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Title:
IMPROVED COMBINATION OF ACTIVE AGENTS COMPRISING AN ANTIBIOTIC AND A NON-STEROIDAL ANTI-INFLAMMATORY DRUG (NSAID)
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/069493
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to novel combination formulations in veterinary medicine, comprising a quinolone antibiotic and a non-steroidal anti-inflammatory drug (NSAID). The formulations, particularly injection solutions comprising a quinolone antibiotic and an anti-inflammatory substance, are particularly well suited for parenteral treatment of bacterial infections in animals such as cattle, swine, dogs, and cats.

Inventors:
FRAATZ KRISTINE (DE)
HEEP IRIS (DE)
HOFMANN STEFAN (DE)
REHAGEN MARTINA (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/008734
Publication Date:
June 24, 2010
Filing Date:
December 08, 2009
Export Citation:
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Assignee:
BAYER ANIMAL HEALTH GMBH (DE)
FRAATZ KRISTINE (DE)
HEEP IRIS (DE)
HOFMANN STEFAN (DE)
REHAGEN MARTINA (DE)
International Classes:
A61K31/192; A61K31/496; A61K45/06; A61P29/00; A61P31/04
Domestic Patent References:
WO2008025380A12008-03-06
WO2007101560A12007-09-13
WO2005018641A22005-03-03
Other References:
RECABARREN M P ET AL: "Differential effects of infralimbic cortical lesions on temperature and locomotor activity responses to feeding in rats", NEUROSCIENCE, NEW YORK, NY, US, vol. 134, no. 4, 1 January 2005 (2005-01-01), pages 1413 - 1422, XP025367126, ISSN: 0306-4522, [retrieved on 20050101]
Attorney, Agent or Firm:
BAYER ANIMAL HEALTH GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kombination enthaltend ein Chinolon-Antibiotikum und einen nichtsteroidalen Entzündungshemmer.

2. Kombination gemäß Anspruch 1, worin der nichtsteroidale Entzündungshemmer Ketoprofen ist.

3. Kombination gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, worin das Chinolon- Antibiotikum Enrofloxacin ist.

4. Verwendung der Kombination gemäß einem der vorstehenden Ansprüche zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von bakteriellen Erkrankungen.

5. Arzneimittel enthaltend eine Kombination gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.

6. Arzneimittel gemäß Anspruch 5 geeignet für die Injektion, enthaltend 1 - 30% m/V des Chinolon-Antibiotiums und 0,5 - 45% m/V des nichtsteroidalen Entzündungshemmers.

7. Arzneimittel gemäß Anspruch 6, enthaltend 10 - 30% m/V Enrofloxacin und 2 - 8% m/V Ketoprofen.

Description:
Verbesserte Wirkstoffkombination enthaltend ein Antibiotikum und einen nichtsteroidalen Entzündungshemmer (NSAID)

Die Erfindung betrifft neue Kombinations-Formulierungen in der Veterinärmedizin, die ein Chinolon-Antibiotikum und einen nichtsteroidalen Entzündungshemmer (NSAID) enthalten. Die Formulierungen, insbesondere Injektionslösungen, die ein Chinolon-Antibiotikum und eine entzündungshemmende Substanz enthalten, eignen sich insbesondere zur parenteralen Behandlung bakterieller Infektionen in Tieren wie z. B. Rinder, Schweine, Hunde, Katzen.

Bakterielle Infektionen des Respirationstraktes des Rindes (kurz: BRD, bovine respiratory disease) sind weltweit eine der Hauptursachen für hohe ökonomische Verluste in der Rindermast, -zucht und Milcherzeugung. Die Verluste werden durch verminderte Tageszunahmen, reduzierte Fruchtbarkeit, und erhöhte Mortalität in Verbindung mit nicht unerheblichen Kosten für die Behandlung hervorgerufen. In der Pathogenese von BRD spielen als ursächliche Keime besonders Manheimia haemolytica, Pasteurella multocida und Haemophilus somnis eine Rolle.

Vergleichbar zu BRD im Rind sind die bakteriellen Infektionen des Respirationstraktes des Schweins (SRD, swine respiratory disease) zu nennen, hervorgerufen z.B. durch P. multocida, H. parasuis, Bordetella bronchiseptica, Actinobacillus pleuropneumoniae, Streptococcus suis, Salmonella cholerasuis und Mycoplasmen.

Das Krankheitsgeschehen ist in beiden Tierarten durch einen ausgeprägten inflammatorischen Prozess gekennzeichnet, der zu irreparablen Lungenschäden führen kann. Die Behandlung sollte daher sowohl die kausalen bakteriellen Erreger eliminieren als auch den Entzündungsprozess auf ein Minimum reduzieren. Die Standardtherapie umfasst bisher den Einsatz eines geeigneten Antibiotikums, wie z. B. Enrofloxacin (Baytril ® ), und in schwerwiegenden klinischen Erkrankungen darüber hinaus den Einsatz eines NSAIDs, wie z. B. Ketoprofen (Romefen ® ).

Eine vergleichbare Therapie wird auch durchgeführt beim Vorliegen akuter Mastitiden des Rindes, Metritis, oder bei Mastitis-Metritis-Agalaktie des Schweins, da diese bakteriellen Infektionen alle mit starken entzündlichen Prozessen einhergehen und für die betroffenen Tiere lebensbedrohlich sind.

Grundsätzlich besteht vor allem bei Tieren Bedarf an verbesserten Therapiemöglichkeiten für bakterielle Infektionen, insbesondere für solche, die mit starken entzündlichen Prozessen einhergehen.

Die Erfindung betrifft eine Kombination enthaltend ein Chinolon-Antibiotikum und einen nichtsteroidalen Entzündungshemmer. Die Erfindung betrifft weiterhin Arzneimittel enthaltend diese Kombination und die Herstellung dieser Arzneimittel.

Chinolon-Antibiotika sind antibiotisch wirkende Chinolone, vorzugsweise Fluorchinolone; dabei handelt es sich unter anderem um Verbindungen, wie sie in folgenden Dokumenten offenbart sind: US 4 670 444 (Bayer AG), US 4 472 405 (Riker Labs), US 4 730 000 (Abbott), US 4 861 779

(Pfizer), US 4 382 892 (Daiichi), US 4 704 459 (Toyama), als konkrete Beispiele für Chinolone seien Pipemidsäure und Nalidixinsäure genannt; als Beispiele für Fluorchinolone seien genannt:

Amifloxacin, Benofloxacin, Binfloxacin, Cinoxacin, Ciprofloxacin, Danofloxacin, Difloxacin,

Enoxacin, Enrofloxacin, Fleroxacin, Ibafloxacin, Levofloxacin, Lomefloxacin, Marbofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin, Orbifloxacin, Pefloxacin, Temafloxacin, Tosufloxacin,

Sarafloxacin, Sparfloxacin.

Eine bevorzugte Gruppe von Fluorchinolonen sind die der Formel (I) oder (I-):

in welchen

X für Wasserstoff, Halogen, C 1-4 -Alkyl, C M -Alkoxy, NH 2 steht, Y für Reste der Strukturen

steht, worin R 4 für gegebenenfalls durch Hydroxy oder Methoxy substituiertes geradkettiges oder verzweigtes Q-Gi-Alkyl, Cyclopropyl, Acyl mit 1 bis 3 C- Atomen steht, R 5 für Wasserstoff, Methyl, Phenyl, Thienyl oder Pyridyl steht, R 6 für Wasserstoff oder C M -Alkyl steht, R 7 für Wasserstoff oder 0,. 4 -Alkyl steht,

R 8 für Wasserstoff oder Q -4 -AIlCyI steht, sowie R 1 für einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Cyclopropyl, 2-Fluorethyl, Methoxy, 4-

Fluorphenyl, 2,4-Difluorphenyl oder Methylamino steht, R 2 für Wasserstoff oder gegebenenfalls durch Methoxy oder 2-Methoxyethoxy substituiertes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sowie Cyclohexyl, Benzyl, 2-Oxopropyl, Phenacyl, Ethoxycarbonylmethyl, Pivaloyloxymethyl steht, R 3 für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht und

A für Stickstoff, =CH-, =C(Halogen)-, =C(OCH 3 )-, =C(CH 3 )- oder =C(CN) steht, B für Sauerstoff, gegebenenfalls durch Methyl oder Phenyl substituiertes =NH oder =CH 2 steht,

Z für =CH- oder =N- steht, und deren pharmazeutisch verwendbaren Salze, Hydrate und Komplexverbindungen.

Die Verbindungen der Formeln (I) und (II) können in Form ihrer Racemate oder in enantiomeren

Formen vorliegen.

Bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

A für =CH- oder =C-CN steht, R! für gegebenenfalls durch Halogen substituiertes C^-Cß-Alkyl oder Cyclopropyl steht,

R 2 für Wasserstoff oder Ci -4 -AIkVl steht,

Y für Reste der Strukturen

steht, worin R 4 für gegebenenfalls durch Hydroxy substituiertes geradkettiges oder verzweigtes C i-C 3 -Alkyl, Oxalkyl mit 1 bis 4 C- Atomen steht, R 5 für Wasserstoff, Methyl oder Phenyl steht,

R 7 für Wasserstoff oder Methyl steht,

R 6 und R 8 für Wasserstoff stehen und deren pharmazeutisch verwendbaren Hydrate, Salze und Komplexverbindungen.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

A für =CH- oder =C-CN steht, R 1 für Cyclopropyl steht, R 2 für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht, Y für Reste der Strukturen

steht, worin

R 4 für Methyl, gegebenenfalls durch Hydroxy substituiertes Ethyl steht, R 5 für Wasserstoff oder Methyl steht,

R 7 für Wasserstoff oder Methyl steht, R 6 und R 8 für Wasserstoff stehen und deren pharmazeutisch verwendbaren Salze, Hydrate und Komplexverbindungen.

Als Salze kommen pharmazeutisch verwendbare Säureadditionssalze und basische Salze in Frage.

Als pharmazeutisch verwendbare Salze sind beispielsweise die Salze der Salzsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Methan- sulfonsäure, 4-Toluolsulfonsäure, Galacturonsäure, Gluconsäure, Embonsäure, Glutaminsäure oder Asparaginsäure zu verstehen. Ferner lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen an saure oder basische Ionenaustauscher binden. Als pharmazeutisch verwendbare basische Salze seien die Alkalisalze, beispielsweise die Natrium- oder Kaliumsalze, die Erdalkalisalze, beispielsweise die Magnesium-, oder Calciumsalze; die Zinksalze, die Silbersalze und die Guanidinium- salze genannt. Weiterhin können basisch reagierende organische Verbindungen zur Salzbildung mit Chinolonen verwendet werden, zum Beispiel Ammoniak oder Mono-,Di-,Trialkylamine und deren Derivate wie zum Beispiel Triethylamin, Triethanolamin, 2-Aminoethanol, N- Methylglucamin (Meglumin), cyclische Amine wie zum Beispiel Morpholin, Piperazin oder auch basische Aminosäuren, insbesondere Arginin, Lysin, oder deren Decarboxilierungsprodukte, wie z.B. Cholamin.

Unter Hydraten werden sowohl die Hydrate der Fluorchinolone selbst als auch die Hydrate von deren Salzen verstanden.

Unter Komplexverbindungen werden insbesondere die Verbindungen verstanden, in denen das Chinolon über die Carbonyl-, Carboxyl- oder gegebenenfalls über eine Aminfunktion bzw. über die Cyanogruppe mit zweifach oder dreifach positiv geladenen Metallionen oder ÜbergangsmetalHonen sowie Ionen des Bors in deren Koordinationssphäre gebunden ist. Diese Komplexverbindungen können ein- oder mehrkernig sein.

Als besonders bevorzugte Fluorchinolone seien die in WO 97/31001 beschriebenen Verbindungen genannt, insbesondere 8-Cyan-l-cyclopropyl-7-((lS,6S)-2,8-diazabicyclo[4.3.0]nonan -8-yl)-6-fluor- l,4-dihydro-4-oxo-3-chinolincarbonsäure (Pradofloxacin) mit der Formel

Pradofloxacin wird bevorzugt in seiner freien Form als Anhydrat, z. B. in der Modifikation B (vgl. WO 00/31076), oder als Trihydrat (vgl. WO 2005/097 789) eingesetzt.

Weiterhin besonders bevorzugt eingesetzt wird Enrofloxacin:

1 -Cyclopropyl-7-(4-ethyl- 1 -piperazinyl)-6-fluor- 1 ,4-dihydro-4-oxo-3-chinolincarbonsäure

Neben Enrofloxacin und Pradofloxacin seien als bevorzugte Chinolon-Antiinfektiva noch Marbofloxacin, Danofloxacin, Orbifloxacin, Difloxacin und Ibafloxacin genannt. Ebenfalls denkbar ist die Verwendung des ansonsten in der Humanmedizin eingesetzten Wirkstoffs Ciprofloxacin.

Nicht steroidale Enzündungshemmer, auch als nichtsteroidale Antiphlogistika oder NSAIDs bezeichnet, sind unter anderem: Salicylsäurederivate, wie zum Beispiel Salicylsäure, Acetylsalicylsäure, Diflunisal, Salicylsalicylat (Salsalat), Magnesium-salicylat, Amide der Salicylsäure; Essigsäurederivate, zum Beispiel Indomethacin, Diclofenac, Lonazolac, Bromfenac, Tolmetin, Etodolac, Aceclofenac, Oxametacin; Propionsäurederivate, zum Beispiel Ibuprofen, Flurbiprofen, Ketoprofen, Dexketoprofen (ein Analgetikum), Naproxen, Tiaprofensäure, Suprofen, Fenoprofen, Carprofen, Fenbufen, Ketorolac, Oxaprozin, Loxoprofen, Suprofen, Indoprofen, Alminoprofen, Pirprofen; Oxicame, zum Beispiel Piroxicam, Tenoxicam, Meloxicam, Lornoxicam; Anthranilsäurederivate, zum Beispiel Mefenaminsäure, Flufenaminsäure, Meclofenaminsäure; Coxibe wie zum Beispiel Celecoxib, Rofecoxib, Etoricoxib, Valdecoxib, Parecoxib, Lumiracoxib; Sulfonanilide wie zum Beispiel Nimesulid, oder Verbindungen wie Oxaceprol, Aceclofenac. Als weiteres Beispiel für ein NSAID sei Flunixin genannt.

Nicht steroidale Antiphlogistika und Analgetika im Sinne dieser Erfindung sind auch pharmazeutisch wirksame Metaboliten der oben genannten Verbindungen und deren Prodrug- Verbindungen, zum Beispiel Acetamicin oder Nabumeton.

Als NSAIDs werden in der Literatur gelegentlich auch betimmte nicht saure, antipyretisch wirksame Analgetika wie Paracetamol, Metamizol, Phenylbutazon oder Flupirtin bezeichnet, obwohl ihre entzündungshemmende Wirkung gering ist. Erfmdungsgemäß sollen auch diese Verbindungen als nichtsteroidale Entzündungshemmer im weiteren Sinne angesehen werden und können entsprechend in den erfϊndungsgemäßen Kombinationen eingesetzt werden. Von den genannten Verbindungen ist Metamizol für die erfϊndungsgemäßen Kombinationen bevorzugt.

Bevorzugte NSAIDs im Sinne dieser Erfindung sind Ketoprofen, Flunixin und Meloxicam.

Besonders bevorzugt ist Ketoprofen:

Bei allen pharmazeutisch wirksamen Bestandteile können - wie oben für die Chinolone ausführlicher erläutert - die entsprechenden pharmazeutisch akzeptablen Salze, Hydrate, Solvate und gegebenenfalls verschiedene Modifikationen verwendet werden.

Besonders bevorzugt sind im Sinne der Erfindung die Na + und K + Salze der Chinolone und des Ketoprofens.

Optisch aktive Substanzen können in Form ihrer Stereoisomere oder als Stereoisomerengemisch verwendet werden, z.B. als reine oder angereicherte Enantiomere oder als Racemate.

Die erfindungsgemäßen Kombinationen und diese enthaltende Arzneimittel ermöglichen die verbesserte Behandlung von bakteriellen Infektionen insbesondere bei Tieren. Bevorzugt eignen sie sich zur Behandlung von bakteriellen Infektionen, die mit Entzündungen einhergehen. Beispielsweise eignen sie sich zur Behandlung bakterieller Infektionen z. B. des Respirationstraktes, wie z. B. BRD oder SRD bei Rindern bzw. Schweinen; bakterieller Infektionen des Euters bei Säugetieren oder bakterieller Infektionen der Gebärmutter von Tieren.

Für die erfindungsgemäßen Kombinationen, inbsesondere von Enrofloxacin und Ketoprofen, kann eine verbesserte Wirksamkeit erwartet werden, da überraschenderweise das serumpharmakokinetische Profil des Antibiotikums in der Kombination vorteilhaft verändert ist.

Das serumkinetische Profil des Antibiotikums in diesen Formulierungen zeigt überraschenderweise eine deutliche Erhöhung der maximalen Serumkonzentrationen (C m , * ) des Chinolon-Antibiotikums verglichen mit dem Einzelpräparat (z. B. beim Vergleich einer Enrofloxacin/Ketoprofen-Formulierung mit dem Handelsprodukt Baytril ® in Rind und Schwein). Da die erwartete Wirksamkeit eines Chinolons unter anderem von seinen im Serum erreichten Peak-Konzentrationen abgeleitet wird (McKellar QA, Sanchez Bruni SF, Jones DG (2004), Pharmacokinetic/pharmacodynamic relationships of antimicrobial drugs used in veterinary medicine. J. vet. Pharmacol. Therap. 27, 503-514), kann man auf eine verbesserte antibakterielle Wirksamkeit der Kombination gegenüber dem Einzelpräparat schließen. Diese verbesserte Wirksamkeit konnte in ersten klinischen Versuchen demonstriert werden (vgl. Tabellen 1 und 2; Abbildungen 1 und 2).

In den erfindungsgemäßen Kombinationen liegen Chinolon-Antibiotikum und nichtsteroidaler Entzündungshemmer üblicherweise in Gewichtsverhältnissen (Chinolon-Antibiotikum : nicht- steroidalem Entzündungshemmer) von 100:1 bis 1:100, bevorzugt 50: 1 bis 1:50, besonders bevorzugt 50: 1 bis 1 :1, insbesondere 30: 1 bis 1 : 1 vor. In der Behandlung werden die erfindungsgemäßen Kombinationen pro Anwendung üblicherweise in Dosierungen von 1 bis 100 mg, bevorzugt 2 bis 50 mg, besonders bevorzugt 5 bis 30 mg Chinolon pro kg Körpergewicht, sowie 0,1 bis 60 mg, bevorzugt 0,5 bis 50 mg, besonders bevorzugt 2 bis 10 mg nichtsteroidaler Entzündungshemmer pro kg Körpergewicht appliziert. Wirkstarke nichtsteroidale Entzündungshemmer können vorzugsweise in Dosierungen von 0, 1 bis 20 mg, besonders bevorzugt 0,2 bis 10 mg pro kg Körpergewicht appliziert werden. Nichtsteroidale Entzündungshemmer mit vergleichsweise geringer Wirkstärke können vorzugsweise in Dosierungen von 10 bis 100 mg, besonders bevorzugt 20 bis 70 mg pro kg Körpergewicht appliziert werden.

Die Kombination kann ein- oder mehrmals appliziert werden. Die Behandlung erfolgt vorzugsweise als Einzelgabe. Je nach Infektionsgeschehen kann die Behandlungsdauer auf mehrere Tage ausgedehnt werden. Dosis und Dosierschema sind abhängig vom Typ und Verlauf der vorliegenden bakteriellen Infektion und können von mehrmals täglich, mehrtägig, einmalig bis zu mehrmals täglich über mehrere Tage in verschiedenen Dosierungen reichen.

Beispielsweise wird zur Behandlung bakterieller Infektionen des Rindes die erfindungsgemäße Kombination in Dosen von 2 bis 50 mg Chinolon pro kg Körpergewicht und 1 bis 20 mg nichtsteroidaler Entzündungshemmer pro kg Körpergewicht einmalig oder mehrfach appliziert. Vorzugsweise werden die Kombinationen Rindern in Dosen von 5 bis 30 mg/kg Chinolon und 2 bis 10 mg/kg nichtsteroidalem Entzündungshemmer verabreicht; noch geeigneter sind Dosen von 5 bis 20 mg/kg Chinolon und 3 bis 7 mg/kg nichtsteroidalem Entzündungshemmer. Bei Rindern wird vorzugsweise durch Injektion, insbesondere intravenös, subkutan oder intramuskulär, appliziert.

Zur Behandlung bakterieller Infektionen des Schweins wird die erfindungsgemäße Kombination in Dosen von 2 bis 50 mg Chinolon pro kg Körpergewicht und von 1 bis 20 mg nichtsteroidalem Entzündungshemmer pro kg einmalig oder mehrfach appliziert. Vorzugsweise werden die Formulierungen Schweinen in einer Dosis von 5 bis 30 mg/kg Chinolon und 2 bis 10 mg/kg nichtsteroidalem Entzündungshemmer verabreicht; noch geeigneter sind Dosen von 5 bis 20 mg/kg Chinolon und 3 bis 7 mg/kg nichtsteroidalem Entzündungshemmer. Bei Schweinen wird vorzugsweise durch Injektion, insbesondere intramuskulär, appliziert.

Gegebenenfalls kann es erforderlich sein, von den genannten Mengen abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit vom Körpergewicht bzw. der Art des Applikationsweges, von den im Einzelnen verwendeten Wirkstoffen, vom individuellen Verhalten gegenüber den Medikamenten, von der Formulierung und dem Behandlungsschema. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge auszukommen, während in anderen Fällen die genannte obere Grenze überschritten werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert sein, diese auf mehrere Einzelgaben zu verteilen.

Gegebenenfalls kann es zweckmäßig sein, die erfindungsgemäße Kombination durch Zusatz von einer oder mehreren weiteren Komponenten zu ergänzen.

Die erfindungsgemäßen Formulierungen können gegebenenfalls weitere - insbesondere für den tierischen Organismus nützliche - Stoffe wie Aufbaustoffe, Mineralstoffe oder Immunstimulierende Substanzen enthalten.

Als Aufbaustoffe seien unter anderem Vitamine genannt, wie z.B. Vitamin B 12 und Vitamin C.

Als Mineralstoffe seien beispielhaft Calcium- und Magnesiumverbindungen genannt.

Immunstimulierende Substanzen sind zum Beispiel pharmakologisch verträgliche organische Phosphonsäurederivate mit immunstimulierender Wirkung, wie z.B. Toldimfos und insbesondere Butaphosphan.

Die erfindungsgemäße Kombination zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit aus.

Unter „Kombination" im Sinne der Erfindung wird eine Darreichungsform, die alle Komponenten enthält (sog. Fixkombinationen), oder eine Kombinationspackung, die die Komponenten voneinander getrennt enthält, verstanden. Bei einer solchen getrennten Darreichung bietet es sich an, die Formulierungen der beiden Einzelkomponenten gleichzeitig nebeneinander in einem geeigneten Primärpackmittel zu kombinieren. In dem Primärpackmittel befinden sich die beiden Komponenten jeweils in getrennten Behältern. Eine solche getrennte Verpackung der beiden Komponenten in einem gemeinsamen Primärpackmittel wird auch als Kit bezeichnet.

Die Wirkstoffe der erfindungsgemäßen Kombination können in bekannter Weise in die üblichen Arzneimittelformen (Formulierungen) überführt werden.

Als weitere Formulierungsvariante für die erfindungsgemäße Kombination eignet sich vorzugsweise eine fixe Kombination (auch „Fixkombination"). Unter „fixe Kombination" sollen hier solche Arzneiformen verstanden werden, in denen die beiden Komponenten zusammen in einer gemeinsamen Formulierung in einem festgelegten Mengenverhältnis vorliegen. Solche fixen Kombinationen können beispielsweise als Lösungen, Tabletten, Dragees, Pillen, Kapseln, Pulver und/oder Granulate realisiert werden. Die Wirkstoffe der erfindungsgemäßen Kombination sind besonders geeignet, in einer fixen Kombination insbesondere in Form einer flüssigen Darreichungsform für die parenterale Verabreichung formuliert zu werden.

Die erfindungsgemäßen Arzneimittel eignen sich generell für die Anwendung bei Mensch und Tier. Bevorzugt werden sie in der Tierhaltung und Tierzucht bei Nutz-, Zucht-, Zoo- und Hobbytieren eingesetzt, und zwar insbesondere bei Säugetieren und Geflügel.

Zu den Nutz- und Zuchttieren gehören Säugetiere wie z.B. Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele, Wasserbüffel, Esel, Kaninchen, Damwild, Rentiere, Pelztiere wie z.B. Nerze, Chinchilla, Waschbär, sowie Vögel wie z.B. Hühner, Gänse, Puten, Enten, Wachteln, Tauben und Straußenvögel. Beispiele für bevorzugte Nutztiere sind Rind, Schaf, Schwein, Pferd, Pute und Huhn.

Zu den Hobbytieren gehören Hunde, Katzen, Pferde, Kaninchen, Nagetiere wie z. B. Goldhamster, Meerschweinchen, Mäuse, des Weiteren Reptilien, Amphibien und Vögel zur Heim- und Zoohaltung.

Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Arzneimittel bei Nutztieren, und zwar insbesondere bei Rind und Schwein eingesetzt.

Die Anwendung kann sowohl prophylaktisch, metaphylaktisch als auch therapeutisch erfolgen. Sie erfolgt üblicherweise in Form von geeigneten Zubereitungen parenteral als Injektion, z. B. intramuskulär, intrakutan, subkutan, intravenös, intraperitoneal, oder oral, z.B. als Tablette, Suspension, Dragee oder durch Implantate. Üblicherweise kann die Anwendung auch als Salbe oder Suspension intramammär erfolgen, sowie intrauterin oder rektal als Zäpfchen, Tablette oder Suspension. Des Weiteren ist die dermale Anwendung denkbar.

Erfindungsgemäße Formulierungen zur parenteralen Applikation können als Lösung, Emulsion oder Suspension hergestellt werden.

Iηjektionslösungen werden hergestellt, indem der Wirkstoff in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst wird und eventuell Zusätze wie Kosolventien, Lösungsvermittler, Säuren, Basen, Puffersalze, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Isotonisierungsmittel, resorptionsfördernde Stoffe, Farbstoffe, Substanzen, die die lokale Verträglichkeit verbessern, Verbindungen, die das Theologische Verhalten der Injektionslösungen beeinflussen, oder Kryoprotektoren zugefügt werden. Die Lösungen werden steril filtriert und abgefüllt. Als Solvens enthält die flüssige Formulierung physiologisch verträgliche Lösungsmittel wie Wasser oder wassermischbare Substanzen.. Als Beispiele seien genannt Glycerin, Propylenglykol, Polyethylenglykole, verträgliche Alkohole wie Ethanol, Benzylalkohol oder n-Butanol, Ethyllactat, Ethylacetat, Triacetin, N-Methylpyrrolidon, Propylencarbonat, Glycofurol, Dimethylacetamid, 2- Pyrrolidon, Isopropylidenglycerol, oder Glycerinformal. Kombinationen der Solventien sind ebenfalls denkbar. Bevorzugt sind Formulierungen auf Wasserbasis, in denen weitere Solventien und Kosolventien enthalten sein können.

Die Wirkstoffe lassen sich gegebenenfalls auch in physiologisch verträglichen pflanzlichen oder synthetischen Ölen, die zur Injektion geeignet sind, lösen. Hier seien zum Beispiel die pflanzlichen, tierischen und synthetischen Öle wie Baumwollsamenöl, Sesamöl, Sojaöl, Mittelkettige Triglyceride einer Kettenlänge von Ci 2 -Ci 8 , Propylenglycolester wie Propylenglykoloctanoat-decanoat, oder auch Paraffin genannt.

Die erfindungsgemäßen Formulierungen können auch Kosolventien enthalten, und zwar bevorzugt dann wenn die Formulierungen Wasser enthalten; die Kosolventien können die Löslichkeit bestimmter Formulierungsbestandteile verbessern. Die Kosolventien werden üblicherweise in Anteilen von 1 bis 10 % bevorzugt von 3 bis 8 % eingesetzt (Prozentangaben jeweils M/V). Als Kosolventien seien beispielsweise genannt: Pharmazeutisch verträgliche Alkohole, Dimethyl- sulfoxid, Ethyllactat, Ethylacetat, Triacetin, N-Methylpyrrolidon, Propylencarbonat, Propylenglykol, Glycofurol, Dimethylacetamid, 2-Pyrrolidon, Isopropylidenglycerol, Glycerinformal, GIy- cerin und Polyethylenglykole. Als Kosolvenz eignen sich insbesondere pharmazeutisch verträgliche Alkohole, wie z. B. Ethanol, Benzylalkohol oder n-Butanol. Auch Mischungen der vorstehend genannten Lösungsmittel können als Kosolvenz eingesetzt werden.

Als Lösungsvermittler seien genannt: Verbindungen, die die Lösung des Wirkstoffs im Hauptlösungsmittel fördern oder sein Ausfallen verhindern. Beispiele sind Polyvinylpyrrolidon, polyoxyethyliertes Rhizinusöl, polyoxyethylierte Sorbitanester, Poloxamere.

Zur Steigerung oder Regulierung der Löslichkeit der Chinolone und insbesondere der der sauer reagierenden NSAIDs werden in den erfindungsgemäßen Formulierungen häufig Basen verwendet. Hier seien genannt anorganische basische Verbindungen wie die Hydroxide, Carbonate, Hydrogencarbonate, Sulfite und Hydrogensulfite der Alkali-, Erdalkali- und Erdmetalle oder auch basisch reagierende Salze der Übergangsmetalle, die wasserlösliche Salze mit den Chinolonen und NSAED Verbindungen bilden. Insbesondere seien hier genannt die Natrium- oder Kaliumsalze, die Erdalkalisalze, beispielsweise die Magnesium-, oder Calciumsalze; die Zinksalze und Silbersalze. Weiterhin können basisch reagierende organische Verbindungen zur Salzbildung verwendet werden, wie zum Beispiel Ammoniak oder Mono-,Di-,Trialkylamine und deren Derivate wie zum Beispiel Triethylamin, Triethanolamin, 2-Aminoethanol, N-Methylglucamin (Meglumin), cyclische Amine wie zum Beispiel Morpholin, Piperazin oder auch basische Aminosäuren, insbesondere Arginin, Lysin, oder deren Decarboxilierungsprodukte, wie z.B. Cholamin.

Besonders bevorzugte Basen im Sinne der erfindungsgemäßen Formulierungen sind NaOH, KOH oder Arginin.

Konservierungsmittel können in der flüssigen Formulierung enthalten sein. Als Beispiele für Konservierungsmittel seien genannt: Aromatische oder aliphatische Alkohole wie Benzylalkohol, Ethanol, n-Butanol, Phenol, Cresole, Chlorbutanol, para-Hydroxybenzoesäureester (insbesondere die Methyl- und Propylester), Salze oder die freien Säuren der Carbonsäuren, wie Sorbinsäure, Benzoesäure, Milchsäure oder Propionsäure, quaternäre Ammoniumverbindungen wie Benz- alkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid oder Cetylpyridiniumchlorid, Quecksilberverbindungen wie Thiomersal.

Farbstoffe sind alle zur Anwendung am Tier zugelassenen Farbstoffe, die gelöst oder suspendiert sein können, wie zum Beispiel Carotinoide oder auch bestimmte Vitamine, wie Vitamin B 12.

Resorptionsfördernde Stoffe sind z.B. DMSO, spreitende Öle wie Isopropylmyristat, Dipropylenglykolpelargonat, Silikonöle, Fettsäureester, Triglyceride, Fettalkohole.

Als Antioxidantien können zum Beispiel Sulfite und Bisulfite (Na-sulfϊt, Na-metabisulfit), organische Schwefelverbindungen (Cystin, Cystein, Cysteinhydrochlorid, Cysteamin, Methionin, Thioglycerol, Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Glutathion) Phenole (Tocopherole, wie auch Vitamin E und Vitamin-E-TPGS (d-alpha-Tocopherylpolyethylenglykol-lOOO-succinat)), Butyl- hydroxyanisol, Butylhydroxytoluol, Octyl- und Dodecylgallat), organische Säuren (Ascorbinsäure, Citronensäure, Weinsäure, Milchsäure) und deren Salze und Ester eingesetzt werden. Synergisten dieser Antioxidantien können sein: Aminosäuren (z. B. Alanin, Arginin, Methionin, Cystein), Citronensäure, Weinsäure, Edetinsäure oder deren Salze, Phosphorsäurederivate oder Polyalkohole und Polyether (Polyethylenglykol).

Lichtschutzmittel sind z.B. Stoffe aus der Klasse der Benzophenone oder Novantisolsäure.

Viskositätsregulierende Substanzen können zugesetzt werden, um die Fließfähigkeit der Injektionslösungen zu modifizieren. Sie dienen zur Regulierung der Theologischen Eigenschaften oder Einstellung einer Fließgrenze. Zum Beispiel seinen genannnt: Cellulosederivate wie zum Beispiel Hydroxipropyl-, Hydroxiethylmethyl- oder Methylcellulose, Gummi Arabicum, Carboximethylcellulosen und deren Salze, Polyacrylsäuren und deren Salze, Polyvinylalkohol, Co- polymere aus Methylvinylether und Maleinsäureanhydrid, Polyethylenglycole, Polyvinylpyrrolidon, Gelatine, Poloxamere, Stärke, Hydroxiethylstärke, Dextrane, Alginate. Um die Fließfähigkeit gegebenenfalls zu erhöhen, werden auch niedermolekulare Lösemittel wie Ethanol eingesetzt, oder Glycerin, um die Viskosität gegebenenfalls zu erhöhen.

Die flüssigen Formulierungen zur Injektion können Substanzen enthalten, welche die lokale Verträglichkeit bei Applikation verbessern. Als Beispiele seien genannt: Die oben genannten Antioxidantien oder Radikalfänger wie z.B. Vitamin E, wasserlösliche Vitamin E-Ester oder Vitamin C, Natriumdisulfid oder auch Acetylcystein. Komplexbildner wie z.B. Cyclodextrine (z. B. Hydroxyproypl-Cyclodextrin), Natrium-EDTA (Natriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure), Polyvinylpyrrolidon, Dexpanthenol, Salze von Fettsäuren wie z.B. Natriumcaprylat, Salze mehrwertiger Metallkationen (z. B. Me 2+ bzw. Me 3+ ), insbesondere der Erdalkalimetalle und hier insbesondere das Magnesium in seinen Salzformen, Aminosäuren und hierunter besonders Arginin oder Lysin, Poloxamere, Poloxamine, Kosolventien wie z.B. n-Butanol, Glycerin, Polyethylenglykol, Propylenglykol oder Dimethylacetamid, Dextrane, Kreatin, Kreatinin, Säuren wie z.B. die Gluconolactonsäure, Milchsäure, Embonsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Schleimsäure oder Hyaluronsäure, Lecithine mit einem Gehalt an Phosphatidylcholin von 70-100 % aus Soja oder Hühnereiweiß. Von den vorstehend genannten Substanzen werden bevorzugt die Salze mehrwertiger Metallkationen eingesetzt, und zwar bevorzugt die Erdalkalimetallsalze insbesondere Magnesiumsalze.

Gegebenenfalls können Substanzen zur Isotonisierung oder Regulierung des Gefrierpunktes zugesetzt werden, z.B. seien genannt: Natriumchlorid, Glycerin, Kohlenhydrate wie Sorbitol oder Glucose.

Die Injektionslösung kann auch pharmazeutisch wirksame Substanzen oder Aufbaustoffe enthalten, die öllöslich sind und deshalb in Form einer Emulsion vorliegen.

Emulsionen sind entweder vom Typ Wasser in Öl oder von Typ Öl in Wasser.

Sie werden hergestellt, indem man die Wirkstoffe entweder in der hydrophoben oder in der hydrophilen Phase löst und diese unter Zuhilfenahme geeigneter Emulgatoren und gegebenenfalls weiterer Hilfsstoffe wie Farbstoffe, resorptionsfördernde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Viskositätserhöhende Stoffe, mit dem Lösungsmittel der anderen Phase homogenisiert.

Als hydrophobe Phase (Öle) seien genannt: Paraffinöle, Silikonöle, natürliche Pflanzenöle wie Sesamöl, Mandelöl, Rizinusöl, synthetische Triglyceride wie Capryl/Caprinsäure-biglycerid, Triglyceridgemisch mit Pflanzenfettsäuren der Kettenlänge Cg. \ 2 oder anderen speziell ausgewählten natürlichenFettsäuren, Partialglyceridgemische gesättigter oder ungesättigter, eventuell auch hydroxylgruppenhaltiger Fettsäuren, Mono- und Diglyceride der Cg/C \ Q -Fettsäuren.

Fettsäureester wie Ethylstearat, Di-n-butyryl-adipat, Laurinsäurehexylester, Dipropylen- glykolpelargonat, Ester einer verzweigten Fettsäure mittlerer Kettenlänge mit gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge C^g-C^g, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Capryl/Caprinsäureester von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge C\2-C\ g, Isopropylstearat, Ölsäureoleylester,Ölsäuredecylester, Ethyloleat, Milchsäureethylester, wachsartige Fettsäureester wie Dibutylphthalat, Adipinsäurediisopropylester, letzterem verwandte Estergemische u.a. Fettalkohole wie Isotridecylalkohol, 2-Octyldodecanol, Cetylstearyl-alkohol, Oleylalkohol.

Fettsäuren wie z.B. Ölsäure und ihre Gemische.

Als hydrophile Phase seien genannt: Wasser, Alkohole wie z.B. Propylenglycol, Glycerin, Sorbitol und ihre Gemische.

Als Emulgatoren ^ beinhaltend Tenside, seien zum Beispiel genannt: Fettsäuresalze, Fettalkylsulfate, Fettalkylsulfonate, lineare Aklylbenzolsulfonate, Fettalkylpolyethylenglycol- ethersulfate, Fettalkylpolyethylenglycolether, Alkylphenolpolyethylenglycolether, Alkylpoly- glycoside, Fettsäure-N-methlyglucamide, Poloxamere, Dioctylsulfosuccinat, polyoxiethylierte und nicht polyoxiethylierte Mono- und Difettsäureester des Glycerins, polyoxiethylierte und nicht polyoxiethylierte Monofettsäureester des Propylenglycols, polyoxiethylierte und nicht polyoxiethylierte Mono-, Di-, Trifettsäureester des Sorbitols und seiner Mono- und Dianhydride (Polysorbate), Polyethylenglycolfettsäureester, polyoxiethylierte und nicht polyoxiethylierte Rhizinusöle und deren Derivate, Salze der Cholsäure und deren Derivate, Sucrosestearate.; kationaktive Tenside wie Cetyltrimethylammoniumchlorid; ampholytische Tenside wie Di-Na-N- lauryl-ß-iminodipropionat oder Lecithin sowie Gemische derselben.

Als weitere Hilfsstoffe seien genannt:

Viskositätserhöhende und die Emulsion stabilisierende Stoffe wie Carboxymethylcellulose,

Methylcellulose und andere Cellulose- und Stärke-Derivate, Polyacrylate, Alginate, Gelatine,

Gummi-arabicum, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Copolymere aus Methylvinylether und Maleinsäureanhydrid, Polyethylenglykole, Wachse, kolloidale Kieselsäure oder Gemische der aufgeführten Stoffe sowie alle weiter oben genannten Viskositätsregulierenden Substanzen. In besonderen Fällen kann die Injektionslösung auch weitere, pharmazeutisch wirksame Substanzen oder Aufbaustoffe enthalten, die nicht ausreichend Öl- oder wasserlöslich sind und deshalb in feinteilig suspendierter Form als Feststoff enthalten sind.

Suspensionen werden hergestellt, indem man den Wirkstoff in einer Trägerflüssigkeit gegebenenfalls unter Zusatz weiterer Hilfsstoffe wie Netzmittel, Farbstoffe, resorptionsfÖrdernde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel suspendiert.

Als Trägerflüssigkeiten seien alle homogenen Lösungsmittel und Lösungsmittelgemische genannt.

Als Netzmittel (Dispergiermittel) seien die weiter oben angegebenen Emulgatoren genannt. Gegebenenfalls können weitere Stabilisatoren zur Vermeidung des Kristallwachstums und der Aggregation der suspendierten Partikel zugesetzt werden, zum Beispiel Lecithine, Phosphatidylcholine, Polyethylenglycol, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,

Carboximethylcellulose und deren Salze, Methyl- , Hydroxiethyl- , Hydroxipropyl- und Ethylcellulose, Gelatine, Pectine, Sorbitol, Dextran, natürliche und derivatisierte Polysaccharide.

Als weitere Hilfsstoffe seien die weiter oben angegebenen genannt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Kombinationen als wässrige Lösungen formuliert.

Diese enthalten:

1 bis 25 % m/V, bevorzugt 3 bis 20 % m/V, besonders bevorzugt 9 bis 16 % m/V an Chinolon

0,1 bis 10 % m/V, bevorzugt 0,2 bis 8 % m/V, besonders bevorzugt 0,3 bis 7 % m/V an nichtsteroidalem Entzündungshemmer.

0,1 bis 10 % m/V, bevorzugt 0,5 bis 5 % m/V, besonders bevorzugt 0,5 bis 3 % m/V n-Butanol.

Die obengenannten wässrigen Lösungen werden mit Base alkalisch eingestellt, und zwar auf einen pH-Wert von 9 bis 13, bevorzugt 10,5 bis 12,5. Als Basen kommen z. B. in Frage: Basischen Aminosäuren, wie z. B. Arginin oder Alkalihydroxide wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid. Besonders bevorzugt wird Kaliumhydroxid verwendet. Beispiele

Biologisches Beispiel

In klinischen Pharmakokinetik-Studien im cross-over Design gemäß GSP-Standards, in denen die Serumkonzentrations-Zeit-Profile der Testformulierung (gemäß Formulierbeispiel 1) vergleichend zur Handelsware gemessen wurden, konnten die folgenden PK-Parameter bestimmt werden.

Tabelle 1. Serum Pharmakokinetik von Enrofloxacin (Baytril 10% inj . versus

Kombinationsformulierung) nach subkutaner Injektion in Rindern

Formulierung T tl/2 AUC last MRT last n

(mg/L) (hr) (hr) (mg*hr/L) (hr)

Baytril 10% 2.26 2.0 9.60 33.49 13.00 9 Kombination 2.96 1.0 9.44 35.29 12.52 9

Tabelle 2. Serum Pharmakokinetik von Enrofloxacin (Baytril 10% inj. versus Kombinationsformulierung) nach intramuskulärer Injektion in Schweinen

Formulierung Wiax T tl/2 AUC last MRT last n

(mg/L) (hr) (hr) (mg*hr/L) (hr)

Baytril 10% 1.49 4.0 4.73 19.96 9.53 9 Kombination 2.01 4.0 3.19 21.97 7.89 9

Die Ergebnisse sind in den Abbildungen 1 und 2 graphisch dargestellt:

Abbildung 1: Mittlere Serum-Konzentrations-Zeitprofile von Enrofloxacin (Baytril 10% inj. versus Kombinationsformulierung) nach subkutaner Injektion in Rindern.

Abbildung 2. Mittlere Serum-Konzentrations-Zeitprofile von Enrofloxacin (Baytril 10% inj. versus Kombinationsformulierung) nach intramuskulärer Injektion in Schweinen. Formulierungsbeispiele

Die Prozentangaben für die hier beschriebenen Formulierungen sind in Gewicht pro Volumen angegeben (Gramm des betreffenden Stoffes pro 100 ml fertige Formulierung).

Beispiel 1

10 % Enrofloxacin / 4 % Ketoprofen

Herstellung:

Die Einsatzstoffe werden in der oben angegebenen Reihenfolge nacheinander unter Rühren gelöst:

- Vorlage von 85g Wasser für Injektionszwecke - Zugabe von 2,7g KOH 85%

- Zugabe von 10g Enrofloxacin

- Zugabe von 4g Ketoprofen

- Zugabe von Ig n-Butanol

- Einstellung des pH-Wertes mit der restlichen KOH auf 11,8 (±0,2) - Auffüllen auf Endvolumen (100ml) mit Wasser für Iηjektionszwecke

Beispiel 2

15% Enrofloxacin / 6% Ketoprofen

Herstellung:

Die Einsatzstoffe werden in der oben angegebenen Reihenfolge nacheinander unter Rühren gelöst:

- Vorlage von 75g Wasser für Injektionszwecke

- Zugabe von 4,0g KOH 85%

- Zugabe von 15g Enrofloxacin

- Zugabe von 6g Ketoprofen

- Zugabe von 3 g n-Butanol

- Einstellung des pH-Wertes mit der restlichen KOH auf 11,0 (±0,2)

- Auffüllen auf Endvolumen (100ml) mit Wasser für Injektionszwecke.

Beispiel 3

10% Enrofloxacin / 3,67% Flunixin-Meglumin

Herstellung: Die Einsatzstoffe werden in der oben angegebenen Reihenfolge nacheinander unter Rühren gelöst:

- Vorlage von 85g Wasser für Injektionszwecke

- Zugabe von 1,9g KOH 85%

- Zugabe von 10g Enrofloxacin

- Zugabe von 3,65g Flunixin-Meglumin - Zugabe von 3 g n-Butanol

- Einstellung des pH-Wertes mit der restlichen KOH auf 10,5 (±0,2) Auffüllen auf Endvolumen (100ml) mit Wasser für Injektionszwecke Beispiel 4

10% Enrofloxacin / 0,5% Meloxicam

Herstellung:

Die Einsatzstoffe werden in der oben angegebenen Reihenfolge nacheinander unter Rühren gelöst:

- Vorlage von 85g Wasser für Injektionszwecke

- Zugabe von 1,8g KOH 85%

- Zugabe von 10g Enrofloxacin

- Zugabe von 0,5g Meloxicam

- Zugabe von 3 g n-Butanol

- Einstellung des pH-Wertes mit der restlichen KOH auf 11,0 (±0,2) Auffüllen auf Endvolumen (100ml) mit Wasser für Injektionszwecke.