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Title:
IMPLANTS COATED WITH BLOOD PLASMA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/107345
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to implants for use in surgical and operative procedures, wherein the implant consists of alloplastic material and is coated with blood plasma or with one or more constituents of blood plasma. The invention further relates to methods for determining a suitable alloplastic material for implantation in an organism, and to methods for producing the implants consisting of alloplastic material and coated with blood plasma or with one or more constituents of blood plasma. In a further aspect, the present invention relates to implants that have been produced by one of the methods according to the invention.

Inventors:
OTTO THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/051774
Publication Date:
August 16, 2012
Filing Date:
February 02, 2012
Export Citation:
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Assignee:
OTTO THOMAS (DE)
International Classes:
A61L17/14; A61L31/00; A61L31/10
Domestic Patent References:
WO2006077036A12006-07-27
Foreign References:
US20080221660A12008-09-11
Other References:
NORTON; BRUEBAKER, LANCET, vol. 367, 2006, pages 566 - 581
HUNSKAAR ET AL., NEUROUROL URODYN, vol. 21, 2002, pages 167
"Fischer Physiologie/Pathophysiologie der Blasenfunktion in praktische Urogynäkologie", 2003, MITTEILUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR INKONTINENZHILFE, pages: 21 - 31
OLSEN ET AL., OBSTET GYNECOL, vol. 89, 1997, pages 501 - 506
ROBINSON; CARDOZO, BJU INT, vol. 93, 2004, pages 25 - 30
OTTO, T., DTSCH ARZTEBL, vol. 106, 2009, pages 34 - 35
STOFFEL JT ET AL., UROLOGY, vol. 73, no. 1, 2009, pages 41 - 46
Attorney, Agent or Firm:
VIERING, JENTSCHURA UND PARTNER (DE)
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Claims:
Ein Implantat, dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat aus alloplastischem Material besteht und mit Blutplasma und/oder einem oder mehreren Bestandteilen von

Blutplasma beschichtet ist.

Das Implantat nach Anspruch 1, wobei das Implantat eine Faser, ein Garn, ein Vlies, ein Gewebe, ein Netz oder eine Membran ist.

Das Implantat nach einem der Ansprüche 1-2, wobei das Blutplasma autologes

Blutplasma ist.

Das Implantat nach einem der Ansprüche 1 -3 zur Verwendung in einem chirurgischen/operativen Verfahren.

Ein Verfahren zur Bestimmung eines geeigneten alloplastischen Materials für die

Implantation in einen Organismus, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Zellkultur Gewebe mit dem alloplastischen Material in Kontakt gebracht wird, wobei die Adhärenz von Zellen des Gewebes an das alloplastische Material die Eignung des Materials für die Implantation in einen Organismus anzeigt.

Das Verfahren nach Anspruch 5, wobei das alloplastische Material mit autologem oder heterologem Blutplasma oder einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet ist.

Das Verfahren nach einem der Ansprüche 5-6, wobei das Gewebe Muskel-, Gefäß- und/oder Bindegewebe ist.

Ein Verfahren zur Herstellung eines mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestanteilen davon beschichteten, aus alloplastischem Material bestehenden Implantates, dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet und getrocknet wird.

9. Das Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Blutplasma autologes Blutplasma ist.

10. Das Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Implantat eine Faser, ein Garn, ein Vlies, ein Gewebe, ein Netz oder eine Membran ist.

11. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 8- 10, wobei die Trocknung des Blutplasmas oder des einen oder mehreren Bestandteilen davon mittels eines Luftstroms aus einem Zuluftsystem, das mit einer automatischen Absaugung gekoppelt ist, und/oder mittels einer Wärmequelle erfolgt.

12. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 8-10, wobei die Beschichtung des Implantates mittels Aufsprühen von Blutplasma oder einem oder mehreren Bestanteilen davon erfolgt.

13. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 8-12, ferner umfassend die Sterilisierung des Implantats.

14. Ein Implantat, hergestellt durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 8- 13.

Description:
Blutplasma-beschichtete Implantate

Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Medizintechnik und betrifft Implantate zur Verwendung in chirurgischen Verfahren, wobei das Implantat aus alloplastischem Material besteht und mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteil (en) von Blutplasma beschichtet ist. Weiterhin betrifft die Erfindung Verfahren zur Bestimmung eines geeigneten alloplastischen Materials für die Implantation in einen Organismus, Verfahren zur Herstellung der mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen von Blutplasma beschichteten, aus alloplastischem Material bestehenden Implantate. In einem weiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Implantate, die durch eines der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden sind.

Das Einbringen von Fremdmaterialien in den menschlichen Körper ist in der Medizin weit verbreitet, wie zum Beispiel im Fall von Wundnähten, Endoprothesen, Netzen und Schlingen. Netze werden beispielsweise in der Therapie der weiblichen Harninkontinenz und des Genitalprolaps sowie in der Hernienchirurgie eingesetzt. Dabei ist die Behandlung der weiblichen Harninkontinenz mit weltweit mehr als zweihundert Millionen Betroffenen von großer Bedeutung. Der finanzielle Aufwand im Rahmen der Therapie dieser Erkrankung ist mit mehr als 16 Milliarden Dollar allein für den amerikanischen Gesundheitssektor bewertet worden (Norton und Bruebaker, Lancet 367:566-581, 2006). Die Prävalenz der weiblichen Harninkontinenz in Deutschland beträgt 28% und ist damit vergleichbar mit der in anderen europäischen Staaten (Hunskaar et al. Neurourol Urodyn 21 : 167 (Suppl), 2002). Zwei Drittel der Patientinnen mit Haminkontinenz haben einen entsprechenden Leidensdruck. Aufgrund von Scham und mangelnder Aufklärung werden bislang jedoch nur etwa 20 % der inkontinenten Frauen behandelt. Bevorzugtervveise beinhaltet das Kontinenz wiederherstellende operative Verfahren das Einbringen von " Netzen. Insgesamt sind 2,6 Millionen Frauen allein in Deutschland von einer signifikanten Harninkontinenz betroffen und werden behandelt. Hinzu kommt das Wachstumspotential des Marktes wegen eines Vielfachen bislang nicht therapierter Frauen (Fischer Physiologie/Pathophysiologie der B lasen funktion in praktische Urogynäkologie 21 -3 1 , 2003, Mitteilung der deutschen Gesellschaft für Inkontinenzhilfe). Neben der Harninkontinenz haben auch Senkungen des Beckenbodens und der Genitalprolaps eine hohe Prävalenz. So beträgt das Lebenszeitnsiko einer Frau für eine spätere Senkungsoperation 1 1 % (Olsen et al., Obstet Gynecol 89:501 -506, 1997). Die Senkungsoperation ist mit 20 % aller gynäkologischen Operationen eine der häufigsten gynäkologischen Operation überhaupt (Robinson et Cardozo, BJU Int 93:25-30, 2004). Auch in dieser Operation werden in der Regel Netze eingebracht. In Deutschland liegt die Prävalenz von Hernien bei etwa 5 %, d.h. jeder zwanzigste Einwohner Deutschlands hat im Durchschnitt eine Hernie. Hinzu kommen Narbenhernien, die nach medianem Bauchschnitt in 15-20 % der Fälle beobachtet werden. So werden in Deutschland ca. 200.000 1 lcrnienoperationen durchgeführt. Bevorzugtes operatives Verfahren ist die Hernienversorgung mit alloplastischen Materialen/Netzen. Im Jahr 2008 veröffentlichte die amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) vor dem Hintergrund von mehr als 1000 gemeldeten Fällen mir schweren Nebenwirkungen eine Warnung im Umgang mit alloplastischen Materialen, d.h. mit Netzen, in der Kontinenz und Prolapschirurgie bei der Frau. Folgende Nebenwirkungen und Komplikationen wurden nach der Kontinenz- und Prolapschirurgie bei der Frau beobachtet: Arrosion/V erletzungen von Scheide, Darm, Harnblase, großen Blutgefäßen der Bein-/Beckenstrombahn, teilweise Unumkehrbarkeit der Maßnahme mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität, Einschränkungen beim Geschlechtsverkehr (Verschlechterung der Orgasmusfähigkeit), Auftreten unerwünschter endogener Narbenbildung und Entstehung eines chronic-pelvic-pain-Syndroms (Otto, T., Dtsch Arztebl 2009; 106, 34-35). Zudem hat eine misslungene Behandlung direkten Einfluss auf die Psyche einer Patientin, das Risiko einer Depression ist signifikant erhöht (OR 1.93 Stoffel JT et al. Urology 73( l):41 -46, 2009). Da in der Hernienchirurgie dieselben alloplastischen Materialien (Netze) verwendet werden, kann es hier zu denselben oder analogen Komplikation kommen. Angesichts der hohen Prävalenz von Harninkontinenz, Genitalprolaps und Hernien ist es wünschenswert durch Fremdkörperreaktionen mit dem verwendeten alloplastischen Material hervorgerufenen Komplikationen durch die Verwendung von verbesserten alloplastischen Materialien zu verhindern. In einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung daher ein Implantat, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Implantat aus alloplastischem Material besteht und mit Blutplasma und/oder einem oder mehreren Bestandteil(en) davon beschichtet ist. In einem weiteren Aspekt, richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Bestimmung eines geeigneten alloplastischen Materials für die Implantation in einen Organismus, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Zellkultur Gewebe mit dem alloplastischen Material in Kontakt gebracht wird, wobei die Adhärenz von Zellen des Gewebes an das alloplastische Material die Eignung des Materials für die Implantation in einen Organismus anzeigt.

In noch einem weiteren Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichteten, aus alloplastischen Material bestehenden Implan tates, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Implantat mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet und getrocknet wird.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung Implantate, die durch eines der oben genannten Herstellungsverfahren hergestellt werden.

Beschreibung der Figuren

Figur I zeigt eine Versuchsanordnung zur Untersuchung unterschiedlicher Netztypen auf 2Well Objektträgern, wobei im oberen Well das Netz unbeschichtet und im unteren Well beschichtet ist.

Figur 2 zeigt mikroskopische Aufnahmen (200x Vergrößerung) von nativem Motifmesh (a) und blutplasmabeschichtetem Moti mesh (b). Es ist erkennbar, dass kein Zellwachstum auf dem nativen alloplastischen Material stattfindet, wohingegen auf dem blutplasmabeschichtetem alloplastischen Material Myoblasten anwachsen.

Figur 3 zeigt mikroskopische Aufnahmen von nativem Dynamesh PVDF (l OOx Vergrößerung) (a) und blutplasmabeschichtetem Dynamesh PVDF (200x Vergrößerung) (b). Es ist erkennbar, dass kein Zellwachstum auf dem nativen alloplastischen Material stattfindet, wohingegen auf dem blutplasmabeschichtetem alloplastischen Material Myoblasten anwachsen. Figur 4 zeigt mikroskopische Aufnahmen (200x Vergrößerung) von nativem Surgimesh (a) und von blutplasmabeschichtetem Surgimesh (b). Es ist erkennbar, dass kein Zellwachstum auf dem nativen alloplastischen Material stattfindet, wohingegen auf dem blutplasmabeschichtetem alloplastischen Material Myoblasten anwachsen.

Figur 5 zeigt mikroskopische Aufnahmen von blutplasmabeschichtetem Motifmesh mit adhärenten Myoblasten aus einer Gewebekultur (200x Vergrößerung) (a) und adhärente Myoblasten auf dem Boden eines Zellkulturgefäßes, in dem sich ein Netz befindet (lOOx Vergrößerung) (b).

Figur 6 zeigt vergleichende mikroskopische Aufnahmen ( 1 OOx Vergrößerung) von Gewebeschnitten, die 3 Monate nach der Implantation von nativem/blutplasmabeschichteten PVDF Mesh hergestellt wurden. Die Gewebeschnitte wurden wie im Beispiel 1 erläutert fixiert und mit Haematoxilin angefärbt.

Figur 7 zeigt vergleichende mikroskopische Aufnahmen (lOOx Vergrößerung) von Gewebeschnitten, die 3 Monate nach der Implantation von nativem/blutplasmabeschichteten

UltraPro Mesh hergestellt wurden. Die Gewebeschnitte wurden wie im Beispiel 1 erläutert fixiert und mit Haematoxilin angefärbt.

Figur 8 zeigt vergleichende mikroskopische Aufnahmen ( 1 OOx Vergrößerung) von Gewebeschnitten, die 3 Monate nach der Implantation von nativem/blutplasmabeschichteten TVT Mesh hergestellt wurden. Die Gewebeschnitte wurden wie im Beispiel 1 erläutert fixiert und mit Haematoxilin angefärbt.

Ausführungsformen

Die Erfindung betrifft blutplasmabeschichtete Implantate aus alloplastischem Material, Verfahren zur Ermittlung eines für einen Patienten geeignetes alloplastisches Material, Verfahren zur Herstellung von blutplasmabeschichteten Implantaten aus alloplastischem Material und Implantate, die mittels der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden sind. Ein Patient im Sinne der Erfindung ist ein Säugetier, dass an den Folgen einer Krankheit oder eines Unfalls leidet und deshalb medizinisch behandelt wird/werden soll. Der Begriff „Säugetier" wie hierin verwendet umfasst, ist aber nicht beschränkt auf Mäuse, Ratten, Rinder, Pferde, Katzen, Hunde, Schafe, Ziegen, Schweine, Esel, Hamster und Menschen. In besonderen Fällen handelt es sich um Menschen, für die eine Pathologie diagnostiziert worden ist, die durch Implantation eines Implantates aus alloplastischem Material behandelt werden soll. In besonderen Fällen leiden die Menschen unter Inkontinenz, Hernien und/oder Genitalprolaps.

Die beanspruchten Implantate sind vorteilhaft für die Verwendung in einer individuellen Therapie, die auf einem ch irurgischen/operativen Eingriff unter Verwendung von Implantaten aus alloplastischen Materialien basiert. Durch die autologe oder heterologe Blutplasmabesehichtung oder Beschichtung mit einem oder mehreren Bestandteilen von Blutplasma des Implantates wird die Fremdkörperreaktion handelsüblicher Implantate verringert, was eine verbesserte Einheilung und Akzeptanz der Implantate gewährleistet. Dadurch kommt es seltener und zu weniger ausgeprägten, unerwünschten Nebenreaktionen. Dies sorgt für eine geringere Belastung des Patienten. Da heutzutage in vielen operativen Verfahren Implantate aus alloplastischen Materialien verwendet werden, sorgt die vorliegende Erfindung für eine signifikante Reduktion der Ausgaben im Gesundheitswesen, da kostenintensive Behandlungsfolgekosten, hervorgerufen durch Fremdkörperreaktionen, vermieden werden. Autolog im Sinne der Erfindung bedeutet, dass das Blutplasma oder die Bestandteile davon von dem Patienten stammen, in den das Implantat implantiert werden soll. Heterolog im Sinne der Erfindung bedeutet, dass das Blutplasma oder die Bestandteile davon nicht von dem Patienten stammen, in den das Implantat implantiert werden soll.

Insbesondere betrifft die Erfindung Implantate für die Verwendung in einer individuellen Therapie durch Hernien-, Inkontinenz- und/oder Prolapschirurgie. Durch die autologe oder heterologe Blutplasmabesehichtung der Implantate oder Beschichtung der Implantate mit einem oder mehreren Bestandteilen dessen wird die Fremdkörperreaktion handelsüblicher Netze und Schlingen verringert. Im Hinblick auf die hohe Prävalenz der Bevölkerung für Hernien, Inkontinenz und Genitalprolaps und der damit verbundenen Gesundheitsausgaben, erlaubt die vorliegende Erfindung insbesondere bei der Behandlung dieser

Funktionsstörungen eine signifikante Reduktion der Ausgaben im Gesundheitswesen.

Die erfindungsgemäßen Implantate sind dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat aus alloplastischem Material besteht und mit Blutplasma und/oder Bestandteilen davon beschichtet ist.

Ohne an diese Theorie gebunden zu sein, sorgt die Beschichtung der Implantate mit Blutplasma oder einem oder mehreren Bestandteilen davon für eine verbesserte Gewebsadhäsion im Empfänger des Implantates und damit für eine verminderte Fremdkörperreaktion.

Alloplastische Materialien im Sinne dieser Erfindung sind körperfremde Materialien, d.h. in der Regel künstlich hergestellte Materialien. Im Sinne der Erfindung umfasst der Begriff „alloplastisches Material" Kunststoffe, Metalle, Metalllegierungen und Keramiken sowie Kombinationen davon ist aber nicht auf diese Materialien beschränkt. Die Gruppe der Kunststoff-basierten alloplastischen Materialen umfasst beispielsweise Dimethylsiloxan (Silikon), Polytetralluorethylen (PTFE), insbesondere kondensiertes PTFE (cPTFE) oder ausgedehntes PTFE (ePTFE), Polyethylen, Polyester und Acryl-basierte Polymere, zum Beispiel Ester der Acrylsäure oder Methacryisäure ist aber nicht auf diese beschränkt. Besonders geeignete Polymere sind beispielsweise Mischpolymere aus Polypropylen (PP) und Poliglecaprone, Polymere aus Poly-p-Dioxanon, Polyester, Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polypropylen (PP), insbesondere kondensiertes PP (cPP), Polytetralluorethylen (PTFE), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyethylenterephthalat, Polyetherketon (PEK), Polyetheretherketon (PEEK). Die Gruppe der Metall- oder Metalllegierung-basierten alloplastischen Materialien umfasst rostfreien Stahl. Titan, Titanlegierungen, und Legierungen, die Niob, Tantal, Zirkon, Chrom, Molybdän, Eisen und Aluminium enthalten. Weiterhin umfasst die Gruppe der alloplastischen Materialien Karbonat und Phosphatverbindungen, insbesondere CaC0 3 , NaHC0 3 , JC0 3 , BaC0 3 , Na 2 C0 3 , MgC0 3 , Na 2 HP0 4 * 12H 2 0, CaH 4 (P0 4 )2*H 2 0, Na 3 P0 4 , CaHPCX,. Ebenfalls erfasst sind organischanorganische Komposit-Materialien. In einer Ausführungsform wird das Implantat ausgewählt aus der Gruppe umfassend eine Faser, ein Garn, ein Vlies, ein Gewebe, ein Netz und eine Membran. Konkrete Beispiele sind ein alloplastisches Netz, eine alloplastische Schlinge oder eine alloplastische Gefaßprothese. In einer weiteren Ausführungsform ist das alloplastische Implantat mit Blutplasma eines Säugetiers beschichtet. Der Begriff„Säugetier" wie hierin verwendet umfasst, ist aber nicht beschränkt auf Mäuse, Ratten, Rinder, Pferde, Katzen, Hunde, Schafe, Ziegen, Schweine, Esel, Hamster und Menschen. In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung stammt das Blutplasma zur Besch ichtung des alloplastischen Implantates vom Menschen.

In einer Ausführungsform der Erfindung wird autologes Blutplasma zur Beschichtung des alloplastischen Implantates verwendet. „Autolog" im Sinne der Erfindung bedeutet körpereigen, d.h. das autologe Blutplasma zur Beschichtung des alloplastischen implantates wird aus dem Subjekt gewonnen, das das Implantat später erhalten soll. In einer besonderen Ausführungsform wird das Blutplasma von dem menschlichen Patienten gewonnen, der das mit diesem Blutplasma beschichtete Implantat aus alloplastischem Material erhalten soll. In einer Ausführungsform der Erfindung wird heterologes Blutplasma zur Beschichtung des alloplastischen Implantates verwendet. „Heterolog" im Sinne der Erfindung bedeutet körperfremd, d.h. das heterologe Blutplasma zur Beschichtung des alloplastischen Implantates wird nicht aus dem Subjekt gewonnen, das das Implantat später erhalten soll. In einer besonderen Ausführungsform wird das Blutplasma nicht von dem menschlichen Patienten gewonnen, der das mit diesem Blutplasma beschichtete Implantat aus alloplastischem Material erhalten soll. Das Blutplasma kann beispielsweise von einem anderen Menschen stammen.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird das Implantat mit einem oder mehreren Bestandteil(en) des Blutplasmas beschichtet.

„Blutplasma" im Sinne der Erfindung bezeichnet den Teil des Blutes, der nach Abtrennung der zellulären Bestandteile des Blutes verbleibt. Dieser Anteil entspricht etwa 55 % des Blutvolumens. Blutplasma umfasst Wasser, Proteine, Kohlenhydrate, Elektrolyte, Fette und Lipide. Die Gruppe der Proteine im Blutplasma umfasst Immunglobuline, Albumine, Hormone und Gerinnungsfaktoren. Die Gruppe der Gerinnungsfaktoren umfasst Fibrinogen (Faktor I), Fibrin (Faktor Ia), Prothrombin (Faktor II), Thrombin (Faktor IIa), Thromboplastin (auch Tissue Factor, TF oder Faktor III genannt), Proaccelerin (Faktor V), Proconvertin (Faktor VII), Antihämophiles Globulin A (Faktor VIII), Antihämophiles Globulin B (auch Faktor IX oder Christmas-Faktor genannt), Stuart-Prower-Faktor (Faktor X), Plasma Thromboplasmin Antecedent (auch PTA, Faktor XI oder Rosenthal-Faktor genannt), Hageman-Faktor (Faktor XII) und Fibrinstabilisierender Faktor (Faktor XIII). Die Gruppe der Gerinnungsfaktoren umfasst die inaktiven und aktivierten Varianten der Gerinnungsfaktoren. Der Fachmann kennzeichnet die aktivierten Gerinnungsfaktoren durch anfügen eines„a", wie zum Beispiel Ia, IIa, lila, Vlla, Villa, IXa, Xa, XIa, Xlla und XHIa.

Blutserum ist der flüssige Bestandteil des Blutes, der nach Blutgerinnung durch Abtrennung der zellulären Bestandteile erhalten wird. Im Wesentlichen entspricht die Zusammensetzung dem Blutplasma abzüglich der verbrauchten Gerinnungsfaktoren. Insbesondere enthält Blutserum eine signifikant reduzierte Menge an Fibrinogen (Faktor I), Faktor II, Faktor III, Faktor V, Faktor VII, Faktor VIII, Faktor IX, Faktor X, Faktor XI, Faktor XII und Faktor XIII.

In einer weiteren Ausführungsform wird das alloplastische Material mit isolierten Proteinbestandteilen des Blutplasmas beschichtet. In einer anderen Ausführungsform der beanspruchten Erfindung wird das alloplastische Material mit aus Blutplasma isolierten Gerinnungsfaktoren, Albuminen, Globulinen und/oder Hormonen beschichtet. In einer alternativen Ausführungsform wird das alloplastische Material mit aus Blutplasma oder Blutserum isoliertem Albuminen, Globulinen und/oder Hormonen beschichtet. In einer Ausführungsform der Erfindung wird das Implantat mit aus dem Blutplasma isolierten Gerinnungsfaktoren beschichtet. In einer weiteren Ausführungsform der beanspruchten Erfindung wird das alloplastische Material mit aus Blutplasma isoliertem Fibrinogen beschichtet. In einer weiteren Ausführungsform der beanspruchten Erfindung wird das alloplastische Material mit einem oder mehreren Gerinnungsfaktoren beschichtet, die aus Blutplasma isoliert worden sind, wobei die Gruppe der Gerinnungstaktoren Fibrinogen (Faktor I), Faktor II, Faktor III. Faktor V, Faktor VII, Faktor VIII. Faktor IX, Faktor X, Faktor XI, Faktor XII und Faktor XIII, Faktor la, Faktor IIa, Faktor lila, Faktor Vlla, Faktor Villa, Faktor IXa, Faktor Xa, Faktor XIa, Faktor Xlla und Faktor XHIa umfasst. In einer besonderen Ausführungsform wird das Implantat aus alloplastischem Material mit einem oder mehreren Gerinnungsfaktoren beschichtet, die aus Blutplasma isoliert worden sind, wobei die Gruppe der Gerinnungsfaktoren Fibrinogen (Faktor I), Faktor II, Faktor III, Faktor V, Faktor VII, Faktor VIII, Faktor IX, Faktor X, Faktor XI, Faktor XII und Faktor XIII umfasst. In einer weiteren Ausführungsform wird das Implantat aus alloplastischem Material mit einem oder mehreren Gerinnungsfaktoren beschichtet, die aus Blutplasma isoliert worden sind, wobei die Gruppe der Gerinnungsfaktoren Faktor la, Faktor IIa, Faktor lila, Faktor Vlla, Faktor Villa, Faktor IXa, Faktor Xa, Faktor XIa, Faktor Xlla und Faktor XHIa umfasst.

In einer weiteren Variante der gegenwärtigen Erfindung wird das alloplastische Material mit Glycoproteinen beschichtet, die aus Blutplasma oder Blutserum isoliert worden sind. In weiteren Ausführungsformen wird das mit Blutplasma oder einem oder mehreren Bestandteilen dessen beschichtete Implantat aus alloplastischem Material mit Gewebe oder

Zellen oder Bestandteilen dessen beschichtet. In einer besonderen Variante ist das Gewebe Muskel-, Binde- oder Fettgewebe und die Zellen Muskel-, Bindegewebs-, Fettgewebszellen, pluripotente mesenchymale Zellen oder mesenchymale Stammzellen.

Der Begriff „Bestandteile von Zellen und Gewebe" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung Zelloberflächenproteine und/oder Bestandteile der extrazelluläre Matrix.

Die Gruppe der Zelloberflächenproteine umfasst insbesondere Zelladhäsionsmoleküle, z.B. Immunglobuline, Cadherine, Integrine und/oder Selectine, und Fragmente deren extrazellulären Domänen.

Die Bestandteile der extrazellulären Matrix umfasst Kollagen, Elastin, Fibronectin, Laminin, Proteoglykane und/oder Glykosaminoglykane, z.B. Heparansulfat, Chondroitinsulfat und/oder Keratansulfat.

In einem Aspekt ist das erfindungsgemäße Implantat aus alloplastischem Material zusätzlich zur der Beschichtung mit dem Blutplasma oder dem einen oder mehreren Bestandteile davon mit einem oder mehreren adhärenzverstärkenden Mitteln beschichtet, die die Bindung des Blutplasmas oder dem einen oder mehreren Bestandteilen davon an das alloplastische Material verstärken oder ermöglichen. Geeignete adhärenzverstärkende Mittel sind dem Fachmann bekannt. Die Gruppe der geeigneten adhärenzverstärkenden Mitteln umfasst, ist aber nicht beschränkt auf Gelatine, Alginsäuren, Agarose, Stärke, Fibrin, Kollagen, Laminin, Elastin, Fibronectin, Proteoglykane und/oder Glykosaminoglykane, z.B. Heparansulfat, Chondroitinsulfat und/oder Keratansulfat, Casein, Dextrane, Caramellose, Pektin, Carrageen und Xanthan. In einer Ausführungsform der Erfindung wird das alloplastische Implantat in einem chirurgischen/operativen Verfahren verwendet. In einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung wird das Implantat aus alloplastischem Material in einem chirurgischen Verfahren eingesetzt, das ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus: Hernienchirurgie, Prolapschirurgie, Kontinenzchirurgie, Gefäßchirurgie und rekonstruktiver Chirurgie.

In einem weiteren Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Bestimmung eines geeigneten alloplastischen Materials für die Implantation in einen Organismus, insbesondere ein Säugetier, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Zellkultur tierisches Gewebe mit dem alloplastischen Material in Kontakt gebracht wird, wobei die Adhärenz von Zellen des Gewebes an das alloplastische Material die Eignung des Materials für die Implantation in einen Organismus anzeigt.

Der Begriff„Säugetier" wie hierin verwendet umfasst, ist aber nicht beschränkt auf Mäuse, Ratten, Rinder, Pferde, Katzen, Hunde, Schafe, Ziegen, Schweine, Esel, Hamster und Menschen.

In einer Ausführungsform des Verfahrens ist das alloplastische Material ein alloplastisches Material der Erfindung, d.h. ein Material das die oben im Zusammenhang mit dem Implantat der Erfindung offenbarten Materialeigenschaften aufweist. In einer Ausführungsform dieses Verfahrens ist das alloplastische Material daher mit autologem oder heterologem Blutplasma oder einem oder mehreren Bestandteil(en) davon beschichtet. In einer besonderen Ausfuhrungsform des Verfahrens ist das tierische Gewebe humanes Gewebe. Gewebe im Sinne der Erfindung ist eine Ansammlung gleichartig oder unterschiedlich differenzierter Zellen, ggf. einschließlich ihrer extrazellulären Matrix. Die Zellen eines Gewebes besitzen ähnliche oder gleiche Funktionen und erfüllen so in der Regel gemeinsam die Aufgaben des Gewebes. In einer Ausführungsform des Verfahrens wird das Gewebe ausgewählt aus der Gruppe umfassend Epithelgewebe, Binde- und Stützgewebe, Knochen, Knorpel und Fettgewebe, Muskelgewebe, Gefaßgewebe und/oder Nervengewebe. In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens ist das Gewebe Muskel-, Gefaß- und/oder Bindegewebe. In einer alternativen Variante werden Zellen mit dem alloplastischen Material kontaktiert, die Muskel-, Gefäß-, und/oder Bindegewebe entstammen. In einer weiteren Ausführungsform werden pluripotente mesenchymale Zellen oder mesenchymale Stammzellen mit dem alloplastischen Material kontaktiert.

In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das alloplastische Material zusätzlich mit einem oder mehreren adhärenz-verstärkenden Mitteln beschichtet, die die Bindung des Blutplasmas oder dem einen oder mehreren Bestandteilen davon an das alloplastische Materia! verstärken oder ermöglichen. Geeignete adhärenz-verstärkende Mittel sind dem Fachmann bekannt. Die Gruppe der geeigneten adhärenz-verstärkenden Mitteln um asst, ist aber nicht beschränkt auf Gelatine, Alginsäuren, Agarose, Stärke, Fibrin, Kollagen, Laminin, Elastin. Fibronectin, Proteoglykane und/oder Glykosaminoglykane, z.B. Heparansulfat, Chondroitinsulfat und/oder Keratansulfat, Gase in, Dextrane, Caramellose, Pektin, Carrageen und Xanthan.

In weiteren Ausführungsformen wird das Verfahren parallelisiert durchgeführt, d.h., dass mindestens zwei Einheiten alloplastischen Materials mit je einem unterschiedlichen Gewebetyp in Kontakt gebracht werden, die ausgewählt werden aus der Gruppe der oben genannten Gewebe, insbesondere aus Muskel-, Gefäß- und/oder Bindegewebe. In einer weiteren Ausführungsform dieses Verfahrens werden mindestens drei Einheiten des alloplastischen Materials mit je einem unterschiedlichen Gewebetyp in Kontakt gebracht. In weiteren Ausführungsformen des Verfahrens werden parallel mindestens zwei verschiedene ailoplastische Materialien mit Gewebekulturen in Kontakt gebracht. In weiteren Ausführungsformen des Verfahrens werden in dem Verfahren in parallelen Schritten zwei oder mehr Einheiten alloplastischen Materials verwendet, die jeweils mit autoiogem oder heterologem Blutplasma oder einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet sind, wobei für zwei oder mehr Einheiten alloplastischen Materials je eine Beschichtung gewählt wird, die von einer unterschiedlichen Quellen stammt. In weiteren Ausführungsformen dieses Verfahrens wird ein oder mehrere Gewebe eines Organismus parallel mit einem oder mehreren alloplastischen Materialien in Kontakt gebracht und die Adhärenz des Gewebes an das alloplastische Material verfolgt, wobei die Adhärenz der Zellen des Gewebes an das alloplastische Material die Eignung des Materials für die Implantation in den Organismus anzeigt. In einer besonderen Ausführungsform dieses Verfahrens wird dieses Verfahren parallel für Gewebe von verschiedenen Organismen durchgeführt.

In weiteren Ausiuhrungsformen dieses Verfahrens wird ein oder mehrere Gewebe eines Organismus parallel mit einem oder mehreren alloplastischen Materialien in Kontakt gebracht, die mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet sind, und die Adhärenz des Gewebes an das alloplastische Material wird überwacht, wobei das Ausmaß der Adhärenz der Zellen des Gewebes an das alloplastische Material ein Maß für die Eignung des Materials für die Implantation in den Organismus ist. In einer besonderen Ausführungsform dieses Verfahrens wird dieses Verfahren parallel für Gewebe von verschiedenen Organismen durchgeführt.

In besonderen Ausführungsformen der oben genannten Verfahren, ist der Organismus ein Mensch. In einer Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Untersuchung der Adhäsion der Zellen des Gewebes an das alloplastische Material mittels Mikroskopie, beispielsweise mittels bekannter mikroskopischer Verfahren.

In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Gewebekultur in einer für die Mikroskopie geeigneten Vorrichtung. In weiteren Ausführungsformen des Verfahrens erfolgt die Gewebekultur in Gewebekulturschalen oder Gewebekulturflaschen, insbesondere in Gewebekulturschalen oder Gewebekulturflaschen, die durch Ihre Dimension, Formgestaltung und Materialeigenschaften für die Mikroskopie geeignet sind. Generell wird das Verfahren üblicherweise in Gefäßen und Medien durchgeführt, die für die Erhaltung und Kultivierung von Zellen, insbesondere Geweben, geeignet sind. Solche sind dem Fachmann bekannt.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichteten, aus alloplastischen Material bestehenden Implantates, dadurch gekennzeichnet dass das Implantat mit Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet und getrocknet wird. Bei dem derart hergestellten Implantat kann es sich um ein Implantat der Erfindung handeln. In einer Ausführungsform dieses Verfahrens wird das Implantat mit autologem oder heterologem Blutplasma oder einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet. Die Beschichtung kann beispielsweise durch benetzen, besprühen oder tauchen erfolgen.

In einem Aspekt des Verfahrens zur Herstellung des Implantates wird das alloplastische Material vor der Beschichtung mit dem Blutplasma oder dem einen oder mehreren Bestandteile davon mit einem oder mehreren adhärenzverstärkendem Mitteln beschichtet, die die Bindung des Blutplasmas oder dem einen oder mehreren Bestandteilen davon an das alloplastische Material verstärken oder ermöglichen. Geeignete adhärenzverstärkende Mittel sind dem Fachmann bekannt. Die Gruppe der geeigneten adhärenzverstärkenden Mitteln umfasst, ist aber nicht beschränkt auf Gelatine, Alginsäuren, Agarose, Stärke, Fibrin, Kollagen, Laminin, Elastin, Fibronectin, Proteoglykane und/oder Glykosaminoglykane, z.B. Heparansulfat, Chondroitinsulfat und/oder Keratansulfat, Casein, Dextrane, Caramellose, Pektin, Carrageen und Xanthan. In einer Variante des Verfahrens erfolgt die Beschichtung des alloplastischen Materials mit dem einen oder mehreren adhärenzverstärkendem Mitteln vor der Beschichtung mit dem Blutplasma oder dem einen oder mehreren Bestandteilen davon. In einer weiteren Variante wird das Blutplasma oder der eine oder die mehrere Bestandteile davon vor der Beschichtung des alloplastischen Materials mit einem oder mehreren adhärenzverstärkenden Mitteln vermischt. Anschließend erfolgt die Beschichtung des alloplastischen Materials mit der Mischung. In einer anderen Variante wird das alloplastische Material zunächst mit dem Blutplasma oder dem einen oder mehreren Bestandteilen davon beschichtet, die Beschichtung getrocknet und das so erhaltene Implantat mit einem oder mehreren adhärenzverstärkenden Mitteln beschichtet. In einer Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das alloplastische Implantat eine Faser, ein Garn, ein Vlies, ein Gewebe, ein Netz oder eine Membran ist.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Trocknung des autologen oder heterologen Blutplasmas oder des einen oder mehreren Bestandteil(s/en) davon mittels eines Luftstroms aus einem Zuluftsystem, das mit einer automatischen Absaugung gekoppelt ist, und/oder mittels einer Wärmequelle. In einer Ausführungsform des Verfahrens ist je ein Sterilfilter mit der Luftzuführung und Absaugung verbunden und sorgt für sterile Bedingungen während des Trocknungsprozesses. In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird die Wärmequelle ausgewählt aus der Gruppe umfassend eine Glühlampe, Infrarotlampe, Heizspirale und/oder Heizlüfter.

In einer Variante des Verfahrens wird nach dem Trocknen des Blutplasmas oder des einen oder mehreren Bestandteilen davon das Implantat mit Gewebe oder Zellen oder Bestandteilen dessen beschichtet. In einer besonderen Variante ist das Gewebe Muskel-, Binde- oder Fettgewebe und die Zellen Muskel-, Bindegewebs-, Fettgewebszellen, pluripotente mesenchymale Zellen oder mesenchymale Stammzellen.

In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens umfasst das Verfahren ferner den Schritt der Sterilisierung des Implantates. Die Sterilisierung des Implantates kann vor, während und/oder nach der Beschichtung und Trocknung des Implantates durchgeführt werden.

Bevorzugt erfolgt die Sterilisation nach Beschichtung und Trocknung. In bestimmten Ausführungsformen dieses Verfahrens wird die Sterilisation mittels UV- oder Gammastrahlen durchgeführt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines mit autologem oder heterologem Blutplasma oder mit einem oder mehreren Bestandteilen davon beschichteten, aus alloplastischen Material bestehenden Implantates, beinhaltet das Herstellungsverfahren das oben beschriebene Verfahren zur Bestimmung eines geeigneten alloplastischen Materials für die Implantation in einen Organismus, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in einer Zellkultur tierisches Gewebe mit dem alloplastischen Material in Kontakt gebracht wird, wobei die Adhärenz von Zellen des Gewebes an das alloplastische Material die Eignung des Materials für die Implantation in einen Organismus anzeigt. In einer Ausftihrungsforrn ist das tierische Gewebe menschliches Gewebe. In einer weiteren Ausftihrungsforrn handelt es sich beim Gewebe um autologes menschliches Gewebe, d.h. um Gewebe des Empfängers des Implantates und beim Blutplasma oder einem oder mehreren Bestandteilen davon um autologes Blutplasma.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Implantat, das durch eines der oben beschriebenen Verfahren hergestellt wird.

Beispiele

Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Die Erfindung ist allerdings nicht auf diese Beispiele beschränkt.

Beispiel 1

Die Patientenauswahl erfolgte anhand des Einschlusskriteriums einer Indikation zur Nephrektomie. Die untersuchte Patientengruppe war wie folgt zusammengesetzt: Alter: 3 1 -74 Jahre, Mittelwert 62 Jahre, 5 Frauen, 19 Männer. Bei allen Patienten bestand die Indikation zur Nephrektomie. Die Narkose (ITN) und das operative Vorgehen (Retroperitoneale Nierenfreilegung über eine subkostale Inzision) erfolgten bei allen Patienten identisch. Die Gefößwandprobenentnahme erfolgte aus der Vena renalis (1-2 cm) nach der Organentnahme. Die Muskelprobenentnahme ( 1 ,0 x 2,0 cm) erfolgte aus den M. obliquas externus und die Bindegewebeprobe wurde aus der Externus fascie (2,0 cm mal 1 ,0 cm) jeweils vor dem Wundverschluss entnommen. Das Gewebe wurde aus dem Schnittrand entnommen, so dass weder eine gesonderte Inzision noch eine zusätzliche Naht erfolgte. Funktionelle Störungen durch die Gewebeentnahme waren ausgeschlossen. Das Gewebe wurde in sterile Transportröllchen gefüllt und in Liforlab eingebracht. Für die Blutplasma- und Blutserumgewinnung erfolgte die Abnahme von je zehn Millilitern Blut.

Für den Gewebeassay erfolgte die Aufbereitung des Gewebes wie folgt: Das humane Gewebe (getrennt nach: Muskel, Gefäß- und Bindegewebe) wurde für die Einbringung in die Zellkultur aufgearbeitet. Dies erfolgte in einer Petrischale unter Laminarflow, wobei das Gewebe mit einer Schere oder einem sterilen Messer zerkleinert wurde. Anschließend wurden die Gewebstücke gewaschen (PBS) und in Medium (DMEM mit 12, 10% FCS, 1 % Glutamin und 1% Penicillin/Streptomycin) aufgenommen. Jeweils zwei Tropfen (50 μΐ) der Gewebe/Medium Mischung wurden auf Zellkulturgefäße (2 Well Objektträger, Fa. Nunc) mit der entsprechenden Matrix (siehe Tabelle 1 und Figur 1) verteilt und für eine Stunde in den Brutschrank gestellt und inkubiert (37 °C, 5% C0 2 Atmosphäre). Anschließend wurden die Wells komplett mit Medium aufgefüllt und die Zellen im Brutschrank weiter inkubiert. Für die Gewebeaufbereitung mit Zellvereinzelung/Primärkulturassay wurde die Probenaufarbeitung wie folgt vorgenommen: Humanes Gewebe (Muskel-, Gefäß- und Bindegewebe) wurde für die Hinbringung in die Zellkultur aufgearbeitet. Das Gewebe wurde zerkleinert (siehe Gewebeassay), gewaschen (PBS), auf Zellkulturgefäße (6 Well Primaria, Fa. Beckton Dickinson) verteilt und mit Wachstumsmedium (DMEM mit 12, 10% FCS, 1% Glutamin und 1 % Penicillin/Streptomycin) für 6-8 Wochen im Brutschrank belassen. Anschließend wurden die Zellen durch Trypsinbehandlung von den Zellkulturgefäßen gelöst und auf die entsprechende native/beschichtete Matrix (alloplastisches Material) aufgebracht (siehe Tabelle 1). Die Zellen wurden täglich für eine Zeitspanne von bis zu zwei Wochen mikroskopisch (hundertfache oder zweihundertfache Vergrößerung) untersucht. Die Zellen in der Zellkultur wurden auf ihre Zellanhaftung an die Matrix (das alloplastische Material) und ihr Wachstum hin untersucht sowie die Zellkultur auf Verunreinigung hin beurteilt. Der Brutschrank wurde bei 37 °C und mit 5% C0 2 Atmosphäre betrieben.

Die Matrix (alloplastisches Material), gegebenenfalls mit adhärenten Zellen, wurde in Methanol/Aceton (50/50) fixiert. Die Anfärbung erfolgte mit Haematoxylin. Die Proben wurden eingedeckt mit Aqua Tex und bei hundert- oder zweihundertlächer Vergrößerung mikroskopisch beurteilt.

Tabelle I ; Obersieht der verwendeten alloplastischen Materialien DUALMESH ePTFE GORE Hohe Oberflächenspannung -hoher

Auftrieb, schwimmend

MYCROMESH ePTFE GORE Hohe Oberflächenspannung -hoher

Auftrieb, schwimmend

MOTIFMESH cPTFE PROXY Optimal in der Zellkultur verwendbar

V1TAMESH cPP PROXY Große Gitterstruktur

DynaMesh PVDF FEG Große Gitterstruktur

Textiltechnik

SURGIMESH monofiles RESORBA Große Gitterstruktur

Polypropylen

PDS Polydioxanone ETHICON Stark hygroskopisch mit konsekutiven morphologischen Veränderungen

Mersilene Band Polyesterfaser ETHICON Möglichkeit der Zellinvasion ins Gewebe

Vicryl Polyglactin 910 ETHICON

Titanisiertes PTFE PFM Große Gitterstruktur

Netz

CiCat PVDF FEG Große Gitterstruktur

Textiltechnik

Ultrapro Prolene/Monocryl ETHICON Große Gitterstruktur

TVT Prolene ETHICON Große Gitterstruktur ePTFE = ausgedehntes Polytetrafluorethylen

cPTFE = kondensiertes Polytetrafluorethylen

cPP = kondensiertes Polypropylen

PVDF = Polyvinyliden Fluorid

Auf der Basis von n = 24 Patienten erfolgte eine Charakterisierung des Adhäsions- und Wachstumsverhalten der verschiedenen Zelltypen jedes einzelnen Patienten mit Bezug auf die verschiedenen alloplastischen Materialien. Die Untersuchung erfolgte im Gewebeassay. Es wurden keine signifikanten Unterschiede im individuellen Wachstums- und Adhäsionsverhalten der verschiedenen Kulturen im Beisein der Netze (alloplastisches Material) festgestellt. Die in der Primärkultur befindlichen Zellen von 24 Patienten, die auf dem Boden des Zellkulturgefäßes wuchsen, zeigten signifikante Unterschiede im Wachstum und Adhärenz in Abhängigkeit des untersuchten Zelltypus. Fibroblasten zeigten das größte Wachstum und die beste Adhärenz, gefolgt von Myoblasten und Gefäßendothelzellen. Eine Adhärenz von Einzelzellen auf den nativen Netzen wurde für keinen Zelltyp beobachtet. Im Gegensatz dazu zeigten die Zellen Wachstum und Adhärenz auf dem Boden der Zellkulturgefäße.

Anhand von weiteren Experimenten erfolgte ein Vergleich nativer (unbehandelter) alloplastischer Materialien mit blutplasmabeschichteten alloplastischen Materialien auf der Basis des Gewebeassays mit Geweben von 24 Patienten. Zur Beschichtung wurden autologe Bestandteile des jeweiligen Gewebespenders verwendet. Hierbei handelte es sich um a) Blutserum oder b) Blutplasma. Die Matrixbesch ichtung wurde wie folgt durchgeführt: Die Matrix wurde über Nacht mit Blutserum (50 μΐ) oder Blutplasma (50 μΐ) betropft. Das An- /Eintrocknen erfolgte unter sterilen Bedingungen in der Laminar flow. Die so beschichteten alloplastischen Materialien wurden im Gewebeassay eingesetzt und die Gewebeadhärenz zu den beschichteten Materialien bestimmt.

Die nicht beschichteten, nativen alloplastischen Materialien wiesen nur im Fall von Motifmesh eine gewisse Adhärenz der Zellen zum Fremdmaterial auf (siehe Figuren 2a, 3 a und 4a). In allen Fällen zeigten die Zellen des Gewebes, erwartungsgemäß, Wachstum und typische Adhärenz am Boden der Zellkulturgefäße. In keinem Fall wurde Adhärenz von Gewebezeilen zu mit Serum beschichteten alloplastischen Materialien beobachtet (Daten nicht gezeigt). Unter diesen Versuchsbedingungen verloren die Zellen jegliche Adhärenz zu dem alloplastischen Material und es kam zu einer Kugel formbildung der Zellen. Zudem wurde das Zellwachstum negativ beeinflusst. Dementgegen wurde, in Gegenwart serumbeschichteter alloplastischer Materialien, auf dem Boden des Zellkulturgefäßes Zellwachstum und eine typische Adhärenz beobachtet. Die mit Plasma beschichteten Netze wiesen eine signifikant erhöhte Adhärenz zu den Zellen des Gewebes auf. Auf nahezu allen Netzen zeigten die Zellen der verschiedenen Zellgewebe ein vermehrtes Zellwachstum und eine verstärkte Adhärenz (siehe Figuren 2b, 3b, 4b und 5a).

Optimales Adhärenz- und Wachstumsverhalten von Zellen sowie Gewebe auf der plasmabeschichteten Matrix wurde für die folgenden Materialien beobachtet: Motifmesh (Fa. Proxy, vergl. Figuren 2b und 5a), Dynamesh (Dahlhausen, vergl. Figur 3b), CiCat (Fa. Dahlhausen), Surgimesh (Fa. Resorba, vergl. Figur 4b), Ultrapro (Fa. Ethicon), PDS Folie (Fa. Ethicon), Mersilene Band (Fa. Ethicon), TVT Band (Fa. Ethicon)

Beispiel 2

In einem Tierversuch wurden plasmabeschichtete oder native alloplastische Materialien in Schafe implantiert. Nach drei, sechs und 12 Monaten wurden die daraus resultierenden Fremdkörperreaktionen untersucht.

Dabei wurden im Schafmodell pro Tier 6 Netze implantiert. Die operative Technik ist der Situation beim Menschen vergleichbar.

Die Netze wurden basierend auf jeweils einer Gruppe von 3 Tieren 3 und 6 Monate nach der Implantation auf die Auslösung von Fremdkörperreaktionen hin untersucht. Da den Tieren plasmabeschichtete sowie native Netze implantiert wurden, ließ sich der Unterschied in der ausgelösten Fremdkörperreaktion intra individuell an jedem Tier für jedes Netz bestimmen. Sechs weibliche Schafe (5 Monate alt) mit einem Gewicht von 30 kg wurden in die Studie eingeschlossen.

Zur Plasmaadhärenz wurden die Netze zuvor mit Gelatine beschichtet. Anschließend wurden die Netze für 15 Minuten in autologes Plasma eingebracht.

Die Netzimplantation erfolgte in den Beckenboden(Vaginaldach/Harnblase), die laterale Bauchwand sowie intraperitoneal.

Jedes Tier wurde mit jeweils dem gleichen Netztyp-Satz (beschichtet und unbeschichtet) versehen. Die Netzgröße betrug 4.0 x 4.0 cm. Als Netze wurden verwendet: PVDF n=12, Ultrapro n=12, TVT n=12. Nach 3, respektive 6 Monaten wurden die 36 Netze (PVDF n=12, Ultrapro n= 12, TVT n= 12) explantiert. Die Fremdkörperreaktion wurde an jeweils 10 randomisierten Arealen eines jeden Netzes ermittelt. Die Messung erfolgte mikroskopisch anhand einer Mikrometerskala. Zur Untersuchung von postoperativen Nebenwirkungen erfolgte während der ersten 14 postoperativen Tage tägliche eine veterinärmedizinische Visite, anschließend erfolgte einmal wöchentlich eine Kontrolluntersuchung. Die Diagnose von Nebenwirkungen erfolgte analog der Klassifikation nach den WHO-Richtlinien.

Dabei wurden die folgenden Beobachtungen gemacht:

Im Allgemeinen zeigten die Blutplasma-beschichteten Netze keine POP Nebenwirkungen. Nur in einem einzigen Fall wurde nach Implantation von Blutplasma-beschichtetem Ultrapro- Netz eine POP Nebenwirkung, ein Platzbauch, diagnostiziert (POP Nebenwirkung IV. Grades, siehe Tabelle 2). In diesem Fall wurde in einer Revisionsoperation der Bauch erneut zugenäht.

Tabelle 2:

POP: Postoperativ

Insgesamt hatte die Plamabeschichtung keinen negativen Einfiuss auf das operative Vorgehen und den allgemeinen Heilungsverlauf (Tabelle 2).

Die Plasma beschichteten Netze wiesen eine signifikant geringere Fremdkörperreaktion für

PVDF und UltraPro Netze auf (Tabelle 3).

Tabelle 3:

mcm: Mikrometer

Die mittels Gewebekulturassay getroffene Vorhersage, welches Netz die beste Einheilung aufweisen würde, wurde für 36/36 Netze im Tierversuch bestätigt.

Die Beschichtung des alloplastischen Materials mit Plasma führte für die drei untersuchten Netzmaterialien zu einer deutlich reduzierten Fremdkörperreaktion in den Schafen (Figuren 6- 8). Beispiel 3

An einer Muskel- und Plasma Probe wird das geeignete Netz für den individuellen Patienten im Labor an einer Auswahl von handelsüblichen Netzen (Hernien Kit, Kontinenz Kit, Prolaps Kit) bestimmt. Das Ergebnis liegt spätestens nach 10 Tagen vor. Der Test erfordert die Entnahme einer Muskelprobe mit ca. 1 x 1cm Kantenlänge aus dem M. dehoideus in Lokalanästhesie sowie Entnahme von 10 ml Blut über eine Plasmamonovette (Arbeitsaufwand ca. 30 min). Laboraufwand: Plasmabeschichtung unter Verwendung des jeweiligen Kits (Arbeitsaufwand ca. 20 min). Anlage eines Gewebeassays mit dem jeweiligen Kit. Tägliches Ablesen des Tests Uber 10 Tage (Arbeitsaulwand ca. 10 min / Tag). Gesamtarbeitsaufwand: ca. 170 min.

Beschichtungsaufwand: Entnahme von 40 ml Blut (4x 10ml Plasmamonovette), Airflowbeschichtung des individuell ausgewählten Netzes (Herstellungsaufwand ca. 45 min). Sterilisation und Verpackung.

Die Operationstechnik und die Operationszeit werden durch Implantation der erfindungsgemäßen alloplastischen Materialien nicht geändert und nicht beeinflusst. Die Plasmabeschichtung kann am Vortag der Operation inklusive Aufklärung und operativer Voruntersuchung erfolgen. Der ärztliche und medizinisch-technische Gesamtaufwand der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen betragen pro Patient ca. 215 Minuten.

Beispiel 4: An einer Muskel- und Plasma Probe wird das geeignete Netz für den individuellen Patienten im Labor an einer Auswahl von handelsüblichen Netzen (Hernien Kit, Kontinenz Kit, Prolaps Kit) bestimmt (siehe Beispiel 1 und 3). Herstellung von Plasma zur Beschichtung der Netze: Dem Patienten werden 40 ml Blut (4x 10ml Plasmamonovette) zur Herstellung einer sterilen Plasmapräparation abgenommen. Es folgt die Sterilisation, Kennzeichnung, Verpackung und der Versand zur intraoperativen Aufbringung.

Die Plasmabeschichtung erfolgt intraoperativ durch die instrumentierende Schwester oder direkt durch den Operateur oder seinen Assistenten. Der zeitliche Aufwand der Plasmaaufbringung beträgt < 5 Minuten. Die Operationstechnik wird durch Implantation der erfindungsgemäßen alloplastischen Materialien nicht geändert und nicht beeinflusst.