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Title:
IMPLANT SYSTEM, METHOD AND TOOLS FOR IMPLANTATION IN A TOOTHLESS JAW
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/009581
Kind Code:
A2
Abstract:
An implant system (43) for anchoring a tooth replacement in a toothless jaw (3,4) or a toothless jaw section, comprising a first implant (45) with expandable side areas (46) for anchoring in the jaw bone and a second part (65) that can be screwed into the first implant (45) interacting with the tooth replacement and through which the side areas (46) of the first implant (45) can be expanded. Said system is so designed that the second part is intended as a secondary implant (65,65a) which can be implanted in the jaw bone and which on the one side hermetically seals the primary implant (45) with the expandable side areas (46) in the jaw bone (3,4) against the oral cavity and to which a third part (85) can be joined on the other side towards the oral cavity in order to fix the tooth replacement. The invention also comprises an implantation system and tools for the preparation of the bed of the implant. The expandable side areas (46) are only required during immediate strain on the implant system. These side areas and the second implant by virtue of its design are not subjected to a strainless inward growth of the implant system.

Inventors:
VELTEN PETER (DE)
Application Number:
PCT/DE1997/001884
Publication Date:
March 12, 1998
Filing Date:
August 27, 1997
Export Citation:
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Assignee:
VELTEN PETER (DE)
International Classes:
A61C8/00; (IPC1-7): A61C8/00
Domestic Patent References:
WO1995013028A11995-05-18
WO1993020773A11993-10-28
WO1995021590A11995-08-17
Foreign References:
EP0262354A11988-04-06
DE3326710A11985-01-31
EP0207211A11987-01-07
DE4000112A11991-07-11
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Claims:
Patentansprüche1. Implantatsystem (5, 18, 29, 43, 43a) zur Verankerung von Zahner¬ satz in einem zahnlosen Kiefer (3, 4) oder einem zahnlosen Kiefer¬ abschnitt, bestehend aus einem Primärimplantat (6, 19, 30, 45) zur Verankerung im Kieferknochen (4) und einem mit dem Primärimplan¬ tat (6, 19, 30, 45) verbindbaren Sekundärteil, an das der Zahnersatz z.B. Brücken o.dg
1. l.
2. anschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundärteil als in den Kieferknochen implantierbares Sekundärimplantat (8, 23, 34, 65, 65a) mit einem Außendurchmesser (9, 26, 26a, 36, 36a) ausgebildet ist, der gleich oder abschnitts¬ weise größer als der Außendurchmesser der an dem Sekundärimplantat (8, 23, 34, 65, 65a) zugewandten Fläche des Primärimplantates (6, 19,30,45) ist, daß das Sekundärimplantat (8, 23, 34, 65, 65a) im implantierten Zustand sich an das Primärimplantat (6, 19, 30, 45) und an die Kompakta (3) anlegtund daß das zur Mundhöhle (1) hinweisende Ende des Sekundarimplantates (8, 23, 34, 65, 65a) als Kopplungsteil (15, 27) für ein Drehwerkzeug ausgebildet ist.
3. Implantatsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ver¬ bindung zwischen dem Primärimplantat (6) und dem Sekund rimplantat (8) eine Bajonettverbindung (10, 11) vorgesehen ist.
4. Implantatsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung zwischen dem Primärimplantat (19) und dem Sekundar¬ implantat (23) eine Schraubverbindung (24, 25) mit einem Schraub¬ ansatz (24) am Sekundarimplantat (23) und einem Innengewinde (25) im Primärimplantat (19) vorgesehen ist.
5. Implantatsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung zwischen dem Primärimplantat (30) und de Sekundar¬ implantat (34) eine durch das Sekundarimplantat (34) hindurchgehende Schraube (38) und ein im Primärimplantat (30) angeordnetes Innen¬ gewinde (33) vorgesehen sind.
6. Implantatsystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärimplantat (6) und das Sekundarimplantat (8) als Kreiszylinder mit gleichen Außendurchmessern (9) ausgebildet sind.
7. Implantatsystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärimplantat als Kreiszylinder (19) und das Sekundarim¬ plantat nach Art eines Rotationsparaboloids (23) ausgebildet sind, dessen an das Primärimplantat (19) anliegende Flache den gleichen kleinsten Außendurchmesser (26) wie das Primärimplantat (19) und dessen zur Mundhohle (1) hinweisendes Ende einen größeren Außendurch¬ messer aufweisen.
8. Implantatsystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärimplantat als Kegel (30) und das Sekundarimplantat als Kegelstumpf (34) ausgebildet sind, deren Außenwände ohne Ab satz ineinander übergehen.
9. Implantatsystem nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Primärimplantat (19) und dem Sekundarimplantat (23) wenigstens ein Zwischenimplantat (22) vorgesehen ist, dessen Außen¬ mantel ohne Absatz sowohl in den Außenmantel des Primärimplantates (19) als auch des Sekundarimplantates (23) übergeht.
10. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich zur Mundhöhle (1) hin im Primär¬ implantat (19, 30, 45) an das Innengewinde (52) ein zylindrischer, zur Langsachse (44) koaxialer Fuhrungsabschnitt (48) für einen Fuhrungs zapfen (130) an einem Werkzeug (120) zur Aufbereitung einer exakten KompaktaSekundarbohrung (67) anschließt.
11. Implantatsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Einwachsbereich des Sekundarimplantates (65) und dem Schrauban¬ satz (66) ein längliches Verbindungsstück (69) vorgesehen ist.
12. Implantatsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Sekundarimplantat (65) ein Innenge¬ winde (75) für eine Schraube (89) zum Festschrauben des Tertiarteiles (47) vorgesehen ist.
13. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Endbereich des Primärimplantates (45) als ein das Innengewinde (52) umgebender Endkegel (53) mit kugelartigem Kegelende (54) ausgebildet ist, an den sich, zur Mundhohle (1) hin, unter Zwischenfugung einer abgerundeten ersten Retionsrille (56), ein erster Kegelstumpf (57) anschließt, der über eine zweite abgerundete Retensionsrille (59) in einen zweiten Kegelstumpf (61) übergeht.
14. Implantatsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundflache (55) des Endkegels (53) und die größeren Grund¬ flachen (58, 62, 73) des Einwachskegelstumpfes (72) des Sekundar¬ implantates (65) und der ersten und zweiten Kegelstumpfe (57, 61) des Primärimplantates (45) zur Mundhöhle (1) hin gerichtet sind.
15. Implantatsystem nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der zweite Kegelstumpf (61) des Primärimplantates (45) und der Einwachsbereich (72) des Sekundarimplantates (65) Wandneigunqen (71) aufweisen, und daß die Mantel beider Kegelstumpfe (61, 72) im zusammengeschraubten Zustand des Implantat¬ systems (43) ohne Absatz ineinander übergehen.
16. Implantatsystem nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflachen (64, 83) des Primärimplantates (45) und des Sekundarimplantates (65, 65a) glatt bzw. durch Oberflachenbear¬ beitung aufgerauht sind.
17. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Innengewinde (52, 80) im Primärimplantat (45) und im Sekundarimplantat (65, 65a) sowie die entsprechenden Gewinde der Schrauben (66, 89) als Feingewinde ausgebildet sind.
18. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundarimplantat (65, 65a) auf dem zur Mundhohle (1) hinweisenden Bereich einen Implantat¬ hals (12) zum Anwachsen der Schleimhaut (2) aufweist.
19. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Implantathals (12) zum Einwachsen der Schleimhaut (2) in eine Randabschrägung (13) zum Anlegen eines entsprechend abgeschrägten Innenrandes (86) des Tertiarteiles (85) übergeht.
20. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandneigungen des Endkegels, des ersten und zweiten Kegelstumpfes (57, 61) des Primärimplantates (45) sowie des Einwachsbereiches (72) des Sekundarimplantates (65, 65a) wenigstens 6° betragt.
21. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundarimplantat (65, 65a) zur Mundhohle (1) hin als Schraubkopf (78) ausgebildet ist.
22. I plantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundarimplantat (8, 23, 34, 65, 65a) zur Mundhöhle hin als Innensechskant (15) ausgebildet ist.
23. Implantatsystem nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Sekund rimplantat (34, 65, 65a) von einer Längs¬ bohrung (37, 81) für die Schraube (38, 89) zum Befestigen des Tertiärimplantates (85) durchsetzt ist.
24. Implantatsystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube (38, 89) zum Befestigen des Tertiärteiles (85) am Sekundarimplantat (65, 65a) eine Kreuzschlitzschraube oder eine Schraube mit Innensechskant ist, und daß der Kopfbereich (90) der Schraube (89) als Konus sowie der Kanal (87) im Tertiärteil (85) als Innenkonus (88) ausgebildet ist.
25. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellinie (68) durch den Implantathals (12) und den Schraubkopf (78) gegenüber der Mittellinie (79) durch das Sekundarimplantat (65a) und dem Primär¬ implantat (45) geneigt zueinander verlaufen.
26. Implantatsystem nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel (82) zwischen den Mittellinien (68, 79) nach Maßgabe der anatomischen Verhältnisse im Kiefer (3, 4) zwischen 120° 180° betragt.
27. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenwand der Primär¬ implantates (6, 19, 30, 45) Längswulste (16) vorgesehen sind.
28. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärimplantat (6, 19, 30, 45), das Sekund rimplantat (8, 23, 34, 65, 65a) und der Terti r¬ teil (85) aus Titan oder Titanlegierungen bestehen.
29. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärimplantat (6, 19, 30, 45), das Sekund rimplantat (8, 23, 34, 65, 65a) und der Tertiärteil (85) aus Niob bestehen.
30. Implantatsystem nach einem oder mehreren der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärimplantat (45) abspreizbare Seitenbereiche (46) aufweist, und daß das Verbindungs¬ stück (69) zwischen dem Schraubansatz (66) und dem Einwachsbereich (72) des Sekundarimplantates (65, 65a) als Spreizkegelstumpf (69a) ausgebildet ist.
31. Implantatsystem nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die abspreizbaren Seitenbereiche (46) des Primärimplantates (45) im nicht gespreizten Zustand den zylindrischen Führungsabschnitt (48) für den Führungszapfen (130) des Aufbereitungswerkzeuges (120) für eine KompaktaSekund rbohrung (67) bilden.
32. Implantatsystem nach den Ansprüchen 29 und 30, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die größere Grundfläche des Spreizkegelstumpfes (69a) zur Mundhöhle (1) hin gerichtet ist.
33. Implantatsystem nach den Ansprüchen 29 und 30, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die abspreizbaren Seitenbereiche (46) des Primär¬ implantates (45) durch in Längsrichtung des Primärimplantates verlaufende Dehnungsschlitze (47) gebildet sind.
34. Implantatsystem nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsschlitze (47) des Primärimplantates (45) in einer Entlastungsbohrung (50) enden.
35. Verfahren zum Implantieren eines dreiteiligen Implantates mit kombiniertem PrimärSekundärimplantat nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4 sowie 6 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Vorbohren einer Eintrittsstelle im zahnlosen Kiefer oder einem zahnlosen Kieferabschnitt mit einem Vorbohrer (97) auf eine Tiefe, die der Länge der kombinierten Primär und Sekundär¬ implantate entspricht, mit einem Aufbereitungswerkzeug (106) das endgültige Implantatbett für das Primärimplantat aufbereitet und danach das Primärimplantat in dieses aufbereitete Bett implantiert wird, woraufhin mit einem Aufbereitungswerkzeug (120) das Bett für das Sekundarimplantat aufbereitet und dann das Sekundarimplantat mit dem im Kiefer sitzenden Primärimplantat verbunden wird, woraufhin der Tertiärteil (85) mit dem Sekundärimplantat verbunden wird.
36. Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufbe¬ reiten des SekundärimplantatBettes das Aufbereitungswerkzeug (120) durch das Primärimplantat geführt wird.
37. Vorbohrer zum Bohren der Eintrittsstelle für ein Implantat nach Anspruch 34 mit einem Schaft zum Einspannen in das Tutter einer Bohrmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schaft (98) ein Bohrkörper (99) mit vier gleichlaufend zur Langsachse des Vorbohrers (97) angeordneten, im Winkelabstand von 90° benachbarten Arbeitsleisten (100) anschließt, die zusammen mit dem Bohrkorper (99) zu einer Spitze (102) auslaufen, und die von einer Fuhrungshulse führbar sind.
38. Vorbohrer nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (98) und der Bohrkorper (99), gleichlaufend zur Langsachse (110) von einem in Austrittsoffnungen (104) zwischen den Schneiden oder Spitzen der Arbeitsleisten (100) endenden Kanal (114) zum Durchsetzen von Kuhlmittel durchsetzt sind.
39. Mit einem Schaft (107) zum Einspannen in das Futter einer Bohr¬ maschine versehenes Aufbereitungswerkzeug (106) für das endgültige Implantatbett für ein längliches Primärimplantat (45) nach der Bohrung einer Eintrittsstelle in einem zahnlosen Kiefer oder Kiefer¬ abschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schaft (107) ein Aufbereitungsabschnitt (109) mit gleich¬ laufend zur Langsachse (110) des Aufbereitungswerkzeuges (106) angeordneten Flugein (111) anschließt, deren nach außen weisende Kanten als Schneidkanten (112) ausgebildet sind, und zwischen denen zur Längsachse (110) hin abgesenkte und im Querschnitt abge¬ rundete Rinnen (113) angeordnet sind.
40. Aufbereitungswerkzeug nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (111) mit den Schneidkanten (112) eine an die Form des Primärimplantates angepaßte Außenkontur aufweisen.
41. Aufbereitungswerkzeug nach den Ansprüchen 38 und 39, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Schaft (107) und der Aufbereitungsabschnitt (109) gleichlaufend zur Längsachse (110) von einem Kanal (114) zum Durchsetzen von Kühlflüssigkeit durchsetzt sind.
42. Aufbereitungswerkzeug nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß an den Kanal (114) zum Durchsatz der Kühlflüssigkeit Austritts¬ öffnungen (115) angeschlossen sind, die in den Rinnen (113) zwischen den Schneidkanten (112) enden.
43. Aufbereitungswerkzeug nach den Ansprüchen 39 bis 41, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß drei Flügel (111) mit Schneidkanten (112) vorge¬ sehen sind, die sternförmig mit einem Winkelabstand (116) von je 120° zueinander angeordnet sind.
44. Aufbereitungswerkzeug nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 38 bis 42, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schaft (107) gegenüberliegenden Enden der Schneidkanten (112) in Form von Bögen (117) zu einer Spitze zusammengeführt sind.
45. Aufbereitungswerkzeug nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 38 bis 43, gekennzeichnet durch eine Tiefenmarkierung (118) am Aufbereitungsabschnitt (104).
46. Mit einem Schaft (121) zum Einspannen in das Futter einer Bohr¬ maschine versehenes Aufbereitungswerkzeug (120) zur Aufbereitung des endgültigen Implantatbettes für ein Sekundärimplantat (65, 65a), das in ein in einem zahnlosen Kiefer oder Kieferabschnitt implantiertes Primärimplantat (45) einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schaft (121) ein an die Form des Sekundarimplantates (65. 65a) angepaßter Aufbereitungsabschnitt (123) mit einer zur Mundhöhle hinweisenden großen Grundfläche (124) anschließt, auf dessen Mantel (126) in Winkeln (129) oder parallel zur Langsachse (122) des Aufbereitungswerkzeuges (120) Schneidkanten (127) angeordnet sind, und aus dessen kleiner Grundfläche (125) ein Führungszapfen (130) für einen entsprechenden Führungsabscnitt (48) im Primärimplantat (45) herausragt.
47. Aufbereitungswerkzeug nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkanten (127) gerade ausgebildet sind und in einem Winkel (129) von 0 40° zur Langsachse (122) des Aufbereitungswerk¬ zeuges (120) verlaufen.
48. Werkzeug nach den Ansprüchen 45 und 46, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (121) und der als Kegelstumpf ausgebildete Aufbe¬ reitungsabschnitt (127) gleichlaufend zur Langsachse (122) von ewinem Kanal (132) zum Durchsetzen von Kühlflussigkeit durchsetzt sind.
49. Aufbereitungswerkzeug nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Kanal (132) zum Durchsatz von Kühlflussigkeit Austritts¬ öffnungen (133) angeschlossen sind, die innerhalb der Schneidkanten (127) des Aufbereitungsabschnittes (123) enden.
50. Aufbereitungswerkzeug nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelabstand (131) zwischen den Schneidkanten (127) 5 20°beträgt.
51. Aufbereitungswerkzeug nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 45 bis 49, dadurch gekennzeichnet, daß ede Schneidkante (127) Bestandteil eines im Querschnitt dreieckformigen Schneid kantentragers (128) ist.
Description:
Implantatsysteme sowie Verfahren und Werkzeuge zum Implantieren im zahnlosen Kiefer

Die Erfindung bezieht sich auf Implantatsysteme zur Verankerung von Zahnersatz in einem zahnlosen Kiefer oder einem zahnlosen Kieferab¬ schnitt, bestehend aus einem Primärimplantat zur Verankerung im Kiefer¬ knochen und einem mit dem Primärimplantat verbindbaren Sekundartei1 , an das der Zahnersatz z.B. Brücken o.dgl . anschließbar sind. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren und Werkzeuge zum Im¬ plantieren der Implantatsysteme.

Implantatsysteme zur Verankerung von Zahnersatz im Kieferknochen be¬ stehen üblicherweise aus einem enossalen Teil, der im Knochenbett ein¬ heilt und oftmals, nicht immer, aus einem zweiten Teil, welcher mit dem Knochen keinen Kontakt hat.

Als geeignetes Material für Implantate hat sich beispielsweise Titan erwiesen. Um die Einheilung und das Festwachsen vor allem des Pπ ar- l plantates im Kieferknochen zu fordern, d. h. einen möglichst dich¬ ten Verbund zwischen dem Implantat und dem Knochen zu ermöglichen, ist bekanntgeworden, die Oberflache des Implantates mit verschiedenen Ma߬ nahmen zu konditiomeren. In einem Fall werden die Oberflachen von lm-

plantaten aus Aluminium, die selbst nicht funktionieren, mit einem flussigen Titanplasma besprüht. Bekanntgeworden ist auch die Titanober¬ flache mit Aluminiumoxid in einer Körnung von 100- 150 μτι abzustrahlen und auf¬ zurauhen, um einen besseren Knochenkontakt zu ermöglichen. Als Oberflächen¬ behandlung sind auch verschiedene Beschichtungen der Implantate bekannt.

Bekanntgeworden ist auch ein Verfahren zum Herstellen von Implantaten aus Titan mit drahtformigen Oberflachenstrukturen. Zunächst wird der Grundkorper des Implantates aus Titan hergestellt. Daruafhin wird ein dichtes Geflecht aus Titan- und Fe-Drahten hergestellt, so, daß die Fe- Drahte im wesentlichen die spateren Offenraume der drahtformigen Ober¬ flachenstruktur einnehmen. Anschließend wird dann dieses Geflecht auf den Grundkorper aufgebracht und mit dessen Oberflache verschweißt. Schließlich werden die Fe-Drahte durch eine oxidierende Saure aufgelost, gegen die Titan resistent ist (Europaische Patentanmeldung 262 354 AI).

Durch diese Behandlung soll das Einwachsen des Knochengewebes in die Offenraume der Oberflachenstruktur gefordert werden, so daß ein enger Knochenkontakt des Implantates entsteht.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß derartige Implantate aus Titan mit drahtformigen Oberflachenstrukturen nicht nur außerordentlich aufwendig in der Herstellung sind, sondern daß auch glatte Oberflachen noch ge¬ nügend Reuhigkeit, d. h. Porosität aufweisen, um ein Einwachsen von Kno¬ chenzellen zu ermöglichen. Nachteilig ist weiterhin daß durch diese Oberflachenbehandlung vor allem nicht verhindert werden kann, daß sich zwischen Implantat und Knochen und der Mundhohle bzw. der Mundschleim¬ haut Spaltraume bilden, die eine Verbindung zwischen dem Implantat, dem Knochen und der Mundhohle herstellen. Da die Schleimhautzellen wesent¬ lich schneller wachsen als Knochenzellen, dringen die Schleimhautzel¬ len in die Spaltraume ein und versperren den Knochenzellen den Weg zum Implantat-Korper. Hierdurch bildet sich eine bindegewebige U scheidung des Implantates, die sehr anfällig gegenüber chronischen Entzundungs- prozessen ist und zum Verlust des Implantates fuhren kann.

Um außer durch Oberflächenstrukturen eine größtmögliche Stabilität des Primäπmplantates im Knochen zu ermöglichen, ist die Formgebung des Implantatsystems von großer Bedeutung. Jegliche Bewegung des Im¬ plantates nach Einbringung in den Knochen führt zu unerwünschten Spaltbildungen.

Um Bewegungen des Implantates im Knochenbett durch Formgebung zu vermeiden, sind Implantate bekanntgeworden,die aus einem Primärimplan¬ tat bestehen, in das ein Sekundärteil einschraubbar ist, wobei durch das Einschrauben des Sekundärteiles Bereiche im Primärimplantat nach außen abgespreizt werden, um die Verankerung im Knochen zu erhohen.

Bekanntgeworden ist beispielsweise ein zahnärztliches WurzelImplantat mit einer positiv-bioreaktiver Keramikbeschichtung und einem Innenge¬ winde zum Aufsatz einer SupraStruktur. Das Implantat besteht aus einem Metallkern, der an seinem vorderen Ende einen Spreizkonus und im Be¬ reich des zylindrischen Abschnittes ein Innengewinde aufweist. Über den Metallkern ist eine von ihrem vorderen Ende ausgehend teilweise über ihre Lange geschlitzte Hülse gestülpt, die durch die Schlitzung auf den Spreizkonus des Metallkerns auftreibbar ist. An der Außenflä¬ che der Spreizkonus des Metallkerns sind in die Schlitze der Hülse ein¬ greifende längsverlaufende Rippen angeordnet, deren Hohe der Wandungs¬ dicke und deren Breite den nach der Verankerung zur Stirnseite des Spreizkonus hin erweiterten Schlitzen der Hülse anpaßbar sind. (DE 3326710 A1).

Nachteilig ist, daß der Implantathals freiliegt, so daß über den zur Mundhöhle hingewendeten Teil des Implantates Keime Zugang zum Implantat korper bzw. zum, Knochen haben. Dieses fördert die nicht erwünschte Spaltbildung, und kann zum Verlust des Implantates durch Infektion der Spalträume führen. Weiterhin nachteilig ist die Formgebund des Implan¬ tates.

Bekanntgeworden ist weiterhin ein implantables Befestigungsmittel für Zahnprothesen mit einem zur Einheilung im Knochengewebe bestimmten, sich

nach apikal konisch verjüngenden Befestigungszapfen, dessen in den Kie¬ fer einbringbares apikales Ende ein Außengewinde trägt, wobei der Be¬ festigungszapfen rohrförmig ausgebildet ist und daß das apikale Ende des Befestigungszapfens im Bereich des Außengewindes längsverlaufende, insbesondere in Richtung der Erzeugenden des konischen, apikalen En¬ des verlaufende Schlitze aufweist (EP-PS 0207211).

Das Implantat soll mit einer plastischen gewebefreundlichen Masse auf¬ gefüllt werden, welche auch die Zahnkrone tragen soll. Mit diesem im- plantablen Befestigungsmittel soll das Einsetzen eines Dentalimplantates erleichtert und das Ausheilen bei gleichzeitiger SiHerstellung der erforderlichen Elastizität verbessert werden.

Nachteilig ist, daß hierbei nicht beachtet wird, daß ein Knochen auf Druck mit Abbau reagiert. Daher sollte der Druck, den das Implantat auf den Knochen ausübt, möglichst gering gehalten werden. Druck- und Span¬ nungsspitzen müssen unbedingt vermieden werden. Keinesfalls erfüllen die Gewindegänge des in den Kieferknochen einschraubbaren Implantates diese Forderung. Hauptbelastungen treten immer an der Implantatspitze des Implantates und am Implantathals. d.h. am Übergang vom Knochen zur Schleimhaut auf.

Bekanntgeworden ist schließlich auch ein beschichtetes Zylinder-Implan¬ tat mit integriertem Fixierungssystem als Träger verschiedener intra¬ oraler Aufbauten. Das Implantat besteht aus einem oben und unten längs- geschlitzten Hohlzylinder mit oben und unten konisch verlaufender In¬ nenschulter. Die eingedrehte Gewindeschraube spreizt den Hohlzylinder oben und unten durch einen Außenkonus und konischen Spitzen an der Ge¬ windeschraube. Hierdurch soll das in die Knochenbohrung eingeführte Im¬ plantat fixiert werden. (DE 4000112 AI).

Schlitze, vor allem im Implantathalsbereich bedeuten Hohlräume, in welche die Schleimhaut einwächst und Bakterien eindringen. Die Folge davon ist eine fortschreitende bindegewebige Umscheidung mit der sich daraus ergebenden Infektionsgefahr und Implantatsverlust. Schlitze im Implantat-Spitzenbereich be-

deuten scharfe Kanten und Druckspitzen im Kantenbereich bei Belastung. Hierdurch stellt sich im Laufe der Zeit ein Knochenschwund ein, wodurch die Implantat-Beweglichkeit im Knochen wachst.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Implantatsysteme aus einem Primärimplantat und einem mit diesem verbindbaren Sekundar- teil so zu verbessern,daß sie eine möglichst geringe Angriffsmoglich- keit für Bakterien bieten, und zudem eine lückenlose Einheilung sowie eine dauerhafte und feste Verwachsung im Kieferknochen ermöglichen. Eine weitere Aufgabe besteht dann, ein Implantierverfahren und Werk¬ zeuge zur Durchfuhrung dieses Verfahrens zu entwickeln.

Gelost wird diese Aufgabe einerseits dadurch, daß das Sekundarteil als in den Kieferknochen impiantierbares Sekundanmplantat mit einem Außendurchmesser ausgebildet ist, der gleich oder abschnittsweise großer als der Außendurchmesser der dem Sekundanmplantat zugewandten Flache des Pnmaπmplantates ist, daß das Sekundanmplantat im implan¬ tierten Zustand dicht am Primärimplantat und an der Kompakta anliegt, und daß das zur Mundhohle hinweisende Ende des Sekundanmplantates als Kopplungstell für ein Drehwerkzeug ausgebildet ist und anderer¬ seits dadurch, daß nach dem Vorbohren einer Eintrittsstelle im zahnlosen Kiefer oder einem zahnlosen Kieferabschnitt mit einem Vorbohrer auf eine Tiefe, die der Lange der kombinierten Pπmar- und Sekundanmplan- tate entspricht, mit einem Aufbereitungswerkzeug das endgültige Im¬ plantatbett für das Primärimplantat aufbereitet und danach das Primär ¬ implantat in dieses aufbereitete Bett implantiert wird, woraufhin mit einem Aufbereitungswerkzeug das Bett für das Sekundanmplantat aufbereitet und dann das Sekundanmplantat mit dem im Kiefer sitzenden Primärimplantat verbunden wird, woraufhin der Tertiarteil mit dem Sekundanmplantat verbunden wird.

Wesentliche Weiterbildungen der Implantatsysteme lassen sich den Ansprüchen 2 bis 50 entnehmen.

In den Ansprüchen 2 bis 4 sind Möglichkeiten gekennzeichnet, wie die Pπmar- und Sekundanmplantäte nach der Erfindung miteinander

verbunden werden können. In jedem Fall sitzen im zusammengefugten Zustand das Sekundanmplantat dicht auf dem Primärimplantat und in der Kompakta. Ohne am Kern der Erfindung etwas zu andern, können beide Implantate auch durch Verkleben oder durch eine entsprechend enge Paßverbindung miteinander kombiniert sein.

In den Ansprüchen 5 bis 11 sind unterschiedliche Gestaltungsmoglich- keiten der Primär- und Sekundärimplantate gekennzeichnet. Im einfachsten Fall weisen beide Implantate gemäß Anspruch 5 die Form von Kreis¬ zylindern mit gleichen Außendurchmessern auf.

Nach Anspruch 6 hat das Primärimplantat die Form eines Kreiszylinders, das Sekundärimplantat hingegen weist eine Form nach Art eines Rota- tionsparaboloids auf. Der Außenmantel des Pnmarimplantates geht ohne Absatz in den Außenmantel des Sekundarimplantates über.

Nach Anspruch 7 hat das Primärimplantat die Gestalt eines Kegels und das Sekundaπ plantat die Gestalt eines Kegelstumpfes.

Zwischen beiden Implantaten kann gemäß Anspruch 8 auch wenigstens ein Zwischenimplantat angeordnet werden, um gegebenenfalls eine Langen - anpassung an das vorbereitete Implantatbett herbeizufuhren.

In den Ansprüchen 9 bis 33 ist ein bevorzugtes Λusfuhrungsbei spiel der Erfindung gekennzeichnet, dessen Besonderheiten ohne am Kern der Erfindung etwas zu andern, auch in Verbindung mit den Implantaten nach den Ansprüchen 1 bis 8 zum Einsatz kommen können.

Mit allen Ausfuhrungsbeispielen der Erfindung ist ein dreiteiliges Implantat mit zwei enossalen Implantatteilen, d.h. mit einem im Knochen verankerbaren Primärimplantat und einem Sekundanmplantat geschaffen worden. Infolge der Führung des Werkzeuges zur Aufbereitung des Se¬ kundanmplantatbettes innerhalb des bereits im Kiefer implantierten Primaπ plantates ist es möglich, eine im Querschnitt exakte kreis ¬ runde Sekundarbohrung zur Einlagerung des Sekundarimplantates in der Kcrπpakta vorzubereiten. Das Sekundanmplantat ist kongruent zur jedoch geringfügig k le i e-

re Sekundarbohrung ausgebildet, so daß außer einer guten Verankerung des Primärimplantates im Kiefer eine sichere Einheilung des Sekundar¬ implantates im Kiefer möglich ist, sowie ein zuverlässig dichter Abschluß zur Mundhöhle hin. Die feste Einheilung des Primärimplantates in den Kieferknochen wird durch die abspreizbaren Bereiche im Primär ¬ implantat unterstützt, die zusätzlich eine optimale Primärstabilität garantieren. Die Dehnungsschlitze werden durch das Sekundännipiantat ge¬ gen die Mundhöhle abgedichtet. Sie werden im Laufe der Zeit vom Knochen durchwachsen, was auch zur Drehstabilität des Implantates beiträgt. Die Verdrehsicherheit vor allem des Primärimplantates kann gemäß Anspruch 26 auch noch dadurch erhöht werden, daß auf den abspreiz ¬ baren Bereichen zusätzliche Längswülste vorgesehen sind.

Von Bedeutung ist, daß alle Implantate im zusammengefugten Zustand eine glatte Oberfläche aufweisen und daß das von der Mundhöhle wegwei ¬ sende Kegelende des Primärimplantates kugelförmig ausgebildet ist. Die Implantate bestehen aus Titan bzw. Niob oder gebräuchlichen Legierun¬ gen dieser Metalle oder aus anderen gewebefreundlichen Materialien. Die Oberflächen können auch auf an sich bekannte Weise z.B. durch Anblasen mit Aluminiumdioxid aufgerauht sein, um das Einwachsen des Kieferknochens zu fördern. Die Rauhtiefe der Oberfläche sollte 100 bis 150 um betragen.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Implantatsysteme ist darin zu sehen, daß das Primärimplantat schon unmittelbar nach Einbettung in den Kiefer belastbar ist.

Von Bedeutung ist, daß am zur Mundhöhle hinweisenden Ende des Sekundarimplantates ein flacher Implantathals vorgesehen ist, an den die Schleimhaut anwachsen kann. Hierdurch wird verhindert, daß Kei¬ me in die Bereiche gelangen können, in denen der Knochen in die Implan¬ tate einwächst.

Die erfindungsgemäßen Implantatsyste e bieten für Bakterien nur eine ganz geringe Angriffsmöglichkeit. Daraus folgt, daß die Implantatsysteme von Beginn an einen dichten Verbund mit dem Kieferknochen eingehen. Es bilden sich keine Spalträume, die ein Eindringen von Bakterien in die Schleimhaut ermöglichen.

All diese Vorteile ergeben sich durch die geschickte äußere Formgebung der Implantatεysteme mit glatter Oberflache und einem abgerundeten Ende. Die erfindungsgemaße Form der Abspreizung der dafür im Pri¬ märimplantat vorgesehenen Bereiche durch einen entsprechenden Λbspreiz- kegelstu pf im einschraubbaren Sekundarimplantat fuhrt zu einer maxi¬ malen Pπmarstabilitat. Dadurch, daß es erfindungsgemaß möglich ist, eine absolut kreisrunde Kompaktbohrung für das Sekundarimplantat in den Kiefer einzubringen, ergibt sich hier eine dichte Verbindung des Sekundarimplantates mit dem Kiefer, wodurch die Angriffsflache für Bakterien, aber auch für Einwachsungen der Schleimhaut verhindert werden.

Das Implantatsystem nach der Erfindung gestattet auch einen Einsalz bei anatomisch schwierigen Verhaltnissen des Kiefers. Nach den Ansprü¬ chen 24 - 25 laßt sich das Sekundarimplantat selbst dann senkrecht im Kiefer implantieren, wenn das Primärimplantat nur schräg in den Kiefer eingebracht werden muß. Bei beiden Fallen können abspreizbare Be¬ reiche in dem belastungsneutralen Bereich der Implantatsysteme vorge¬ sehen werden.

Für das erste Implantatsystem, bei welchem das Primärimplantat und auch das Sekundarimplantat als Kreiszylinder mit gleichem Außendurch messer ausgebildet sind, wird nach einem Vorbohren mit einem Vorbohrer durch einen weiteren Bohrer das Implantatbett für beide Implantate aufbereitet. Daraufhin wird zunächst das Primärimplantat - gegebenen ¬ falls mit leichten Hammerschlagen - in das vorbereitete Bett einge ¬ führt. Die Langswulste auf der Außenhaut des Primärimplantates sorgen für eine gute Drehstabi litat.

Das Sekundarimplantat wird dann mit dem Primärimplantat verbunden, wodurch ein dichter Abschluß zwischen dem Pπmar- und dem Sekundar ¬ implantat, aber auch zwischen dem Sekundarimplantat und der Kompakta stattfindet.

In allen Fallen, in denen das Sekundarimplantat als Kegelstumpf bzw. nach Art eines Rotationsparaboloids ausgebildet ist, muß mit einem

Spezialwerkzeug das Sekundärimplantatbett aufbereitet werden. Für derartige Implantatsysteme wird zunächst - nach Vorbohrung durch einen Vorbohrer - mit einem Werkzeug zur Aufbereitung des Implantat¬ bettes für das Primärimplantat das Bett der Form entsprechend aufbe¬ reitet. Daraufhin wird das Primärimplantat eingefugt, was danach sofort einen sicheren Sitz in der Spongiosa hat.

Daraufhin wird mit einem weiteren Werkzeug zur Aufbereitung des Sekundar- i plantatbettes dieses aufbereitet, wobei das Werkzeug einen Führungs¬ zapfen aufweist, der von einem entsprechenden Fuhrungsabschnitt im Primärimplantat gefuhrt wird. Hierdurch ist es möglich, eine absolut im Querschnitt kreisförmige Aufbereitung des Sekundärimplantatbettes vorzunehmen.

Nach Einfügung des Sekundarimplantates in das Primärimplantat ist das Implantatsystem bestehend aus den enossalen Primärimplantat und Sekundarimplantat fest im Kiefer implantiert.

Die Werkzeuge zur Aufbereitung der Implantatbetten sind in den An¬ sprüchen 36 bis 50 bekennzeichnet.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 schematisch ein erstes Implantatsystem,

Fig. la eine Draufsicht auf das Sekund rimplantat entlang der Linie la, la in Fig. 1 ,

Fig. lb eine Draufsicht auf as Primärimplantat entlang der Linie lb, lb in Fig. 1 ,

Fig. 2 schematisch ein zweites Implantatsystem im Teilschnitt,

Fig. 3 schematisch im Schnitt ein drittes Implantatsystem,

Fig. 4 eine Ansicht auf ein bevorzugtes Ausführungsbei¬ spiel eines Implantatsystems,

Fig. 5 das bevorzugte Implantatsystem nach Fig. 4 im

Teillängsschnitt,

Fig. 6 ein abgewinkeltes Implantatsystem im Teilschnitt,

Fig. 7 eine Darstellung aufeinanderfolgender Stufen des Irnplantierverfahrens,

Fig. 8 einen Vorbohrer,

Fig . 9 ein Aufbereitungswerkzeug für ein Primärimplantat¬ bett,

Fig. 10 ein Aufbereitungswerkzeug für ein Sekundärimplantat¬ bett und

Fig . 1 1 einen Schnitt durch das Werkzeug nach Fig. 10 entlang der Linie XI/XI.

Im Fig. 3 sind schematisch die Mundhöhle 1, die Schleimhaut 2, die Kompakta 3 und die Spongiosa 4 angedeutet. Diese Andeutungen gelten für alle Implantatsysteme der vorliegenden Erfindung.

In Fig. 1 ist schematisch ein erstes Implantatsystem 5 dargestellt, wobei das kreiszylinderförmige Primärimplantat 6 und das kreiszylinder- förmige Sekund rimplantat 8 im nicht zusammengefügten Zustand darge¬ stellt sind. Das Primärimplantat weist ein kugelförmig gewölbtes Ende 7 auf. Beide Implantate haben den gleichen Außendurchmesser 9. Sie gehen also im zusammengefügten Zustand ohne Absatz ineinander über.

Zum Zusammenfügen wird eine Bajonettverbindung verwendet, dessen eines Teil 10 am kreiszylinderförmigen Sekundärimplantat 8 angeordnet ist, und dessen anderes Teil 11 in den oberen Bereich des Primärimplantates 6 eingearbeitet ist.

Das Sekund rimplantat 8 endet zur Mundhöhle 1 hin in einem Implantat¬ hals 12 zum Einwachsen der Schleimhaut 2. An den Implantathals 12 schließt sich eine Randabschrägung 13 an, deren Bedeutung später erläutert wird.

Im Sekund rimplantat 8 ist ein Innengewinde 14 vorgesehen, in das eine Schraube zum Befestigen eines Tertiärteiles zum Anbringen des Zahnersatzes eingeschraubt werden kann. Im oberen Bereich des Sekundar ¬ implantates 8 ist ein Innensechskant 15 vorgesehen, in den ein Werkzeug zum Drehen des Sekundarimplantates 8 eingesetzt werden kann.

Auf dem Außenmantel des Primärimplantates 6 sind Langswulste 16 vor¬ gesehen, die im implantierten Zustand eine Verdrehsicherheit des Primärimplantates im Kiefer sicherstellen.

Fig. la zeigt eine Draufsicht auf den von der Mundhöhle 1 abgewandten Teil des Sekundarimplantates 8 mit dem daran befestigten feil der Ba ¬ jonettverbindung 10. Fig. lb zeigt eine Draufsicht auf die zur Mundhöhle 1 hinweisende Fläche des Primärimplantates 6 mit dem dort angebrachten ßajonett-Verbindungsteil 11.

Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Im¬ plantatsystem 18 besitzt ein kreiszylinderförmiges Primärimplantat 19 mit einem kugelförmig gewölbten Ende 7 und einem Außendurchmesser 20. Im Primärimplantat 19 ist ein Innengewinde 21 für einen Schraub¬ ansatz 24 am Sekund rimplantat 23 vorgesehen, welches rotationspara- boloidartig ausgebildet ist.

Zwischen dem Primärimplantat 19 und dem Sekund rimplantat 23 kann wenigstens ein Zwi sehen mplantat 22 vorgesehen sein, was gegebenenfalls eine Anpassung der Länge eines Implantatsystems an das vorbereitete Implantatbett möglich macht. Zwischenimplantate können an allen Implantat- systmen eingesetzt werden.

Im Sekundärimplantat 23 ist ein Innengewinde 25 angeordnet, in das eine Schraube zum Befestigen eines nicht dargestellten Tertiarteiles eingeschraubt werden kann.

Das Sekundärtei 1 23 weist einen kleineren, von der Mundhöhle 1 weg ¬ weisenden Außendurchmesser 26 und einen größeren Außendurchmesser 26a auf, an den sich der Implantathals 12 mit der Randabschrägung 13 anschließt.

Anders als beim Implantatsystem 5 weist das zur Mundhöhle 1 hinweisende Ende des Sekundari plantäte 23 einen Schraubkopf 27 auf, an den ein Werkzeug zum Einschrauben des Sekundarimplantates 23 in das Primär ¬ implantat 19 angesetzt werden kann.

Fig. 3 zeigt ein Implantatsystem 29 mit einem kegelförmigen Primär¬ implantat 30 und einem kegel stumpfformigen Sekundarimplantat 34. Das Implantatsystem 29 ist im Schnitt dargestellt, um den inneren Aufbau erläutern zu können.

Das kegelförmige Primärimplantat 30 endet in einem kugelförmig gewölbten Ende 7. Die Wandneigungen des Primärimplantates 30 und des Sekundar¬ implantates 34 können gleich sein. Beide Implantattei le gehen im zusammen¬ gefugten Zustand ohne Ansatz ineinander über. Die Wandneigung des Seundar implantates kann auch großer sein als diejenige des Primärimplantates.

Im Primärimplantat ist ein kegelstumpfformiger Paßeinsatz 31 vor¬ handen, in den ein kegelstumpfformiger Paßansatz 35 am Sekundarimplantat 34 hineinpaßt. Das Primärimplantat weist einen größeren Durchmesser 32 auf, der dem kleinsten Außendurchmesser 36 des Sekundarimplantates entspricht. Zur Mundhohle 1 hin besitzt das Sekundarimplantat 34 einen größeren Außendurchmesser 36a, an den sich wiederum der Implan¬ tathals 12 mit der Randabschrägung 13 anschlleßt. Der Paßeinsatz 31 und der Paßansatz 35 können auch kreiszylinderformig ausgebildet sein.

Anschließend an den Paßeinsatz 31 ist im Primärimplantat 30 eine Langsbohrung 37 mit einem Innengewinde 33 vorgesehen, in welches ein Schraubgewinde 39 einer Schraube 38 eingeschraubt werden kann, welche Sekundär- und Primärimplantat zusammenhält. Die Schraube 38 weist einen Schraubkopf 40 auf, der am Boden eines Sackloches im Sekundarimplantat anliegt. Das Sackloch ist mit einem Innengewinde 41 versehen, in welches eine Schraube zum Befestigen eines Tertiar- teiles am Sekundarimplantat eingeschraubt werden kann.

Auf dem zur Mundhohle 1 hinweisenden Bereich des Sekundarimplantates 34 befindet sich wiederum ein Schraubkopf 27, mit dessen Hilfe das Sekundarimplantat 34 in das Primärimplantat 30 eingeführt werden kann.

In Fig. 4 ist die Seitenansicht eines bevorzugten Implantatsystems 43 dargestellt. Schematisch sind die Mundhohle 1, die Schleimhaut 2, die Ko pakta 3 und die Spongiosa 4 angedeutet. Das allgemein mit 43 bezeichnete Implantatsystem mit einer Langsachse 44 setzt sich aus einem Primärimplantat 45, einem Sekundarimplantat 65 und einem

Tertiarteil 85 zusammen, von denen das Primärimplantat 45 mit der Spongiosa 4 und das Sekundarimplantat 65 mit der Kompakte 3 zusammen¬ gewachsen sind. Der Tertiarteil 85 ragt in die Mundhohle 1 hinein. Gegebenenfalls kann das Sekundarimplantat 65 auch teilweise mit der Spongiosa verwachsen sein.

Das Primärimplantat 45 besteht aus einem Endkegel 53 mit einem kugelartig ausgebildeten Kegelende 54. Die gedachte Grundflache ist mit 55 be¬ zeichnet. Die Wandneigungen 63 des Endkegels 53 und eines ersten Kegel- stumpfes 57. in den der Endkegel 53 über eine abgerundete erste Reten- sιonsπlle56 übergeht, richten sich nach den unterschiedlichen Großen der Implantatsysteme 43. Die gedachte größere Grundflache des ersten Ke¬ gelstumpfes 57 ist mit 58 bezeichnet.

An den ersten Kegelstumpf 57 schließt sich über eine zweite abgerundete Retensionsπlle 59 ein zweiter kürzerer Kegelstumpf 61 mit einer ge¬ dachten größeren Grundflache 62 an. Die Wandneigung 63 des zweiten Ke¬ gelstumpfes 61 richtet sich ebenfalls nach der Große des Implantatsystems. Übliche Wandneigungen 63 können zwischen 6 und 10° liegen.

Die Oberflache 64 des Primärimplantates 45 ist glatt oder in an sich bekannter Weise behandelt, beispielsweise gerauht.

Die Kegelstumpfe 57 und 61 können abspreizbare Seitenbereiche 46 bilden, die durch Dehnungsschiitze 47 voneinander getrennt sind die neben der Grundfla¬ che 55 des Endkegels 53 in einer Entlastungsbohrung 50 enden. Die An¬ zahl der abspreizbaren Seitenbereiche46 ist beliebig. In bevorzugten Ausfuhrungsbeispielen weist das Primärimplantat 45 drei abspreizbare Sei¬ tenbereiche 46 auf.

Auf eine spater erläuterte Weise ist mit dem Primärimplantat ^ ein Se¬ kundarimplantat 65 zusammengeschraubt. Fig. zeigt, daß das Sekundar¬ implantat 65 u.a. aus einem Einwachsbereich 72 χ einer gedachten größeren Grundflache 73 besteht. Die Wandneigung 63 des Einwachsbe- reiches 72 kann 6° bis 7° betragen. An die Grundflache 7 des Liπ- wachsbereiches 72 schließt sich der Implantathals 12 an, der zur Mundhohle 1 hin entlang seines U fanges mit einer Randabschrägung 13 abschließt. Der Implantathals 12 ist als zur Längsachse 4 hin abgerun¬ dete Ringrille ausgebildet, deren Oberflache glatt oder auf an sich be¬ kannte Weise nachbehandelt ausgebildet sein kann.

In den Implantathals 12 kann die Schleimhaut 2 hineinwachsen, wenn das Implantatsystem 43 im Kiefer 3, 4 eingebettet bzw. eingewachsen ist. Der zur Mundhöhle 1 hinweisende Rand des Implantathalses 12 schließt bei richtiger Implantation des Primärimplantates 45 in der Spongiosa 4 und des mit dem Primärimplantat 45 verschraubten Sekundärimplantat 65 in der Kompakta 3 mit der Oberfläche der Schleimhaut 2 ab.

Der obere Bereich des Sekundarimplantates 65 schließt als Schraub¬ kopf 78 ab, der in bevorzugten Ausführungsbeispielen als Sechskant- Schraubkopf ausgebildet ist und mit deren Hilfe das Sekundärimplantat 65 in das Primärimplantat 45 eingeschraubt wird.

Auf dem Sekundärimplantat 65 sitzt der Tertiärteil 85 des insgesamt dreiteiligen Implantatsystems 43.Der zum Sekund rimplantat 65 hinwei¬ sende untere Randbereich des Tertiärteiles 85 ist als abgeschrägter In¬ nenrand 86 ausgebildet, der auf die Randabschrägung 13 des Sekundarim¬ plantates 65 paßt. Der Tertiärteil 85 ist von einem Kanal 87 durchsetzt der als Innenkonus 88 ausgebildet ist. Am Tertiärteil 85 können Zahner¬ satzteile, die nicht dargestellt sind, in an sich bekannter Weise be¬ festigt werden.

Fig.5 stellt das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung links als Ansicht und rechts als Längsschnitt dar. Die in Fig.5 ver¬ wendeten Positionen entsprechen denjenigen, die in Fig. 4 dargestellt und in Verbindung damit erläutert worden sind.

Im Endkegel 53 des Primärimplantates 45ist ein Innengewinde 52 vorgese¬ hen, in das ein Schraubansatz 66 am zum Endkegel 53 hinweisenden Ende des Sekundarimplantates 65 einschraubbar ist; an den Schraubansatz 66 schließt sich ein als Verbindungsstück ausgebildeter Spreizkegelstumpf 69 mit einer gedachten größeren Grundfläche 70 an. Die Wandneigung 71 des Spreizkegelstumpfes 69 beträgt 3° bis 6°. Während des Einschrau- bensdes Schraubansatzes 66 in das Innengewinde 52 werden die abspreiz¬ baren Randbereiche 46 des Primärimplantates 45 abgespreizt. Im nicht abgespreizten Zustand bilden die Seitenbereiche 46 einen Führungsab ¬ schnitt 48 für ein nicht dargestelltes Auf ereitungswerkzeug 120 mit dem

nach der Implantation des Primärimplantates 45 eine genaue Kompakta- Sekundärbohrung 67 gebohrt wird, in die beim Einschrauben des Sekundar¬ implantates 65 in das Primärimplantat 45 der Einwachsbereich 72 des Sekund rimplantates 65 hineinpaßt. Die Kompakta-Sekundärbohrung 67 und der Einwachsbereich 72 werden so aufeinander abgestimmt, daß das Sekundärimplantat 65 stramm in die Bohrung 67 hineinpaßt. Fig. 4 läßt sich entnehmen, daß das Primärimplantat 45 in der Spongiosa

4 und das Sekundärimplantat 65 in der Kompakta 3 und teilweise in der Spongiosa eingebettet sind.

Im Sekundarimplantat 65 ist ein Innengewinde 75 für eine Schraube 89 vorgesehen, mit der der Terti rteil 85 mit dem Sekund rimplantat 65 verschraubt wird. Der Kopfbereich 90 der Schraube 89 ist als Konus 91 ausgebildet, der im eingeschraubten Zustand mittels des Innenkonus 88 im Kanal 87 das Tertiärteil 85 fest mit dem Sekundärteil 65 ver ¬ bunden ist, wobei der abgeschrägte Innenrand 86 an der Randabschrägung 13 anliegt. Der Kopfbereich 90 der Schraube 89 kann mit einem Kreuz¬ schlitz 92 oder einem Innensechskant 93 ausgerüstet sein.

Fig. 6 zeigt als abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Erfindung ein abgewinkeltes Implantatsystem 43a. Wesentliche Einzelteile ent¬ sprechen denen des Implantatsystems 43 und sind mit gleichen Positionen bezeichnet. Soweit eine eindeutige Zuweisung zwischen den Positionen der Fig. 6 und denen der Fig. 4 und 5 möglich ist, werden diese Po ¬ sitionen nicht noch einmal erläutert.

Gemäß Fig. 6 weisen der Tertiärteil 85 und die Schraube 89 eine Mittel ¬ linie 68 und das Primärimplantat 45 und das Sekund rimplantat 65a eine Mittellinie 79 auf, die, je nach den anatomischen Verhältnissen im Kiefer, einen Neigungswinkel 82 miteinander bilden können, der zwischen 180° - wie in dem Implantatsystem 43 nach den Fig. 4 und

5 - und etwa 125" im Implantatsystem 43a nach Fig. 6 liegen kann.

Der Einwachsbereich 72a weist eine entsprechend ausgebildete größere Grundfläche 73 auf, an die der Implantathals 12 anschließt. Im Ein- wachsbereich 72a befindeet sich ein Innengewinde 80 für die Schraube

89. Die Oberfläche 83 ist entsprechend der Oberflache 64 des Primär¬ implantates 45 glatt oder nachbehandelt.

Um ein richtiges Positionieren der Einwachsbereiche 72 bzw. 72a mit der gedachten Grundfläche 73 gegenüber dem bereits geneigt implan¬ tierten Primärimplantat 45 zu ermöglichen, können in der gewünschten Position einander gegenüberliegende Markierungsrillen 94 im Primär¬ implantat 45 und 95 im Sekundarimplantat 65, 65a vorgesehen sein. Als Markierungshilfen können aber auch Dehnungsschi itze 47 verwendet werden.

Anhand der Fig. 7a bis f wird die Implantierung des Implantatsystenis 43 nach den Fig. 4, 5 und 6 erläutert.

Angedeutet sind wiederum die Mundhohle 1, die Schleimhaut 2, die Kompakta 3 und die Spongiosa 4.

Gemäß Fig. 7a wird an der gewünschten Stelle mit Hilfe eines Vorbohrers 97 eine Vorbohrung in den zahnlosen Kiefer eingebracht. Der Vorbohrer 97 besteht aus einem Schaft 98 zum Einspannen in das Bohrfutter einer Bohrmaschine und einem Bohrkorper 99, der in einer Spitze 102 endet.

Nach dem Vorbohren wird mit Hilfe eines Aufbereitungswerkzeuges 106 für das Primärimplantat 45 das Bett für dieses vorbereitet. Das Auf¬ bereitungswerkzeug 106 besteht ebenfalls aus einem Schaft 107 zum Einspannen in das Bohrfutter einer Bohrmaschine sowie einem Λufbe- reitungsabschmtt 109, der gemäß Fig. 7b in einer bogenförmigen Spitze 117 endet.

Fig. 7c zeigt, daß das Primärimplantat 45 mit der kugelförmigen Aus ¬ bildung 54 in das Implantatbett eingebettet ist. Die in diesem Zustand noch nicht abgespreizten Bereiche 46 bilden einen Fύhrungsabschmtt 48 (Fig. 5) für einen Führungszapfen 130 an einem als Kegelstumpf ausgebildeten Aufbereitungswerkzeug 120 für die Sekundarimplantatbohrung. Durch die Fuhrung des Führungszapfens 130 ist es möglich, eine exakte Kompakta-Sekundarbohrung 67 für das Sekundarimplantat 65 vorzubereiten.

Beim Einschrauben des Sekundarimplantates 65 in das Primärimplantat 45 gelingt es dem Spreizkegelstumpf 69a die abspreizbaren Seitenbe¬ reiche 46 abzuspreizen, so daß das Primärimplantat 45 die in der Fig. 7f angegebene Form annimmt, bei der ein glatter Übergang vom Primärimplantat 45 zum Sekund rimplantat 65 möglich ist. Beim Ein¬ drehen des Sekundarimplantates 65 in das Primärimplantat greift ein Verdrehwerkzeug am Schraubkopf 78 an.

Fig. 8 zeigt den Vorbohrer 97 in vergrößerter Ansicht. An einen Schaft 98 zum Einspannen in das Bohrfutter einer Bohrmaschine schließt sich ein Bohrkörper 99 an, der mit Arbeitsleisten 100 besetzt ist, die gemäß Fig. 8a einen Winkelabstand 101 von 90° aufweisen. Die Arbeits ¬ leisten 100 haben im wesentlichen rechteckigen Querschnitt.

Der gesamte Vorbohrer 97 ist von einem Kanal 103 durchsetzt, durch den Kühlflüssigkeit an eine Austrittsöffnung 104 gelangt, die zwischen den Arbeitsschneiden 100 an der Spitze 102 des Bohrkörpers 99 austritt.

Der Bohrkörper 99 endet flach und die Arbeitsschneide 100 gehen in die Spitze 102 über.

Der Bohrkörper 99 ist mit einer Tiefenmarkierung 105 versehen, anhand derer es möglich ist, die Bohrtiefe zu bestimmen.

Fig. 8b zeigt eine Ansicht des Vorbohrers 97 von der Spitze her. Deutlich sind die Arbeitsschneiden 100 zu erkennen, die im Winkelabstand 101 aus dem Bohrkörper 99 austreten.

Fig. 9 zeigt ein Aufbereitungswerkzeug 106 für das Primärimplantat 45. Das Werkzeug kann gem. Fig. 9a dreischneidig, gem. Fig. 9b aber auch vier¬ schneidig sein.

An einen Schaft 107 schließt sich ein Aufbereitungsabschnitt 109 an. Koaxial zur Längsachse 110 wird das Werkzeug von einem Kanal 114 zum Durchsetzen von Kühlflüssigkeit durchsetzt.

Am Aufbereitungsabschnitt sind Flügel 111 befestigt, die an ihren äußeren Enden Schneidkanten 112 aufweisen. Zwischen den Flügeln 111 sind Rinnen 113 angeordnet. Der Winkelabstand 116 zwischen den Schneid ¬ kanten beträgt 120° bzw. 90°. Der Kanal 114 endet in einem Kühlwasser ¬ austritt 115, von dem ab die Flügel 111 in Bögen 117 zur Spitze zu¬ sammengeführt werden.

Auch das Werkeug 106 weist eine Tiefenmarkierung 118 auf, mit deren Hilfe der Operateur die Eindringtiefe des Werkzeuges in die Vorbohrung erkennen kann.

Die Fig. 10 und 11 zeigen ein Aufbereitungswerkzeug 120 für die Sekun ¬ därimplantatbohrung 67. An einen Schaft 121 ist koaxial zur Längsachse

122 ein als Kegelstumpf ausgebildeter Aufbereitungsabschnitt 123 angeschlossen, welcher eine große Grundfläche 124 und eine kleinere Grundfläche 125 aufweist. Die Kontur des Aufbereitungsabschnittes

123 ist gemäß Fig. 10 einem Kegelstumpf nachgebildet. Sie kann aber auch jede andere passende Form aufweisen, die dem Sekund rimplantat entspricht.

Auf dem Mantel 126 sind Schneidkanten 127 vorgesehen, die auf Schneid ¬ kantenträgern 128 (Fig. 11) sitzen. Der Winkel 129, den die Schneid ¬ kanten zur Längsachse 122 einnehmen, beträgt üblicherweise 70 bis 75°. Je nach dem Einsatz können auch andere Winkel bevorzugt werden.

Auch das Werkzeug 120 ist von einem Kanal 132 durchsetzt, der in Austrittsöffnungen 133 innerhalb den Schneidkanten 127 endet.

te der verwendeten Bezeichnungen

Mundhöhle Schleimhaut Kompakta Spongiosa Implantatsystem kreiszylinderförmiges Primärimplantat kugelförmig gewölbtes Ende kreiszylinderförmiges Sekund rimplantat Außendurchmesser Bajonettverschluß Bajonettverschluß Implantathals Randabschrägung Innengewinde Innensechskant Längswulst

Implantatsystem kreiszylinderförmiges Primärimplantat Außendurchmesser Innengwinde Zwischenstück

3 rotat i onsparabol i dart i ges Sekundari mpl antat 4 Schraubansatz 5 Innengewi nde 6 kleinster Außendurchmesser a größter Außendurchmesser 7 Schraubkopf 8 9 Implantatsystem 0 kegelförmiges Primärimplantat 1 Paßeinsatz 2 größter Außendurchmesser Primärimplantat 3 Innengewinde 4 kegel stumpfförmiges Sekund rimplantat 5 kegel stumpfförmiger Paßansatz 6 kleinster Außendurchmesser a größter Außendurchmesser 7 Längsbohrung 8 Schraube 9 Schraubgewinde 0 Schraubkopf 1 Innengewinde 2 3 impl antatsystem a abgewinkeltes Implantatsystem 4 Längsachse 5 Primärimplantat 6 abspreizbarer Seitenbereich 7 Dehnungsschlitz 8 Führungsabschnitt für Aufbereitungswerkzeug 9 0 Entlastungsbohrung 1 2 Innengewinde 3 Endkegel 4 Kegelende 5 Grundfläche 6 erste Keleπsiυrisri I le

7 erster Kegelstumpf 90 Kopfbereich 8 Grundflache 91 Konus 9 zweite Retensionsrille 92 Kreuzschlitz 0 93 Innensechskant 1 zweiter Kegelstumpf 94 Markierungsrille (Primärimplantat) 2 Grundflache 95 Markierungsrille (Sekundarimplantat) 3 Wandneigung 96 4 Oberfläche 97 Vorbohrer 5 Sekundarimplantat 98 Schaft a Sekundarimplantat 99 Bohrkörper 6 Schraubansatz 100 Arbeitsleiste 7 Kompakta-Sekundarbohrung 101 Winkelabstand 8 Mittellinie 102 Spitze 9 Verbindungsstuck 103 Kanal a Spreizkegel stumpf 104 Austnttsöffnung 0 Grundfläche 105 Tiefenmarkierung 1 Wandneigung 106 Aufbereitungswerkzeug für Primärimplantat 2 Einwachsbereich 107 Schaft a Einwachsbereich 108 3 Grundflache 109 Aufbereitungsabschnitt 4 110 Längsachse 5 Innengewinde 111 Fluge! 6 112 Schneidkante 7 113 Rinne Schraubkopf 114 Kanal 9 Mittellinie 115 Austrittsoffnung 0 Innengewinde 116 Winkelabstand 1 Langsbohrung 117 Bogen 2 Neigungswinkel 118 Tiefenmarkierung 3 Oberfläche 119 4 120 Ausbereitungswerkzeug für die 5 Tertiarteil Sekundärimplantat-Bohrung 6 abgeschrägter Innenrand 121 Schaft 7 Kanal 122 Langsachse 8 Innenkonus 123 als Kegelstumpf gebildeter 9 Schraube Aufbereitungsabschnitt

124 große Grundfläche

125 kleine Grundfläche

126 Mantel

127 Schneidkante

128 Schneidkantenträger

129 Winkel

130 Führungszapfen

131 Winkelabstand

132 Kanal

133 Austrittsöffnung