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Title:
IMPROVED PROCESS FOR PRODUCING ESTERS OF (METH)ACRYLIC ACID OF POLYHYDRIC ALCOHOLS (II)
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/007487
Kind Code:
A1
Abstract:
In a process for producing esters of (meth)acrylic acid of polyhydric alcohols, the latter are reacted with acrylic acid and/or methacrylic acid in the presence of acidic esterification catalysts, polymerization inhibitors being added to the reaction mixture. This novel process is characterized in that unsubstituted phenol compounds are used as inhibitors, and activated charcoal is added to the reaction mixture during the esterification reaction. The preferred inhibitor is hydroquinone. Esterification is carried out preferably in the absence of liquid solvents and/or azeotropic entrainers.

Inventors:
RITTER WOLFGANG (DE)
SITZ HANS-DIETER (DE)
SPEITKAMP LUDWIG (DE)
Application Number:
PCT/EP1989/001550
Publication Date:
July 12, 1990
Filing Date:
December 15, 1989
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
International Classes:
B01J27/02; B01J31/02; C07B61/00; C07C67/08; C07C67/62; C07C69/54; C08G65/332; (IPC1-7): C07C67/08; C07C69/54
Foreign References:
US3887609A1975-06-03
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern mehr¬ wertiger Alkohole durch deren Umεetzung mit Acrylsäurε und/oder Methacrylsäure in Gegenwart von sauren Vereste¬ rungskatalysatoren unter Zusatz von Polymerisationsϊnhibi torεn zum Reaktionεgemiεch , dadurch gekεnnzεichnεt, daß man beim Einεatz von nicht subεtituierten Phenolvεrbindungen alε Inhibitoren die Verεεtεrungsrεaktion Gunter Zusatz von Aktivkohlε zum Reaktantengεmisch durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekεnnzeichnet, daß man Hydrochinon als Inhibitor verwendet und dabei die Aktivkohle bevorzugt im Berεich deε mehrfachen , inεbeson dεrε im Bereich des 10 bis l OOfachen , zweckmäßig im Bereich des 20 bis 60fachen dεr Hydrochinonrnenge einsetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gεkεnn∑eich nεt daß man mit bei Reaktionεte pεratur flüεsigεn Rεakti onsgεmischεn arbεitet, dϊε wεnigεtεns wεitgεhεnd frei von Lösungs und/oder azeotropεn Schiεppmittεln sind , wobεi bevorzugt das entεtεhεndε Kondεnεationεwaεεεr auε dεr Gasphase des Reaktionsraumes abgezogen wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 , dadurch gekennzεichnεt, daß man dεn Reaktionsraum mit einem frεiεn Sauerstoff ent¬ haltenden Gasεtrom durchεpült.
5. Verfahren nach Ansprüchεn 1 bis 4 , dadurch gεkεnnzeichnet, daß man Luft odεr 0_.abαεmaαεrtε Gasαemische, insbesondere Stickstoff/LuftGεmischε zum Durchspülen des Reaktions raumεε und Austrag dεs Reaktionswaεsers einεεtzt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterung bei Sumpftemperaturen von wenigstens etwa 90 C , vor∑ugsweise von wenigstens etwa 1 00 C und insbesondere im Bereich bis etwa 150 C durchgeführt wi rd , wobei bevor∑ugt wenigstεnε abεatzwεiεe bei vermindεrtem , gegebenenfalls stufenweiεe zunehmend vermindertem Druck gearbeitet wird .
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 , dadurch gekennzeichnet, daß die Inhibitoren in Mengεn von 200 bis 10000 ppm , be¬ vorzugt im Bereich von 300 biε 2000 ppm jewεi lε bezogen auf das Gewicht des Reaktionsgemisches eingesetzt werden .
8. Verfahrεn nach Ansprüchεn 1 bis 7 , dadurch gεkεnn∑eichnet, daß die Reaktion auf einen Umsatz von wenigstεnε 90 % dεr Theorie, vorzugεweise von wenigεtenε 94 % der Theorie ge¬ führt wird , wobei bevorzugt im Temperaturbereich von etwa 100 biε 140 °C , gegεbenenfallε unter Vakuum für εine Re aktionsdauεr von nicht mehr alε 10 Stunden , inεbeεonderε von nicht mehr alε 8 Stundεn cεarbeltεt wird.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8 , dadurch gekennzeichnεt, daß das Rεaktionsrohprodukt einer trockenen Neutralisation bevorzugt mit Oxiden und/oder Hydroxiden der Alkalimetalle, der Erdalkalimetalle und/oder dεs Aluminiums untεrworfen wird .
10. 1 0. Verfahrεn nach Ansprüchen 1 biε 9 , dadurch gekεnnzεichnet, daß die primär anfaliendεn Reaktionεprodukte εinεr ab schließendεn Bεnandlung mit Entfärbungsmitteln unterworfen werden .
Description:
"Verfahren zur verbesserten Herstellung von (Meth)acrylsäure- estern mehrwertiger Alkohole ( I I ) "

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von poly- funktionellen Estern der Acrylsäure und/oder der Methacrylsäure mit mehrwertigen Alkoholen - im folgenden auςh als (Meth)acryl- säureester bzw . Poly(Meth)acrylsäureester bezeichnet - durch Umsetzung der Reaktanten in Gegenwart saurer Veresterungskata¬ lysatoren unter Zusatz von Polymerisstionsinhibitoren zum Re¬ aktionsgemisch .

(Meth)acrylsäureester mehrwertiger Alkohole insbesondere aus der Gruppe der 2- bis 4wertigen aüphatischen gesättigten Alkohole und deren OxalkyiierxiπgspTodukte finden zunehmende 3-edeutung als haehr.eakti.ve .Bestand-tei.lß in εtrahlenhärtenden Systemen . Solche p rlyfuπktiσnelleri (Meth)acrylsäureester können beispiels¬ weise ais Lackrohstoffe für die Elektronenstrahlhärtung oder als Bestandteil von UV-Licht-härtenden Druckfarben oder entspre¬ chenden Übεrzugslacken , Spachtel , Form- oder Vergußmassen sowie in Klebstoffen , insbesondere anaerob härtenden Klebstoffen Verwendung finden . I hre Herstellung ist allerdings nicht prob¬ lemlos . Gefordert werden insbesondere farblose Produkte mit ge¬ ringer Säurezahl und hoher Lagerstabi iität, die praktisch auch keinen Eigengeruch aufweisen. Eine destiilative Reinigung der (Meth)acrylsäureester der hier betroffenen Art scheidet in aller Regel aufgrund ihres hohen Molekulargewichtes und ihrer hohen Reaktivität aus . Die Produkte solien also unmittelbar als möglichst farblose Reaktionsprodukte der Veresterung anfallen . Die Durch¬ führung der Veresterungsreaktion fordert . die Mitverwendung

hochwirksamer I nhibitoren, die ihrerseits keine unerwünschten Nebenreaktionen , beispielsweise Verfärbungen , auslösen .

Zur Herstellung solcher polyfunktioneller (fV.eth)acrylsäureester mehrwertiger Alkohole besteht umfangreiche Vorliteratur. Ver¬ wiesen sei insbesondere auf die deutsche Offen legungεschrift 29 13 2T 8 und die darin zitierte einschlägige Literatur. So ist es aus der DE-AS 12 67 547 und aus der Zeitschrift "Chem. and Ind. " 18 (1970) , 597, bekannt, polyfunktionelle (Meth)acrylsäure- ester durch azeotrope Veresterung der (Meth)acrylsäure mit mehrwertigen Alkoholen in Gegenwart von azeotropen Schlepp¬ mitteln sowie von sauren Katalysatoren und Poiymerisatronsinhi- bitoren herzustellen . Als Polymerisationsinhibitoren wurden vorgeschlagen Phenole, Phenolderϊvate, Kupfer, Kupferverbin¬ dungen oder Phenothiazin. Als saure Katalysatoren werden orga¬ nische oder anorganische Säuren oder saure Ionenaustauscher eingesetzt, wobei p-ToluolsuIfonsäure und Schwefelsäure bevor¬ zugt sein können . Die Veresterung erfolgt insbesondere bei Temperaturen von 0 bis T20 C. Geeignete azeotrope Schlepp- mϊttε! für die Entfernung des Reaktionswassers sind aüphatischε oder cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe bzw . deren Gemische mit Siedebereichen innerhalb der angegebenen Temperatu rg renzen .

In der genannten DE-OS 29 13 218 wird vorgeschlagen , die azeo¬ trope Veresterung in Gegenwart mindestens eines organischen Esters der phosphorigen Säure zusätzlich zu einem mitverwendeten Inhibitor auf Phenolbasis durchzuführen. Zwingend wird aller¬ dings auch hier die Mitverwendung mindestens eines aiiphati- schen , cycloaliphatrschen und/oder aromatischen Kohlenwasser¬ stoffs mit einem Siedepunkt im Bereich von 40 bis 120 C ge¬ fordert. Das entstehende Rεaktionswasser soll mittels dieser Schleppmittel azeotrop ausgekreist werden . Die Reaktionsdauer

wird nach den Beispielen dieser Druckschrift mit 10 bis 18 Stunden angesetzt.

Die Erfindung geht von der Aufgabe aus , Reaktionsbedingungen für die hier betroffene Veresterungsreaktion zu ermitteln , die einerseits zu einer substantiellen Abkürzung der Reaktionsdauer führen können , andererseits aber die Qualität der entstehenden Veresterungsprodukte und insbesondere die hohe Farbqualität nicht negativ beeinflussen. Die Erfindung will weiterhin darauf verzichten können , vergleichsweise komplexe I nhibitorsysteme derart einsetzen zu müssen , wie sie in der genannten DE-OS 29 13 218 beschrieben sind . Es soll dabei erfindungsgemäß auch möglich sein , den. im praktischen Einsatz gewünschten Applika¬ tionsinhibitor der hier betroffenen hochreaktiven Systeme gleichzeitig schon als Reaktionsinhibitor bei der Synthese der polyfunktionellen (Meth)acrylsäureester einzusetzen .

Die erfindungsgemäße Lehre beschäftigt sich insbesondere mit den Problemen , die . bei Umsetzungen der geschilderten Art -darm auf¬ treten , wenn nicht substituierte Phεnolverbindungen und hier insbesondere das Hydrochinon als alleinige oder wenigstens als wesentliche Inhibitorkomponenten zum Einsatz kommen . Die Ver¬ wendung von Hydrochinon als in der Praxis eingeführtεr Poly¬ merisationsinhibitor kann .. aus dem Applikation≤gesichtspunkt wünschenswert sein. Als Reaktionsinhibitor verwεndet zeigt sich , daß insbesondere Schwierigkeiten bezüglich der Farbe des an¬ fallenden Reaktionsproduktes bestehen . Die einfache Behandlung solcher stark farbiger Reaktionsprodukte mit beispielsweise Aktivkohle als Entfärbungsmittel führt nicht zu den erwünschten Aufhellungen . Gleichwohl hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch das Arbeiten im Sinne der nachfolgend geschi lderten erfindungsgemäßen Lehre hier wirkungsvoll Abhilfe geschaffen werden kann .

Die technische Lösung der Erfindung geht in einer bevorzugten Ausführungsform weiterhin von der Erkenntnis aus , daß ver¬ g leichsweise hochreine Veresterungsprodukte als unmittelbare Verfahrensprodukte selbst dann erhalten werden können , wenn auf die Mitverwendung von Verdünnungsmittεln bzw. azeotropen Schleppmitteln verzichtet wird und daß es unter den Bedingungen des lösungsmϊttelfreien Arbeitens sogar möglich ist, ver- gleichsweisε schärfere Verestεrungsbedingungen einzusetzεn , die zu einer beträchtlichεn Abkürzung dεr Rεaktionszeϊt führen . Voraussetzung hierfür ist insbesonderε , daß unter den nachfol¬ genden geschilderten Verfahrensbedingungen gearbeitet wird.

Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern mehrwertiger Alkohole durch deren Umsetzung mit Acrylsäure und /oder Methacrylsäure in Gegenwart von sauren Verεsterungskatalysatorεn unter Zusatz von Polymerisationsinhibitoren zum Reaktionsgemisch. Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man beim Einsatz von aipha-Ξtändig nicht substituierten Phenolverbindungεn . als .

I nh . ϊ+nron .-. _ ___. t ι ι-ι+θϊ- 7r ις?f7 nn Δ kΗvl πh |ö zum Reaktantengemisch durchführt. Der bevorzugte alpha-stän- dige nicht substituierte Inhibitor auf Phenolbasis ist das Hydrochinon .

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die Mitverwεndung von Aktivkohle schon bei der Kondensationsreaktion - und nicht erst in einem nachträglichen Reinigungsschritt - wirkungsvoll die Entstehung unerwünscht stark verfärbter Reaktionsprodukte ver- hindεrt. Diε Mεngε der Aktivkohle kann dabei in breiten Grenzen gewählt werden. Sie soll bevorzugt ein mehrfaches der Menge der als Inhibitor eingesetzten phenolischεn Vεrbindung , also ins- bεsondεrε dεs Hydrochinons ausmachεn . Wenn auch schon mit dem 2- bis l Ofachen an Aktivkohle befriedigεndε Farbaufhellungεn im Reaktionsprodukt eingestellt werden können, so wird im

allgemeinen doch die Aktivkohle in noch größeren Mengen bei¬ spielsweise im Bereich des 1 0- bis l OOfachen und zweckmäßiger¬ weise im Bereich von etwa dem 20- bis 60fachen der Hydrochinon- menge eingesetzt. Es war nicht zu erwarten , daß bei Verwendung solcher vergleichsweise großer Mengen an Aktivkohle keine sub¬ stantielle Beeinträchtigung der Inhibitorwirkung gegenüber uner¬ wünschten vorzeitigen Polymerisationserscheinungen eintritt. Offenbar wirkt sich die bekanntε Adsorptionsbereitschaft der großen Oberfläche der Aktivkohle vorwiegend gegenüber im Re¬ aktionsgeschehen entstehenden farblichen Ver ' unreinigungεn aus und εntfεrnt diεsε weitgehend selektiv aus dem Reaktionsgemisch , ohne dabei gleichzeitig die Wirkung der als Inhibitor an sich in nur geringer Mengε εingesetzten phenolischεn Vεrbindungεn zu bεεinträchtigεn . .

In εinεr weiterεn wichtigen und bevorzugten Ausführungsform der Erfindung arbeitet man dabei mit bεi Reaktionstempεratur fiüs- sigεn Rεaktionsgεmischεn, die wenigstens weitgehεnd frei sind von Lδsung≤- und/ odεr azεotropεn Schleppmitteln . Auf solche , den Reaktions2biauf und damit εinε unerwünschte Verfärbung an sich mi ldernden Hilfsmitteln kann in dieser Ausführungsform der Erfindung vollständig verzichtet werden. Zweck äßigerwεisε wird bei einem solchen Arbeiten das entstehende Kondensationswasser aus der Gasphase des Reaktionsraumes abgezogen .

Es ist dabei erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt, den Rεakti- onsraum mit εinem Gasstrom zu durchspülen und diesen Gasstrom insbesondere dazu zu benutzen, das Kondensationswasser aus der Veresterungsreaktion aus dem Reaktor auszuschleusen . Bevorzugt wird dabei mit einem Gasstrom gearbeitet, der einen beschränkten Antei l an freiem Sauerstoff enthält. I n Abhängigkeit von den jewεils gεwähltεn Vεrfahrεnsbεdingungεn kann Luft odεr εin an Sauerstoff verarmtes Gasgemisch eingεsεtzt wεrden . Ein Beispiεl

der zuletzt genannten Art sind Stickstoff/ Luft-Gemische. I n aller Regel wird allerdings ein gewisser Gehalt an freiem Sauerstoff in dieser der Reaktionsmischung zugeführten Gasphase gewünscht. Diese beschränkten Sauerstoffmengen aktivieren in an sich be¬ kannter Weise den Inhibitor während des Reaktionsgeschεhεns .

Der Sauerstoffgehalt des Gasgemisches liegt im allgemeinen bei wenigstens etwa 1 Voiumen-% und bevorzugt im Bereich von etwa 2 bis 20 Volumen-%. Aus Gründεn dεr Reaktionssicherhεit kann es dabei bevorzugt sein , mit Gehalten an freiem' Sauerstoff in der unteren Hälfte des genanntεn Bereichεs , also bis εtwa 10 Vo- !umen-% und bevorzugt bis etwa 7 Volumen- zu arbeiten . Der Gaεstrom wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin¬ dung in das flüssige Reaktionsgemisch eingespeist und kann diesεs beispielsweise feinvεrtεilt durchpεrlen . Es wird dabei zweckmäßigerweise mit begrenztεn Mεngen dieses Gasstromes ge- arbeitεt, so daß kein unerwünscht hohεr Austrag an Rεaktions- komponenten - insbεsondere den verglεichswεise leichtεr flüch¬ tigen Säuren - stattfindet.

Nach Abschluß dεr Vεrεsterungsreaktion wird diε Aktivkohlε von dem Reaktionsgemisch abgetrennt. Das kann insbesondεrε durch Filtration erfolgen . Auf diese Weise gelingt die Herstellung von strahlenhärtbarεn polyfunktionεllen (Meth)acrylsäureestεrn mit hoher Reinheit und insbesondεre geringer Eigεnfarbe auch unter den verglεϊchsweise scharfen erfindungsgεmäß gεwähltεn Verfah- rensbεdingungen . Die dabεϊ problεmlos anfallenden polyfunk- tionεllεn (Mεth)acrylsäurεεstεr zεichnεn sich zudem durch hohe Lagerstabilität aus.

Der Polymerisationsinhibitor bzw. gegεbεnenfalls das Inhibitor- gεmisch wird dem Reaktionsgemisch üblicherweise in Mengen von 200 bis 10000 ppm und bevorzugt im Bereich von etwa 300 bis 2000 ppm zugesetzt. Die Zahlenangabεn bεziehεn sich dabεi jeweils

auf das Gewicht des aus (Meth )acrylsäure und polyfunktionel len Alkoholen bestehenden Reaktionsgemisches .

Als zu veresternde Polyalkohole seien beispielsweise genannt : Ethylenglycol , Propylenglycol , Butandiol-1 ,4 , Hexandiol-1 ,6 , Neopentylglycol , Diethylenglycol , Triethyleng lycol , Dimethylol- propan , Glycerin , Trimethylolpropan , Trimethylolhexan , Tri- mεthylolεthan , Hεxantriol-1 ,3 ,5 und Pentraerythrit. Erfindungs¬ gemäß kommen als polyfunktionelle Alkohole insbesondere aber auch diε Oxalkyiierungsprodukte diεser zuvor genanntεn poly¬ funktionellen Alkohole in Betracht, wobei hier den Oxethy- lierungsprodukten und/oder den Oxpropylierungsproduktεn be¬ sondere Bedεutung zukommt. Kεttenveriängerte polyfunktionelle Alkohole dieser Art können betrachtliche Mengen an Poiyalk- oxidrεstεn enthalten , beispielswεisε 1 bis 50 Mol , vorzugswεise etwa 1 bis 20 Mol Ethylenoxid pro g-Aquivalent an Hydroxyl¬ gruppen .

Verεstεrungskatalysatorεn für das erfindungsgemäße Herstεl- lungsverfahren sind handelsübliche organische oder anorganische Säuren oder auch saure Ionenaustauscher , wobei den in der Praxis häufig eingesetzten entsprechenden Verbindungen p- Toluolsulfonsäurε und Schwefelsäurε bεsondere Bedeutung zu¬ kommt. Die Mengεn des . Veresterungskataiysators liegen bei¬ spielsweise im Bereich von 0 , 1 bis 5 Gew.-% bezogεn auf das Verestεrungsgεmisch.

Die Umsetzung der Rεaktanten wird vorzugsweise bei Sumpftem¬ peraturen von wenigstεns εtwa 90 C und insbesondere von we¬ nigstens etwa 100 °C durchgeführt. Besonders geεignεt ist dεr Tεmperaturbereich bis etwa 150 C . Dabei kann unter Normal¬ druck, zweckmäßigεrweise aber auch unter abgesεnktem Druck gearbeitet werden . Beim Arbeiten mit vermindertem Druck kann in einer besondεrεn Ausführungsform dεr Druck in Richtung auf

niedrigere Drucke stufenweise oder auch kontinuierlich verringert werden .

Durch die Möglichkeit unter vergleichsweise scharfen Ver- εstεrungsbedingungen und gleichzeitig vermindertem Druck zu arbeiten , wird die Reaktϊonsdauer gegenüber bisher beschriebenen Verfahren stark abgekürzt. So können im erfindungsgemäßεn Ver¬ fahren Umsatzausbeuten von wenigstens 90 % der Thεorie und vorzugsweise von wenigstens etwa 94 % der Theorie im Tempera¬ turbereich von etwa 100 bis 140 C bei einer Reaktionsdauεr von nicht mehr als εtwa 10 Stunden und vorzugsweise von nicht mehr ais etwa 8 Stunden erzielt werden . Gleichwohl fallen die Re¬ aktionsprodukte als hellfarbige oder durch eine einfache Nach¬ behandlung wirkungsvoll zu reinϊgendε stabilisierte Masse an. Das den sauren Veresterungskatalysator enthaltendε Rεaktions- rohprodukt wird εinεr nachfolgenden Neutralisation untεrworfen. Diese Neutralisation kann unter bekannten Naßbedingungen , beispielsweisε durch Einsatz von wäßrigen Soda- und gegεbεnεn- falls Natrium-Chlorid enthaltenden Lösungen erfolgεn . in_ einεr bevorzugten Ausführungsform wird allεrdings das den sauren Katalysator enthaltende Reaktionsrohprodukt einer trockenen -Neutralisation unterworfen . Geeignete trockene Neutralisati¬ onsmittel sind die Oxide und/odεr Hydroxide dεr Alkalimetalle, der Erdalkalimetalle und/oder des Aluminiums. Besonders geeignet sind zur Trockennεutralisation εntsprechende Vεrbindungen des Magnesiums bzw. dεs Calciu s.

(Meth)acrylsäure und diε Alkoholε könnεn für die Verεstεrung in äquivalenten Mengenverhältnissen eingεsetzt werden . Bei den mehr als zweiwertigεn Alkoholεn ist εs allεrdings auch ohnε weiterεs möglich , nur einen Teil der Hydroxylgruppen zu ver- εstεrn. Zur Voll Veresterung kann es zweckmäßig sein , die Säure- komponεntε in lεichtem Überschuß über die zur Verεstεrung dεr Hydroxylgruppen erfordεrlichε stöchiometrische Mεnge ein-

zusetzen . Ein solcher Ü berschuß kann wenigstens etwa 1 0 Mol-% ausmachen . Nach Abschluß der Reaktion kann gewünschtenfal ls zusätzlich ein I nhibitor dem Reaktionsprodukt beigemischt werden .

Treten bei der Herstellung der Reaktionsprodukte unter den erfindungsgemäßen drastischen Veresterungsbedingungen dann doch einmal leichte Farbverschlechterungen im Reaktionsprodukt auf , so lassen sich diese problemlos durch einε Nachbehandlung mit Entfärbungsmitteln beseitigen . Ein geεignεtes Entfärbungs¬ mittel ist beispielsweise Aluminiumoxid . •'

B e i s p i e l e

Beispiel 1

928,8 g Acrylsäure, 1560,4 g eines propoxylierten Neopεntyl- glycols (OH-Zahl: 460 mg KOH/g Substanz) sowie 87,1 g p-To- luolsulfonsäure und 124,5 g (5 % bezogen auf Acrylsäure + Polyol) A-Kohle wurden in einen 3-Lϊter-Rεaktor eingewogεn und mit 2,5 g Hydrochinon (1100 ppm bεzogεn auf Produktmenge) inhibiert. Unter Durchleitεn eines Luft/Stickstoff-Gemisches (5 Vol-% 0 20 I/h) wurde die Verεsterung unter Wasserabtrennung durchge¬ führt. Bei einer konstanten Badtemperatur von 143 C und einer maximalen Sumpftemperatur von 135 C betrug die Verεstεrungs- zεit 5 Stundεn. Der Ansatz wurde abgekühlt und die A-Kohle mit einεr Druckfilternutsche abfiltriert.

Rohprodukt:

Säurezahl: 34 mg KOH/g

OH-Zahl: 10 mg KOH/g

Umsatz: 96,7 %

Gardner Farbzahl: C 1

Viskosität: 92 mPas

Das Rohprodukt wurde mit 4 Liter wäßriger 16 Gew.-% NaCl/4 Gεw.-% NaHCO, -Lösung gεwaschen, mit 200 ppm Hydrochinon- monomethylether nachinhibiert und im Vakuum bei 40 mbar und 80 C 3 Stunden getrocknεt und anschließend mit εinεr Druckfilternutsche filtriert.

Produkt:

Säurezahl: <T 1 mg KOH/g

OH-Zahl: < 15 mg KOH/g

Gardner Farbzahl: 3

Vergleichsbeispiel 1

Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Änderung, daß auf die Zu¬ gabe der A-Kohle verzichtet wurde.

Rohprodukt:

Säurezahl: 39 mg KOH/g

OH-Zahl: < 15 mg KOH/g

Umsatz: 97,1 %

Gardner Farbzahl: 12

Viskosität: ' 90 mPas

Das Rohprodukt wurde analog zu Beispiεl 1 aufgearbeitεt.

Produkt.:

Säurezahl: •<£. 1 mg KOH/g

OH-Zahl: - 15 mg KOH/g

Gardner Farbzahl: 8 - 9

R-aicn.ol ~

Die Verεstεrung wurde wie in Beispiεl 6 durchgeführt mit dεr Ändεrung, daß diε A-Kohle von 124,5 g auf 24,9 g (1 % bezogen auf Acrylsäure + Polyol) reduziεrt wurde.

Rohprodukt:

Säurezahl: 30 mg KOH/g

OH-Zahl: < 15 mg KOH/g

Umsatz: 97,3 %

Gardner Farb∑ahl: 6 - 7

Das Rohprodukt wurdε analog zu Bεiεpiel 1 aufgearbeitet.

Produkt: Säurezahl : 1 mg KOH /g OH-Zahl : < 15 mg KOH/g Gardner Farbzahl : 5 - G

Tabelle 1 :

Abhängigkeit der Gardner Farbzahl von der A-Kohlemenge bei un¬ terschiedlichen Hydrochinonkonzεntrationen für die Veresterung von Acrylsäure mit propoxyliertεm Neopentylglycol .

A-Kohlεmεngε Gardner Farbzahl des Gardnεr Farbzahl dεs xfachεr Überschuß Rohproduktεs mit Rohproduktεs mit bez. auf Hydro¬ 500 ppm Hydrochinon 1000 ppm Hydrochinon chinon

100 < 1 80 < 1 60 < 1 50 - 1 40 1 - 2 < i 30 1 - 2 20 5 10 6 - 7 0 12 12

Bεispiεl 3

In εinem 3 -Liter- Reaktor wurden 1198 ,8 g Acrylsäure, 1362 ,3 g einεs ethoxyliertεn Trimεthylolpropan (OH-Zahl : 680 mg KOH/g Substanz) , 89 ,6 g p-ToluolsuIfonsäurε , 128 ,1 g (5 Gεw.-% bε- zogεn auf Acryisäurε + Polyol) A-Koh!ε sowie 2 ,56 g Hydrochinon (1100 ppm be∑ogεn auf Produktmenge) eingewogen.

Die Veresterung wurde unter Durchleiten eines Luft/Stickstoff- Gemisches (5 Vol-% 0 20 l/h) und unter Wasserabtrennung durchgeführt. Bei einer konstanten Badtemperatur von 143 C und einer maximalen Sumpftemperatur von 135 C betrug die Verεstεrungεzεit 5 Stundεn. Der Anεatz wurde abgekühlt und die A-Kohle mit Hilfe einer Druckfilternutsche abfiltriert.

Rohprodukt:

Säurezahl: 25,3 mg KOH/g

OH-Zahl: 12 mg KOH/g

Umsatz: 96,3 %

Gardner Farb∑ahl: 3

Viskoεität: 78,9 mPaε

Daε Rohprodukt wurdε mit 4 Liter wäßriger 16 Gew.-% NaCl/4 Gew.-% NaHCO, -Lösung gewaschen, mit 200 ppm Hydrochinon- monomethylether nachinhibiert und im Vakuum bei 40 mbar und 80 C 3 Stunden getrocknet und mit Hilfe einεr Druckfiltεrnutsche filtriert.

Produkt:

Säurezahi: < 1 mg KOH/g

OH-Zahl: < 15 mg KOH/g

Gardner Farbzahl: 4

Vergleichsbeispiel 2

Beispiεl 3 wurdε wiεdεrholt mit dεr Ändεrung, daß auf diε Zugabε dεr A-Kohle verzichtet wurde.

Das Rohprodukt wurde analog zu Beispiel 4 aufgearbeitet.

Produkt:

Säurezahl: 1 mg KOH/g

OH-Zahl: < 15 mg KOH/g

Gardner Farbzahl: 7

Beispiεl 4

Diε Veresterung wurde wie in Beispiεl 3 durchgeführt mit der Änderung, daß die A-Kohlεmenge von 128,1 g auf 25,6 g (1 Gew.-% bezogεn auf Acrylεäurε + Polyol) reduziert wurde.

Rohprodukt:

Säurezahl: 2S,3 mg KOH/g

OH-Zahl: < * 15 mg KOH/g

Umεatz: 95,4 %

Gardner Farbzahl: 8

Das Rohprodukt wurdε analog zu Bεispiei 4 aufgearbeitet.

Produkt:

Säurεzahl: < 1 mg KOH/g

OH-Zahl: T 15 mg KOH/g

Gardnεr Farb∑ahl: 6 - 7

Tabelle 2:

Abhängigkeit der Gardner Farbzahl von der A-Kohlemεnge bei unterschiedlichen Hydrochinonkonzentrationen für die Verestεrung von Acrylsäurε mit εthoxyliεrtεm Trimethyiolpropan.

A-Kohlemenge Gardner Farbzahl des Gardner Farbzahl des xfacher Überschuß Rohproduktes mit Rohproduktes mit bez. auf Hydro- 500 ppm Hydrochinon 1000 ppm Hydrochinon chino

100 2

80 2 - 60 3

50 - 3

40 5 3

30 - 3 - 4

20 8 6 - 7 10 - 8

0 11 - 12 11 - 12