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Patent Searching and Data


Title:
IMPLANT FOR BONE DISTRACTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/086910
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an implant, preferably a tooth implant, comprising an implant body and a distraction membrane, the use of the implant for callus distraction and a method for implanting same.

Inventors:
HORVATH DOMONKOS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/075634
Publication Date:
June 12, 2014
Filing Date:
December 05, 2013
Export Citation:
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Assignee:
CELGEN AG (CH)
International Classes:
A61C8/02; A61B17/66; A61B17/80
Domestic Patent References:
WO2012076160A12012-06-14
WO2003051220A22003-06-26
WO2001091663A12001-12-06
Foreign References:
US20060058785A12006-03-16
DE19907420A12000-09-07
US20050074437A12005-04-07
DE102010055431A12012-06-14
US5980252A1999-11-09
US6537070B12003-03-25
Attorney, Agent or Firm:
WOHLFAHRT, Jan et al. (DE)
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Claims:
Implantat, umfassend einen Implantatkörper und eine Distraktionsmembran, wobei die Distraktionsmembran über ein Verbindungselement mit dem Implantatkörper verbunden ist, wobei das Verbindungselement über zumindest einen Teilbereich der Längsachse des Implantatkörpers beweglich angeordnet ist und wobei über die bewegliche Anordnung des Verbindungselements ein Verschieben der Distraktionsmembran entlang der Längsachse des Implantatkörpers über zumindest einen Teilbereich der Längsachse ermöglicht wird.

Implantat nach Anspruch 1 , wobei das Implantat ein Zahnimplantat ist.

Zahnimplantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Zahnimplantat ein provisorisches Implantat ist, bevorzugt ein Gewindeschneider.

Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Distraktionsmembran ein Loch aufweist, durch das der Implantatkörper hindurchreicht.

Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verbindungselement ein Getriebe, insbesondere ein selbsthemmendes Getriebe, zum Bewegen der Distraktionsmembran entlang der Längsachse des Implantatkörpers um- fasst.

6. Implantat nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei das Loch in der Distraktionsmembran ein Innengewinde aufweist und das Verbindungselement ein Außengewinde aufweist, wobei das Außengewinde des Verbindungselements in das Innengewinde der Distraktionsmembran eingeschraubt werden kann.

7. Implantat nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die Distraktionsmembran über eine Nut-Feder Verbindung oder über einen Klickverschluss mit dem Verbindungselement verbunden ist.

8. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verbindungselement eine Distanzhülse aufweist.

9. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Implantatkörper entlang seiner Längsachse einen unteren Teilbereich mit einem Gewinde aufweist und einen zweiten Teilbereich oberhalb des unteren Teilbereichs aufweist, wobei der zweite Teilbereich als Zahnstange ausgebildet ist.

10. Implantat nach Anspruch 9, wobei das Verbindungselement ein Gehäuse mit einem Durchgang und einen Gewindekörper aufweist, wobei die Zahnstange in Längserstreckung durch den Durchgang zumindest im Wesentlichen spielfrei durch das Gehäuse eingeschoben ist, und wobei der Gewindekörper derart in dem Gehäuse drehbar gelagert ist, dass der Gewindekörper und die Zahnstange in Wirkeingriff stehen.

1 1 . Implantat nach Anspruch 10, wobei das Gehäuse als Distanzhülse ausgestaltet ist.

12. Implantat nach Anspruch 10, wobei das Verbindungselement eine Distanzhülse und ein Gehäuse aufweist, wobei das Gehäuse an einem Ende ein Außengewinde aufweist und wobei die Distanzhülse zumindest teilweise eine konische Form hat und wobei die Distanzhülse am ersten Ende mit dem geringeren Durchmesser ein Außengewinde zum Einschrauben in das Innengewinde der Membran aufweist und wobei die Distanzhülse am zweiten, dem ersten gegenüberliegenden Ende ein Innengewinde aufweist, in das das Außengewinde des Gehäuse eingeschraubt werden kann.

13. Implantat nach Anspruch 8, wobei das Verbindungselement als Distanzhülse ausgestaltet ist und wobei die Membran an einer Fläche der Distanzhülse befestigt ist.

14. Implantat nach Anspruch 8, wobei das Verbindungselement als Distanzhülse ausgestaltet ist und wobei die Membran aus einer Fläche der Distanzhülse gebildet ist.

15. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Krone.

16. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Membran aus einem resorbierbaren Material besteht.

17. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Implantatkörper aus einem resorbierbaren Material, Zirkon oder einem Metall besteht.

18. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Verwendung bei einer Knochendistraktion.

Description:
Implantat zur Knochendistraktion

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Implantat, bevorzugt ein Zahnimplantat, umfassend einen Implantatkörper und eine Distraktions- membran, die Verwendung des Implantats zur Kallusdistraktion und Verfahren zum Implantieren.

Um in einen Kiefer Implantate dauerhaft und fest setzen zu können muss der Kieferknochen an der entsprechenden Stelle sowohl dick genug als auch fest genug sein. Es muss also Knochen in ausrei- chender Quantität als auch Qualität vorhanden sein.

Sollte nicht genügend Knochen für die sichere Verankerung eines genügend großen beziehungsweise langen Implantats zur Verfügung stehen, muss ein sogenannter Kieferknochenaufbau erfolgen. Dabei gilt insbesondere die Gewinnung an Knochenhöhe als prob- lematisch. Zur Knochengewinnung werden verschieden Methoden angewandt.

Bei geringem Knochenmangel in der Breite kann der für den Kieferknochenaufbau notwendige Knochen während der Operation gewonnen werden. Auch kann hierfür Knochenersatzmaterial verwen- det oder die Anlagerungsmenge durch Vermischen von Knochen und Ersatzmaterial gestreckt werden. Dieser Augmentationsbereich wird oft mit einer flexiblen Membran geschützt, so dass eine ungestörte Einheilung des Knochens erfolgen kann. Weitere Verfahren sind die Knochenspreizung, die Knochenspaltung, die Knochen- block-Transplantation, der Sinus-Lift, Hohlraumtechniken, teilweise auch unter Verwendung von Knochenersatzmaterialen und Schutzmembranen und die Socket- Preservation.

Aus biologischer Sicht ist das beste Ersatzmaterial für einen Knochen ein autologes Spongiosatransplantat. Solche Transplantate sind jedoch nur limitiert verfügbar und zeigen eine hohe Resorptionsrate nach der Transplantation.

Die im Stand der Technik eingesetzten Materialien und Techniken liefern häufig eine ungenügende Knochenqualität, sodass Implantate in ihren Implantatlagern nicht fest verankert sind. Darüber hinaus ist der Knochenersatz häufig nicht genügend vaskularisiert, wodurch die Infektionsgefahr erhöht und die Regeneration des Knochens beeinträchtigt ist. Auch werden bei Verfahren aus dem Stand der Technik häufig Wachstumsfaktoren verwendet, die die Kosten für die Verfahren stark erhöhen. Anstelle der Verwendung eines Knochenersatzes kann fehlende Knochensubstanz teilweise auch durch Knochenregeneration aufgefüllt werden. Segmentale Unterbrechungen der knöchernem Kontinuität an langen Röhrenknochen können so mittels Distraktionsosteo- genese behandelt werden. Die Kallusdistraktion ist bereits seit über hundert Jahren bekannt. Der wichtigste biologische Reiz für die Knochenbildung ist die mechanische Beanspruchung. Dadurch werden piezoelektrische Kräfte freigesetzt, die Osteoblasten und Osteoklasten aktivieren. Die Dis- traktionsosteogenese induziert die Knochenneubildung, indem durch langsame Trennung von Knochensegmenten biologische Wachstumsreize ausgelöst werden. Durch diese Methode wird die direkte Bildung von Geflechtsknochen durch Distraktion erreicht. Die defi- nierte Zugspannung bei der Knochengeneration ist wesentlich. Legt man an Knochenfragmente eine solche definierte Zugspannung an, so zeigt das mesenchymale Gewebe im Spalt und an den angrenzenden Fragmentenden ein osteogenetisches Potential. Bei Vorlie- gen ausreichender vaskulärer Potenz kommt es unter progressiver Distraktion zur Metaplasie des organisierten Hämatoms, auch Blut- koagulat genannt, in einer Zone von longitudinal arrangiertem, fibrösem Gewebe, das sich unter optimalen externen und internen Bedingungen direkt in Geflechtsknochen umwandeln kann. Erschwe- rend ist jedoch, dass das Knochengewebe bei seiner Regeneration einer hoch-komplexen Steuerung unterliegt.

Die WO 03/051220 A2 beschreibt ein Verfahren zur Distraktion eines Kieferknochens mittels Knochensegmenten.

Die DE 10 2010 055 431 A1 , die WO 01 /91663 A1 und die US 5,980,252 beschreiben Vorrichtungen und Verfahren zur Kallusdis- traktion mittels künstlicher Grenzflächen, beispielsweise Membranen. Bei den dort verwendeten Membranen handelt es sich um ebene Platten oder Plättchen, die meist aus einem Metall, beispielsweise Titan bestehen. Die Membranen werden durch verschieden Vor- richtungen und Aktorelemente, wie Schrauben oder Seilzüge bewegt. Diese Aktorelemente sind teilweise sehr komplex oder die An- hebung der Membran kann nur unzureichend justiert werden. Darüber hinaus muss zum Bewegen der Membran durch das Aktorelement dieses oftmals an benachbarten Zähnen oder im Knochen ver- ankert sein. Dies führt zu zusätzlichen Behandlungs- oder gar Operationsschritten. Die US 6,537,070 B1 offenbart ein mehrteiliges Implantat, das durch ein Auseinanderschrauben der Einzelteile eine Distrationsosteoge- nese erzeugen soll. Jedoch ist diese höchstens auf den direkten Bereich des Implantatgewindes beschränkt. Ein typischer Knochende- fekt, der die gesamte Breite einer Zahnlücke betrifft ist somit nicht auffüllbar. Auch muss bei diesem Implantat zur Distraktion ein Teil des Implantatkörpers im Knochengewebe und/oder im Bereich der anliegenden Schleimhaut gedreht werden, was für die Heilung und Knochenbildung unvorteilhaft ist. Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende technische Problem ist die Bereitstellung von Mitteln und Verfahren zur Zahnimplantation und Knochendisktraktion, die es ermöglichen, Implantationsverfahren und Knochenregenerationsverfahren im Kieferbereich durchzuführen, die die Nachteile aus dem Stand der Technik über- winden.

Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende technische Problem ist die Bereitstellung von Mitteln und Verfahren, die es erlauben, eine vereinfachte Zahnimplantation durchzuführen wenn der Kieferknochen dabei aufgebaut werden muss. Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem ist auch die Bereitstellung von Distraktionsvorrichtungen, die einen einfachen und sicheren Aufbau haben.

Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem kann auch darin gesehen werden, Vorrichtungen und Verfahren bereitzustellen, bei denen ein durch eine Zahnimplantatsetzung notwendiger Knochenaufbau mittels Distraktionsosteogenese so erfolgen kann, dass die einzelnen Distraktionsschritte nicht durch einen Zahnarzt in einer Praxis durchgeführt werden müssen, sondern durch den Patienten oder einen nicht ausgebildeten Helfer eigenständig durchgeführt werden können.

Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrunde liegende technische Problem insbesondere durch die Bereitstellung von I mplantaten, Verfahren und Verwendungen gemäß der Patentansprüche.

Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrunde liegende technische Problem insbesondere durch die Bereitstellung eines Implantats, umfassend einen Implantatkörper und eine Distraktionsmembran, wobei die Distraktionsmembran über ein Verbindungselement mit dem Implantatkörper verbunden ist, wobei das Verbindungselement über zumindest einen Teilbereich der Längsachse des Implantatkörpers beweglich angeordnet ist und wobei über die bewegliche An- Ordnung des Verbindungselements ein Verschieben der Distraktionsmembran entlang der Längsachse des Implantatkörpers über zumindest einen Teilbereich der Längsachse ermöglicht wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Implantat ein provisorisches Implantat. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Im- plantat ein Gewindeschneider.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Implantat ein Zahnimplantat. Alle hier beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Implantats beziehen sich daher insbesondere auch auf ein erfindungsgemäßes Zahnimplantat. Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrunde liegende technische Problem also bevorzugt durch die Bereitstellung eines Zahnimplantats, umfassend einen Implantatkörper und eine Distraktionsmembran, wobei die Distraktionsmembran über ein Verbindungselement mit dem Implantatkörper verbunden ist, wobei das Verbindungselement über zumindest einen Teilbereich der Längsachse des Implantatkörpers beweglich angeordnet ist und wobei über die bewegliche Anordnung des Verbindungselements ein Verschieben der Distraktionsmembran entlang der Längsachse des Implantatkörpers über zumindest einen Teilbereich der Längsachse ermöglicht wird.

Das Verbindungselement ist also so angeordnet, dass es selbst und somit auch die mit dem Verbindungselement verbundene Membran entlang zumindest eines Teilbereichs der Längsachse des Implantatkörpers bewegbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Zahnimplantat ein provisorisches Implantat. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Zahnimplantat ein Gewindeschneider.

Ein Implantat mit einem erfindungsgemäßen Aufbau ermöglicht es, in vorteilhafter Weise, dass zum Knochenaufbau durch Distrakti- onsosteogenese nicht zusätzliche, insbesondere aufwendige, Operationsschritte notwendig sind als für das eigentliche Setzen des Implantats selbst. Die Verfahrensschritte beim Setzen eines herkömmlichen Zahnimplantats umfassen zwingend die zwei operativen Schritte a) Erstellung eines Bohrlochs, das ein Gewinde aufweist, mithilfe eines Gewindeschneiders oder eines provisorischen Implantats und nachfolgend b) Einsetzen und Einwachsen lassen des endgültigen Implantats. Davor können die fakultativen Schritte„Setzen einer Pilotbohrung in den Knochen" und„Erweiterung der Pilotbohrung" durchgeführt werden. Nach dem Einheilen des endgültigen Implantats wird meist eine Krone auf das endgültige Implantat gesetzt. Dies kann aber auch bei provisorischen Implantaten der Fall sein. Bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen Implantats in Schritt a) sind nun keine weiteren, insbesondere aufwendigen operativen Schritte notwendig, obwohl mit dem erfindungsgemäßen Implantat zwischen den Schritten a) und b) eine Knochendistraktion zum Aufbau des das I mplantat um- gebenden Knochens stattfinden kann. Das Setzen des Implantatkörpers eines erfindungsgemäßen Implantats kann darüber hinaus vorteilhaft in herkömmlicher Weise erfolgen, so dass der Zahnarzt keine neue Technik erlernen muss. Nach dem Setzen des Implantatkörpers kann dann ohne großen Aufwand die Membran eingesetzt und durch das Verbindungselement mit dem Implantatkörper verbunden werden. Durch die kontinuierliche oder insbesondere schrittweise Bewegung des Verbindungselements entlang des Implantatkörpers vom Knochen weg mit einer typischen Distraktionsgeschwindigkeit, wird die Membran langsam vom Kieferknochen weggezogen, so dass über einen gewünschten Zeitraum eine Distraktionsosteogene- se zwischen den eigentlichen Schritten a) und b) erfolgt. Dabei kann das schrittweise Verschieben des Verbindungselementes durch den Patienten oder einen nicht ausgebildeten Helfer erfolgen, wie es auch beispielsweise beim Verstellen einer Zahnspange üblich ist, da das Verbindungselement au ßerhalb der Schleimhaut liegt und somit einfach zu erreichen ist. Nachdem der Knochenaufbau im gewünschten Maße abgeschlossen ist, kann das Verbindungselement vom Zahnarzt ohne operativen Aufwand vom Implantatkörper entfernt werden. Ist die Membran des erfindungsgemäßen Implantats resorbierbar, so ist auch kein weiterer operativer Schritt zum Entfernen der Membran nötig, da diese zwischen Schleimhaut und Knochen verbleiben kann und dort abgebaut wird. Bei Verwendung einer nicht resorbierbaren Membran ist nur ein kleiner operativer Schritt nötig, um die Membran zu entfernen. Danach kann dann in üblicher Weise Schritt b) erfolgen, also der Implantatkörper entfernt werden und das endgültige Implantat gesetzt werden. Alternativ kann das erfindungsgemäße Implantat auch ein dauerhaftes Implantat sein und der Implantatkörper im Knochen verbleiben und beispielsweise bei einem Zahnimplantat mit einer dauerhaften Krone versehen werden.

Die vorliegende Erfindung stellt also ein Implantat bereit, das es erlaubt, die herkömmlichen Schritte a) und b) in üblicher Weise durchzuführen, dazwischen aber ohne größeren operativen Aufwand eine Knochendistraktion zum Knochenaufbau durchzuführen, wobei dabei die einzelnen Distraktionsschritte nicht zwingend durch einen Zahnarzt in einer Zahnarztpraxis durchgeführt werden müssen.

Die vorliegende Lehre erfasst daher insbesondere Zahnimplantate und Verfahren zur Knochenregeneration, wobei Knochen im Kieferbereich und/oder im Parodontalbereich, regeneriert werden sollen.

Das erfindungsgemäße Implantat hat darüber hinaus den Vorteil, dass der Implantatkörper zur Disktraktion nicht gedreht werden muss sondern starr im Knochen verbleibt, so dass das Einwachsen im Knochen verbessert ist und eine Reizung der Schleimhaut durch ein Drehen des Implantatkörpers vermieden wird.

Ein erfindungsgemäßes Implantat umfasst also die drei Bestandteile Implantatkörper, Verbindungselement und Membran. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „Membran" eine medizinische Membran verstanden, die bei medizinischen Verfahren zur Regeneration eines Knochens oder bei dem Einbringen von Knochenersatzmaterialen in einem Knochendefekt verwendet wird. Dabei wird unter dem Begriff Knochenregeneration sowohl eine Knochenneubildung beispielsweise durch natürliche o- der künstliche Distraktion als auch das Einbringen und Einwachsen lassen von Knochenersatzmaterialen in einem Knochendefekt verstanden. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer Membran ein im ungewölbten Zustand plattenförmiger, also planer oder ebener Körper verstanden. Die Membran hat eine Kontaktfläche, die zur Anlagerung bzw. Anhaftung von Osteoblasten im Bereich eines Knochendefekts dient, und eine der Kontaktfläche ge- genüber liegende Gegenfläche. Diese beiden Flächen können jegliche Form haben, beispielsweise rund, oval, viereckig oder mehreckig sein. Bevorzugt sind die Kontaktfläche und die Gegenfläche der Membran im ungewölbten Zustand rechteckig oder rund. Im ungewölbten Zustand ergibt sich die Größe dieser beiden Flächen einer rechteckigen Membran aus der Länge und der Breite der Membran. Die Membran hat weiterhin mindestens eine Seitenfläche, insbesondere vier Seitenflächen, wenn es sich um eine rechteckige Membran handelt. Im ungewölbten Zustand ergibt sich die Grö ße von zwei der Seitenflächen aus der Höhe und der Länge einer rechteckigen Membran, die Größe der zwei anderen Seitenflächen aus der Höhe und der Breite der Membran. Die Membran ist erfindungsgemäß möglichst dünn, das hei ßt die Größe der Seitenflächen ist um Vielfaches kleiner als die Größe der Kontaktfläche und bei einer vierecki- gen Membran ist die Höhe der Membran um ein Vielfaches kleiner als die Länge und die Breite der Membran.

Bevorzugt dient eine erfindungsgemäß verwendete Membran zur Knochenregeneration im Mund-Kiefer-Bereich also insbesondere zur Knochenregeneration bei einem Kiefer. Bei dem Kiefer kann es sich um einen Oberkiefer oder einen Unterkiefer handeln.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran eine Distrak- tionsmembran.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „Distraktionsmembran" eine medizinische Membran verstanden, die als künstliche Grenzfläche bei einer Knochendistraktion dienen kann oder dient. Eine solche Membran ist bevorzugt starr und bruchstabil, insbesondere formstabil ist. Eine Distraktionsmembran ist bevorzugt derart ausgestaltet, dass sie an eine Distraktionsvorrichtung befestigt werden kann und mit Hilfe der Distraktionsvorrichtung kontrolliert mit einer gewünschten Geschwindigkeit kontinuierlich oder in Einzelschritten vom Knochen entfernt werden kann, beispielsweise vom Knochen weggezogen oder weggeschoben werden kann. Eine Distraktionsmembran ist somit eine spezifische Untergruppe von medi- zinischen Membranen, die von einem Fachmann ohne Weiteres von anderen medizinischen Membranen, die beispielsweise zur einfachen Abdeckung eines Knochendefektes dienen, unterschieden werden kann.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „Knochendistraktion" oder einer„Kallusdistraktion" ein medizinisches Verfahren zur Knochenregeneration verstanden, bei dem ein Element langsam von einem Knochendefekt entfernt wird, sodass auf die in einem zwischen dem Knochendefekt und dem Element entstehenden Kallus befindlichen Zellen, insbesondere Osteoblasten, ein künstlicher biomechanischer Impuls, insbesondere Zugimpuls ausgeübt wird. Bei dem Element kann es sich beispielsweise um einen Knochen, ein Knochenfragment oder einen künstlichen Körper handeln. Insbesondere kann es sich bei dem Element um eine Dis- traktionsmembran handeln.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „biomechanischen Impuls" eine mechanische Kraftübertragung, ins- besondere die Übertragung einer Zugkraft, auf eine Zelle, insbesondere Osteoblasten, und die dadurch ausgelösten biologischen Prozesse in der Zelle verstanden.

In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Membran aus einem resorbierbaren Material. Dadurch kann in vorteilhafter Weise auf ein Entfernen der Membran nach dem erfolgten Knochenaufbau verzichtet werden. Vielmehr kann die Membran zwischen Schleimhaut und Knochen verbleiben, wo sie in unschädliche Stoffe abgebaut und zersetzt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Membran resorbierbar, insbesondere bioresorbierbar. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran dabei eine bioresor- bierbare Distraktionsmembran.

Dem Fachmann sind verschiedene Materialen für resorbierbare, also bio-abbaubare Membranen und unterschiedliche resorbierbare Membranen aus dem Stand der Technik bekannt. Geeignete resorbierbare Materialien sind beispielsweise Polylactit oder Polycaprolac- ton. Resorbierbare Distraktionsmembranen aus dem Stand der Technik können auch für das erfindungsgemäße Implantat verwendet werden. Besonders bevorzugt wird jedoch eine im Folgenden beschriebene, mindestens zweischichtige resorbierbare Membran verwendet. Eine besonders bevorzugte Membran, insbesondere eine Distrakti- onsmembran, zur Knochenbildung, bevorzugt als künstliches Knochenfragment zur Knochenbildung, weist mindestens zwei Schichten und eine Kontaktfläche und eine Gegenfläche auf, wobei die Gegenfläche durch die erste Schicht gebildet wird, wobei die erste Schicht aus Kollagen besteht oder überwiegend Kollagen enthält und wobei die zweite Schicht starr ist.

Eine ebenfalls besonders bevorzugte Membran ist eine Membran zur Knochenbildung mit einer Kontaktfläche und einer Gegenfläche, wobei die Membran mindestens zwei Schichten aufweist, wobei die Gegenfläche durch die erste Schicht gebildet wird, wobei die erste Schicht aus Kollagen besteht oder überwiegend Kollagen enthält, und wobei die zweite Schicht aus einem bioresorbierbaren Kunststoff besteht oder überwiegend einen bioresorbierbaren Kunststoff enthält. In einer Ausführungsform kann die Membran zweischichtig sein. Die Kontaktfläche wird dann durch die zweite Schicht gebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran mindestens dreischichtig.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran dreischichtig. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran dreischichtig wobei die Kontaktfläche durch eine dritte Schicht gebildet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran mindestens dreischichtig wobei die Kontaktfläche durch eine dritte Schicht gebildet wird, wobei die dritte Schicht aus einem mineralischen Material besteht oder überwiegend ein mineralisches Material enthält. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran dreischichtig wobei die Kontaktfläche durch eine dritte Schicht gebildet wird, wobei die dritte Schicht aus einem mineralischen Material besteht oder überwiegend ein mineralisches Material enthält. Die Membran kann also zweischichtig oder dreischichtig sein. Auch kann die Membran noch weitere Schichten aufweisen, so beispielsweise eine vierte Schicht, eine fünfte Schicht oder weitere Schichten.

Die Schicht, die die Kontaktfläche bildet, also insbesondere die zweite Schicht oder die dritte Schicht ist bevorzugt so ausgestaltet, dass die Kontaktfläche eine besonders gute Anheftung von Zellen, insbe- sondere Osteoblasten, erlaubt. Dies ist insbesondere bei einer Dis- traktionsmembran vorteilhaft, da so gewährleistet ist, dass anhaftende Zellen des Kallus durch die Bewegung der Membran besonders gut distrahiert werden, also biomechanische Impulse erfahren.

Es zeigte sich überraschenderweise, dass durch einen mehrschich- tigen Aufbau einer Membran, insbesondere einer Distraktionsmemb- ran, diese so aufgebaut werden kann, dass sowohl die Kontaktfläche als auch die Gegenfläche, besonders gut mit den jeweiligen an den Flächen anliegenden Geweben interagieren können. Die erfindungsgemäße Membran stellt somit einen überraschend guten Ersatz für auto- oder allogene Knochenblöcke dar. Dabei wirkt das Kollagen der ersten Schicht einer erfindungsgemäßen Membran auf das an der Gegenfläche anliegende Bindegewebe. Gleichzeitig kann diese Kollagenschicht als Schutz der starren zweiten Schicht dienen. Die zweite Schicht, die bevorzugt aus einem bioresorbierbaren Kunststoff besteht oder überwiegend ein bioresorbierbarer Kunststoff enthält, dient als Gerüststruktur, sodass die Membran starr und nicht verbiegbar ausgeführt sein kann und sich somit zur Verwendung als Distraktionsmembran eignet. Durch die bevorzugte Verwendung der resorbierbaren Kunststoffe wird eine ausreichende Stabilität der Membran erreicht, sodass auf den Einsatz von Metallen, beispielsweise Titan verzichtet werden kann. Somit ist in vorteilhafter Weise die gesamte erfindungsgemäße Membran trotz ausreichender Stabi- lität im Körper resorbierbar, sodass die Membran oder Membranteile nicht im Körper verbleiben müssen oder wieder operativ entfernt werden müssen. Darüber hinaus eignet sich der bioresorbierbare Kunststoff gut als Kontaktfläche für Zellen, insbesondere Osteoblasten eines Kallus oder kann gut mit einer dritten Schicht beschichtet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann diese Kontaktfläche daher insbesondere auch durch eine dritte Schicht gebildet werden, die bevorzugt aus einem mineralischen Material besteht oder überwiegend ein mineralisches Material enthält. Diese Schicht entspricht dann in vorteilhafter Weise einer natürlichen Knochen- schicht eines auto- oder allogenen Knochens.

Die Verwendung eines bioresorbierbaren Kunststoffs als Gerüstschicht hat darüber hinaus den Vorteil, dass diese Gerüstschicht eine spezifische Formgebung aufweisen kann, beispielsweise gewölbt sein kann und/oder eine vorgegebenen Porosität aufweisen kann, die die Durchblutung und die Vaskularisierung fördert. Die bevorzugte Verwendung von einem bioabbaubaren Kunststoff als Gerüstschicht hat darüber hinaus den Vorteil, dass dieses Material leicht geschnitten oder anderweitig zerteilt werden kann, sodass die Membran ohne größeren Aufwand in die gewünschte Form zuschneidbar ist.

Durch die gewählten Materialen kann das erfindungsgemäße künstliche Knochenfragment in vorteilhafter Weise trotz der Mehrschich- tigkeit als Membran ausgebildet sein, also sehr dünn sein. Dies hat im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten natürlichen oder künstlichen Knochenfragmentblöcken, die eine gewisse Dicke aufweisen müssen, den Vorteil, dass durch die dünne erste Schicht und die dünne zweite Schicht und auch durch eine fakultative dünne dritte Schicht eine verbesserte Durchblutung und Vaskularisierung stattfinden kann.

Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, geht der Stand der Technik davon aus, dass ein wichtiger Faktor für die Knochenneubildung eine Abschirmung des Knochendefekts vor einwachsendem Bindegewebe ist. Daher werden bei der Behandlung von Knochendefekten oftmals Abschirmungsmembranen verwendet, die den Knochendefekt gegen das Bindegewebe abschirmen und ein Einwachsen des Bindegewebes in den sich im Knochendefekt bildenden Kallus verhindern sollen. Diese Abschirmung wird dabei oftmals als wichtiger angesehen als das Vorhandensein von biomechanischen Impulsen, die die Osteoblasten zur Knochenbildung anregen. Überraschenderweise scheint jedoch die Bereiststellung von biomechanischen Impulsen zur Knochenbildung weitaus wichtiger zu sein als die Abschirmung des Knochendefekts vom Einwachsen des um- liegenden Bindegewebes. Daher kann die erfindungsgemäße Membran bevorzugt perforiert sein. Sie kann also Poren aufweisen, die von der Gegenfläche durch die Membran hindurch zur Kontaktfläche hindurchreichen. Durch diese Poren kann sowohl der Knochendefekt und der dort befindliche Kallus als auch das durch die Membran vom Knochendefekt abgetrennte Bindegewebe gut mit Nährstoffen und Blut versorgt werden und dadurch besonders gut vaskularisieren. Da die Membran im Vergleich zu Knochenblöcken dünn ist, sind die Po- ren dementsprechend kurz, so dass eine besonders gute Verbindung vom an der Gegenfläche anliegenden Gewebe zu dem an der Kontaktfläche anliegenden Kallus hergestellt werden kann. Dass dabei auch Bindegewebe in den Knochendefektbereich einwachsen kann, spielt überraschender Weise eine untergeordnete Rolle, so- lange die Osteoblasten im Kallus genügend biomechanische Impulse erfahren, um zur Knochenbildung angeregt zu werden.

Die Verwendung einer erfindungsgemäß bevorzugten Membran führt insbesondere auch zu einer guten Vaskularisierung des sich neu bildenden Knochengewebes, insbesondere dann, wenn die Memb- ran erfindungsgemäß bevorzugte Poren aufweist, die durch die Membran von der Gegenfläche zur Kontaktfläche interkonnektierend hindurch reichen.

In einer bevorzugten Ausführungsform besteht eine zweite Schicht der Membran aus einem bioresorbierbaren Kunststoff oder enthält überwiegend einen bioresorbierbaren Kunststoff, wobei die zweite Schicht Poren mit einem Durchmesser von mindestens 10 μιτι aufweist, wobei die Poren von der Grenzfläche zwischen der zweiten Schicht und der ersten Schicht zur Kontaktfläche durch die zweite Schicht interkonnektierend hindurch reichen. Die Gegenfläche der erfindungsgemäßen Membran wird bevorzugt durch eine erste Schicht gebildet, die aus Kollagen besteht oder überwiegend Kollagen enthält. In einer bevorzugten Ausführungs- form enthält die erste Schicht zu mindestens 50 Gewichts% Kollagen. Mehr bevorzugt enthält die erste Schicht zu mindestens 75 Gewichts% Kollagen. Besonders bevorzugt enthält die erste Schicht zu mindestens 90 Gewichts%, noch mehr bevorzugt zu mindestens 95 Gewichts% Kollagen. Insbesondere kann die erste Schicht auch ganz aus Kollagen bestehen. Bei dem Kollagen kann es sich um natives Kollagen oder denaturiertes Kollagen handeln. Bei dem Kollagen kann es sich um ein Kollagen handeln, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem der Kollagentypen I bis XXVIII und Mischungen davon. Bevorzugt handelt es sich bei dem Kollagen um Kollagen des Typs I da es ein fibrilläres Kollagen ist, das in vielen Bindegeweben vorkommt.

Bevorzugt wird unter einer„ersten Schicht" die die Gegenfläche bildende Schicht verstanden, die aus Kollagen besteht oder überwie- gend Kollagen enthält.

Bevorzugt hat die erste Schicht, die aus Kollagen besteht oder überwiegend Kollagen enthält, eine Schichtdicke von mindestens 0,1 mm und höchstens 10,0 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht mindestens 01 , mm. Besonders bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht mindestens 0, 2 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht mindestens 0,5 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht mindestens 1 ,0 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht mindestens 2,0 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdecke der ersten Schicht höchstens 10,0 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht höchstens 5 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht höchstens 3 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht höchstens 2,5 mm. Bevorzugt beträgt die Schichtdicke der ersten Schicht mindestens 0,5 mm und höchstens 2,5 mm.

Bevorzugt wird unter einer„zweiten Schicht" die Schicht der erfindungsgemäßen Membran verstanden, die das Grundgerüst der er- findungsgemäßen Membran bildet. Bevorzugt bilden die erste Schicht und die zweite Schicht eine Grenzfläche, liegen also aneinander an. Bevorzugt ist die zweite Schicht starr. Die zweite Schicht kann plattenförmig oder gerüstförmig sein.

Erfindungsgemäß bevorzugt besteht die zweite Schicht aus mindes- tens einem bioresorbierbaren Kunststoff oder enthält überwiegend mindestens einen bioresorbierbaren Kunststoff. Erfindungsgemäß bevorzugt besteht die zweite Schicht aus einem bioresorbierbaren Kunststoff oder enthält überwiegend einen bioresorbierbaren Kunststoff. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die zweite Schicht zu mindestens 75 Gewichts% einen bioresorbierbaren Kunststoff. Mehr bevorzugt enthält die zweite Schicht zu mindestens 95 Gewichts% einen bioresorbierbaren Kunststoff. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die zweite Schicht aus einem bioresorbierbaren Kunststoff. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „resorbierbaren Kunststoff" oder einem „bioresorbierbaren Kunststoff" ein Kunststoff verstanden, der im menschlichen Körper, beispielsweise eines Patienten, biologisch abgebaut und zersetzt wird. Die zweite Schicht kann einen einzigen bioresorbierbaren Kunststoff enthalten oder auch zwei oder mehr verschiedene bioresorbierbare Kunststoffe. Bevorzugt besteht die zweite Schicht einer erfindungsgemäßen Membran aus einem einzigen bioresorbierbaren Kunst- Stoff. Dem Fachmann sind verschiedene bioresorbierbare Kunststoffe bekannt. Dabei kann der Fachmann ohne Weiteres geeignete bioresorbierbare Kunststoffe auswählen, aus denen sich Membranschichten fertigen lassen, die als stabiles und insbesondere starres Gerüst geeignet sind. Geeignete bioresorbierbare Kunststoffe sind beispielsweise Polymilchsäuren wie Polylactid (PLA) und Polycapro- lacton (PCL).

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der bioresorbierbare Kunststoff ein Polycaprolacton. In einer bevorzugten Ausführungs- form ist der bioresorbierbare Kunststoff ein Polylactid.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Schicht als starres Gerüst ausgestaltet und porös. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Schicht porös.

In einer bevorzugten Ausführungsform hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,01 mm bis höchstens 4 cm. In einer bevorzugten Ausführungsform hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,1 mm bis höchstens 1 cm. In einer bevorzugten Ausführungsform hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,1 mm bis höchstens 3,0 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,01 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,05 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,1 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,2 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,5 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 1 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von höchstens 4 cm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von höchstens 2,5 cm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von höchstens 1 cm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von höchstens 0,5 cm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von höchstens 3 mm. Be- vorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von höchstens 2,5 mm. Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Schichtdicke von höchstens 2 mm.

Bevorzugt ist die zweite Schicht starr, sodass sie als Gerüst die Verwendung der Membran als Distraktionsmembran oder die Übertra- gung von biomechanischen Impulsen ermöglicht.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter„starr" verstanden, dass die Schicht beziehungsweise die Membran so bruchstabil, bevorzugt auch formstabil ist, dass sie sich bei den üblicherweise auftretenden Kräften, also Kräften, wie sie bei einer erfin- dungsgemäßen Verwendung auftreten, nicht verbiegt. Insbesondere wird unter „starr" verstanden, dass die Membran durch Zug- und Druckkräfte in einer Größenordnung, wie sie bei einer Kallusdistrak- tion auftreten, nicht bricht, bevorzugt sich auch nicht verbiegt, also eine ausreichende Zugfestigkeit aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran porös. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Membran Poren, insbesondere interkonnektierende Poren auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Schicht porös.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Membran mindes- tens eine Perforation auf. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran perforiert. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Membran eine Vielzahl von Löchern, insbesondere Poren auf, die durch alle Schichten hindurchreichen, also interkonnektierende Poren. Solche Löcher erlauben in vorteilhafter Weise das Eindringen von Blut an der Kontaktfläche und/oder der Gegenfläche der Memb- ran, wobei das Blut dann durch kapillare Kräfte durch die Membran hindurch zur jeweils anderen Fläche geführt werden kann, sodass eine gute Durchblutung des Kallusgewebes und/oder des an der Membran anliegenden Bindegewebes erreicht wird. Darüber hinaus können sich in den Poren und somit durch die Membran hindurch Gefäße bilden, es kann also eine gute Vaskularisierung des wachsenden Knochens erfolgen. Die erfindungsgemäß bevorzugten Poren, insbesondere interkonnektierenden Poren, beispielsweise mit einem Durchmesser von etwa 1 mm, ermöglichen also das Durchwachsen von Kapillaren durch die Membran, so dass in dem Bereich des neu gebildeten Knochens eine sehr gute Blutzirkulation und Immunabwehr gewährleistet wird. Die Perforationen erlauben eine gute Durchblutung der die Membran bedeckende Schleimhaut und des Regenerats zwischen der Membran und dem Knochen. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die zweite Schicht Poren, insbe- sondere interkonnektierende Poren auf.

Die interkonnektierenden Poren müssen eine Mindestgröße, also einen Mindestdurchmesser haben, die es erlaubt, dass Erythrozyten mit einem typischen Durchmesser von etwa 7,5 μιτι die Poren passieren können, also einen Durchmesser von sehr feinen Blutgefä- ßen. In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Poren eine Größe, also einen Durchmesser, von mindestens 0,005 mm und höchsten 1 ,5 mm. In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Poren eine Größe von mindestens 0,01 mm und höchsten 1 ,5 mm. In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Poren eine Größe von mindestens 0,005 mm. In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Poren eine Größe von mindestens 0,01 mm. Bevorzugt haben die Poren einen Durchmesser von mindestens 0,1 mm. Bevorzugt haben die Poren einen Durchmesser von mindestens 0,3 mm. Bevorzugt haben die Poren einen Durchmesser von mindestens 0,5 mm. Bevorzugt haben die Poren einen Durchmesser von etwa 1 mm. Bevorzugt haben die Poren einen Durchmesser von höchstens 1 ,5 mm. Bevorzugt haben die Poren einen Durchmesser von höchstens 1 ,3 mm. Bevorzugt haben die Poren einen Durchmesser von höchstens 1 ,2 mm.

Bevorzugt reichen die Poren durch die Membran hindurch. Bevorzugt reichen die Poren von der Gegenfläche durch die Membran hindurch zur Kontaktfläche. Die Poren sind also bevorzugt inter- konnektierend, reichen also von der Gegenfläche zur Kontaktfläche. Die Anzahl der Poren richtet sich bevorzugt nach der Größe der Membran. Beispielsweise kann eine Membran mit einer Länge von ca. 20 mm und einer Breite von ca. 10 mm etwa zehn bis zwanzig Poren aufweisen. Ein solches Verhältnis von Anzahl der Poren zur Membranoberfläche gibt ein Optimum zwischen der Gesamtporen- fläche, die die Blutzirkulation fördert, und der Haftungsfläche für Osteoblasten, die beim Distraktionsprozess an die Membran anhaften.

Die Kontaktfläche kann bei einer bevorzugten mehrschichtigen durch die zweite Schicht oder eine weitere, beispielsweise eine dritte Schicht, gebildet werden. Dabei ist die Kontaktfläche bevorzugt so ausgebildet, dass sie ein Anhaften von Zellen, insbesondere Osteoblasten, ermöglicht. Bevorzugt ist die Kontaktfläche rau. Bevorzugt ist die Kontaktfläche porös. Dabei kann die Kontaktfläche neben den bevorzugten interkonnektierenden Poren noch weitere Poren aufweisen, die nicht interkonnektierend sind und nur in die Membran hineinreichen, so dass Zellen, insbesondere Osteoblasten, besonders gut anheften können. Eine besonders gute Kontaktfläche kann durch eine weitere, insbesondere dritte Schicht gebildet werden, bevorzugt durch eine dritte Schicht aus einem mineralischen Material.

Bevorzugt wird die Kontaktfläche der erfindungsgemäßen Membran durch die zweite Schicht oder durch eine dritte Schicht gebildet. Be- vorzugt wird dabei die Kontaktfläche der Membran durch eine dritte Schicht gebildet, die aus einem mineralischen Material besteht oder überwiegend ein mineralisches Material enthält. Dem Fachmann sind verschieden geeignete mineralische Materialien bekannt. Bevorzugt ist das mineralische Material der dritten Schicht Hydroxyla- patit und/oder Tricalciumphosphat. Bevorzugt wird die dritte Schicht aus Hydroxylapatit gebildet oder enthält Hydroxylapatit, insbesondere enthält überwiegend Hydroxylapatit. In einer alternativen Ausführungsform wird die dritte Schicht aus Tricalciumphosphat gebildet oder enthält Tricalciumphosphat, insbesondere enthält überwiegend Tricalciumphosphat. Alternativ kann das mineralische Material der dritten Schicht Hydroxylapatit und Tricalciumphosphat enthalten. Bevorzugt ist die dritte Schicht porös. Bevorzugt reichen die interkonnektierenden Poren durch die dritte Schicht hindurch. Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Membran also eine poröse mineralische dritte Schicht auf, die die Kontaktfläche der Membran bildet. In einer bevorzugten Ausführungsform hat die dritte Schicht eine Schichtdicke von mindestens 1 ,0 μιτι bis höchstens 1 mm. Bevorzugt hat die Schicht eine Schichtdicke von mindestens 1 ,0 μηι. Bevorzugt hat die dritte Schicht eine Schichtdicke von mindestens 2,0 μηη. Bevorzugt hat die dritte Schicht eine Schichtdicke von mindestens 5.0 μιτι. Bevorzugt hat die dritte Schicht eine Schichtdicke von mindestens 10 μηι. Bevorzugt hat die dritte Schicht eine Schichtdicke von höchstens 1 mm. Bevorzugt hat die dritte Schicht eine Schichtdicke von höchstens 0.5 mm. Bevorzugt hat die dritte Schicht eine Schichtdicke von höchstens 0,2 mm.

Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von mindestens 0,1 mm.

Die bevorzugten Membrandicken ergeben sich insbesondere aus der Addition der bevorzugten Dicken der einzelnen Schichten. Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von mindestens 0,2 mm bis höchstens 13 mm. Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von mindestens 0,2 mm. Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von mindestens 0,5 mm. Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von höchstens 13 mm. Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von höchstens 10 mm. Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von höchsten 5 mm. Bevorzugt hat die Membran eine Dicke von höchstens 3 mm.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Membran ein Loch zum Anbringen des Verbindungselements auf. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Membran ein Loch auf, das besonders bevorzugt im mittleren Flächenbereich der Membran vorhanden ist, durch das ein Verbindungselement durchgesteckt werden kann, oder in das ein Verbindungselement eingeschraubt, eingesteckt, eingeklebt oder eingeklickt werden kann. In einer bevorzugten Ausfüh- rungsform weist das Loch ein Gewinde auf. Das Gewinde kann insbesondere durch die in der zweiten Schicht vorhandene Lochwand ausgebildet sein. Es ist also bevorzugt vorgesehen, dass die Memb- ran ein Loch aufweist, wobei das Loch die zweite Schicht insbesondere durch den bioresorbierbaren Kunststoff der zweiten Schicht hindurchreicht und das Loch im Bereich der zweiten Schicht ein Gewinde aufweist. In dieses Gewinde kann in vorteilhafter Weise das Verbindungselement eingeschraubt werden.

In einer alternativen Ausführungsform weist das Loch kein Gewinde auf, beispielsweise wenn in das Loch ein Verbindungselement eingesteckt, eingeklebt oder eingeklickt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich das Verbin- dungselement auf der Gegenfläche der Membran oder reicht von der Gegenfläche aus gesehen in die Membran hinein. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kanten der Membran abgerundet.

Die Membran kann plan oder gewölbt ausgebildet sein. Insbesondere bei Membranen mit einer kleineren Ausdehnung kann die Memb- ran bevorzugt plan, also flach sein.

Insbesondere bei der Verwendung im Kieferbereich kann die Membran aber auch alternativ gewölbt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran gewölbt. In einer alternativen Ausführungsform ist die Membran, insbesondere wenn sie eine Membran zur Verwendung im Kieferbereich ist, U-förmig gewölbt. Eine U- förmig gewölbte Membran kann einen Knochendefekt, insbesondere im Kieferbereich, komplett abdecken, also von oben und von beiden Seiten abdecken. Im Querschnitt wie der Buchstaben "U" umfasst sie mehr vestibulär und lingual den Kieferknochen. Damit wird die Fläche auch auf die Seitenwände des Kiefers erweitert, wo dadurch ebenfalls künstliche Impulse abgegeben werden. Dies kann dann der Kammverbreiterung dienen, da die klinische Aufgabe einer Kammerhöhung zusammen mit Kammverbreiterung sehr oft kombiniert auftritt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Teilbereich der Kontaktfläche und der Gegenfläche gewölbt. Die Membran ist also bevorzugt über mindestens einen Teilbereich der Länge oder der Breite der Membran gewölbt.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kanten zwischen der Kontaktfläche und der mindestens einen Seitenfläche und/oder der Gegenfläche und der mindestens einen Seitenflächen abgerundet. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die durch jeweils zwei Seitenflächen gebildeten Kanten abgerundet sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Membran abgerundete Kanten auf. In einer alternativen Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Membran eine Membran zur Parodontalregeneration mittels Distrak- tion. Unter Paradontalregeneration wird eine Regeneration des Parodonts, also nicht nur des Knochens sondern auch des parodonta- len Ligaments, der Wurzelhaut, der Gingiva und der Papillen, bei- spielsweise durch„Guided Tissue Regeneration" (GTR) verstanden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran zur Parodontalregeneration so klein dimensioniert, dass sie auch in Zahnzwischenräumen verwendet werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran zur Parodontalregeneration sehr dünn. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran zur Parodontalregeneration so geformt, dass sie mindestens eine Auslappung oder ein Segment aufweist, die oder das in einen Zahnzwischenraum eingeschoben werden kann.

Alternativ kann die Membran aber auch nicht resorbierbar sein, also aus nicht resorbierbaren Materialien bestehen oder diese enthalten. Dem Fachmann sind verschiedene nicht resorbierbare Membranen, insbesondere Distraktionsmembranen aus dem Stand der Technik bekannt. Diese können auch bei einem erfindungsgemäßen Implantat eingesetzt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Membran aus einem biogenen Material.

Eine bevorzugte Ausführungsform enthält eine nicht resorbierbare Membran. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Membran aus Titan.

Die Membran kann auch aus Keramik, Polymeren, Kompositen oder Kollagen bestehen oder diese Materialien enthalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran sandgestrahlt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kontaktfläche der Membran sandgestrahlt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kontaktfläche der Membran beschichtet.

Ein Fachmann wird ohne weiters eine geeignete Größe der Membran ermitteln können. Die Mindestgröße einer bevorzugten Membran mit Loch zum Durchführen des Implantatkörpers ergibt sich aus dem Durchmesser des Implantatkörpers und des daraus resultierenden Durchmessers des Lochs. Bevorzugt hat die Membran einen Durchmesser von mindestens 3 mm, mehr bevorzugt mindestens 4 mm, besonders bevorzugt mindestens 5mm, beispielsweise etwa 6 bis 8 mm, insbesondere 7,15 mm. Die Durchmesserangabe bezieht sich auf runde Membranen. Bei eckigen Membranen, insbesondere rechteckigen Membranen beziehen sich die genannten Mindest- durchmesserwerte auf die Mindestlänge und Mindestbreite der Membran.

Die Größe der Membran kann an die Größe der Knochenfläche an- gepasst sein, auf der ein Knochenaufbau stattfinden soll.

Da die Membranen formstabil sind können auch größere Membranen im cm Bereich verwendet werden, beispielsweise Membranen mit einem Durchmesser oder einer Länge und Breite von etwa 1 cm, etwa 2 cm, etwa 5 cm oder größer. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran mehrschichtig, insbesondere dreischichtig. In einer alternativen Ausführungsform besteht die erste Schicht der Membran, die die Gegenfläche bildet, aus Kollagen, beispielsweise mit einer Schichtdicke von 1 mm bis 3mm, insbesondere von etwa 2mm. Bevorzugt besteht die mittle- re Schicht aus einem Metall, insbesondere Titan. Bevorzugt besteht die dritte Schicht, die die Kontaktfläche bildet, aus Hydroxylapatit. Bevorzugt ist also eine dreischichtige Membran mit einer Kollagenschicht, einer Titanschicht und einer Hydroxylapatitschicht.

In einer Ausführungsform ist die Membran derart gewölbt, dass sie die Form eines Teilstücks einer Kugelschale, beispielsweise eine Halbkugelschale hat. In einer weiteren Ausführungsform ist die Membran derart gewölbt, dass sie die Form einer Zylinderschale hat. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Wölbung einen Radius auf, der dem Radius eines zu behandelnden Knochens, beispielsweise eines Röhrenknochens oder eines Schädelknochens entspricht. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Wölbung einen Radius auf, der dem Radius eines zu behandelnden Kieferknochenkamms entspricht.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Wölbung einen Radius von mindestens 5 mm auf. In einer bevorzugten Ausführungs- form weist die Wölbung einen Radius von höchstens 1 5 mm auf. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Wölbung einen Radius von mindestens 5 mm und höchstens 15 mm auf.

Die erfindungsgemäße Membran kann zum mehrmaligen oder einmaligen Gebrauch bestimmt sein. Bevorzugt ist die Membran zur einmaligen Verwendung bestimmt, da dies bei medizinischen Membranen allgemein üblich ist und die Haftfähigkeit der Oberfläche der Membran durch den Kontakt mit Körperflüssigkeit abnimmt. Die erfindungsgemäße Membran kann insbesondere dann zu einem einmaligen Gebrauch bestimmt sein, wenn sie individuell für einen be- stimmten Knochendefekt hergestellt wurde und/oder wenn sie bio- abbaubare Bestandteile aufweist, die sich bei der Verwendung der Membran zersetzen.

Die Membranen können in Form und Größe konfektioniert sein oder individuell an den zu behandelnden Knochendefekt angepasst sein. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Distraktionsmemb- ran ein Loch auf, durch das der Implantatkörper hindurchreicht. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verbindungselement ein Getriebe, insbesondere ein selbsthemmendes Getriebe, zum Bewegen der Membran entlang der Längsachse des Implantatkörpers. Das Verbindungselement dient der Befestigung der Membran am Implantatkörper und dem kontrollierten Verschieben der Membran entlang des Implantatkörpers.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement an der Gegenfläche der Membran befestigt oder in ein Loch der Membran eingesteckt oder bevorzugt eingeschraubt.

Bevorzugt verbindet das Verbindungselement die Membran und den Implantatkörper in der Weise, dass die Kontaktfläche der Membran in Richtung Spitze des Implantatkörpers gerichtet ist und dass das Verbindungselement in Richtung Kopf des Implantatkörpers gerichtet ist.

Dem Fachmann sind ohne Weiteres verschiedene Ausführungsformen eines geeigneten Verbindungselements bekannt, die die erfindungsgemäße Verbindung der Membran mit dem Implantatkörper erlauben und ein Bewegen, insbesondere kontrolliertes Bewegen der Membran entlang des Implantatkörpers erlauben.

Bevorzugt weist das Verbindungselement einen Angriffspunkt für ein Werkzeug auf, so dass mithilfe des Werkzeugs das Verbindungselement kontrolliert entlang des Implantatkörpers bewegt beziehungsweise verschoben werden kann. Bevorzugt ist der Angriffs- punkt für das Werkzeug an dem Stellkörper des Verbindungselements. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Loch in der Distrak- tionsmembran ein Innengewinde auf und das Verbindungselement ein weist ein Außengewinde auf, wobei das Außengewinde des Ver- bindungselements in das Innengewinde der Distraktionsmembran eingeschraubt werden kann.

In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Loch der Membran vor dem Einschrauben des Verbindungselementes kein Gewinde aufweist, sondern dieses beim Einschrauben des Verbindungselements durch dessen Außengewinde eingefräst wird.

In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Loch der Membran kein Gewinde aufweist und das Verbindungselement in das Loch der Membran beispielsweise eingesteckt, eingerastet, eingeklebt oder eingeklickt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement mit der Membran über eine Nut-Feder Verbindung oder über eine Klebeverbindung, über eine Steckverbindung oder über eine Rastverbindung oder über eine Klickverbindung verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verbindungselement eine Distanzhülse auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement als Distanzhülse ausgebildet. Bevorzugt hat die Distanzhülse zumindest teilweise eine konische Form.

In einer alternativen Ausführungsform weist das Verbindungselement eine Distanzhülse und mindestens ein weiteres Teilelement auf. Be- vorzugt dient das mindestens eine weitere Teilelement zur verschiebbaren Verbindung des Verbindungselements mit dem Implantatkörper.

Im Stand der Technik ist eine Distanzhülse ein metallischer Körper, der bei Implantaten verwendet wird. Eine Distanzhülse soll den Ab- stand zwischen Knochen und Schleimhaut überbrücken. Die Distanzhülse wird meist während der Einheilungsphase eines Implantats eingesetzt.

Eine Distanzhülse kann in vorteilhafter Weise bei einem erfindungsgemäßen Implantat als Bestandteil des Verbindungselements vor- handen sein. Bevorzugt bildet die Distanzhülse zumindest den Teil des Verbindungselements, der direkt mit der Membran verbunden ist. In dieser Ausgestaltungsform kann die Distanzhülse in vorteilhafter Weise zwei Aufgaben erfüllen. Zum einen kann die Distanzhülse als Zwischenelement zwischen der Membran und dem Teilelement des Verbindungselements, das an dem Implantatkörper gelagert ist, eine sichere und einfache Verbindung ermöglichen, zum anderen liegt die Distanzhülse bei dieser Ausführung an einer Position, bei der sie insbesondere bei einer Verwendung im Kieferbereich durch die Mundschleimhaut hindurchreicht und sie somit die Grenze zwi- sehen der unter der Schleimhaut liegenden Membran und den über der Schleimhaut liegenden weiteren Teilelementen des Verbindungselementes bildet. Damit kann durch die Membran und die Dis- tanzhülse eine glatte, nicht scharfkantige Oberfläche erzeugt werden, mit der die Schleimhaut in Berührung kommt, so dass die Schleimhaut während der Distraktion nicht an dem Implantatkörper, insbesondere an scharfkantigen Teilen des Implantatkörpers, wie dem Gewindeteil oder dem fakultativen Zahnstangenteil, reibt.

Bevorzugt ist also vorgesehen, dass die Membran ein Loch aufweist, durch das der Implantatkörper hindurchreicht, der Implantatkörper ebenfalls durch die Distanzhülse hindurchreicht und die Distanzhülse in das Loch der Membran hineingesteckt ist oder bevorzugt einge- schraubt ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement als Distanzhülse ausgebildet und, wobei die Membran an einer Fläche der Distanzhülse befestigt ist. Bevorzugt ist die Membran mit der Gegenfläche an die Fläche der Distanzhülse geklebt, beispielsweise mit einem Fibrinkleber.

In einer alternativen Ausführungsform ist die Membran aus einer Fläche der Distanzhülse gebildet.

Die Distanzhülse ist dabei derart ausgestaltet, dass sie eine fläche aufweist, die in Richtung der Spitze des Implantatkörpers gerichtet ist und auf diese Fläche entweder eine Membran aufgebracht ist o- der diese Fläche membranartig ausgebildet ist, insbesondere beschichtet ist, beispielsweise mit Hydroxylapatit beschichtet ist.

Dabei weist die Distanzhülse bevorzugt eine konische Form auf. Der Konus der Distanzhülse vergrößert sich bevorzugt in Richtung der Spitze des Implantatkörpers. So wird die Fläche der Distanzhülse, auf die entweder die Membran aufgebracht ist oder die membranar- tig ausgebildet ist, durch die Grundfläche des kegelstumpfförmigen Konus gebildet. Bevorzugt entspricht dabei die Größe dieser Grundfläche die Größe der Membranfläche. Da die Größe der Grundfläche des Konus insbesondere auch durch den Winkel zwischen einer Mantellinie und der Kegelachse bestimmt wird, kann somit die Membranflächengröße in vorteilhafter Weise durch eine Distanzhülse mit entsprechendem Winkel bestimmt werden, ohne dass sich dabei die Höhe der Distanzhülse verändert. Somit können verschiedene Distanzhülsen, die eine gleiche Höhe, aber eine unterschiedli- che Grundfläche haben, bei einem erfindungsgemäßen Implantat verwendet werden und somit auf einfache Weise unterschiedliche Membrangrößen. In einer alternativen Ausführungsform kann sich der Konus der Distanzhülse in Richtung der Spitze des Implantatkörpers verkleinern oder die Distanzhülse weist keinen Konus auf, bei- spielsweise wenn nur eine kleine Membranoberfläche benötigt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform besteht eine solche Distanzhülse aus einem bioresorbierbaren Material.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran über eine konische Klemmpassung mit einer Distanzhülse verbunden, bei der sich der Konus in Richtung der Spitze des Implantatkörpers vergrößert.

In einer möglichen Ausgestaltungsform ist die Distanzhülse dabei so ausgestaltet, dass sie als Verbindungselement auf den Implantatkörper aufgeschraubt ist und durch Drehen entlang des Implantat- körpers bewegt werden kann. Dabei ist die Membran bevorzugt drehbar an der Distanzhülse angebracht, so dass sich während der Distraktion zwar die Distanzhülse dreht, nicht aber die Membran. In einer weiteren alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats mit Distanzhülse ist die Distanzhülse mit der Membran über eine Nut-Feder Verbindung oder über eine Klebeverbindung, über eine Steckverbindung oder über eine Rastverbindung oder über eine Klickverbindung verbunden.

Das bevorzugte erfindungsgemäße Implantat mit Distanzhülse kann darüber hinaus in vorteilhafter Weise derart ausgestaltet sein, dass weder der Implantatkörper noch die Distanzhülse zur Disktraktion gedreht werden müssen, so dass eine Reizung der Schleimhaut durch ein Drehen des Implantatkörpers und/oder der Distanzhülse vermieden wird.

Zum einfachen und sicheren Verbinden der Membran mit dem Verbindungselement über eine Verschraubung einer Distanzhülse mit der Membran, können bevorzugt zwei alternative Ausführungsfor- men vorgesehen sein.

In der ersten Ausführungsform weist das erste Ende der Distanzhülse, das mit der Membran verschraubt wird, ein Au ßengewinde auf. Das zweite Ende der Distanzhülse, das mit dem mindestens einen weiteren Teilelement des Verbindungselementes verschraubt wird, weist ein zweites Gewinde auf, das zum ersten Gewinde gegenläufig ist. Bei dem zweiten Gewinde kann es sich um ein Innengewinde oder ein Au ßengewinde handeln. Das mindestens eine weitere Teilelement des Verbindungselementes, das mit der Distanzhülse verschraubt wird, weist ein passendes Au ßengewinde oder Innenge- winde auf. Zum Verbinden der Membran mit dem Verbindungselement genügt es in dieser Ausführungsform die Distanzhülse zu drehen, so dass sich das erste Gewinde der Distanzhülse in das Loch der Membran dreht und gleichzeitig sich das zweite Gewinde der Distanzhülse mit dem entsprechenden Gewinde des mindestens einen weiteren Teilelementes des Verbindungselements verbindet. Somit kann durch eine einzige Drehung die Distanzhülse sowohl mit der Membran als auch mit dem mindestens einen weiteren Teil des Verbindungselements verbunden werden.

In der zweiten alternativen Ausführungsform sind das erste Gewinde der Distanzhülse und das zweite Gewinde der Distanzhülse gleichläufig. Dabei ist dann die Gewindeverbindung zwischen der Distanz- hülse und dem mindestens einen weiteren Element des Verbindungselements so ausgestaltet, dass die Distanzhülse über den Endlagepunkt hinaus in das Gewinde beziehungsweise auf das Gewinde des mindestens einen weiteren Teilelementes des Verbindungselementes gedreht werden kann. In dieser Ausführungsform wird dann die Distanzhülse auf das Gewinde beziehungsweise in das Gewinde des mindestens einen weiteren Teilelementes des Verbindungselementes über den Endpunkt hinaus gedreht. Dann wird das erste Gewinde der Distanzhülse mit dem Loch der Membran in Kontakt gebracht. Wenn nun die Distanzhülse zum Endpunkt in Bezug auf das mindestens eine weitere Teilelement des Verbindungselements zurückgedreht wird, dreht sich das erste Gewinde der Distanzhülse gleichzeitig in das Loch der Membran hinein, so dass beim Erreichen des Endpunkts die Distanzhülse sowohl mit der Membran als auch mit dem mindestens einen weiteren Teilelement des Verbindungselements verbunden ist.

Natürlich kennt der Fachmann auch viele weitere konstruktive Ausgestaltungsformen, die ein Verbinden des Verbindungselements mit der Membran über eine Distanzhülse erlauben. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verbindungselement ein Gehäuse auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gehäuse als Distanzhülse ausgebildet. In einer alternativen Ausführungsform ist das Gehäuse des Verbindungselements mit der Distanzhülse verbunden.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verbindungselement eine Distanzhülse und ein Gehäuse auf, wobei das Gehäuse an einem Ende ein Außengewinde oder ein Innengewinde aufweist und wobei die Distanzhülse zumindest teilweise eine konische Form hat und wobei die Distanzhülse am ersten Ende mit dem geringeren Durchmesser ein Außengewinde zum Einschrauben in das Loch der Membran aufweist und wobei die Distanzhülse am zweiten, dem ersten gegenüberliegenden Ende ein Innengewinde aufweist, in das das Außengewinde des Gehäuses eingeschraubt werden kann, oder wobei die Distanzhülse am zweiten, dem ersten gegenüberliegenden Ende ein Außengewinde aufweist, in das das Innengewinde des Gehäuse eingeschraubt werden kann.

Die Distanzhülse kann in die Membran selbstschneidend einge- schraubt werden. Alternativ ist die Distanzhülse mit einem Außengewinde in ein in der Membran befindliches passendes Innengewinde eingeschraubt.

Die Distanzhülse kann den unteren Teil des Verbindungselements bilden oder auch darüber hinaus die weiteren Teile des Verbin- dungselements abdecken oder teilweise abdecken. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Implantatkörper entlang seiner Längsachse einen ersten unteren Teilbereich mit einem Gewinde und einen zweiten Teilbereich oberhalb des unteren Teilbereichs auf. Bevorzugt kann das Verbindungselement entlang des zweiten Teilbereichs oberhalb des unteren Teilbereichs verschoben beziehungsweise kontrolliert verschoben werden. Bevorzugt ist der zweite Teilbereich als Zahnstange ausgebildet.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verbindungselement ein Gehäuse mit einem Durchgang und einen Gewindekörper auf, wobei der als Zahnstange ausgeführte Teil des Implantatkörpers in Längserstreckung durch den Durchgang zumindest im Wesentlichen spielfrei durch das Gehäuse eingeschoben ist, und wobei der Gewindekörper derart in dem Gehäuse drehbar gelagert ist, dass der Gewindekörper und die Zahnstange in Wirkeingriff stehen. In einer bevorzugten Ausführungsform basiert das Implantat auf dem System eines Verbindungselements mit einer Stellmutter mit Innengewinde, die drehbar in dem Gehäuse gelagert ist und auf dem Implantatkörper aufgeschraubt ist. Durch ein Drehen dieser Stellmutter bewegt sich diese und mit ihr das Gehäuse und somit das Verbin- dungselement mit Membran entlang des Implantatkörpers. Bevorzugt ist dabei auch eine Ausführungsform, bei der das Verbindungselement als Distanzhülse ausgebildet ist, wobei die Membran an einer Fläche der Distanzhülse befestigt ist. Oder die Membran aus einer Fläche der Distanzhülse gebildet ist, wie weiter oben beschrie- ben.

In einer alternativen Ausführungsform basiert das Implantat auf dem System eines Verbindungselements mit einem Schneckengetriebe, einem Implantatkörper mit einem Zahnstangenabschnitt und einer Membran, wobei die rotatorische Bewegung eines Gewindekörpers, insbesondere einer Schraube, in eine translatorische Bewegung des Verbindungselements und somit der Membran an der Zahnstange übersetzt wird. Bevorzugt hat der Gewindekörper, insbesondere die Schraube, ein Gewinde mit einer Steigung p = 0,1 bis 0,5 mm, insbesondere ca. 0,3 mm, insbesondere 0,3 mm und die Zahnstange ist entsprechend verzahnt. Durch eine Steigung von 0,3 mm des Gewindekörpers ergibt sich zum Beispiel pro vollständige Umdrehung des Gewindekörpers ein Hub von 0,3 mm.

Eine weitere alternative Ausführungsform ist ein Implantat, dessen Implantatkörper im apikalen Drittel, insbesondere als Gewindeschneider, ein Holzschraubengewinde aufweist und der Rest mit einem weiteren Gewinde versehen ist. An dem weiteren Gewinde wird die Distanzhülse wie eine Schraubenmutter bewegt.

Die Distanzhülse rotiert in dieser Ausführungsform zwar wodurch das anwachsende Gewebe irritiert wird, jedoch wird in vorteilhafter Weise eine einfachere Konstruktion bereitgestellt, die nur aus einen Teil bestehen kann. In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen das Verbindungselement und die Distanzhülse aus mindestens einem biogenen Material. Bevorzugt ist das Material nicht bioabbaubar.

In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen das Verbindungselement und die Distanzhülse aus Titan oder einer Titanlegierung, insbesondere dem Werkstoff TIAI4V, aus Zirkonium oder aus einem rostfreien Edelstahl oder dieses enthalten, insbesondere überwiegend enthalten. In einer alternativen Ausführungsform können das Verbindungselement und die Distanzhülse auch aus einem bioabbaubaren Material, insbesondere aus einem bioabbaubaren Kunststoff wie Polylactid oder Polycaprolacton bestehen oder dieses enthalten, insbesondere überwiegend enthalten.

Bevorzugt besteht der Implantatkörper aus einem biogenen und nicht bioabbaubaren Material.

Bevorzugt besteht der Implantatkörper aus einem Metall, insbesondere Titan oder aus Zirkonium, insbesondere wenn es sich bei dem erfindungsgemäßen Implantat um ein Zahnimplantat handelt. Dem Fachmann sind geeignete Materialien für einen Zahnimplantatkörper bekannt.

Alternativ kann der Implantatkörper aus einem biogenen und bioabbaubaren Material bestehen, beispielsweise wenn es sich bei dem erfindungsgemäßen Implantat um kein Zahnimplantat handelt.

Einem Fachmann sind geeignete Implantatkörperformen bekannt. Insbesondere kann der untere Teil des Implantatkörpers, der ein Gewinde zum Eindrehen in einen Knochen aufweist, auf einem Gewindeteil eines Implantats aus dem Stand der Technik beruhen. Beispielsweise kann der Implantatkörper im apikalen Drittel, insbesondere als Gewindeschneider, ein Holzschraubengewinde aufweisen.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Implantat eine Krone. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Zahnim- plantat eine Krone. Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende technische Problem kann auch in der Bereitstellung von Mitteln und Verfahren zur Knochendisktraktion gesehen werden, die es ermöglichen, Knochenregenerationsverfahren auch außerhalb des Kieferbereichs durchzu- führen, die die Nachteile aus dem Stand der Technik überwinden.

Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem kann dabei auch die Bereitstellung von Distraktionsvorrichtun- gen sein, die einen einfachen und sicheren Aufbau haben.

Ein erfindungsgemäßes Implantat kann in vorteilhafter Weise auch generell zum Knochenaufbau durch Distraktion verwendet werden, da es sich auch bei einer Anwendung außerhalb des Kiefers oder im Kiefer einsetzten lässt, ohne dass das Implantat auch als Zahnersatz fungieren soll. Auch bei einer solchen Verwendung zeichnet sich das Implantat durch einen einfachen Aufbau und eine gute Handhabung aus.

In einer alternativen Ausführungsform ist das Implantat kein Zahnimplantat.

In einer alternativen Ausführungsform kann der Implantatkörper und besonders bevorzugt das gesamte erfindungsgemäße Implantat re- sorbierbar sein, also aus resorbierbaren Materialien bestehen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Implantat kein Zahnimplantat ist, sondern lediglich zum Knochenaufbau durch Distraktion verwendet wird, wobei diese Verwendung nicht nur im Kieferbereich, sondern auch bei anderen Knochen erfolgen kann. Ein resorbierba- res erfindungsgemäßes Implantat hat dann den Vorteil, dass das Implantat nach der erfolgten Distraktion nicht mehr operativ entfernt werden muss, sondern im Körper verbleiben kann und dort abgebaut wird.

In einer alternativen Ausführungsform besteht der Implantatkörper aus einem resorbierbaren Material. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht dann das gesamte Implantat aus resorbierbaren Materialien.

In einer bevorzugten Ausführungsform dient das erfindungsgemäße Implantat zur Verwendung bei einer Knochendistraktion.

In einer bevorzugten Ausführungsform dient das erfindungsgemäße Zahnimplantat zur Verwendung bei einer Knochendistraktion und gleichzeitig als provisorisches Implantat oder dauerhaftes Implantat.

Das erfindungsgemäße Implantat kann auch als dauerhaftes Implantat und insbesondere dauerhaftes Zahnimplantat ausgestaltet sein. Dabei kann dann nach erfolgter Knochendistraktion das Verbin- dungselement entfernt werden und durch eine Krone ersetzt werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein erfindungsgemäßes Implantat zur Verwendung zur Kallusdistraktion, insbesondere zum Aufbau eines Knochens, insbesondere Kieferknochens durch Distraktion. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Implantat zur Kallusdistraktion geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Implantat zur Knochenregeneration geeignet.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Zahnimplantat zur Kallusdistraktion im Kieferbereich geeignet. In einer bevorzugten Aus- führungsform ist das Zahnimplantat zur Knochenregeneration im Kieferbereich geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Zahnimplantat zur Parodontalregeneration im Kieferbereich geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Implantat zur Verwendung in einem medizinischen Verfahren, insbesondere in einem chirurgischen Verfahren vorgesehen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Implantat zur Verwendung bei der Knochenregeneration durch Distraktion, insbesondere im Kieferbereich vorgesehen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Implantat zur Verwendung zur Knochendistraktion, insbesondere eines Kieferknochens geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform dient das erfindungsgemäße Implantat zur Verwendung zur Knochendistraktion, insbesondere eines Kieferknochens.

Bevorzugt wird die Distraktion mit dem erfindungsgemäßen Implantat mit einer Distraktionsgeschwindigkeit von mindestens 0,2 mm pro Tag bis höchstens 2,5 mm pro Tag, insbesondere von mindestens 0,5 mm pro Tag bis höchstens 2 mm pro Tag durchgeführt. Beson- ders bevorzugt beträgt die Distraktionsgeschwindigkeit etwa 1 mm pro Tag.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein erfindungsgemäßes Implantat zur Verwendung zur Kallusdistraktion, insbesondere zum Aufbau eines Kieferknochens durch Distraktion. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein erfindungsgemäßes Implantat zur Verwendung zur Parodontalregeneration durch Distrakti- on.

In einer alternativen Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Im- plantat ein Zahnimplantat mit einer Membran zur Parodontalregeneration. Unter Paradontalregeneration wird eine Regeneration des Parodonts, also nicht nur des Knochens sondern auch des parodon- talen Ligaments, der Wurzelhaut, der Gingiva und der Papillen, beispielsweise durch„Guided Tissue Regeneration" (GTR) verstanden. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Kit, enthaltend ein erfindungsgemäßes Implantat. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Kit, enthaltend den Implantatgrundkörper eines erfindungsgemäßen Implantats, mindestens ein Verbindungselement und mindestens eine Membran, insbesondere mehrere unterschiedliche Membranen. Bevorzugt enthält der Kit eine Gebrauchsanleitung. Bevorzugt enthält die Gebrauchsanweisung Angaben, wie der Kit für das Setzen des Implantats und die Durchführung einer Kallusdistraktion verwendet werden kann.

Eine bevorzugte Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Kit zur Verwendung in medizinischen Verfahren, insbesondere chirurgischen Verfahren, bevorzugt bei der Knochendistraktion, insbesondere im Kieferbereich. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Kits zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Implantats. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Implantats in einem medizinischen Verfahren, insbesondere in einem chirurgischen Verfahren.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfin- dungsgemäßen Implantats zur Kallusdistraktion, insbesondere im Kieferbereich, insbesondere zum Aufbau eines Kieferknochens durch Distraktion.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Kallusdistraktion, insbesondere zum Aufbau eines Kieferknochens durch Distrakti- on, wobei eine Membran eines erfindungsgemäßen Implantats auf ein zu regenerierendes Knochendefekt appliziert wird und auf diese Membran über das Verbindungselement Zugspannung ausgeübt wird. Die Membran wird also mit einer bestimmten Geschwindigkeit mit der Zahnstange vom Knochendefekt entfernt. Bevorzugt beträgt die Geschwindigkeit 0,2 mm bis 2,5 mm pro Tag, insbesondere 0,5 mm bis 2 mm pro Tag. Besonders bevorzugt beträgt die Geschwindigkeit etwa 1 mm pro Tag. Ohne an die Theorie gebunden zu sein ist bei solchen Distraktionsverfahren bei Beginn des Verfahrens insbesondere ein Abstand von ca. 1 ,5 mm zwischen Membran und Knochen vorteilhaft.

Das langsame Entfernen der Membran vom Knochendefekt kann kontinuierlich oder diskontinuierlich, beispielsweise täglich oder halbtäglich, erfolgen.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Kallusdistrakti- on, insbesondere zum Aufbau eines Kieferknochens durch Distraktion, enthaltend folgende Schritte: a) Implantieren des erfindungsgemäßen Implantats in einen Knochen, bevorzugt einen Kieferknochen, wobei das Implantat ein provisorisches Implantat ist; b) Durchführen einer Distraktionsosteogenese mit der Membran des erfindungsgemäßen Implantats; insbesondere wie oben beschrieben ; c) Entfernen des Befestigungselements vom Implantatkörper; d) Entfernen des provisorischen Implantatkörpers aus dem Knochen ;

Bevorzugt folgt bei einer Distraktion im Kieferbereich der Schritt e) Einsetzen und Einwachsen lassen deines dauerhaften Implantats in das Bohrloch des entfernten erfindungsgemäßen Implantats.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Imputation eines dauerhaften erfindungsgemäßen Zahnimplantats, enthaltend folgende Schritte: a) Implantieren des erfindungsgemäßen Implantats in einen Knochen, bevorzugt einen Kieferknochen, wobei das Implantat ein dauerhaftes Implantat ist; b) Durchführen einer Distraktionsosteogenese mit der Membran des erfindungsgemäßen Implantats; insbesondere wie oben beschrie- ben ; c) Entfernen des Befestigungselements vom Implantatkörper;

Bevorzugt wird auf ein Zahnimplantat in den erfindungsgemäßen Verfahren eine Krone aufgesetzt. Bevorzugt wird bei den erfindungsgemäßen Verfahren eine biore- sorbierbare Membran verwendet, die nicht entfernt werden muss. Alternativ kann eine nicht bioabbaubare Membran, zum Beispiel aus Titan, verwendet werden. Diese wird bevorzugt nach dem Entfernen des Befestigungselements vom Implantatkörper ebenfalls entfernt.

Bevorzugt enthält Schritt a) der erfindungsgemäßen Verfahren folgende Teilschritte: a1 ) Implantieren des Implantatkörpers in den Knochen; a2) Aufstecken der Membran auf den Implantatkörper und Anlegen der Membran an den Knochendefekt; a3) Aufstecken des Verbindungselements auf den Implantatkörper; und a4) Befestigen des Verbindungselements an die Membran, beispielsweise durch Verschrauben, Feststecken, Festrasten, Festkli- cken oder Festkleben des Verbindungselements, insbesondere der Distanzhülse des Verbindungselements, an das Loch der Membran.

Alternativ können auch folgende Teilschritte vorgesehen sein: a1 ) Anlegen der Membran an den Knochendefekt; a2) Einführen des Implantatkörpers in das Loch der Membran und implantieren des Implantatkörpers in den Knochen; a3) Aufstecken des Verbindungselements auf den Implantatkörper; und a4) Befestigen des Verbindungselements an die Membran, beispielsweise durch Verschrauben, Feststecken, Festrasten, Festklicken oder Festkleben des Verbindungselements, insbesondere der Distanzhülse des Verbindungselements, an das Loch der Membran. Vor Schritt a) können die fakultativen Schritte„Setzen einer Pilotbohrung in den Knochen" und„Erweiterung der Pilotbohrung" durchgeführt werden. Nach dem Einheilen des endgültigen Implantats wird meist eine Krone auf das endgültige Implantat gesetzt. Dies kann aber auch bei provisorischen Implantaten der Fall sein. In vorteilhafter Weise kann Schritt b), insbesondere das schrittweise Verschieben des Verbindungselementes durch den Patienten oder einen nicht ausgebildeten Helfer erfolgen, beispielsweise mit Hilfe eines Werkzeugs, das an einen Angriffspunkt für das Werkzeug an dem Verbindungselement, bevorzugt an dem Stellkörper des Ver- bindungselements angesetzt werden kann.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich auch aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 den Querschnitt einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats;

Figur 2 eine Seitenansicht und ein Draufsicht der erfindungsgemäßen Ausführungsform von Figur 1 ; Figur 3 die Ausführungsform von Figur 1 mit verbundener und mit noch nicht verbundener Membran;

Figur 4 eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Implantats in Seitenansicht und Querschnitt;

Figur 5 eine weitere alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Implantats in zusammengesetzten Zustand und in Einzelteilen;

Figur 6 die alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Implantats von Figur 5 während einer Distraktion im Kieferbereich.

Figur 7 eine weitere alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Implantats.

Natürlich können auch bevorzugte Details der in den Figuren 1 bis 7 gezeigten Ausführungsformen miteinander kombiniert werden.

Figur 1 zeigt den Querschnitt einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats (100). Das Implantat (100) umfasst einen Implantatkörper (10), eine Distraktionsmembran (20) und ein Verbindungselement (30).

Der apikale Bereich (1 1 ) des Implantatkörpers (10) weist ein Gewinde zum Einschrauben oder Einbohren des Implantatkörpers (10) in einem Knochen auf. Der koronale Abschnitt (12) des Implantatkörpers (10) ist als Zahnstange ausgebildet. Der Implantatkörper (10) hat ein Loch (14) über das eine Krone (13) befestigt werden kann. Die Distraktionsmembran (20) weist eine Kontaktfläche (21 ) und eine Gegenfläche (22) auf. Die Kontaktfläche (21 ) wird bevorzugt durch eine Beschichtung, beispielsweise aus einem mineralischen Material, gebildet. Die Distraktionsmembran (20) ist über das Verbindungselement (30) mit dem Implantatkörper (10) derart verbunden, dass die Membran (20) entlang des Implantatkörpers (10) bewegt beziehungsweise verschoben werden kann. Das Verbindungselement (30) weist eine teilweise konische Distanzhülse (32) auf. In diese ist die Membran (20) eingerastet, eingeschraubt oder eingeklebt. In der Distanzhülse (32) ist eine Stellmutter (37) drehbar gelagert, die ein Innengewinde aufweist. Durch das Drehen der Stellmutter (37) kann die Distanzhülse (32) und somit auch die Membran (20) entlang des Implantatkörpers (10) verschoben werden. Die Stellmutter (37) ist also ein drehbar gelagerter Gewindekörper, der mit der Zahnstange des ko- ronalen Abschnitts (12) des Implantatkörpers (10) in Wirkeingriff steht.

Figur 2 zeigt eine Seitenansicht (A) und ein Draufsicht (B) des erfindungsgemäßen Implantats (100) von Figur 1 . Gezeigt sind wieder der Implantatkörper (10) mit apikalem Bereich (1 1 ) und koronalem Abschnitt (12) und Loch (14) zum Befestigen einer Krone, die Distraktionsmembran (20) mit Kontaktfläche (21 ) und Gegenfläche (22) und das Verbindungselement (30) mit Distanzhülse (32) und Stellmutter (37). Die Membran weist interkonnektierende Perforationen oder Poren (23) auf, die einen Stoff- und Blutaustausch zwischen dem an der Kontaktfläche (21 ) anliegenden Gewebe und dem an der Gegenflä- che (22) anliegenden Gewebe zulassen. Der Implantatkörper (10) ist durch ein Loch (25) in der Membran (20) hindurchgeführt.

Die Stellmutter (37) hat mehrere Angriffspunkte (38) für ein Werkzeug, so dass die Stellmutter auf einfache Weise gedreht werden kann und damit mit ihrem Innengewinde entlang der Zahnstange bewegt werden kann.

Figur 3 zeigt das erfindungsgemäße Implantat (100) von Figur 1 mit verbundener Membran (A) und mit noch nicht verbundener Membran (B). Gezeigt sind wieder der Implantatkörper (10) mit apikalem Bereich (1 1 ) und koronalem Abschnitt (12) mit Zahnstange und Loch (14) zum Befestigen einer Krone, die Distraktionsmembran (20) mit Kontaktfläche (21 ), Gegenfläche (22) und interkonnektierenden Perforationen oder Poren (23) und das Verbindungselement (30) mit Dis- tanzhülse (32) und Stellmutter (37) mit mehreren Angriffspunkten (38).

In Figur 3B ist die Membran noch nicht an der Distanzhülse (32) befestigt. Der Implantatkörper (10) kann zum Befestigen der Membran (20) durch das Loch (25) in der Membran (20) hindurchgeführt wer- den. Dann kann Die Membran (20) mit dem Ring (26), der beispielsweise als Nut einer Nut-Feder Verbindung oder als Rastelement ausgestaltet sein kann, in die Distanzhülse (32) eingeklickt oder eingerastet werden, wobei der Implantatkörper (10) bereits durch ein Loch (35) in der Distanzhülse (32) hindurchgeführt ist. Figur 4 zeigt eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Implantats (100) in Seitenansicht (A) und Querschnitt (B). Gezeigt sind wieder der Implantatkörper (10) mit apikalem Bereich (1 1 ) und koronalem Abschnitt (12) mit Zahnstange und Loch (14) zum Befestigen einer Krone (13), die Distraktionsmembran (20) mit Kontaktfläche (21 ), Gegenfläche (22) und interkonnektierenden Per- forationen oder Poren (23) und das Verbindungselement (30) mit Distanzhülse (32).

Das Verbindungselement (30) ist hier so ausgestaltet, dass die Distanzhülse (32) ein Gehäuse eines Schneckengetriebes bildet, bei dem ein Gewindekörper in Form einer Schnecke (33) derart in der Distanzhülse (32) drehbar gelagert ist, dass die Schnecke (33) und die Zahnstange (12) in Wirkeingriff stehen. Die rotatorische Bewegung der Schnecke (33) kann so in eine translatorische Bewegung des Verbindungselements (30) und somit der Membran (20) an der Zahnstange (12) übersetzt werden. Die Schnecke (33) weist einen Angriffspunkt (34) für ein Werkzeug, beispielsweise einen Inbus- schlüssel auf, so dass die Schnecke (33) leicht gedreht werden kann.

Figur 5 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Implantats (100) in zusammengesetzten Zustand (A) und in Einzelteilen (B).

Gezeigt sind wieder der Implantatkörper (10) mit apikalem Bereich (1 1 ) und koronalem Abschnitt (12) mit Zahnstange, die Distraktionsmembran (20) mit Kontaktfläche (21 ), Gegenfläche (22) und interkonnektierenden Perforationen oder Poren (23) und das Verbin- dungselement (30).

In dieser Ausführungsform ist die Distanzhülse (32) über ein Innengewinde mit einem Außengewinde (36) des Verbindungselements (30) verschraubt (A) beziehungsweise verschraubbar (B). Die Membran (20) ist über ein Innengewinde in ihrem Loch (25) mit einem Außengewinde (35) der Distanzhülse (32) verschraubt (A) beziehungsweise verschraubbar (B). Das Verbindungselement (30) ist hier so ausgestaltet, dass bei dem Gehäuse (31 ) ein Gewindekörper in Form einer Schnecke (33) derart in das Gehäuse (31 ) drehbar gelagert ist, dass die Schnecke (33) und die Zahnstange (12) in Wirkeingriff stehen. Die rotatorische Bewegung der Schnecke (33) kann so in eine translatorische Bewe- gung des Verbindungselements (30) und somit der Membran (20) an der Zahnstange (12) übersetzt werden. Die Schnecke (33) weist einen Angriffspunkt (34) für ein Werkzeug, beispielsweise einen In- busschlüssel auf, so dass die Schnecke (33) leicht gedreht werden kann. Figur 6 zeigt die alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats (100) von Figur 5 während einer Distraktion im Kieferbereich (50).

Gezeigt sind wieder der Implantatkörper (10) mit apikalem Bereich (1 1 ) und koronalem Abschnitt (12) mit Zahnstange, die Distraktions- membran (20) mit Kontaktfläche (21 ), Gegenfläche (22) und inter- konnektierenden Perforationen oder Poren (23) und das Verbindungselement (30) mit Distanzhülse (32), Gehäuse (31 ), Schnecke (33) und Angriffspunkt (34). Die Membran (20) ist über ein Innengewinde in ihrem Loch (25) mit einem Außengewinde (35) der Distanz- hülse (32) verschraubt.

Weiterhin ist ein Kieferknochen (51 ) mit zwei Zähnen (52) zu sehen. Der Kieferknochen (51 ) weist einen Knochendefekt auf, in den der apikale Teil (1 1 ) des Implantatkörpers (10) eingeschraubt ist.

Mit diesem Aufbau ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Knochenaufbau möglich. Dabei wird die Membran (20) über das Verbindungselement (30) durch tägliches oder halbtägliches Drehen der Schnecke (33) über ein an den Angriffspunkt (34) ansetzendes Werkzeug mit einer Geschwindigkeit von 0,2 mm bis 2,5 mm pro Tag vom Knochendefekt entfernt. Dadurch komm es im an der Kontaktfläche (21 ) anliegenden Gewebe (54), insbesondere Kallus zu Distraktionsimpulsen, die eine Knochenbildung auslösen. Über der Membran (20) liegt Bindegewebe (53).

Durch die interkonnektierenden Perforationen oder Poren (23) der Membran (20) ist ein Stoff- und Blutaustausch zwischen dem an der Kontaktfläche (21 ) anliegenden Gewebe (54) und dem an der Gegenfläche (22) anliegenden Gewebe (53) möglich.

Figur 7 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats (100). Gezeigt sind wieder der Implantatkörper (10) mit apikalem Bereich (1 1 ) und koronalem Abschnitt (12) mit Zahnstange und Loch (14) mit darin befestigter Krone (13).

Die Distraktionsmembran (20) ist in dieser Ausführungsform direkt mit ihrer Gegenfläche an dem als konische Distanzhülse (32) ausge- stalteten Verbindungselement (30) befestigt. Alternativ kann auch die Grundfläche der konischen Distanzhülse (32) als Membran ausgebildet sein. Die Kontaktfläche (21 ) wird durch eine Schicht aus einem mineralischen Material gebildet. Das Verbindungselement (30) mit Distanzhülse (32) wird wieder über einen als Stellmutter (37) ausgebildeten drehbar gelagerten Gewindekörper entlang des Implantatkörpers bewegt.

Die Größe der Grundfläche der konischen Distanzhülse (32) kann in vorteilhafter Weise über den Winkel (39) eingestellt werden, so dass verschiedene Distanzhülsen (32) mit unterschiedlicher Grundflächengröße verwendet werden können, die jedoch die gleiche Höhe aufweisen und somit in ihrer Dimensionierung zur länge des Implantatkörpers (10) passend sind.

Die Membran ist (20) ist hier bioresorbierbar ausgestaltet. Die Membran (20) kann über eine konische Klemmpassung mit der Distanzhülse (32) verbunden sein, da sich der Konus der Distanzhülse in Richtung der Spitze (1 1 ) des Implantatkörpers (10) vergrößert. Nach Abschluss der Distraktion, also einer relativ kurzen Zeit von Wochen folgt die Konsolidierungszeit, also eine relativ lange Zeit von Monaten, in der die bioresorbierbare Membran durch fortschreitende Resorption, insbesondere an den Rändern der Membran, von der konischen Distanzhülse nicht mehr gehalten wird und die Distanzhülse problemlos entfernt werden kann.