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Patent Searching and Data


Title:
IMPLANT SYSTEM AND METHOD FOR IMPLANTING A DENTAL IMPLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066475
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an implant system for implanting a dental prosthesis. The implant system has a healing aid (30), said healing aid (30) comprising: a threaded portion (31) with an external thread (41) for screwing into a threaded sleeve (20); a bone portion (33) with a preferably smooth exterior surface; and a closure section (32) arranged between the threaded portion (31) and the bone portion (33) and having a maximum diameter (mdV) that is greater, in particular by at least 3% greater, than a maximum diameter (mdG) of the threaded portion (31).

Inventors:
HUTZEL JOCHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/074245
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 20, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HUMANTECH GERMANY GMBH (DE)
International Classes:
A61C8/00
Foreign References:
KR20140037719A2014-03-27
DE102009015358A12010-09-30
US5362234A1994-11-08
US20030224328A12003-12-04
US20020064758A12002-05-30
DE102008053104A12010-01-28
Attorney, Agent or Firm:
WÜRMSER, Julian (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Implantatsystem mit einer Einheilhilfe (30), vorzugsweise aus

thermoplastischem Kunststoff, insbesondere Polyetheretherketon, und/oder Silikonharz , wobei die Einheilhilfe (30) umfasst:

- einen Gewindeabschnitt (31) mit einem Außengewinde (41) zum Eindrehen in einen Gewindekorb (20);

- einen Knochenabschnitt (33) mit einer, vorzugsweise glatten,

Außenfläche;

- einen Verschlussabschnitt (32) der zwischen dem Gewindeabschnitt (31) und dem Knochenabschnitt (33) angeordnet ist und einen Maximaldurchmesser (mdV) hat der größer, insbesondere um mindestens 3% größer, ist als ein Maximaldurchmesser (mdG) des Gewindeabschnitts (31).

2. Implantatsystem nach Anspruch 1,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

die Einheilhilfe (30) einstückig ausgebildet ist.

3. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

der Verschlussabschnitt (32) der Einheilhilfe (30) eine Konusform umfasst, wobei sich der Verschlussabschnitt (32) in Richtung auf den

Knochenabschnitt (33) der Einheilhilfe (30) zu aufweitet.

4. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

ein Maximaldurchmesser (mdK) des Knochenabschnitts (33) der Einheilhilfe (30) im Wesentlichen gleich oder gleich einem Maximaldurchmesser (mdV) des Verschlussabschnitts (33) ist.

5. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

der Knochenabschnitt (33) der Einheilhilfe (30) vorzugsweise eine im Wesentlichen zylindrische Form und/oder der Gewindeabschnitt (31) vorzugsweise eine im Wesentlichen konische Form hat.

6. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

die Einheilhilfe (30) eine Werkzeugaufnahme, insbesondere einen

Innenmehrkant, zum Eindrehen der Einheilhilfe (30) umfasst.

7. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

g e ke n n ze i ch n et d u rch

einen Gewindekorb (20), vorzugsweise aus einer Titanlegierung, mit einem korrespondierend zum Außengewinde (41) des Gewindeabschnitts (31) der Einheilhilfe (30) ausgebildeten Innengewinde (23).

8. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 7,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

der Gewindekorb (20) ein Außengewinde (21) und vorzugsweise

Aussparungen (25, 25'), beispielsweise Langlöcher, im Gewindegang (22) des Außengewindes (21) hat.

9. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 7 oder 8,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

der Gewindekorb (20) mindestens einen Einwuchskanal an einer Innenseite des Gewindekorbs umfasst, in den mindestens eine Aussparung (25).

mündet.

10. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

g e ke n n ze i ch n et d u rch

einen Implantatkörper (70), vorzugsweise aus einer Titanlegierung, mit:

- einem Kronenabschnitt (74) zur Aufnahme einer Krone;

- einem Knochenabschnitt (73);

- einem Verschlussabschnitt (72) zur mindestens abschnittsweisen Kontaktierung des Gewindekorbs (20);

- einem Gewindeabschnitt (71) zum Eindrehen in den Gewindekorb (20).

11. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 9, d a d u rch g e ke n n ze i ch n et, dass

der Verschlussabschnitt (72) des Implantatkörpers (70) eine Konusform umfasst, wobei sich der Verschlussabschnitt (32) in Richtung auf den Knochenabschnitt (33) des Implantatkörpers (70) zu aufweitet.

12. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

der Implantatkörper (70) derart ausgestaltet ist, dass ein Unterrand (77) des Implantatkörpers (70) in einem angeordneten Zustand innerhalb des Gewindekorbs (20) sitzt, und/oder

die Einheilhilfe (30) derart ausgestaltet ist, dass ein Unterrand (37) der Einheilhilfe im angeordneten Zustand über den Unterrand (27) des

Gewindekorbs (20) hinausragt.

13. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

die Einheilhilfe (30) mindestens eine, insbesondere ringförmige, Sollbruchstelle im Knochenabschnitt (33) umfasst.

14. Implantatsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

die Einheilhilfe (30) ein Gewinde zur Befestigung einer Verschlusskappe umfasst.

15. Verfahren zur Einpflanzung eines Dentalimplantats, umfassend die

Schritte:

a) Einbringen, insbesondere Eindrehen, eines Gewindekorbs (20) in den Knochen eines Patienten;

b) Einbringen, insbesondere Eindrehen, einer Einheilhilfe (30) in den Gewindekorb (20);

c) Entfernen der Einheilhilfe (30) zur Einbringung eines Implantatkörpers (70), wobei das Einbringen des Implantatkörpers (70), vorzugsweise derart erfolgt, dass eine Kaltverschweißung zwischen dem Implantatkörper (70) und dem Gewindekorb (20) erfolgt.

Description:
Implantatsystem und Verfahren zur Einpflanzung eines Dentalimplantats

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Implantatsystem und ein Verfahren zum Einpflanzen eines Dentalimplantats.

Es sind Implantatsysteme aus Titanlegierungen bekannt, die aus einer

Implantatswurzel bzw. einem Implantatspfosten und einem darauf anbringbaren Aufbauteil bzw. Abutment bestehen. Der Zahnersatz, beispielsweise die Krone, wird dann auf das eingebrachte Aufbauteil aufmodelliert. Die Implantatswurzel weist üblicherweise ein Gewinde auf, so dass diese im schwammartigen, porösen Knochen Halt findet. Üblicherweise sind bei der Setzung eines entsprechenden Implantats die folgenden Schritte notwendig : a) Extraktion des bestehenden Zahns;

b) Abheilen der Extraktions-Alveole;

c) ggf. Knochenaufbaumaßnahmen;

d) Setzen der Implantatswurzel;

e) Einheilen der Implantatswurzel;

f) Einbringen des Aufbauteils/Abutments;

g) Aufbringen der Krone.

Aus der DE 10 2008 053 104 AI geht ein Implantatsystem hervor, das den Prozess der Implantatseinpflanzung deutlich beschleunigt und mitunter zu besseren Ergebnissen führt.

Das entsprechende Implantatsystem ist zweiteilig und umfasst eine

Schraubenfeder sowie einen Implantatkörper mit daran angeordnetem Aufbauteil. Es handelt sich also um ein zweiteiliges Implantat, wobei die Schraubenfeder mehr oder weniger unmittelbar nach der Extraktion des ursprünglichen Zahnes eingebracht wird, einheilt und dann nach einem ausreichend langen

Einheilintervall der Implantatkörper in die Schraubenfeder eingeschraubt wird. Entsprechende Implantatsysteme führen zu einer besseren Dauerfestigkeit. Dennoch haben diese Implantatsysteme diverse Nachteile, da das Einbringen des Implantatkörpers in die Schraubenfeder ein aufwendiger Vorgang ist, bei dem verheiltes Gewebe und verheilter Knochen aufgebrochen werden müssen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die vorliegende Anmeldung die Aufgabe, ein verbessertes Implantatsystem anzugeben. Insbesondere soll die Festigkeit des Implantats erhöht und der notwendige Aufwand zum Setzen des Implantats verringert werden. Hierbei soll besonders darauf geachtet werden, dass das Infektionsrisiko gering gehalten wird.

Zusätzlich soll ein Verfahren zum Einpflanzen eines Dentalimplantats angegeben werden.

Die Aufgabe wird durch ein Implantatsystem gemäß dem Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 14 gelöst.

Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Implantatsystem mit einer Einheilhilfe gelöst, wobei die Einheilhilfe umfasst:

- einen Gewindeabschnitt mit einem Außengewinde zum Eindrehen in einen Gewindekorb;

- einen Knochenabschnitt mit einer, vorzugsweise glatten, Außenfläche;

- Verschlussabschnitt der zwischen dem Gewindeabschnitt und dem Knochenabschnitt angeordnet ist und einen Maximaldurchmesser hat der größer, insbesondere um mindestens 3% größer, ist als ein Maximaldurchmesser des Gewindeabschnitts.

Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht also darin, eine Einheilhilfe vorzusehen, die sich in einen vorab eingebrachten Gewindekorb eindrehen lässt.

Diese Einheilhilfe verhindert, dass sich Knochenzellen im Inneren des

Gewindekorbs an Orten ansiedeln, die beim Setzen des Implantatkörpers knochenfrei sein müssen. Die Einheilhilfe dient also als Platzhalter und vermeidet so, dass beim Setzen des Implantatkörpers ein erneutes Trauma generiert wird. Durch das erfindungsgemäße Implantatsystem wird auch die Gefahr, dass beim Freibohren des Innenraums des Gewindekorbs der Gewindekorb, insbesondere dessen Innengewinde beschädigt wird, reduziert. Im schlimmsten Fall kann sich in diesem Szenario der Gewindekorb mit dem Bohrer verhaken, so dass dieser aus der entstandenen knöchernen Verankerung gerissen wird.

Die Einheilhilfe führt also zu einem verbesserten Sitz des Implantats und minimiert das Risiko für den Patienten.

Des Weiteren wird der Zeitaufwand beim Setzen des Implantats verringert (ein erneutes Bohren ist unnötig). Letztendlich sinkt auch das Risiko, dass das

Implantatsystem beim Setzen des Implantats beschädigt wird, so dass die Kosten für eine Behandlung deutlich geringer ausfallen.

Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Einheilhilfe einen Knochenabschnitt umfasst. Dieser Knochenabschnitt ragt im angeordneten Zustand (Einheilhilfe ist bis zum Anschlag in den Gewindekorb eingedreht) in Längsrichtung der Einheilhilfe über den Gewindekorb hinaus. Insofern verhindert das erfindungsgemäße Implantatsystem nicht nur das Einwachsen des Knochens in das Innere des Gewindekorbs sondern auch oberhalb des Gewindekorbs. Der Knochenabschnitt ist vorzugsweise derart bemessen, dass dieser bis an den Knochenkamm heran oder geringfügig über diesen hinaus ragt. Die Einheilhilfe hält einen Kanal frei, über den der Implantatskörper eingebracht werden kann.

Vorzugsweise haben der Knochenabschnitt und/oder der Verschlussabschnitt einen Maximaldurchmesser, der deutlich größer ist als der Maximaldurchmesser des Gewindeabschnitts. Beispielsweise kann der Maximaldurchmesser des

Verschlussabschnitts und/oder des Knochenabschnitts 2 bis 15% größer sein als der Maximaldurchmesser des Gewindeabschnitts. Vorzugsweise ist der

Maximaldurchmesser des Verschlussabschnitts und/oder des Knochenabschnitts 2 bis 10% größer als der Maximaldurchmesser des Gewindeabschnitts. In einem Ausführungsbeispiel entspricht der Maximaldurchmesser des Verschlussabschnitts dem des Knochenabschnitts. Erfindungsgemäß kann aber auch der

Maximaldurchmesser des Knochenabschnitts größer sein als der des

Verschlussabschnitts. In einer Ausführungsform ist die Einheilhilfe einstückig ausgebildet, um eine Parodontitis zu vermeiden. Des Weiteren lässt sich die entsprechende Einheilhilfe einfacher fertigen.

In einer Ausführungsform hat der Verschlussabschnitt der Einheilhilfe eine

Konusform. Der Durchmesser des Verschlussabschnitts nimmt also zumindest abschnittsweise in Richtung auf den Mucosaabschnitt hin zu. Dies führt zu einem vollständigen Verschluss des Gewindekorbs im angeordneten Zustand. Des Weiteren kann so an definierter Stelle ein Formschluss zu dem Gewindekorb hergestellt werden, der ein Einwachsen von oben her in den Gewindekorb hinein verhindert. In einer Ausführungsform weist der Gewindekorb einen

korrespondierenden Abschnitt auf.

Vorzugsweise ist die Konusform der Einheilhilfe derart ausgestaltet, dass ein Teil der Konusform im angeordneten Zustand der Einheilhilfe über einen Oberrand des Gewindekorbs hinausragt. Der Durchmesser der Einheilhilfe nimmt also auch in einem Bereich, der sich im angeordneten Zustand außerhalb des Gewindekorbs befindet, zu. Vorzugsweise ist der Implantatkörper in ähnlicher Weise

ausgebildet. Der Implantatkörper kann also auch eine Konusform aufweisen, die im angeordneten Zustand des Implantatkörpers über den Oberrand des

Gewindekorbs hinausragt. Dies hat Vorteile bezüglich der Osseointegration sowie bezüglich der Gesamtstabilität des Implantatsystems

Der Knochenabschnitt der Einheilhilfe kann eine zylindrische Form haben.

Vorzugsweise ist die Außenfläche des Knochenabschnitts möglichst glatt, um eine Osseointegration während der Einheilphase stark herabzusetzten.

Erfindungsgemäß können die Oberfläche und/oder das Material der Einheilhilfe derart gewählt sein, dass sie nicht zu einer Rückbildung des Knochens führt.

Der Verschlussabschnitt kann einen konischen Abschnitt umfassen, der gegenüber der Längsachse (rotationssymmetrisch) entlang eines Winkels von 5 bis 20°, vorzugsweise ca. 15°, verläuft.

Die Einheilhilfe kann eine Werkzeugaufnahme zum Eindrehen der Einheilhilfe umfassen. Theoretisch kann diese Werkzeugaufnahme eine beliebige

Werkzeugaufnahme sein, die dazu geeignet ist, einen Formschluss mit einem geeigneten Werkzeug einzugehen. Erfindungsgemäß kann es sich um einen Innenmehrkant oder einen Außenmehrkant handeln. Vorzugsweise wird ein Innenmehrkant verwendet.

Das Implantatsystem kann einen Gewindekorb umfassen. Vorzugsweise hat dieser Gewindekorb ein korrespondierend zum Außengewinde der Einheilhilfe

ausgebildetes Innengewinde. Der Gewindekorb kann ebenfalls aus einer

Titanlegierung hergestellt sein. Vorzugsweise ist der Gewindekorb derart ausgestaltet, dass bei den aufgebrachten Kräften eine gewisse Dehnung stattfinden kann.

Der Gewindekorb kann ein Außengewinde aufweisen, um ein Eindrehen in den Knochen zu ermöglichen. In einer Ausführungsform nimmt der Durchmesser des Außengewindes (nach oben hin) zu . Insofern ist das Außengewinde des

Gewindekorbs konisch ausgestaltet. Das Innengewinde des Gewindekorbs kann demgegenüber einen konstanten Durchmesser (zylindrische Form) haben.

In einer Ausführungsform weist das Außengewinde genau einen

Außengewindegang auf. In anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen sind mehrere Außengewindegänge vorgesehen. Dies hilft, den Sitz des Gewindekorbs im Knochen zu verbessern und ermöglicht ein schnelleres Eindrehen des

Gewindekorbs. Beispielsweise können genau zwei Außengewindegänge

vorgesehen sein.

Beispielsweise kann der Außendurchmesser des Außengewindes um mehr als 2%, insbesondere um mehr als 4%, insbesondere um mehr als 6% zunehmen.

Vorzugsweise sind Aussparungen bzw. Öffnungen in dem Gewindekorb

vorgesehen. In einem Ausführungsbeispiel erstrecken sich diese Aussparungen vollständig durch die (Außen)wand des Gewindekorbs, so dass ein Eindringen von Knochenzellen durch die Wand möglich ist. Dies festigt den Sitz des

Gewindekorbs im Knochen. Die Einheilhilfe hält während des Einwachsens des Knochens Bereiche innerhalb des Gewindekorbs frei, die für ein traumafreies Einbringen des Implantatkörpers frei bleiben müssen.

Bei den Aussparungen kann es sich um Langlöcher handeln, die im Gewindegang des Außengewindes vorgesehen sind . Vorzugsweise folgen diese Langlöcher dem Gewindegang . Der Gewindekorb kann mindestens einen Einwuchskanal an einer Innenseite des Gewindekorbs umfassen. Vorzugsweise sind mehrere Einwuchskanäle entlang der Innenseite der Wand des Gewindekorbs vorgesehen. Diese können sich parallel zur Längsachse des Gewindekorbs erstrecken und/oder eingefräst sein. Die Herstellung mittels einer Fräse verhindert, dass den Gewindekorb schwächende Mikrorisse entstehen.

In einer Ausführungsform münden zumindest einige der Aussparungen in den mindestens einen Einwuchskanal . Der Einwuchskanal stellt also für die durch die Aussparung eindringenden Knochenzellen Hohlräume bereit, in denen sich die Knochenzellen ansiedeln können.

In einer Ausführungsform dienen mehrere, beispielsweise zwei oder vier,

Einwuchskanäle eine Werkzeugaufnahme, um den Gewindekorb in den Knochen einzudrehen. Die Einwuchskanäle sind also dazu geeignet einen Formschluss zu einem Einbringwerkzeug herzustellen.

Die mehreren Einwuchskanäle sind vorzugsweise achsensymmetrisch zur

Längsachse angeordnet.

In einer Ausführungsform umfasst der Gewindekorb mindestens einen,

vorzugsweise zwei, gewindefreie(n) Außenabschnitt(e). Der mindestens eine gewindefreie Außenabschnitt erstreckt sich vorzugsweise in Längsrichtung des Gewindekorbs und unterbricht das oder die Außengewinde abschnittsweise. In einer Ausführungsform ist der gewindefreie Abschnitt im Wesentlichen rechteckig ausgebildet und/oder erstreckt sich über die gesamte Länge bzw. Höhe des Gewindekorbs (von dem Gewindekorb-Oberrand bis zum Gewindekorb-Unterrand). In einer Ausführungsform erstreckt sich der gewindefreie Abschnitt über mindestens 50%, insbesondere mindestens 70% der gesamten Länge des

Gewindekorbs.

Die Unterbrechung des Außengewindes kann sich in Querrichtung über

mindestens 2 Grad erstrecken. Die Unterbrechung bzw. der gewindefeie

Außenabschnitt folgt im Querschnitt vorzugsweise dem Kreisbogen des

Gewindekorbs. In einer Ausführungsform ist der gewindefreie Außenabschnitt an der Außenseite des Gewindekorbs mittig zwischen zwei Einwuchskanälen angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass der Gewindekorb trotz der ggf. für die Schaffung des gewindefreien Außenabschnitts notwendige Materialabtragung stabil bleibt.

Allgemein trägt der gewindefreie Außenabschnitt zur besseren Osseointegration bei. Des Weiteren wirken die gewindefreien Außenabschnitte nach dem

Einbringen des Gewindekorbs als Rotationsschutz und verhindern effektiv das ungewollte Lösen des Implantats.

In einer Ausführungsform ist zumindest einer der gewindefreien Außenabschnitte derart angeordnet, dass er mittig zwischen benachbarten Aussparungen, insbesondere den Langlöchern, verläuft.

In einer Ausführungsform gibt es genau zwei gewindefreie Außenabschnitte, wobei diese punktsymmetrisch zur Längsachse des Gewindekorbs ausgebildet sind.

Vorzugsweise umfasst das Implantatsystem einen Implantatkörper. Der

Implantatkörper kann einen Kronenabschnitt zur Aufnahme einer Krone, einen Knochenabschnitt, der vorzugsweise im Knochen sitzt, einen Verschlussabschnitt zur mindestens abschnittsweisen Kontaktierung des Gewindekorbs und einen Gewindeabschnitt zum Eindrehen in den Gewindekorb umfassen. Zusätzlich kann noch ein Mucosaabschnitt vorgesehen sein, der zwischen dem Kronenabschnitt und dem Knochenabschnitt liegt und im eingesetzten Zustand von der Mucosa umgeben ist.

In einer Ausführungsform hat der Verschlussabschnitt des Implantatkörpers eine Konusform. Der Durchmesser des Verschlussabschnitts weitet sich zumindest abschnittsweise in Richtung auf den Knochenabschnitt auf. Der

Verschlussabschnitt des Implantatkörpers kann korrespondierend zu einem entsprechenden Abschnitt an dem Gewindekorb ausgebildet sein. Vorzugsweise dient der Verschlussabschnitt zumindest abschnittsweise zur Herstellung eines Formschlusses ggf. sogar zur Herstellung eines Kraftschlusses mit dem

Gewindekorb. Der Verschlussabschnitt ermöglicht es, eine rotationsfeste

Verbindung zwischen dem Implantatkörper und dem Gewindekorb herzustellen. Vorzugsweise sind die Materialeigenschaften des Implantatkörpers und des Gewindekörpers derart gewählt, dass beim Eindrehen des Implantatkörpers eine Kaltverschweißung eintritt.

Vorzugsweise ist der Gewindekorb aus einem deutlich weicheren Material, z. B. einer Titanlegierung mit Grade 4, als der Implantatkörper, z. B. Titanlegierung mit Grade 5, hergestellt. In einer Ausführungsform ist der Gewindekorb derart ausgestaltet, dass beim Eindrehen des Implantatkörpers eine Verformung in Querrichtung (zur Längsachse des Gewindekorbs) auftritt. Auf Grund der

Verformung kann sich der Gewindekorb in dem Knochen verkeilen. Bei dieser Ausführungsform kommt es also zu einem doppelten Kraftschluss: a) zwischen Knochen und Gewindekorb; b) zwischen Gewindekorb und Implantatkörper.

Der Mucosaabschnitt des Implantatkörpers kann einen Rand umfassen, der in radialer Richtung deutlich über den Knochenabschnitt hinausragt. Es kann sich also ein Maximaldurchmesser des Mucosaabschnitts ergeben, der deutlich größer (z.B. größer als 2%, 3% oder 4%) als der Maximaldurchmesser des

Knochenabschnitts ist. Die Krone kann auf diesem Rand aufgebaut werden.

Vorzugsweise beträgt der Maximaldurchmesser des Mucosaabschnitts mit dem Rand maximal 120%, insbesondere maximal 115%, des Maximaldurchmessers des Knochenabschnitts des Implantatkörpers, so dass ein ausreichender Abstand zu den Nachbarzähnen eingehalten werden kann.

Ausgehend von einer Oberseite des Randes kann eine Höhe des Kronenabschnitts angegeben werden. Diese Höhe kann erfindungsgemäß kleiner als 5 mm, insbesondere kleiner als 4,5 oder 4 mm, sein. In einer Ausführungsform beträgt die Höhe weniger als 3,8 mm. Die geringe Höhe stellt sicher, dass der eingesetzte Implantatkörper die Nachbarzähne nicht überragt. Des Weiteren bietet sie die Möglichkeit zusätzlich noch ein Abutment an dem Implantatkörper anzubringen.

Der Implantatkörper und der zugehörige Gewindekorb können derart ausgestaltet sein, dass ein Unterrand des Implantatkörpers in dem angeordneten Zustand innerhalb des Gewindekorbs sitzt. Insofern ragt der Implantatkörper nach unten hin nicht über den Gewindekorb hinaus. So wird verhindert, dass beim Eindrehen des Implantatkörpers in den Gewindekorb eine Lockerung des Gewindekorbs auftritt. Zusätzlich oder alternativ kann die Einheilhilfe derart ausgestaltet sein, dass ein Unterrand der Einheilhilfe im angeordneten Zustand über den Unterrand des Gewindekorbs hinausragt. Insofern entsteht beim Einheilen des Gewindekorbs, in den die Einheilhilfe eingedreht ist, im Knochen eine Art Reservoir, die beim Einbringen des Implantatkörpers überschüssiges Zellmaterial sowie Flüssigkeit aufnehmen kann.

Die Einheilhilfe kann mindestens eine Sollbruchstelle im Knochenabschnitt umfassen. Diese Sollbruchstelle kann dazu dienen, die Einheilhilfe in situ oder vorab in geeigneter Weise zu dimensionieren. Erfindungsgemäß kann die

Einheilhilfe derart verkürzt werden, dass ein Oberrand der Einheilhilfe mit dem Knochenkamm des Patienten abschließt oder knapp unterhalb oder knapp überhalb des Knochenkamms liegt. Vorzugsweise wird die Einheilhilfe mittels der Sollbruchstelle zumindest so dimensioniert, dass der Oberrand durch das

Zahnfleisch überdeckt werden kann. Hierdurch kann ein Einheilen in steriler Umgebung gewährleistet werden.

In einem Ausführungsbeispiel sind mehrere Sollbruchstellen vorgesehen. Die Sollbruchstellen können ringförmig ausgestaltet sein. Die Sollbruchstellen können durch das Abtragen und/oder Perforieren des vorhandenen Materials geschaffen werden. Erfindungsgemäß können alle bekannten Verfahren zur Herstellung der Sollbruchstellen verwandt werden.

Die Einheilhilfe kann ein Gewinde zur Befestigung einer Verschlusskappe umfassen. Diese Verschlusskappe kann beispielsweise dazu dienen, die

Werkzeugaufnahme in geeigneter Weise zu verschließen.

Die eingangs genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Einpflanzung eines Dentalimplantats gelöst. Vorzugsweise umfasst das Verfahren die folgenden Schritte: a) Einbringen, insbesondere Eindrehen, eines Gewindekorbs in den

Knochen eines Patienten; b) Einbringen, insbesondere Eindrehen, einer Einheilhilfe (30) in den

Gewindekorb; c) Entfernen der Einheilhilfe zur Einbringung eines Implantatkörpers, wobei das Einbringen des Implantatkörpers , vorzugsweise derart erfolgt, dass eine Kaltverschweißung zwischen dem Implantatkörper und dem Gewindekorb erfolgt.

Es ergeben sich ähnliche oder identische Vorteile, wie diese bereits in Verbindung mit der Vorrichtung beschrieben wurden.

Nachfolgend wird die Erfindung mittels eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das anhand von Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen :

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Gewindekorbs;

Fig. 2 eine Seitenansicht des Gewindekorbs aus Fig. 1;

Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gewindekorb aus Fig. 1;

Fig. 4 einen ersten Längsschnitt durch den Gewindekorb gemäß Fig. 1;

Fig. 5 einen zweiten Längsschnitt durch den Gewindekorb gemäß Fig. 1;

Fig. 6 die erfindungsgemäße Einheilhilfe zur Einbringung in den

Gewindekorb gemäß Fig. 1;

Fig. 7 einen Längsschnitt durch die Einheilhilfe gemäß Fig. 6;

Fig. 8 eine Draufsicht auf die Einheilhilfe gemäß Fig. 6;

Fig. 9 eine Detailansicht eines Abschnitts der Längsansicht aus Fig. 7, wobei die Ausgestaltung von Sollbruchstellen verdeutlicht wird;

Fig. 10 eine Seitenansicht der Einheilhilfe gemäß Fig. 6, die in dem

Gewindekorb gemäß Fig. 1 angeordnet ist (angeordneter Zustand);

Fig. 11 einen Längsschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 10; Fig. 12 eine Seitenansicht des Gewindekorbs gemäß Fig. 1 mit angeordnetem Implantatkörper;

Fig. 13 einen Längsschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 12;

Fig. 14 eine Seitenansicht eines weiteren Gewindekorbs mit einem

gewindefreien Außenabschnitt;

Fig. 15 eine Draufsicht auf den Gewindekorb gemäß Fig. 14.

Fig. 1 zeigt einen Gewindekorb 20 eines erfindungsgemäßen Implantatsystems 10 (Fig. 11). Zur Beschreibung des Implantatsystems 10 werden nachfolgend die Begriffe„oben" und„unten" verwendet. Die Ortsangaben beziehen sich auf das Implantatsystem 10 im eingesetzten bzw. zusammengebauten Zustand, wobei oben koronale Bereiche oder Richtungen und unten radiculare bzw. apikale Bereiche oder Richtungen bezeichnen.

Der Gewindekorb 20 ist im Wesentlichen ein um eine Längsachse ausgebildeter gerader Kreiszylinder mit einer Höhe (entlang der Längsachse) von ca. 6,5 mm und einer Wandstärke (ohne Gewinde) von ca. 0,1 bis 1 mm, wobei an dem Zylinder ein Außengewinde 21 und ein Innengewinde 23 (vgl. Fig. 4) vorgesehen ist. Der Zylinder hat einen Durchmesser von ca. 4 mm.

Wie anhand der Fig. 5 ersichtlich, hat der Gewindekorb 30 einen Gewindekorb- Unterrand 27 und einen Gewindekorb-Oberrand 28. In dem gezeigten

Ausführungsbeispiel nimmt der Außendurchmesser des Außengewindes 21 anfangend von dem Gewindekorb-Unterrand 27 hin zum Gewindekorb-Oberrand 28 zu. Beispielsweise kann mit einem Durchmesser von 4,5 mm begonnen und mit einem Durchmesser von ca. 5 mm abgeschlossen werden. Dementsprechend kann die Außenwand des Gewindekorbs 30 leicht konisch ausgebildet sein.

Vorzugsweise hat das Innengewinde 23 über die gesamte Länge einen konstanten Innengewindedurchmesser.

Der Gewindekorb 20 weist eine Vielzahl von Aussparungen 25, 25' (vgl. Fig. 1 und 2) auf, an denen der Zylinder unterbrochen bzw. durchlöchert ist. Die

Aussparungen 25, 25' sind vorzugsweise im Außengewindegang 22 angeordnet und befinden sich in einer Draufsicht (Fig. 3) bei 0°, 90°, 180° und 270°. Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch die 90- und 180°-Aussparungen 25, 25\

Demgegenüber zeigt Fig. 4 einen um 45° versetzten Schnitt.

Die Schnitte gemäß den Fig. 4 und 5 verdeutlichen, dass das Innengewinde 23 innerhalb des Gewindekorbs 20 nur abschnittsweise vorgesehen ist, um

gewindefreie Abschnitte - sogenannte Einwuchsabschnitte - zu schaffen, in die die Aussparungen 25, 25' münden. Dies ermöglicht das Einwachsen des Knochens in das Innere des Gewindekorbs, wobei die Funktion des Gewindekorbs 20 nicht beeinträchtigt wird (Das Innengewinde und erhebliche Abschnitte innerhalb des Gewindekorbs 20 bleiben frei, so dass der Implantatkörper nach dem Abschluss der Einheilphase traumafrei eingebracht werden kann.).

Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einheilhilfe 30. Im Endeffekt hat die Einheilhilfe 30 von unten nach oben betrachtet (entlang der Längsachse) erst einen zylindrischen, dann einen konischen und dann wieder einen zylindrischen Abschnitt. Der untere zylindrische Abschnitt ist zumindest teilweise mit einem Gewinde, nämlich dem Einheilhilfe-Gewinde 40 versehen. Der obere zylindrische Abschnitt bildet einen Einheilhilfe-Kopf 60. Der Einheilhilfe- Kopf 60 hat kein Gewinde. Vorzugsweise ist die Oberfläche des Einheilhilfe-Kopfs 60 relativ glatt, um eine Osseointegration beim Einheilen zu unterbinden. Die Einheilhilfe 30 kann also auch nach einer längeren Einheilphase im Gewebe und Knochen problemlos entnommen werden.

Der Einheilhilfe-Kopf 60 weist eine erste Sollbruchstelle 62 und eine zweite Sollbruchstelle 62' auf, die sich ringförmig in der oberen Hälfte des Einheilhilfe- Kopfes 60 erstrecken.

Funktionell lässt sich die Einheilhilfe 30 in mindestens drei Abschnitte, nämlich einen Gewindeabschnitt 31, einen Verschlussabschnitt 32 und einen

Knochenabschnitt 33 untergliedern. Der Gewindeabschnitt 31 dient dazu, die Einheilhilfe 30 in den Gewindekorb 20 einzuschrauben. Das Einheilhilfe-Gewinde 40 bzw. ein Einheilhilfe-Außengewinde 41 ist hierfür korrespondierend zu dem Innengewinde 23 des Gewindekorbs 20 ausgebildet (im beschriebenen

Ausführungsbeispiel mit konstantem Außengewindedurchmesser). Der Verschlussabschnitt 32 umfasst zumindest abschnittsweise den konischen Abschnitt, der im angeordneten Zustand einen Formschluss mit dem Gewindekorb 20 herstellt.

Der Knochenabschnitt 33 wird im angeordneten Zustand des Implantatsystems 10 vom Knochen umgeben. Um ein Herausragen des Einheilhilfe-Kopfes 60 zu verhindern, sind die Sollbruchstellen 62, 62' vorgesehen, die es ermöglichen, die Einheilhilfe 30 zu verkürzen (vgl . Fig. 9).

Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt durch die Einheilhilfe 30 gemäß Fig . 6. Anhand dieses Längsschnitts lässt es sich erkennen, dass die Einheilhilfe 30 in ihrem Inneren, insbesondere auf Höhe des Einheilhilfe-Kopfes 60 eine

Werkzeugaufnahme 61 in Form eines Mehrkants (vgl . Fig . 8) aufweist. Auf Höhe des Verschlussabschnittes 62 und des Gewindeabschnitts 61 befindet sich ein Käppchengewinde 35, das an die Werkzeugaufnahme 61 anschließt und dazu geeignet ist, ein Käppchen (nicht gezeigt) aufzunehmen, um die

Werkzeugaufnahme 61 zu verschließen.

Im beschriebenen Ausführungsbeispiel hat das Einheilhilfe-Außengewinde 41 einen konstanten Außendurchmesser. Ein Maximaldurchmesser mdG des

Gewindeabschnitts 31 ist deutlich kleiner als ein Maximaldurchmesser mdV des Verschlussabschnitts 62. Der Durchmesser des Knochenabschnitts 33 entspricht im Wesentlichen dem größeren Durchmesser des Verschlussabschnitts 62, so dass ein Maximaldurchmesser mdK des Knochenabschnitts 33 gleich dem

Maximaldurchmesser mdV des Verschlussabschnitts 42 ist.

Fig. 10 und 11 zeigen die Einheilhilfe 30 in einem angeordneten Zustand. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ragt der Einheilhilfe-Unterrand 37 über den Gewindekorb-Unterrand 27 hinaus. Es ergibt sich ein Überstand dÜ. Dieser Überstand dÜ kann 0, 1 bis 2 mm betragen. Vorzugsweise liegt der Überstand dÜ im Bereich zwischen 0,2 und 1 mm.

Des Weiteren zeigt die Fig. 10, dass der konische Abschnitt des

Verschlussabschnitts 32 nicht vollständig von dem Gewindekorb 20 aufgenommen wird. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Verschlussabschnitt 32 so definiert, dass er an der Stelle beginnt, an der der konische Abschnitt des

Knochenabschnitts 33 in den zylindrischen Abschnitt übergeht. Alternativ kann der Verschlussabschnitt 32 so definiert werden, dass er den Bereich an der Einheilhilfe 30 bezeichnet, der kein Gewinde aufweist und im angeordneten Zustand innerhalb des Gewindekorbs 20 ist (bis zum Gewindekorb- Oberrand 28). Dementsprechend kann der Knochenabschnitt 33 ausgehend von dem Gewindekorb-Oberrand 28 bis zum oberen Ende (Einheilhilfe-Oberrand 38) verlaufen.

Die Fig. 12 und 13 zeigen einen Implantatkörper 70 im angeordneten Zustand, nämlich in einem in den Gewindekorb 20 eingedrehten Zustand. Erfindungsgemäß dient die Einheilhilfe 30 während der Einheilphase als Platzhalter für den

Implantatkörper 70, der die eigentliche Suprakonstruktion, beispielsweise eine Krone, trägt. Anhand der Fig. 12 und 13 lässt es sich erkennen, dass der

Implantatkörper 70, anders als die Einheilhilfe 30, im angeordneten Zustand nicht über den Gewindekorb 20 hinausragt. Ein Implantatkörper-Unterrand 77 ist gegenüber dem Gewindekorb-Unterrand 27 geringfügig versetzt positioniert, so dass kein Überstand entsteht.

Der Implantatkörper 70 hat in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel fünf Abschnitte, nämlich (von unten nach oben):

- einen Gewindeabschnitt 71,

- einen Verschlussabschnitt 72,

- einen Knochenabschnitt 73,

- einen Mucosaabschnitt 75,

- einen Kronenabschnitt 74.

Der Gewindeabschnitt 71, der Verschlussabschnitt 72 und der Knochenabschnitt

73 haben eine zylindrische, eine konische und wiederum eine zylindrische Form. Der Verschlussabschnitt 72 umfasst vollständig die Zylinderform. Der

Gewindeabschnitt 71 weist ein Gewinde auf, das wiederum korrespondierend zum Innengewinde 23 des Gewindekorbs 20 ausgebildet ist. Der Knochenabschnitt 73 ist zylindrisch und wird durch den Mucosaabschnitt 75 und den Kronenabschnitt

74 ergänzt.

In einem Ausführungsbeispiel ist der Knochenabschnitt 73 des Implantatkörpers 70 deutlich rauer als der Knochenabschnitt 33 der Einheilhilfe 30, so dass die Osseointegration des Implantatkörpers 70 erhöht wird. Beispielsweise kann der Knochenabschnitt 73 des Implantatkörpers 70 gestrahlt und/oder geätzt werden, während der Knochenabschnitt 33 der Einheilhilfe unbehandelt ist. In einer Ausführungsform kann dieser Abschnitt der Einheilhilfe auch poliert werden, um eine Osseointegration möglichst zu verhindern.

Auch der Implantatkörper 70 kann ein Innengewinde aufweisen, um

beispielsweise ein Aufbauteil aufzunehmen oder das Einbringen des

Implantatkörpers 70 zu erleichtern.

In einem Ausführungsbeispiel weist das Außengewinde 21 mehrere

Außengewindegänge 22, 22' auf. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 14 und 15 gezeigt, wobei hier ein erster Außengewindegang 22 und ein zweiter Außengewindegang 22' vorgesehen sind. Wie anhand der Fig. 15 ersichtlich, beginnen die Außengewindegänge 22, 22' um 180 Grad versetzt am Gewindekorb-Oberrand 28 und erstrecken sich über die gesamte Außenfläche des Gewindekorbs 20. Die Gewindegänge 22, 22' verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander.

In dem in den Fig. 14 und 15 gezeigten Ausführungsbeispiel sind ebenfalls gewindefreie Außenabschnitte 29, 29' vorgesehen. Diese gewindefreien

Außenabschnitte 29, 29' müssen nicht zwangsläufig in Verbindung mit mehreren Gewindegängen 22, 22' eingesetzt werden. Der positive Effekt beim Einheilen des Gewindekorbs 20 tritt auch dann auf, wenn lediglich, wie in dem

Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, ein einziger Außengewindegang 22 vorgesehen ist.

In der in den Fig. 14 und 15 gezeigten Ausführungsform erstrecken sich die gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' entlang der Längsrichtung des

Gewindekorbs 20 von dem Gewindekorb-Unterrand 27 bis zum Gewindekorb- Oberrand 28 - also über die gesamte Länge. Anhand der Draufsicht gemäß Fig. 15 kann man erkennen, dass die gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' im Wesentlichen achsensymmetrisch zur Längsachse des Gewindekorbs 20

angeordnet und ausgebildet sind. Geht man von einer Anordnung der

Aussparungen 25, 25' in den Außengewindegängen 22, 22' bei 0 Grad, 90 Grad, 180 Grad und 270 Grad aus (in Draufsicht), so verlaufen die gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' in der gezeigten Ausführungsform bei 45 und 225 Grad. Insofern verlaufen die gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' parallel zu den Bohrungen, die zur Schaffung der Aussparungen 25, 25' notwendig sind . Durch das versetzte Anordnen der gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' gegenüber den Bohrungen für die Aussparungen 25, 25' wird die hohe Stabilität des

Gewindekorbs 20 aufrechterhalten.

Die gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' fördern die Osseointegration des Gewindekorbs 20. Des Weiteren wirken die Außenabschnitte 29, 29' nach dem Einbringen des Gewindekorbs als Rotationsschutz und verhindern effektiv das ungewollte Lösen des Implantats.

Erfindungsgemäß können die Gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' durch ein abrasives Verfahren, beispielsweise durch das Ausfräsen einer Nut, hergestellt werden.

Erfindungsgemäß ist es möglich, einen, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht gewindefreie Außenabschnitte 22, 22' vorzusehen. Vorzugsweise sind zwei, vier oder acht gewindefreie Außenabschnitte 29, 29' vorgesehen. Die gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' müssen sich nicht zwangsläufig über die gesamte Länge des Gewindekorbs 20 erstrecken. Vorzugsweise sind die gewindefreien

Außenabschnitte 29, 29' jedoch derart ausgebildet, dass sie in einem Segment alle Außengewindegänge 22, 22' unterbrechen. In einer anderen Ausführungsform nehmen die gewindefreien Außenabschnitte 29, 29' in Längsrichtung des

Gewindekorbs 20 betrachtet zumindest 50% ein.

In dem in Fig. 14 gezeigten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die

Gewindegänge 22, 22' nicht über die gesamt Länge des Gewindekorbs 20. Der obere Bereich des Gewindekorbs 20 (nahe dem Oberrand 28) ist also gewindefrei. Das Fehlen des letzten Segments dient der Aufweitung des oberen Abschnitts des Gewindekorbs 20. Diese Maßnahme für zu einer Knochenverdichtung beim

Einbringen des Gewindekorbs 20, wodurch eine schnellere und bessere

Osseointegration erzielt wird.

Bezugszeichenliste

10 Implantatsystem

20 Gewindekorb 21 Außengewinde

22, IT Außengewindegang

23 Innengewinde

25, 25 λ Aussparung

27 Gewindekorb-Unterrand

28 Gewindekorb-Oberrand

29, 29 λ Gewindefreier Außenabschnitt

30 Einheilhilfe

31 Gewindeabschnitt

32 Verschlussabschnitt

33 Knochenabschnitt

35 Käppchengewinde

37 Einheil hilfe-Unterrand

38 Einheilhilfe-Oberrand

40 Einheilhilfe-Gewinde

41 Einheil hilfe-Außengewinde

60 Einheilhilfe-Kopf

61 Werkzeugaufnahme

62, 62 λ Sollbruchstelle

70 Implantatkörper

71 Gewindeabschnitt

72 Verschlussabschnitt

73 Knochenabschnitt

74 Kronenabschnitt

75 Mucosaabschnitt

77 Implantatkörper-Unterrand

mdG Maximaldurchmesser des Gewindeabschnitts mdV Maximaldurchmesser des Verschlussabschnitts md K Maximaldurchmesser des Knochenabschnitts dÜ Überstand