformator gespeicherte magnetische Energie in Form eines

Lichtbogens über der Funkenstrecke 6 entlädt, stellt sich ein

Sekundärspulenstrom i 2 ein, der ohne Bypass (501 ) rasch gegen 0 abfällt. Im

Gegensatz hierzu wird durch eine pulsförmige Ansteuerung (siehe Diagramm f, Schaltsignal 32) des Schalters 27 ein im Wesentlichen konstanter

Sekundärspulenstrom i 2 (502) über die Funkenstrecke 6 getrieben, wobei der Sekundärstrom i 2 von der Brennspannung an der Funkenstrecke 6 abhängt und hier der Einfachheit halber von einer konstanten Brennspannung ausgegangen wird. Erst nach Unterbrechung des Bypasses 7 durch dauerhaftes Öffnen des Schalters 27 fällt nun auch der Sekundärspulenstrom \ 2 gegen 0 A ab. Aus Diagramm d) ist erkennbar, dass die abfallende Flanke durch die Verwendung des Bypasses 7 verzögert wird. Die gesamte Zeitdauer, während welcher der Bypass verwendet wird, ist als t H ss und die Zeitdauer, während welcher Energie primärseitig in den Aufwärtstransformator 2 gegeben wird, als t, gekennzeichnet. Der Startzeitpunkt von t H ss gegenüber t, kann variabel gewählt werden. Zudem ist es auch möglich, durch einen (nicht- dargestellten) zusätzlichen DC-DC- Wandler die von der elektrischen Energiequelle gelieferte Spannung zu erhöhen, bevor diese im Bypass 7 weiter verarbeitet wird. Es sei zur Kenntnis genommen, dass konkrete Auslegungen von vielen schaltungsinhärenten und externen Randbedingungen abhängen. Es stellt den befassten Fachmann vor keine unzumutbaren Probleme, die für seinen Zweck und die von ihm zu

berücksichtigenden Randbedingungen geeigneten Dimensionierungen selbst vorzunehmen. Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm, veranschaulichend Schritte eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 100 wird eine Drehzahländerung einer mit dem Zündsystem verwendeten

Brennkraftmaschine ermittelt. Dies kann - wie oben beschrieben - unter

Verwendung eines Signals eines Motorsteuergerätes oder durch Auswertung eines Kurbelwellenwinkels über der Zeit innerhalb des Zündsystems erfolgen. Die ermittelte Drehzahl wird in Schritt 200 klassifiziert, also einem vordefinierten Drehzahlintervall zugeordnet. Weiter wird in Schritt 300 eine für die Drehzahl gefundene Klasse eine Referenz ausgelesen. Mit Hilfe der Referenz wird in Schritt 400 die Arbeitsweise des Bypasses in vordefinierter Weise verändert.

Beispielsweise kann eine Dauer, über welche der Bypass 7 die Funkenstrecke 6 mit elektrischer Energie versorgt auf 3 ms, 2 ms, oder 1 ms festgelegt oder ein Startzeitpunkt für die Aufnahme der Energiebereitstellung durch den Bypass 7 verschoben werden.

Das Zeitintervall der Spannungserzeugung ist definiert als ein vorbestimmter Zeitraum, in dem der Bypass 7 die Funkenstrecke 6 mit elektrischer Energie versorgt wird. In diesem Zeitintervall der Spannungserzeugung wird der Schalter 27 getaktet ein- und ausgeschaltet, so dass sich eine vorbestimmte

Betriebsdauer des Hochsetzstellers 7 ergibt.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Zeitintervall der

Spannungserzeugung durch den Bypass 7 jeweils abhängig von der ermittelten Drehzahl bestimmt. Der Bypass 7 wird dann anschließend in diesem

vorbestimmten Zeitintervall betrieben.

Das Bestimmen des Zeitintervalls ist beispielsweise derart ausgeführt, dass in einem Speicher einer Steuerung Drehzahlintervalle gespeichert sind, denen jeweils ein vorbestimmtes Zeitintervall der Spannungserzeugung zugeordnet ist. Die in Schritt 100 ermittelte Drehzahl wird im Schritt 200 in ein passendes Drehzahlintervall des Speichers eingeordnet, wobei das Zeitintervall der

Spannungserzeugung jeweils geändert wird auf das dem passenden

Drehzahlintervall zugeordnete Zeitintervall (Schritt 300,400).

Es kann ein Computerprogramm vorgesehen sein, das dazu eingerichtet ist, alle beschriebenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Dabei ist das Computerprogramm auf einem Speichermedium gespeichert. Alternativ zu dem Computerprogramm kann das erfindungsgemäße Verfahren von einem im Zündsystem vorgesehenen elektrischen Schaltkreis, einer analogen

Schaltung, einem ASIC oder einem Mikrocontroller gesteuert werden, der dazu eingerichtet ist, alle beschriebenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen.

Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften

Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten

Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.