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Patent Searching and Data


Title:
IMAGE SWITCH-IN ON AN OPERATOR STATION CLIENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/074653
Kind Code:
A1
Abstract:
The proposal relates to an operator station server (2, 3) of a control system (1) of a technical installation, in particular a production or process installation, which server is designed and intended to store operator control information prescribed by a first operator of a first client (4) of the operator station server (2) retrievably in a memory (14, 15) during the operating time of the technical installation, wherein a memory portion of the memory (14, 15) is assigned to a second operator of the second client (5) for storing information, and wherein the first operator has write rights to the memory portion of the memory (14, 15) assigned to the second operator, which have been assigned to him by the second operator, and wherein the transmission service is designed and intended to store operator control information of the first operator of the first client (4) in the memory portion of the memory (14, 15) that is assigned to the second operator such that said information is usable for configuring an image display of the second client (5).

Inventors:
LUTZ BENJAMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/077507
Publication Date:
April 16, 2020
Filing Date:
October 10, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G05B19/042; G05B19/418
Domestic Patent References:
WO2015032627A12015-03-12
Foreign References:
EP3115855A12017-01-11
EP3355141A12018-08-01
EP3115855A12017-01-11
EP3355141A12018-08-01
Other References:
SIEMENS AG: "Operator System Sichere und komfortable Prozessführung mit dem SIMATIC PCS 7 Operator System", INTERNET CITATION, 10 December 2005 (2005-12-10), pages 31 - 33,35,37, XP002750725, Retrieved from the Internet [retrieved on 20051210]
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Claims:
Patentansprüche

1. Operator Station Server (2, 3) eines Leitsystems (1) einer technischen Anlage, der dazu ausgebildet und vor gesehen ist, von einem ersten Bediener eines ersten Clients

(4) des Operator Station Servers (2) vorgegebene Bedieninfor mationen zur Laufzeit der technischen Anlage abrufbar in ei nem Speicher (14, 15) zu hinterlegen,

wobei ein Speicherteil des Speichers (14, 15) einem zweiten Bediener eines zweiten Clients (5) zur Hinterlegung von In formationen zugewiesen ist, und wobei der erste Bediener über Schreibrechte auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Spei cherteil des Speichers (14, 15) verfügt, die ihm insbesondere von dem zweiten Bediener zugewiesen worden sind,

und wobei der Operator Station Server (2, 3) weiterhin dazu ausgebildet ist und vorgesehen ist, Bedieninformationen des ersten Bedieners des ersten Clients (4) derart in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14, 15) zu hinterlegen, dass diese zu einer Konfiguration einer Bildanzeige des zweiten Clients (5) verwendbar sind.

2. Operator Station Server (2, 3) nach Anspruch 1, bei dem der erste Client (4), der zweite Client (5) und der dem zweiten Bediener zugewiesene Speicherteil des Speichers (14, 15) auf demselben Operator Station Server (2, 3) implemen tiert sind.

3. Operator Station Server (2, 3), der dazu ausgebildet und vorgesehen ist, dem zweiten Bediener des zweiten Clients

(5) als Folge der von dem ersten Bediener in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14, 15) hinterlegten Bedieninformation einen Vorschlag für eine ver änderte Konfiguration seiner Bildanzeige zu unterbreiten.

4. Operator Station Server (2, 3) nach Anspruch 1 oder 2, der dazu ausgebildet und vorgesehen ist, dem Bediener des zweiten Clients (5) als Folge der von dem ersten Bediener in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Spei- chers (14, 15) hinterlegten Bedieninformation automatisch ei ne entsprechend angepasste Bildanzeige darzustellen.

5. Operator Station Server (2, 3) nach einem der vorange gangenen Ansprüche, bei dem die auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14, 15) hinterlegten Bedieninformationen des ersten Bedieners Anlagenbilder der technischen Anlage umfassen.

6. Operator Station Server (2, 3) nach einem der vorange gangenen Ansprüche, bei dem die auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14, 15) hinterlegten Bedieninformationen des ersten Bedieners Informationen über eine Identität des ersten Bedieners umfassen.

7. Operator Station Server (2, 3) nach einem der vorange gangenen Ansprüche, bei dem die auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14, 15) hinterlegten Bedieninformationen des ersten Bedieners Informationen dar über umfassen, welche technische Ursache der Hinterlegung der Bedieninformationen zugrunde liegt.

8. Operator Station Server (2, 3) nach einem der vorange gangenen Ansprüche, bei dem die auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14, 15) hinterlegten Bedieninformationen des ersten Bedieners Informationen über den ersten Client (4) umfassen.

9. Operator Station Server (2, 3) nach einem der vorange gangenen Ansprüche, bei dem die auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14, 15) hinterlegten Bedieninformationen des ersten Bedieners Informationen dar über umfassen, zu welchem Zeitpunkt die Bedieninformationen auf dem Speicherteil des Speichers (14, 15) hinterlegt worden sind .

10. Leitsystem (1) einer technischen Anlage, insbesondere Fertigungs- oder Prozessanlage, das wenigstens einen Ope- rator Station Server (2, 3) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche umfasst.

11. Leitsystem (1) gemäß Anspruch 10, das wenigstens einen zweiten Operator Station Server (2, 3) gemäß einem der An sprüche 1 bis 9 umfasst, die wenigstens hinsichtlich des Speichers (14, 15) für einen Redundanzbetrieb ausgelegt sind.

12. Verfahren zum Übertragen von Bedieninformationen eines ersten Bedieners eines ersten Clients (4) eines Operator Sta tion Servers (2) an einen zweiten Bediener eines zweiten Cli ents (5) , umfassend:

a) Zuweisung eines Speicherteils eines Speichers (14, 15) an den zweiten Bediener des zweiten Clients (5) zur Hinter legung von Informationen;

b) Gewährung von Schreibrechten auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14 ,15) an den ersten Bediener durch den zweiten Bediener;

c) Abrufbare Hinterlegung von Bedieninformationen des ersten Bedieners des ersten Clients (4) des Operator Station Servers (2, 3) zur Laufzeit der technischen Anlage in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Spei chers (14 , 15) ;

d) Verwendung der in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers (14 ,15) hinterlegten Bedien informationen zur Konfiguration einer Bildanzeige des zweiten Clients (5) und Darbietung der Bildanzeige an den zweiten Bediener.

Description:
Beschreibung

BildaufSchaltung auf einem Operator Station Client

Die Erfindung betrifft einen Operator Station Server ei nes Leitsystems einer technischen Anlage, insbesondere Fertigungs- oder Prozessanlage, nach Anspruch 1. Zudem betrifft die Erfindung ein Leitsystem einer technischen Anlage, insbesondere Fertigungs- oder Prozessanlage, nach Anspruch 10. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Übertragen von Bedieninformationen eines ers ten Bedieners eines ersten Operator Station Clients eines Operator Station Servers an einen zweiten Bediener eines zweiten Operation Station Clients nach Anspruch 12.

Zur Koordination bei der Bedienung und Beobachtung von technischen Anlagen ist häufig eine von einem Operator Station Client eines Operator Station Servers auf einen anderen Operator Station Client desselben oder eines an deren Operator Station Servers übergreifende Bildauf- schaltung notwendig. FIG 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Leitsystem 1 einer technischen Anlage in einem Prinzipschaubild. Das Leitsystem 1 umfasst einen ersten Operator Station Server 2 und einen zweiten Operator Station Server 3, die als redundante Systeme ausgelegt sind. Zudem weist das Leitsystem 1 drei dazugehörige Operator Station Clients 4, 5, 6 auf.

Ein Bediener des Leitsystems 1 kann über die Operator Station Clients 4, 5, 6 mit den beiden Operator Station

Servern 2, 3 in Verbindung treten. Hierzu sind sowohl die Operator Station Clients 4, 5, 6 als auch die beiden

Operator Station Server 2,3 mit einem Terminalbus 7 ver bunden. Der Terminalbus 7 kann, ohne sich darauf zu be schränken, beispielsweise als Industrial Ethernet ausge bildet sein . Die Operator Station Server 2, 3 sind über einen an die Ope rator Station Server 2, 3 angeschlossenen Anlagenbus 8 mit einer Automatisierungsstation 9 verbunden. Die Auto matisierungsstation 9 dient als Schnittstelle zwischen den Operator Station Servern 2, 3 und Geräten 10 auf ei ner Feldebene der technischen Anlage. Dabei nutzt sie zur Verbindung einen Feldbus 11.

Im Rahmen der Erfindung kann eine beliebige Zahl an Ge räten 10 und/oder ggf. Applikationen an die Automatisie rungsstation 9 angeschlossen sein. Der Anlagenbus 8 kann, ohne sich darauf zu beschränken, beispielsweise als Industrial Ethernet ausgebildet sein. Der Feldbus 11 kann, ohne sich hierauf zu beschränken, als Profinet ausgebildet sein.

Hat ein erster Bediener auf einem Operator Station Cli ent 4 ein Anlagenbild geöffnet, in dem er eine Auffäl ligkeit erkennt, bedarf dies ggf. einer Klärung. Hierzu kann er weiterer Bediener zu Rate ziehen, die weitere Operator Station Clients 5, 6 bedienen. Zur Klärung kann es vonnöten sein, dass sein aktuell auf der Bildanzeige seines Operator Station Clients 4 dargestelltes Anlagen bild auf den Bildanzeigen der weiteren Operator Station Clients 5, 6 dargestellt ist. Dabei müssen die Bediener nicht zwingend innerhalb der technischen Anlage befind lich sein, was eine manuelle Übertragung der Anlagenbil der nahezu ausschließt.

Bisher bekannte Lösungen bedürfen eines vergleichsweise hohen informationstechnischen (IT) Aufwands. Es müssen beispielsweise Remoteverbindungen eingerichtet, (Zu griffs -) Rechte vergeben, proprietäre Lösungen in das Leitsystem integriert oder in einem Engineering der technischen Anlage entsprechende Verbindungen zwischen den einzelnen Operator Station Clients projektiert wer den. Oftmals wird durch die Integration von IT-lastigen Lösungen auch ein bestehendes Funktionsrechtemanagement des Leitsystems umgangen bzw. teilweise außer Kraft ge setzt .

Die WO 2015/032627 Al offenbart einen bislang bekannten Operator Station Server bzw. eine Bedien-und-Beobach- tungseinheit eines Leitsystems einer technischen Anlage.

In der EP 3 115 855 Al ist ein Verfahren für den Betrieb ei ner prozesstechnischen Anlage offenbart.

Die EP 3 355 141 Al offenbart ein Operator-System für ein Prozessleitsystem.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leitsystem anzugeben, das unter Vermeidung der zuvor beschriebenen Nachteile ein effizienteres Bedienen und Beobachten er- mögl i cht .

Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Operator Station Server eines Leitsystems einer technischen Anlage, ins besondere Fertigungs- oder Prozessanlage, nach Anspruch 1. Zudem wird die Aufgabe gelöst durch ein Leitsystem ei ner technischen Anlage, insbesondere Fertigungs- oder Pro zessanlage, nach Anspruch 10 und durch ein Verfahren zum Übertragen von Bedieninformationen eines ersten Bedieners ei nes ersten Operator Station Clients eines Operator Station Servers an einen zweiten Bediener eines zweiten Operation Station Clients nach Anspruch 12. Vorteilhafte Weiterbil dungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Erfindungsgemäß ist der Operator Station Server eines Leitsystems einer technischen Anlage, insbesondere Fer tigungs- oder Pro ze s s anlage , dazu ausgebildet und vorge sehen, von einem ersten Bediener eines ersten Operator Sta tion Clients des Operator Station Servers vorgegebene Bedi eninformationen zur Laufzeit der technischen Anlage abrufbar in einem Speicher zu hinterlegen. Dabei ist ein Speicherteil des Speichers einem zweiten Bediener eines zweiten Operator Station Clients zur Hinterlegung von Informationen zugewie sen. Der erste Bediener verfügt über Schreibrechte auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers, die ihm insbesondere von dem zweiten Bediener mittels des zweiten Operator Station Clients zugewiesen worden sind. Zu dem ist der Übertragungsdienst dazu ausgebildet und vorgese hen, Bedieninformationen des ersten Bedieners des ersten Ope rator Station Clients derart in dem dem zweiten Bediener zu gewiesenen Speicherteil des Speichers zu hinterlegen, dass diese zu einer Konfiguration einer Bildanzeige für wenigstens einen zweiten Bediener eines zweiten Operator Station Clients des Operator Station Servers verwendbar sind.

Bei der technischen Anlage kann es sich um eine Anlage aus der Prozessindustrie wie beispielsweise eine chemi sche, pharmazeutische, petrochemi sehe oder eine Anlage aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie handeln.

Hiermit umfasst sind auch jegliche Anlagen aus der Pro duktionsindustrie, Werke, in denen z.B. Autos oder Güter aller Art produziert werden. Technische Anlagen, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind, können auch aus dem Bereich der Energieerzeugung kommen. Windräder, Solaranlagen oder Kraftwerke zur Energieerzeugung sind ebenso von dem Begriff der techni schen Anlage umfasst.

Diese Anlagen verfügen jeweils über ein Leitsystem oder zumindest ein computerunterstütztes Modul zur Steuerung und Regelung des ablaufenden Prozesses oder der Produk tion. Unter einem Leitsystem wird im vorliegenden Kontext ein computergestütztes, technisches System verstanden, das Funktionalitäten zum Darstellen, Bedienen und Leiten einer technischen Fertigungs- oder Produktionsanlage umfasst. Das Leitsystem umfasst im vorliegenden Fall Sensoren zur Ermitt lung von Messwerten sowie verschiedene Aktoren. Zudem umfasst das Leitsystem sogenannte prozess- oder fertigungsnahe Kompo nenten, die zur Ansteuerung der Aktoren bzw. Sensoren dienen. Darüber hinaus weist das Leitsystem u.a. Mittel zur Visuali sierung der technischen Anlage und zu einem Engineering auf. Unter dem Begriff Leitsystem sind zusätzlich auch weitere Re cheneinheiten für komplexere Regelungen und Systeme zur Da tenspeicherung und - V erarbeitung zu fassen.

Unter einem „Operator Station Server" wird vorliegend ein Server verstanden, der zentral Daten eines Bedien- und Be obachtungssystems sowie in der Regel Alarm- und Messwertar chive eines Prozessleitsystems einer technischen Anlage er fasst und Benutzern zur Verfügung stellt. Der Operator Stati on Server stellt in der Regel eine Kommunikationsverbindung zu Automatisierungssystemen der technischen Anlage her und gibt Daten der technischen Anlage an sogenannte Clients wei ter, die zur Bedienung und Beobachtung eines Betriebs der einzelnen Funktionselemente der technischen Anlage dienen.

Der Operator Station Server kann über Client-Funktionen (im vorliegenden Fall wird hierfür der Begriff „Operator Station Client" verwendet) verfügen, um auf die Daten (Archive, Mel dungen, Tags, Variablen) anderer Operator Station Server zu zugreifen. Dadurch sind Bilder eines Betriebs der technischen Anlage auf dem Operator Station Server mit Variablen anderer Operator Station Server ( Server-Server-Kommunikation) kombi nierbar. Bei dem Operator Station Server kann es sich, ohne sich darauf zu beschränken, um einen SIMATIC PCS 7 Industrial Workstation Server der Firma SIEMENS handeln.

Der Operator Station Server ist erfindungsgemäß dazu ausge bildet, Bedieninformationen des ersten Bedieners des ersten Operator Station Clients zu verwenden und diese abrufbar in einem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers zu hinterlegen. Dabei ist die Hinterlegung derart ausgestaltet, dass eine Bildanzeige des zweiten Operator Sta- tion Clients mittels der Bedieninformationen konfigurierbar, d.h. einstellbar bzw. veränderbar ist.

Die Bedieninformationen des ersten Bedieners werden mittels des erfindungsgemäßen Operator Station Servers auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers hin terlegt und dem zweiten Bediener für die Bildanzeige des von ihm genutzten Operator Station Clients zur Verfügung ge stellt. Vorzugsweise der zweite Bediener selbst hat dem ers ten Bediener zuvor wenigstens Schreibrechte auf dem ihm zuge wiesenen Speicherteil des Speichers erteilt. Es ist aber auch möglich, dass ein übergeordneter Administrator die Schreib rechte entsprechend zugewiesen hat.

Die Schreibrechte müssen nicht auf den ersten Bediener be schränkt sein, vielmehr können die Schreibrechte einem belie big großen Bedienerkreis zugänglich sein, vorausgesetzt ein Bediener hat sich erfolgreich gegenüber dem Leitsystem der technischen Anlage authentifiziert.

Es ist nicht notwendig, dass der zweite Bediener gerade dann den zweiten Operator Station Client nutzt, wenn der Übertra gungsdienst die Bedieninformationen für eine Konfiguration der Bildanzeige des zweiten Operator Station Clients in den dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers überträgt .

Der erste Operator Station Client, der zweite Operator Stati on Client und der dem zweiten Bediener zugewiesene Speicher können auf dem (selben) Operator Station Server implementiert sein. Mit anderen Worten nutzen sowohl der erste Bediener als auch der zweite Bediener Operator Station Clients, die auf einem einzigen Operator Station Server implementiert sind. Es ist jedoch auch möglich, dass der zweite Bediener einen zwei ten Operator Station Client nutzt, der auf einem weiteren Operator Station Server implementiert ist. Voraussetzung hierbei ist jedoch, dass die den Bedienern zugewiesenen Spei- cherteile der Speicher der beiden Operator Station Server in einem Redundanzbetrieb inhaltlich synchronisiert werden. Für nähere Informationen hierzu sei auf die Beschreibung des Aus führungsbeispiels verwiesen.

Bei den Bedieninformationen kann es sich um Einstellungen und/oder Zusammenstellungen handeln, die der erste Bediener mittels des ersten Operator Station Clients vorgenommen hat. Eine Einstellung ist beispielsweise eine Anweisung, die be sagt, dass nach einer Anmeldung des Bedieners an dem ersten Operator Station Client des Operator Station Servers die von ihm zuletzt aufgerufenen Anlagenbilder wieder geöffnet werden sollen. Unter einer Zusammenstellung wird beispielsweise eine Sammlung von Trends und Anlagenbildern verstanden, die als vordefinierte Selektion immer wieder geöffnet werden.

Bevorzugt kann es sich bei den Bedieninformationen um Anla genbilder der technischen Anlage handeln. Diese Anlagenbilder hat der erste Bediener des ersten Operator Station Clients zuvor ausgewählt (beispielsweise, weil sie eine kritische Ausnahmesituation eines Anlagenteils widergeben) und als Be dieninformationen dem Übertragungsdienst zur Verfügung ge stellt .

Die auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers hinterlegten Bedieninformationen des ersten Be dieners können Informationen über eine Identität des ersten Bedieners umfassen. Dadurch erfährt der zweite Bediener, wel cher erste Bediener ihm die Informationen übermittelt hat. Dadurch kann der zweite Bediener gezielt weitere Informatio nen bei dem ersten Bediener erfragen und ggf. eine Übertra gung von Bedieninformationen in umgekehrter Reihenfolge ini tiieren .

Alternativ oder zusätzlich können die auf dem dem zweiten Be diener zugewiesenen Speicherteil des Speichers hinterlegten Bedieninformationen des ersten Bedieners Informationen dar- über umfassen, welche technische Ursache der Hinterlegung der Bedieninformationen zugrunde liegt. Der erste Bediener kann beispielsweise eine Textnachricht für den zweiten Bediener beifügen, die eine Beschreibung des Anlasses für die Überprü fung der Bedieninformationen durch den zweiten Bediener zum Inhalt hat.

Alternativ oder zusätzlich können die auf dem dem zweiten Be diener zugewiesenen Speicherteil des Speichers hinterlegten Bedieninformationen des ersten Bedieners Informationen dar über umfassen, zu welchem Zeitpunkt die Bedieninformationen auf dem Speicher hinterlegt worden sind. Dabei können auch Informationen miteinbegriffen sein, an welchem Ort sich der erste Operator Station Client des ersten Bedieners befindet und/oder welchen Typ der verwendete Operator Station Client aufweist .

Der Operator Station Server kann dazu ausgebildet und vorge sehen sein, dem Bediener des zweiten Operator Station Clients als Folge der von dem ersten Bediener in dem dem zweiten Be diener zugewiesenen Speicherteil des Speichers hinterlegten Bedieninformation einen Vorschlag für eine veränderte Konfi guration seiner Bildanzeige zu unterbreiten. Beispielhaft kann der erste Bediener Bedieninformationen in Form von Anla genbildern in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicher teil des Speichers des Operator Station Servers hinterlegt haben. Der zweite Operator wird dann, insbesondere durch ei nen grafischen Hinweis auf der Bildanzeige des von ihm ge nutzten zweiten Operator Station Clients, auf den Vorschlag des ersten Bedieners hingewiesen, auf der Bildanzeige des zweiten Operator Station Clients die Anlagenbilder des ersten Bedieners anzuzeigen. Der zweite Bediener kann nun manuell die geänderte Bildanzeige übernehmen, also quasi den Vor schlag des ersten Bedieners annehmen.

Alternativ kann der Operator Station Server dazu ausgebildet und vorgesehen sein, dem zweiten Bediener des zweiten Opera- tor Station Clients als Folge der von dem ersten Bediener in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Spei chers hinterlegten Bedieninformation automatisch eine ent sprechend angepasste Bildanzeige darzustellen. Dadurch wird beispielsweise ein Anlagenbild, das der erste Bediener dem zweiten Bediener anzeigen lassen will, automatisch von dem zweiten Operator Station Client des zweiten Bedieners ange zeigt. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn der zweite Operator Station Client das Anlagenbild an eine groß formatige Anzeige überträgt, die in der technischen Anlage installiert ist.

Zudem wird die Aufgabe gelöst durch ein Leitsystem einer technischen Anlage, insbesondere Fertigungs- oder Prozess anlage, das wenigstens einen Operator Station Server um fasst, welcher wie zuvor erläutert ausgebildet ist.

Vorzugsweise umfasst das Leitsystem wenigstens einen zweiten Operator Station Server, wobei die beiden Operator Station Server wenigstens hinsichtlich des Speichers für einen Redun danzbetrieb ausgelegt sind, d.h. den Inhalt der beiden Spei cher miteinander abgleichen bzw. synchronisieren.

Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfah ren zum Übertragen von Bedieninformationen eines ersten Be dieners eines ersten Operator Station Clients eines Operator Station Servers an einen zweiten Bediener eines zweiten Ope ration Station Clients. Das Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte :

a) Zuweisung eines Speicherteils eines Speichers zu dem

zweiten Bediener eines zweiten Operator Station Clients zur Hinterlegung von Informationen;

b) Gewährung von Schreibrechten auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers an den ersten Be diener durch den zweiten Bediener;

c) Abrufbare Hinterlegung von Bedieninformationen des ersten Bedieners des ersten Operator Station Clients des Opera- tor Station Servers zur Laufzeit der technischen Anlage in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers ;

d) Verwendung der in dem dem zweiten Bediener zugewiesenen

Speicherteil des Speichers hinterlegten Bedieninformatio nen zur Konfiguration einer Bildanzeige des zweiten Ope rator Station Clients und Darbietung der Bildanzeige an den zweiten Bediener.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vor teile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie die se erreicht werden, werden klarer und deutlicher ver ständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Es zeigen:

FIG 1 einen Ausschnitt aus einem Leitsystem einer tech nischen Anlage nach dem Stand der Technik in ei nem Prinzipschaubild; und

FIG 2 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Leitsys tem einer technischen Anlage in einem Prinzipschau bild.

In der Zeichnung ist schematisch ein Teil eines erfin dungsgemäßen Leitsystems 1 einer technischen Anlage dar gestellt. Das Leitsystem 1 umfasst einen ersten Operator Station Server 2 und einen zweiten Operator Station Ser ver 3. Zudem weist das Leitsystem einen ersten Operator Station Client 4 und einen zweiten Operator Station Cli ent 5 auf .

Ein erster Bediener des Leitsystems 1 kann über den ersten Operator Station Client 4 mit dem ersten Operator Station Server 2 und/oder dem zweiten Operator Station Server 3 in Verbindung treten. Hierzu sind sowohl die beiden Operator Station Clients 4, 5 als auch die beiden Operator Station Server 2, 3 mit einem Terminalbus 7 verbunden. Der Terminal bus 7 kann, ohne sich darauf zu beschränken, beispielsweise als Industrial Ethernet ausgebildet sein.

Der erste Operator Station Server 2 weist einen ersten Automatisierungstreiber 12 auf, mittels dessen er über einen an den ersten Operator Station Server 2 ange schlossenen Anlagenbus 8 auf ein (Automatisierungs- ) Gerät 9 zugreifen kann. Entsprechend verfügt der zweite Operator Sta tion Server 3 über einen zweiten Automatisierungstreiber 13.

Bei dem angeschlossenen Gerät 9 kann es sich alternativ auch um eine Applikation, insbesondere Webapplikation, handeln. Im Rahmen der Erfindung kann eine beliebige Zahl an Geräten und/oder Applikationen an den die beiden Operator Station Server 2, 3 angeschlossen sein. Der Anlagenbus 8 kann, ohne sich darauf zu beschränken, beispielsweise als Industrial Ethernet ausgebildet sein. Das Gerät 9 kann wiederum mit ei ner beliebigen Anzahl an Subsystemen (nicht dargestellt) ver bunden sein.

Der erste Operation Station Server 2 weist einen Spei cher 14 auf, von dem ein bestimmter Teil jeweils dem ersten Bediener des ersten Operator Station Clients 4 und dem zweiten Bediener des zweiten Operator Station Clients 5 zugewiesen ist und in welchem Bedieninformati onen wie bestimmte Anlagenbilder oder dergleichen hin terlegt werden können. Der zweite Operator Station Ser ver 3 weist entsprechend einen Speicher 15 auf, von dem ein bestimmter Teil jeweils einem der beiden Bediener zugewiesen ist und in welchem Bedieninformationen wie bestimmte Anlagenbilder oder dergleichen hinterlegt wer den können.

Die beiden Operator Station Server 2, 3 sind wenigstens hinsichtlich der beiden Speicher 14, 15 redundant ausge legt. Dies bedeutet, dass in beiden Speichern 14, 15 die gleichen Informationen hinterlegt sind. Wenn neue Infor mationen in einen der beiden Speicher 14, 15 geschrieben werden, wird der Speicherinhalt mittels einer automa tisch ablaufenden Replikation abgeglichen.

Im Folgenden wird der Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand des in FIG 2 dargestellten Ausschnitts des Leitsystems 1 beschrieben.

Der zweite Bediener gewährt dem ersten Bediener Schreib rechte auf dem ihm zugewiesenen Speicherteil der Spei cher 14, 15. Die Schreibrechte müssen nicht auf den ers ten Bediener beschränkt sein, vielmehr kann eine Viel zahl von Bedienern über Schreibrechte auf dem entspre chenden Speicherteil verfügen.

Der erste Bediener verwendet den ersten Operator Station Cli ent 4 und legt mithilfe des ersten Operator Station Clients 4 Bedieninformationen in Form eines Anlagenbilds fest, die zur Übertragung bzw. Weitergabe an den zweiten Bediener vorgese hen sind. Die Bedieninformationen werden unter Zuhilfenahme eines Benutzerdienstes 16 auf dem dem zweiten Bediener zuge wiesenen Speicherteil des Speichers 14 des ersten Operator Station Servers 4 hinterlegt. Von dort aus werden die Bedi eninformationen mittels einer automatisch erfolgenden Repli kation des Speicherinhalts auf den Speicher 15 des zweiten Operator Station Servers 3 übertragen, so dass der dem zwei ten Bediener zugewiesene Speicherteil des Speichers 15 eben falls die von dem ersten Bediener hinterlegten Bedieninforma tionen enthält. Der erste Operator Station Server 4 und der zweite Operator Station Server 3 können, müssen aber nicht redundant betrieben werden.

Es ist auch möglich, dass der Benutzerdienst 16 die Bedienin formationen direkt auf dem dem zweiten Bediener zugewiesenen Speicherteil des Speichers 15 des zweiten Operator Station Servers 3 hinterlegt, um sich den „Umweg" über den Speicher 14 des ersten Operator Station Servers 4 zu umgehen. Aller dings bringt die zunächst erfolgende Hinterlegung der Bedi eninformationen auf dem „eigenen" ersten Operator Station Server 4 für den ersten Bediener den Vorteil mit sich, dass eine sichere Hinterlegung der Bedieninformationen garantiert werden kann. Es kann nämlich V orkommen, dass der andere, zweite Operator Station Server 3 zeitweilig nicht verfügbar bzw. erreichbar ist, wodurch die Bedieninformation nicht in dem dazugehörigen Speicher 15 hinterlegt werden könnten.

Der zweite Bediener des zweiten Operator Station Clients 5 erhält auf der Anzeige des zweiten Operator Station Clients 5 einen Hinweis darüber, dass geänderte Bedieninformationen in dem ihm zugewiesenen Speicherteil des Speichers 15 zur Über nahme auf seiner Bildanzeige vorliegen (Rekonfiguration der Bildanzeige) . Der zweite Bediener kann dieser Rekonfiguration seiner Bildanzeige dann manuell zustimmen, so dass er als Re sultat das Anlagenbild zur Überprüfung dargestellt bekommt, welches der erste Bediener ihm übertragen wollte. Zusätzlich kann der zweite Bediener weitere Informationenwie Kommentare einsehen, die der erste Bediener ihm übertragen hat. Im Falle einer automatischen Übernahme der geänderten Konfiguration („auto apply") , kann der zweite Bediener das von dem ersten Bediener übertragene Anlagenbild auch automatisch angezeigt bekommen .

Da das eigentliche Öffnen der Bedieninformation (z.B. Anla genbild) auf dem Operator Station Client 5 des Bedieners aus geführt wird, der das Bild auch öffnen soll (und nicht „fremdgesteuert") , wird ein bestehendes Funktionsrechtema nagement der technischen Anlage nicht „untergraben", sondern beim Öffnen des Anlagenbildes angewandt. Der zweite Bediener kann daher an dem zweiten Operator Station Client 5 auch nur das Anlagenbild öffnen, bezüglich dessen er über eine ent sprechende Berechtigung verfügt. Da ein Abgleich über die automatische Replikation wenigstens der beiden redundant arbeitenden Speicher 14, 15 stattfindet und die Bedieninformationen an den jeweiligen Bediener gebun den sind, müssen die Operator Station Clients 4, 5 in einer Engineering-Phase des Leitsystems 1 bzw. der technischen An lage nicht netzwerktechnisch miteinander bekannt gemacht wer den .

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Aus- führungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wur de, so ist die Erfindung nicht durch das offenbarte Bei spiel eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzum fang der Erfindung zu verlassen.