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Patent Searching and Data


Title:
IN-AIRCRAFT MOBILITY SYSTEM FOR PASSENGERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/067894
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention is concerned with an in-aircraft mobility system. In order to assist passengers having limited mobility on board aircraft and to make the use of an on-board toilet as simple as possible, an in-aircraft mobility system (10) for passengers having limited mobility is provided, said mobility system having an on-board toilet compartment unit (12) which has an entry area (14) with an entry door (16) and a toilet use area (18) with a toilet (20). In addition, a movement apparatus (22) is provided, having a passenger-carrying device (26) which is held in the ceiling region (24) and is movable at least from the entry area to the toilet use area. The passenger-carrying device has a seat apparatus (28) permitting a seat-like posture for a passenger. For use of the toilet, a passenger can be moved with the movement apparatus from the entry area to the toilet use area and back.

Inventors:
SEIBT CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/074913
Publication Date:
April 27, 2017
Filing Date:
October 18, 2016
Export Citation:
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Assignee:
AIRBUS OPERATIONS GMBH (DE)
International Classes:
B64D11/02; A61G7/10
Domestic Patent References:
WO2014154758A12014-10-02
WO2000027333A12000-05-18
WO2014154758A12014-10-02
Foreign References:
US5511256A1996-04-30
US4266305A1981-05-12
Attorney, Agent or Firm:
KOPF WESTENBERGER WACHENHAUSEN PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Ein flugzeugeigenes Mobilitätssystem (10) für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität, aufweisend:

- eine Bordtoiletten-Raumeinheit (12), die eine Eingangszone (14) mit einer

Eingangstür (16) und eine Toiletten- Nutzzone (18) mit einer Toilette (20) aufweist; und eine Bewegungsvorrichtung (22) mit einer im Deckenbereich (24) gehaltenen Passagiertrageeinrichtung (26), die wenigstens von der Eingangszone zur Toiletten- Nutzzone bewegbar ist;

wobei die Passagiertrageeinrichtung eine Sitz Vorrichtung (28) aufweist, die einem

Passagier eine sitzartige Haltung ermöglicht; und

wobei ein Passagier für die Benutzung der Toilette mit der Bewegungsvorrichtung von der Eingangszone zur Toiletten-Nutzzone und zurück bewegbar ist. 2. Mobilitätssystem nach Anspruch 1, wobei die Bewegungsvorrichtung eine im

Deckenbereich verlaufende Schiene (58) aufweist, in welcher die

Passagiertrageeinrichtung beweglich gehalten ist;

wobei die Schiene im Innenraum der Bordtoiletten-Raumeinheit an der Decke wenigstens von einem Bereich oberhalb der Eingangszone bis in einen Bereich über der Toilette verläuft.

3. Mobilitätssystem nach Anspruch 2, wobei die Schiene im Deckenbereich über den Bereich oberhalb der Eingangszone hinaus in einen Flurbereich (66) vor der Bordtoiletten- Raumeinheit verläuft; und

wobei die Passagiertrageeinrichtung bis in den Flurbereich bewegbar ist.

4. Mobilitätssystem nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Schiene im Deckenbereich vom Flurbereich vor der Bordtoiletten-Raumeinheit bis zu einem Kabinenbereich (68) mit wenigstens einem Passagiersitz (70) verläuft; und

wobei die Passagiertrageeinrichtung bis in den Kabinenbereich bewegbar ist.

5. Mobilitätssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Bordtoiletten-Raumeinheit ein Waschbecken (86) aufweist; und

wobei ein sich in der Sitzvorrichtung befindlicher Passagier auch das Waschbecken nutzen kann.

6. Mobilitätssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Bewegungsvorrichtung eine Verfahreinrichtung (88) aufweist, die in horizontaler Richtung bewegbar ist, und an welcher die Passagiertrageeinrichtung gehalten ist. 7. Mobilitätssystem nach Anspruch 6, wobei die Verfahreinrichtung eine

Bewegungseinheit (90) aufweist, die entlang der im Deckenbereich verlaufenden Schiene beweglich ist.

8. Mobilitätssystem nach Anspruch 7, wobei die Bewegungseinheit als Schlitten vorgesehen ist, der zwei Rollenpaare aufweist, deren Achsen über einen Mittelteil verschwenkbar zueinander gehalten sind.

9. Mobilitätssystem nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Bewegungseinheit als Schlitten vorgesehen ist, der zwei Rollenpaare aufweist, zwischen denen eine

Sicherungsplatte (110) vorgesehen ist, die sich im Betrieb teilweise oberhalb von nach innen ragenden Auskragungen eines unteren Schienensegments befindet; und

wobei die Passagiertrageeinrichtung an der Sicherungsplatte gehalten ist.

10. Mobilitätssystem nach Anspruch 7, 8 oder 9, wobei die Bewegungseinheit als selbstfahrender Schlitten (92) mit einem elektrischen Antrieb vorgesehen ist;

wobei der Schlitten Speicherelemente (94) zur Speicherung elektrischer Energie aufweist; und

wobei die Speicherelemente mit Ladeschnittstellen (96) ausgebildet sind, die an den Endpunkten der Schiene mit elektrischen Stromquellen in Kontakt stehen, um zumindest bei Bedarf die Speicherelemente aufzuladen.

11. Mobilitätssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Sitzvorrichtung in der Höhe beweglich gehalten ist.

12. Mobilitätssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Sitzvorrichtung eine Sitzschlaufeneinrichtung (29) aufweist, die einem Passagier temporär umgelegt werden kann.

13. Mobilitätssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Sitzvorrichtung zwei Abspannvorrichtungen aufweist, um die Sitzvorrichtung nach unten temporär an zwei voneinander beabstandeten Haltepunkten abzuspannen, die vorgesehen sind:

im Bodenbereich; und/oder

an einer Sitzstruktur; und/oder

an einer Monument-Struktur; und/oder

- an einer Kabinenwand.

14. Ein Kabinensegment (200) für ein Flugzeug, aufweisend:

wenigstens einen Teil einer Aufenthalts-Raumeinheit (202), die einen

Aufenthaltsbereich (204) mit einer Vielzahl an Passagiersitzen (206) aufweist;

- wenigstens einen Flurbereich (208) zur Bewegung der Passagiere innerhalb des Kabinensegments;

eine Bordtoiletten-Raumeinheit (210) mit einer Toilette (212);

wobei für die Bordtoiletten-Raumeinheit ein flugzeugeigenes Mobilitätssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist; und

wobei ein Passagier mit eingeschränkter Mobilität mittels des flugzeugeigenen

Mobilitätssystems in der Lage ist während des Aufenthalts in dem Kabinensegment die Toilette zu benutzen.

15. Ein Flugzeug (300), aufweisend:

- einen Aufenthaltsbereich (304) mit einer Vielzahl an Passagiersitzen; und

ein flugzeugeigenes Mobilitätssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13; wobei ein Passagier mit eingeschränkter Mobilität mittels des flugzeugeigenen Mobilitätssystems in der Lage ist während des Aufenthalts an Bord des Flugzeugs eine Toilette zu benutzen. 16. Flugzeug nach Anspruch 15, wobei der Aufenthaltsbereich von einem

Kabinenbereich (308) gebildet wird; und

wobei das flugzeugeigene Mobilitätssystem im Kabinenbereich angeordnet ist.

Description:
FLUGZEUGEIGENES MOBILITÄTSSYSTEM FÜR PASSAGIERE

GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem flugzeugeigenen Mobilitätssystem für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität, mit einem Kabinensegment für ein Flugzeug und mit einem Flugzeug.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Bei Flugzeugen, die zum Transport von Passagieren eingesetzt werden, kommt es insbesondere bei längeren Reisezeiten auch zur Bewegung der Passagiere an Bord des Flugzeugs. Die Bewegung von Passagieren dient beispielsweise dazu, eine an Bord des Flugzeugs befindliche Toilette zu benutzen. Bei Passagieren mit eingeschränkter Mobilität (im Englischen auch als passenger s with reduced mobility, PRM, bezeichnet), kann dafür beispielsweise ein Rollstuhl zum Einsatz kommen, der für den Einsatz an Bord eines

Flugzeugs, zugeschnitten ist. Beispielsweise ist der Rollstuhl zusammenlegbar und kann zusammengefaltet platzsparend verstaut werden. Solch ein Rollstuhl für den Gebrauch an Bord eines Flugzeugs, der auch als Onboard Wheelchair, OBW, bekannt ist, kann beispielsweise auch schmaler ausgebildet sein als ein üblicher Rollstuhl, um zum Beispiel innerhalb einer Flugzeugkabine entlang der Gangbereiche bewegt zu werden. Aufgrund der räumlichen Situation kann die Verwendung eines Rollstuhls an Bord eines Flugzeugs mitunter starken Einschränkungen unterworfen sein; insbesondere die Benutzung einer Toilette kann für einen Passagier mit eingeschränkter Mobilität mit Mühen verbunden sein kann. In der WO 2014/154758 AI ist dafür zum Beispiel eine zusätzliche Sitzvorrichtung beschrieben, um ein Umsetzen von einem Rollstuhl auf die Toilette zu unterstützen.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Passagiere mit eingeschränkter Mobilität an Bord von Flugzeugen zu unterstützen und die Benutzung einer Bordtoilette möglichst zu vereinfachen.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es sei darauf hingewiesen, dass die folgenden beschriebenen Aspekte für das flugzeugeigene Mobilitätssystem, für das Kabinensegment für ein Flugzeug und für das Flugzeug zutreffen.

Gemäß der Erfindung ist ein flugzeugeigenes Mobilitätssystem für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen. Das flugzeugeigene Mobilitätssystem weist eine Bordtoiletten-Raumeinheit und eine Bewegungsvorrichtung auf. Die Bordtoiletten- Raumeinheit weist eine Eingangszone mit einer Eingangstür und eine Toiletten- Nutzzone mit einer Toilette auf. Die Bewegungsvorrichtung weist eine im Deckenbereich gehaltene Passagiertrageeinrichtung auf, die wenigstens von der Eingangszone zur Toiletten- Nutzzone bewegbar ist. Die Passagiertrageeinrichtung weist eine Sitzvorrichtung auf, die einem Passagier eine sitzartige Haltung ermöglicht. Für die Benutzung der Toilette ist ein Passagier mittels der Bewegungsvorrichtung von der Eingangszone zur Toiletten-Nutzzone und zurück bewegbar.

Das "Mobilitätssystem" für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität kann auch als Kabinenraum- Transportsystem für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität bezeichnet werden. Das Mobilitätssystem kann auch als Transfersystem zur Toilettenbenutzung oder als Toilettentransfersystem bezeichnet werden. Die Toilettenbenutzung ist dabei nicht einschränkend zu sehen, sondern es sind auch andere Ver- und Entsorgungseinrichtungen in einem Toilettenraum, wie zum Beispiel neben der Toilette auch das Waschbecken, Seifenspender, etc., für den Passagier mit eingeschränkter Mobilität nutzbar, je nach Behinderungsgrad mit oder ohne zusätzlichen Assistenten. Der Begriff "Passagiere mit eingeschränkter Mobilität" bezieht sich zum Beispiel auf

Passagiere, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Der Begriff bezieht sich aber auch auf Passagiere, die zwar selbständig gehen können, die dabei jedoch auf Hilfsmittel angewiesen sind. Die eingeschränkte Mobilität kann verschiedene Ursachen haben, z.B. eine körperliche Behinderung des Passagiers, ein allgemein geschwächter Zustand, ein altersbedingt reduzierter Gesundheitszustand oder dergleichen. Die Mobilität kann dauerhaft oder auch nur temporär eingeschränkt sein.

Der Begriff "flugzeugeigenes" bezieht sich auf ein Mobilitätssystem, das sich dauerhaft an Bord des Flugzeugs befindet. Das flugzeugeigene Mobilitätssystem kann auch als bordeigenes oder bordseitiges Mobilitätssystem bezeichnet werden, oder als Onboard Mobility System, OMS, oder Onboard Transfer System, OTS.

Die "Bordtoiletten-Raumeinheit" wird auch als Lavatory oder Bordtoilette bezeichnet. Der Begriff "Eingangszone" bezieht sich auf denjenigen Bereich der Lavatory, d.h. der Toiletten-Raumeinheit, in dem die Toilette untergebracht ist, und auf die vom Passagier während der Toilettenbenutzung eingenommenen Raumbereiche. Mit anderen Worten, die "Toiletten- Nutzzone" bezeichnet den vom Passagier benutzten Raum, wenn dieser die Toilette benutzt.

Die "Bewegungsvorrichtung" bezieht sich auf ein System, mit dem ein Passagier an Bord des Flugzeugs bewegt werden kann. Die Bewegungsvorrichtung kann auch als

Transportvorrichtung bezeichnet werden. Die Bewegung bezieht sich dabei auf die Bewegung des Passagiers an Bord des Flugzeugs, d.h. die Bewegung innerhalb des Flugzeugs in Relation zum Flugzeug. Diese Art der Bewegung ist nicht zu verwechseln mit der Bewegung des Flugzeugs in Relation zur Umgebung. Die "Passagiertrageeinrichtung" bezeichnet eine Vorrichtung, die in der Lage ist, einen Passagier zu tragen, d.h. zu halten bzw. zu heben. Die "Sitz Vorrichtung" bezeichnet eine Einrichtung, in welcher ein Passagier sitzend untergebracht werden kann. Der Begriff "sitzend" bezieht sich auf eine Haltung des Passagiers, bei welcher der Oberkörper aufrecht angeordnet ist, mit abgewinkelten Beinen und nach unten hängenden oder nach unten ausgerichteten Füßen. Der Passagier muss dabei nicht zwingend auf dem Gesäß sitzen; die Lastabtragung erfolgt beispielsweise über Unterstützungskomponenten am Rücken und den Oberschenkeln.

Der Begriff "im Deckenbereich gehalten" bezieht sich auf eine von oben herabhängende Passagiertrageeinrichtung. Die Sitzvorrichtung ist also nicht am Boden befestigt und steht nicht auf dem Boden auf, sondern die Last wird nach oben, d.h. in den Deckenbereich, abgetragen.

Die Bewegungsvorrichtung erlaubt es beispielsweise einem ansonsten in einem Rollstuhl sitzenden Passagier ohne den Rollstuhl den Toilettenraum zu benutzen, einschließlich der Benutzung der Toilette selbst. Die Sitz Vorrichtung gewährleistet dabei eine ausreichende Unterstützung, sodass auch Passagiere mit eingeschränkter Mobilität, zum Beispiel mit gelähmten Beinen, in der Sitzvorrichtung gehalten werden können. Zum Beispiel können die Passagiere über die Arme innerhalb der Bordtoiletten-Raumeinheit eine Bewegung herbeiführen. Dies hat zur Folge, dass ein Rollstuhl, z.B. ein Onboard-Wheelchair, nicht in die Bordtoiletten-Raumeinheit mit hineingenommen werden muss.

Gemäß einem Beispiel weist die Bewegungsvorrichtung eine im Deckenbereich verlaufende Schiene auf, in welcher die Passagiertrageeinrichtung beweglich gehalten ist. Die Schiene verläuft im Innenraum der Bordtoiletten-Raumeinheit an der Decke wenigstens von einem Bereich oberhalb der Eingangszone bis in einen Bereich über der Toilette. Der Begriff "Bereich oberhalb der Eingangszone" bezeichnet einen Bereich, der sich z.B. oberhalb des Türöffnungsraums befindet (bei einer nach innen - in den Innenraum hinein - aufgehenden Tür). Der "Bereich oberhalb der Eingangszone" ist z.B. oberhalb desjenigen Bodenbereichs angeordnet, auf dem ein Nutzer steht, wenn er die Raumeinheit betreten hat. Wesentlich ist, dass die Passagiertrageeinrichtung von hier aus erreicht wird und verwendet werden kann.

In einem Beispiel ist die Passagiertrageeinrichtung, d.h. die Sitzvorrichtung der

Passagiertrageeinrichtung, von einem Bereich aus nutzbar, der sich unmittelbar vor der Türöffnung der Bordtoiletten-Raumeinheit befindet.

Der Begriff "oberhalb" bezieht sich z.B. auf die vertikale Projektion des Bereichs nach oben. Gemäß einem Beispiel verläuft die Schiene im Deckenbereich über den Bereich oberhalb der Eingangszone hinaus in einen Flurbereich vor der Bordtoiletten-Raumeinheit. Die Passagiertrageeinrichtung ist bis in den Flurbereich bewegbar. Die Schiene verläuft also nicht nur innerhalb der Bordtoiletten-Raumeinheit, sondern erstreckt sich bis in den Flurbereich, d.h. vom Deckenbereich in der Bordtoiletten-Raumeinheit bis in den

Deckenbereich des Flurbereichs. Ein in einem Rollstuhl befindlicher Passagier kann so bereits im Flurbereich von dem Rollstuhl in die Sitzvorrichtung wechseln, um

anschließend mit der Sitzvorrichtung in die Bordtoiletten-Raumeinheit bewegt zu werden. Dies ermöglicht es beispielsweise, dass das Umsetzen vom Rollstuhl, z.B. einem OBW in die Sitzvorrichtung nicht unmittelbar im Bereich der Toilettentür erfolgen muss, sondern in einem Flurbereich, wo der Rollstuhl für die Dauer der Toilettennutzung verbleiben kann. Auch die Handhabung der Toilettentür wird dadurch vereinfacht, dass die

Passagiertrageeinrichtung ist bis in den Flurbereich bewegt werden kann.

Gemäß einem Beispiel verläuft die Schiene im Deckenbereich vom Flurbereich vor der Bordtoiletten-Raumeinheit bis zu einem Kabinenbereich mit wenigstens einem

Passagiersitz. Die Passagiertrageeinrichtung ist bis in den Kabinenbereich bewegbar. Die Schiene verläuft also nicht nur von innerhalb der Bordtoiletten-Raumeinheit bis in den Flurbereich, sondern erstreckt sich bis zu einem Bereich der Kabine bzw. des Flugzeug- Innenraums, in welchem wenigstens ein Passagiersitz vorgesehen ist, d.h. vom

Deckenbereich in der Bordtoiletten-Raumeinheit über den Deckenbereich des Flurbereichs bis in den Deckenbereich in der Nähe von Passagiersitzen. Zum Beispiel erstreckt sich die Schiene bis in einen Bereich oberhalb des Sitzbereichs eines Passagiersitzes. Ein Passagier kann so bereits von dem Passagiersitz aus in die Sitzvorrichtung wechseln, um

anschließend mit der Sitzvorrichtung in die Bordtoiletten-Raumeinheit bewegt zu werden bzw. sich mit Hilfe der Sitzvorrichtung in die Bordtoiletten-Raumeinheit zu bewegen. Die Nutzung eines Rollstuhls für den Zweck einer Toilettennutzung kann dann entfallen.

Die Lastabtragung der Passagiertrageeinrichtung erfolgt beispielsweise über eine

Anbindung an die Struktur des Flugzeugs, z.B. an die Rumpfkonstruktion. Die

Lastabtragung kann auch durch eine Anbindung an das Monument bzw. Modul, z.B. das Toilettenmodul, erfolgen.

Beispielsweise wird die im Deckenbereich verlaufende Schiene an die Sekundärstruktur oder direkt an die Primärstruktur angebunden. Die Primärstruktur bezeichnet die

Rumpfstruktur des Flugzeugs. Die Sekundärstruktur bezeichnet eine untergeordnete Struktur, die zur Befestigung von Komponenten, Equipment, Einbauten etc. vorgesehen ist, z.B. zur Anbindung von Geräteträgern, Gepäckfächern, Monumenten etc. Die

Sekundärstruktur ist an der Primärstruktur befestigt.

Die Raumzone der Bordtoiletten-Raumeinheit kann auch als WC-Zone bezeichnet werden. Der Bereich vor der Bordtoiletten-Raumeinheit und sich anschließende Flurbereiche können auch als Flur-, Gang- oder Korridorzone bezeichnet werden. Der Bereich der Passagiersitze kann auch als Sitzzone bezeichnet werden.

In einem Beispiel sind in dem Flurbereich bzw. Kabinenbereich mobile Abtrennungen als Sichtschutz vorhanden, um den Raumbereich, in dem der Passagier in die Sitzvorrichtung wechselt, von anderen Bereichen wenigstens optisch abzukoppeln bzw. abzuschirmen. Gemäß einem Beispiel weist die Bordtoiletten-Raumeinheit ein Waschbecken auf und ein sich in der Sitzvorrichtung befindlicher Passagier kann auch das Waschbecken nutzen. Gemäß einem Beispiel weist die Bewegungsvorrichtung eine Verfahreinrichtung auf, die in horizontaler Richtung bewegbar ist, und an welcher die Passagiertrageeinrichtung gehalten ist.

Gemäß einem Beispiel weist die Verfahreinrichtung eine Bewegungseinheit auf, die entlang der im Deckenbereich verlaufenden Schiene beweglich ist.

Gemäß einem Beispiel ist die Bewegungseinheit als Schlitten vorgesehen, der zwei Rollenpaare aufweist, deren Achsen über einen Mittelteil verschwenkbar zueinander gehalten sind.

Gemäß einem Beispiel ist die Bewegungseinheit als Schlitten vorgesehen ist, der zwei Rollenpaare aufweist, zwischen denen eine Sicherungsplatte vorgesehen ist, die sich im Betrieb teilweise oberhalb von nach innen ragenden Auskragungen eines unteren

Schienensegments befindet. Die Passagiertrageeinrichtung ist an der Sicherungsplatte gehalten.

Die Bewegungseinheit ist beispielsweise ein selbstfahrender Schlitten, der von der Schiene vertikal gehalten ist und mit dem die Passagiertrageeinrichtung in horizontaler Richtung bewegt wird.

Die Schiene kann auch als Transferschiene oder Mobilitätsdeckenschiene bezeichnet werden.

In einem Beispiel ist die Bewegungseinheit als selbstfahrender Schlitten mit einem elektrischen Antrieb vorgesehen. Die Elektronik und die Elektromotoren des Schlittens können z.B. mit Speicherelementen zur Speicherung elektrischer Energie betrieben werden. Beispielsweise sind die Speicherelemente mit Ladeschnittstellen ausgebildet, die an den Endpunkten der Schiene mit elektrischen Stromquellen in Kontakt stehen, um zumindest bei Bedarf die Speicherelemente aufzuladen. Die Elektronik und die Elektromotoren des Schlittens können aber auch alternativ oder ergänzend direkt über eine elektrifizierte Schiene betrieben werden.

In einem Beispiel ist an der Sitzvorrichtung eine Steuereinheit für die Bewegungseinheit vorgesehen. Der gehaltene Passagier und/oder ein Assistent ist/sind damit in der Lage, den Bewegungsvorgang zu steuern, d.h. den Transfervorgang zu steuern und kontrollieren.

Gemäß einem Beispiel ist die Sitzvorrichtung in der Höhe beweglich gehalten.

In einem Beispiel ist dazu vorgesehen, dass die Bewegungsvorrichtung eine

Hubeinrichtung aufweist, mit der die Sitzvorrichtung in vertikaler Richtung bewegbar ist.

Gemäß einem Beispiel weist die Sitzvorrichtung eine Sitzschlaufeneinrichtung auf, die einem Passagier temporär umgelegt werden kann. Die Sitzschlaufeneinrichtung weist z.B. zwei Beinschlingen und eine Rückenstütze auf und ermöglicht eine sitzende Haltung des Nutzers, bei der im Gesäßbereich keine Abdeckung vorgesehen ist, sodass die Nutzung einer Toilette möglich ist.

Sitzschlaufeneinrichtungen können z.B. einem sitzenden Passagier umgelegt werden, indem beispielsweise die Schlaufenvorrichtung unterhalb der Oberschenkel hindurch gezogen werden können. Damit kann ein sitzender Passagier mit einem flexiblen

Tragegerüst versehen werden, um den Passagier aus dem Sitz zu heben und anschließend den Transfer in die Bordtoiletten-Raumeinheit zu bewerkstelligen.

Gemäß einem Beispiel weist die Sitzvorrichtung zwei Abspannvorrichtungen auf, um die Sitzvorrichtung nach unten temporär an zwei voneinander beabstandeten Haltepunkten abzuspannen. Die Haltepunkte sind im Bodenbereich, und/oder an einer Sitzstruktur, und/oder an einer Monument-Struktur, und/oder an einer Kabinenwand vorgesehen.

Gemäß der Erfindung ist auch ein Kabinensegment für ein Flugzeug vorgesehen. Das Kabinensegment weist wenigstens einen Teil einer Aufenthalts-Raumeinheit auf, die einen Aufenthaltsbereich mit einer Vielzahl an Passagiersitzen aufweist. Außerdem weist das Kabinensegment wenigstens einen Flurbereich zur Bewegung der Passagiere innerhalb des Kabinensegments auf. Weiterhin ist eine Bordtoiletten-Raumeinheit mit einer Toilette vorgesehen. Für die Bordtoiletten-Raumeinheit ist ein flugzeugeigenes Mobilitätssystem nach einem der vorhergehend beschriebenen Beispiele vorgesehen. Ein Passagier mit eingeschränkter Mobilität ist mittels des flugzeugeigenen Mobilitätssystems in der Lage, während des Aufenthalts in dem Kabinensegment die Toilette zu benutzen.

In einem Beispiel ist das Kabinensegment Teil einer Kabinenstruktur eines Flugzeugs.

Gemäß der Erfindung ist außerdem ein Flugzeug vorgesehen, das einen Aufenthaltsbereich mit einer Vielzahl an Passagiersitzen aufweist, sowie ein flugzeugeigenes Mobilitätssystem nach einem der vorhergehend genannten Beispiele. Ein Passagier mit eingeschränkter Mobilität ist mittels des flugzeugeigenen Mobilitätssystems in der Lage, während des Aufenthalts an Bord des Flugzeugs eine Toilette zu benutzen.

Der Aufenthaltsbereich ist Teil eines Flugzeuginnenraums.

Gemäß einem Beispiel ist das Flugzeug ein Luftflugzeug und der Aufenthaltsbereich wird von einem Kabinenbereich gebildet. Das flugzeugeigene Mobilitätssystem ist im

Kabinenbereich angeordnet.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist ein Mobilitätssystem vorgesehen, mit dessen Hilfe ein Passagier von einem Eingangsbereich einer Bordtoiletten-Raumeinheit zu einer Toilette für die Benutzung der Toilette bewegt werden kann. Dazu ist eine von oben herabhängende Konstruktion vorgesehen, die dem Passagier in der Art eines Trage- bzw. Haltegurts umgelegt wird, und in der er ausreichend gehalten ist. Der Passagier kann so innerhalb des dafür vorgesehenen Bewegungsraums bewegt werden, z.B. vom

Eingangsbereich einer Toilette bis hin zu dem Bereich in unmittelbarer Nähe der Toilette für deren Benutzung. Das Mobilitätssystem kann beispielsweise auch in Gangbereichen vorgesehen sein, oder kann sich auch bis hin zu Passagiersitzen erstrecken. Dadurch kann einem Passagier mit eingeschränkter Mobilität die Benutzung der Toilette ermöglicht werden, ohne dass der Passagier dazu erst in einen Rollstuhl gesetzt werden muss, um anschließend mühsam vom Rollstuhl auf den Toilettensitz gehoben werden muss.

Vielmehr muss lediglich die von oben herabhängende Sitzvorrichtung dem Passagier angelegt werden.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Merkmale der Ausführungsbeispiele des Systems auch für Ausführungsformen des Kabinensegments sowie des Flugzeugs gelten und umgekehrt. Außerdem können auch diejenigen Merkmale frei miteinander kombiniert werden, bei denen dies nicht explizit erwähnt ist.

Diese und weitere Aspekte der Erfindung werden unter Bezugnahme und mit Verweis auf die folgenden Ausführungen ersichtlich. KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es zeigen:

Fig. 1A einen schematischen Horizontalschnitt durch ein Beispiel eines

flugzeugeigenen Mobilitätssystems als Funktionsschema;

Fig. 1B einen Vertikalschnitt durch das Mobilitätssystem aus Fig. 1A;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Beispiels für eine

Bewegungsvorrichtung;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Bewegungsablaufs während der

Benutzung eines Beispiels eines flugzeugeigenen Mobilitätssystems;

Fig. 4 ein Beispiel eines flugzeugeigenen Mobilitätssystems im Zusammenhang mit einem Kabinensegment in Form einer Horizontalschnitt-ähnlichen schematischen Darstellung;

Fig. 5 ein weiteres Beispiel eines flugzeugeigenen Mobilitätssystems in einem anderen Beispiel eines Kabinensegments;

Fig. 6A einen Vertikalschnitt durch ein Beispiel eines selbstfahrenden Schlittens für die Bewegungsvorrichtung;

Fig. 6B eine erste schematische Draufsicht des selbstfahrenden Schlittens aus Fig.

6A;

Fig. 6C eine Darstellung des selbstfahrenden Schlittens aus Fig. 6B während der

Verwendung mit einem Kurvensegment eines Schienenbereichs;

Fig. 6D den selbstfahrenden Schlitten aus Fig. 6A im Zusammenhang mit einer

Schienenkonstruktion;

Fig. 6E ein weiteres Beispiel einer Schienenvorrichtung mit integrierter elektrischer

Versorgung;

Fig. 7 ein Beispiel einer Hubeinrichtung der Bewegungsvorrichtung in einem schematischen Vertikalschnitt;

Fig. 8 einen Horizontalschnitt durch ein Beispiel eines Kabinensegments für ein

Flugzeug; und

Fig. 9 einen Querschnitt durch ein Luftflugzeug als Beispiel für ein Flugzeug.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN

Fig. 1A und Fig. 1B zeigen ein Beispiel eines flugzeugeigenen Mobilitätssystems 10 für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität. Das Mobilitätssystem 10 weist eine

Bordtoiletten-Raumeinheit 12 auf, die eine Eingangszone 14 mit einer Eingangstür 16 und eine Toiletten- Nutzzone 18 mit einer Toilette 20 aufweist. Außerdem ist eine

Bewegungsvorrichtung 22 vorgesehen, die eine im Deckenbereich 24 gehaltene

Passagiertrageeinrichtung 26 aufweist. In Fig. 1A ist ein schematischer Horizontalschnitt gezeigt, und in Fig. 1B ein schematischer Vertikalschnitt.

Die Passagiertrageeinrichtung 26 weist eine Sitz Vorrichtung 28 auf, die einem Passagier eine sitzartige Haltung ermöglicht. Für die Benutzung der Toilette 20 kann ein Passagier mit der Bewegungsvorrichtung 22 von der Eingangszone 14 zur Bordtoiletten- Nutzzone 18 und zurück bewegt werden. Gemäß einer Option ist vorgesehen, dass die Sitzvorrichtung 28 eine Sitzschlaufeneinrichtung 29 aufweist (siehe Fig. 2), die einem Passagier temporär umgelegt werden kann.

In Fig. 1B ist die Bewegung des Passagiers schematisch mit einem ersten Punkt 30, der im Bereich der Eingangszone 14 angeordnet ist, und einen Bewegungspfeil 32 sowie einem zweiten Punkt 34 angedeutet, der in der Toiletten- Nutzzone 18 angeordnet ist. In Fig. 1B ist die Position im Bereich der Eingangszone 14 schematisch mit einem ersten

durchgezogenen Vertikalstrich 36 angedeutet, und ein am unteren Ende befindlicher

Querstrich 38 deutet die Sitzvorrichtung 28 an. Eine erste, horizontale gestrichelte Linie 40 weist auf die Bewegungsrichtung von der Eingangszone 14 zur Toiletten- Nutzzone 18 hin. Eine zweite, vertikale gestrichelte Linie 42 deutet auf die Position hin, wenn der Nutzer, d.h. der Passagier, in den Bereich der Toiletten-Nutzzone bewegt worden ist.

In Fig. 2 ist eine Darstellung eines Beispiels für die Sitzvorrichtung 28 gezeigt. Die Sitzvorrichtung 28 weist beispielsweise einen ersten schlaufenartigen Bereich 44 auf, der die Oberschenkel eines Passagiers 46 unterstützend umgreift. Ein zweiter

Unterstützung sbereich 48 ist im Rückenbereich des Passagiers 46 vorgesehen, um dem Passagier hier ausreichenden Halt zu geben. Die schlaufenartige Konstruktion ist beispielsweise an einem Tragbügel 50 gehalten, der wiederum über eine Tragkonstruktion 52 von oben gehalten ist. In Fig. 2 ist mit einem Rechteck 54 eine Hubeinrichtung als Option angedeutet, mit der die Sitz Vorrichtung 28 in vertikaler Richtung bewegt werden kann, was mit einem Doppelpfeil 56 angedeutet ist.

Gemäß einem Beispiel weist die Bewegungsvorrichtung 22 eine im Deckenbereich verlaufende Schiene 58 auf, in welcher die Passagiertrageeinrichtung 26 beweglich gehalten ist. Die Schiene verläuft beispielsweise im Innenraum der Bordtoiletten- Raumeinheit an der Decke wenigstens von einem Bereich oberhalb der Eingangszone 14 bis in einen Bereich über der Toilette 20. In Fig. 3 ist schematisch ein Bewegungsablauf gezeigt. In einer ersten Position PI befindet sich der Passagier mit eingeschränkter Mobilität im Bereich der Eingangszone 14.

Beispielsweise kann der Passagier in diesem Bereich von einem Rollstuhl 60 in die Sitzvorrichtung 28 befördert werden bzw. die Sitzvorrichtung 28 dem Passagier angelegt werden. Anschließend kann der Passagier in eine zweite Position P2 bewegt werden, beispielsweise entlang der (nicht gezeigten) Schiene 58. In der zweiten Position P2 befindet sich der Passagier mit eingeschränkter Mobilität in unmittelbarer Nähe zu einem Waschbecken 62, um dieses zu nutzen. Anschließend kann der Passagier mit

eingeschränkter Mobilität noch in eine dritte Position P3 bewegt werden, in der er sich beispielsweise direkt oberhalb der Toilette 20 befindet. In der schematischen Darstellung ist in einem oberen Bereich eine Art Draufsicht gezeigt. Beispielsweise kann der Passagier 46 von einem Assistenten 64 unterstützt werden. Der Assistent 64 kann beispielsweise die Bewegung entlang der Bewegungsvorrichtung veranlassen. Dies kann jedoch auch mittels Steuerung erfolgen. In dem rechten Teil der Bildreihe ist gezeigt, wie ein Assistent den Passagier mit eingeschränkter Mobilität bei der Drapierung der Kleidung behilflich sein kann.

In der Reihe darunter ist schematisch dargestellt, wie der Passagier 46 von der

Bewegungsvorrichtung, d.h. von der Sitzvorrichtung 28 der Passagiertrageeinrichtung 26 gehalten wird.

In Fig. 3 ist als Option gezeigt, dass die Sitz Vorrichtung in einem Beispiel zwei

Abspannvorrichtungen 45 aufweist, um die Sitzvorrichtung nach unten temporär an zwei voneinander beabstandeten Haltepunkten abzuspannen (nicht näher gezeigt). Die

Haltepunkte sind zum Beispiel im Bodenbereich angeordnet, z.B. erfolgt die temporäre Fixierung über Sitzschienen. Die Haltepunkte können zum Beispiel auch an einer

Sitzstruktur, an einer Monument-Struktur oder an einer Kabinenwand vorgesehen sein.

In Fig. 4 ist in einer grundrissartigen schematischen Darstellung ein weiteres Beispiel des flugzeugeigenen Mobilitätssystems 10 gezeigt. Die Bordtoiletten-Raumeinheit 12 ist beispielsweise zusätzlich zu der Toilette 20 auch mit dem bereits erwähnten Waschbecken 62 ausgestattet. Gemäß einer in Fig. 4 gezeigten Option verläuft die Schiene 58 im

Deckenbereich über dem Bereich oberhalb der Eingangszone 14 hinaus in einen

Flurbereich 66 vor der Bordtoiletten-Raumeinheit 12. Die Passagiertrageeinrichtung ist dabei bis in den Flurbereich 66 bewegbar.

In einer weiteren Option, die ebenfalls in Fig. 4 gezeigt ist, verläuft die Schiene 58 im Deckenbereich vom Flurbereich 66 vor der Bordtoiletten-Raumeinheit 12 bis zu einem Kabinenbereich 68 mit wenigstens einem Passagiersitz 70. Die Passagiertrageeinrichtung 26 kann dabei bis in den Kabinenbereich 68 bewegt werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, einen Passagier bereits direkt unmittelbar am Passagiersitz mit der

Passagiertrageeinrichtung 26 zu halten und über den Flurbereich 66 in die Bordtoiletten- Raumeinheit 12 hinein zu bewegen, um dort beispielsweise die Toilette zu benutzen.

Beispielsweise kann die erwähnte Option der bis zu dem Passagiersitzbereich verlängerten Schiene im Bereich einer Eingangstür 72 angeordnet werden. In diesem Bereich, der zum Ein- und Ausstieg freigehalten werden muss, kann während des Flugbetriebs ein

Flugbegleiter oder auch ein weiterer Assistent auf einem dafür vorgesehenen verstaubaren Sitz 74, beispielsweise einem Cabin Attendant Seat, CAS, Platz nehmen, um so dem Passagier mit eingeschränkter Mobilität zu assistieren.

In Fig. 4 ist außerdem als zusätzliche Option angedeutet, dass die einzelnen Zonen, d.h. die Zone des Flurbereichs 66 oder auch die Zone des Kabinenbereichs 68, vor den

Passagiersitzen 70, die beispielsweise für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen sein können, durch Vorhang ähnliche Abtrennungen oder andere mobile temporäre Abtrennungen 76 von den übrigen Raumeinheiten zumindest visuell abgeschirmt werden können.

In Fig. 5 ist ein weiterer Horizontalschnitt gezeigt mit einer Grundrissdarstellung eines Kabinenbereichs im Heckbereich eines Luftfahrzeugs, d.h. eines Flugzeugs. Im hinteren Bereich ist ein Ein- und Ausgangsbereich 78 vorgesehen, der während des Flugbetriebs als Flurbereich dient, damit Passagiere von Passagiersitzen 80 aus zu einer Bordtoiletten- Raumeinheit 82 gelangen können. Die Bordtoiletten-Raumeinheit 82 kann beispielsweise mit einer im Deckenbereich verlaufenden Schiene 84 ausgebildet sein, an der die

Passagiertrageeinrichtung 26 gehalten ist. Die Schiene 84 erstreckt sich beispielsweise von der Toiletten- Nutzzone 18 über die Eingangszone 14 hinaus in den Flurbereich vor der Bordtoiletten-Raumeinheit 82. Von dort verläuft die Schiene 84 bis in einen

Kabinenbereich, in welchem die Passagiersitze 80 angeordnet sind. Mittels dieser

Schienenkonstruktion kann ein Passagier mit eingeschränkter Mobilität für die

Toilettennutzung vom Kabinenbereich aus bis in den Bordtoilettenbereich hinein bewegt werden.

In Fig. 5 ist als weitere Option vorgesehen, dass die Bordtoiletten-Raumeinheit ein Waschbecken 86 aufweist, wobei ein sich in der Sitzvorrichtung befindlicher Passagier auch das Waschbecken nutzen kann, wie bereits vorher im Zusammenhang mit Fig. 3 angedeutet. Gemäß einer weiteren Option weist die Bewegungsvorrichtung eine

Verfahreinrichtung 88 auf, die in horizontaler Richtung bewegbar ist, und an der die

Passagiertrageeinrichtung 26 gehalten ist. Mit anderen Worten, die Verfahreinrichtung 88 ist entlang der Schiene bewegbar. Beispielsweise weist die Verfahreinrichtung eine Bewegungseinheit 90 auf. In Fig. 6A ist ein schematischer Vertikalschnitt durch die Bewegungseinheit 90 gezeigt. Die Bewegungseinheit 90 ist entlang der im Deckenbereich verlaufenden Schiene beweglich. In Fig. 6A ist als Option gezeigt, dass die Bewegungseinheit als selbstfahrender Schlitten 92 mit einem elektrischen Antrieb vorgesehen ist. Der Schlitten 92 kann dabei Speicherelemente 94 zum Speichern elektrischer Energie aufweisen.

In Fig. 6B ist in einem schematischen Horizontalschnitt als Option gezeigt, dass die Speicherelemente 94 mit Ladeschnittstellen 96 ausgebildet sein können, die an Endpunkten der Schiene mit elektrischen Stromquellen in Kontakt stehen, um zumindest bei Bedarf die Speicherelemente aufzuladen.

In Fig. 6C ist in einem schematischen Vertikalschnitt ein weiteres Beispiel gezeigt, bei dem als Option vorgesehen ist, dass der selbstfahrende Schlitten ein erstes Rollenpaar 98 und ein zweites Rollenpaar 100 aufweist, wobei zwischen den beiden Rollenpaaren ein Gelenksegment 102 vorgesehen ist. Damit kann der selbstfahrende Schlitten entlang der Schiene auch durch enge Kurvenradienbereiche bewegt werden. Der elektrische Antrieb kann beispielsweise ein selbsthemmendes Getriebe aufweisen, um ausreichende

Standsicherheit zu bieten.

In Fig. 6C ist als Option gezeigt, dass die Bewegungseinheit als Schlitten vorgesehen ist, der zwei Rollenpaare aufweist, deren Achsen über einen Mittelteil verschwenkbar zueinander gehalten sind.

In Fig. 6D ist in einem schematischen Vertikalschnitt der selbstfahrende Schlitten 92 innerhalb eines Schienenprofils 104 dargestellt, das für die Schiene 58 eingesetzt ist. In dem Schienenprofil 104 ist in einem unteren Bereich ein Fahrkanal 106 für die beiden Rollenpaare vorgesehen. Eine nach innen ragende Auskragung des unteren

Schienensegments 108 gewährleistet, dass bei einer defekten Achs Vorrichtung, beispielsweise bei zu starker Belastung, eine dafür vorgesehene Sicherungsplatte 110 noch ausreichend in der Schiene gehalten ist. In Fig. 6C ist als weitere Option gezeigt, dass die Bewegungseinheit als Schlitten vorgesehen ist, der zwei Rollenpaare aufweist, zwischen denen eine Sicherungsplatte, z.B. die Sicherungsplatte 110 vorgesehen ist, die sich im Betrieb teilweise oberhalb von nach innen ragenden Auskragungen eines unteren Schienensegments befindet. Die

Passagiertrageeinrichtung ist an der Sicherungsplatte gehalten.

In Fig. 6E ist als weitere Option gezeigt, dass die Schiene über erste und zweite Bereiche 112 elektrifiziert sein kann, um die Versorgung des selbstfahrenden Schlittens 92 mit elektrischer Energie zu gewährleisten. In Fig. 7 ist in einer schematischen Darstellung als Option eine Hubeinrichtung 114 dargestellt, mittels der die Sitzvorrichtung in der Höhe bewegt werden kann. In Fig. 8 ist ein Kabinensegment 200 für ein Flugzeug dargestellt. Das Kabinensegment 200 weist wenigstens einen Teil einer Aufenthalts-Raumeinheit 202 auf, die einen

Aufenthaltsbereich 204 mit einer Vielzahl an Passagiersitzen 206 aufweist. Außerdem ist ein Flurbereich 208 zur Bewegung der Passagiere innerhalb des Kabinensegments 206 vorgesehen. Weiterhin ist eine Bordtoiletten-Raumeinheit 210 mit einer Toilette 212 vorgesehen. Für die Bordtoiletten- Raumeinheit 210 ist ein flugzeugeigenes

Mobilitätssystem nach einem der vorhergehend beschriebenen Beispiele vorgesehen. Das flugzeugeigene Mobilitätssystem ist mit einer Schiene 214 angedeutet, die sich von einem Bereich der Passagiersitze bis in die Toilettenraum- Nutzzone hinein erstreckt. Mittels des flugzeugeigenen Mobilitätssystems ist ein Passagier mit eingeschränkter Mobilität in der Lage, während des Aufenthalts in dem Kabinensegment 200 die Toilette 212 zu benutzen.

Beispielsweise ist das Kabinensegment Teil einer Kabinenstruktur für ein Flugzeug, beispielsweise ein Passagierflugzeug.

In Fig. 9 ist ein Flugzeug 300 mit einer Rumpfkonstruktion 302 und seitlichen Flügeln 303 (im Ansatz dargestellt) gezeigt. In dem Flugzeug 300 ist ein Aufenthaltsbereich 304 mit einer Vielzahl an Passagiersitzen 306 vorgesehen. Beispielsweise ist der

Aufenthaltsbereich 304 ein Kabinenbereich 308, der oberhalb eines Ladebereichs 310 angeordnet ist. Sowohl der Kabinenbereich 308 als auch der Ladebereich 310 sind in dem Rumpf, d.h. der Rumpfkonstruktion 302 untergebracht. Der Kabinenbereich 308 bildet Teil eines Flugzeuginnenraums. In dem Aufenthaltsbereich 304 ist ein flugzeugeigenes

Mobilitätssystem 312 nach einem der vorhergehend genannten Beispiele vorgesehen. Ein Passagier mit eingeschränkter Mobilität kann mittels des flugzeugeigenen

Mobilitätssystems 312 während des Aufenthalts an Bord des Flugzeugs 300 eine Toilette 314 benutzen. Die Bewegungspositionen sind mit gestrichelten vertikalen Linien 316 angedeutet. Die oberhalb beschriebenen Ausführungsbeispiele können in unterschiedlicher Art und Weise kombiniert werden. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass„umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als

Einschränkung anzusehen.