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Title:
ILLUMINATION SYSTEM HAVING AN OPTICAL WAVEGUIDE WITH SUBSTANTIALLY RADIALLY EMITTING DIFFUSER ELEMENT, AND METHOD FOR PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/127762
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to an illumination system (1), in particular for a medical therapy and/or diagnostic system, comprising at least one laser light source (10) and an optical waveguide (30) which, at a proximal end, can be connected to and/or associated with the at least one laser light source (10), and, at the distal end of the optical waveguide (30), having a diffuser element (40) which substantially has a radial, spherical emission characteristic. The diffuser element (40) comprises at least one diffuser main body (43), and the diffuser main body (43) comprises an inorganic material, in particular a glass, a glass ceramic, a glass-like material or a composite material consisting of the aforementioned materials, and preferably at least one diffusing element (43.6), and the surface of the at least one diffuser main body (43) is pore-free and smooth. Such an illumination system (1) can be used inter alia in particular in the fields of photodynamic therapy (PDT), photoimmunotherapy (PIT), ophthalmology, and in the dental field.

Inventors:
SCHULTHEIS BERND (DE)
KEIPER OLIVER (DE)
MEINL JÜRGEN (DE)
RUSSERT HUBERTUS (DE)
GRIMM JONAS (DE)
WILLMES LOTHAR (DE)
CRAMER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/086345
Publication Date:
June 25, 2020
Filing Date:
December 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SCHOTT AG (DE)
International Classes:
A61N5/06; A61B18/22; A61N5/067; C03C3/00; C03C11/00; F21V8/00; G02B5/02
Domestic Patent References:
WO2008024397A22008-02-28
WO2017103796A12017-06-22
WO2009100834A12009-08-20
WO2014165048A12014-10-09
Foreign References:
DE10129029A12002-12-19
EP3184885A12017-06-28
US6810184B22004-10-26
EP2062077A22009-05-27
US20090204111A12009-08-13
DE102015119875A12016-12-22
EP2018076487W2018-09-28
DE102013208838A12014-11-20
DE112014001293T52015-11-26
US20130017387A12013-01-17
EP1266543A12002-12-18
Other References:
"Photodynamic Therapy of Cancer", CANCER MEDICINE, 2003
KAWAMOTOTOMOZAWA, J. AMER. CERAM. SOC., vol. 64, no. 5, 1981, pages 289 - 292
ZDANIEWSKI, J. AMER. CERAM. SOC, vol. 61, 1978, pages 199 - 204
RANDALL ET AL., J. AMER. CERAM. SOC., vol. 71, no. 12, 1988, pages 1134 - 1141
FINLAY ET AL., PROC. SPIE INT. SOC. OPT. ENG., vol. 5315, 14 June 2014 (2014-06-14), pages 132 - 142
Attorney, Agent or Firm:
BLUMBACH ZINNGREBE PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Beleuchtungssystem (1) insbesondere für ein

medizintechnisches Therapie- und/oder Diagnosesystem, umfassend wenigstens eine Laser-Lichtquelle (10) und einen Lichtleiter (30), der an einem proximalen Ende an die wenigstens eine Laser-Lichtquelle (10) anschließbar und/oder dieser zuordenbar ist, und welches am distalen Ende des Lichtleiters (30) ein Diffusor-Element (40) aufweist, welches im

Wesentlichen eine radiale, sphärische

Abstrahlcharakteristik aufweist, wobei das Diffusor- Element (40) mindestens einen Diffusor-Grundkörper (43) umfasst und der Diffusor-Grundkörper (43) ein anorganisches Material, insbesondere ein Glas, eine Glaskeramik, einen glasähnlichen Werkstoff oder einen Verbundwerkstoff aus den zuvor genannten Werkstoffen und vorzugsweise zumindest ein Streuelement (43.6) umfasst, und wobei die Oberfläche des zumindest einen Diffusor-Grundkörpers (43) porenfrei und glatt ist.

2. Beleuchtungssystem (1) nach dem vorstehenden

Anspruch, wobei der zumindest eine Diffusor- Grundkörper (43) eine Hülle (46) umfasst, die diesen zumindest teil- oder abschnittsweise oder vollständig umschließt .

3. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Intensitätsverteilung der Abstrahlung um höchstens ± 30 % und bevorzugt

höchstens als ± 20 % von einem Durchschnittswert abweicht .

4. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Diffusor- Grundkörper (43) eine im Wesentlichen kugelförmige, elliptische, tropfenförmige, zylindrische Geometrie oder auch aus diesen Grundformen zusammengesetzte Geometrie aufweist.

5. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Lichtleiter (30) eine

Einzelfaser mit einem Kern (31) mit einem

Kerndurchmesser (31.1) und einem Mantel (32) umfasst, wobei der Durchmesser DD (43.1) des Diffusor- Grundkörpers (43) im Bereich der Einkoppelfläche größer oder zumindest gleich groß ist wie der

Kerndurchmesser (31.1) des Lichtleiters (30) im

Bereich der Einkoppelfläche.

6. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Verhältnis von Kerndurchmesser

(31.1) des Lichtleiters und Durchmesser des Diffusor- Grundkörpers (43) < 1,0 bis 0,3, besonders bevorzugt von < 1,0 bis 0,5 beträgt.

7. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Lichtleiter (30) ein flexibles Faserbündel oder einen starren Faserstab (31) mit einem Faserbündeldurchmesser oder

Faserstabdurchmesser (31.1) umfasst, wobei der Durchmesser DD (43.1) des Diffusor-Grundkörpers (43) im Bereich der Einkoppelfläche größer ist als oder gleich groß wie der Faserbündeldurchmesser (31.1) des Lichtleiters (30) im Bereich der Einkoppelfläche.

8. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Verhältnis von

Faserbündeldurchmesser oder Faserstabdurchmesser (31.1) des Lichtleiters und Durchmesser des Diffusor- Grundkörpers (43) < 1,0 bis 0,3, besonders bevorzugt von < 1,0 bis 0,5 beträgt.

9. Beleuchtungssystem (1) nach mindestens einem der

vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Diffusor-Grundkörper (43) und der Lichtleiter (30) mittels Kleben oder Spleißen fest miteinander

verbunden sind.

10. Beleuchtungssystem (1) nach mindestens einem der

vorhergehenden Ansprüche, wobei sich zwischen dem Diffusor-Grundkörper (43) und dem distalen Ende des Lichtleiters (30) eine Verbindungszone (44) befindet, in der ein optisches Element und/oder ein

Zwischenmedium (45) angeordnet ist.

11. Beleuchtungssystem (1) nach mindestens einem der

vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hülle (46) zumindest die Verbindungszone zwischen Diffusor- Grundkörper (43) und Lichtleiter (30) umschließt.

12. Beleuchtungssystem (1) nach mindestens einem der

vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hülle (46) eine für seitlich aus dem Diffusor-Element emittiertes Licht transparente oder transluzente Schicht, aufweisend organischen Lack, Flüssig-Silikon, thermoplastischen Polymer, Schmelzkleber, 2- komponentigen Kleber oder Sol-Gel-Glas, einen

Schrumpfschlauch oder zusätzlich aufgesetzte

transparente oder transluzente Aufsatzelemente umfasst .

13. Beleuchtungssystem (1) nach vorstehendem Anspruch, wobei die Hülle (46) ein niedrig schmelzendes Glas umfasst, welches eine niedrige

Verarbeitungstemperatur von vorzugsweise kleiner 500 °C, bevorzugt kleiner als 400 °C und besonders bevorzugt kleiner als 300 °C aufweist und/oder wobei die Verarbeitungstemperatur des aufzubringenden

Glases um wenigstens 50 K, bevorzugt wenigstens 100 K niedriger als die Erweichungstemperatur des Diffusor- Elements ist.

14. Beleuchtungssystem (1) nach einem der beiden

vorstehenden Ansprüche, wobei die Hülle (46) aus einer transparenten oder lichtstreuenden Aufsatzkappe aus Kunststoff oder Glas ausgeführt ist.

15. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Diffusor-Grundkörper

Streuzentren umfasst in Form von Poren, Partikel, Kristallite, Polykristallite, poröse und/oder

pigmentierte und/ oder optisch aktive Pigmente, insbesondere Leuchtstoffe mit Phosphoreszenz oder Fluoreszenz und/oder eingefärbte Bereiche, beispielsweise eingefärbte Partikel, eingefärbte Kristallite oder eingefärbte Pigmente, oder Färbungen des Glases oder Inhomogenitäten in Form von

Brechungsindexschwankungen oder beliebige

Kombinationen derartiger Streuzentren, wobei die Inhomogenitäten des anorganischen Materials

Phasenseparation, Entmischungen und/oder partikuläre Einlagerung, Keime und/oder Kristallite umfassen.

16. Beleuchtungssystem (1) nach vorstehendem Anspruch, wobei die Konzentration der Streuzentren im

Streubereich zwischen 10 ppm bis 1.000 ppm, bevorzugt zwischen 20 ppm bis 100 ppm.

17. Beleuchtungssystem (1), nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Diffusor-Grundkörper (43) eine homogene Verteilung von Streuzentren über sin Gesamtvolumen aufweist.

18. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Streuzentren einen Durchmesser bzw. eine maximale Ausdehnung in einer Richtung von 10 nm bis 5.000 nm auf, besonders bevorzugt von 100 nm bis 1.200 nm aufweisen.

19. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Streupartikel S1O2 und/oder SiN und/oder BaO und/oder MgO und/oder ZnO und/oder AI2O3 und/oder AIN und/oder T1O2 und/oder ZrC>2 und/oder Y2O3 und/oder die Metalle dieser Oxide alleine und/oder BN und/oder B2O3 und/oder Ru und/oder Os und/oder Rh und/oder Ir und/oder Ag und/oder Au und/oder Pd und/oder Pt und/oder diamantartigem Kohlenstoff und/oder Glaskeramik-Partikel umfassen.

20. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Diffusor- Grundkörper (43) ein Silikatglas, bevorzugt en Na-Al- K-Silikatglas und ganz besonders bevorzugt ein Na-Al- K-Ca-Zn-Silikatglas oder ein Na-Al-K-As-Pb- Silikatglas umfasst.

21. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 1-18, wobei der mindestens eine Diffusor- Grundkörper (43) ein Borosilikatglas umfasst, vorzugsweise mit folgender Zusammensetzung (in Gew.- %) :

B2O3 15, 00-40, 00

S1O2 45, 00-80, 00

R2O 0, 0-20, 0

R’O 0, 0-20, 00

R ' ' 02 0, 0-10, 00

AI2O3 0, 0-10, 00

22. Beleuchtungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 1-18, wobei der mindestens eine Diffusor- Grundkörper (43) eine Glaskeramik umfasst, bevorzugt eine Lithium-Alumo-Silikat-Glaskeramik (LAS-GK) , eine Cordierit-Glaskeramik oder eine Magnesium-Aluminium- Silikat Glaskeramik, besonders bevorzugt eine klar transparenten Lithium-Alumo-Silikat-Glaskeramik, welche durch eine gezielte Temperatur- /Zeitbeaufschlagung zumindest partiell in einen Zustand mit lichtstreuenden Kristalliten umgewandelt ist .

23. Beleuchtungssystem (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Diffusor-Element (40) und/oder der Diffusor-Grundkörper (43) und/oder die Hülle (46) eine niedrige Absorption bei der jeweiligen

Anwendungswellenlänge aufweist.

24. Beleuchtungssystem (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Diffusor-Element (40) und/oder der Diffusor-Grundkörper (43) und/oder die Hülle (46) zumindest teilweise oder abschnittsweise in deren Volumen und/oder auf deren Oberflächen strukturiert ist .

25. Beleuchtungssystem (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Diffusor-Grundkörper (43) und/oder die Hülle (46) eine Beschichtung aus streuenden Partikeln und/oder der Diffusor- Grundkörper (43) eine zusätzliche Ummantelung aus einem eingefärbten Glas oder einem eingefärbten

Kunststoff aufweist.

26. Beleuchtungssystem (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Diffusor-Element (40) und/oder der Diffusor-Grundkörper (43) und/oder die Hülle von einem aufpumpbaren transparenten oder lichtstreuenden Ballon (47) umhüllt ist. 27. Beleuchtungssystem (1), nach Anspruch 16, wobei das Diffusor-Element (40) und/oder der Diffusor- Grundkörper (43) im Ballon (47) von einer

Kühlflüssigkeit oder einem Gas umspülbar ist und neben dem Lichtleiter (30) zusätzliche Zu- und

Ablaufkanäle für diese Kühlflüssigkeit vorgesehen sind .

28. Verfahren zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers

(43), insbesondere für ein Beleuchtungssystem (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:

- Bereitstellen einer Glasschmelze aus Glasrohstoffen einer vorbestimmten Zusammensetzung zur Erzeugung eines Ausgangsglases, vorzugsweise Silikatglas, bevorzugt en Na-Al-K-Silikatglas und ganz besonders bevorzugt ein Na-Al-K-Ca-Zn-Silikatglas oder ein Na- Al-K-As-Pb-Silikatglas

- Zufügen von Streupartikeln als Streuzentren oder Erzeugen von Streuzentren mittels chemischer und/oder thermischer Prozesse in dem Material, vorzugsweise mit einem Durchmesser von 10 nm bis 2.000 nm

betragen, besonders bevorzugt zwischen 100 nm und 1.200 nm,

- Homogenisieren der Schmelze bis zum Erreichen einer gewünschten Konzentration, vorzugsweise zwischen 10 ppm und 1.000 ppm, besonders bevorzugt zwischen 20 ppm und 100 ppm,

- Ziehen des Ausgangsglases zu einem Glasstab, vorzugsweise mit einem Durchmesser in einem Bereich von 0,1 mm bis 5 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm,

- Ablängen des erhaltenen Glasstabes, und

- Umformen der Abschnitte durch einen nachfolgenden Temperaturprozess .

29. Verfahren zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers

(43), insbesondere für ein Beleuchtungssystem (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:

- Bereitstellen einer Glasschmelze aus Glasrohstoffen einer vorbestimmten Zusammensetzung zur Erzeugung eines Ausgangsglases, vorzugsweise Borosilikatglas, bevorzugt Alkali-Borosilikatglas ,

- Durchführen einer thermischen Behandlung mit

kontrolliertem Temperatur-/Zeitverlauf zur Phasentrennung in dem Temperaturbereich von 500-800 °C, beispielsweise 600-800 °C, bevorzugt 650-750 °C, besonders bevorzugt 700-725 °C,

- für eine Zeitspanne von 1 bis 150 Stunden,

beispielsweise 24 bis 48 Stunden oder 48 bis 80 Stunden,

- Erzeugen von Streuzentren mittels dieser

thermischen Behandlung in dem Material, wobei sich die Zusammensetzung in eine silikatreiche Phase und eine borreiche Phase trennt, zum Erzeugen einer offenen Porosität innerhalb des Glases durch einen Säurelaugungsschritt und/oder einen Poren

reinigenden kaustischen Laugungsschritt, um ein Glas mit disperse Phase-Partikeln oder Poren in der Größenordnung von 200 bis 700 nm, z.B. 200 bis 500 nm, bevorzugt 300-500 nm, besonders bevorzugt 300- 450 nm, mit einer Anzahldichte von annähernd 108 bis 1012 mirr3, bevorzugt 109 bis 1011 mm-3, besonders bevorzugt 1010 bis 1011 mm-3, zu erhalten.

30. Verfahren zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers

(43), insbesondere für ein Beleuchtungssystem (1), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:

- Bereitstellen einer Glasschmelze aus Glasrohstoffen einer vorbestimmten Zusammensetzung zur Erzeugung eines Ausgangsglases für eine Glaskeramik,

vorzugsweise eine Lithium-Alumo-Silikat-Glaskeramik, wobei

- das Ausgangsglas mittels eines Temperprozesses keramisiert wird, so dass über die Kristallbildung und das Kristallwachstum die Kristallitgröße und deren Verteilung im Volumen des Diffusor-Grundkörpers gezielt eingestellt wird und diese Kristallite als Streuzentren wirken.

31. Verfahren zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers

(43) nach einem der Ansprüche 27 bis 29, wobei mittels der Temperatur-/Zeit-Führung eine

wellenlängenabhängige Streuwirkung erzielt wird.

32. Verfahren zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers

(43) nach vorstehendem Anspruch, wobei der auf diese Weise erhaltene Diffusor-Grundkörper mit dem

Lichtleiter mittels Kleben oder Spleißen fest

miteinander verbunden wird. 33. Verfahren zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers (43) nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche, wobei der Diffusor-Grundkörper und/oder der mit dem Lichtleiter verbundene Diffusor-Grundkörper zumindest einschließend die Verbindungszone zwischen Diffusor- Grundkörper und Lichtleiter einem

Beschichtungsprozess unterzogen werden, wodurch eine Hülle (46) ausgebildet wird.

34. Verfahren zum zumindest teilweise oder

abschnittsweisen Strukturieren, insbesondere zur Anpassung des Intensitätsverlaufs der seitlichen Abstrahlung eines Diffusor-Grundkörpers (43), wobei der Diffusor-Grundkörper (43) und/oder eine

Verbindungszone (44) zumindest teilweise oder

abschnittsweise mit einer transparenten oder

transluzenten Hülle (49) umschlossen ist und das Diffusor-Element (40) bildet; bevorzugt ist die Hülle (49) aus einem flexiblen Schlauch gebildet, bevorzugt enthält der Schlauch Streuzentren, die im Volumen und/oder der Oberfläche dessen Eigenschaften und/oder Zusammensetzung zumindest lokal modifizieren und/oder materialab- oder auftragend Strukturen in nahezu beliebiger geometrischer Form und Anordnung in und/oder auf diesen ausbilden, umfassend

- Verfahren der Laserbearbeitung, insbesondere mittels Kurzpuls- oder C02-Lasern, die bevorzugt Brechwert- und/ oder Zusammensetzungsänderung oder Erzeugen von Strukturen im Volumen und/ oder den Oberflächen einbringen - Druckprozesse zum Aufbringen beziehungsweise

Herstellen insbesondere einer Rasterverlaufsstruktur mittels druckbarer organischer oder keramischer Farben mit entsprechenden Pigmenten oder mittels einer Glasfluss-basierten Farben

- Verfahren des nasschemischen oder trockenchemischen Ätzens ,

- fotolithografische Verfahren,

- abrasive, mechanische Bearbeitungsverfahren oder eine Kombination dieser Verfahren

35. Verwendung des Beleuchtungssystems (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche als Komponente einer

Vorrichtung für ein medizinisches Therapieverfahren, insbesondere für eine photodynamische Therapie (PDT) und/oder Photo-Immuno-Therapie PIT) zur Tumortherapie, für eine endovenöse Lasertherapie (EVLT) zur

Behandlung von Krampfadern, für eine Blasen- oder Prostata-Behandlung, für eine Laser- induzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) , für eine

lichtinduzierte Behandlung von Entzündungen im Hals- /Rachenraum (Mukositis) oder für Anwendungen im

Bereich der Dentalmedizin, Augenheilkunde

(Ophtalmologie) sowie Dermatologie.

36. Verwendung des Beleuchtungssystems (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche als Komponente einer

Vorrichtung für eine photodynamische Therapie (PDT) zur Tumortherapie, wobei zumindest ein Lichtleiter (30) mit dem Diffusor-Element (40) aus anderen Diffusor-Elementen (40) abgestrahltes Licht aufnimmt und über den Lichtleiter (30) einem Detektor zur spektroskopischen Analyse und/oder zur Dosimetrie weiterleitet .

Description:
Beleuchtungssystem mit einem Lichtleiter mit im

Wesentlichen radial abstrahlendem Diffusor-Element sowie

Verfahren zu dessen Herstellung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Beleuchtungssystem, insbesondere für ein medizintechnisches Therapie- und/oder

Diagnosesystem, umfassend wenigstens eine Laser- Lichtquelle, und einen Lichtleiter, der an einem proximalen Ende an die wenigstens eine Laser-Lichtquelle anschließbar und/oder dieser zuordenbar ist, und welches am distalen Ende des Lichtleiters ein Diffusor-Element umfasst. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung des Beleuchtungssystems .

Derartige Beleuchtungssysteme kommen verstärkt im

medizinischen Umfeld zum Einsatz. Dabei lassen sich

folgende Anwendungsschwerpunkte klassifizieren:

• Photodynamische Therapie (PDT) und/oder Photo- Immuno-Therapie (PIT) zur Tumortherapie

• Endovenöse Lasertherapie (EVLT) zur Behandlung von Krampfadern

• Laser induzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) sowie

• sonstige Anwendungen, u.a. im Bereich der Dentalmedizin, Augenheilkunde sowie Dermatologie.

Die Photodynamische Therapie (PDT) ist eine minimal

invasive Therapiemöglichkeit bei verschiedenen Krebserkrankungen. Unter der PDT versteht man ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen (wie beispielsweise Gefäßneubildungen) mit Licht in

Kombination mit einer lichtaktivierbaren Substanz. Zu

Beginn der Behandlung werden den Patienten intravenös lichtsensible Substanzen, sogenannte Photosensitizer, in die Blutbahn injiziert, die sich in beziehungsweise an den Krebszellen anreichern. Diese natürlichen Photosubstanzen konzentrieren sich in den Tumorzellen und bewirken dort eine starke Lichtempfindlichkeit. Dazu können während der PDT-Behandlung in das Tumor-Gewebe mehrere Kanülen (typ. bis zu 8) gestochen, in die jeweils ein Lichtleiter mit einem Diffusor-Element eingeführt wird, wobei die Diffusor- Elemente möglichst räumlich über das Tumor-Gewebe verteilt angeordnet sein müssen. Laser-Licht, in der Regel mit Wellenlängen im sichtbaren Spektralbereich, zum Beispiel Grün-Licht mit 532 nm oder Rot-Licht mit 690 nm

Wellenlänge, wird über die Lichtleiter in die Diffusor- Elemente eingekoppelt, so dass das Tumor-Gewebe möglichst gleichmäßig von innen ausgeleuchtet wird. Dabei bilden sich in diesen Zellen aggressive Sauerstoffradikale, welche die Tumorzellen selektiv zerstören. Im Gegensatz zu den kranken Zellen bleiben die gesunden Zellen von dieser chemischen Reaktion unberührt. Der genaue Wirkmechanismus ist u.a. in „Photodynamic Therapy of Cancer", Cancer Medicine, 2003 beschrieben .

Bei der Photo-Immuno-Therapie (PIT) wird der

Photosensitizer an einen Antikörper gebunden, damit das Arzneimittel selektiver an das Tumorgewebe abgegeben werden kann. Der Antikörper ist spezifisch gegen ein Protein, das auf der Oberfläche des Tumors vorhanden ist, so dass er spezifisch den Tumor ansteuert. Dann wird der Tumor mit Licht bestrahlt, wodurch dessen Zerstörung ausgelöst wird. Idealerweise erreicht der am Antikörper gebundene

Photosensitizer die empfindlichsten Teile der Krebszelle wie z. B. die Lysosomen, die Verdauungsenzym enthalten. Die Zerstörung der Lysosomen bewirkt, dass sich die Krebszellen aufgrund der Freisetzung der Enzyme selbst verdauen. Dies führt zu einem selektiveren und fokussierteren

Behandlungseffekt und ermöglicht es, niedrigere Dosen von Photosensitizern und auch niedrigere Dosen von Licht zu verwenden .

Man unterscheidet hier zwischen Zylinder-Diffusoren mit typ. aktiven Längen von 10 bis 50 mm, Spot-Diffusoren, die einen vorwärts gerichteten Beleuchtungskegel erzeugen sowie Punktstrahler, die eine radiale Lichtemission aufweisen.

Bei den Zylinder-Diffusoren kommt es im Betriebszustand insbesondere auf eine möglichst homogene seitliche

Abstrahlung der Diffusor-Elemente über deren Länge an. Dies sowohl axial, d.h. an allen Punkten entlang jeder Linie vom proximalen zum distalen Ende in Richtung der Längsachse ist die Abstrahlungsintensität im Rahmen der

Homogenitätsanforderung gleich, als auch radial, d.h. an allen Punkten jeder Umfangslinie entlang der Längsachse ist die Abstrahlungsintensität im Rahmen der

Homogenitätsanforderung ebenfalls gleich, womit diese

Diffusoren nahezu als Lambert ' sehe Strahler wirken.

Gleichzeitig soll bei vielen Anwendungen auch eine hohe Streueffizienz erzielt werden, um möglichst einen geringen Wärmeeintrag ins Gewebe sicher zu stellen. Es gibt allerdings auch Anwendungen, bei denen ein gewisser

Wärmeeintrag gefordert sein kann.

Bei den als Punktstrahlern ausgebildeten Diffusoren kommt es insbesondere auf eine über den gesamten sphärischen Raum gleichmäßige Lichtverteilung an.

Bekannte Beispiele sind Diffusor-Elemente aus einem dünnen Silikon-Zylinder, in die Streupartikel in Form von

Titanoxid-Nano-Partikel eingelagert sind. Die Schrift DE 10 129 029 Al beschreibt eine flexible Vorrichtung zur

thermischen Verödung von biologischem Gewebe mittels

Laserstrahlung mit einem die Laserstrahlung führenden

Lichtleiter, dessen distales Ende von einem für die

Laserstrahlung transparenten Hüllschlauch umgeben ist, welcher das Faserende überragt und in seinem vor dem

Faserende liegenden Volumen mit einer Silikonmatrix gefüllt ist, in die Streupartikel eingebettet sind, wobei in eine Kunststoffmatrix, vorzugsweise aus Silikon, nicht-streuende Partikel mit Durchmessern von wenigen Nanometern,

vorzugsweise aus Siliziumdioxid, in einem

Konzentrationsbereich von vorzugsweise 1-10 % eingemischt sind und das distale Ende des Hüllschlauches durch ein für die Laserstrahlung transparentes oder opakes Endstück dicht verschlossen ist.

Diese können allerdings nur sehr aufwendig kostenintensiv mit ausreichender Abstrahlhomogenität hergestellt werden. Konglomerate der Streupartikel ergeben oft Abstrahlspots, bei denen die Intensität dann deutlich über dem Durchschnitt liegt. Zudem können nur geringere Laser- Leistungen appliziert werden.

Diese Lichtleiter mit den Diffusor-Elementen werden in der Regel nur einmal verwendet und nach jeder Behandlung entsorgt. Daher besteht auch ein gewisser Kostendruck, was die Herstellkosten betrifft. Daher wird verstärkt auch über wiederverwendbare Lösungen nachgedacht. Derartige Lösungen müssen dann entsprechend den einschlägig bekannten Normen aufbereitbar, beispielsweise desinfizierbar und/oder sterilisierbar sein. Als Aufbereitungsverfahren sind hier insbesondere Reinigungs-/ Desinfektionsverfahren mit stark basischen Lösungen und die Sterilisation mittels

Autoklavieren bei Temperatur bis zu 135 °C und typischen Dampfdrücken von etwa 3 bar zu nennen. Typischerweise geht man dann von einigen Zehn bis mehreren Hundert derartiger Aufbereitungszyklen aus. Dies erfordert hohe Ansprüche an die thermische-, chemische und auch hydrolytische

Beständigkeit. Daher eignen sich dann insbesondere

Lichtleiter- und Diffusor-Ansätze aus Glas- oder

Quarzglasfasern .

Bei der EVLT führt der behandelnde Arzt über eine winzige Punktionsstelle einen Katheder in die betroffene Vene ein, der als Leitschiene für den Venenlaser dient. Durch

gezielte seitliche Abstrahlung der Laserenergie mittels des Diffusors wird die Gefäßinnenwand anschließend stark erwärmt, wodurch die Vene kollabiert und verschlossen wird. Der krankhafte Rückfluss des venösen Blutes wird somit unterbunden. In der Folge verhärtet die Vene, bildet sich zurück und kann vom Körper abgebaut werden. Dabei werden derzeit in der Regel sogenannte Ring- oder Doppelring-Fire- Systeme als Abstrahlelement verwendet. Das Laserlicht wird in Form eines relativ scharf begrenzten Ring- oder

Doppelringlichtes radial an das die Vene umschließende Gewebes abgegeben. Dabei wird der Lichtleiter mit dem

Abstrahlelement zur gleichmäßigen Behandlung oft manuell mit möglichst konstanter Geschwindigkeit durch den zu behandelnden Venenabschnitt gezogen, was die Applikation erschwert, da bei Nichtbeachtung beziehungsweise zu langer Verweildauer an einer Stelle weitere Zellschädigungen entstehen können.

Vorteile würde hier ein Zylinder-Diffusor mit sich bringen, wie er bei PDT-Anwendungen zum Einsatz kommt. Allerdings sind bei der EVLT-Behandlung deutlich höhere Laser-

Leistungen erforderlich. So beträgt die Laserleistung typisch zwischen 10 und 50 W bei Wellenlängen im NIR- Bereich, d.h. zwischen etwa 800 nm und 1.480 nm, welche derzeit mit Dioden-Lasern (zum Beispiel 810 nm, 940 nm oder 1.480 nm) oder Nd: YAG-Lasern (1.064 nm) bereitgestellt wird. Inzwischen haben sich auch größere Wellenlängen um 2 gm zur EVLT-Behandlung etabliert. Zum Einsatz kommen dann beispielsweise Tm:YAG-Laser (1,9 gm) und Ho:YAG-Laser (2,1 pm) . Aufgrund der Absorptionseigenschaften von Gewebe werden bei diesen Wellenlängen geringere Laserleistungen, typischerweise < 10 W, benötigt. Allerdings kommen hier bereits zwingend Quarzglas-Lichtleiter insbesondere für die Zuführung des Laserlichtes zum Einsatz. Bei der LITT handelt es sich um ein minimal-invasives

Verfahren, das zur lokalen Tumordestruktion eingesetzt wird. Dabei wird unter bildgebender Kontrolle

(zum Beispiel Sonographie / MRT) der Tumor punktiert, eine (oder mehrere) Laserfaser (n) in den Tumorherd eingebracht und dieser durch thermische Energie verödet. Zum Einsatz kommen hier insbesondere Nd : YAG-Lasern (1.064 nm) sowie Diffusor-Tip-Applikatoren . Die Laserleistung liegt bei etwa 5 bis 8 W (s. u. a. „Laserinduzierte Interstitielle

Thermotherapie (LITT) bei malignen Tumoren", BÄK und KBV 01/2002) .

Weitere Diffusor-Ansätze sind aus folgenden Schriften bekannt, wobei diese in vier Kategorien eingeteilt werden können: Volumenstreuende Diffusoren, Fasern mit

aufgebrachten Streupartikeln, Diffusoren, die mittels Laserbearbeitung hergestellt werden und Diffusoren, die aus seitlich emittierenden Fasern gebildet sind.

Volumenstreuende Diffusoren sind beispielsweise in der Schrift EP 3 184 885 Al beschrieben. Diese beschreibt einen Diffusor am Ende einer Lichtleitfaser aus Quarzglas, wobei zur Erzeugung des Diffusors vorgesehen ist, auf dem

distalen Faserende der Lichtleitfaser eine Streumasse aufzubringen und diese zu dem Diffusor zu verfestigen. Das Aufbringen der Streumasse umfasst die Schritte (a)

Bereitstellen einer Si0 2 -Körnung, die amorphe Si0 2 -Teilchen enthält und die zu mindestens 90 Gew.-% aus S1O2 besteht,

(b) Bereitstellen eines Hohlköpers aus Glas mit einer

Hohlraumwandung, die einen nach außen offenen Hohlraum umgibt, (c) Bilden einer Schüttung der Si0 2 -Körnung in dem Hohlraum und Einbringen des Faserendes in den Hohlraum, so dass mindestens ein Teil des Faserendes in die Schüttung hineinragt, (d) thermisches Verdichten der Schüttung unter Ausbildung einer porenhaltigen und zu mindestens 90 Gew.-% aus S1O2 bestehenden Sintermasse, die mindestens teilweise von einer Glashülle umgeben ist. Nachteilig bei derartigen Ansätzen ist, dass diese volumenstreuenden Ansätze einen stark exponentiellen Abfall der Intensität mit sich

bringen. Auch sind poröse Materialien mit Blick auf deren Aufbereitbarkeit in medizintechnischen Anwendungen nicht bevorzugt. Zudem können während der Behandlung

Körperflüssigkeiten in das streuende, poröse Material eindringen, so dass die Streuwirkung stark verändert oder gar aufgehoben wird.

In der Schrift US 6,810,184 B2 wird ein Ansatz beschrieben, bei dem nanoporöse Siliziumdioxid-plattierte optische

Fasern verwendet werden, um Fasern mit integral gebildeten Diffusionsspitzen herzustellen, die mit anderen Fasern verschmolzen werden können. Die offenbarten Diffusoren können zylindrisch hergestellt werden, wobei das Licht entlang seiner Länge diffundiert, sphärisch mit Licht, das nach außen in einem sphärischen Muster ausstrahlt, oder benutzerdefinierte, um unregelmäßige Flächen oder Volumina zu beleuchten. Gradienten- und Stufenindexeigenschaften können ebenfalls erreicht werden.

Die Schriften EP 2 062 077 A4, US 2009/0204111 Al und

DE 10 2015 119 875 Al beschreiben Diffusoren, bei den zur ihrer Erzeugung mittels Laser in beziehungsweise auf der Faser Strukturen ein- beziehungsweise aufgebracht werden. Die Schrift EP 2 062 077 A4 beziehungsweise WO 2008/024397 A2 beschreibt u.a. einen Diffusor zum Ausgeben von

optischer Energie hoher Leistungsdichte zu einer

Behandlungsstelle am distalen Ende mindestens einer

optischen Faser, wobei der Diffusor ein Abschnitt einer vorbestimmten Länge des distalen Endes mindestens einer optischen Faser ist, sowie Streuungszentren, die in dem Abschnitt der vorbestimmten Länge am distalen Ende der optischen Faser positioniert sind, wobei die

Streuungszentren bewirken, dass ein Teil der eingegebenen optischen Energie radial auf eine Behandlungsstelle

austritt. Dabei ist vorgesehen, dass die Streuungszentren in der vorbestimmten Länge des Faserkerns oder in oder nahe einer Grenzfläche zwischen dem Faserkern und der Umhüllung in der vorbestimmten Länge angeordnet sind. Die

Streuungszentren sind Defekte des Faserkerns, wie

beispielsweise Nanocracks oder Nano-Hohlräume, die

lokalisierte Brechungsindex-Differentiale entweder in dem Kern oder in oder nahe der Grenzfläche zwischen dem Kern und der Umhüllung erzeugen. Die Streuungszentren können Streupartikel sein, die in dem Kern oder der Umhüllung des Kerns enthalten sind. Neben aufwendiger und schwer

kontrollierbarer Einbringung bzgl. beispielsweise der

Verteilung und/oder Größe der oben genannten Nanocracks oder Nano-Hohlräume, können diese sich auch negativ auf die Bruchanfälligkeit des Bauteiles auswirken. Des Weiteren ist bei allen Ansätzen entweder damit zu rechnen, dass, bei ausreichend homogener Ausgestaltung der Streuzentren, aufgrund des exponentiellen Abfalls der seitlichen Emission oder ungleichmäßiger Verteilungen eine seitliche

Abstrahlung nicht mit geforderter Homogenität erzielt wird.

Die Schrift US 2009/0204111 Al beschreibt ein Laser

Delivery System mit einer optischen Faser mit (i) einem Kern und einer Mantelschicht, die mindestens einen Teil des Kerns bedeckt, wobei die Mantelschicht einen niedrigeren Brechungsindex als der Kern aufweist, und (ii) einen Nicht- Merkmalsabschnitt und einen Merkmalsabschnitt mit

Merkmalen, die das Licht dazu zwingen, sich radial von dem Merkmalabschnitt auszutragen und ein gewünschtes radiales Lichtausgangsmuster zu schaffen. Dabei ist vorgesehen, dass die Merkmale aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus spiralförmigen Strukturen, radialen Schnitten, axialen Schnitten und einer Kombination davon besteht.

Die Schrift DE 10 2015 119 875 Al beschreibt einen

Lichtwellenleiter umfassend einen lichtwellenführenden Kern, einen Bereich im Lichtwellenleiter, wobei in dem Bereich des Lichtwellenleiters Mikromodifikationen

angeordnet sind und wobei die Anordnung der

Mikromodifikationen geordnet ist. Das Verfahren zur

Einbringung der Mikromodifikationen in Lichtwellenleitern umfasst die Schritte (a) Fixierung eines Lichtwellenleiters in einer Halterung, wobei der Lichtwellenleiter und/ oder die Halterung beweglich gelagert sind, (b) Fokussieren von hochenergetischer Strahlung in eine Fokuslage, wobei die Fokuslage im Inneren des Lichtwellenleiters positionierbar ist, wobei die Strahlung von einer Strahlungsquelle im Pulsbetrieb erzeugt wird und wobei die Fokussiereinrichtung zum Fokussieren der hochenergetischen Strahlung beweglich gelagert ist und (c) Bewegen der Fokuslage durch den

Lichtwellenleiter, wobei die Bewegung der Fokuslage im Inneren des Lichtwellenleiters in Abhängigkeit der

Repetitionsrate gewählt wird.

Die Schrift WO 2017/103796 Al beschreibt ein weiteres

Beleuchtungssystem zur Abgabe von Licht. Das

Beleuchtungssystem beschreibt dabei einen Lichtleiter, welche mit einem lichtstreuenden Element verbunden ist.

Eine weitere Schrift der Anmelderin PCT/EP2018/ 076487 beschreibt ein Beleuchtungssystem insbesondere für ein medizintechnisches Therapie- und/oder Diagnosesystem, umfassend wenigstens eine Laser-Lichtquelle und einen

Lichtleiter, der an einem proximalen Ende an die wenigstens eine Laser-Lichtquelle anschließbar und/oder dieser

zuordenbar ist, und welches am distalen Ende des

Lichtleiters ein zylinderförmiges Diffusor-Element mit einer Längsachse aufweist, die senkrecht zu einer

Einkoppelfläche des Lichtleiters in das oder in dem

Diffusor-Element verläuft, wobei das Diffusor-Element im Betriebszustand Licht über seine aktive Länge seitlich zur Längsachse abstrahlt. Das Diffusor-Element weist dabei mindestens einen Diffusor-Grundkörper auf, der mindestens ein Streuelement beinhaltet, wobei vorzugsweise das

zumindest eine Streuelement entlang der Längsachse des Diffusor-Grundkörpers verläuft. Mit einer derartigen

Anordnung kann im Betriebszustand eine homogene

Intensitätsverteilung der seitlichen Abstrahlung entlang der Länge des Diffusors erreicht werden. Dies erfordert aber auch eine größere Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in Längsrichtung.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, insbesondere für ein Beleuchtungssystem, insbesondere für ein medizintechnisches Therapie- und/oder Diagnosesystem, einen Diffusor zur

Verfügung zu stellen, welcher noch kompakter ist als ein länglicher Diffusor, und welcher insbesondere als quasi Punktstrahler homogen, idealerweise sphärisch in den Raum bzw. in das umliegende Gewebe abstrahlt.

Vorteilhaft wäre es daher, ein kompaktes Diffusor-Element bereitzustellen, bei dem die Nachteile der eingangs

beschriebenen Ansätze, wie z.B. Porosität und geringe

Laser-Belastbarkeit, deutlich reduziert sind. Vorteilhaft wäre es dabei, wenn dieses Diffusor-Element dabei

gleichmäßig mit hoher Effizienz abstrahlen kann. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, ein geeignetes Verfahren zu dessen kostengünstigen Herstellung bereitzustellen.

Offenbarung der Erfindung:

Die Aufgabe der Erfindung wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst, wobei vorteilhafte

Weiterentwicklungen den jeweiligen abhängigen Ansprüchen sowie der weiteren Offenbarung der Beschreibung und der Zeichnungen zu entnehmen sind.

Gegenstand der Erfindung ist demnach in einem ersten Aspekt ein Beleuchtungssystem, insbesondere für ein medizintechnisches Therapie- und/oder Diagnosesystem, umfassend wenigstens eine Laser-Lichtquelle und einen

Lichtleiter, der an einem proximalen Ende an die wenigstens eine Laser-Lichtquelle anschließbar und/oder dieser

zuordenbar ist, und welches am distalen Ende des

Lichtleiters ein Diffusor-Element aufweist, welches im Wesentlichen eine radiale, sphärische

Abstrahlcharakteristik aufweist, wobei

das Diffusor-Element mindestens einen Diffusor-Grundkörper umfasst und der Diffusor-Grundkörper ein anorganisches Material, insbesondere ein Glas, eine Glaskeramik, einen glasähnlichen Werkstoff oder einen Verbundwerkstoff aus den zuvor genannten Werkstoffen und vorzugsweise zumindest ein Streuelement umfasst, und wobei die Oberfläche des

zumindest einen Diffusor-Grundkörpers porenfrei und glatt ist .

Unter dem Begriff porenfrei und glatt wird eine sehr hohe Oberflächenqualität des Diffusor-Grundkörpers verstanden, welche einer feuerpolierten Oberflächenqualität entspricht. Diese feuerpolierte Oberflächenqualität des Diffusor- Grundkörpers kann durch das Material und die Bearbeitung des Diffusor-Grundkörpers selbst erzeugt werden, wenn beispielsweise als Material ein Glas oder eine Glaskeramik ausgewählt wird. Eine feuerpolierte oder äquivalente

Oberflächenqualität zumindest bzgl. des Parameters

Porenfreiheit des Diffusor-Grundkörpers kann aber auch über eine Hülle bewirkt werden, wobei der zumindest eine

Diffusor-Grundkörper von Vorteil zumindest teil- oder abschnittsweise eine Hülle umfasst, die diesen zumindest teil- oder abschnittsweise oder vollständig umschließt und welche die porenfreie und glatte Oberfläche bildet.

Eine porenfreie und glatte Oberfläche Diffusors ist damit im Wesentlichen auch dicht, was den Vorteil einer

verringerten Reaktion mit Flüssigkeiten bzw. eine geringere Beeinflussung des Abstrahlverhaltens durch einwirkende Flüssigkeiten führt.

Als ein Streuelement wird nachfolgend ein Element

bezeichnet, welches eine Streuung bewirken kann,

vorzugsweise im Betrieb. Hierzu gehört ein Streubereich, der einen Volumenbereich umfassen kann und die Streuung bewirkt. Die Streuung selbst wird durch zumindest ein

Streuzentrum im Streubereich bewirkt. Ein Streuzentrum kann beispielsweise ein Partikel oder eine Pore umfassen. Dabei ist bei der Herstellung des erfindungsgemäßen

Beleuchtungssystems unter anderem vorgesehen, mittels einer Wärmebehandlung eine Dichte und eine Größenverteilung dieser Streuzentren definiert einzustellen und somit die Streuwirkung gezielt zu beeinflussen.

Das Beleuchtungssystem kann eine Laser-Lichtquelle

umfassen, welche im Betriebszustand Licht, also

elektromagnetische Strahlung, in einem bestimmten

Spektralbereich aussendet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung für medizinische Therapien, etwa für die sogenannte photodynamische Therapie (PDT- Anwendungen) , werden vorzugsweise Laser verwendet, die auf den zuvor verabreichten biochemisch modifizierten Farbstoff (Photosensitizer) abgestimmte Wellenlänge üblicherweise im sichtbaren Bereich, beispielsweise im grünen

Spektralbereich bei 532 nm oder im roten Spektralbereich bei zum Beispiel 690 nm, aussenden.

Der Lichtleiter ist vorzugsweise mit einem Stecker an seinem proximalen Ende an die Laser-Lichtquelle

angeschlossen. Als proximales Ende wird hierbei das Ende des Lichtleiters bezeichnet, in welches Licht eingekoppelt wird. Am distalen Ende weist der Lichtleiter das Diffusor- Element auf. Dabei sind Lichtleiter und Diffusor-Element in einer besonders bevorzugten Ausführungsform derart

ausgebildet, dass sie direkt oder mittels einer Kanüle in ein Tumor-Gewebe eingebracht werden kann, welches sich innerhalb eines gesunden Gewebes gebildet hat. Als distales Ende wird hierbei das andere Ende des Lichtleiters

bezeichnet, welches in der Regel zu dem proximalen Ende des Lichtleiters entfernt angeordnet ist und aus welchem insbesondere Licht austritt.

Die Laserstrahlung kann dabei über eine Lichteinkopplung am Diffusor-Element in das Diffusor-Element gelangen und wird in diesem mehrfach gestreut und über die Oberfläche des Diffusor-Elements im Wesentlichen radial sphärisch

abgestrahlt

Eine radiale, sphärische Abstrahlcharakteristik des

Diffusor-Elements meint im Sinne der vorliegenden Erfindung eine kugelförmige Abstrahlung, welche im Idealfall

gleichmäßig ist. Eine in diesem Sinne perfekt kugelförmige Abstrahlcharakteristik entspricht demnach einer

Abstrahlung, welche ausgehend von einem Punkt winkelunabhängig gleichmäßig ausgebildet ist und

winkelunabhängig eine gleiche Intensität aufweist,

vergleichbar einem Lambert ' sehen Strahler.

Dabei kann eine gewisse Winkelabhängigkeit der Abstrahlung zwar gegeben oder für bestimmte Ausführungsformen sogar gewünscht sein, was bedeutet, dass unter bestimmten Winkeln die Abstrahlung stärker oder schwächer sein kann, also eine unterschiedliche Abstrahlungsintensität in Bezug auf den Winkel vorliegt. Die Winkelabhängigkeit der Abstrahlung kann auch gezielt genutzt werden, um eine Inhomogenität in der Abstrahlung, etwa in Folge unterschiedlicher

Konzentrationen der Streuzentren oder aufgrund

unterschiedlicher Weglänge durch den Diffusor-Grundkörper, zu kompensieren.

Bevorzugt kommt es aber auf eine möglichst homogene

Abstrahlung in eine das Diffusor-Element umgebende

Kugelsphäre an. Insbesondere sind Intensitätsspitzen zu vermeiden. Durch eine photoinduzierte biochemische

Reaktion, wie sie eingangs beschrieben ist, kann es nach einer Behandlung im Zuge einer photodynamischen Therapie idealerweise zu einem Absterben des Tumor-Gewebes kommen.

In der Regel können als Lichtleiter Quarz-Fasern verwendet werden, wobei die Stecker in der Regel als koaxialer

Steckverbinder, sogenannte SMA-Stecker oder auch FC- Stecker, ausgebildet sein können, bei denen Fasern in den Stecker geklebt sind. Vorteilhaft hinsichtlich der

thermischen Belastbarkeit können auch Stecker mit

Neusilber-Hülsen sein, bei denen der Lichtleiter in die Neusilber-Hülse formschlüssig durch plastische Verformung eingebracht oder gecrimpt ist.

Darüber hinaus können bei größeren Laser-Leistungen auch Stecker zum Einsatz kommen, bei denen das Faserende des Lichtleiters durch ein Kegelprisma geschützt ist, was vorteilhaft bei Fehljustagen sein kann.

Der Lichtleiter kann bei den meisten Ausführungsformen Quarzglas mit einem Kern mit einem Brechungsindex ni und einem Kerndurchmesser DC von üblicherweise zwischen 50 und 1.000 gm, bevorzugt zwischen 200 und 600 gm, ausgestattet sein, sowie einen Mantel mit einem Brechungsindex n2 umfassen, wobei gilt ni > n2. Üblicherweise hat eine derartige Faser noch eine äußere als Buffer bezeichnete Polymerschicht, z.B. bestehend aus Polyamid oder Polyimid. Die damit üblicherweise erzielbare numerische Apertur NA beträgt etwa 0,22. Bekannt sind auch Quarzglas-basierte Lichtleiter, die mittels bestimmter Dotierstoffe auch eine numerische Apertur NA von bis zu 0,4 aufweisen. Die

Lichteinkopplung erfolgt über eine Einkoppelfläche, welche durch eine Verbindungszone des Diffusor-Grundkörpers ausgebildet ist.

Zum Erzielen der gewünschten Abstrahlcharakteristik weist der Diffusor-Grundkörper vorzugsweise bestimmte

geometrische Dimensionen und Verhältnisse auf, auf die nachfolgend eingegangen werden soll.

Hierzu weist der Diffusor-Grundkörper vorzugsweise eine im Wesentlichen kugelförmige, elliptische, tropfenförmige und/oder zylindrische Geometrie auf, um der Forderung nach einer im Wesentlichen radialen, sphärischen

Abstrahlcharakteristik zu entsprechen. Gleichzeitig

ermöglichen derartige kugelförmige, elliptische oder tropfenförmige Geometrien auch höchst vorteilhaft eine sehr kompakte Bauform des Diffusor-Grundkörpers. Mit von der Erfindung umfasst sind dabei auch Kombinationen dieser Grundformen, also Diffusor-Grundkörper, welche eine aus diesen Grundformen zusammengesetzte Geometrie aufweisen. Weitere Grundformen umfassen beispielsweise auch einen kurzen Zylinderabschnitt oder z.B. tropfenförmige oder ovale Geometrien oder auch kuppenförmige Geometrien. Die Erfinder haben herausgefunden, dass die gewünschte

Abstrahlcharakteristik auch mit einer zylindrischen oder länglichen Geometrie des Diffusor-Grundkörpers erreicht werden kann, wenn ganz bestimmte Randbedingungen für derartige Bauformen in Abhängigkeit von dem Material und den Streuzentren eingehalten werden, auf die weiter unten vertiefend eingegangen wird.

Dabei ist ferner nicht ausgeschlossen, dass der Diffusor- Grundkörper einen Bereich der Oberfläche umfasst, welcher geometrisch von diesen Grundformen abweicht. Dieses ist dem Umstand geschuldet, dass der Diffusor-Grundkörper mit dem Lichtleiter verbunden ist, was am einfachsten über einen entsprechend abgeflachten Bereich der Oberfläche des

Diffusor-Grundkörpers realisiert werden kann. Dieser abgeflachte Bereich kann demnach eben oder plan ausgebildet sein, wobei aber davon ausgegangen wird, dass die

verbleibende Oberfläche des Diffusor-Grundkörpers eine hiervon abweichende Geometrie aufweist und insbesondere nicht plan bzw. eben ausgebildet ist.

Die radiale, sphärische Abstrahlcharakteristik wird

weiterhin begünstigt durch eine Ausdehnung des Diffusor- Grundkörpers, wobei die größte Ausdehnung LD des Diffusor- Grundkörpers in einer ersten Richtung nicht größer ist als das 10-fache, bevorzugt das 5-fache und besonders bevorzugt das 2, 5-fache der Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer zweiten Richtung DD senkrecht zu dieser ersten

Richtung, weiterhin bevorzugt nicht größer als das 2-fache und nochmals besonders bevorzugt nicht größer als das 1,5- fache. Die Ausdehnung in der Richtung DD meint hierbei eine Ausdehnung in einer Richtung senkrecht zur Richtung der Lichteinkoppelung, also senkrecht zur Längsrichtung des Lichtleiters im Bereich der Einkoppelung. Die Ausdehnung in der Richtung LD meint die Länge des Diffusor-Grundkörpers entlang seiner Längsachse, sofern dieser z.B. eher oval oder elliptisch ausgeprägt ist, also parallel zur Richtung der Lichteinkoppelung bzw. in einer Richtung parallel zur Längsrichtung des Lichtleiters im Bereich der Einkoppelung. Als grundsätzlich vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn gilt :

LD > DD.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer ersten

Richtung gleich der Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer zweiten Richtung senkrecht zu dieser ersten Richtung, wodurch eine kugelförmige Ausbildung gegeben ist. Die maximale Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers LD in einer Richtung kann in einem Bereich zwischen 200 pm und 10 mm oder sogar darüber liegen. Eine günstige Länge und/oder Breite des Diffusor-Grundkörpers hängt dabei von mehreren Faktoren ab. So beeinflusst die Art der Streuzentren und deren Konzentration im Volumen des Diffusor-Grundkörpers die Streulänge LS, womit die Entfernung von der Licht- Einkoppelstelle bezeichnet wird, bei der die

Lichtintensität auf den Wert 1/e bzw. auf 36,8 % abgefallen ist. Hiernach richtet sich günstigerweise die maximale Ausdehnung LD des Diffusor-Grundkörpers, wobei es sich als vorteilhaft für eine homogene Abstrahlcharakteristik herausgestellt hat, wenn die maximale Länge LD nicht größer ist als das Dreifache der Streulänge, so dass gilt:

LD < 3 * LS,

bevorzugt LD < 2,5 * LS und

besonders bevorzugt LD < 2 * LS .

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist LD = LS.

Bei einer Streulänge von 10 mm kann der Diffusor- Grundkörper dann von Vorteil ebenfalls 10 mm lang sein. Günstige Ausführungsformen liegen allgemein zwischen 250 pm und 4 mm, und bevorzugt zwischen 300 pm und 3 mm.

Die Breite des Diffusor-Grundkörpers richtet sich von

Vorteil nach dem Kerndurchmesser des Lichtleiters. Der Lichtleiter kann eine Einzelfaser, beispielsweise Mono oder Multimodelichtleitfaser umfassend einen Kern mit einem Kerndurchmesser und einen Mantel oder ein Faserbündel mit einem Faserbündeldurchmesser umfassen. Der äußeren

Durchmesser des Lichtleiters liegt üblicherweise für die zum Einsatz kommenden Quarzfasern zwischen 200 gm und 800 gm.

In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Lichtleiter eine Einzelfaser mit einem Kern mit einem Kerndurchmesser und einem Mantel umfassen, wobei der Durchmesser des

Diffusor-Grundkörpers im Bereich der Einkoppelfläche größer oder zumindest gleich groß ist wie der Kerndurchmesser des Lichtleiters im Bereich der Einkoppelfläche. Ebenfalls bevorzugt beträgt dabei das Verhältnis von Kerndurchmesser des Lichtleiters und Durchmesser oder Breite des Diffusor- Grundkörpers < 1,0 bis 0,7, besonders bevorzugt von < 1,0 bis 0,8.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Lichtleiter ein Faserbündel umfassen mit einem

Faserbündeldurchmesser, wobei der Durchmesser des Diffusor- Grundkörpers im Bereich der Einkoppelfläche größer ist als oder gleich groß wie der Faserbündeldurchmesser des

Lichtleiters im Bereich der Einkoppelfläche. Ebenfalls bevorzugt beträgt dabei das Verhältnis von

Faserbündeldurchmesser des Lichtleiters und Durchmesser oder Breite des Diffusor-Grundkörpers < 1,0 bis 0,7, besonders bevorzugt von < 1,0 bis 0,8.

In einer weiteren Ausführungsform kann der Lichtleiter als starrer Faserstab ausgebildet sein. Hierbei kann vorgesehen sein, dass der Diffusor-Grundkörper auf das distale Ende des starren Glasfaserstabs aufgeklebt oder aufgespleißt ist. Dazu kann vorgesehen sein, dass der Glasfaserstab am distalen Ende zu einem Konus derart verjüngt ist, dass der Durchmesser der distalen Endfläche nahezu gleich groß ist wie der Durchmesser des Diffusor-Grundkörpers. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der starre Faserstab mindestens eine Biegung aufweist. Auf diese Weise ist es besonders gut möglich, das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem mit einem starren Faserstab und einem Diffusor-Element im Dental- Bereich einzusetzen, etwa zur Behandlung von Mukositis. Dabei ist es vorteilhaft, dass zu den im Dentalbereich eingesetzten sogenannten Curing-Rods ein kompatibles System bereitgestellt werden kann. Derartige Curing-Rods, z.B. bekannt aus der DE 10 2013 208 838 Al, bestehen i.d.R. aus Faserstäben, die gebogen und verjüngt ausgeführt sein können, mit denen Curing-Rods beispielsweise Zahnfüllungen mit blauem Licht ausgehärtet werden können.

Für die meisten Anwendungen der erfindungsgemäßen

Beleuchtung ist es günstig, wenn die Dimensionen des

Diffusor-Grundköpers derart ausgewählt werden, dass das Beleuchtungssystem im Betriebszustand eine Abstrahlung mit einer geringen prozentualen Abweichung von einer mittleren Abstrahlungsintensität ermöglicht. Dabei ist es für die meisten vorgesehenen Anwendungen besonders günstig, wenn die Intensitätsverteilung der Abstrahlung um höchstens ± 30 % und bevorzugt höchstens als ± 20 % von einem gleitenden Durchschnittswert abweicht, um einen optimalen

Behandlungserfolg zu erzielen. Eine geringere Abweichung, etwa von höchstens 15 % oder sogar höchstens 10 %, ist für die meisten Anwendungen noch besser. Ausgenommen hiervon sind Anwendungsfälle, bei denen eine bestimmte Abweichung in der Abstrahlcharakteristik gewünscht ist.

Zur Bestimmung der Abstrahlungsintensität kann die

Intensität, Leuchtdichte, Luminanz oder Helligkeit mehrerer Punkte, etwa entlang einer Geraden auf der Oberfläche des Diffusor-Grundkörpers, gemessen werden. Als mittlerer Abstrahlungsintensität kann dann der Mittelwert aller auf der Geraden gemessen Werte zugrunde gelegt werden.

Die Angabe, dass das Beleuchtungssystem im Betriebs zustand eine Intensitätsverteilung der Abstrahlung aufweist, die um höchstens ± 30 % und bevorzugt höchstens als ± 20 % von einem Durchschnittswert, insbesondere von einem gleitenden Durchschnittswert abweicht, legt für diese Abweichung einen gleitenden Durchschnitt zugrunde, wobei die Mittelung über eine Mehrzahl von auf der Geraden nebeneinanderliegender Punkte verstanden wird.

Am Übergangsbereich zwischen Lichtleiter und Diffusor- Grundkörper sind bevorzugt Einrichtungen und/oder Maßnahmen zur Homogenisierung der seitlichen Abstrahlung, also in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung des

Lichtleiters, vorgesehen. Beispielsweise gehören hierzu Schichten am distalen Ende des Lichtleiters, um eine vorwärts gerichtete Abstrahlung aus dem distalen Ende zu verhindern beziehungsweise diese zurück zu reflektieren und damit den Streuprozessen im Diffusor-Grundkörper erneut bereitzustellen und andererseits Streulichteffekte und/oder Lichtreflexe am Diffusor-Grundkörper zu vermeiden. Damit lassen sich reproduzierbar und auch kostenoptimiert, im Betriebszustand homogen abstrahlende Diffusor-Elemente für medizinische Therapien, wie sie eingangs erwähnt sind, bereitstellen .

Unterstützt werden kann die Homogenisierung der Intensität der Abstrahlung, wenn der Durchmesser des Diffusor- Grundkörpers, in den die Streuelemente eingebettet sind, gleich groß oder größer ist als ein Kerndurchmesser oder Faserbündeldurchmesser des Lichtleiters. Der Durchmesser des Diffusor-Grundkörpers betrifft dabei die Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer Richtung senkrecht zur

Längsrichtung des Lichtleiters und entspricht damit dem oben genannten Wert DD.

Als besonders günstig hat sich ein Verhältnis zwischen Kerndurchmesser bzw. Faserbündeldurchmesser des

Lichtleiters und Durchmesser des Diffusor-Grundkörpers von < 1,0 bis 0,3, besonders bevorzugt von < 1,0 bis 0,5 herausgestellt .

Ein nur geringfügig gegenüber dem Durchmesser kleinerer Kerndurchmesser bzw. Faserbündeldurchmesser kann dabei einen Intensitäts-Peak an der Einkoppelstelle, also dem Übergangsbereich von Lichtleiter und Diffusor-Grundkörper, reduzieren .

Ein deutlich kleinerer Kerndurchmesser bzw.

Faserbündeldurchmesser gegenüber dem Durchmesser des

Diffusor-Grundkörpers, das heißt ein Verhältnis von < 0,8, kann dagegen zu einer Intensitätsabsenkung an der Einkoppelstelle führen, die für bestimmte Anforderungen ebenfalls von Vorteil sein kann.

Liegt das Verhältnis zwischen 1 und 0,9, hat sich zudem herausgestellt, dass eine besonders robuste mechanische Kopplung bzw. Verbindung, zum Beispiel mittels Spleißen, zwischen Lichtleiter und Diffusor-Grundkörper erzielt werden kann.

Andererseits sind auch Ausführungsbeispiele denkbar, bei den beispielsweise eine als nahezu Kugel ausgeführter

Diffusor-Grundkörper mit 1 mm Durchmesser an eine Faser mit einem Kerndurchmesser von 400 pm verbunden, insbesondere angespleißt, ist. Hier kann das Verhältnis auch deutlich kleiner als 1 sein, in diesem Beispiel beträgt das

Verhältnis 0,4.

In bevorzugter Ausführungsform weist das Diffusor-Element zwischen dem Diffusor-Grundkörper und dem distalen Ende des Lichtleiters eine Verbindungszone auf, die form- und/oder stoffschlüssig mittels Verkleben, Spleißen oder Verpressen hergestellt ist und die den Diffusor-Grundkörper und den Kerndurchmesser oder den Faserbündeldurchmesser des

Lichtleiters verbindet. Der Begriff Spleißen meint in diesem Zusammenhang ein festes, stoffschlüssiges Verbinden von Diffusor-Grundkörper und Lichtleiter durch ein

Anschmelzen, also ein Erweichen durch

Temperaturbeaufschlagung, zumindest eines der beiden zu verbindenden Körper, vorzugsweise des Lichtleiters, und anschließendem Inkontaktbringen. Eine feste Verbindung kann sich dann bei einem Abkühlen einstellen. Hierzu kann ein brechwertangepasster, hochtransparenter Kleber verwendet werden. Beim Spleißen wird mittels einer Corona-Entladung und/oder mittels eines Lasers,

üblicherweise mit einem CO 2 -Laser, der Lichtleiter und der Diffusor-Grundkörper an- beziehungsweise aufgeschmolzen und zusammengeführt. Je nach Material, welches für den

Diffusor-Grundkörper und dem Lichtleiter verwendet wird, kann es erforderlich sein, dass zur Anpassung der

Wärmeausdehnungskoeffizienten ein Zwischenmedium verwendet wird. Dieses kann beispielsweise bei einer Glas-/ Quarz- Verschmelzung ein Lot- oder Übergangsglas oder ein

optischer Kleber oder Kitt sein.

Zum Anpassen gegebenenfalls unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten kann es von Vorteil sein, wenn zwischen dem Diffusor-Grundkörper und dem distalen Ende des Lichtleiters zusätzlich in der Verbindungszone ein

Zwischenmedium vorgesehen ist. Dieses kann beispielsweise ein Übergangsglas oder Lotglas sein. Andererseits kann dies auch ein transparenter dauerelastischer Kleber sein. Des Weiteren kann in der Verbindungszone ein optisches Element angeordnet sein oder die Verbindungszone als optisches Element ausgeführt sein, um beispielsweise die

Strahlführung und/oder Lichtlenkung durch geometrische oder Anpassung von Brechwerten zu modifizieren.

Zum Schutz des Diffusor-Grundkörpers ist ferner von Vorteil eine Hülle vorgesehen, welche in einer bevorzugten

Ausführungsform den Diffusor-Grundkörper vorzugsweise zumindest teil- oder abschnittsweise oder auch vollständig umschließt, wobei es vorteilhaft sein kann, wenn zusätzlich mindestens auch die Verbindungszone zwischen Diffusor- Grundkörper und Lichtleiter umschlossen ist. Damit kann die mechanische Belastbarkeit der Verbindung

Lichtleiter/Diffusor-Grundkörper erhöht werden. Von Vorteil weist der Lichtleiter in diesem Bereich keine Buffer- Schicht auf, so dass diese Zone mit einer derartigen Hülle geschützt werden kann, ohne dass ein sogenannter Recoating- Prozess zum mechanischen Schutz erfolgen müsste.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der Diffusor-Grundkörper keine ungeschützten Oberflächen mehr auf, weder in Richtung oder im Bereich der Einkoppelstelle noch in entgegengesetzter Richtung, welche nicht von der schützenden Hülle bedeckt sind. Dies bietet einen

zusätzlichen und festen Schutz der Oberfläche des Diffusor- Grundkörper und/oder der Einkoppelstelle, etwa vor äußeren Beschädigungen der Oberfläche des Diffusor-Grundkörpers wie Rissen oder Kratzer infolge der Verwendung, was zu einer veränderten Abstrahlcharakteristik führen könnte und was damit sehr nachteilig für die vorgesehenen Anwendungen sein kann. Dadurch kann die Langlebigkeit des

Beleuchtungssystems gesteigert werden.

In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform umschließt die Hülle zumindest die Verbindungszone zwischen Diffusor-Grundkörper und Lichtleiter und sorgt auf diese Weise für eine besonders hohe Stabilität der Verbindung, da der Außenbereich der Verbindung vor äußeren Einflüssen besonders gut geschützt ist. Eine Hülle, welche zumindest die Verbindungszone zwischen dem Diffusor-Grundkörper und dem Lichtleiter schützt und umschließt bietet einen

weiteren großen Vorteil. Da der Lichtleiter hier über keine Buffer-Schicht verfügt, ist dieser Bereich anfällig für Korrosion, etwa in Verbindung mit Wasserdampf in der

Atmosphäre oder durch Kontakt mit Flüssigkeiten oder

Feuchtigkeit während der Verwendung. Eine

feuchtigkeitsdichte Hülle gerade in diesem Bereich schützt demnach auch den Lichtleiter im Kontaktbereich mit dem Diffusor-Grundkörper sicher vor Korrosion und verlängert damit ebenso die Langlebigkeit des Beleuchtungssystems.

Die Hülle kann dabei eine für seitlich aus dem Diffusor- Element emittiertes Licht transparente oder transluzente Schicht, bestehend aus Flüssig-Silikon, thermoplastischem Polymer, Schmelzkleber, 2-komponentigen Kleber oder Sol- Gel-Glas, aus einem Schrumpfschlauch oder aus zusätzlich aufgesetzten transparenten oder transluzenten

Aufsatzelementen umfassen, die den Diffusor-Grundkörper und/oder die Übergangsstelle zwischen Diffusor-Grundkörper und Lichtleiter umschließen. Als vorteilhaft hat sich auch eine Lackschicht herausgestellt, welche zusätzliche

lichtstreuende Pigmente, z.B. in Form von Titanoxid,

Aluminiumoxid oder Kalziumcarbonat, enthält. Damit kann zusätzlich eine Homogenisierung der Abstrahlung erreicht werden. Die Schicht kann beispielsweise als Tauchschicht oder durch Bestreichen der Oberfläche aufgebracht sein.

Denkbar ist auch ein Einschluss mit einem vergleichsweise niedrig schmelzenden Glas, welches eine niedrige

Verarbeitungstemperatur von vorzugsweise kleiner 500 °C, bevorzugt kleiner als 400 °C und besonders bevorzugt kleiner als 300 °C aufweist. Bei der Auswahl eines geeigneten Glases ist darauf zu achten, dass die

Erweichungs- bzw. Verarbeitungstemperatur des ausgewählten Glases niedriger ist als diejenige des Diffusor-Elements oder des Diffusor-Grundkörpers. Hierdurch wird

gewährleistet, dass es bei dem Aufbringen des niedrig schmelzenden Glases auf den Diffusor-Grundkörper keine unerwünschten Veränderungen, etwa bezüglich der

Streuzentren und damit der Abstrahlcharakteristik, auftreten können. Von Vorteil ist die

Verarbeitungstemperatur des aufzubringenden Materials um wenigstens 50 K, bevorzugt wenigstens 100 K niedriger als die Erweichungstemperatur des Diffusor-Elements. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Diffusor-Element

verschiedene Materialien umfassen kann, etwa auch den Kern und/oder Mantel des Lichtleiters, sowie den Diffusor- Grundkörper. Von Vorteil werden daher diese ggf.

unterschiedlichen Erweichungstemperaturen

mitberücksichtigt .

Die Hülle weist dabei eine bestimmte minimale und eine maximale Dicke auf, so dass einerseits ein hinreichender Schutz des Diffusor-Grundkörpers gegeben ist und

andererseits das Diffusor-Element insgesamt nicht zu groß für die geplanten Verwendungen wird. Eine zu dick

ausgebildete Hülle kann auch zu einer unerwünschten

Schwächung der Abstrahlung führen.

Typische Schichtdicken einer Lack-Schicht liegen bei etwa 10 mpi bis 100 mpi, wobei auch mehrlagige Schichten vorgesehen sein können. Typische Dicken eines Schlauches beginnen bei etwa 5 mpi und gehen bis etwa 500 mpi.

Vorzugsweise umfasst das Diffusor-Element zumindest ein Streuelement bzw. ist als Streuelement ausgebildet und umfasst zumindest ein Streuzentrum. Die radiale, sphärische Abstrahlcharakteristik wird bei der vorliegenden Erfindung durch Streuung des in den Diffusor-Grundkörper

eingeleiteten Lichts in dem Streubereich bewirkt, in welchem die Streuung stattfindet.

Verantwortlich für die Streuung sind die Streuzentren, welche in den Streubereich eingelagert

sind. Im Sinne der Erfindung sind Streuzentren

grundsätzlich alle Partikel und/oder

Materialagglomerationen und/oder inhomogene Bereiche, gleich welcher Form, welchen Materials und/oder welcher Größe, die das Licht streuen können. Die Streuzentren können durch klassische Streuung, insbesondere Rayleigh- und/oder Mie-Streuung, ebenso wie durch Beugung und/oder Reflektion sowie Mehrfachprozessen dieser Mechanismen untereinander ihre streuende Wirkung entfalten. Ihre

Funktion ist lediglich, individuell oder in ihrer Summe auftreffendes Licht abzulenken.

Ebenso denkbar sind optisch aktive Pigmente, beispielsweise Leuchtstoffe, also Stoffe, die eine Lumineszenz infolge einer Anregung zeigen können. Diese können beispielsweise bestimmte Phosphore umfassen, die eingestrahltes Licht einer bestimmten Wellenlänge in ein Licht einer anderen Wellenlänge konvertieren und abstrahlen können. Neben diesen durch ihre Phosphoreszenz gekennzeichneten Stoffe können beispielsweise auch Stoffe, die über eine

Fluoreszenz verfügen, verwendet werden. Derartige

Materialien sind auch als organische oder anorganische Phosphore, die sich in eine Matrix aus inaktivem Material, beispielsweise Kunststoffe (Epoxy und Silikon) , Glas, Glaskeramik oder glasartige Werkstoffe oder Keramik einbetten lassen, oder als keramische Konverter, sog.

Optokeramiken, den Phosphor bilden, bekannt. Damit lassen sich auch Abstrahlungen mit überlagerten Spektren aus der eingestrahlten und abgestrahlten Wellenlänge realisieren.

Eine Mehrzahl von Streuzentren kann in einer bestimmten vorgebbaren geometrischen Anordnung im Volumen,

vorzugsweise um den Mittelpunkt des Diffusor-Grundkörpers herum, angeordnet sein.

Denkbar sind unterschiedliche Anordnungen und/oder

Konzentrationen der Streuzentren im Volumen des Diffusor- Grundkörpers .

So kann in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, die Streuzentren in einer regelmäßigen Struktur und homogenen Konzentration in dem Volumen des Diffusor- Grundkörpers anzuordnen, vorzugsweise um den Mittelpunkt herum, was zu einer gleichmäßigen Konzentration im Volumen führt. Die Dichte der Streuzentren kann durch chemische oder thermische Prozesse eingestellt werden, so dass eine homogene, aber auch eine inhomogene Verteilung über das Gesamtvolumen einstellbar ist. In einer weiteren Ausführungsform kann auch ein Verbundkörper als Streuelement vorgesehen sein, welcher zumindest ein stark streuendes Material umfasst,

beispielsweise ein hochdotiertes Weißglas. Die Streuung kann durch gezielt eingelagerte Streuzentren lokal

eingestellt werden.

In einer anderen Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass eine Kernzone um den Mittelpunkt des Diffusor- Grundkörpers herum keine oder eine deutlich reduzierte Anzahl von Streuzentren je Volumeneinheit gegenüber der Anzahl von Streuzentren je Volumeneinheit außerhalb der Kernzone aufweist und somit die Streuzentren überwiegend außerhalb dieser Kernzone angeordnet sind. Die Kernzone betrifft dabei vorzugsweise ein den Mittelpunkt umgebendes Volumen mit einer Ausdehnung, welche nicht größer ist als die Hälfte der größten Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer Richtung. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass das eingekoppelte Licht, welches in der Regel mit geringer NA (< 0,3, typischerweise um die 0,2) eingekoppelt wird, nicht sofort an den Streuzentren gestreut wird, sondern homogen mit gleicher Intensität kugelförmig

abgestrahlt wird.

Bei dieser Ausführungsform unterscheidet sich demnach die Streuzentrendichte im oberflächennahen Bereich des

Diffusor-Grundkörpers von derjenigen im mittelpunktsnahen Bereich des Diffusor-Grundkörpers, bevorzugt ist dabei die Streuzentrendichte im oberflächennahen Bereich grösser als im mittelpunktsnahen Bereich; besonders bevorzugt liegt ein Gradient der Streuzentrendichte vor. Der Begriff Streuzentrendichte meint hierbei die Dichte, also die

Anzahl an Streuzentren pro Volumeneinheit.

Zu den Streuzentren gehören u.a. Poren, Partikel,

Kristallite, Polykristallite, poröse und/oder pigmentierte und/ oder optisch aktive Pigmente, z.B. in Form von

Phosphore und/oder eingefärbte Bereiche, beispielsweise eingefärbte Partikel, eingefärbte Kristallite oder

eingefärbte Pigmente, oder Färbungen des Glases, oder Inhomogenitäten in Form von Brechungsindexschwankungen oder beliebige Kombinationen derartiger Streuzentren, wobei die Inhomogenitäten des anorganisches Materials

Phasenseparation, Entmischungen und/oder partikuläre

Einlagerung, Keime und/oder Kristallite umfassen.

Dabei können vorteilhaft auch Kombinationen der vorstehend beispielhaft genannten Streuzentren in dem anorganischen Material vorliegen. Die Inhomogenitäten eines Glases oder einer Glaskeramik, welche die Streuelemente bei Glas- oder Glaskeramikmatrixlösungen bilden können, umfassen

beispielsweise Phasenseparationen, Entmischungen und/oder partikuläre Einlagerungen, Keime und/oder Kristallite.

Im Fall von Glas oder Glaskeramik als anorganisches

Material für den Diffusor-Grundkörper können als

Streuzentren bevorzugt Streupartikel in das Glas oder die Glaskeramik eingelagert werden, oder aber die Streuzentren werden durch inhomogene Bereiche des Glases oder der

Glaskeramik gebildet, in das sie eingelagert sind. Derartige Streuzentren auf der Basis von Streupartikeln im Glas oder in einer Glaskeramik oder inhomogene Bereiche des Glases oder der Glaskeramik sowie die zugrundeliegenden Verfahren zur Herstellung werden beispielsweise in der Schrift WO 2009/100834 der Anmelderin beschrieben, dessen Inhalt hiermit vollumfänglich zum Gegenstand der

vorliegenden Erfindung gemacht wird.

Im Fall des Einsatzes von Streupartikeln als Streuzentren werden bevorzugt Streupartikel verwendet, deren

Schmelztemperatur größer ist als die Schmelztemperatur des Glases oder der Glaskeramik, in welche sie eingebettet sind. Weil die Streupartikel in diesem Fall zumindest ihre streuenden Eigenschaften beim Herstellungsprozess nicht verändern, wird ihre Auswahl erleichtert und sie können entsprechend als Rohmaterial zugekauft werden.

Bevorzugt weisen die Streupartikel einen Durchmesser zwischen 10 nm und 5.000 nm auf, besonders bevorzugt zwischen 100 nm und 1.200 nm. Für nicht runde Streupartikel wird als Durchmesser im Sinne der Erfindung ihre maximale Ausdehnung verstanden. Dies gilt auch für Größenangaben an andere Stellen, wo ebenfalls die Angabe eines Durchmessers als maximale Ausdehnung in einer Richtung verstanden werden soll, sofern das zugrundeliegende Objekt keinen Durchmesser aufweist. Streupartikel mit den oben genannten Dimensionen sind beispielsweise gut geeignet in Verbindung mit einem Weißglas als Material für den Diffusor-Grundkörper.

Diese Abmessung können auch für andere Formen der

Streuzentren gelten, etwa für Poren, Kristallite oder Inhomogenitäten, wobei durch Phasentrennung oder

Entmischung entstandene Inhomogenitäten eher kleinere

Durchmesser, beispielsweise in einem Bereich von 10 nm bis 1.000 nm oder von 100 nm bis 800 nm aufweisen können. So werden als vorteilhafte Größen von Partikeln oder Poren in einem Borosilikatglas etwa 200 nm bis 700 nm oder 200 nm bis 500 nm angenommen.

Die Streupartikel können aus einer Vielzahl von Materialen ausgewählt sein. Bevorzugt bestehen sie im Wesentlichen aus S1O2 und/oder BaO und/oder MgO und/oder BN und/oder AIN und/oder SN und/oder ZrC> 2 und/oder Y2O3 und/oder AI2O3 und/oder T1O2 und/oder Ru und/oder Os und/oder

Rh und/oder Ir und/oder Ag und/oder Au und/oder Pd und/oder Pt und/oder diamantartiger Kohlenstoff und/oder

Glaskeramik-Partikel. Mischungen von Streupartikeln aus verschiedenen Materialien, Verbindungen und/oder

Konglomerate aus diesen oder auch miteinander verschmolzene und/oder gesinterte Streupartikel sind ebenfalls denkbar und von der Erfindung mit umfasst ebenso wie die

metallischen Komponenten der vorgenannten Oxide und Nitride alleine .

Die Effizienz der Auskopplung aus dem Streubereich ist neben der streuenden Eigenschaft der Streupartikel als intrinsischem Parameter auch von der Konzentration der Streupartikel im Streubereich selbst abhängig. Über die Wahl der Konzentration der Streuzentren im Streubereich ist eine Skalierung der Emission möglich.

Eine Ausführungsform der Erfindung sieht daher vor, dass die Streuzentren durch Streupartikel gebildet werden, wobei die Konzentration der Streupartikel im Streubereich von 10 ppm bis 1.000 ppm und bevorzugt von 20 ppm bis 100 ppm beträgt. Hierbei bezieht sich die Konzentrationsangabe in ppm auf den Anteil der Streupartikel im Verhältnis zu den Masseanteilen der Bestandteile des jeweiligen anorganischen Materials, in welchem die Streupartikel eingelagert sind. Auch im Fall von andersartigen Streuzentren, beispielsweise Poren, Inhomogenitäten im Material oder Kristallite im Fall einer Glaskeramik, haben sich diese Konzentrationen als hilfreich herausgestellt.

Dienen beispielsweise inhomogene Bereiche des Glases oder der Glaskeramik als Streuzentren, ergibt sich eine

alternative Ausführungsform der Erfindung, in der

die inhomogenen Bereiche bevorzugt durch Phasentrennung und/oder Entmischung der Komponenten des Glases oder der Glaskeramik gebildet werden, in welches sie

eingelagert sind.

Der Diffusor-Grundkörper selbst umfasst gemäß der

Erfindung, wie zuvor beschrieben, ein anorganisches

Material, insbesondere ein Glas, eine Glaskeramik, ein Quarzglas oder einen glasähnlichen Werkstoff oder einen Verbundwerkstoff aus den zuvor genannten Materialien.

Besonders bevorzugt werden aber Gläser,

Mehrkomponentengläser oder Glaskeramik oder

Verbundwerkstoffe aus diesen Materialien verwendet, da sie ein einfacheres und besseres Einstellen der

AbstrahlCharakteristik ermöglichen . Glas oder Glaskeramik als Material für den Diffusor- Grundkörper ist besonders geeignet, da es, beispielsweise im Vergleich zu Kunststoffen, wesentlich robuster und vor allem thermisch stabiler ist, so dass auch größere

Laserleistungen applizierbar sind.

Für die vorgesehenen Verwendungen kann ein Material für den Diffusor-Grundkörper als besonders geeignet angesehen werden, welches sich neutral gegenüber elektromagnetischer Strahlung in demjenigen Wellenlängenbereich verhält, welcher für die vorgesehene Verwendung ausgewählt ist und demzufolge vorzugsweise von der Lichtquelle abgestrahlt wird. Der für Erfindung relevante Wellenlängenbereich elektromagnetischer Strahlung liegt bei etwa 0,4 gm bis etwa 2,2 gm. Für Phototherapie-Anwendungen sind typische Bereiche im sichtbaren Spektrum, insbesondere im roten Spektralbereich zwischen 600 nm und 700 nm, insbesondere bei 690 nm, oder im NIR-Bereich zwischen 700 nm und 1000 nm. EVLT-Anwendungen zielen hier eher auf Wellenlängen von 800 nm bis 2,2 pm ab, typischerweise in einem Bereich von 980 nm bis 1.100 nm, um die 1.500 nm und Bereiche zwischen 1 , 9 pm bis 2,2 pm.

Erfindungsgemäß ist in einer ersten Ausführungsform

vorgesehen, für den Diffusor-Grundkörper ein Glas mit oder ohne Eigenfärbung auszuwählen, bei welchem die gewünschte Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung nicht

absorbiert wird. Dies kann ein Weißglas sein, welches weiße Pigmente umfasst, um einen weißlichen Farbeindruck zu bewirken . In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der Diffusor-Grundkörper ein Silikat-Weißglas. Dieses weist eine extreme Streuwirkung auf. Vorzugsweise handelt es sich dabei um ein As-Pb-haltiges Silikatglas. Ein solches Glas ist ein Silikatglas, welches Blei (Pb) und Arsen (As) beinhaltet. Im Fall von inhomogenen Bereichen als

Streuelement können diese inhomogenen Bereiche einen gegenüber dem umgebenden Glas erhöhten Gehalt an Blei und/oder Arsen aufweisen. Alternativ können

selbstverständlich auch Streuelemente, etwa Streupartikel, eingelagert sein und die Streuzentren ausbilden.

Ein besonders geeignetes Glas für den Diffusor-Grundkörper ist ein Na-Al-K-As-Pb-Silikatglas . Dieses kann wenigstens 25 Gew.-% Bleioxid im Glas, bevorzugt wenigstens 30 Gew.-%

Bleioxid umfassen. Inhomogene Bereiche, welche die

Streuelemente darstellen, beispielsweise tröpfchenförmige Entmischungszonen mit erhöhtem Bleigehalt, bilden dann Bleiarsenat mit beispielsweise 38 Gew.-% Blei oder darüber hinaus aus, wobei diese Entmischungszonen einen Durchmesser zwischen 100 nm und 600 nm aufweisen können. Das Na-Al-K- As-Pb-Silikatglas kann 3 Gew.-% Arsenoxid oder mehr

umfassen. Eine mögliche Zusammensetzung eines

erfindungsgemäß geeigneten Na-Al-K-As-Pb-Silikatglases zeigt Tabelle 1.

Tabelle 1: Zusammensetzung eines erfindungsgemäß geeigneten Na-Al-K-As-Pb-Silikatglases

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein Na- Al-K-As-Pb-Silikatglas als Farbglas mit weißer Anmutung mit 30 Gew.-% Bleioxid und 3 Gew.-% Arsenoxid ausgewählt. Es werden keine Streupartikel eingebracht, sondern bei der Erzeugung des zu Beginn transparenten und farblosen

Farbglases entmischt dieses, so dass Entmischungszonen mit einer Größe von 50 nm bis 500 nm Durchmesser entstehen, welche gleichmäßig verteilt sind. Diese Entmischungszonen sind Bleiarsenat und verfügen über einen wesentlich

größeren Brechungsindex als das Grundglas, wodurch sich der Streueffekt ergibt. Dieses nun weiße, opake Farbglas kann dann zu den gewünschten Geometrien für den Diffusor- Grundkörper weiterverarbeitet werden, also beispielsweise zu einer kugelförmigen Geometrie. Selbstverständlich sind auch andere Gläser, auch bleifreie bzw. schwermetallfreie oder -arme Gläser, möglich und geeignet für die Erfindung. Beispiele für solche Gläser für den Diffusor-Grundkörper aus dem Bereich der bleifreien Zinn-Silikat-Gläser beziehungsweise Alkali-Zink-Silikat Gläser beinhalten folgende Komponenten (angegeben in Gew.-% auf Oxidbasis) :

Tabelle 2: Zusammensetzungsbereich eines bleifreien Zinn- Silikat-Glases in Gew.-%

So kann beispielsweise ein Na-Al-K-Ca-Zn-Silikatglas verwendet werden, welches blei- und arsenfrei ist, was unter Umweltgesichtspunkten von Vorteil sein kann. Auch hier ist es möglich, beispielsweise kugelförmigen Poren im Volumen auszubilden, welche in diesem Fall kalziumreiche Ablagerungen darstellen. Durch diese Inhomogenitäten im Glas werden die Streuzentren ausgebildet. Die erreichbare Größe der Poren liegt bei bis zu 500 nm. Die kalziumreichen Ablagerungen in diesen Entmischungszonen bestehen aus CaF2.

Weitere geeignete Gläser sind die Gläser vom Typ N-BK7, optisches Bor-Kronglas der Anmelderin oder Borosilikatglas.

In diesem Zusammenhang ist beispielsweise ein weiteres für die Erfindung sehr geeignetes Material zu nennen, welches geeignet ist, Mie-Streuung zu induzieren. Die Mie-Streuung meint eine Streuung, welche entsteht, wenn ein Fehler, etwa eine Inhomogenität, in ihrer Größe mit der aktuellen

Wellenlänge vergleichbar ist, d. h. größer als 10 % der Wellenlänge ist.

Die Herstellung und verschiedene Konfigurationen derartige Materialien sind in der Druckschrift WO 2014/165048 Al bzw. DE 11 2014 001 293 T5 der Anmelderin beschrieben, deren Inhalt diesbezüglich ebenfalls vollumfänglich zum

Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Erfindungsgemäß kann der Diffusor-Grundkörper aus porösem oder phasengetrenntem Glas hergestellt sein, welches ausgebildet ist, eine Streuung in der gewünschten

Abstrahlrichtung zu optimieren, während zur selben Zeit der gewünschte Raumwinkel von gestreutem Licht in der

gewünschten Abstrahlrichtung erreicht wird.

Deshalb wird gemäß einer weiteren Ausführungsform der

Erfindung ein streuender Diffusor-Grundkörper

bereitgestellt, welcher aus einem Glassystem ausgebildet ist, das eine Phasentrennung durchläuft, wie z.B. das klassische Borosilikatglassystem; die Systeme K 2 <3-Si0 2 , K2O- Li 2 0-Si0 2 , K 2 0-Na 2 0-SiC> 2 und K 2 0-Ba0-Si0 2 (Kawamoto and

Tomozawa, 1981, J. Amer. Ceram. Soc., vol. 64 (5), 289-

292); das System Mg0-Al 2 0 3 -Si0 2 (Zdaniewski, 1978, J. Amer. Ceram. Soc., vol. 61 (5-6), Seiten 199-204); und das System

CdF 2 -LiF-AlF 3 -PbF 2 (Randall et al . , 1988, J. Amer. Ceram. Soc., vol. 71 (12), Seiten 1134-1141)].

Diese können mittels einer kontrollierten thermischen

Behandlung einer Phasentrennung unterworfen werden, wobei sich die Glaszusammensetzung in zwei Phasen trennt, und wahlweise einem weiteren Eingriff zum Erzeugen einer offenen Porosität innerhalb des Glases durch einen

Laugeschritt, um ein Glas mit Poren in der Größenordnung von 200 bis 700 nm, z. B. 200 bis 500 nm, bevorzugt von 300 bis 500 nm, besonders bevorzugt von 300 bis 450 nm, mit einer Anzahldichte von annähernd 10 8 bis 10 12 mirr 3 ,

bevorzugterweise 10 9 bis 10 11 mirr 3 , insbesondere

bevorzugterweise 10 10 bis 10 11 mirr 3 , zu erhalten. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein

Diffusor-Grundkörper mit einem Streuelement bereitgestellt, der durch Schmelzen eines Borosilikatglases, bevorzugt eines Alkali-Borosilikatglases, hergestellt ist, das, nachdem es zur Entspannung langsam gekühlt wurde, einer Phasentrennung unter Verwendung einer gut kontrollierten thermischen Behandlung unterworfen wird, wobei die

Zusammensetzung sich in eine silikatreiche Phase und eine borreiche Phase trennt, und wahlweise einem weiteren

Eingriff zur Erzeugung offener Porosität innerhalb des Glases durch einen Säurelaugungsschritt und einen Poren reinigenden kaustischen Laugungsschritt ausgesetzt, um ein Glas mit Poren in der Größenordnung von 200 bis 700

nm, z. B. 200 bis 500 nm, bevorzugt von 300 bis 500 nm, besonders bevorzugt von 300 bis 450 nm, mit einer

Anzahldichte von annähernd 10 8 bis 10 12 mirr 3 ,

bevorzugterweise 10 9 bis 10 11 mirr 3 , insbesondere

bevorzugterweise 10 10 bis 10 11 mirr 3 zu erhalten.

Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung wird ein

Diffusor-Element bereitgestellt, umfassend wenigstens eine optische Faser und wenigstens einen Mie-streuenden

Diffusor-Grundkörper zum Zerstreuen von Licht, das von der wenigstens einen optischen Faser emittiert wird, wobei der wenigstens eine Mie-streuende Diffusor-Grundkörper ein phasengetrenntes oder poröses Glas (wie beispielsweise ein Borosilikatglas, bevorzugterweise ein Alkali- Borosilikatglas) mit disperse Phase-Partikeln mit einer Partikelgröße von 200 bis 700 Nanometer, z.B. 200 bis 500 Nanometer oder Poren mit einer Größe von 200 bis 700 Nanometer, z.B. 200 bis 500 Nanometer, bei einer

Anzahldichte von 10 8 bis 10 12 mirr 3 umfasst.

Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung wird ein

Beleuchtungssystem bereitgestellt, umfassend eine optische Faser oder ein optisches Faserbündel und ein optisches streuendes Element, das an dem distalen Ende der optischen Faser oder des optischen Faserbündels angefügt ist, zum Zerstreuen von Licht, das von dem distalen Ende der

optischen Faser oder des optischen Faserbündels emittiert wird, wobei das optische streuende Element ein

phasengetrenntes oder poröses Glas (wie beispielsweise ein Borosilikatglas, bevorzugterweise ein Alkali- Borosilikatglas) mit disperse Phase-Partikeln mit einer Partikelgröße von 200 bis 700 Nanometer, z.B. 200 bis 500 Nanometer, oder Poren mit einer Größe von 200 bis 700 Nanometer, z.B. 200 bis 500 Nanometer, bei einer

Anzahldichte von 10 8 bis 10 12 mirr 3 , umfasst.

Die Bezugnahmen auf eine Partikelgröße von, zum Beispiel, 200 bis 700 Nanometer und eine Porengröße von, zum

Beispiel, 200 bis 700 Nanometer sollen bedeuten, dass die relevanten Poren oder Partikel einen tatsächlichen

Durchmesser von 200 bis 700 Nanometer aufweisen. So wird, zum Beispiel, in einem Diffusor-Grundkörper gemäß der

Erfindung die Menge, d.h. die Anzahldichte, von Partikeln oder Poren mit einem tatsächlichen Durchmesser von z.B. 200 bis 700 Nanometer, 10 8 bis 10 12 mirr 3 , (bevorzugterweise 10 9 bis 10 11 mirr 3 , insbesondere bevorzugterweise 10 10 bis 10 11 mirr 3 ) betragen. Der Diffusor-Grundkörper kann Partikel oder Poren mit einem tatsächlichen Durchmesser außerhalb des Bereiches von 200 bis 700 Nanometer umfassen, jedoch wird die Anzahl von Partikeln oder Poren mit einem tatsächlichen Durchmesser von 200 bis 700 Nanometer 10 8 bis 10 12 mirr 3 (bevorzugterweise 10 9 bis 10 11 mirr 3 , insbesondere bevorzugterweise 10 10 bis 10 11 mirr 3 ) betragen.

Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung wird ein

Verfahren zur Herstellung eine Diffusor-Elements mit einem Mie-streuenden Diffusor-Grundkörper bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst: Herstellen eines Mie-streuenden optischen Elements durch Unterwerfen eines zur Entspannung langsam gekühlten Glases (wie beispielsweise ein

Borosilikatglas, bevorzugterweise ein Alkali- Borosilikatglas) einer Phasentrennung unter Verwendung einer kontrollierten thermischen Behandlung, und wahlweise Unterwerfen des phasengetrennten Glases einer Säurelaugung, um Poren zu erzeugen, und einer kaustischen Laugung, um die resultierenden Poren zu reinigen, und Anfügen des

resultierenden Mie-streuenden optischen Elements an das Ende einer optischen Faser oder an das Ende eines Bündels optischer Fasern.

Gemäß eines weiteren Aspekts wird ein Verfahren

bereitgestellt zum Zerstreuen oder Streuen von Licht, das durch Transmittieren des Lichts durch ein optisches

streuendes Element, vorzugsweise durch den Diffusor- Grundkörper, umfassend ein phasengetrenntes oder poröses Glas (zum Beispiel ein Borosilikatglas oder ein Alkali- Borosilikatglas) mit disperse Phase-Partikeln mit einer Partikelgröße von 200 bis 700 Nanometer, z.B. 200 bis 500 Nanometer oder Poren mit einer Größe von 200 bis 700

Nanometer, z.B. 200 bis 500 Nanometer, bei einer

Anzahldichte von 10 8 bis 10 12 mirr 3 , erfolgt.

Zum Beispiel kann das optische streuende Element durch Schmelzen eines Borosilikatglases, bevorzugterweise eines Alkali-Borosilikatglases, hergestellt werden, das nachdem es zur Entspannung langsam gekühlt wird einer

Phasentrennung unter Verwendung einer gut kontrollierten thermischen Behandlung unterworfen wird, und wahlweise einen weiteren Eingriff zum Erzeugen offener Porosität innerhalb des Glases durch einen Säurelaugungsschritt und einen Poren-reinigenden kaustischen Laugungsschritt, um ein Glas zu erhalten, das Poren in der Größenordnung von 200 bis 700 Nanometer, z.B. 200 bis 500 Nanometer,

bevorzugterweise 300-500 nm, insbesondere 300-450 nm, mit einer Anzahldichte von annähernd 10 8 bis 10 12 mirr 3 ,

bevorzugterweise 10 9 bis 10 11 mirr 3 , insbesondere

bevorzugterweise 10 10 bis 10 11 mirr 3 aufweist.

Erfindungsgemäß induziert eine thermische Behandlung des Borosilikat-Mutterglases , bevorzugterweise ein Alkali- Borosilikatglas, vorzugsweise in einer der unten

aufgeführten Zusammensetzungen, eine Glas-in-Glas- Phasentrennung . Die Phasen sind als eine silikatreiche Phase und eine Bor-reiche Phase definiert. Nachdem

Durchlaufen der Wärmebehandlung, kann das Mutterglas dann chemisch gelaugt werden. Wenn das Mutterglas chemisch gelaugt wird, wird die Wirtsphase (engl, host phase) oder Massenphase (engl, bulk phase) als die silikatreiche Phase betrachtet und die Poren, die aus dem Entfernen der Bor ¬ reichen Phase resultieren, werden als das streuende Merkmal betrachtet .

Um ein Glas zu erhalten, das eine derartige Kombination von Merkmalen im Nanobereich in der Größenordnung von 200 bis 700 nm, z.B. 200-500 nm, mit einer Anzahldichte von

annähernd 10 8 bis 10 12 mirr 3 aufweist, sollte das Glas einem gut kontrollierten Wärmebehandlungsprofil unterworfen werden. Hinsichtlich kommerziell-verfügbarer Produkte ist zum Beispiel ein poröses Glas von der Fa. SCHOTT AG, Mainz, bekannt unter der Bezeichnung CoralPor™, etwa für

Anwendungen in Chromatographie-Medien,

Referenzelektrodenkreuzungen, als Wirtsmaterial für

Sensoren und als ein Additiv (Füllstoff) in Beschichtungen (siehe James et al . , US 2013/0017387) . Während der

Herstellung wird CoralPor™ poröses Glas einer vorsichtig kontrollierten Wärmebehandlung unterworfen, um eine Glas- in-Glas Phasentrennung zu induzieren. Diese Wärmebehandlung bestimmt letztlich die endgültige Größe der in dem Material vorhandenen Streuungsmerkmale. Dies führt dazu, dass das Herstellungsverfahren manipuliert werden kann, um

CoralPor™ poröses Glas in einer Form herzustellen, die den gewünschten Kriterien, d.h. 200 bis 700, z.B. 200-500 nm Merkmale bei einer Anzahldichte von 10 8 bis 10 12 mirr 3 , genügt .

Erfindungsgemäß können die streuenden optischen Elemente hergestellt werden durch, zum Beispiel, Schmelzen eines Borosilikatglases, bevorzugterweise eines Alkali- Borosilikatglases, das, nachdem es zur Entspannung langsam gekühlt wurde, einer Phasentrennung mittels einer

thermischen Behandlung mit kontrolliertem Temperatur- /Zeitverlauf in dem Temperaturbereich von 500 - 800 °C, wie beispielsweise 600 - 800 °C, bevorzugt 650-750 °C,

bevorzugter 700 - 725 °C, für eine Zeitspanne von, zum Beispiel, 1 bis 150 Stunden, wie bspw. 24 bis 48 Stunden oder 48 bis 80 Stunden unterworfen wird. Zum Beispiel kann für eine gegebene Zusammensetzung die thermische

Behandlung, die eingesetzt wird, um Merkmale im Nanobereich von etwa 200 Nanometer zu erreichen, eine Dauer von 20-26 Stunden bei 700 °C umfassen. Hier spielt auch die

Abkühlphase eine Rolle, welche ebenfalls zu Erzielung einer optimalen bzw. erwünschten Streuwirkung hinsichtlich ihres Temperatur-/ Zeitverlaufs entsprechend zu kontrollieren ist.

Die Bedingungen können, basierend auf den verwendeten

Schmelzparametern (d.h. Temperatur und Abschreckverfahren (engl, quenching method) ) und Zusammensetzung eingestellt werden. Allgemein ist das eingesetzte Verfahren abhängig von dem gewünschten Phasenwachstum. Zum Beispiel führt, innerhalb der Phasentrennungsregion, im Allgemeinen, eine erhöhte Temperatur für längere Dauer zu größeren

Merkmalsgrößen, obwohl die Größe der Merkmale auch von der spezifischen Zusammensetzung abhängen wird.

Dieses thermische Behandlungsverfahren kann für einige Anwendungen als vollständig angesehen werden. Mit anderen Worten werden für einige Anwendungen keine weiteren

Verfahrensschritte benötigt, um die gewünschten Ergebnisse von 200 nm bis 700 nm, z.B. 200-500 nm Merkmale mit einer Anzahldichte von annähernd 10 8 bis 10 12 mirr 3 zu erreichen. Das Basisglas kann zum Beispiel ein Borosilikatglas sein, das geeignete Siliziumdioxid- und Borat-Gehalte aufweist, damit eine Phasentrennung auftritt, und einen ausreichenden Boratgehalt aufweist, um die gewünschte Anzahldichte von Poren im Nanobereich zu erreichen. Bevorzugt umfasst das Borosilikatglas wenigstens einige Alkalimetalloxide. Zum Beispiel umfasst die Borosilikatglas-Zusammensetzung gemäß einer Aus führungs form der Erfindung (basierend auf Gew.-%) :

B2O3 15, 00-40, 00

S1O2 45, 00-80, 00

R 2 O 0, 0-20, 0

R’O 0, 0-20, 00

R’ ’ 0 2 0, 0-10, 00

AI2O3 0, 0-10, 00 wobei R 2 O die Summe von L1 2 O, Na 2 0, K 2 O, Rb 2 0 und CS 2 O ist (und bevorzugterweise größer als 0 ist) ,

R'O die Summe von BaO, CaO, MgO, SrO, PbO und ZnO ist, und R' Ό2 die Summe von T1O2, Zr02 und Hf02 ist.

Eine weitere für die Erfindung geeignete Borosilikatglas- Zusammensetzung ist nachfolgend angegeben (basierend auf Gew .

65 % bis 85 % S1O2

6 % bis 15 % B2O3

3 % bis 9 % Alkalioxide (Natriumoxid Na 2 0; Kaliumoxid K 2 0)

1 % bis 8 % AI2O3 0 % bis 5 % Erdalkalioxide (CaO, MgO, ... )

Mit Hinblick auf die in dieser Beschreibung genannten

Bereiche umfassen alle Bereiche wenigstens die zwei

Endpunkte der Bereiche, sowie alle Werte zwischen den beiden Endpunkten. Demnach soll, zum Beispiel, ein Bereich von 1 bis 10 so verstanden werden, dass er etwa die Werte 1,0, 1,5, 2,0, 2,8, 3,0, 3,1, 4,0, 4,2, 5,0, 5,3, 6,0, 7,0, 7,7, 8,0, 9,0, 9,9 oder 10,0 ausdrücklich offenbart.

In dem Borosilikatglas funktioniert S1O2 als ein primärer Netzwerkbildner. Demnach umfasst gemäß einem weiteren

Aspekt der Erfindung die Borosilikatglas-Zusammensetzung 45,00-80,00 Gew.-% an S1O2, zum Beispiel 45,00-75,00 Gew.-% an S1O2 oder 45,00-70,00 Gew.-% an S1O2 oder 45,00-65,00 Gew.-% an S1O2 oder 45,00-60,00 Gew.-% an S1O2 oder 50,00- 60,00 Gew.-% an S1O2.

In dem Borosilikatglas funktioniert B2O3 als ein

Netzwerkbildner und als primärer Bildner der Merkmale im Nanobereich des resultierenden phasengetrennten/porösen Glases. Demnach umfasst gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung die Borosilikatglas-Zusammensetzung 15,00-40,00 Gew.-% an B2O3, zum Beispiel 20,00-35,00 Gew.-% an B2O3 oder 20,00-30,00 Gew.-% an B2O3.

Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Borosilikatglas- Zusammensetzung 0,00-20,00 Gew.-% an R 2 O (bevorzugt > 0, 00 20, 00 Gew.-% an R 2 O) , wobei R 2 O die Summe von L1 2 O, Na20, K2O, Rb 2 <0 und CS2O ist, zum Beispiel 1, 00-15, 00 Gew.-% R2O oder 1,00-10,00 Gew.-% R2O oder 2,00-8,00 Gew.-% R2O.

Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Borosilikatglas- Zusammensetzung 0,00-20,00 Gew.-% an R'O (die Summe von BaO, CaO, MgO, SrO, PbO und ZnO) , zum Beispiel 1,00-15,00 Gew.-% R'O oder 1,00-10,00 Gew.-% R'O oder 2,00-8,00 Gew.-% R'O. Die R ' O-Metalloxide können zum Einstellen des

Brechungsindex jeder Phase verwendet werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Borosilikatglas- Zusammensetzung 0,00-10,00 Gew.-% an R''0 2 (die Summe von T1O2, ZrÜ2 und Hf0 2) , zum Beispiel 0, 00-8, 00 Gew.-% R''0 2 oder 1,00-8,00 Gew.-% R''0 2 oder 0,00-5,00 Gew.-% R''0 2 oder 1,00-5,00 Gew.-% R''0 2 . Diese Metalloxide können verwendet werden, um die chemische Beständigkeit zu erhöhen und können zum Einstellen des Brechungsindex jeder Phase verwendet werden.

In der Borosilikatglas-Zusammensetzung agiert AI2O3

üblicherweise als ein Netzwerk-Co-Bildner und kann auch verwendet werden, um die chemische Beständigkeit zu

erhöhen. Demnach umfasst gemäß einem weiteren Aspekt die Borosilikatglas-Zusammensetzung nach der Erfindung 0, 00- 10,00 Gew.-% an AI2O3, zum Beispiel 0,00-8,00 Gew.-% an AI2O3 oder 1,00-8,00 Gew.-% an AI2O3 oder 0,00-5,00 Gew.-% an AI2O3 oder 1,00-5,00 Gew.-% an AI2O3 oder 2,50-5,00 Gew.- % an AI2O3.

Gemäß einem weiteren Aspekt kann das Glas ein Glas gemäß der in James et al . (US 2013/0017387) beschriebenen Glaszusammensetzung sein. Diese Glaszusammensetzung umfasst (basierend auf Gew.-%) : 40-80 % SiCk, 5-35 % B2O3 und 1-10% Na 2 <0, bevorzugt 45-65 % SiCk, 20-30 % B2O3 und 2-8 % Na 2 <0 und besonders bevorzugt 50-55 % SiCk, 25-27 % B2O3 und 5-7% Na 2 <0. Wie in der Schrift US 2013/0017387 offenbart, kann das Glas weitere Bestandteile, wie beispielsweise ZrCk,

T1O2, AI2O3, CaO und/oder ZnO und wahlweise weitere

Bestandteile, z. B. Oxide des Mg, Fe, Mn, Ce, Sn, etc., umfassen .

Die folgenden Tabellen 2-5 stellen weitere Beispiele geeigneter Basisgläser A bis T zur erfindungsgemäßen

Verwendung dar. Allgemein ist entscheidend, dass bei einer Entmischung Phasen mit höherem Brechungsindex neben Phasen mit

niedrigerem Brechungsindex vorliegen, um eine Streuwirkung zu erzielen.

Tabelle 3: Glaszusammensetzungen auf Oxid-Gew . -%-Basis

Tabelle 4: Glaszusammensetzungen auf Oxid-Gew . -%-Basis

Tabelle 5: Glaszusammensetzungen auf Oxid-Gew . -%-Basis

Tabelle 6: Glaszusammensetzungen auf Oxid-Gew . -%-Basis

Ein hinsichtlich seines Herstellprozesses besonders bevorzugter Diffusor-Grundkörper ergibt sich, wenn der Diffusor-Grundkörper aus Borosilikatglas, Zinnsilikatglas oder Alkali-Zink-Silikat-Glas und die Streuelemente aus Weißglas gebildet sind.

Gemäß einer nochmals weiteren Aus führungs form der Erfindung wird ein Diffusor-Grundkörper zur Verfügung gestellt, bei welchem der Diffusor-Grundkörper eine Glaskeramik umfasst oder aus einem glaskeramischen Material gefertigt ist. Die Verwendung eines glaskeramischen Materials für den Diffusor-Grundkörper bietet den Vorteil, dass der Diffusor- Grundkörper als Ganzes im Röntgenbild zumindest teilweise oder abschnittsweise erkennbar ist und somit die Position des Diffusors im Körper eines Patienten bestimmbar ist.

Glaskeramisches Material ist zudem extrem

thermoschockbeständig und besitzt eine hohe spektrale

Transmission bis zu einer Wellenlänge von etwa 2,5 gm, was es für die Erfindung besonders interessant macht. Dabei kann ein glaskeramisches Material nicht nur für den

Diffusor-Grundkörper, sondern auch als Streuelement

verwendet werden, beispielsweise eine Keatit-Glaskeramik, die durch einen geeigneten Temperprozess aus der Hochquarz- Mischkristall-Glaskeramik hergestellt werden kann.

Weiterhin eignen sich auch Cordierit-Glaskeramiken oder Magnesium-Aluminium-Silikat Glaskeramiken als Diffusor- Grundkörper und/oder Streuelement.

Ein besonders geeignetes glaskeramisches Material für den Diffusor-Grundkörper und/oder die Streuzentren stellen die Glaskeramiken auf der Basis von Lithium-Alumo-Silikat- Glaskeramiken (LAS-Glaskeramik) dar. Bei hierauf

basierenden Glaskeramiken kann mittels eines

Temperprozesses beliebig zwischen einer klar transparenten Hochquarz-Mischkristallphase und einer opaken Keatit-Phase des Materials gewählt werden, so dass diese besonders geeignet erscheinen. In anderen Worten, es wird eine

Glaskeramik, vorzugsweise eine Lithium-Alumo-Silikat- Glaskeramik, erzeugt, bei welcher durch eine gezielte

Temperatur-/Zeitbeaufschlagung über die Kristallbildung und das Kristallwachstum die Kristallitgröße und deren Verteilung im Volumen gezielt eingestellt wird, und wobei die Kristallite als Streuzentren in der Glaskeramik wirken. Derartige glaskeramische Materialien sind beispielsweise unter der Bezeichnung CERAN CLEARTRANS® für Kochfelder oder unter der Bezeichnung ROBAX® für Kaminsichtscheiben von der Firma Schott AG, Mainz, erhältlich. Derartige Glaskeramiken und Herstellverfahren sind auch beispielsweise in der

Schrift EP 1 266 543 Al der Anmelderin genannt, dessen Inhalt hiermit ebenfalls vollumfänglich zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemacht wird.

Grundsätzlich kann auch ein Röntgen-opakes Glas oder eine entsprechende transparente Glaskeramik für den Diffusor- Grundkörper beziehungsweise für die eingelagerten

Streuelemente und/oder die Hülle eingesetzt werden.

Im Hinblick auf Wellenlängenbereich von 0,4 gm bis etwa 2,2 gm, zum Beispiel bei einer Verwendung des

Beleuchtungssystems für die endovenöse Lasertherapie

(EVLT) , können auch spezielle IR-transparente Gläser, wie sie beispielsweise unten den Bezeichnungen N-PK52a, ein Phosphat-Kron-Glas , oder IRG7, ein Blei-Silikat-Glas, alle erhältlich bei der Firma Schott AG, Mainz, zum Einsatz kommen .

Eine nachträgliche Beeinflussung der Streuzentren im

Diffusor-Grundkörper hinsichtlich ihrer Streuwirkung kann auch erreicht werden, wenn der Diffusor-Grundkörper nach einer nachträglichen Temperung, insbesondere einer

Gradiententemperung, unterzogen wird. So lässt sich

beispielsweise ein Entmischungssprozess bei den beispielsweise als Streuzentren eingesetzten

Weißglasstäbchen mit einer solchen Gradiententemperung variieren. Bei Glaskeramik-basierten Streuzentren kann die Kristallbildung und das Kristallwachstum respektive die Kristallitgröße und deren Verteilung im Volumen des

Diffusor-Grundkörpers beeinflusst werden.

Ein auf diese Weise erhaltener Diffusor-Grundkörper kann dann mittels Spleißen oder Verkleben mit einem

brechwertangepassten Kleber mit dem Lichtleiter verbunden werden .

Um unerwünschte Streuung, Streulichteffekte und/oder

Lichtreflexe insbesondere am Übergangsbereich von

Lichtleiter und Diffusor-Grundkörper zu reduzieren, kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante vorgesehen sein, dass die Streuzentren in unmittelbarer Nähe zu der Einkoppelfläche des Diffusor-Grundkörpers eine gegenüber der Streuwirkung im übrigen Bereich des Diffusor- Grundkörpers reduzierte Streuwirkung aufweisen.

Dies kann beispielsweise durch eine zusätzliche

Temperaturbeaufschlagung, zum Beispiel während des

Spleißvorganges von Diffusor-Grundkörper und Lichtleiter, erzielt werden. Dadurch kann beispielsweise lokal eine bei Streuelementen aus Weißglas vorhandene Entmischung

(beispielsweise Phasenseparation, Entglasung) zumindest teilweise verändert, bspw. auch reduziert oder wieder rückgängig gemacht werden. Durch Letzteres nimmt die

Streuwirkung in diesem Bereich ab. Bei all den zuvor aufgeführten Materialien und Verfahren zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers kann mittels bestimmter Temperatur-/Zeit-Führung eine

wellenlängenabhängige Streuwirkung erzielt werden, was im Wesentlichen dadurch geschieht, dass die Größe der

Streuzentren damit beeinflusst werden kann. Damit kann, je nach Anwendungswellenlänge bzw.

Anwendungswellenlängenbereich eine optimale Streuwirkung erzielt werden, so dass Anforderungen beispielsweise zur Homogenität der Abstrahlung erfüllt werden können. Die Abstrahlcharakteristik ist damit gezielt einstellbar.

Darüber hinaus sind weitere nachgeschaltete Prozesse denkbar, bei denen der Intensitätsverlauf der seitlichen Abstrahlung des Diffusor-Grundkörper korrigiert

beziehungsweise angepasst werden kann. Diese umfassen insbesondere Verfahren, die einerseits im Volumen und/oder den Oberflächen eines Materials dessen Eigenschaften beispielsweise dessen Brechwert, und/oder Zusammensetzung, zum Beispiel als kolloidale Ausscheidungen und/oder

Keimbildung und/oder Kristallisation, zumindest lokal modifizieren können und/oder andererseits materialab- oder -auftragende Modifikationen in nahezu beliebiger

geometrischer Form und Anordnung ermöglichen.

Hierzu gehören beispielsweise Verfahren der

Laserbearbeitung, die zum Beispiel mittels Kurzpuls- oder C0 2 -Lasern das Einbringen von Brechwertveränderungen oder Erzeugen von Strukturen im Volumen, zum Beispiel Hohlräume, und/oder den Oberflächen einbringen können. Des Weiteren sind Druckprozesse zum Aufbringen beziehungsweise Herstellen von Strukturen, beispielsweise einer Rasterverlaufsstruktur auf der Oberfläche des

Diffusor-Elementes und/oder des Diffusor-Grundkörpers und/oder der Hülle, zum Beispiel mittels druckbarer

organischer oder keramischer Farben mit entsprechenden Pigmenten oder mittels einer Glasfluß-basierten Farbe, fallweise mit entsprechender thermischer Nachbehandlung, anwendbar. Ebenfalls durchführbar sind photolithografische Verfahren und Prozessschritte, wie sie beispielsweise im Speziellen für eine Volumen- oder Oberflächenstrukturierung zum Beispiel photosensitiver oder photostrukturierbarer Gläser und Glaskeramiken eingesetzt werden.

Ebenso möglich sind gegebenenfalls selektives naß- oder trockenchemisches Ätzen des Diffusor-Grundkörpers und/ oder des Diffusor-Elementes an deren Oberflächen, wobei auch hier photolithografische Prozeßschritte zur Anwendung kommen können. Auch mechanisch und/oder abrasiv wirkende Verfahren können zur Strukturierung, insbesondere

Aufrauhung einer Oberfläche des Diffusor-Elementes und/oder des Diffusor-Grundkörpers und/oder der Hülle,

beispielsweise Schleifen, Läppen oder Sandstrahlen, eingesetzt werden.

Die vorgeschlagenen beispielhaften Methoden oder Verfahren können auch kombiniert angewandt werden. Die so erzeugbaren Diffusor-Elemente und/oder der Diffusor-Grundkörper

und/oder Hüllen weisen somit zumindest teilweise oder abschnittsweise in deren Volumen und/oder auf deren

Oberflächen Strukturen auf.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass der Diffusor-Grundkörper zumindest teil- und/oder abschnittsweise eine Beschichtung mit streuenden Partikeln und/oder der Diffusor-Grundkörper zumindest teil- und/oder abschnittsweise eine zusätzliche, weitere Ummantelung aus einem eingefärbten Glas oder einem eingefärbten Kunststoff aufweist. Beispiele für eine derartige Beschichtung, welche zusätzliche eine

Lambert ' sche-Abstrahlcharakteristik unterstützt und hierbei insbesondere eine in Lichteinkopplungsrichtung vorwärts gerichtete Abstrahlung reduziert, ist eine Beschichtung mit Bornitirid (BN) . Weitere Beschichtungen dieser Art können zum Beispiel aus Titanoxid, Kalziumkarbonat oder Zirkonoxid bestehen .

Die zusätzliche Ummantelung kann beispielsweise aus

Weißglas ausgeführt sein, welches in dessen Glasmatrix streuende Elemente enthält. Im Übergangsbereich, im Bereich der Verbindungsstelle beziehungsweise im Bereich des

Zwischenmediums zwischen Diffusor-Grundkörper und

Lichtleiter kann als zusätzlich Ummantelung zum Beispiel ein Farbglasrohr vorgesehen sein, wobei die Einfärbung und deren Intensität so gewählt sein kann, dass insbesondere die verwendete Wellenlänge des Lichtes unterdrückt oder gar blockiert wird.

Damit können ungewollte Reflexe und damit ungewollte

Abstrahlungen unterdrückt werden. Entsprechende Ummantelungen aus Kunststoff sind beispielsweise

eingefärbte Silikon- oder PTFE bzw. FEP-Schläuche .

Vorteilhaft sind auch entsprechende Tauchbeschichtungen aus Silikon oder entsprechenden Kunststoffen oder Lacken einsetzbar .

Bei all den zuvor ausgeführten Ausführungsbeispielen ist im Hinblick auf eine möglichst geringe Erwärmung des in den Körper applizierten Bauteils, insbesondere der nachfolgend genannten Komponenten des Bauteils darauf zu achten, dass das Diffusor-Element und/oder der Diffusor-Grundkörper und/oder die Hülle eine niedrige Absorption bei der

jeweiligen Anwendungswellenlänge aufweist. Hier sind insbesondere Temperaturerhöhungen über 42 °C aus

medizintechnischer Sicht zu vermeiden. Dies ist umso wichtiger, wenn beispielsweise für bestimmte Therapiearten der Diffusor mit höheren Laser-Leistungen betrieben wird.

Es sei denn, es handelt sich um Therapien, die insbesondere auf einer Erwärmung des Gewebes abzielen (z.B. LITT) .

Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Diffusor- Grundkörpers mit einem dem Anwendungszweck angepassten Beleuchtungsprofil, insbesondere der Homogenität der

Intensität der im Betriebszustand gewünschten radialen, sphärischen Abstrahlcharakteristik, stellt hohe

Anforderungen an verschiedene Prozessschritte. Daher ist das Herstellungsverfahren eines erfindungsgemäßen Diffusor- Grundkörpers ebenfalls ein wichtiger weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung. Es wird daher ein mögliches Verfahren angegeben zum

Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers, insbesondere für eine Verwendung an oder mit einem Beleuchtungssystem wie vorstehend erläutert, umfassend mindestens ein Diffusor- Element mit zumindest einem Diffusor-Grundkörper und zumindest einem Streuelement, wobei vorzugsweise zumindest ein Streuzentrum im Volumen des Diffusor-Grundkörpers angeordnet ist, mit vorzugsweise den nachfolgend

beschriebenen Verfahrensschritten .

Beispielhaft wird ein Verfahren angegeben zum Herstellen eines Diffusor-Grundkörpers aus Weißglas mit Streupartikeln als Streuzentren. Ein Verfahren sieht vor, das Weißglas mittels geeigneter Ziehverfahren in eine Stabform zu bringen. Der Durchmesser derartiger Stäbe kann in einem Bereich von 0,2 mm bis 2 mm oder auch darüber liegen und richtet sich nach der gewünschten Größe des Diffusor- Grundkörpers. Das Ziehen kann direkt aus einer Glasschmelze mit entsprechender Zusammensetzung der Komponenten wie vorstehend dargestellt erfolgen.

Die Streuzentren in dem Weißglasstab können beispielsweise durch Streupartikel oder durch inhomogene Bereiche

ausgebildet werden. Der Durchmesser der Streuzentren in einem derartigen Stab kann bevorzugt von 10 nm bis 2.000 nm betragen, besonders bevorzugt zwischen 100 nm und 1.200 nm.

Werden als Streuzentren Streupartikel eingesetzt, welche in das Volumen des Materials des Stabes eingelagert werden sollen, so können diese besonders günstig der Schmelze zugeführt werden. Diese Streupartikel können S1O2 und/oder SiN und/oder BaO und/oder MgO und/oder ZnO und/oder AI2O3 und/oder AIN und/oder T1O2 und/oder ZrC> 2 und/oder Y2O3 und/oder die Metalle dieser Oxide alleine und/oder BN und/oder B2O3 und/oder Ru und/oder Os und/oder Rh und/oder Ir und/oder Ag und/oder Au und/oder Pd und/oder Pt und/oder diamantartigem Kohlenstoff und/oder Glaskeramik-Partikel umfassen .

Die Konzentration der Streupartikel in der Schmelze hängt ebenfalls von der für den Diffusor-Grundkörper gewünschten Konzentration ab und kann bevorzugt zwischen 10 ppm und 1.000 ppm, besonders bevorzugt zwischen 20 ppm und 100 ppm betragen. Nach Zugabe der Streupartikel wird die

Glasschmelze von Vorteil homogenisiert, beispielsweise mit geeigneten Rührern, um die gewünschte gleichmäßige

Verteilung zu erreichen, die anhand von aus der Schmelze gewonnenen Proben bestimmt werden kann.

Sollen dagegen inhomogene Bereiche des Glases als

Streuzentren eingesetzt werden, beträgt die Konzentration des inhomogenen Bereichs in dem Glasstab bevorzugt zwischen 1 % und 80 %, besonders bevorzugt zwischen 10 % und 50 %

(in Volumenprozent) . Die inhomogenen Bereiche in dem

Glasstab werden bevorzugt durch Phasentrennung und/oder Entmischung der Glaskomponenten des Glases gebildet, in welches sie eingelagert sind.

Das heißt, es können sich im Glas mit einem ersten

Brechungsindex beispielsweise tropfenförmige

Entmischungszonen oder Entmischungsbezirke mit einem von dem ersten Brechungsindex abweichenden zweiten Brechungsindex ausbilden, die aus einem Teil der

Glaskomponenten des Grundglases mit dem ersten

Brechungsindex gebildet werden. Diese Entmischungsbezirke mit dem Brechungsindex haben somit eine andere

Zusammensetzung als das umgebende Glas

und können somit auch andere physikalische Eigenschaften besitzen, beispielsweise eben einen anderen Brechungsindex und/oder einen anderen Ausdehnungskoeffizienten.

Bevorzugt besteht das Glas, in welches die inhomogenen Bereiche als Streuzentren eingelagert sind, aus einem As- Pb-haltigen Silikatglas. In diesem Fall können die

inhomogenen Bereiche gegenüber der umgebenden Glasmatrix einen erhöhten Gehalt an Pb und/oder As aufweisen.

Alternativ besteht das Glas, in welches die inhomogenen Bereiche Streuzentren eingelagert sind, bevorzugt aus einem Fluor-haltigen Ca-Zn-Silikatglas . Dann können die

inhomogenen Bereiche gegenüber der umgebenden Glasmatrix des Stabes einen erhöhten Gehalt an Fluor aufweisen.

Durch den Ziehprozess kann dann ein Glasstab mit der gewünschten Verteilung und Konzentration der Streuzentren erzeugt werden. Dieser kann sodann auf eine geeignete Länge abgelängt werden und durch einen nachfolgenden

Temperaturprozess der auf diese Weise erzeugten Abschnitte kann die gewünschte Außengeometrie durch Umformen erzeugt werden .

Das hier beschriebene Verfahren zur Erzeugung eines

Diffusor-Grundkörpers lässt sich prinzipiell auch für andere Glassorten, etwa für Borosilikatglassysteme, nutzen. Der auf diese Weise erhaltene Diffusor-Grundkörper kann dann mit dem Lichtleiter mittels Kleben oder Spleißen fest verbunden werden.

Vor oder nach dem Verbinden des Diffusor-Grundkörpers mit dem Lichtleiter kann ein Tauchprozess vorsehen sein, um eine Hülle zu erzeugen, welche vorzugsweise den Diffusor- Grundkörper komplett umschließt. Da es vorteilhaft für die Haltbarkeit der Verbindungsstelle ist, wenn diese auch durch eine Hülle geschützt wird, erfolgt das Tauchen vorteilhaft erst nachdem der Diffusor-Grundkörpers mit dem Lichtleiter verbunden wurde. Auf diese Weise ist es möglich, dass auch die Verbindungszone zwischen Diffusor- Grundkörper und Lichtleiter, z.B. der Spleißbereich

umschlossen wird.

Die Hülle kann dabei, wie oben erläutert, eine für seitlich aus dem Diffusor-Element emittiertes Licht transparente oder transluzente Schicht, bestehend aus Flüssig-Silikon, thermoplastischem Polymer, Schmelzkleber, 2-komponentigen Kleber oder Sol-Gel-Glas , einen Schrumpfschlauch oder auch zusätzlich aufgesetzte transparente oder transluzente Aufsatzelementen umfassen, die den Diffusor-Grundkörper und/oder die Übergangsstelle zwischen Diffusor-Grundkörper und Lichtleiter zumindest teil- oder abschnittsweise oder auch vollständig umschließt.

Bei einer LAS-Glaskeramik kann beispielsweise durch die Temperaturführung während der Keramisierung aus einer ursprünglich klar transparenten Hochquarz- Mischkristallphase eine Kristallumwandlung in eine opake Keatit-Phase herbeigeführt werden, welche die Streuzentren darstellen können.

Ergänzend wird auch ein Verfahren angegeben zum zumindest teilweise oder abschnittsweisen Strukturieren, insbesondere zur Anpassung des Intensitätsverlaufs der Abstrahlung des Diffusor-Grundkörpers, wobei der Diffusor-Grundkörper und/oder die Verbindungszone mit dem Lichtleiter zumindest teilweise oder abschnittsweise oder auch vollständig mit einer transparenten oder transluzenten Hülle umschlossen ist und das Diffusor-Element bildet.

Diese Hülle wird bevorzugt aus einem flexiblen Schlauch gebildet, bevorzugt enthält der Schlauch Streuzentren, die im Volumen und/oder den Oberflächen dessen Eigenschaften und/oder Zusammensetzung zumindest lokal modifizieren und/oder materialab- oder auftragend Strukturen in nahezu beliebiger geometrischer Form und Anordnung in und/oder auf diesen ausbilden,

umfassend

- Verfahren der Laserbearbeitung, insbesondere mittels Kurzpuls- oder C0 2 -Lasern, die bevorzugt Brechwert- und/ oder Zusammensetzungsänderung oder Erzeugen von Strukturen im Volumen und/ oder den Oberflächen einbringen

- Druckprozesse zum Aufbringen beziehungsweise Herstellen insbesondere einer Rasterverlaufsstruktur mittels

druckbarer organischer oder keramischer Farben mit

entsprechenden Pigmenten oder mittels einer Glasfluss basierten Farben - Verfahren des nasschemischen oder trockenchemischen Ätzens ,

- fotolithografische Verfahren,

- abrasive, mechanische Bearbeitungsverfahren oder

eine Kombination dieser Verfahren.

Eine bevorzugte Verwendung des Beleuchtungssystems, wie es zuvor in seinen verschiedenen Ausführungsvarianten

beschrieben wurde, sieht den Einsatz für eine

photodynamische Therapie (PDT) beispielsweise zur

Tumortherapie, z.B. im Gehirn, in der Lunge, in den

Atemwegen, in der Blase oder in der Gebärmutter, vor.

Ebenso denkbar ist der Einsatz für eine endovenöse

Lasertherapie (EVLT) , beispielsweise zur Behandlung von Krampfadern, für eine Laser-induzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) oder für Anwendungen im Bereich der Dentalmedizin, für eine Blasen- oder Prostata-Behandlung, für eine lichtinduzierte Behandlung von Entzündungen im Hals-/Rachenraum (Mukositis), Augenheilkunde sowie

Dermatologie, wie diese eingangs beschrieben wurden. Im Bereich Dentalmedizin sind hier insbesondere Applikationen zur Wund- oder Parodontose-Behandlung zu nennen, wobei mittels derartiger Diffusoren Zahntaschen entsprechend effizient ausgeleuchtet werden können. In der

Augenheilkunde können damit Sonden bereitgestellt werden, mit denen bei Eingriffen im Bereich der Netzhaut diese in den Augapfel eingestochen werden können, so dass große Bereiche der Netzhaut gleichmäßig ausgeleuchtet werden können. Darüber hinaus gibt es Anwendungen in der

Hirnforschung, bei denen mittels Licht einzelnen Gehirnbereich stimuliert und damit Krankheitssymptome behandelt werden können.

Eine weitere Verwendung des Beleuchtungssystems, wie es zuvor in seinen verschiedenen Ausführungsvarianten

beschrieben wurde, sieht den Einsatz für eine

photodynamische Therapie (PDT) bzw. Photo-Immuno-Therapie (PIT) zur Tumortherapie vor, wobei zumindest ein

Lichtleiter mit dem Diffusor-Element aus anderen Diffusor- Elementen abgestrahltes Licht aufnimmt und über den

Lichtleiter einem Detektor zur spektroskopischen Analyse weiterleitet. Dabei werden dem Patienten neben den

verschiedenen Lichtaussendenden Diffusor-Lichtleitern auch lichtempfangende Diffusor-Lichtleiter appliziert, wobei anhand der spektralen Unterschiede zwischen eingekoppeltem und empfangenen Licht auf ein Ansprechen der PDT-Behandlung geschlossen werden kann (siehe dazu Finlay et al . , Proc. SPIE Int. Soc. Opt . Eng. 2014, June 14; 5315: Page 132- 142) . PIT-Behandlungen sind u.a. in "Study of RM-1929 and Photoimmunotherapy in Patients With Recurrent Head and Neck Cancer", US National Library Medicine, beschrieben.

Im Hinblick auf Dosimetrie-Messungen bei der PDT- bzw. PIT- Behandlung können auch die zuvor beschriebenen Diffusor- Elemente zum Detektieren des vom Gewebe zurück gestreuten Lichts verwendet werden. Damit können zum einen

spektroskopische Untersuchungen durchgeführt werden, wenn insbesondere das zurück gestreute Licht bei zum

eingestrahlten Licht unterschiedlichen Wellenlängen

analysiert wird. Damit kann beispielsweise detektiert werden, inwieweit der Photosensitizer vollständig reagiert hat. Andererseits können Intensitätsmessungen auch

Aufschluss geben, inwieweit die Bestrahlung des

tumorbefallenen Gewebes ausreichend ist bzw. nicht

überstrahlt wird.

Darüber hinaus sind auch Anwendungen im industriellen

Bereich vorteilhaft, etwa zur Inspektion von schwer zugänglichen Stellen beispielsweise an oder in einer

Maschine, bei denen es insbesondere auf eine homogene Ausleuchtung ankommt, oder auch spektroskopische

Anwendungen oder in der Biochemie, bei der durch Licht biochemische In-Vitro-Reaktionen stimuliert werden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen :

Fig. 1 schematisch ein Beleuchtungssystem mit

einem Lichtleiter und einem Diffusor-

Element in einer PDT-Anwendung,

Fig. 2a bis 2c eine schematische Darstellung verschiedener

Geometrie-Ausprägungen des Diffusor- Elements,

Fig . 3 eine detaillierte schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein Diffusor- Element mit Lichtleiter,

Fig. 4 ein Verlaufsdiagramm winkelabhängiger

Intensitäts erläufe,

Fig . 5 ein weiteres Verlaufsdiagramm eines

Intensitätsverlaufs und eine jeweilige spezifische Streulänge für zwei verschieden streuende Diffusor-Grundkörper,

Fig. 6 schematisch ein Diffusor-Element, welches als Ballon-Katheter ausgebildet ist,

Fig. 7a bis 7c Diffusor-Elemente mit unterschiedlichen

Längen und

Fig. 8 ein weiteres Verlaufsdiagramm

winkelabhängiger Intensitätsverläufe zu den in den Figuren 7a bis 7c gezeigten

Diffusor-Elementen inkl . einer

schematischen Darstellung des Messprinzips,

Fig. 9 ein weiteres Verlaufsdiagramm eines

sphärischen Diffusors, welcher als Kugel ausgebildet ist und bei dem das Diffusor- Material unterschiedlich thermisch

vorbehandelt wurde,

Fig. 10 einen im Wesentlichen als Kugel

ausgebildeten Diffusor,

Fig. 11 eine SEM-Aufnahme vom Querschnitt des als

Kugel ausgebildeten Diffusors im Zentrum der Kugel und

Fig. 12 eine weitere SEM-Aufnahme vom Querschnitt des Diffusors in einer oberflächennahen

Zone .

Detaillierte Beschreibung bevorzugter Aus führungs formen

Bei der nachfolgenden Beschreibung der detaillierten

Ausführungsformen bezeichnen gleiche Bezugszeichen in den beiliegenden Figuren jeweils gleiche oder gleich wirkende Bestandteile . Zum besseren Verständnis werden die nachfolgenden

Definitionen vorgenommen.

Im Sinne der vorliegenden Offenbarung umfasst der Begriff des Beleuchtungssystems Beleuchtungsvorrichtungen und insbesondere Beleuchtungsvorrichtungen, welche zur

Anwendung für medizintechnische Zwecke geeignet und

insbesondere, soweit diese mit lebendem Gewebe in Kontakt treten sollen, zumindest abschnittsweise desinfizierbar und/oder sterilisierbar sind.

Die Aussage „für ein medizintechnisches Therapie- und/oder Diagnosesystem" umfasst auch die Verwendung oder Anwendung des hier offenbarten Beleuchtungssystems selbst als medizinisches Therapie- und/oder Diagnosesystem.

Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines

Beleuchtungssystems 1 gemäß der einer bevorzugten

Ausführungsform der Erfindung. Beispielhaft ist hier eine medizintechnische PDT-Anwendung dargestellt.

Im gezeigten Beispiel umfasst das Beleuchtungssystem 1 eine Laser-Lichtquelle 10, welche im Betriebszustand Licht in einem bestimmten Spektralbereich aussendet. Für PDT- Anwendungen, wie sie eingangs beschrieben sind, werden Laser verwendet, die auf den zuvor verabreichten

biochemisch modifizierten Farbstoff (Photosensitizer) abgestimmte Wellenlänge üblicherweise im sichtbaren

Bereich, beispielsweise im grünen Spektralbereich bei 532 nm oder im roten Spektralbereich bei zum Beispiel 690 nm, aussenden .

Ein Lichtleiter 30 ist mit einem Stecker 20 an seinem proximalen Ende an die Laser-Lichtquelle 10 angeschlossen. Als proximales Ende wird hierbei das Ende des Lichtleiters 30 bezeichnet, in welches Licht eingekoppelt wird. Am distalen Ende weist der Lichtleiter 30 ein Diffusor-Element

40 auf, welches direkt oder ggf. über hier nicht

dargestellte Kanülen in ein Tumor-Gewebe 60 eingebracht wird, welches sich innerhalb eines gesunden Gewebes 50 gebildet hat. Als distales Ende wird hierbei das andere Ende des Lichtleiters 30 bezeichnet, welches in der Regel zu dem proximalen Ende des Lichtleiters 30 entfernt

angeordnet ist und aus welchem insbesondere Licht austritt.

Die Laserstrahlung gelangt dabei über eine Lichteinkopplung

41 am Diffusor-Element 40 in das Diffusor-Element 40 und wird in diesem mehrfach gestreut und über die Oberfläche des Diffusor-Elements 40 im Wesentlichen radial sphärisch abgestrahlt. Im dargestellten Beispiel ist die

Lichtauskopplung anhand rein beispielhafter Strahlen 42 gezeigt. Dabei kommt es auf eine möglichst homogene

Abstrahlung in eine das Diffusor-Element 40 umgebende

Kugelsphäre an. Insbesondere sind Intensitätsspitzen zu vermeiden. Durch eine photoinduzierte biochemische

Reaktion, wie sie eingangs beschrieben ist, kommt es nach der Behandlung idealerweise zu einem Absterben des Tumor- Gewebes 60. In der Regel werden als Lichtleiter 30 Quarz-Fasern

verwendet, wobei die Stecker 20 in der Regel als koaxialer Steckverbinder, sogenannte SMA-Stecker, ausgebildet sind, bei denen die Fasern in den Stecker 20 geklebt sind.

Vorteilhaft hinsichtlich der thermischen Belastbarkeit können auch Stecker 20 mit Neusilber-Hülsen sein, bei denen der Lichtleiter 30 in die Neusilber-Hülse formschlüssig durch plastische Verformung eingebracht, gecrimpt, ist. Darüber hinaus können bei größeren Laser-Leistungen auch Stecker 20 zum Einsatz kommen, bei denen das Faserende des Lichtleiters 30 durch ein Kegelprisma geschützt ist, was vorteilhaft bei Fehljustagen sein kann.

Die Figuren 2a bis 2c zeigen beispielhaft in schematischer Darstellung verschiedene bevorzugte Geometrie-Ausprägungen für ein derart im Wesentlichen sphärisch abstrahlendes Diffusor-Elements 40. Fig. 2a zeigt ein Diffusor-Element 40, welches eine im Wesentlichen kugelförmige Geometrie aufweist. Fig. 2b zeigt ein Beispiel für ein Diffusor- Element 40 welches als Ellipsoid ausgebildet ist. Fig. 2c zeigt ein Beispiel, bei dem das Diffusor-Element 40 als kurzer Zylinderabschnitt ausgebildet ist. Hierbei sei angemerkt, dass auch andere, z.B. tropfenförmige, ovale Geometrien, oder Geometrien, welche sich als Überlagerung oder Kombination von o.g. geometrischen Grundformen

darstellen lassen, hierbei eingeschlossen sind. Denkbar sind auch kuppenförmige Geometrien. Kennzeichnend ist hier die eher geringe Gesamtlänge des Diffusor-Elements 40 in Bezug auf den äußeren Durchmesser des Lichtleiters 30.

Üblicherweise beträgt dieser für die zum Einsatz kommenden Quarzfasern zwischen 300 pm und 800 pm, so dass typische Längen des Diffusor-Elementes 40 gemäß der Erfindung demnach zwischen 200 gm und max . 10 mm betragen.

Figur 3 zeigt in einer detaillierten schematischen

Darstellung einen Querschnitt durch ein Diffusor-Element 40 mit Lichtleiter 30.

Die Befestigung von Diffusor-Grundkörper 43 und Lichtleiter 30 erfolgt innerhalb der Verbindungszone 44 durch

beispielsweise einen Spleiß- oder Verklebe-Prozess mit einem brechwertangepassten hochtransparenten Kleber. Beim Spleißen wird mittels einer Corona-Entladung und/oder mittels eines Lasers, üblicherweise mit einem CO2-Laser, der Lichtleiter 30 und der Diffusor-Grundkörper 43 an beziehungsweise aufgeschmolzen und zusammengeführt. Je nach Material, welches für den Diffusor-Grundkörper 43 und dem Lichtleiter 30 verwendet wird, kann es erforderlich sein, dass zur Anpassung derer Wärmeausdehnungskoeffizienten ein Zwischenmedium 45 verwendet wird. Dieses kann

beispielsweise bei einer Glas-/Quarz-Verschmelzung ein Lot oder Übergangsglas oder ein optischer Kleber oder Kitt sein .

Der Lichtleiter 30 besteht bei den zuvor beschriebenen Anwendungen meist aus Quarzglas mit einem Kern 31 mit einem Brechungsindex ni und einem Kerndurchmesser DC 31.1 von üblicherweise zwischen 200 und 800 gm sowie einem Mantel 32 mit einem Brechungsindex n2, wobei gilt ni > n2.

Üblicherweise hat eine derartige Faser noch eine äußere als Buffer bezeichnete Polymerschicht, z.B. bestehend aus

Polyamid oder Polyimid. Die damit üblicherweise erzielbare numerische Apertur NA beträgt etwa 0,22. Die

Lichteinkopplung 41 erfolgt über eine Einkoppelfläche, welche durch eine Verbindungszone 44 des Diffusor- Grundkörpers 43 ausgebildet ist.

Der Diffusor-Grundkörper 43 kann, wie exemplarisch

dargestellt, einen ellipsenförmigen Querschnitt aufweisen. Wie zuvor dargestellt (vergl. Fig. 2a bis 2c), können unterschiedliche Formen auch für den Diffusor-Grundkörper 43 zutreffen. Geometrisch kennzeichnend sind der

Durchmesser DD 43.1 des Diffusor-Grundkörpers 43, wobei hierunter eine Ausdehnung in einer Richtung senkrecht zur Richtung der Lichteinkopplung gemeint ist, also senkrecht zur Längsrichtung des Lichtleiters im Bereich der

Einkoppelung, sowie die Diffusorlänge LD 43.3 entlang seiner Längsachse 43.2, sofern dieser z.B. eher oval oder elliptisch ausgeprägt ist, also parallel zur Richtung der Lichteinkopplung bzw. in einer Richtung parallel zur

Längsrichtung des Lichtleiters im Bereich der Einkoppelung.

Der Diffusor-Grundkörper 43 besteht gemäß der Erfindung, wie zuvor beschrieben aus einem anorganischen Material, insbesondere aus einem Glas, einer Glaskeramik oder einem glasähnlichen Werkstoff, in welchem aufgrund seiner

Zusammensetzung fein verteilte Streuzentren mit einer bestimmten Größenverteilung gezielt ausbildbar sind.

Hierfür eignen sich insbesondere die zuvor beschriebenen Materialansätze .

Zum Schutz ist der Diffusor-Grundkörper 43 mit einer Hülle 46 versehen, die den Diffusor-Grundkörper 43 komplett umschließt, wobei es vorteilhaft sein kann, wenn zusätzlich auch die Verbindungszone 44 zwischen Diffusor-Grundkörper 43 und Lichtleiter 30 umschlossen ist. Üblicherweise weist der Lichtleiter 30 in diesem Bereich keine Buffer-Schicht auf (in Fig. 3 dargestellt ohne Mantel 32) auf, so dass diese Zone mit einer derartigen Hülle 46 geschützt werden kann, was sonst mit einem sogenannten Recoating-Prozess zum mechanischen Schutz erfolgen müsste.

Die Hülle 46 kann dabei als eine für seitlich aus dem

Diffusor-Element emittiertes Licht transparente oder transluzente Schicht, bestehend aus Flüssig-Silikon, thermoplastischem Polymer, Schmelzkleber, 2-komponentigen Kleber oder Sol-Gel-Glas , aus einer Lackschicht, aus einem Schrumpfschlauch oder aus zusätzlich aufgesetzten

transparenten oder transluzenten Aufsatzelementen bestehen, die den Diffusor-Grundkörper 43 und die Übergangsstelle zwischen Diffusor-Grundkörper 43 und Lichtleiter 30

umschließen .

Denkbar ist auch ein Einschluss mit einem vergleichsweise niedrig schmelzenden Glas, wobei hier aber darauf zu achten ist, dass bei dem Aufbringen des niedrig schmelzenden

Glases bei erhöhter Temperatur nicht in die

Abstrahlcharakteristik des Diffusor-Elements ungünstig eingegriffen wird.

In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Durchmesser DD 43.1 des Diffusor-Grundkörper 43 grösser als der Kerndurchmesser 31.1 oder Faserbündeldurchmesser 31.1 des Lichtleiters 30 ausgelegt, so dass das Licht optimal in den Diffusor- Grundkörper 43 eingekoppelt wird. Andererseits können damit Montage und die Justage von Lichtleiter 30 und Diffusor- Grundkörper 43 erleichtert und/oder Montagetoleranzen ausgeglichen werden. Zudem kann erreicht werden, dass noch eine gewisse Lichtausbreitung rückwärts gerichtet, also in eine Richtung der Lichteinleitung durch den Lichtleiter, erzielt werden kann.

Fig. 4 beschreibt in einem Verlaufsdiagramm 100 einen

Intensitätsverlauf für zwei Diffusor-Grundkörper 43, welche zur empirischen Bestimmung einer spezifischen Streulänge 107.1, 107.2 als stabförmiges Material ausgebildet wurden. Dargestellt sind in einem ersten Intensitätsverlauf 106.1 und in einem zweiten Intensitätsverlauf 106.2 die senkrecht zur Stabachse gemessene Intensitäten 101 in Abhängigkeit zum Abstand zur Verbindungszone I (X > 44 bzw. Licht- Einkoppelstelle, welche sich im Verlaufsdiagramm 100 auf der linken Seite befindet, wobei direkt an der Licht- Einkoppelstelle die Intensitätsverläufe 106.1, 106.2 auf 100% normiert sind. In beiden Fällen nimmt die Intensität 101 annähernd gemäß einer Expontialfunktion gemäß folgender Beziehung ab, sofern die Streuwirkung über die Länge der Stäbe konstant ist:

I ( x ) = Io * exp (- X/LS) (1) wobei Io die Anfangsintensität an der Licht-Einkoppelstelle darstellt und I (X > die gemessene Intensitäten 101 in

Abhängigkeit zum Abstand zur Verbindungszone I < x > 44 ist. Die spezifische Streulänge LSI, LS2 107.1, 107.2 ist dabei definiert als die Entfernung von der Licht-Einkoppelstelle, bei der die Lichtintensität auf den Wert 1/e bzw. auf 36,8% abgefallen ist. Exemplarisch dargestellt ist ein Diffusor- Grundkörper 43 mit einer vergleichsweise intensiven

Lichtstreuung (linker Diffusor-Grundkörper 43), was sich in einem steilen Intensitätsverlauf 106.1 und einer dazu korrespondierenden vergleichsweise kleinen Streulänge LSI 107.1 äußert. Der rechts dargestellte Diffusor-Grundkörper 43 zeigt eine weniger intensive Streuwirkung, was sich in einem eher flacheren Intensitätsverlauf 106.2 und einer dazu korrespondierenden vergleichsweise größeren Streulänge LS2 107.2 äußert. Durch gezielte Temperatur/Zeit-Prozesse kann erfindungsgemäß das Material der Diffusor-Grundkörper 43 hinsichtlich seiner Streueigenschaften eingestellt werden, wie dies bereits beschrieben wurde, und mit einer derartigen Messung quantitativ charakterisiert werden.

Um eine ideale radial gleichmäßige Intensitätsverteilung zu erzielen, ergeben sich Anforderungen an die Geometrie, insbesondere an den Durchmesser des Diffusors DD 43.1 sowie an die Diffusorlänge DL 43.3 in Abhängigkeit von den Streu- Eigenschaften des Diffusor-Grundkörpers 43, welche sich zumindest in erster Näherung empirisch durch die

spezifische Streulänge LSI, LS2 107.1, 107.2 beschreiben lassen. Hierbei spielt auch der Kerndurchmesser DC 31.1 des Lichtleiters 30 bzw. ein Faserbündeldurchmesser eine gewisse Rolle. Dabei haben sich folgende

Geometrieverhältnisse als zielführend erwiesen: Die radiale, sphärische Abstrahlcharakteristik wird

weiterhin begünstigt durch eine Ausdehnung des Diffusor- Grundkörpers, wobei die größte Ausdehnung LD des Diffusor- Grundkörpers in einer ersten Richtung nicht größer ist als das 10-fache, bevorzugt das 5-fache und besonders bevorzugt das 2, 5-fache der Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer zweiten Richtung DD senkrecht zu dieser ersten

Richtung, bevorzugt nicht größer als das 2-fache und besonders bevorzugt nicht größer als das 1, 5-fache.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer ersten

Richtung gleich der Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers in einer zweiten Richtung senkrecht zu dieser ersten Richtung, wodurch eine kugelförmige Ausbildung gegeben ist.

Der äußeren Durchmesser des Lichtleiters liegt

üblicherweise für die zum Einsatz kommenden Quarzfasern zwischen 200 gm und 800 gm, so dass typische Ausdehnungen des Diffusor-Elementes in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zwischen 300 pm und 3 mm betragen können. Die maximale Ausdehnung des Diffusor-Grundkörpers LD in einer Richtung liegt in einem Bereich zwischen 200 pm und 10 mm, bevorzugt zwischen 250 pm und 4 mm, und besonders bevorzugt zwischen 300 pm und 3 mm.

Bevorzugt gilt weiterhin für den Kerndurchmesser DC :

DD > DC (2) wobei typischerweise DC im Bereich 200 mpi bis 500 mpi, bevorzugt zwischen 300 mpi und 400 mpi liegt. Das Verhältnis des Kerndurchmessers DC 31.1 oder Faserbündeldurchmessers des Lichtleiters 30 und des Durchmessers des Diffusor- Grundkörpers OD 43.1 beträgt damit vorteilhaft < 1,0, bevorzugt zwischen 1,0 und 0,8. Je nach gewünschter

Abstrahlcharakteristik kann auch ein Verhältnis von < 0,8 vorgesehen sein.

Für den Durchmesser eines als Kugel ausgebildeten Diffusor- Grundkörpers 43 bzw. für die Diffusorlänge LD 43.3 eines eher länglichen Diffusor-Grundkörpers 43 ergeben sich folgende Geometriebedingungen, wobei sich als günstiger Wert für LS herausgestellt hat, wenn LS in etwa der Länge des Diffusor-Grundkörpers LD 43.3 entspricht:

LD < LS und (3)

LD < 3 * DC, bevorzugt LD < 2 * DC (4)

Als Ergebnis einer solchen Geometrieauswahl ergibt das in Fig. 5 gezeigte Verlaufsdiagramm 100, bei dem die

Intensität 101 in Abhängigkeit eines Beobachtungswinkels 102 in äquidistantem Abstand um das Diffusor-Element 40 dargestellt ist. Ein erster Intensitätsverlauf 103.1 zeigt eine Intensitätsmessung in einer waagrechten Ebene um das Diffusor-Element 40. Ein zweiter Intensitätsverlauf 103.2 zeigt das Ergebnis einer Intensitätsmessung in einer zu ersten waagrechten Ebenen orthogonal stehenden senkrechten Ebene um das Diffusor-Element 40. Wie zu erkennen ist, liegen beide Intensitätsverläufe 103.1 und 103.2 in einem engen Intensitätstoleranzband 104. Typisch erzielbare Werte dafür liegen unter ± 20 %, bevorzugt unter ± 15 % und besonders bevorzugt unter ± 10 %.

Sind die o.g. Geometrieverhältnisse nicht optimal gewählt, käme es im Bereich um 0°, also in Vorwärtsrichtung der Lichtausbreitung gesehen, zu einer deutlichen Überhöhung des Intensitätsverlaufs 103.1, 103.2, wenn z.B. die

spezifische Streulänge LS signifikant größer ist als die Diffusorlänge LD 43.3 bzw. der Durchmesser des Diffusor- Grundkörpers 43 bei einer eher kugelförmigen Geometrie. Dem gegenüber wäre bei etwa 0° eine deutliche Delle im

Intensitätsverlauf 103.1, 103.2 zu erkennen, wenn die spezifische Streulänge LS signifikant kleiner ist als die Diffusorlänge LD 43.3 bzw. der Durchmesser des Diffusor- Grundkörpers 43 bei einer eher kugelförmigen Geometrie.

Figur 6 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel einen

Diffusor welche innerhalb eines Ballon-Katheters integriert ist. Schematisch dargestellt ist das Diffusor-Element 40, wie zuvor beschrieben, angespleißt an einen als Quarzfaser ausgeführten Lichtleiter 30, welcher sich in einem Ballon 47 befindet, der während der Behandlung aufgeblassen werden kann. Insbesondere beim Einsatz höherer Laser-Leistungen kann weiterhin vorgesehen sein, dass über zusätzliche Zu- und Ablaufkanäle (siehe Flüssigkeitszulauf und-ablauf 48.1, 48.2) um bzw. an dem Lichtleiter 30 eine Kühlflüssigkeit, z.B. eine 0,9 prozentige Kochsalzlösung oder Wasser, zirkulieren kann, was den Wärmeeintrag ins Gewebe deutlich reduzieren hilft. Die Figuren 7a bis 7c zeigen Diffusor-Elemente 40 mit verschiedenen Geometrien. Figur 7a zeigt ein Diffusor- Element 40 dessen Diffusor-Länge 43.3 LD nach einem

Verrundungsprozess etwa 0,5 mm beträgt. Figur 7b zeigt ein Diffusor-Element 40 dessen Diffusor-Länge 43.3 LD nach dem Verrundungsprozeß etwa 0,8 mm beträgt und Figur 7c ein Diffusor-Element 40 dessen Diffusor-Länge 43.3 LD nach dem Verrundungsprozess etwa 1,0 mm beträgt.

In einem weiteren Verlaufsdiagramm 100 in Figur 8 sind für die in den Figuren 7a bis 7c gezeigten Diffusor-Elemente 40 entsprechende gemessene Intensitätsverläufe 103.1, 103.2, 103.3 als Azimut-Scan dargestellt, wobei die jeweilige Intensität 101 in Abhängigkeit des Beobachtungswinkels 102 aufgetragen ist. Die schematische Darstellung in der Figur 8 zeigt das Messprinzip der Goniometer-Messung. Das

Diffusor-Element 40 wird über eine angespleißte Quarzfaser (Lichtleiter 30) mittels einer Laser-Lichtquelle 10

angestrahlt und gibt das Licht radial/sphärisch ab. Dabei wird ein Detektor 108 in konstantem Abstand, hier ca. 35 mm um den Diffusor-Grundkörper 40 geschwenkt und dabei in Abhängigkeit des Beobachtungswinkels 102 die Intensität 101 gemessen. In Figur 8 sind dabei die Intensitätsverläufe 103.1, 103.2, 103.3 auf die höchste gemessene Intensität 101 normiert (= 100 %) . Die Messungen sind mit folgenden Einstellungen bzw. mit folgender Hardware durchgeführt worden :

• Goniometer-Meßbereich: -145° bis +145°

• Abstand Detektor 198 zu Diffusor-Element 40: 35 mm

• GIGAHERTZ OPTIK Optometer P-2000 • Empfindlichkeitsfunktion: radiometrisch 400 nm bis 1.000 nm

• Typ. Empfindlichkeit: 10 nA/ (W/m 2 )

• Öffnungsdurchmesser Detektor (Streuscheibe) : 11 mm

• Messöffnung Cosinus-Blickfeld

• Laser-Lichtquelle 10: 4 mW @ 655 nm

Der 1. Intensitätsverlauf 103.1 zeigt die

Abstrahlcharakteristik für den in Fig. 7a dargestellten Diffusor-Element 40 mit einer typischen Diffusor-Länge LD 43.3 von 0,5 mm. Hier zeigt sich, dass dieses Diffusor- Element 40 im Vergleich zu dessen charakteristischen

Streulänge LS vergleichsweise zu kurz ist. Dies zeigt sich in dem ausgeprägten Intensitätspeak im Bereich um 0°. Der 2. Intensitätsverlauf 103.2 zeigt die

Abstrahlcharakteristik für den in Fig. 7b dargestellten Diffusor-Element 40 mit einer typischen Diffusor-Länge LD 43.3 von 0,8 mm. Hier zeigt sich, dass dieses Diffusor- Element 40 im Vergleich zu dessen charakteristischen

Streulänge LS hinsichtlich der Diffusor-Länge LD 43.3 angepaßt ist und damit auch eine annähernd gleichmäßige Intensität 101 resultiert. Der 3. Intensitätsverlauf 103.3 zeigt die Abstrahlcharakteristik für den in Fig. 7c dargestellten Diffusor-Element 40 mit einer typ. Diffusor- Länge LD 43.3 von 1,0 mm. Hier zeigt sich, dass dieses Diffusor-Element 40 im Vergleich zu dessen

charakteristischen Streulänge LS vergleichsweise zu lang ist. Die Folge ist ein starker Intensitätseinbruch im Bereich um 0 ° . Fig. 9 zeigt ein weiteres Verlaufsdiagramm 100 eines als Kugel ausgebildeten sphärischen Diffusors, bei dem das Diffusor-Material unterschiedlich thermisch vorbehandelt wurde. Aufgetragen sind die Intensitätsverläufe 103.1, 100.2, 100.3 einer relativen Intensität 101 in Abhängigkeit des Beobachtungswinkels 102.

Der 1. Intensitätsverlauf 103.1 zeigt beispielhaft eine mehr seitlich abstrahlende Charakteristik, welche einer Isotropie > 1 entspricht. Hierbei ist das Streuverhalten derart stark eingestellt, dass die in den Diffusor

eingekoppelte Strahlung schon recht früh zur Seite gestreut wird und nur ein vergleichsweise geringer Anteil in

Vorwärtsrichtung durchgelassen wird.

Der 2. Intensitätsverlauf 103.2 zeigt dagegen einen

Verlauf, bei dem nur ein geringer Anteil seitlich gestreut wird und dafür der überwiegende Teil der eingekoppelten Lichtleistung in Vorwärtsrichtung transmittiert wird, was einer Isotropie < 1 entspricht.

Der 3. Intensitätsverlauf 103.3 zeigt ein Beispiel für eine annähernd gleichmäßige Abstrahlung in jede Raumrichtung, was einer Isotropie von ca. 1 entspricht. Die

Intensitätsverläufe 103.1 bis 103.3 können durch eine gezielte und überwachte Temperatur-/Zeit-Prozessführung der zuvor beschriebenen Materialien beeinflusst werden.

Im gezeigten Beispiel handelt es sich um das CoralPor™ - Glasmaterial, wie es zuvor beschrieben ist. Die Laser- Wellenlänge beträgt hier 655 nm. Fig. 10 zeigt den Diffusor in einem Mikroskop-Bild. Das Diffusor-Element 40 ist hier im Wesentlichen als Kugel bzw. kugelförmig ausgebildet und weist einen Diffusor- Durchmesser 43.1 von annähernd 1 mm auf. Der Lichtleiter 30 hat einen Faserkern-Durchmesser von etwa 400 gm, was im gezeigten Beispiel einem Verhältnis Kerndurchmesser des Lichtleiters und Durchmesser des Diffusor-Grundkörpers 43 von etwa 0,4 entspricht.

Fig. 11 zeigt in einer SEM-Aufnahme als Schnittbild die Kugelmitte des Diffusor-Grundkörpers 43 des Diffusor- Elementes 40 aus Fig. 10. Dabei wurde der Querschliff vor der SEM-Aufnahmen mit XeF2-Gas angeätzt, um im Querschliff die beiden unterschiedlichen Phasen des Glases zu erkennen. Im Zentrum der Kugel ist ein Durchdringungsgefüge mit

Strukturausdehnungen von ca. 200 nm vorhanden, ab mehreren Mikrometern unterhalb der Kugeloberfläche lockert sich diese Struktur zur Oberfläche hin auf, wie dies in Fig. 12 zu erkennen ist, und bildet eine eher amorphe glatte

Oberfläche aus.

Zum weiteren mechanischen Schutz und/oder zur

Homogenisierung der Abstrahlcharakteristik kann eine weitere Ummantelung 49 aus transparenten und/oder

transluzentem, eingefärbten oder farblosen Material

(Silikon, Glas oder Quarzglas) vorgesehen sein, die den Diffusor-Grundkörper und/oder die Hülle zumindest teilweise oder abschnittsweise oder vollständig umschließt.

Insbesondere kann mit einem transluzenten und/oder

Streuzentren enthaltenden Material eine zusätzliche Homogenisierung erzielt werden. Geeignet sind beispielsweise entsprechende Körper oder Schläuche aus Silikon, Teflon oder auch aus einem Polyether-Block-Amid- Block-Copolymer, welches beispielsweise als PEBAX ® im

Handel bekannt ist. Als Ummantelung 49 haben sich,

zumindest abschnittsweise aufgebrachte, dünnwandige

Schrumpfschlauchen, z.B. aus PET, erwiesen, welche einlagig oder mehrlagig ausgeführt sein können.

Zwischen Diffusor-Grundkörper 43 und der Ummantelung 49 aus beispielsweise Glas oder Kunststoff kann vorgesehen sein, dass zur Unterdrückung von etwaigen

Oberflächenunregelmäßigkeiten, wie beispielsweise Schmutz, Rauigkeit oder ähnlichem auf dem Diffusor-Grundkörper 43, welche das Abstrahlverhalten ungünstig beeinflussen, eine weitere Schicht zwischen Ummantelung 49 und Diffusor- Grundkörper 43 eingebracht ist. Dabei ist auf einen an das Glassystem angepassten Brechungsindex einerseits, auf eine hohe Transparenz sowie auf eine ausreichend hohe Viskosität im Hinblick einer guten Applizierbarkeit zu achten. Als geeignet hat sich bspw. Glyzerin oder Silikone (Öle oder Kleber) als weitere Schicht herausgestellt.

Eine Ausführungsform mit aus Weißglas ausgebildeten

Streuelementen 43.6 sieht vor, dass in dieses Weißglas Streuzentren durch Streupartikel gebildet werden, wobei die Konzentrationen der Streupartikel im Streubereich von 10 ppm bis 1.000 ppm und bevorzugt von 20 ppm bis 100 ppm beträgt . Die Effizienz der Auskopplung aus dem Streubereich, somit dem Volumen des Weißglases der Streustäbe oder des

Weißglasrohrs ist neben der streuenden Eigenschaft der Streupartikel als intrinsischem Parameter auch von der Konzentration der Streupartikel im Streubereich selbst abhängig .

Die Konzentrationsangabe in ppm bezieht sich hierbei auf den Anteil der Streupartikel im Verhältnis zu den

Masseanteilen der Bestandteile des Weißglases, in welchem die Streupartikel eingelagert sind.

Dienen inhomogene Bereiche des Weißglases als Streuzentren, ergibt sich eine alternative Ausführungsform, in der die inhomogenen Bereiche bevorzugt durch Phasentrennung

und/oder Entmischung der Glaskomponenten des Glases

gebildet werden, in welches sie eingelagert sind.

Die durch inhomogene Bereiche gebildeten Streuzentren weisen bevorzugt einen Durchmesser eine maximale Abmessung von 10 nm bis 1.000 nm auf, besonders bevorzugt von 100 nm bis 800 nm. Besonders bevorzugt sind diese Streuzentren kugelförmig .

Das Weißglas, in dem die inhomogenen Bereiche als

Streuzentren eingelagert sind, kann bevorzugt aus einem As- und Pb-haltigen Silikatglas bestehen. Die Streuzentren weisen in diesem Fall bevorzugt einen gegenüber der

umgebenden Glasmatrix erhöhten Gehalt an Pb und/oder As auf . Alternativ kann das Glas beziehungsweise Weißglas, in welches die inhomogenen Bereiche als Streuzentren

eingelagert sind, aus einem Fluor-haltigen Ca-Zn- Silikatglas bestehen. Dann weisen die Streuzentren einen gegenüber der umgebenden Glasmatrix bevorzugt einen

erhöhten Gehalt an Fluor auf.

So kann beispielsweise je nach dem eingesetzten Material und den Materialeigenschaften der Streuelemente 43.6 und der dieser umgebenden Matrix 43.4 mittels einer

Gradiententemperung erreicht werden, dass durch

unterschiedliche Temperaturbeaufschlagung in Richtung der größten Ausdehnung des Diffusors die Streuwirkung

beispielsweise stetig variiert werden kann. Damit ist es möglich, dass zum Beispiel für einen direkt an der

Einkoppelfläche angeordneten Volumenbereich eine zunächst eher niedrige Streuwirkung und für einen gegenüberliegenden Volumenbereich des Diffusor-Grundkörpers 43 eine eher höhere Streuwirkung einstellbar ist.

Damit können Diffusor-Grundkörper erhalten werden, die Streuelemente mit Streuzentren mit einer Streuzentrendichte pro Volumeneinheit aufweisen, wobei sich die

Streuzentrendichte in verschiedenen Volumenbereichen unterscheidet. Ein möglicher Intensitätsabfall in einer Richtung parallel zur Richtung der Einkoppelung des Lichtes somit zumindest teilweise kompensiert werden.

Die vorliegend offenbarte und in den Ansprüchen erwähnte Intensität oder Intensitätsverteilung entspricht in

physikalischer Hinsicht auch der Leuchtdichte, welche auch als Luminanz oder Helligkeit bezeichnet wird, soweit wie vorliegend mit einem optischen System gemessen wird, welches einen feststehenden Raumwinkel erfasst.

Bezugs zeichenliste :