Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
IMPLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/025583
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an implant to be introduced into a living being, comprising at least one chamber (2), the chamber wall (2a) of which is semi-permeable at least in some regions, preferably the entire chamber wall (2a) of which is semi-permeable, wherein living cells are introduced or at least can be introduced into the chamber (2). The implant comprises at least one anchor element (3) expandable from a collapsed state and connected to the at least one chamber (2), and the implant is fastenable by means of the at least one anchor element (3) to an inner wall of a blood vessel (1) of the living being, in particular of an arterial blood vessel (1) and preferably of the aorta.

Inventors:
NEUMANN TILL (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/070439
Publication Date:
February 06, 2020
Filing Date:
July 30, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
UNIV DUISBURG ESSEN (DE)
International Classes:
A61F2/02
Domestic Patent References:
WO1989004655A11989-06-01
WO1991002498A11991-03-07
Foreign References:
US20020090389A12002-07-11
US20050064009A12005-03-24
US20160184569A12016-06-30
US5704910A1998-01-06
US4378016A1983-03-29
US20170245976A12017-08-31
EP2964147A12016-01-13
Other References:
LUDWIG: "Favorable outcome of experimental islet xenotransplantation without immunosuppression in a nonhuman primate model of diabetes", PNAS, vol. 114, no. 44, 31 October 2017 (2017-10-31), pages 11745 - 11750
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ HANNIG BORKOWSKI WISSGOTT PATENTANWALTSKANZLEI GBR (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Implantat zur Einbringung in ein Lebewesen, umfassend wenigstens eine

Kammer (2), deren Kammerwandung (2a) zumindest teilbereichsweise semipermeabel, bevorzugt dessen gesamte Kammerwandung (2a)

semipermeabel ausgebildet ist, wobei in die Kammer (2) lebende Zellen eingebracht sind oder zumindest einbringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens ein aus einem kollabierten Zustand expandierbares Ankerelement (3) umfasst, dass mit der wenigstens einen Kammer (2) verbunden ist, wobei es mittels des wenigstens einen Ankerelements (3) an einer Gefäßinnenwandung eines Blutgefäßes (1 ) des Lebewesens befestigbar ist, insbesondere eines arteriellen Blutgefäßes (1 ) und bevorzugt der Aorta.

2. Implantat nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen der wenigstens einen Kammer (2) und dem wenigstens einen Ankerelement (3) herstellbar ist, bevorzugt nach einer Implantation des Ankerelementes (3), insbesondere mittels zueinander korrespondierenden verbindbaren Kupplungselementen (3h) an Kammer (2) und Ankerelement (3), insbesondere wobei die Verbindung lösbar ist.

3. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) durch eine inflatierte oder zumindest inflatierbare semipermeable Membran (2a) ausgebildet ist.

4. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) eine Ventilvorrichtung (5) umfasst, an die eine Füllvorrichtung (4) anschließbar ist, durch die hindurch das Innere der Kammer (2) mit einem lebende Zellen umfassenden Fluid füllbar ist, insbesondere auch durch die hindurch die Kammer (2) entleerbar ist.

5. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (2) in axialer Richtung des Implantates, insbesondere die mit der Blutflussrichtung übereinstimmt, in wenigstens zwei Kammerbereiche (2c) mit einer ersten Querschnittsgröße unterteilt ist und axial benachbarte Kammerbereiche (2c) durch einen Verbindungsbereich (2b) mit einer zweiten Querschnittsgröße fluidisch verbunden sind, wobei die zweite

Querschnittsgrößer kleiner ist als die erste Querschnittsgröße, insbesondere wobei die Kammerbereiche (2c) und der wenigstens eine Verbindungsbereich (2b) ein gemeinsames inneres Volumen der Kammer (2) umgrenzen.

6. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens zwei in axialer Richtung des Implantates hintereinander liegende Kammern (2) aufweist, wobei axial benachbarte Kammern (2) durch ein Verbindungselement (3c) flexibel verbunden sind, insbesondere wobei jede Kammer (2) ein eigenes inneres Volumen umgrenzt.

7. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens zwei im Querschnitt senkrecht zur axialen Richtung nebeneinander angeordnete Kammern (2) aufweist.

8. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im expandierten Zustand des wenigstens einen Ankerelements (3) und der wenigstens einen Kammer (2) der durchflossene Querschnitt eines Blutgefäßes (1 ), in den das Implantat eingesetzt ist, um nicht mehr als 50% des ursprünglichen Querschnitts des Blutgefäßes (1 ) ohne Implantat reduziert ist.

9. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kammer (2), insbesondere zumindest im inflatierten Zustand im Querschnitt a. eine Rautenform, eine Kreuzform oder eine Sternform ausbildet mit wenigstens vier äußeren Spitzen oder b. eine Ellipse, insbesondere einen Kreis, ausbildet oder c. eine Ringform ausbildet.

10. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) von dem wenigstens einen Ankerelement (3) zumindest bereichsweise axial und / oder radial umgeben ist.

11. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) mit kleinerem Radialabstand als das Ankerelement (3) zur Gefäßmittenachse / Implantatmittenachse, bevorzugt zumindest bereichsweise im Inneren eines zumindest im expandierten

Zustand röhrenförmigen Ankerelementes (3) angeordnet ist, insbesondere wobei die Kammer (2) durch wenigstens einen Verbinder (3g), insbesondere radial erstreckten Verbinder (3g) mit dem Ankerelement (3) verbunden ist, bevorzugt zumindest an dem angeströmten Ende der Kammer (2) oder die Kammer (2) mit ihrer radial außen liegenden Mantelfläche das Ankerelement (3) innenseitig kontaktiert, bevorzugt wobei die Kammer (2) röhrenförmig ausgebildet ist.

12. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) zwischen zwei axialen Endbereichen (3a, 3b) eines einzigen Ankerelementes (3) angeordnet ist, wobei die

Endbereiche (3a, 3b) des Ankerelementes (3) durch einen im

Querschnittsmaß verringerten Verbindungsbereich (3c) des Ankerelementes (3) verbunden sind, bevorzugt, wobei der Verbindungsbereich (3c) durch die wenigstens eine Kammer (2) oder außen an der Kammer (2) vorbeigeführt ist.

13. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ankerelement (3) wenigstens zwei in axialer Richtung verlaufende Streben (3c) umfasst, deren Abstand im Querschnitt durch Expandieren des Ankerelementes (3) vergrößerbar ist, insbesondere wobei der im

Querschnittsmaß verringerte Verbindungsbereich (3c) gemäß Anspruch 12 durch wenigstens zwei Streben ausgebildet ist, wobei jede Strebe (3c) in einer Extremalposition des Kammerquerschnitts angeordnet ist, insbesondere in einer Sternspitze einer im Querschnitt sternförmig ausgebildeten Kammer (2) angeordnet ist.

14. Implantat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben Teilbereiche wenigstens eines schlaufenförmig geführten Drahtes (3d), bevorzugt eines einzigen in wenigstens zwei Schlaufen geführten Drahtes (3d) sind.

15. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) axial zwischen zwei axial

beabstandeten Ankerelementen (3) angeordnet ist, wobei die Kammer (2) auf jeder axialen Seite mit je einem der Ankerelemente (3) verbunden ist.

16. Implantat nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die

Ankerelemente (3) mit einem Verbindungselement (3c) verbunden sind, das die wenigstens eine Kammer (2) durchdringt oder an der wenigstens einen Kammer (2) außen vorbeigeführt ist, insbesondere mittels eines

Verbindungselementes (3c), mit dem auch die Ankerelemente untereinander verbunden sind, bevorzugt auf einem definierten axialen Abstand gehalten sind.

17. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ankerelement (3) zumindest bereichsweise als expandierbarer Stent ausgebildet ist.

18. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Kammerwandung (2a) semipermeable ist und die gesamte Mantelfläche der Kammerwandung (2a) im implantierten Zustand von Blut kontaktiert ist.

19. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem wenigstens einen expandierten Ankerelement (3), insbesondere welches zumindest bereichsweise oder insgesamt einen radial nachgiebigen Käfig ausbildet, eine radial nach außen weisende Befestigungskraft auf eine Gefäßinnenwandung ausübbar ist.

20. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Ankerelement (3) zumindest bereichsweise radial innenliegend zu zumindest einen Teilbereich der wenigstens einem Kammer (2), bevorzugt der ganzen, insbesondere röhrenförmigen Kammer (2) angeordnet ist.

21. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) röhrenförmig ausgebildet ist und zwischen deren radial innenliegender Kammerwandung (2e) und der radial außen liegenden Kammerwandung (2f) ein röhrenförmiges Ankerelement (3) im Volumen der Kammer (2) einliegt, wobei mit dem expandierten

Ankerelement mittelbar über die radial außen liegende Kammerwandung (2f) eine radial nach außen weisende Befestigungskraft auf eine

Gefäßinnenwandung ausübbar ist, insbesondere nach Befestigung die radial außen liegende Kammerwandung (2f) zwischen dem Ankerelement (3) und der Gefäßwandung liegt.

22. Implantat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kammer (2) röhrenförmig ausgebildet ist, wobei die radial außenliegende Kammerwandung im expandierten Zustand an die Gefäßwand anlegbar ist und von radial innen auf der radial innenliegenden Kammerwandung ein röhrenförmiges Ankerelement (3) aufliegt, wobei mit dem expandierten Ankerelement (3) mittelbar über die röhrenförmige Kammer (2) eine radial nach außen weisende Befestigungskraft auf eine

Gefäßinnenwandung ausübbar ist, insbesondere wobei nach Befestigung die Kammer (2) zwischen dem Ankerelement (3) und der Gefäßwandung liegt.

23. Implantat nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass sich das

Ankerelement (3) in axialer Richtung über die axialen Kammerenden hinaus erstreckt.

Description:
Implantat

Die Erfindung betrifft ein Implantat zur Einbringung in ein Lebewesen, bevorzugt den Menschen, umfassend wenigstens eine Kammer, deren Kammerwandung zumindest teilbereichsweise semipermeabel, bevorzugt dessen gesamte

Kammerwandung semipermeabel ausgebildet ist, wobei in die Kammer lebende Zellen eingebracht sind oder zumindest einbringbar sind.

Ein solches Implantat ist im Stand der Technik bekannt, z.B. durch die Publikation von Ludwig et. al.,„Favorable outcome of experimental islet Xenotransplantation without immunosuppression in a nonhuman primate model of diabetes“, in PNAS October 31 , 2017, 114 (44) 11745-11750.

Diese Publikation beschreibt ein Implantat mit einer Kammer, in welche

Langerhans-Zellen eingebracht sind. Die Kammer mit den Zellen ist vorgesehen, im Bauchbereich in das Fettgewebe des Körpers eines Lebewesens implantiert zu werden. Alternativ kann die Implantation der Kammer subkutan oder im Bereich der Bauchhöhle erfolgen. Über eine semipermeable Membran hinweg, welche eine Wandung der Kammer bildet, sollen die Zellen mit Glukose aus dem Blut des Lebewesens versorgt werden, woraufhin die Zellen Insulin produzieren, das seinerseits durch die Membran hindurch ins Blut Übertritt.

Die Membran ist somit für Glukose und Insulin durchlässig, insbesondere wobei Glukose und Insulin in entgegengesetzten Richtungen durch die Membran hindurchgehen. Die Membran ist hingegen undurchlässig für Bestandteile des Immunsystems des Lebewesens, wie z.B. Zellen, sowie Proteine, vorzugsweise Antikörper, des Immunsystems des Lebewesens, in welches die Kammer implantiert ist, so dass die körperfremden lebenden Zellen in der Kammer nicht der Immunabwehr des Körpers ausgesetzt sind.

Dieses bekannte Implantat weist weiterhin einen zusätzlichen Kammerbereich auf, der frei ist von Langerhans-Zellen und einen Sauerstoffspeicher bildet, der ebenfalls über eine andere Membran an die Langerhans-Zellen angrenzt. Diese andere Membran ist saustoffdurchlässig und soll dazu dienen, die Langerhans- Zellen aus dem Sauerstoffspeicher mit Sauerstoff zu versorgen, damit die

Langerhans-Zellen überleben.

Mittels eines solchen Implantates des Standes der Technik und auch der hier weiterhin nachfolgend beschriebenen Erfindung sollen z.B. Diabetes- Erkrankungen behandelt werden, d.h. das Implantat soll die fehlende oder reduzierte Funktion der körpereigenen Bauchspeicheldrüse ersetzen oder zumindest unterstützen.

Problematisch bei diesem bekannten Implantat ist es, dass es keinen direkten Blutkontakt hat, sondern die Glukose mittelbar über das Fettgewebe zum

Implantat gelangen muss. Gleiches gilt für das in der Kammer durch die

Langerhans-Zellen gebildete Insulin. Daraus resultiert eine zeitliche Verzögerung zwischen einem Glukoseanstieg im Blut und der darauf folgenden Insulin-Antwort durch das Implantat.

Weiterhin ist problematisch, dass in regelmäßigen Abständen der Sauerstoff- Speicher aufgefüllt werden muss, um die Langerhans-Zellen am Leben zu halten.

Aus der Publikation WO 91/02498 A1 ist ein weiteres Implantat dieser Art bekannt, welches eine künstliche Bauchspeicheldrüse bilden soll, bei dem mittels einer semipermeablen Hohlfaser Blut durch eine Kammer geführt wird, in der

Langerhans-Zellen angeordnet sind.

Die Kammer ist hier im Wesentlichen dadurch gebildet, dass die Langerhans- Zellen um die benannte semipermeable Hohlfaser angeordnet und durch eine weitere Hohlfaser außen umgeben sind, somit faktisch eine Kammer gebildet ist zwischen den beiden Wandungen einer doppelwandigen Hohlfaser. Die außen von Langerhans-Zellen umgebene innere semipermeable Hohlfaser soll innen von Blut durchflossen sein.

Durch das Blut in der semipermeablen Hohlfaser werden die darum herum angeordneten Langerhans-Zellen durch die semipermeable Hohlfaserwandung hinweg sowohl mit Sauerstoff versorgt als auch direkt mit Glukose, so dass im Gegensatz zum zuvor benannten Stand der Technik keine wesentliche zeitliche Verzögerung zwischen Glukoseanstieg und Insulinantwort im Blut zu erwarten ist und ein solches Implantat die natürliche Funktion einer Bauchspeicheldrüse besser nachbildet.

Auch hier ist die semipermeable Hohlfaserwandung eine Membran, welche für Sauerstoff, Glukose und Insulin durchlässig ist, aber für Immunbestandteile, insbesondere Immunzellen des Lebewesens, in welches das Implantat implantiert ist, undurchlässig ist.

Bei diesem bekannten Implantat ist es vorgesehen, die doppelwandige Hohlfaser wie ein künstliches Blutgefäß im Körper eines Lebewesens anzuordnen, wobei die blutführende innere semipermeable Hohlfaser an der einen Seite, der

Eingangsseite, an ein körpereigenes arterielles Blut führendes Gefäß

angeschlossen wird und an der anderen Seite, der Ausgangsseite, an ein venöses Blut führendes Blutgefäß angeschlossen wird. So wird sichergestellt, dass die Langerhans-Zellen mit genügend Sauerstoff aus dem sauerstoffhaltigen arteriellen Blut versorgt werden können. Im Gegensatz zum zuvor benannten Stand der Technik benötigt dieses Implantat somit keinen aufzufüllenden Sauerstoff- Speicher mehr, sondern wird direkt durch das körpereigene Blut mit Sauerstoff versorgt.

Nachteilig bei diesem Implantat ist es hingegen, dass es in der beschriebenen Anordnung einen Blutkurzschluss zwischen dem arteriellen und venösen System des Körpers eines Lebewesens erzeugt. Es ist somit eine Aufgabe der Erfindung ein Implantat der eingangs genannten Art bereitzustellen, dass die Möglichkeit zur Sauerstoffversorgung direkt aus dem körpereigenen Blut aufweist, weiterhin aber den Blutkreislauf des Körpers in den es implantiert ist, nicht negativ beeinflusst, insbesondere also welches einen Blutkurzschluss zwischen arteriellem und venösen System des Körpers vermeidet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Implantat wenigstens ein aus einem kollabierten Zustand expandierbares Ankerelement umfasst, das mit der wenigstens einen Kammer verbunden ist, wobei das

Implantat mittels des wenigstens einen Ankerelements an einer

Gefäßinnenwandung eines Blutgefäßes des Lebewesens befestigbar ist, insbesondere eines arteriellen Blutgefäßes und bevorzugt der Aorta. Insbesondere kann das Ankerelement selbst an der Gefäßinnenwandung eines Blutgefäßes befestigt sein oder nur die befestigende Kraft bereitstellen, die mittelbar über ein anderes Element, z.B. die Kammer oder deren Wandung auf das Gefäß ausgeübt wird.

Diese Ausbildung der Erfindung ist insoweit vorteilhaft, weil die wenigstens eine Kammer des Implantates mit den darin befindlichen lebenden Zellen,

insbesondere Langerhans-Zellen, einen direkten Kontakt zum Blut hat, also sowohl mit Sauerstoff als auch mit Glukose über die semipermeable

Kammerwandung versorgt ist, jedoch das Implantat nicht ein zu einem Blutgefäß externes Element ist, sondern im Gegensatz dazu innerhalb eines Blutgefäßes angeordnet und an der Gefäßwandung verankert werden kann, so dass es lagestabil im Blutgefäß positionierbar ist und bleibt.

So wird ein Kurzschluss zwischen arteriellem und venösen System vermieden, da der Blutfluss im Körper des Lebewesens nicht durch das Implantat hindurch umgeleitet wird, sondern auch nach der Implantation seinen natürlich gegebenen Verlauf hat. Das Implantat der Erfindung befindet sich also nach der Implantation in einem natürlich gegebenen Bereich des Blutkreislaufes. Bevorzugt wird das Implantat direkt in ein Blutgefäß eingesetzt, welches arterielles Blut führt. Weiter bevorzugt ist das Implantat eingerichtet, in die Aorta eines Lebewesens, bevorzugt des Menschen eingesetzt zu werden.

Wie auch im Stand der Technik ist die Kammer des Implantates, in welcher lebende Zellen entweder bereits vor der Implantation vorhanden sind, oder in welche zumindest lebende Zellen eingebracht werden können, z.B. erst nach der Implantation, semipermeabel.

Im Sinne der Erfindung wird eine Kammerwandung als semipermeabel

verstanden, wenn bestimmte erste Stoffe, insbesondere eine erste Gruppe von bestimmten Stoffen durch die Kammerwandung hindurchtreten kann, jedoch bestimmte zweite Stoffe, insbesondere eine zweite Gruppe von bestimmten Stoffen durch die Kammerwandung nicht hindurchtreten kann. Insbesondere soll der Begriff der Stoffe dabei im Sinne der Erfindung Moleküle chemischer

Verbindungen, aber auch Zellen, insbesondere körpereigene Zellen umfassen.

Die Semipermeabilität kann z.B. dadurch gegeben sein, dass die

Kammerwandung Poren aufweist, die eine vorbestimmte Größe haben,

insbesondere eine vorbestimmte maximale Größe nicht übersteigen, so dass nur genannte erste Stoffe, bzw. Stoffe der ersten Gruppe durch die Poren

hindurchtreten können, nicht aber zweite Stoffe bzw. die Stoffe der genannten zweiten Gruppe.

Bevorzugt ist bei der Erfindung die Kammerwandung, insbesondere die Größe von deren Poren so gewählt, dass Stoffe unter einem bestimmten Molekulargewicht oder unter einer bestimmten Molekülgröße durch die Kammerwandung

hindurchtreten können, die Stoffe oberhalb dieses bestimmten Molekulargewichtes oder der bestimmten Molekülgröße jedoch durch die Kammerwandung nicht hindurchtreten können.

Bei der Erfindung ist die Porengröße bevorzugt so gewählt, dass Stoffe mit denen die lebenden Zellen wechselwirken sollen, zwischen dem Blut und dem Inneren der Kammer durch die Kammerwandung hindurch, insbesondere in beiden

Richtungen ausgetauscht werden können, jedoch Stoffe, mit denen die lebenden Zellen nicht wechselwirken sollen, nicht durch die Kammerwandung hindurchtreten können, insbesondere also nicht aus dem Blut in das Innere der Kammer übertreten können. Bevorzugt sind die Poren der Kammerwandung so gewählt, dass Zellen sowie Proteine, vorzugsweise Antikörper, des

Immunabwehrsystems des Lebewesens, in welches das Implantat eingesetzt ist, insbesondere die Immunglobuline, nicht durch die Kammerwandung

hindurchtreten können. Bevorzugt sind in diesem Fall somit die Poren der

Kammerwandung kleiner als die kleinsten Stoffe des Immunsystems,

insbesondere Zellen des Immunsystems des zu behandelnden Lebewesens, insbesondere aber größer als die Moleküle von Glukose und/oder Insulin.

Beispielsweise kann die Kammerwandung Poren aufweisen, welche für Stoffe mit einer Molekülmasse größer 150 kDalton (150000 Dalton) undurchlässig sind, da im Wesentlichen die Immunglobuline eine größere Molekülmasse aufweisen. Weiter bevorzugt sind die Poren so gewählt, dass Stoffe mit mehr als 100kDalton, bevorzugt Stoffe mit mehr als 50 kDalton, weiter bevorzugt Stoffe mit mehr als 10kDalton Molekülmasse nicht hindurchtreten können.

Bezogen auf die hier bevorzugte Anwendung des Ersatzes der

Bauchspeicheldrüsenfunktion durch Langerhans-Zellen als lebende Zellen in der Kammer können hingegen Glukose mit etwa 180 Dalton und Insulin mit etwa 5.700 Dalton bei jeder der zuvor genannten Auswahlen der Grenz-Molekülmasse durch die Poren der Kammerwandung hindurchtreten. Ebenso kann das weiterhin noch kleinere Sauerstoff-Molekül die Kammerwandung durchdringen.

Bevorzugt sind die Poren in der Größe so gewählt, dass die Poren Stoffe am Durchtritt durch die Kammerwandung hindern, deren Molekülmasse wenigstens 2- fach größer ist als der größte Wert der Molekülmasse desjenigen Stoffes aus der ersten Gruppe von Stoffen, mit denen eine Wechselwirkung mit den lebenden Zellen erwünscht ist.

In der bevorzugten Anwendung des Ersatzes der Bauchspeicheldrüsenfunktion durch das Implantat wäre der Stoff mit der größten Molekülmasse aus der Gruppe der Stoffe, mit denen die Wechselwirkung gewünscht ist, das Insulin-Molekül, mit einer Masse von ca. 5,7 kDalton, so dass die Porengröße bevorzugt zumindest so gewählt wäre, dass Stoffe größer 11 ,4 kDalton am Durchtritt gehindert wären.

Diese Auswahl der Porengröße hat den Vorteil auch Zerfallsstoffe, die von absterbenden oder abgestorbenen ursprünglich lebenden Zellen, insbesondere Langerhans-Zellen nicht zum Blut übertreten können und so eine Stimulation des Immunsystems durch diese Stoffe ausgeschlossen wird. Beispielsweise können so Antigen-Polypeptide am Austritt aus der Kammer in das Blut gehindert werden, deren Molekülmassen kleiner als die der Immunglobuline sind, deren

Vorhandensein im Körper des Lebewesens aber eine Immunantwort stimulieren würden.

In einer bevorzugten Ausführung kann die Kammerwandung ganz oder zumindest teilbereichsweise durch eine Membran gebildet werden, welche Poren aufweist mit einer Größe kleiner gleich 400 Nanometer, bevorzugt kleiner gleich 350 nm, weiter bevorzugt kleiner gleich 300 nm, insbesondere die den Durchgang von Sauerstoff, Glukose und Insulin ermöglichen, aber Immunglobuline am Übertritt hindern. Eine solche Membran, die beispielsweise zur zumindest teilbereichsweisen Bildung einer Kammerwandung geeignet ist, ist z.B. erhältlich als PTFE-Membran unter der Bezeichnung„Biopore“ von der Firma Millipore, Schwalbach, Germany.

Die Kammer weist bevorzugt ein füllbares Volumen bzw. im gefüllten Zustand ein Volumen von 2 ml bis 10 ml, bevorzugt von 3,5 ml bis 7,5 ml, weiter bevorzugt von 4,5 ml bis 5,5 ml auf.

Wenngleich bei der Erfindung die Anwendung zur Nachbildung der

Bauchspeicheldrüsenfunktion besonders bevorzugt ist, ist die Erfindung nicht auf diese Anwendung beschränkt.

Eine andere mögliche Anwendung erschließt sich z.B. bei der Behandlung von Hämophilie, der eine Störung bei der Produktion von Gerinnungsbestandteilen im Blut zugrunde liegt, z.B. Hämophilie A: Faktor VIII Mangel; Hämophilie B: Faktor IX Mangel. Es könnten in dieser Anwendung lebende Zellen, z.B. vom Gefäßendothel oder Lebersinusoid-Zellen in der Kammer bevorratet werden, welche diese Gerinnungsbestandteile bilden und über die Kammerwandung in das Blut abgeben, wobei sie aus dem Blut mit Sauerstoff versorgt werden.

Eine weiterhin mögliche Anwendung liegt darin, als lebende Zellen

Schilddrüsenzellen in der Kammer anzuordnen, welche Schilddrüsenhormone, z.B. Thyreoglobulin (TSH), Trijodthyronin (T3), Tetrajodthyronin (T4) ins Blut über die Kammerwand hinweg abgeben, z.B. nach einer Thyroidetomie. Während es sich bei T3 und T4 um Moleküle einer geringen Daltongröße handelt werden bei TSH bevorzugt körpereigene Zellen in die Kammer eingebracht, da die TSH- Molekülmasse mit ca. 660 kDalton größer ist als die Masse von Immunglobulinen, so dass eine Immunantwort auf fremde Zellen durch eine Semipermeabilität der Kammerwand nicht ausschließbar wäre. Die Membran wäre hier zumindest insoweit semipermeabel, als dass sie den Übertritt der Schilddrüsenzellen selbst aus der Kammer heraus verhindert, aber Sauerstoff und die Hormone durchlässt.

Allgemein kommen in einem erfindungsgemäßen Implantat bevorzugt solche lebende Zellen zum Einsatz, die in der Lage sind nach Empfang von Botenstoffen aus dem Blut über die Kammerwandung Antwortstoffe zu bilden und über die Kammerwandung hinweg ins Blut abzugeben. Z.B. die schon genannten

Langerhans-Zellen, die nach Empfang von Glukose als Botenstoff das Insulin als Antwortstoff bilden. Hier ist die Semipermeabilität der Kammerwand zumindest so eingerichtet, dass Botenstoffe und Antwortstoffe, insbesondere auch Sauerstoff oder andere Nährstoffe die Kammerwand durchdringen können, Immunglobuline oder andere ungewünschte Stoffe nicht.

Die lebenden Zellen können in einer möglichen Ausführung innerhalb der Kammer in einer Matrix gebunden sein, insbesondere so dass diese Zellen ortsfest gebunden sind. Eine solche Matrix kann z.B. durch ein Alginat gebildet sein. Diese Matrix kann zusätzlich zur äußeren Membran zum Immunschutz der Zellen beitragen, beispielsweise dadurch, dass diese Matrix eine Diffusion von Glukose und Insulin zulässt, die Diffusion von Stoffen des Immunsystems aber zumindest hemmt, wenn nicht sogar unterdrückt. Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass nicht nur das wenigstens eine Ankerelement aus einen kollabierten Zustand expandierbar ist, sondern auch die wenigstens eine Kammer des Implantates. Z.B. kann hierfür die wenigstens eine Kammer durch eine inflatierte oder zumindest inflatierbare semipermeable Membran ausgebildet ist.

Eine solche Kammer kann z.B. vor der Implantation im ungefüllten Zustand vorliegen und z.B. zusammen mit dem noch kollabierten wenigstens einen

Ankerelement mittels eines Katheters in ein bevorzugt arterielles Blutgefäß eines Lebewesens eingebracht und dort durch Expansion des wenigstens einen

Ankerelementes ortsfest platziert werden, z.B. dadurch, dass ein expandierendes Ankerelement sich von innen an die Gefäßwand anlegt und eine Haltekraft, insbesondere radiale, Haltekraft auf die Gefäßwand ausübt. Hierdurch ergibt sich eine atraumatische Befestigung des Implantates ohne invasiven Eingriff in die Gefäßwandung des Lebewesens.

Anschließend kann es vorgesehen sein, das innere Volumen der wenigstens einen Kammer aufzufüllen mit den lebenden Zellen, die z.B. durch den Katheter zur Kammer gebracht werden.

Um dies zu ermöglichen kann die wenigstens eine Kammer eine Ventilvorrichtung umfassen, an die eine Füllvorrichtung anschließbar ist, durch die hindurch das Innere der Kammer mit einem lebende Zellen umfassenden Fluid füllbar ist, insbesondere auch durch die hindurch die Kammer entleerbar ist. So kann auch eine spätere Explantation ermöglich werden. Das Fluid kann eine Matrix ausbilden, in der die Zellen immobilisiert sind, dass aber durch Diffusion einen Transport der Stoffe zulässt, die durch die Kammerwand hindurchtreten können. Das Fluid kann z.B. durch das zuvor genannte Alginat ausgebildet sein.

Die Füllvorrichtung kann Teil eines Katheters sein oder auch durch diesen zum Implantat geführt sein.

Eine weiterhin bevorzugte Ausführung kann vorsehen, dass die Kammer in axialer Richtung des Implantates, insbesondere die mit der Blutflussrichtung im natürlichen Gefäß nach einer Implantation übereinstimmt, in wenigstens zwei Kammerbereiche mit einer ersten Querschnittsgröße unterteilt ist, wobei axial benachbarte Kammerbereiche durch einen Verbindungsbereich mit einer zweiten Querschnittsgröße fluidisch verbunden sind, wobei die zweite Querschnittsgröße kleiner ist als die erste Querschnittsgröße, insbesondere wobei die

Kammerbereiche und der wenigstens eine Verbindungsbereich ein gemeinsames inneres Volumen der Kammer umgrenzen.

Es kann sich so faktisch ein mit lebenden Zellen gefüllter Schlauch mit Bereichen verschiedener Querschnitte, insbesondere Durchmesser ergeben, wobei die Verbindungsbereiche mit den geringeren Querschnitten die Bereiche größerer Querschnitte flexibel verbinden, so dass die gebildete Abfolge dieser Bereiche sich leicht an eine Krümmung eines Blutgefäßes anpassen kann. Vorteilhafter Weise kann aufgrund der fluidischen Verbindung dieser Bereiche die Kammer insgesamt in einem Schritt mit den lebenden Zellen gefüllt werden.

In einer alternativen Ausführung kann die Erfindung vorsehen, dass das Implantat wenigstens zwei in axialer Richtung des Implantates hintereinander liegende Kammern aufweist, wobei axial benachbarte Kammern durch ein

Verbindungselement flexibel verbunden sind, insbesondere wobei jede Kammer ein eigenen inneres Volumen umgrenzt. Hier sind die einzelnen Kammern flexibel verbunden mit dem zuvor benannten Vorteil der flexiblen Anpassung an eine Gefäßkrümmung, hingegen haben alle Kammern ein eigenes separiertes Volumen und werden, sofern sie noch schon vor der Implantation gefüllt sind jeweils, bevorzugt nacheinander mit den lebenden Zellen befüllt, insbesondere wofür jede Kammer eine eigene Ventilvorrichtung haben kann.

Statt einer Anordnung von mehreren Kammern oder Kammerbereichen in axialer Richtung hintereinander aber auch kumulativ zusammen mit dieser Ausbildung kann es auch vorgesehen sein, dass das Implantat wenigstens zwei im

Querschnitt senkrecht zur axialen Richtung nebeneinander angeordnete Kammern aufweist. Als axiale Richtung ist hier die Blutflussrichtung innerhalb des Gefäßes zu verstehen und/oder die Richtung in der das Implantat die längste Erstreckung aufweist. Die radiale Richtung liegt senkrecht hierzu.

Bevorzugt kann die Erfindung weiter vorsehen, dass im expandierten Zustand des wenigstens einen Ankerelements und der wenigstens einen Kammer der durchflossene Querschnitt eines Blutgefäßes in den das Implantat eingesetzt ist um nicht mehr als 50% des ursprünglichen Querschnitts des Blutgefäßes ohne Implantat reduziert ist. So wird sichergestellt, dass der Blutfluss nicht zu sehr durch den Einsatz des Implantates beschränkt wird.

Die Erfindung kann weiterhin vorsehen, dass eine Kammer, insbesondere zumindest im inflatierten Zustand im Querschnitt, also senkrecht zur axialen Richtung, eine Rautenform ausbildet oder eine Kreuzform ausbildet oder eine Sternform mit wenigstens vier äußeren Spitzen ausbildet oder eine Ellipse, insbesondere z.B. eine Kreisform als Speziallfall der Ellipse, ausbildet oder eine Ringform ausbildet. Diese Querschnittsform kann in der axialen Richtung zumindest über den überwiegenden, bevorzugt mittigen Anteil der axialen Länge der Kammer ungeändert sein, insbesondere nur in den Endbereichen verschieden sein, z.B. durch eine Verjüngung zu einer Spitze. Eine Verjüngung kann, sofern sie nicht an beiden axialen Enden vorgesehen ist, zumindest am angeströmten Ende ausgebildet sein.

Es ergeben sich so mehrere Möglichkeiten eine große von Blut umströmte

Oberfläche der Kammer auszubilden, so dass sich eine hohe Effizienz im

Austausch der verschiedenen Stoffe durch die Kammerwandung erzielen läßt, insbesondere bei gleichzeitiger hydrodynamisch vorteilhafter Formgebung.

Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Kammer von dem wenigstens einen Ankerelement zumindest bereichsweise radial und / oder axial umgeben ist.

Insbesondere bei einer radial umgebenden Anordnung kann z.B. die wenigstens eine Kammer im Inneren eines zumindest im expandierten Zustand

röhrenförmigen Ankerelementes angeordnet ist. Ein solches röhrenförmiges Ankerelement kann sich z.B. nach Expansion mit den radial außen liegenden Flächenbereichen an der Gefäßinnenwandung abstützen. Ein Ankerelement kann in dieser Ausführung z.B. wie ein dilatierter Stent ausgebildet sein.

Die Kammer kann beispielsweise durch radial erstreckte Verbinder mit dem Ankerelement verbunden sein oder die Kammer kontaktiert mit ihrer radial außen liegenden Mantelfläche das Ankerelement innenseitig.

Allgemein wird bei dieser und anderen Ausführungen unter„radial erstreckt“ auch verstanden, dass das so bezeichnete Element, z.B. ein Verbinder bzw.

Verbindungselement zumindest eine radiale Richtungskomponente aufweist, bevorzugt eine überwiegend radiale Richtungskomponente.

Bevorzugt kann dabei die Kammer röhrenförmig ausgebildet sein. In diesem bevorzugten Fall kann die Kammer radial innen von Blut durchflossen sein.

Es kann auch vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Ankerelement zumindest bereichsweise radial innenliegend zu zumindest einen Teilbereich der wenigstens einen Kammer, bevorzugt der ganzen, insbesondere röhrenförmigen Kammer angeordnet ist.

Bei einer röhrenförmigen Ausbildung der wenigstens einen Kammer kann die Erfindung z.B. vorsehen, dass zwischen deren radial innenliegender

Kammerwandung und der radial außen liegenden Kammerwandung ein röhrenförmiges Ankerelement im Volumen des Kammerelementes einliegt, wobei mit dem expandierten Ankerelement mittelbar über die radial außen liegende Kammerwandung eine radial nach außen weisende Befestigungskraft auf eine Gefäßinnenwandung ausübbar ist, insbesondere wobei nach Befestigung die radial außen liegende Kammerwandung zwischen dem Ankerelement und der Gefäßwandung liegt. Auch hier kann ein Ankerelement in der Art eines Stent ausgebildet sein. Unabhängig hiervon ist es ein Vorteil dieser Ausführung, dass das Ankerelement nicht unmittelbar die Gefäßwandung kontaktiert, sondern die radial äußere Kammerwandung die Kantaktfläche zur Gefäßwand bildet, insbesondere wodurch die Befestigungskräfte gleichmäßiger verteilt werden. In dieser Ausführung ist das Ankerelement von zumindest einem Teil der Kammer umgeben, insbesondere nämlich von deren radial außen liegender

Kammerwandung.

Auch ist bei einer röhrenförmigen Ausbildung der wenigstens einen Kammer die mögliche Ausführungsform gegeben, dass die radial außenliegende

Kammerwandung im expandierten Zustand an der Gefäßwand anliegt und von radial innen auf der radial innenliegenden liegenden Kammerwandung ein röhrenförmiges Ankerelement aufliegt, wobei mit dem expandierten Ankerelement mittelbar über die röhrenförmige Kammer eine radial nach außen weisende

Befestigungskraft auf eine Gefäßinnenwandung ausübbar ist, insbesondere wobei nach Befestigung die Kammer zwischen dem Ankerelement und der

Gefäßwandung liegt. Hier kann ein Ankerelement sich über die axialen

Kammerenden in axialer Richtung ausdehnen. In einer solchen Ausführung umgibt das Ankerelement zumindest bereichsweise, hier mit den axialen

Ankerelementenden die Kammer in axialer Richtung, wobei die Kammer in radialer Richtung das Ankerlement ebenso umgibt.

Die Erfindung kann allgemein auch vorsehen, dass die wenigstens eine Kammer zwischen zwei axialen Endbereichen eines einzigen Ankerelementes angeordnet ist, wobei die Endbereiche des Ankerelementes durch einen im Querschnittsmaß verringerten Verbindungsbereich des Ankerelementes verbunden sind, bevorzugt, wobei der Verbindungsbereich durch die wenigstens eine Kammer oder radial außen oder radial innen an der Kammer vorbeigeführt ist.

Die Erfindung kann auch vorsehen, dass ein Ankerelement wenigstens zwei in axialer Richtung verlaufende Streben umfasst, insbesondere zwischen den axialen Endbereichen des Ankerelementes, deren Abstand im Querschnitt durch

Expandieren des Ankerelementes vergrößerbar ist. Diese Streben können einen im Querschnittsmaß (auch nach Expansion) verringerten Verbindungsbereich zwischen den axialen Enden ausbilden. Jede Strebe kann hier in einer

Extremalposition des Kammerquerschnitts angeordnet sein, insbesondere in einer Sternspitze einer im Querschnitt sternförmig ausgebildeten Kammer angeordnet sein.

Solche Streben können in einer möglichen Ausführung Teilbereiche eines schlaufenförmig geführten Drahtes, bevorzugt eines einzigen in wenigstens zwei Schlaufen geführten Drahtes sein. Die Streben können jedoch auch jeweils einzelne Bauteile ausbilden, insbesondere wobei es mehrere Paare von Streben gibt, bevorzugt sich radial gegenüberliegende Streben gibt, deren radialer Abstand vom axialen Implantatinneren nach außen in Richtung zu den axialen

Ankerelementenden zunimmt.

Es kann ebenso vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Kammer zwischen zwei axial beabstandeten Ankerelementen angeordnet ist, wobei die wenigstens eine Kammer auf jeder axialen Seite mit je einem der Ankerelemente verbunden ist. Sofern mehrere Kammern in axialer Folge vorgesehen sind, ist bevorzugt jede Kammer axial von zwei Ankerelementen umgeben. Es gibt sodann eine Folge wie z.B.: Ankerelement-Kammer-Ankerelement-Kammer-Ankerelement- . -

Ankerelement.

Ankerelemente, die in einer axialen Folge angeordnet sind können mit einem Verbindungselement verbunden sein, das die dazwischen angeordnete Kammer durchdringt oder an der Kammer außen vorbeigeführt ist. Ein solches

Verbindungselement kann die verbundenen Ankerelemente auf einem definierten axialen Abstand halten.

Bei allen möglichen Ausführungen kann ein Ankerelement - wie schon zuvor benannt - zumindest bereichsweise als bzw. wie ein expandierbarer Stent ausgebildet sein. Bevorzugt wird allgemein, und insbesondere bei der zuvor genannten Stent-Ausbildung, mit dem wenigstens einen expandierten

Ankerelement, zumindest bereichsweise oder insgesamt ein radial nachgiebiger expandierbarer bzw. expandierter Käfig ausbildet, mit dem eine radial nach außen weisende Befestigungskraft auf eine Gefäßinnenwandung ausübbar ist. Eine Ausführungsform kann vorsehen, dass ein Ankerelement als expandierbarer Stent ausgebildet ist, der nach Expansion der radial innen an der Gefäßwand eines Gefäßes anliegt und über Verbindungselemente, die radial innenseitig am Ankerelement befestigt sind wenigstens eine Kammer, vorzugsweise wenigstens eine röhrenförmig ausgebildete Kammer über ein solches Verbindungselement mit dem Ankerelement verbunden ist. Bevorzugt ist eine insbesondere röhrenförmige Kammer mit einem ihrer axialen Enden, bevorzugt dem angeströmten mit dem Verbindungselement verbunden. Die wenigstens eine Kammer liegt bei der bevorzugten röhrenförmigen Ausbildung hierdurch analog zu einer„Windhose“ stabil im Blutstrom. Bei einer anderen Ausführungsform kann die wenigstens eine Kammer zylindrisch ausgebildet sein.

Bei dieser, aber auch jeder anderen erfindungsgemäßen Ausführung des

Implantates, kann die Verbindung zwischen der wenigstens einen Kammer und dem Ankerelement unlösbar fest ausgebildet sein. In diesem Fall werden

Ankerelement und die wenigstens eine Kammer bei der Implantation gleichzeitig in den Körper des Patienten eingebracht.

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Verbindung nachträglich herstellbar und insbesondere auch lösbar zu gestalten, wodurch sich erschließt, das wenigstens eine Ankerelement und die wenigstens eine Kammer jeweils separat in den Körper einzubringen und dann zu verbinden, z.B. zuerst, das Ankerelement zu

implantieren und, z.B. anschließend, die mindestens eine Kammer mit dem

Ankerelement zu verbinden, z.B. über die Verbindungselemente. Insbesondere können eine Kammer und ein Ankerelement zueinander korrespondierende Kupplungselemente aufweisen, über welche die Verbindung herstellbar ist.

Bevorzugt können so Ankerelement und Kammer zeitlich nacheinander implantiert werden.

Sowohl bei einer initial festen Verbindung, als auch bei der Ausführung, in welcher die Verbindung zwischen Kammer und Ankerelement erst später herstellbar, insbesondere auch wieder lösbar ist, kann die wenigstens eine Kammer bereits ursprünglich mit lebenden Zellen gefüllt sein oder insbesondere nach der Implantation inflatierbar, d.h. mit den lebenden Zellen füllbar sein, insbesondere z.B. mit der zuvor benannten Füllvorrichtung / Ventilanordnung füllbar sein.

Der bevorzugt atraumatisch wirkende Anker kann zusätzlich eine Beschichtung aufweisen. Eine Beschichtung kann z.B. aus Silikon ausgebildet sein,

insbesondere was weiterhin die atraumatische Wirkung unterstützen kann.

Auch kann das Ankerelement, insbesondere zur Vergrößerung der Positionstreue, in radialer Richtung gegen die Gefäßwand gerichtete Vorsprünge, z.B. Noppen, Wellen, Spikes oder ähnliche Befestigungselemente beinhalten, bevorzugt, wobei die überwiegende Fixierungskraft jedoch von der atraumatischen Anlage des Ankerelementes an die Gefäßwand ausgeht. Es kann vorgesehen sein, dass solche Vorsprünge zumindest teilweise in die Gefäßwandung eindringen und zur Befestigung beitragen.

Weiterhin kann bevorzugt die gesamte Kammerwandung semipermeabel sein und die gesamte Mantelfläche der Kammerwandung im implantierten Zustand von Blut kontaktiert sein, also bevorzugt die Kammer allseitig umströmt sein vom Blut. Hier wird im Wesentlichen eine Kammer ohne Kontakt zur Gefäßwandung mit allseitigem Abstand zu Gefäßwandung im freien inneren Querschnitt des Gefäßes positioniert sein. In einer solchen Ausführung kann weiter bevorzugt die Kammer röhrenförmig ausgebildet sein

Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Figuren näher erläutert.

Figur 1 zeigt eine Ausführung eines Implantates im Längsschnitt das in einem natürlichen Blutgefäß 1 eines Lebewesens, z.B. des Menschen angeordnet ist, z.B. in der Aorta. Das Implantat umfasst eine mit lebenden Zellen gefüllte Kammer 2 mit semipermeabler Kammerwandung / Membran und ein einziges hier expandiertes Ankerelement 3, das axial zu beiden axialen Seiten der Kammer 2 diese Kammer 2 umgibt.

Die lebenden Zellen sind in dieser und den nachfolgenden Figuren als Schraffur angedeutet. Die Semipermeabilität der Kammerwandung ist in allen Figuren durch die gestrichelte Darstellung der die Kammerwandung repräsentierenden Linie visualisiert.

Das Ankerelement 3 weist zwei axiale Enden 3a und 3b auf, die durch einen im Querschnitt (Abstand der Drahtabschnitte) kleineren Verbindungsbereich 3c verbunden sind, an welchem die Kammer 2 befestigt ist, insbesondere welcher die Kammer 2 durchdringt.

Die Figur 1 zeigt eine Ausführung eines Ankers 3 mit axialen Enden 3a, 3b, bei welcher der Anker 3 durch mehrere einzelne Drähte 3d ausgebildet ist, , die eine gemeinsame Verbindung, hier in einer axial endseitigen Verbindungsstelle 3f aufweisen, die an zumindest einem der axialen Ankerendbereiche gebildet ist. Die Drähte können z.B. durch Längsschnitte eines Rohres entstanden sein.

Im Verbindungsbereich 3c sind die Drähte sich kontaktierend zusammengelegt und durchdringen die Kammer 2 in gemeinsamer Verbindung. Die Kammer 2 kann z.B. mit Kreisquerschnitt den Verbindungsbereich 3c, z.B. koaxial umgeben. Hier hat der Verbindungsbereich 3c einen geringeren Querschnitt als die axialen Enden 3a, 3b des Ankerelementes 3 am Ort der Befestigung 3e.

Figur 2 (ebenso im Lägsschnitt) unterscheidet sich von Figur 1 dadurch, dass im Verbindungsbereich 3c zwar eine Querschnittsverringerung gegenüber den axialen Enden 3a, 3b im Befestigungsbereich 3e vorliegt, aber hier sind die Drähte 3d entweder durch Extremalpositionen des Kammerquerschnittes gelegt, wie es z.B. der Querschnitt der Figur 7C zeigt , oder die Drähte sind in der Oberfläche oder oberflächennah an oder in der Kammerwandung angeordnet. Auch so können in einer bevorzugten Ausführung die Drähte 3d des Verbindungsbereiches 3c zu einer Expansion der Kammer 2 beitragen.

Figur 3 zeigt im Längsschnitt eine Weiterbildung der Figur 2, bei welcher die Ankerendbereiche 3a, 3b von einem Maschenelement 3e in Umfangsrichtung umgeben sind. Die Ankerendbereiche 3a, 3b bilden so eine Stent-artige

Ausführung mit vergrößerter Kontaktfläche zur Gefäßinnenwandung. Gegenüber Figur 3 zeigt die Figur 4 im Längsschnitt eine axiale Abfolge mehrerer Kammern 2, wobei jede Kammer 2 von einem Ankerbereich 3a, 3b eines einzigen Ankers 3 umgeben ist und von einem jeweiligen Verbindungsbereich 3c durchdrungen ist, insbesondere mittig.

In einem alternativen Verständnis kann die Konstruktion so verstanden werden, dass jede Kammer 2 axial beidseits von einem separaten Ankerelement 3 umgeben ist, wobei die separaten Ankerelemente 3 mit einem, z.B.

querschnittsverringerten, Verbindungselement 3c verbunden sind.

Figur 5 zeigt linksseitig im Längsschnitt (links geschlossen, rechts offen) und rechtsseitig im Querschnitt eine Ausführung, in der ein Ankerelement 3 eine Kammer 2 radial umgibt, wofür das Ankerelement 3 im Wesentlichen röhrenförmig ausgebildet ist und die Kammer 2 koaxial in dem Ankerelement 3 liegt und an diesem durch Verbindungselemente 3g befestigt ist, insbesondere die zumindest im Wesentlichen radial verlaufen, bzw. eine radiale Richtungskomponente aufweisen. So ist die Kammer 2 allseitig von Blut im Gefäß 1 umströmt. Das Ankerelement 3 bildet im Wesentlichen eine maschenartige expandierte Stent- Form nach. Die Kammer 2 ist hier im Querschnitt senkrecht zur Blutstromrichtung im Wesentlichen kreis-zylindrisch ausgebildet.

In der Ausführung der Figur 6 sind linksseitig im Längsschnitt (links geschlossen, rechts offen) und rechtsseitig im Querschnitt sowohl das Ankerelement 3 als auch die Kammer 2 röhrenförmig ausgebildet und liegen koaxial ineinander, wobei die radial außen liegende Kammerwandung der Kammer 2 am Ankerelement radial innen befestigt ist. Hier ist die Kammer 2 innen von Blut im Gefäß 1 durchflossen. Durch Expansion des Ankerelements 3 wird das radial darin liegenden

Kammerelement 2 ebenso radial vergrößert, im Wesentlichen also expandiert, insbesondere selbst wenn es noch ungefüllt sein sollte und nachträglich gefüllt wird.

Die Figur 7 visualisiert mehrere mögliche Querschnittsformen einer Kammer 2 des Implantates, die mit jeder Art von in dieser Figur nicht gezeigten Ankerelementen kombinierbar ist. Besonders die Sternform von Z.B. Figur 7B oder 7C bildet eine große Oberfläche aus, die in axialer Richtung umströmt werden kann, ohne den Querschnitt des Gefäßes signifikant zu verringern. Eine solche Querschnittsform der Kammer 2 ist somit besonders bevorzugt. In den Extremal-Positionen der Querschnittsform können Drähte 3d des wenigstens einen Ankerelementes angeordnet sein, wie es z.B. zur Figur 7C visualisiert ist. So angeordnete Drähte 3d können durch radial nach außen gerichtete Kräfte zur Expansion des

Kammerelementes 2 beitragen.

Figur 8A visualisiert im Längsschnitt eine Abwandlung der Ausführung von Figur 1 Hier ist die Kammer 2 in axialer Richtung in verschiedene Abschnitte 2b, 2c unterteilt, die verschieden großen Querschnitt, betrachtet senkrecht zur

Längsrichtung / Blutstromrichtung, haben. Die Abschnitte 2b sind gegenüber den Abschnitten 2c im Querschnitt reduziert und führen so zu einer verbesserten Flexibilität der Kammer 2 in diesen Bereichen. Die Abschnitte 2b und 2c sind in axialer Richtung alternierend angeordnet. Die Kammer 2 kann so z.B. an einen gekrümmten Verlauf eines Blutgefäßes 1 angepasst werden. Alle Abschnitte der Kammer 2 bilden ein gemeinsames Volumen aus, dass ggfs gemeinsam gefüllt werden kann, sofern die Füllung nicht bereits initial vorliegt.

Figur 8B visualisiert im Längsschnitt eine Abwandlung von Figur 8A bei der mehrere Kammern 2 in axialer Richtung durch Verbindungselemente 3c separiert und flexibel verbunden angeordnet sind. Diese Kammern 2 haben jeweils ein eigenes separates Volumen.

Figur 9 zeigt in zwei unterschiedlichen Schnittansichten (oben im offenen und unten im geschlossenen Längsschnitt) ein röhrenförmiges Ankerelement 3, z.B. in der Art eines expandierten Stents. Das expandierte Ankerelement 3 legt sich von innen an die Gefäßwandung an. Auf kleinerem Radialabstand verglichen zum Ankerelement 3, hier sogar bereichsweise im Inneren des Ankerelementes 3 sind über Verbindungselemente 3g an ihren angeströmten Enden mehrere Kammern 2 am Ankerelement 3 befestigt, die mit den stromabwärtigen Enden außerhalb des Ankerelementes 3 liegen können, aber nicht müssen. Insbesondere kann das stromabwärtige Ende der Kammerelemente 2 im Blutstrom frei schwimmen.

Ggfs kann auch das angeströmte Ende einer Kammer 2 außerhalb des

Ankerelementes 3 liegen. Dann wäre die Kammer zwar mit kleineren

Radialabstand als das Ankerelement angeordnet, hat also kleineren radialen Abstand zur Gefäßmittenachse als das Ankerelement 3, ist aber in radialer Richtung nicht vom Ankerelement 3 überdeckt, bzw. umgeben.

Ähnlich wie Windhosen liegen so die Kammern 2 im Blutstrom und richten sich aus, insbesondere wenn sie selbst röhrenförmig ausgebildet sind. In dieser Ausführung sind die Kammern zylindrisch, so wie in Figur 7 F dargestellt, können gemäß Figur 7 G aber auch röhrenförmig sein. Die Kammern 2 können am angeströmten Ende eine lösbare Verbindung aufweisen zum Verbindungselement 3g, z.B. durch korrespondierende Kupplungselemente 3h an dem Kammerelement 2 und dem Ankerelement, bzw. Verbindungselement 3g.

Figur 10 zeigt linksseitig im Längsschnitt (links geschlossen, rechts offen) und rechtsseitig im Querschnitt eine Ausführung mit einer einzigen röhrenförmigen Kammer 2, die zwischen einer radial inneren Kammerwandung 2e und einer radial äußeren Kammerwandung 2f gebildet ist, wobei letztere die Innenwandung eines Gefäßes 1 kontaktiert.

In dieser Ausführung ist das Ankerelement vollständig im Volumen der Kammer 2 angeordnet, hier nämlich als röhrenförmiges Ankerelement 3 im Bereich zwischen den beiden Kammerwandungen 2e und 2f. Durch die Expansion des

Ankerelementes 3 wird die radial außenliegende Kammerwandung 2f an die Gefäßwandung gedrückt und verteilt die wirkende Kraft gleichmäßig. Selbst ein mit Maschen ausgebildetes Ankerelement kann so nicht von Gewebe des

Gefäßes umwachsen werden.

Bei Figur 11 sind linksseitig im Längsschnitt (links geschlossen, rechts offen) und rechtsseitig im Querschnitt Kammer 2 und Ankerelement 3 ebenfalls wiederum röhrenförmig ausgebildet, wobei das Ankerelement 3 zumindest bereichsweise, bevorzugt mit einem axial mittigen Bereich, mit seiner radial äußeren Wandung die radial innen liegende Wandung der röhrenförmigen Kammer 2 kontaktiert. Die befestigende Kraft des Ankerelementes 3 wird so über das gesamte Polster der gefüllten Kammer 2 verteilt. In axialer Richtung reicht das Ankerelement 3 über die axialen Kammerenden beidseitig hinaus und liegt in diesen axialen Endbereichen direkt an der Gefäßwandung an.

Das Ankerelement wird in der Figur 12 (oben im Längsschnitt, unten im

Querschnitt) im Wesentlichen durch einen einzigen Draht ausgebildet, der beidseits der Kammer 2 eine einzige jeweilige Schlaufe bildet, so dass die

Kammer 2 von zwei Drahtabschnitten durchdrungen ist, die hier jeweils in einer Extremalposition des Kammerquerschnitts liegen, nämlich in den weit

beabstandeten Spitzen einer Raute, entsprechend der Figur 7A Das expandierte Ankerelement 3 trägt hier durch die Drahtabschnitte im Verbindungsbereich 3c zu einer Expansion der Kammer 2 bei.

Durch die nachgiebigen axial endseitigen Schlaufen der Ankerendbereiche 3a, 3b wird eine atraumatische Befestigung im Gefäß erzielt, insbesondere da diese Schlaufenenden nur eine radial nach außen gerichtete Befestigungskraft auf die Gefäßwandung ausüben, bevorzugt ohne in die Gefäßwandung einzudringen.

Gemäß Figur 13 (oben im Längsschnitt, unten im Querschnitt) ist das

Ankerelement 3 durch mehrere Schlaufen eines einzigen oder auch mehrerer Drähte 3d ausgebildet. In dem gegenüber den axialen Enden 3a, 3b

querschnittsreduzierten (betrachtet senkrecht zur Blutströmungsrichtung /

Längsrichtung des Implantates) Verbindungsbereich 3c durchsetzten mehrere Drahtabschnitte die Kammer 2, wobei die Drahtabschnitte auch hier jeweils in einer Extremalposition des Kammerquerschnittes liegen können, hier in den Spitzen einer Sternform, gemäß Figur 7C. So wird eine große umströmte Fläche geschaffen und durch den Verbindungsbereich 3c die Sternform stabilisiert, bzw. expandiert. An den axialen Enden 3a und 3b können die Schlaufen der Drähte 3d oder des einzigen Drahtes sich kreuzend geführt sein. An den Kreuzungsorten können die sich kreuzenden Drahtbereiche lose über und/oder untereinander geführt sein. Ebenso können die Drahtbereiche an den Kreuzungsorten verbunden sein, z.B. durch ein Verbindungselement oder auch durch z.B. stoffschlüssige Verbindung, z.B. Verschweißung oder Verklebung.

Die Kammern 2 können allgemein bei allen gezeigten und auch nicht gezeigten Ausführungen bereits vor der Implantation gefüllt sein.

Figur 14 visualisiert im Längsschnitt hingegen eine Ausführung am Beispiel des Implantates der Figur 12, bei der die Kammer 2 zunächst ungefüllt ist, nach der Implantation aber bereits durch den Verbindungsbereich 3c des Ankerelementes 3 im leeren Zustand aufgespannt wird. Die Kammer wird hier mittels einer

Füllvorrichtung 4, die an einer Ventilvorrichtung 5 der Kammer 2 angesetzt ist, mit lebenden Zellen befüllt wonach anschließend die Füllvorrichtung von der Kammer 2 abgezogen wird. Im unteren Teil der Figur 3 ist die Kammer fertig befüllt und die Füllvorrichtung entfernt. Eine solche Befüllung ist unabhängig von hier konkret gezeigten konstruktiven Umsetzung des Implantates bei jedem

erfindungsgemäßen Implantat möglich.

Figur 15A zeigt im Längsschnitt eine alternative Ausführung bei der das

Ankerelement 3 durch zwei jeweils axial erstrecke und sich radial

gegenüberliegenden Drähte 3d gebildet wird. Die Drähte 3d haben im

Verbindungsbereich, welche die axialen Enden 3a, 3b verbindet einen geringeren Abstand zueinander als in den Bereichen 3e, in welchen die Ankerelementenden an der Gefäßwandung anliegen. An den axialen Enden 3a und 3b sind die Drähte 3d nicht miteinander verbunden. Da hier gegenüber der Figuren 12 bis 14 die Schlaufenführung an den Ankerenden 3a/3b fehlt, können die Drähte 3d, keine Auffaltung der Kammer 2 bewirken, vielmehr ist die Wirkweise umgekehrt, d.h. durch eine aufgefüllte Kammer 2, z.B. bei einem Füllvorgang nach der

Implantation werden die Drähte 3d in Position gebracht und erzeugen die radial nach außen gerichtete Befestigungskraft an den Orten 3e. Die Befestigungskraft kann hier durch das Füllvolumen bzw. den Druck in der Kammer 2 geändert werden.

Figur 15B zeigt im Längsschnitt eine Ausführung bei der im Vergleich zu Figur 15A nicht nur zwei sich radial gegenüberliegende Drähte 3d das Ankerelement 3 bilden, sondern mehrere Paare von sich radial gegenüberliegenden Drähten 3d, hier mit 3 Paaren. Auch hier sind die axialen enden 3a / 3b der Drähte ohne Verbindung zueinander. Die Befestigung erfolgt durch Füllen der Kammer 2, wie zu Figur 15A beschrieben.

Bei allen hier gezeigten oder auch nicht gezeigten Ausführungen können die Kammern 2 z.B. mit lebenden Langerhans-Zellen gefüllt sein. Alternativ können bei anderen medizinisch indizierten Anwendung auch andere Zellen in der

Kammer 2 vorhanden sein, insbesondere wie es im allgemeinen Teil beschrieben ist. Die Kammer 2 hat eine deren Volumen umgrenzende Wandung, die durch eine semipermeable Membran 2a ausgebildet ist, durch welche Sauerstoff und Glukose aus dem Blut in die Kammer 2 übertreten kann und durch welche von den lebenden Zellen gebildetes Insulin in Gegenrichtung aus der Kammer 2 in das Blut gelangen kann. Immunglobuline hingegen können die Membran 2a nicht durchdringen, so dass selbst körperfremde Langerhans-Zellen nicht der

Immunantwort des Körpers unterliegen.

Alle Ausführungen verdeutlichen den Vorteil dieses Implantates, nämlich lebende Zellen in der wenigstens einen Kammer direkt im Blutfluss eines natürlichen Blutgefäßes mit wenigstens einem Ankerelement zu fixieren, so dass die lebenden Zellen über den Sauerstoff im Blut versorgt sind, ohne den Blutfluss im Körper abweichend von der naturgegebenen Art zu manipulieren. So werden die lebenden Zellen in der Kammer am Leben gehalten und können über die semipermeable Kammerwandung mit dem Blut Stoffe austauschen ohne durch die Immunabwehr des Körpers angreifbar zu sei, selbst wenn die Zellen körperfremd sind.