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Title:
IMPLANT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/172265
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an implant system comprising a dental implant (10) and an abutment (12) which consists of a ceramic material. Said abutment (12) comprises a first anti-rotation element with a plurality of grooves and the dental implant (10) comprises a second anti-rotation element complementary thereto and having a plurality of ribs, the grooves being open towards a proximal end (28) of the abutment (12).

Inventors:
KULLICK JOCHEN (DE)
SAMSFORT PETER (DE)
BORN ANDREAS (CH)
PAATZ CHRISTIAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/056851
Publication Date:
September 27, 2018
Filing Date:
March 19, 2018
Export Citation:
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Assignee:
STRAUMANN HOLDING AG (CH)
LAKEVIEW INNOVATION LTD (CH)
International Classes:
A61C8/00
Domestic Patent References:
WO2012123654A12012-09-20
WO2014091346A22014-06-19
Foreign References:
US20090023110A12009-01-22
EP1021996A12000-07-26
JP2013244216A2013-12-09
US5281140A1994-01-25
EP1728486A12006-12-06
CA2596988A12006-08-10
EP1529498A12005-05-11
Attorney, Agent or Firm:
SCHAAD BALASS MENZL & PARTNER AG (CH)
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Claims:
Ein Implantatsystem umfassend ein Dentalimplantat (10) und einen Aufbauteil (12) aus einem keramischen Material , wobei sich das Dentalimplantat (10) entlang einer Längsmittelachse Li von einem apikalen Ende (16) zu einem koronalen Ende (18) hin erstreckt, eine zum koronalen Ende (18) hin offene axiale Blindbohrung (20) und an einer äusseren Oberfläche ein Schraubengewinde zur Verankerung in einem Kieferknochen aufweist, der Aufbauteil (12) ein distales Ende (24) mit einem Kopfabschnitt (26) zur Aufnahme eines prothetischen Elements, ein dem distalen Ende (24) gegenüberliegendes proximales Ende (28) mit einem Verbindungsabschnitt (30) zur Einführung in die Blindbohrung (20) des Dentalimplantats (10) sowie eine sich vom distalen Ende (24) zum proximalen Ende (28) erstreckende Durchgangsbohrung (36) zum Aufnehmen einer

Verbindungsschraube (14) aufweist, aussenseitig am Verbindungsabschnitt (30) ein erstes Verdrehsicherungselement (32) und innenseitig in der Blindbohrung (20) ein dazu komplementäres zweites Verdrehsicherungselement (34) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass: das erste Verdrehsicherungselement (32) des Aufbauteils (12) einen hohlzylindrischen ersten Grundkörper (58) mit einer äusseren Mantelfläche (60) sowie mit mehreren sich in Längsrichtung erstreckenden und ausgehend von der äusseren Mantelfläche (60) in den ersten Grundkörper (58) hineinragenden Nuten (62) umfasst, wobei die Nuten (62) zum proximalen Ende (28) hin offen sind, und das zweite Verdrehsicherungselement (34) des Dentalimplantats (10) einen hohlzylindrischen zweiten Grundkörper (64) mit einer inneren Mantelfläche (66) sowie mehreren sich in Längsrichtung erstreckenden und ausgehend von der inneren Mantelfläche (66) in die axiale Blindbohrung (20) hineinragenden Rippen (68) umfasst .

Implantatsystem gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalimplantat (10) einen apikal des zweiten Verdrehsicherungselements (34) angeordneten Innengewindeabschnitt (46) zur Verbindung mit einer Verbindungsschraube (14) umfasst.

Implantatsystem gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Nuten (62) bzw. Rippen (68) jeweils durch Abschnitte (70 bzw. 72) der äusseren bzw. inneren Mantelfläche (60 bzw. 66) des entsprechenden hohlzylindrischen Grundkörpers (58 bzw. 64) voneinander beabstandet sind und die in Umfangrichtung gemessene Breite der Abschnitte (70 bzw. 72) vorzugsweise grösser ist als die Breite der Nuten (62) bzw. Rippen (68).

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Nuten (62) im Wesentlichen bis zum proximalen Ende (28) des Aufbauteils (12) erstrecken.

5. Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (62) und die Rippen (68) jeweils einen zumindest abschnittweise segmentbogenförmigen Querschnitt aufweisen.

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der Nuten (62) und Rippen (66) zumindest eine Grundlinie aufweist, welche durch die äussere respektive innere Mantelfläche (60 bzw. 66) des entsprechenden hohlzylindrischen Grundkörpers (58 bzw. 64) des jeweiligen Verdrehsicherungselements (32 bzw. 34) gebildet ist und deren Endpunkte über eine zumindest abschnittweise bogenförmige Verbindungslinie verbunden sind .

Implantatsystem gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinie einen Kreisbogen mit einem einheitlichen Radius umfasst.

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (62) bzw. die Rippen (68) ein Breiten-Längenverhältnis von 1:3 bis 1:6, bevorzugt etwa 1:4, aufweisen.

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Blindbohrung (20) koronal des zweiten Verdrehsicherungselements (34) einen hohlzylindrischen Endabschnitt (54) aufweist und das Aufbauteil (12) distal des ersten

Verdrehsicherungselements (32) einen komplementären hohlzylindrischen Halsabschnitt (56) aufweist, welcher nach Einführen des Verbindungsabschnitts (30) in die Blindbohrung (20) innerhalb des Endabschnitts (54) angeordnet ist.

10. Implantatsystem gemäss Anspruch 9, weiter gekennzeichnet durch einen koronal des hohlzylindrischen Endabschnitts (54') in der Blindbohrung (20') des Dentalimplantats (10') ausgebildeten konischen Abschnitt (82) mit einem in koronaler Richtung zunehmenden Durchmesser, sowie einen komplementären, koronal des zylindrischen

Halsabschnitts (56') am Verbindungsabschnitt (30') des Aufbauteils (12') ausgebildeten konischen Abschnitt (84), wobei die Oberflächen der beiden konischen Abschnitte (82, 84) nach vollständiger Einführung des Verbindungsabschnitts (30') des Aufbauteils (12') in die Blindbohrung (20') des Implantats (10') miteinander in Kontakt sind.

Implantatsystem gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der hohlzylindrische Endabschnitt (54) des Dentalimplantats (10) im Wesentlichen bis zum koronalen Ende (18) der axialen Blindbohrung (20) erstreckt und seine Länge bevorzugt mindestens halb so lang ist wie die Länge des zweiten Verdrehsicherungselements (34).

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der

Verbindungsabschnitt (30) in proximaler Richtung bis zu einer ringförmigen Stirnfläche (33) erstreckt, welche nach aussen von einer umlaufenden, abgerundeten Endkante (35) begrenzt ist.

13. Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (30) sich in distaler Richtung bis zu einer umlaufenden Schulter (31) erstreckt, welche im verbundenen Zustand des Implantatsystems auf dem koronalen Ende (18) des Dentalimplantats (10) aufliegt und dadurch die Öffnung (22) der axiale Blindbohrung (20) vorzugsweise dichtend umgibt .

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite

Verdrehsicherungselement (34) vollständig im Bereich des Gewindeabschnitts (48) angeordnet ist.

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalimplantat (10) und/oder der Aufbauteil (12) im (Pulver- ) Spritzgussverfahren hergestellt sind.

Implantatsystem gemäss einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das erste

Verdrehsicherungselement (32) und das zweite Verdreh¬ sicherungselement (34) eine gleiche Anzahl an Nuten (62) respektive Rippen (68) umfassen, bevorzugt jeweils mindestens drei, bevorzugter jeweils mindestens vier bis acht, besonders bevorzugt jeweils sechs.

Description:
Implantatsystem

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Implantatsystem umfassend ein Dentalimplantat und ein Aufbauteil gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Zwei- oder mehrteilige Implantatsysteme sind im Gebiet der dentalen Implantologie bestens bekannt und umfassen in der Regel ein ein Aussengewinde aufweisendes Dentalimplantat, welches dazu bestimmt ist, im Knochen des Patienten verankert zu werden, und ein Aufbauteil (auch Sekundärteil oder "Abutment" genannt) , welches als Basis für die prothetische Konstruktion dient. Häufig wird dabei das Aufbauteil in eine entsprechende koronale, d.h. im implantierten Zustand der Zahnkrone zugewandten, Öffnung des Dentalimplantats eingesetzt. Die Kombination aus separatem Dentalimplantat und Aufbauteil wird in der Literatur auch zuweilen als "zweiteiliges (Dental—) implantat" bezeichnet; in der vorliegenden Anmeldung bezeichnet der Begriff "Dentalimplantat" lediglich die im Kieferknochen zu verankernde Komponente (ohne den Aufbauteil) . Das Dentalimplantat wird meistens aus Metall, üblicherweise aus Titan, Titanoxid, Titanlegierungen oder dergleichen gefertigt. Vor allem hat ein Implantatsystem in punkto Belastbarkeit, Funktionalität und Lebensdauer höchste Qualitätsanforderungen zu erfüllen. In dieser Hinsicht kommt insbesondere der mechanischen Verbindung der beiden Komponenten des Implantatsystems, d.h. der Verbindung von Implantat und Aufbauteil, eine grosse Bedeutung zu. Eine solche Verbindung muss dabei nicht nur die Aufnahme und Weiterleitung hoher Kaukräfte bei kleinsten Abmessungen gewährleisten, sondern auch eine spielfreie und verdrehsichere Positionierung des Aufbauteils im Dentalimplantat ermöglichen. Für die Ausbildung einer möglichst formschlüssigen und spielfreien Verdrehsicherung zwischen Dentalimplantat und Aufbauteil müssen jedoch alle zueinanderliegenden Flächenpaarungen passgenau ausgeführt sein, was eine äusserst präzise Fertigungstechnik voraussetzt. Diesen Problemen wurde etwa in folgenden Dokumenten des Standes der Technik Rechnung getragen:

US-B-5, 281, 140 offenbart ein mehrteiliges Implantatsystem mit einem zweiteiligen Aufbauteil. Letzteres umfasst einen ersten Teil, der an seinem unteren Ende derart ausgestaltet ist, um in einer komplementären Öffnung des Dentalimplantats aufgenommen zu werden, und der an seinem oberen Ende einen Vorsprung mit einer Vielzahl an Seitenflächen aufweist, um in einer komplementären Öffnung eines zweiten Teils des Aufbauteils aufgenommen wird.

Allerdings weist die in dieser Druckschrift beschriebene Lösung vor allem aufgrund der relativ grossen Anzahl an Einzelteilen Nachteile hinsichtlich der Stabilität der Verbindung zwischen dem Aufbauteil und dem Dentalimplantat auf .

Ausgehend davon wurde in EP-A-1728486 ein Aufbauteil zur Verwendung in einem Implantatsystem vorgeschlagen, welches Mittel zur Führung und verdrehsicheren Arretierung des Aufbauteils im Dentalimplantat aufweist. Besagte Mittel umfassen eine sich bezüglich der Achse des Aufbauteils radial erstreckende Oberfläche, welche in einer Weise ausgestaltet ist, um mit dem Dentalimplantat derart zusammenzuwirken, dass das Aufbauteil beim Einführen in das Dentalimplantat geführt wird.

Im Weiteren wird in CA-A-2596988 ein Aufbauteil beschrieben, welches in seinem apikalen Bereich eine ein Indexierungselement bildende Nut zur Festlegung der Rotationsposition zum Dentalimplantat aufweist.

Sowohl die in der EP-A-1728486 als auch die in der CA-A- 2596988 beschriebene Lösung ist für ein herkömmliches Dentalimplantatsystem auf der Basis von Metall, wie z.B. Titan, ausgerichtet.

Für den Aufbauteil wird aus ästhetischen Gründen je länger je mehr auf keramische Materialien zurückgegriffen. Es hat sich gezeigt, dass sich die Gingiva und oftmals auch der Kieferknochen über die Tragedauer des Zahnersatzes zurückbildet, wodurch das metallische Dentalimplantat sichtbar und aufgrund seiner dunklen Färbung auch optisch wahrnehmbar wird. Aus ästhetischer Sicht sind daher vollkeramische Systeme besonders vorteilhaft. Jedoch ist das Material des Implantatsystems zeitweise relativ hohen Beanspruchung ausgesetzt, was insbesondere bei keramischen Materialien aufgrund ihrer im Vergleich mit Metallen geringeren Biegefestigkeit und höheren Bruchanfälligkeit zu Problemen führen kann. So besteht zum einen die Gefahr, dass die Teile des Implantatsystems beschädigt werden, wenn im Zuge der Herstellung die notwendigen

Verdrehsicherungselemente in das Material des Implantats oder Aufbauteils eingefräst werden. Zum anderen kann es beim Auftreten von Belastungsspitzen zu Materialbrüchen im Bereich der Verdrehsicherungselemente kommen, etwa wenn die Verdrehsicherungselemente im Implantat auch als Angriffs- fläche für ein Eindrehwerkzeug dienen und/oder wenn Kaukräfte schräg zur Achse des Implantatsystems auf die keramischen Komponenten einwirken. Diese Probleme treten verstärkt im Zusammenhang mit keramischen Dentalimplantat- Systemen auf, bei welchen der Aufbauteil und das Dental ¬ implantat mithilfe einer den Aufbauteil durchgreifenden Verbindungsschraube verbunden werden, da bei diesen Systemen die Wandstärke des Dentalimplantats und/oder des Aufbauteils aufgrund des zusätzlichen Platzbedarfs für den Schraubenkanal reduziert werden muss.

Die WO 2014/7091346 offenbart beispielsweise eine Schraube zur Fixierung eines keramischen Abutments an einem Keramik- Implantat. Das Implantat weist eine Innenbohrung mit einem Gewinde auf. Die Schraube ist beispielsweise aus Kunststoff gefertigt und inkongruent zu diesem Gewinde ausgebildet. Die Inkongruenz führt dazu, dass zwischen der Schraube und dem Implantatkörper eine Kaltverschweissung entsteht, sodass ein fester Sitz der Schraube gewährleistet ist. Diese Lösung hat allerdings den Nachteil, dass zum Lösen der Verbindung zwischen Implantat und Abutment die Schraube ausgebohrt werden muss, da aufgrund der Deformation des Schraubenkörpers ein reversibles Lösen nicht möglich ist.

Ein anderes System aus keramischen Zahnimplantat und Aufbauteil mit einer Implantatschraube ist aus der EP-A-1529498 bekannt. Bei einer Ausführungsform weist die Implantatschraube eine konische Anlagefläche auf und der Aufbauteil weist eine hierzu komplementäre konische Anlagefläche auf. Die relative Winkelposition zwischen der Implantatschraube und dem Aufbauteil ist bei dieser Ausführungsform allerdings nicht festgelegt. Angesichts der oben erwähnten Probleme besteht die durch die vorliegende Erfindung zu lösende Aufgabe darin, ein Implantatsystem umfassend ein Dentalimplantat und ein Aufbauteil aus einem keramischen Material zur Verfügung zu stellen, dessen keramische Komponenten und verdrehsicher in einer bestimmten relativen Position zueinander verbunden werden können. Gleichzeitig soll die Verbindung eine gute Kraftübertragung ermöglichen sowie die Gefahr von Materialbrüchen reduzieren. Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch ein Implantatsystem gemäss Anspruch 1. Bevorzugte

Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Das Implantatsystem gemäss der vorliegenden Erfindung umfasst ein Dentalimplantat und einen Aufbauteil aus einem keramischen Material. Das Dentalimplantat ist zur Verankerung in einem Kieferknochen vorgesehen und erstreckt sich in einer Längsrichtung von einem apikalen Ende zu einem koronalen Ende. Die Form des Dentalimplantats ist in der Regel zumindest spiegelsymmetrisch bezüglich seiner zentralen Längsachse und es ist normalerweise zumindest abschnittweise (kreis-) zylinderförmig ausgebildet, wobei es sich in apikaler Richtung bevorzugt verjüngt. Das Dentalimplantat weist erfindungsgemäss eine zum koronalen Ende hin offene axiale Blindbohrung auf und umfasst ferner einen Gewindeabschnitt mit einem Schraubengewinde, das an einer äusseren Oberfläche ausgebildet ist und bevorzugt eine gleichbleibende Gewindeform aufweist. Über das Schraubengewinde kann das Dentalimplantat in bekannter Weise in ein Bohrloch in einem Kieferknochen eingeschraubt werden. Zur Verbesserung der osteointegrativen Eigenschaften kann das Dentalimplantat an seiner Oberfläche ferner zumindest bereichsweise aufgeraut und/oder anderweitig oberflächenbehandelt worden sein.

Der Aufbauteil weist erfindungsgemäss ein distales Ende mit einem Kopfabschnitt zur Aufnahme eines prothetischen Elements, einen sich zu einem proximalen Ende hin erstreckenden Verbindungsabschnitt sowie eine sich in Längsrichtung vom distalen Ende bis zum proximalen Ende erstreckende Durchgangsbohrung auf. Der Verbindungs- abschnitt ist zur Einführung in die Blindbohrung des Dentalimplantats vorgesehen und weist aussenseitig ein erstes Verdrehsicherungselement auf. Das erste Verdrehsicherungselement ist komplementär zu einem innenseitig in der Blindbohrung des Dentalimplantats ausgebildeten zweiten Verdrehsicherungselement ausgebildet.

Erfindungsgemäss umfasst das erste Verdrehsicherungs ¬ element des Aufbauteils einen (hohl-) zylindrischen ersten Grundkörper mit einer äusseren Mantelfläche und weist ferner mehrere sich in Längsrichtung erstreckende und von der äusseren Mantelfläche in den ersten Grundkörper hineinragende Nuten auf, wobei besagte Nuten zum proximalen Ende des Aufbauteils hin offen sind. Das zweite Verdrehsicherungselement des Dentalimplantats umfasst einen (hohl-) zylindrischen zweiten Grundkörper mit einer inneren Mantelfläche und mehreren sich in Längsrichtung erstreckenden und ausgehend von der inneren Mantelfläche in die axiale Blindbohrung hineinragenden Rippen. Im implantierten Zustand greifen die Rippen des Dentalimplantats in die Nuten des Aufbauteils ein und ermöglichen eine verdrehsichere Verbindung zwischen den beiden keramischen Komponenten des Implantatsystems.

Die Wahl von in die Blindbohrung des Dentalimplantats hineinragenden Rippen als Verdrehsicherungselement gemäss der vorliegenden Erfindung hat den Vorteil, dass die Ausbildung der Rippen keine Reduktion der Wanddicke erfordert und damit keine Einbussen in Bezug auf die Stabilität des Dentalimplantats hingenommen werden müssen. Eine hohe Belastbarkeit des Materials im Bereich des Verdrehsicherungselements ist für das Dentalimplantat besonders wichtig, da dessen Verdrehsicherungselement bevorzugt auch als Angriffspunkt oder Anschlagsfläche für ein geeignetes Eindrehwerkzeug dienen kann, um das Implantat im Kieferknochen zu verankern. In bekannter Manier wird dabei ein entsprechend geformtes freies Ende des Eindrehwerkzeugs lösbar mit den Rippen des zweiten Verdrehsicherungselements in Eingriff gebracht, um ein Torsionsmoment auf das Dentalimplantat zu übertragen. Im Gegensatz zu bekannten Verdrehsicherungselementen, die in die Wand des Dentalimplantats eingefräst oder eingeschliffen werden und somit zumindest bereichsweise in einer verringerten Wanddicke resultieren, kommt es erfindungsgemäss aufgrund der ins Innere der Blindbohrung (d.h. ausgehend von der Wand in Richtung Längsachse des Dentalimplantats) hervorstehenden Rippen faktisch zu einer Zunahme der Wandstärke im Bereich des zweiten Verdrehsicherungselements und ermöglicht daher eine Übertragung von grösseren Torsionskräften auf das Dentalimplantat .

Anders als das zweite Verdrehsicherungselement dient das erste Verdrehsicherungselement des Aufbauteils primär der Ausbildung einer verdrehsicheren Verbindung zwischen Dentalimplantat und Aufbauteil. Unter dem Begriff "verdrehsichere Verbindung" wird in diesem Zusammenhang ein Zustand verstanden, in welchem die Längsachsenrotation des Aufbauteils in Relation zum Dentalimplantat verhindert ist. Bei Zusammenwirken von erstem und zweitem Verdreh- sicherungselement kann der Aufbauteil somit in einer bestimmten Ausrichtung bezüglich des Dentalimplantats fixiert werden. Da das erste Verdrehsicherungselement (im Gegensatz zum zweiten Verdrehsicherungselement) erfindungsgemäss nicht zusätzlich als Angriffspunkt für die Übertragung eines Drehmoments fungiert, ist die im Bereich der Nuten verringerte Wanddicke weit weniger problematisch.

Die Wahl einer Verdrehsicherung aus ineinandergreifenden Nuten und Rippen im Sinne der vorliegenden Erfindung hat den Vorteil, dass ein geringes Rotationsspiel gewährleistet wird .

Die zwei Verdrehsicherungselemente des Implantatsystems umfassen bevorzugt eine gleiche Anzahl an Nuten respektive Rippen. Bevorzugt sind jeweils mindestens drei, bevorzugter jeweils vier bis acht, besonders bevorzugt sechs Rippen respektive Nuten vorgesehen. Diese Anzahl gewährleistet eine gute Kraftübertragung von einem Eindrehwerkzeug auf das zweite Verdrehsicherungselement und eine gute Verdreh- Sicherung zwischen Aufbauteil und Dentalimplantat. Eine zu grosse Anzahl von Nuten schwächt hingegen das Material im Bereich des ersten Verdrehsicherungselements , da dort die Nuten in den Grundkörper hineinragen und daher die Wanddicke des Grundkörpers im Bereich der Nuten um die Tiefe der Nuten reduziert ist. Zwar bestimmt die Anzahl Nuten/Rippen die Anzahl an Ausrichtungsmöglichkeiten des Aufbauteils in Relation zum Dentalimplantat, ab einer gewissen Anzahl nimmt der Grenznutzen für zusätzliche Positionierungs ¬ möglichkeiten jedoch klar ab, während im Gegenzug die Komplexität in Bezug auf die Form der Verdrehsicherungs- elemente zunimmt. Daher werden bevorzugt maximal acht Nuten/Rippen vorgesehen.

Was ihre geometrische Form betrifft, weisen die Nuten des ersten Verdrehsicherungselements und die Rippen des zweiten Verdrehsicherungselements bevorzugt jeweils einen zumindest abschnittweise segmentbogenförmigen Querschnitt auf. Das bedeutet, dass die Querschnittsfläche der Nuten und Rippen zumindest eine (in der Regel leicht gekrümmte) Grundlinie aufweist, welche durch die äussere respektive innere Mantelfläche des Grundkörpers des jeweiligen

Verdrehsicherungselements gebildet ist und deren Endpunkte über eine zumindest abschnittweise bogenförmige Verbindungslinie verbunden sind. Dabei kann auf die Ausbildung von scharfen Kanten und Ecken verzichtet werden und dadurch Belastungsspitzen vermieden werden. Besagte Verbindungs-linie ist bevorzugt zumindest abschnittsweise - besonders bevorzugt vollständig - kreisbogenförmig und weist im Bereich des Kreisbogens einen einheitlichen Radius auf, was eine homogene Verteilung von auf das jeweilige Verdrehsicherungselement wirkenden Kräfte erlaubt.

Unabhängig davon sind die Verdrehsicherungselemente des Implantats respektive des Aufbauteils bevorzugt derart gestaltet, dass zwei benachbarte Rippen bzw. Nuten jeweils durch Abschnitte der inneren bzw. äusseren Mantelfläche des entsprechenden (hohl-) zylindrischen Grundkörpers voneinander beabstandet sind. Es ist bevorzugt, dass der (hohl-) zylindrische Grundkörper eine kreisförmige Grundfläche hat. Auch hierbei kann auf die Ausbildung von scharfen Kanten und Ecken verzichtet werden und dadurch Belastungsspitzen vermieden werden. Besagte Abschnitte zwischen jeweils zwei Nuten respektive Rippen garantieren, dass die durch den (hohl-) zylindrischen Grundkörper verliehene Stabilität im Bereich des zugehörigen Verdrehsicherungselements erhalten bleibt. In Umfang- richtung des Grundkörpers gemessen ist die Breite der Abschnitte vorzugsweise grösser ist als die Breite der Nuten bzw. Rippen. Dies bedeutet auch, dass die Nuten und Rippen bevorzugt eher schmal und längsseitig jeweils mit einem steilen Gefälle ausgestaltet sind. Gegenüber einer breiten und flachen Ausgestaltung wird bei der bevorzugten schmaleren und tieferen Form einerseits das Spiel zwischen Nuten und Rippen im verbundenen Zustand verringert und andererseits eine effektive Torsionsmomentübertragung von einem entsprechenden Eindrehwerkzeug auf die Rippen und damit das Dentalimplantat ermöglicht. Im Hinblick auf eine möglichst gute Torsionsmomentübertragung ist ausserdem bevorzugt, dass die Rippen (und insofern auch die Nuten) ein Breiten-Längenverhältnis von 1:3 bis 1:6, bevorzugt etwa 1:4, aufweisen . Wie weiter oben erwähnt, umfasst der erfindungsgemässe Aufbauteil eine Durchgangsbohrung, die zur Aufnahme einer Verbindungsschraube vorgesehen ist. Bei einem rotationssymmetrischen Aufbauteil ist die Durchgangs ¬ bohrung bevorzugt entlang der Längsachse des Aufbauteils angeordnet. Das Aufbauteil kann aber auch abgewinkelte Form aufweisen, was bedeutet, dass im eingesetzten Zustand die Längsachse des Aufbauteils und die Längsachse des Dentalimplantats einen Winkel einschliessen, während die Achse der Durchgangsbohrung in der Regel mit der Längsachse des Dentalimplantats fluchtet. Ferner ist es denkbar, dass die Durchgangsbohrung nicht linear, sondern gekrümmt ausgestaltet ist. Dies kann insbesondere für Aufbauteile, die in ein weit hinten im Mund platziertes Dentalimplantat eingesetzt werden, sinnvoll sein. Alternativ kann dies auch für Aufbauteile geeignet sein, welche im anterioren Bereich platziert werden können, um somit den Austritt der Durchgangsbohrung lingual zu gewährleisten.

Mithilfe der durch die Durchgangsbohrung geführte Verbindungsschraube können die beiden keramischen Teile stabil und kraftschlüssig miteinander verbunden werden, so dass einerseits eine gute Kraftübertragung vom Aufbauteil auf das Dentalimplantat erreicht. Die Verbindungsschraube ist bevorzugt aus Metall, bevorzugt rostfreiem Stahl, Titan oder einer Titanlegierung hergestellt, da diese Materialien eine gute Stabilität, Biokompatibilität und Sterilisation gewährleisten. Metallische Werkstoffe haben zudem den Vorteil, dass sie eine gewisse Elastizität aufweisen und die Haltekraft der Verbindungsschraube sich dadurch erhöht, dass sich die Schraube beim Eindrehen entlang ihrer Längsachse elastisch minimal dehnt. Die aufgrund der Dehnung resultierende Zugkraft führt dann zu einer besonders stabilen Verbindung von Dentalimplantat und Aufbauteil.

Im verbundenen Zustand von Aufbauteil und Dentalimplantat greift die Verbindungsschraube in einen in der Blindbohrung des Dentalimplantats ausgebildeten Innengewindeabschnitt ein. Der Innengewindeabschnitt kann sich bis zum apikalen Ende der axialen Blindbohrung erstrecken; bevorzugt erstreckt er sich jedoch nur über ein Teilstück der Blindbohrung, wodurch sich der Herstellungsaufwand und auch die Zeit, welche zum Eindrehen der Verbindungsschraube benötigt wird, reduziert. Bevorzugt liegt der Innengewindeabschnitt ausschliesslich in der unteren, d.h. apikalen, Hälfte der Blindbohrung. Dadurch wird die Länge der Schraube vergrössert, was die mögliche Vorspannkraft der Schraube erhöht. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform weist die Blindbohrung am koronalen Ende und somit koronal des zweiten Verdrehsicherungselements einen (hohl-) zylindrischen

Endabschnitt auf und das Aufbauteil weist distal des ersten Verdrehsicherungselements einen komplementären (hohl- ) zylindrischen Halsabschnitt auf, wobei der Halsabschnitt nach Verbinden der beiden Implantatsystemkomponenten innerhalb des Endabschnitts angeordnet ist und eine passgenaue Verbindung ermöglicht wird. Das zweite Verdrehsicherungselement erstreckt sich bei dieser Ausführungsform somit nicht bis zum koronalen Ende des Dentalimplantats, sondern maximal bis zum (hohl- ) zylindrischen Endabschnitt. Wenn beim Kauen in Bezug auf seine Längsachse schräge Kräfte auf das Implantatsystem einwirken, kommt es insbesondere im Bereich des Endabschnitts des Implantats und des dazugehörigen Halsabschnitts des Aufbauteils verstärkt zu Belastungen. Da die Verdrehsicherungselemente ausserhalb des Endabschnitt bzw. des Halsabschnitts angeordnet sind, wird die Wandstärke in diesen Bereichen nicht zusätzlich geschwächt und der End- und Halsabschnitt können die auftretenden Kräfte besser aufnehmen . Der (hohl-) zylindrische Endabschnitt des Dentalimplantats erstreckt sich bevorzugt im Wesentlichen bis zum koronalen Ende der axialen Blindbohrung. "Im Wesentlichen" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich der Endabschnitt entweder ganz bis zum koronalen Ende erstreckt, oder zumindest bis dahin, wo sich die Blindbohrung zum koronalen Ende hin öffnet (insbesondere bildet in der Regel ein schulterartiger Übergangsbereich einen sanften Eingang in die Blindbohrung, um eine scharfe Endkante zu vermeiden) . Besonders bevorzugt erstreckt sich der Endabschnitt in koronaler Richtung im Wesentlichen bis zum koronalen Ende und in apikaler Richtung bis zum zweiten Verdrehsicherungselement .

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die axiale Länge des Endabschnitts mindestens halb so lang wie die Länge des zweiten Verdrehsicherungselements. Analog dazu ist die axiale Länge des Halsabschnitts bevorzugt mindestens halb so lang wie die Länge des ersten Verdrehsicherungselements. Dadurch wird ein passgenauer Sitz des Aufbauteils im Dentalimplantat gewährleistet, was wiederum Belastungsspitzen im Bereich des ersten respektive zweiten Verdrehsicherungselements verringert. Ausserdem wird gewährleistet, dass der End- respektive Halsabschnitt ausreichend lang ist, um ein Abkippen des Aufbauteils zu verhindern, wenn beim Kauen Kräfte schräg bezüglich dessen Längsachse auf das Implantatsystem einwirken.

Wie oben erwähnt, erstreckt sich der hohlzylindrische Endabschnitt des Dentalimplantats im Wesentlichen bis zum koronalen Ende der Blindbohrung, und in ähnlicher Weise erstreckt sich der komplementäre zylindrische Halsabschnitt des Aufbauteils über dieselbe Länge. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform umfasst die Blindbohrung des Dentalimplantats ferner einen konisch zulaufenden Abschnitt, der koronal des hohlzylindrischen Endabschnitts angeordnet ist und dessen Durchmesser in koronaler Richtung zunimmt. In diesen Ausführungsformen weist der Verbindungsabschnitt des Aufbauteils einen koronal des zylindrischen Halsabschnitts angeordneten, komplementären konischen Abschnitt auf, sodass die beiden konischen Oberflächen nach vollständiger Einführung des Verbindungsabschnitts des Aufbauteils in die Blindbohrung des Implantats miteinander in Kontakt sind. Besagte konische Kontaktoberflächen erlauben einerseits eine verbesserte Kraftübertragung zwischen Aufbauteil und Dentalimplantat und unterstützen andererseits die Zentrierung des Aufbauteils während seiner Verbindung mit dem Implantat.

Die konischen Abschnitte der Implantatbohrung und des Aufbauteil-Verbindungsabschnitts weisen bevorzugt einen Konuswinkel von 5° bis 35°, bevorzugter von 15° bis 25°, und am meisten bevorzugt von ungefähr 20°, auf. Die axiale Länge des konischen Abschnitts der Blindbohrung des Implantats, L13, ist bevorzugt kleiner als die axiale Länge des hohlzylindrischen Endabschnitts, L12, und als die axiale Länge des zweiten Verdrehsicherungselements , Ln. Zusätzlich ist L12 vorzugsweise kleiner als Ln, so dass Li3<Li2<Ln. Besonders bevorzugt beträgt die axiale Länge L13 weniger als ein Viertel von L12, am meisten bevorzugt ungefähr ein Fünftel von L12.

Analog dazu ist die axiale Länge des konischen Abschnitts am Verbindungsabschnitt des Aufbauteils, LA3, vorzugsweise kleiner als die axiale Länge des zylindrischen Halsabschnitts, LA2, und als die axiale Länge des ersten Verdrehsicherungselements, LAI . Zusätzlich ist LA2 vorzugsweise kleiner als LAI, SO dass LA3<L A 2<LAI . Besonders bevorzugt beträgt die axiale Länge LA3 weniger als ein Viertel von LA2, am meisten bevorzugt etwa ein Fünftel von

Bei Ausführungsformen, welche die oben beschriebenen konischen Abschnitte aufweisen, ist die axiale Länge des Endabschnitts im Vergleich mit Ausführungsformen ohne konischen Abschnitt reduziert, da der konische Abschnitt einen Teil des hohlzylindrischen Endabschnitts ersetzt. Insofern kann die axiale Länge des hohlzylindrischen Endabschnitts bzw. des Halsabschnitts in solchen Ausführungsformen kleiner sein als die halbe Länge des ersten bzw. zweiten Verdrehsicherungselements. Jedoch sind die kombinierten axialen Längen des konischen Abschnitts und des hohlzylindrischen Endabschnitts der Implantat- Blindbohrung bevorzugt mindestens halb so lang wie die axiale Länge des zweiten Verdrehsicherungselements. Analog dazu sind die kombinierten axialen Längen des konischen Abschnitts und Halsabschnitts des Aufbauteils mindestens halb so lang, wie die axiale Länge des ersten Verdrehsicherungselements .

In Bezug auf die Ausführungsformen, welche die obigen konischen Abschnitte aufweisen, ist weiter bevorzugt, dass die Verbindungsschraube einen Schraubenkopf mit einer sich konisch verjüngenden Unterseite aufweist, um auf einem in der Durchgangsbohrung des Aufbauteils entsprechend ausgebildeten, konischen Schraubensitz aufzuliegen bzw. sich auf diesem abzustützen. Solch eine konische Verbindung erlaubt eine verbesserte Kraftübertragung und hilft, von der Schraube auf das Aufbauteil übertragene Kräfte zu den konischen Abschnitten der Blindbohrung und des Verbindungsabschnitts zu leiten. Der Schraubenkopf weist vorzugsweise einen Konuswinkel zwischen 10° und 70° auf. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Konuswinkel 10° bis 30°, am meisten bevorzugt 20°. In einer alternativen Ausführungsform weist der Schraubenkopf einen Konuswinkel zwischen 50° bis 70°, am meisten bevorzugt 60°, auf.

In einer konkreten bevorzugten Ausführungsform des Implantatsystems sind zum einen im Bereich der Blindbohrung des Implantats und im Bereich des Verbindungsabschnitts des Aufbauteils zwei aufeinander abgestimmte konische Abschnitte (jeweils ein konischer Abschnitt auf dem Implantat und ein konischer Abschnitt auf dem Aufbauteil) mit einem Konuswinkel von annähernd 20° ausgebildet; zum anderen sind am Schraubenkopf und am Schraubensitz ebenfalls zwei einander entsprechende konische Abschnitte (jeweils ein konischer Abschnitt am Schraubenkopf und ein konischer Abschnitt am Schraubensitz) vorhanden, die entweder einen Konuswinkel von annähernd 20° oder annähernd 60° aufweisen.

Wie bereits erwähnt, weist das Dentalimplantat aussenseitig einen Gewindeabschnitt auf, dessen Aussengewinde sich über zumindest einen Teil des Dentalimplantats erstreckt. Das Aussengewinde dient dabei der primären bzw. sofortigen Verankerung des Dental-implantats in einem Kieferknochen. Bevorzugt erstreckt sich der Gewindeabschnitt bis zum apikalen Ende des Dentalimplantats. Alternativ erstreckt sich der Gewindeabschnitt mindestens über 50% der Gesamtlänge des Dentalimplantats und vorzugsweise zumindest im mittleren Bereich des Dentalimplantats. Das Aussergewinde weist bevorzugt über seine gesamte Länge eine einheitliche Gewindeform, z.B. in Bezug auf dessen Profilierung und/oder Gewindesteigung, auf. Am koronalen Ende kann das Dentalimplantat einen gewindefreien Abschnitt aufweisen, so dass sich der Gewindeabschnitt in apikaler Richtung an den gewindefreien Abschnitt anschliesst.

Um die Belastung auf das Material im Bereich eines in der Blindbohrung ausgebildeten Verdrehsicherungselements zu reduzieren, wird im Stand der Technik oftmals auf die Ausbildung eines äusseren Schraubengewindes (welches der primären bzw. sofortigen Verankerung des Implantats in einem Kieferknochen dient) verzichtet. Da die erfindungsgemäss von der inneren Mantelfläche der Blindbohrung hervorstehenden Rippen allerdings keine Verminderung der Wanddicke im Bereich des zweiten Verdrehsicherungselements erfordern, erlaubt dies eine Ausbildung eines Schraubengewindes aussenseitig des Verdrehsicherungselements ohne Stabilitätseinbussen für das Dentalimplantat. Unabhängig von der Anwesenheit eines gewindefreien Abschnitts am koronalen Ende des Dentalimplantats ist das zweite Verdrehsicherungselement bevorzugt vollständig im Bereich des Gewindeabschnitts angeordnet. Aus diesem Grund kann sich der Gewindeabschnitt auch bis zum koronalen Ende des Dentalimplantats erstrecken.

Um eine möglichst gleichbleibende Wanddicke im Bereich des zweiten Verdrehsicherungselements zu gewährleisten, ist das Dentalimplantat im Bereich des Verdrehsicherungs-elements bevorzugt zylindrisch, insbesondere kreis-zylindrisch - I S

ausgebildet. Insbesondere wenn das Dentalimplantat beispielsweise eine zylindrische Grundform aufweist, welche sich zum apikalen Ende hin verjüngt, ist das zweite Verdrehsicherungselement bevorzugt in einem zylindrischen Bereich mit breitestmöglichem Durchmesser angeordnet.

Besonders bevorzugt sind das Dentalimplantat und der Aufbauteil im Spritzgussverfahren hergestellt. Dies ermöglicht insbesondere, dass die Verdrehsicherungs- elemente und/oder ein in der Blindbohrung vorgesehenes Innengewinde bereits im Formungsprozess ausgebildet werden können. Die Rippen, Nuten und/oder etwaige Gewindeelemente müssen insofern nicht nachträglich in das keramische Material eingearbeitet, z.B. eingefräst werden, was das Risiko einer Beschädigung der keramischen Komponenten während der Nachbearbeitung und die Herstellungs ¬ komplexität reduziert. Speziell die verminderte Wanddicke im Bereich der Nuten des ersten Verdrehsicherungselements ist bei einer Herstellung mittels Spritzgussverfahren weit weniger problematisch als dies der Fall wäre, wenn man die Nuten nachträglich in das keramische Material einarbeiten müsste. Ferner kann bei einer Spritzgussproduktion eine optimale Passform von korrespondierenden Elementen, wie der Nuten und Rippen, gewährleistet werden.

Wie oben erwähnt sind die Nuten erfindungsgemäss zum proximalen Ende hin offen, was bedeutet, dass sie sich entweder bis zum proximalen Ende des Aufbauteils erstrecken oder proximal in einen (hohl-) zylindrischer Endabschnitt münden, dessen Aussendurchmesser kleiner ist als jener des ersten Grundkörpers. Der Verbindungsabschnitt des Aufbauteils erstreckt sich in distaler Richtung bevorzugt bis zu einer umlaufenden Schulter, welche im verbundenen Zustand des Implantatsystems auf dem koronalen Ende des Dentalimplantats aufliegt und dadurch die Öffnung der axialen Blindbohrung vorzugsweise dichtend umgibt.

Der Verbindungsabschnitt erstreckt sich in proximaler Richtung bevorzugt bis zu einer ringförmigen Stirnfläche, welche aussen von einer umlaufenden, bevorzugt abgerundeten Endkante begrenzt ist. Eine abgerundete Endkante hat den Vorteil, dass sie nach Einführen des Verbindungsabschnitts in die axiale Blindbohrung nicht an der inneren Wand der Blindbohrung anliegt und auch bei schräg auf den Aufbauteil einwirkenden Kräften und einem daraus resultierenden minimalen Abkippen des Aufbauteils in Bezug auf die zentrale Längsachse des Dentalimplantats nicht gegen die innere Wand der Blindbohrung gedrückt wird. So können Belastungsschäden an den keramischen Komponenten vermieden werden.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kopfbereich des Aufbauteils im Wesentlichen zylindrisch oder kegelstumpfförmig ausgebildet, wobei auch andere, z.B. nicht rotationssymmetrische Formen problemlos realisierbar sind. Der Aufbauteil weist an seiner Umfangsfläche bevorzugt einen Bereich mit Einkerbungen oder einem Aussengewinde auf, um ein prothetisches Element am Aufbauteil zu befestigen. Ferner ist bevorzugt proximal der Einkerbungen oder des Aussengewindes ein weiteres Verdrehsicherungselement für das prothetische Element ausgebildet, wobei besagtes weiteres Verdrehsicherungselement etwa in Form eines oder mehrerer Nocken (s) sein kann. Ferner weist der Aufbauteil bevorzugt einen zwischen dem Kopfteil und dem Verbindungsabschnitt liegenden Übergangsabschnitt auf, welcher besonders bevorzugt kegelstumpfförmig ausgebildet ist. Distal des Übergangsabschnitts ist bevorzugt eine ringförmige Plattform ausgebildet, die sich radial zur Längsachse des Aufbauteils erstreckt und zur Abstützung eins prothetischen Elements, etwa eines Kronenelements, vorgesehen ist.

In Bezug auf das Material der keramischen Komponenten des Implantatsystems sind bevorzugt sowohl das Dentalimplantat als auch der Aufbauteil aus Zirkonoxidkeramik, besonders bevorzugt aus (Yttrium- ) stabilisierter Zirkonoxidkeramik, hergestellt. Zirkonoxidkeramik und insbesondere Yttrium ¬ stabilisierte Zirkonoxidkeramik ist aufgrund ihrer Farbgebung und Stabilität besonders vorteilhaft. Zudem zeigen sie eine exzellente Biokompatibilität und eine lange Lebensdauer in feucht-warmer Umgebung, wie es im Mundbereich der Fall ist. Es können aber auch andere Keramiken zum Einsatz kommen. Durch die Wahl geeigneter Stabilisierungsmittel, wie beispielsweise Yttrium-, Cerium- , Calcium-, Magnesium-, und/oder Erbiumoxid, kann sowohl die Härte als auch die Farbe des keramischen Materials an die individuellen Bedürfnisse des zukünftigen Trägers abgestimmt werden. Zu diesem Zwecke können auch Mischungen von Keramiken verendet werden.

Die beiden keramischen Komponenten des Implantatsystems sind bevorzugt integral, d.h. einstückig aus einem Materialverbund, ausgebildet, um Grenzflächen an welchen sich Bakterien ansammeln und vermehren können, möglichst zu vermeiden. Ferner wird dadurch die Anzahl Teile, die miteinander kooperieren und aufeinander abgestimmt müssen, reduziert.

Die Erfindung wird anhand der angefügten Figuren im Detail beschrieben .

Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Implantatsystems gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Implantatsystem gemäss

Figur 1 ;

Fig. 3 ein Schnitt durch das Implantatsystem gemäss Figur

1 entlang einer Längsmittelachse A-A;

Fig. 4 ein Schnitt durch das Implantatsystem gemäss Figur

3 entlang einer Ebene B-B senkrecht zur Längsmittelachse ;

Fig. 5 eine Seitenansicht des Dentalimplantats gemäss

Figur 1 in Isolation;

Fig. 6 eine Draufsicht auf das Dentalimplantat gemäss

Figur 5;

Fig. 7 ein Schnitt durch das Dentalimplantat gemäss Figur

5 entlang der Längsmittelachse A-A;

Fig. 8 eine Seitenansicht des Aufbauteils gemäss Figur 1 in Isolation;

Fig. 9 Schnitt durch den Aufbauteil gemäss Figur 8 entlang der Längsmittelachse A-A; Fig. 10 Schnitt durch den Aufbauteil gemäss Figur 8 entlang der Ebene B-B; und

Fig. 11 einen Längsschnitt durch ein Implantatsystem gemäss einer alternativen Ausführungsform; Fig. IIA eine vergrösserte Ansicht eines Ausschnitts aus Fig. 11. In Fig. 1 ist eine Ausführungsform eines Implantatsystems gemäss der vorliegenden Erfindung dargestellt. Das Implantatsystem umfasst ein

Dentalimplantat 10 und einen Aufbauteil 12 aus einem keramischen Material, welche mittels einer

Verbindungsschraube 14 (siehe Fig. 3) stabil miteinander verbunden sind. Die keramischen Komponenten 10, 12 des Implantatsystems, d.h. das Dentalimplantat 10 und der Aufbauteil 12, sind bevorzugt im Spritzgussverfahren hergestellt. Für ihre Herstellung wird vorzugsweise eine Yttrium- und/oder Cerium-stabilisierte Zirkonoxidkeramik verwendet. Alternativ sind auch andere biokompatible und für den Einsatz im Dentalbereich geeignete keramische Materialien denkbar. Das Dentalimplantat 10 ist zur Verankerung in einem Kieferknochen vorgesehen und erstreckt sich entlang einer Längsachse Li von einem apikalen Ende 16 zu einem koronalen Ende 18. Ferner weist es eine zum koronalen Ende 18 hin offene, koaxial zur Längsachse Li des Dentalimplantats 10 verlaufende Blindbohrung 20 mit einer koronalen Öffnung 22 auf (siehe Fig. 3), in welche der Aufbauteil 12 eingesetzt ist. Die Blindbohrung 20 ist gestuft zylindrisch ausgebildet und umfasst eine ringförmige Schulterfläche 23 (siehe Fig. 7), die der Abstützung des Aufbauteils 12 dient. Der in den Figuren 3, 8 und 9 als Ganzes gezeigte Aufbauteil 12 weist ein distales Ende 24 mit einem Kopfabschnitt 26 zur Aufnahme eines prothetischen Elements, z.B. einer Zahnkrone (nicht gezeigt) , sowie ein gegenüberliegendes proximales Ende 28 mit einem Verbindungsabschnitt 30 auf. Der Verbindungsabschnitt 30 ist zur Einführung in die Blindbohrung 20 des Dentalimplantats 10 vorgesehen und weist eine ringförmige Schulter 31 (siehe Fig. 8) auf, welche im verbundenen Zustand des Implantatsystems auf der Schulterfläche 23 des Dentalimplantats 10 abgestützt ist (siehe Fig. 3) . In proximaler Richtung erstreckt sich der Verbindungs-abschnitt 30 bis zu einer ringförmigen Stirnfläche 33 (siehe Fig. 10), welche aussen von einer umlaufenden Endkante 35 begrenzt ist. Besagte Endkante 35 ist abgerundet, so dass sie im verbundenen Zustand des Implantatsystems nicht mit der inneren Wand der axialen Blindbohrung 20 in Kontakt kommt (siehe Fig. 3) . Der Verbindungsabschnitt 30 weist ferner aussenseitig ein erstes Verdrehsicherungselement 32 auf, welches in Zusammenhang mit Fig. 8-10 im Detail beschrieben ist. Das erste Verdrehsicherungselement 32 ist dazu bestimmt, mit einem komplementären in der Blindbohrung 20 des Dentalimplantats 10 ausgebildeten zweiten Verdrehsicherungselement 34 zusammenzuwirken, um eine Längsachsenrotation des Aufbauteils 12 nach dessen Einsetzen in die Blindbohrung 20 des Dentalimplantats 10 zu verhindern.

Der Aufbauteil 12 umfasst ferner eine sich vom distalen Kopfabschnitt 26 bis zum proximalen Ende 28 hin erstreckende Durchgangsbohrung 36 (siehe auch Fig. 9), welche den Aufbauteil 12 somit vollständig durchdringt und der Aufnahme einer Verbindungsschraube 14 (siehe Fig. 3) dient. In der gezeigten Ausführungsform verläuft die Durchgangsbohrung 36 entlang der Längsachse LA des Aufbauteils 12 und fluchtet mit der Längsachse Li des Dentalimplantats 10. Im Falle eines abgewinkelten Aufbauteils (nicht gezeigt) fluchtet die Durchgangsbohrung 36 zwar in der Regel ebenfalls mit der Längsachse Li des Dentalimplantats 10, ist aber bezüglich der Längsachse LA des Aufbauteils 12 derart positioniert, dass sie mit letzterer einen Winkel einschliesst . In einem mittleren Bereich der Durchgangsbohrung 36 weist der Aufbauteil 12 eine Schulter 38 auf, die als Auflagefläche für die Unterseite eines Schraubenkopfes 40 der Verbindungsschraube 14 dient (siehe Fig. 3) . Der Durchmesser der Durchgangsbohrung 36 ist proximal der Schulter 38 schmaler als in einem distal von der Schulter 38 gelegenen Bereich 39.

Die Verbindungsschraube 14 ist in der Regel aus Metall, bevorzugt Titan, hergestellt, was in punkto Stabilität vorteilhaft ist. Wie aus Fig. 3 am besten ersichtlich umfasst die Verbindungsschraube 14 einen distalen Schraubenkopf 40 und einen Schaft 42 mit einem proximal gelegenen Aussengewindeabschnitt 44. Der Durchmesser des Schafts 42 ist kleiner als jener der Durchgangsbohrung 36. Der Durchmesser des Schraubenkopfes 40 ist kleiner als der Durchmesser des distal an die Schulter 38 des Aufbauteils 12 angrenzenden Bereichs 39 und grösser als jener eines proximal an die Schulter 38 angrenzenden Bereichs der Durchgangsbohrung 36. Somit kann die Verbindungsschraube 14 nur soweit in die Durchgangsbohrung 36 eingeführt werden, bis die Unterseite des Schraubenkopfs 40 auf der Schulter 38 aufliegt. Die Länge der Verbindungsschraube 14 ist so gewählt, dass der proximale Aussengewindeabschnitt 44 nach dem Einführen der Verbindungsschraube 14 in den Aufbauteil 12 (bis zum Aufliegen des Schraubenkopfes 40 auf der Schulter 38) proximal aus der Durchgangsbohrung 36 herausragt. So kann der Aussengewindeabschnitt 44 in bekannter Weise in einen apikal vom zweiten Verdrehsicherungselement 34 in der Blindbohrung 20 des Dentalimplantats 10 angeordneten Innengewindeabschnitt 46 eingeschraubt werden, um den Aufbauteil 12 mit dem Dentalimplantat 10 reversibel zu verbinden. Wie in Fig. 1 und 5 am besten ersichtlich weist das Dentalimplantat 10 aussenseitig einen bevorzugt selbstschneidenden Gewindeabschnitt 48 auf, der sich in weiten Teilen über die Länge des Dentalimplantats 10 erstreckt. Am koronalen Ende 18 umfasst das Dentalimplantat 10 einen gewindefreien Abschnitt 50. Da das zweite Verdrehsicherungselement 34 in der Regel auch als Angriffspunkt für ein Eindrehwerkzeug zum Einschrauben des Dentalimplantats 10 in den Kieferknochen dient, ist es nicht direkt im koronalen Endbereich 19, sondern weiter apikal in der Blindbohrung 20 ausgebildet (siehe Fig. 7) . So wird der dünnwandige koronale Endbereich 19 weitgehend vor den beim Einschrauben des Dentalimplantats 10 auftretenden Torsionskräften geschützt. Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform ist das zweite Verdrehsicherungselement 34 aus diesem Grund weiter unten in der Blindbohrung und damit vollständig im Bereich des Gewindeabschnitts 48 angeordnet.

Im Hinblick auf eine grösstmögliche Reduktion der im Bereich 19 des zweiten Verdrehsicherungselements 34 auf das Material einwirkenden Kräfte ist zwischen dem zweiten Verdrehsicherungselement 34 und dem in der Blindbohrung 20 ausgebildeten Innengewindeabschnitt 46 ein gewindefreier, hohlzylindrischer Abschnitt 52 angeordnet (siehe Fig. 7). Dadurch werden Spannungen, die beim Eindrehen der Verbindungsschraube 14 auftreten können, möglichst vom Bereich 19 des zweiten Verdrehsicherungselements 34 ferngehalten. Ferner ist der Innengewindeabschnitt 46 ausschliesslich in der unteren, d.h. apikalen, Hälfte der Blindbohrung 20 positioniert, um den koronalen Endbereich 19 des Implantats 10 zu entlasten. Am koronalen Ende 18 der weist das Dentalimplantat 10 ferner einen hohlzylindrischen Endabschnitt 54 auf, der sich im Wesentlichen bis zum koronalen Ende 18 der axialen Blindbohrung 20 erstreckt und an welchen in apikaler Richtung das zweite Verdrehsicherungselement 34 anschliesst. Komplementär zum Endabschnitt 54 ist distal des ersten Verdrehsicherungselements 32 des Aufbauteils 12 ein hohlzylindrischer Halsabschnitt 56 ausgebildet, wobei der Halsabschnitt 56 im verbundenen Zustand der Implantatsystemkomponenten 10, 12 innerhalb des Endabschnitts 54 positioniert ist (siehe Fig. 3). Folglich ist der innere Radius des Endabschnitts 54 komplementär zum äusseren Radius des Halsabschnitts ausgebildet, so dass eine passgenaue Verbindung zwischen Aufbauteil und Implantat erreicht wird. Das zweite Verdrehsicherungselement 34 erstreckt sich bei dieser Ausführungsform somit nicht bis zum koronalen Ende 18 des Dentalimplantats 10, sondern lediglich bis zum hohl-zylindrischen Endabschnitt 54. Dadurch wird gewährleistet, dass das koronale Verdrehsicherungselement 34 ausreichend tief in der Blindbohrung 20, d.h. ausreichend weit weg vom koronalen Ende 18, positioniert ist, um die im koronalen Endbereich 19 auf das Material wirkenden Kräfte möglichst gering zu halten .

Die Form der Verdrehsicherungselemente 32, 34 ist im Hinblick auf eine erhöhte Stabilität und verminderte Bruchanfälligkeit der zu verbindenden Implantatsystemkomponenten (also des Dentalimplantats 10 und des Aufbauteils 12) vorteilhaft:

Wie in den Figuren 8, 9 und 10 am besten ersichtlich, umfasst das erste Verdrehsicherungselement 32 des Aufbauteils 12 einen hohlzylindrischen ersten Grundkörper 58 mit einer äusseren Mantelfläche 60 und weist ferner mehrere sich in Längsrichtung L erstreckende und ausgehend von der äusseren Mantelfläche 60 in den ersten Grundkörper 58 hineinragende Nuten 62 auf. Besagte Nuten 62 sind zum proximalen Ende 28 des Aufbauteils 12 hin offen und erstrecken sich in der gezeigten Ausführungsform bis zum proximalen Ende 28 des Aufbauteils 12.

Das zweite Verdrehsicherungselement 34 des Dentalimplantats 10 weist entsprechend ebenfalls einen hohlzylindrischen zweiten Grundkörper 64 mit einer inneren Mantelfläche 66 sowie mit mehreren sich in Längsrichtung erstreckenden und ausgehend von der inneren Mantelfläche 66 ins Inneren der axialen Blindbohrung 20 hineinragenden Rippen 68 (siehe Fig. 6) auf. Im verbundenen Zustand greifen die Rippen 68 des Dentalimplantats 10 in die Nuten 62 des Aufbauteils 12 ein und bilden eine verdrehsichere Verbindung zwischen den beiden keramischen Komponenten 10, 12 des Implantatsystems (siehe Fig . 3 ) .

Das erfindungsgemässe Design der Verdrehsicherung aus ineinandergreifenden Nuten 62 und Rippen 68 hat den Vorteil, dass im Gegensatz zu sonst oft verwendeten Verdrehsicherungen mit mehreckigem Querschnitt auf die Ausbildung von scharfen Kanten und Ecken verzichtet werden kann und dadurch Belastungsspitzen vermieden werden können. Zudem sind jeweils zwei benachbarte Nuten 62 bzw. Rippen 68 durch Abschnitte 70/72 der inneren Mantelfläche 60/68 des entsprechenden hohlzylindrischen Grundkörpers 58/64 voneinander beabstandet und die in Umfangrichtung gemessene Breite der Abschnitte 70/72 ist grösser als die Breite der Nuten 62 respektive Rippen 68. Dadurch bleibt die durch den hohlzylindrischen Grundkörper 58/64 verliehene Stabilität im Bereich des entsprechenden Verdrehsicherungselements 32/34 erhalten. Das nach unten offene und sich bis zum proximalen Ende 28 erstrechende Design der Nuten 62 ermöglicht ein einfaches Einführen der Rippen 68 des zweiten Verdrehsicherungselements 34 in die Nuten 62 bei der Einführung des Verbindungsabschnitts 30 des Aufbauteils 12 in die Blindbohrung 20 des Dentalimplantats 10.

Wie in den Fig. 4 und 6 gut erkennbar, weisen die Nuten 62 und Rippen 68 jeweils einen näherungsweise halb ¬ kreisförmigen Querschnitt auf. Sowohl die Nuten 62 als auch die Rippen 68 haben damit die Form eines in Längsrichtung geschnitten Zylinders, dessen konkav bzw. konvex gekrümmte Grundfläche durch einen Abschnitt der jeweiligen Mantelfläche 60/68 des zugehörigen Grundkörpers 58/64 gebildet ist. Diese Form erlaubt eine homogene Verteilung der auf die Verdrehsicherungselemente 32/34 wirkenden Kräfte. In einer möglichen Ausführungsform erstreckt sich das zweite Verdrehsicherungselement 34 über eine Länge von ca. 2 mm und weist sechs in Umfangrichtung regelmässig voneinander beabstandete Rippen 68 auf (siehe Fig. 6) . Das erste Verdrehsicherungselement 32 weist entsprechend sechs in Umfangrichtung regelmässig voneinander beabstandete Nuten 62 auf (siehe Fig. 10) . Es ist allerdings auch denkbar, eine geringere Anzahl an Rippen 68 als Nuten 62 vorzusehen. Die Rippen 68 definieren die Anzahl der möglichen Ausrichtungs- möglichkeiten für den Aufbauteil 12 in Relation zum Dentalimplantat 10. In Bezug auf die Stabilität der Verdrehsicherung hat sich gezeigt, dass eine höhere Anzahl (drei oder mehr) an Nuten 62 bzw. Rippen 68 anstelle von lediglich einer oder zwei Nuten 62 bzw. Rippen 68 vorteilhaft ist. Ferner sind die Nuten 62 in der gezeigten Ausführungsform relativ schmal ausgebildet, um die Wanddicke und somit die Stabilität der Wand im Bereich des ersten Verdrehsicherungselements möglichst wenig zu beeinträchtigen. Es hat sich zudem gezeigt, dass ein Breiten-Längenverhältnis der Nuten 62 bzw. Rippen 68 von mindestens 1:3 vorteilhaft ist in Bezug auf die Stabilität der Verdrehsicherung zum einen und der Bruchfestigkeit des Materials im Bereich der Verdrehsicherungselemente 32, 34 zum anderen. Wie aus Figuren 8 und 9 ersichtlich ist der Kopfabschnitt 26 des Aufbauteils 12 im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und weist an seiner Umfangsfläche einen Bereich mit einem Aussengewinde 74 auf. Das Aussengewinde 74 dient der Befestigung eines prothetischen Elements, wie einer Krone oder eines Brückenelements (nicht gezeigt) . Besagtes Aussengewinde 74 kann alternativ auch durch Einkerbungen oder Rippen ersetzt werden. Proximal des Aussengewindes 74 ist ein weiteres Verdrehsicherungs-element in Form dreier in Umfangrichtung regelmässig voneinander beabstandeter Nocken 76 ausgebildet (siehe Fig. 2) . Dank der Nocken 76 kann ein prothetisches Element verdrehsicher am Aufbauteil 12 befestigt werden.

Zwischen dem Kopfabschnitt 26 und dem Verbindungsabschnitt 30 ist ein kegelstumpfförmiger Übergangsabschnitt 78 ausgebildet, an welchen distal eine ringförmige Plattform 80 anschliesst. Die ringförmige Plattform 80 erstreckt sich radial zur Längsachse LA des Aufbauteils 12 und dient als Auflagefläche für ein prothetisches Element.

In Fig. 11 ist ferner eine alternative Ausführungsform zu dem in Fig. 3 gezeigten Implantatsystem gezeigt. Die meisten Merkmale sind in beiden Ausführungsformen gleich. Das Implantatsystem gemäss Fig. 11 unterscheidet sich von der in den Fig. 1 bis 10 gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen lediglich dadurch, dass die Blindbohrung 20' des Dentalimplantats 10' ferner einen konisch zulaufenden Abschnitt 82 aufweist, der koronal des hohlzylindrischen Endabschnitts 54 ' angeordnet ist und dessen Durchmesser in koronaler Richtung zunimmt. Ferner weist der Verbindungsabschnitt 30' des Aufbauteils 12' einen koronal des zylindrischen Halsabschnitts 56' angeordneten, komplementären konischen Abschnitt 84 auf, sodass die konischen Oberflächen 82, 84 nach vollständiger Einführung des Verbindungsabschnitts 30' des Aufbauteils 12' in die Blindbohrung 20' des Implantats 10' miteinander in Kontakt sind. Dank der konischen Kontaktoberflächen 82, 84 kann die Kraftübertragung zwischen Aufbauteil 12 ' und Dental- implantat 10' verbessert werden. Ferner unterstützen sie die Zentrierung des Aufbauteils 12 ' , wenn dieses in die Blindbohrung 20' des Dentalimplantats 10' eingeführt wird.

Der Konuswinkel der konischen Abschnitte 82, 84 beträgt in der Regel 5° bis 35°, im gezeigten Beispiel beträgt er ungefähr 20°.

Die axiale Länge L13 des konischen Abschnitts 82 der Blindbohrung 20' des Implantats 10' ist kleiner als die axiale Länge L12 des hohlzylindrischen Endabschnitts 54', und als die axiale Länge Ln des koronalen

Verdrehsicherungselements 34'. L12 ist zudem kleiner als Ln. In der gezeigten Ausführungsform beträgt die Länge L13 ungefähr einen Fünftel der Länge L12 .

Analog dazu ist die axiale Länge LA3 des konischen Verbindungsabschnitts 84 des Aufbauteils 12' kleiner als die axiale Länge LA2 des zylindrischen Halsabschnitts 56', und als die axiale Länge LAI des ersten Verdrehsicherungselements 32'. LA2 ist zudem kleiner als LAI. In der gezeigten Ausführungsform beträgt die Länge LA3 ungefähr einen Fünftel der Länge L A 2 .

Im Vergleich mit den in Fig. 1 bis 10 gezeigten Ausführungsformen des Dentalimplantats 10 und des Aufbauteils 12 ist bei der Variante des Dentalimplantats 10' die axiale Länge L12 des hohlzylindrischen Endabschnitts 54' reduziert, da der konische Abschnitt 82 einen Teil des hohlzylindrischen Endabschnitts 54' ersetzt. Insofern kann die axiale Länge L12 des hohlzylindrischen Endabschnitts 54' bzw. die axiale Länge L12 des Halsabschnitts 56' in solchen Ausführungsformen kleiner sein als die halbe Länge LAI, LH des ersten bzw. zweiten Verdrehsicherungselements 32', 34'. Jedoch sind die kombinierten axialen Längen L13 und L12 des konischen Abschnitts 82 und des hohlzylindrischen Endabschnitts 56' der Blindbohrung 20' mindestens halb so lang wie die axiale Länge Ln des zweiten Verdrehsicherungselements 34 ' . Analog dazu sind die kombinierten axialen Längen LA3 und LA2 des konischen Abschnitts 82 und des Halsabschnitts 56' des Aufbauteils 12' mindestens halb so lang, wie die axiale Länge LAI des ersten Verdrehsicherungselements 32 ' .

Wie in Fig. 11 ebenfalls ersichtlich weist die Verbindungsschraube 14' einen Schraubenkopf 40' mit einer sich konisch verjüngenden Unterseite 86 auf. Besagte Unterseite 86 stützt sich bzw. liegt auf einem in der Durchgangsbohrung 36' des Aufbauteils 12' entsprechend ausgebildeten, konischen Schraubensitz 88 auf. Die Verbindung der konischen Unterseite 86 mit dem konischen Schraubensitz 88 erleichtert zum einen die Kraftübertragung und trägt zum anderen dazu bei, die von der Schraube 14' auf das Aufbauteil 12 ' übertragenen Kräfte zu den konischen Abschnitten 82, 84 der Blindbohrung 20' und des Verbindungsabschnitts 30' zu leiten.

Der Konuswinkel am Schraubenkopf 40' beträgt in der Regel etwa 10° bis 70°. Bei der gezeigten Ausführungsform weist der Kopf einen Konuswinkel von ca. 20° auf. Alternativ wäre ein Konuswinkel von ca. 60° besonders bevorzugt.