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Title:
INDUCTIVE WELDING OF PLASTIC OBJECTS BY MEANS OF A COIL ARRANGEMENT WITH MULTIPLE INDIVIDUAL COILS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/073436
Kind Code:
A1
Abstract:
A description is given of a heating device (110) for thermally connecting a pipe (150), which comprises a first plastics material, to a sleeve (160), which comprises a second plastics material and which surrounds at least a portion of the pipe (150), wherein an inductively heatable heating means (170) is located between the pipe (150) and the sleeve (160) and/or is integrated in the pipe (150) and/or the sleeve (160). The heating device (110) has a coil arrangement (120), which can be excited by a generator (140) and comprises a first coil (121), which has at least one complete turn within a first cross-sectional area, and a second coil (122), which is electrically coupled to the first coil (121) and has at least one complete turn within a second cross-sectional area. The first cross-sectional area is different from the second cross-sectional area. Also described are a heating system (100) with such a heating device (110) and also a method for thermally connecting a pipe (150) to a sleeve (160).

Inventors:
RAMETSTEINER KARL (AT)
HUNZIKER URS (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/076905
Publication Date:
April 26, 2018
Filing Date:
October 20, 2017
Export Citation:
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Assignee:
KE KELIT KUNSTSTOFFWERK GMBH (AT)
International Classes:
B29C65/36; B29C65/48; B29C65/50; F16L47/03; H05B6/10; H05B6/40; H05B6/44; B29L23/00
Domestic Patent References:
WO1992015182A11992-09-03
WO2012137197A22012-10-11
Foreign References:
JPH06281079A1994-10-07
JPH0436799U1992-03-27
Attorney, Agent or Firm:
SCHINDELMANN, Peter (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Aufheizvorrichtung (110) zum thermischen Verbinden eines Rohres (150), welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit einer Muffe (160), welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen Abschnitt des Rohres (150) umgibt, wobei sich zwischen dem Rohr (150) und der Muffe (160) und/oder integriert in dem Rohr (150) und/oder der Muffe (160) ein induktiv erhitzbares Aufheizmittel (170) befindet, die Aufheizvorrichtung (110) aufweisend

eine Spulenanordnung (120), welche von einem Generator (140) erregbar ist und welche aufweist

eine erste Spule (121), welche innerhalb einer ersten Querschnittsfläche zumindest eine vollständige Windung aufweist, und

eine zweite Spule (122), welche elektrisch mit der ersten Spule

(121) gekoppelt ist und welche innerhalb einer zweiten

Querschnittsfläche zumindest eine vollständige Windung aufweist, wobei

die erste Querschnittsfläche unterschiedlich ist zu der zweiten

Querschnittsfläche.

2. Aufheizvorrichtung gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei die erste Querschnittsfläche und die zweite Querschnittsfläche eine

Überlappung aufweisen.

3. Aufheizvorrichtung (110) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

die beiden Spulen (121, 122) mechanisch miteinander verbunden sind . 4. Aufheizvorrichtung (110) gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei die beiden Spulen (121, 122) mechanisch flexibel miteinander verbunden sind und/oder selbst zumindest eine gewisse Biegefähigkeit aufweisen.

5. Aufheizvorrichtung (510) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

die beiden Spulen (121, 122) elektrisch derart miteinander gekoppelt sind, dass bei einer Erregung der Spulenanordnung (520) ein von der ersten Spule (121) erzeugtes erstes Magnetfeld antiparallel zu einem von der zweiten Spule (122) erzeugten zweiten Magnetfeld ist.

6. Aufheizvorrichtung (110) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

die erste Querschnittsfläche und/oder die zweite Querschnittsfläche kleiner ist als 1 m2, insbesondere kleiner als 1000 cm2 und weiter insbesondere kleiner als 100 cm2.

7. Aufheizvorrichtung (110) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

die erste Querschnittsfläche und/oder die zweite Querschnittsfläche

eine ovale Form und insbesondere kreisförmige Form,

eine dreieckige Form und insbesondere die eines rechtwinkligen Dreiecks oder

eine viereckige Form und insbesondere eine rechteckige Form und weiter insbesondere eine quadratische Form

aufweisen.

8. Aufheizvorrichtung (110) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend

zumindest eine weitere Spule (123), welche innerhalb einer weiteren Querschnittsfläche zumindest eine vollständige Windung aufweist, wobei die weitere Querschnittsfläche unterschiedlich ist zu sowohl der ersten

Querschnittsfläche als auch zu der zweiten Querschnittsfläche.

9. Aufheizvorrichtung (110) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

die Spulen (121, 122, 123) seriell und/oder parallel elektrisch miteinander verschaltet sind .

10. Aufheizvorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Spulenanordnung (720) ferner aufweist

zumindest eine äußere Spule (726), welche oberhalb der ersten Spule (121) und/oder oberhalb der zweiten Spule (122) angeordnet ist, wobei insbesondere

eine Querschnittfläche der äußeren Spule (726) in einer Ebene parallel zu der Ebene der ersten Querschnittsfläche und/oder parallel zu der Ebene der zweiten Querschnittsfläche in Bezug zu der ersten Querschnittsfläche und/oder in Bezug zu der zweiten Querschnittsfläche versetzt ist.

11. Aufheizvorrichtung (410) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend

ein kapazitives Element (430), welches zusammen mit der

Spulenanordnung (12) einen SchwingkreiOs bildet.

12. Aufheizsystem (100) zum thermischen Verbinden eines Rohres (150), welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit einer Muffe (160), welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen Abschnitt des Rohres (150) umgibt, wobei sich zwischen dem Rohr (150) und der Muffe (160) und/oder integriert in dem Rohr (150) und/oder der Muffe (160) ein induktiv erhitzbares Aufheizmittel (170) befindet, das Aufheizsystem (100) aufweisend eine Aufheizvorrichtung (110) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche und

den Generator (140) zum Erregen, insbesondere zu Bestromen der Spulenanordnung (120).

13. Verfahren zum thermischen Verbinden eines Rohres (150), welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit einer Muffe (160), welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen Abschnitt des Rohres (150) umgibt, wobei sich zwischen dem Rohr (150) und der Muffe (160) und/oder integriert in dem Rohr (150) und/oder der Muffe (160) ein induktiv erhitzbares Aufheizmittel (170, 870a) befindet, das Verfahren aufweisend

Anlegen einer Aufheizvorrichtung (110) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 von außen an die Muffe (160);

Erregen der Spulenanordnung (120); und

Entfernen der Aufheizvorrichtung (110) von der Muffe (160).

14. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, ferner aufweisend, vor dem Anlegen der Aufheizvorrichtung (110),

axiales Zusammenführen des Rohres (850a) mit einem weiteren Rohr

(850b), so dass sich ein Ende des Rohres (850a) und ein Ende des weiteren Rohres (850b) stirnseitig gegenüberliegen;

Anlegen des Aufheizmittels (870a, 870b) zumindest teilweise umfänglich um das Ende des Rohres (870a) und das Ende des weiteren Rohres (870b) herum; und

Überstreifen der Muffe (160) um das angelegte Aufheizmittel (870a,

870b).

15. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei

die beiden Rohre Fernwärmerohre (850a, 850b) sind, welche insbesondere aufweisen ein äußeres Rohr aus Kunststoff und ein inneres Rohr aus Kunststoff oder Stahl.

16. Verfahren gemäß einem der drei vorangehenden Ansprüche, wobei die Spulenanordnung (120) elektrisch derart ausgebildet ist und/oder die Spulen der Spulenanordnung (120) derart erregt werden, dass entlang des vollumfänglichen Umfangsverlaufs um die Muffe (160) ein Stromfluss vollständig um die Muffe (160) herum unterbunden ist. 17. Verfahren gemäß einem der vier vorangehenden Ansprüche, wobei das Aufheizmittel (970c) eine bandartige Struktur (972c) mit einem

Aufheizhilfsmaterial (990) aufweist, welches induktiv erhitzbar ist, wobei das Aufheizhilfsmaterial (990) entlang des Umfangsverlaufs räumlich derart verteilt oder angeordnet ist, dass entlang des vollumfänglichen

Umfangsverlaufs um das Rohr (150) herum eine elektrische Leitfähigkeit an zumindest einer Stelle unterbrochen ist.

18. Verfahren gemäß einem der fünf vorangehenden Ansprüche, wobei das Aufheizmittel ein ferromagnetisches Material (980) aufweist, welches induktiv erhitzbar ist und welches eine Curie-Temperatur hat, die geringer ist als 460°C, insbesondere geringer als 400°C, weiter insbesondere geringer als 300°C und noch weiter insbesondere geringer als 250°C.

19. Verfahren gemäß einem der sechs vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Spule (121) und die zweite Spule (122) zeitlich versetzt

zueinander erregt werden.

20. Verfahren gemäß einem der sechs vorangehenden Ansprüche, wobei die Spulenanordnung (120) mit einer Frequenz zwischen 100 Hz und 10 Mhz, bevorzugt zwischen 1 kHz und 1 Mhz und besonders bevorzugt zwischen 20 khz und 300 kHz erregt wird .

21. Verfahren gemäß einem der sieben vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend

Anlegen einer Spannvorrichtung (835) von außen an die Muffe (160), so dass diese mit einem entlang ihres Außenumfangs zumindest annähernd konstanten Druck beaufschlagt wird .

Description:
I N D U KTIV ES V E R S C H W E I S S E N VO N

K U N S T S T O F F O B J E K T E N M ITT E LS E I N E R S P U L E N A N O R D N U N G M IT M E H R E RE N E I N Z E LS P U LE N

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet des thermischen Verbindens zweier Objekte aus Kunststoff mittels Induktionsschweißens. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Aufheizvorrichtung, ein System sowie ein Verfahren zum thermischen Verbinden (i) eines Rohres, welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit (ii) einer Muffe, welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen

Abschnitt des Rohres umgibt, wobei sich zwischen dem Rohr und der Muffe und/oder integriert in dem Rohr und/oder der Muffe ein induktiv erhitzbares Aufheizmittel befindet.

Hintergrund der Erfindung

Objekte aus Kunststoff können thermisch miteinander verbunden werden, indem ein elektrisch leitfähiges Material zwischen die beiden zu

verbindenden Objekte eingebracht wird und dieses durch ein elektromagnetisches Wechselfeld erhitzt wird, welches von einem speziell ausgebildeten Generator erzeugt wird. Bei dem sog. Induktionsschweißen von Kunststoffobjekten erfolgt eine elektromagnetische Kopplung zwischen einem magnetischen und elektrisch leitfähigen Material und einem

Induktionsgenerator im Wesentlichen über ein zeitlich veränderndes

Magnetfeld, welches von einer Spule des Induktionsgenerators erzeugt wird. Das Prinzip des Induktionsschweißens wird unter anderem beim thermischen Verbinden der Enden von zwei Kunststoffrohren mittels einer Kunststoffmuffe verwendet, welche über die beiden zu verschweißenden Enden geschoben wird . Ein magnetisches und elektrisch leitfähiges

Aufheizmittel wird dabei zwischen die Kunststoffmuffe und die Mantelfläche von jeweils einem Endabschnitt der beiden zu verbindenden Rohre eingebracht und induktiv erhitzt, so dass die Außenseiten der beiden

Endabschnitte sowie die Innenseite der Kunststoff muffe aufgeschmolzen werden und bei einem nachfolgenden Abkühlen eine dauerhafte

Schweißverbindung eingehen .

Eine Vorrichtung zum thermischen Verscheißen von Kunststoffrohren ist beispielsweise in WO 2012/137197 A2 offenbart.

Die meisten Induktionsschweißgeräte für Kunststoff röhre verwenden eine Spulenanordnung, welche während eines Schweißvorgangs um den

(zylindrischen) Schweißbereich platziert wird und welche einen Stromfluss um den gesamten Bereich herum ermöglicht. Anschaulich ausgedrückt stellt die Spulenanordnung dann die Primärspule bzw. Primärwicklung eines

Transformators dar, wobei das verwendete Aufheizmittel der Sekundärspule bzw. der Sekundärwicklung des Transformators entspricht. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich das Aufheizmittel vollständig um das innere Kunststoffrohr herum erstreckt.

Ein technisches Problem beim Induktionsschweißen besteht jedoch bei zumindest manchen Anwendungen darin, dass das von der Primärspule erzeugte Induktionsmagnetfeld relativ weit in das Innere des Kunststoffrohres eindringt. Dadurch werden ungewollt auch metallische Strukturen induktiv erwärmt, die sich im Inneren des Kunststoffrohrs befinden. Solche innere Strukturen sind beispielsweise Stahlinnenrohre eines Kunststoffmantelrohres und/oder metallische (Diffusions-) Sperrschichten, beispielsweise Aluminiumfolien.

Anschaulich ausgedrückt bildet der gesamte Querschnitt des

Kunststoffrohres und zusätzlich der äußere Bereich (bis hin zu der

Primärspule) eine vom Induktionsfeld durchflossene Zone. Dies hat zur Folge, dass die Schweißqualität sehr stark von den Materialparametern der in dieser Zone vorhandenen (insbesondere ferromagnetischen oder wirbelstromabsorbierenden) Materialien mitbestimmt wird . Eine ungewollte Absorption von Energie von induktiv erhitzbaren Strukturen im Inneren des Kunststoffrohres kann nicht vermieden werden. In diesem Zusammenhang ist es offensichtlich, dass eine Absorption von Energie durch induktiv erhitzbare Strukturen, welche sich im Inneren des Kunststoff roh res befinden, sowohl die Qualität als auch die energetische Effizienz eines induktiven Schweißvorgangs reduzieren.

Zusammenfassung der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Induktionsschweißen hinsichtlich Qualität und Effizienz zu verbessern.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden

Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird beschrieben eine

Aufheizvorrichtung zum thermischen Verbinden (i) eines Rohres, welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit (ii) einer Muffe, welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen Abschnitt des Rohres umgibt, wobei sich zwischen dem Rohr und der Muffe und/oder integriert in dem Rohr und/oder der Muffe ein induktiv erhitzbares

Aufheizmittel befindet. Die beschriebene Aufheizvorrichtung weist eine Spulenanordnung auf, welche von einem Generator erregbar ist und welche aufweist eine erste Spule, welche innerhalb einer ersten Querschnittsfläche zumindest eine vollständige Windung aufweist, und eine zweite Spule, welche elektrisch mit der ersten Spule gekoppelt ist und welche innerhalb einer zweiten Querschnittsfläche zumindest eine vollständige Windung aufweist. Erfindungsgemäß ist die erste Querschnittsfläche unterschiedlich zu der zweiten Querschnittsfläche.

Der beschriebenen Aufheizvorrichtung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine Aufteilung der Spulenanordnung in zumindest zwei einzelne Spulen ein induktiver Wechselwirkungsbereich bzw. eine induktive

Wechselwirkungsfläche mit einer vorbestimmten und von dem jeweiligen konkreten Schweißvorgang abhängigen Größe auch dann bereitgestellt werden kann, wenn die einzelnen Spulen jeweils eine Querschnittsfläche aufweisen, die im Vergleich zu einer einzelnen Spule, welche einen ähnlich großen induktiven Wechselwirkungsbereich bereitstellt, deutlich kleiner ist. In diesem Zusammenhang ist es offensichtlich, dass sich bei einer

Zylinderspule mit einem vergleichsweise kleinen Spulenquerschnitt die Magnetfeldlinien, welche an beiden axialen Seiten aus dem Spuleninneren heraustreten, zum Zwecke der von der Physik geforderten Bildung von geschlossenen Magnetfeldlinien stärker krümmen als bei einer Spule mit einem größeren Querschnitt. Aus dieser Betrachtung ergibt sich

unmittelbar, dass bei einem induktiven Schweißvorgang, bei dem die Einzelspulen von außen an dem äußeren der beiden zu verschleißen

Kunststoffobjekte anliegen, die magnetische bzw. induktive Eindringtiefe deutlich größer ist als wenn eine einzige Spule verwendet wird, welche einen vergleichsweise großen Spulenquerschnitts aufweist. Eine geringe magnetische bzw. induktive Eindringtiefe ist insbesondere bei einem induktiven Verschweißen von Kunststoffrohren von Vorteil, welche nicht allzu weit entfernt von der Oberfläche im Inneren eine dünne

Metallschicht aufweisen, welche nicht erhitzt werden sollte. In diesem

Zusammenhang ist es auch von Bedeutung, dass sich eine solche

Metallschicht typischerweise entlang der gesamten Längsrichtung des Kunststoffrohres erstreckt. Da in der Praxis die Spulenanordnung nie exakt über dem genannten induktiv erhitzbaren Aufheizmittel platziert werden kann, ist es erforderlich, das die Spulenanordnung entlang der Axialrichtung des zu verschweißenden Kunststoffrohres eine größere Längenausdehnung aufweist als das Aufheizmittel . Dies bedeutet, dass das von außen angelegte magnetische Wechselfeld eine größere räumliche Ausdehnung aufweist als das Aufheizmittel . Dies bedeutet jedoch, dass es zumindest im Bereich außerhalb des Aufheizmittels keine Abschirmung des magnetischen

Wechselfeldes gibt, so dass eine geringe Eindringtiefe die einzige

Möglichkeit ist, ein unerwünschtes Erhitzen einer solchen Metallschicht zu vermeiden. Gleiches gilt selbstverständlich auch für ein sog .

Kunststoffmantelrohr, welches ein innenliegendes Metallrohr, beispielsweise aus Stahl, und optional eine thermische Isolierung zwischen dem

innenliegenden Metallrohr und dem außenliegenden Kunststoffrohr aufweist.

Es wird darauf hingewiesen, dass sich auch durch einen geeigneten Aufbau bzw. eine geeignete Geometrie des Aufheizmittels die Feldlinien der einzelnen Spulen derart formen lassen, dass es in dem radialen Bereich zwischen dem Zentrum des Rohres und dem Aufheizmittel zu keiner oder nur zu einer minimalen Durchflutung mit Magnetfeldlinien kommt. Dies bedeutet, dass es beim Schweißvorgang zu keiner relevanten Erhitzung einer metallischen Folie oder eines inneren Metallrohres kommt. In diesem Zusammenhang kann es von Vorteil sein, wenn das Aufheizmittel aus fein verteilten ferromagnetischen Partikeln besteht, welche beispielsweise, insbesondere zum Zwecke eines Korrosionsschutzes, in einem (Kunststoff-) Matrixmaterial eingebettet sind und deren Konzentration im Randbereich des Aufheizmittels abfällt.

Die beschriebene elektrische Kopplung zwischen den beiden Spulen kann direkt oder indirekt erfolgen, eine direkte Kopplung kann beispielsweise durch eine gemeinsame elektrische Verschaltung der beiden Spulen erfolgen. Dabei ist es möglich, die gesamte Spulenanordnung mit lediglich zwei elektrischen Anschlussdrähten bzw. Anschlussleitungen zu bestromen. Eine indirekte Kopplung der beiden Spulen kann insbesondere über den genannten Generator erfolgen. Dafür sind zwar mehrere Anschlussdrähte erforderlich, es ist jedoch möglich, bei einer geeigneten Konfiguration des Generators die beiden Spulen unabhängig voneinander zu bestromen.

Der Ausdruck "innerhalb einer ersten bzw. zweiten Querschnittsfläche" kann in diesem Dokument insbesondere dahingehend verstanden werden, dass sich die zumindest eine vollständige Windung bei einer Projektion entlang der Längsachse Achse bzw. Symmetrieachse der betreffenden Spule in der betreffenden Querschnittsfläche abgebildet wird. Diese Definition kann insbesondere dann von Bedeutung sein, wenn die betreffende Spule mehrere (spiralförmige) Windungen und damit eine Längenausdehnung entlang ihrer Symmetrieachse aufweist.

Das Merkmal "wobei die erste Querschnittsfläche unterschiedlich ist zu der zweiten Querschnittsfläche" kann insbesondere ermöglichen, dass beim Betrieb der beschriebenen Aufheizvorrichtung die beiden Spulen entlang der Umfangsrichtung der Muffe an unterschiedlichen Stellen angeordnet werden. Dadurch kann die Muffe nicht nur punktuell sondern flächig mit dem Kunststoffrohr verschweißt werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weisen die erste

Querschnittsfläche und die zweite Querschnittsfläche eine Überlappung auf. Dadurch kann auf vorteilhafte Weise die räumliche Homogenität des erzeugten Magnetfeldes erhöht und die Qualität einer induktiven

Verschweißung verbessert werden . Es wird darauf hingewiesen, dass es für eine hohe räumliche Homogenität nicht erforderlich ist, dass beide Spulen gleichzeitig erregt werden. Vielmehr ist es auch möglich, innerhalb eines ersten Zeitfensters die erste Spule und innerhalb eines zweiten Zeitfensters die zweite Spule zu erregen. Dabei können die beiden Zeitfenster völlig unterschiedlich sein oder alternativ einen zeitlichen Überlapp aufweisen.

Es wird weiter darauf hingewiesen, dass die beschriebene Überlappung nicht zwingend nötig ist: Bei genügen vielen kleinen Spulen ist die Eindringtiefe des Magnetfeldes nämlich derart klein, dass auch ohne Überlappung der Spulen durch genügend hohe Einstrahlungsenergie Inhomogenitäten des Magnetfelds kompensiert werden können, ohne eine störende größere Eindringtiefe zu bewirken.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die beiden Spulen mechanisch miteinander verbunden. Dadurch kann die beschriebene Spulenanordnung auf einfache Weise an die Muffe angelegt bzw. um die Muffe herum platziert werden. Dies erleichtert die Handhabung der beschriebenen Aufheizvorrichtung. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die beiden Spulen mechanisch flexibel miteinander verbunden sind und/oder weisen selbst zumindest eine gewisse Biegefähigkeit auf. Dies hat den Vorteil, dass die beschriebene Spulenanordnung abhängig von der Dimension der Muffe, insbesondere von dem Krümmungsradius der Muffe, mehr oder weniger stark gebogen werden kann. Dadurch kann die Aufheizvorrichtung für Schweißvorgänge mit verschieden großen Muffen verwendet werden. Anschaulich ausgedrückt kann die Spulenanordnung durch eine geeignete Unterteilung und/oder eine geeignete Flexibilität der Spulen auf einfache Weise temporär um die Muffe herum angelegt werden kann.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die beiden Spulen elektrisch derart miteinander gekoppelt, dass bei einer Erregung der Spulenanordnung ein von der ersten Spule erzeugtes erstes Magnetfeld antiparallel zu einem von der zweiten Spule erzeugten zweiten Magnetfeld ist. Dies hat den Vorteil, dass zumindest bei einer gleichzeitigen Erregung der beiden Spulen die Eindringtiefe in das Innere des Rohres besonders stark reduziert wird, weil die Magnetfeldlinien, welche von einer Spule erzeugt werden, durch die andere Spule räumlich kanalisiert bzw. in einem engen Raum gebündelt werden .

Es wird darauf hingewiesen, dass eine strenge Anti-Parallelität der beiden Magnetfelder lediglich dann gegeben ist, wenn die beiden Spulen in einer gemeinsamen Ebene oder zumindest hinsichtlich ihrer Querschnittsfläche parallel zueinander angeordnet sind. Auch bei einer leicht verkippten relativen räumlichen Anordnung der beiden Spulen, welche dann gegeben ist, wenn die Aufheizvorrichtung an den Außenumfang der Muffe angelegt wird, werden anschaulich ausgedrückt die Magnetfeldlinien, welche aus der ersten Spule in Richtung des Kunststoffrohres austreten, von der zweiten Spule "eingefangen", so dass die Eindringtiefe des Magnetfeldes in das Innere des Kunststoffrohres auf vorteilhafte Weise auf ein Minimum reduziert wird .

Die beiden beispielsweise in einem Array zusammengefügte Spulen werden bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel gegenpolig erregt. Dies führt, wie vorstehend beschrieben, zu einer Minimierung der Eindringtiefe des magnetischen Wechselfelds in das Innere des Rohres. Dies wiederum verhindert auf besonders effiziente Weise ein ungewolltes Aufheizen von tiefer liegenden ferromagnetischen oder wirbelstromfähigen Materialien.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die erste Querschnittsfläche und/oder die zweite Querschnittsfläche kleiner ist als 1 m 2 , insbesondere kleiner als 1000 cm 2 und weiter insbesondere kleiner als 100 cm 2 .

Durch eine Aufteilung der zu erhitzenden Fläche auf mehrere kleinere Spulen kann die Wirkung bzw. das Eindringen des elektromagnetischen

Wechselfelds in Richtung des Zentrums des zu verschweißenden Rohres auf einfache Weise reduziert werden. Dies führt, wie bereits vorstehend erläutert, auch im Falle eines Kunststoffmantelrohres mit einem Innenrohr, welches elektrisch leitende und/oder ferromagnetische Materialien enthält, zu einer nur sehr geringen unerwünschten Erwärmung des Innenrohres.

In Bezug auf geeignete Erregungsfrequenzen wird an dieser Stelle erwähnt, dass bei bekannten Spulenanordnungen mit einer vergleichsweise großen Spule die Gegenwart von massiven metallischen Strukturen im Inneren eines Kunststoffrohres und insbesondere ein Stahlinnenrohr eines

Kunststoffmantelrohres zu einer hohen Induktivität der betreffenden

Spulenanordnung führt. Dadurch wird ein Induktionsschweißen mit einer bekannten Spulenanordnung in der Praxis bereits mit mittleren Frequenzen im Bereich 10kHz und 400 kHz deutlich erschwert. Ein Induktionsschweißen mit höheren Frequenzen scheidet zumindest in der Praxis aus. Diese

Einschränkung hinsichtlich von möglichen Erregungsfrequenzen wird mit der hier beschriebenen Aufheizvorrichtung überwunden, weil (a) aufgrund der beschriebenen geringe Eindringtiefe innere metallische Strukturen von dem elektromagnetischen Wechselfeld nicht oder nur mit extrem geringer Intensität erreicht werden und weil (b) kleine Einzelspulen bereits aus sich heraus eine vergleichsweise geringe Induktivität aufweisen. Mit der beschriebenen Aufheizvorrichtung können also abhängig von der jeweils konkreten Anwendung auch deutlich höhere Frequenzen als 400 kHz für die Erregung der Spulenanordnung verwendet werden. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung hat die erste Querschnittsfläche und/oder die zweite Querschnittsfläche (a) eine ovale Form und insbesondere kreisförmige Form, (b) eine dreieckige Form und insbesondere die eines rechtwinkligen Dreiecks oder (c) eine viereckige Form und insbesondere eine rechteckige Form und weiter insbesondere eine quadratische Form.

Die Liste von möglichen Formen ist nicht abschließend . Derzeit erscheinen jedoch insbesondere Formen geeignet, welche eine enge Aneinanderreihung benachbarter Spulen erlauben, so dass eine über die Fläche möglichst homogene magnetische Durchflutung erreichbar ist.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die

Aufheizvorrichtung ferner zumindest eine weitere Spule auf, welche innerhalb einer weiteren Querschnittsfläche zumindest eine vollständige Windung aufweist, wobei die weitere Querschnittsfläche unterschiedlich ist zu sowohl der ersten Querschnittsfläche als auch zu der zweiten

Querschnittsfläche.

Durch eine Erhöhung der Anzahl an einzelnen Spulen kann ein räumlicher elektromagnetischer Wechselwirkungsbereich zwischen der beschriebenen Aufheizvorrichtung und einem Aufheizmittel erhöht werden. Die einzelnen Spulen können in einem eindimensionalen oder zweidimensionalen Array angeordnet sein. Die Spulenanordnung der Aufheizvorrichtung kann insbesondere eine Länge aufweisen, so dass diese um die gesamte Muffe herum gelegt und damit eine räumlich besonders homogene Verschweißung gewährleistet werden kann. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Breite der Spulenanordnung bzw. die Breite des zweidimensionalen Arrays entlang einer Richtung parallel zu der Achse des zu verschweißenden Rohres so groß sein sollte, dass das Aufheizmittel auch dann entlang seiner gesamten Breite erhitzt wird, wenn dieses entlang der axialen Richtung nicht mittig in Bezug zu der Spulenanordnung platziert ist.

Die weitere Spule kann die gleichen Merkmale aufweisen wie die erste Spule und/oder die zweite Spule.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Spulen seriell und/oder parallel elektrisch miteinander verschaltet. Dies hat den Vorteil, dass die Spulenanordnung über lediglich zwei Anschlussdrähte elektrisch erregt werden kann.

Durch eine geeignete Kombination aus einer oder mehreren

Serienschaltung(en) und Parallelschaltung(en) kann die räumliche

Charakteristik und insbesondere die räumlich gegebenenfalls variierende Intensität des elektromagnetischen Feldes auf einfache Weise an die jeweilige Schweißanwendung angepasst werden. Insbesondere kann, wie vorstehend bereits erwähnt, ein die Muffe bzw. das Rohr umgebendes elektromagnetisches Wechselfeld aufgebaut werden, dessen Eindringtiefe minimal ist. Anschaulich ausgedrückt wird die Eindringtiefe umso kleiner, je mehr Einzelspulen verwendet werden bzw. je kleiner die Einzelspulen sind (um dieselbe Grundfläche abzudecken).

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die

Spulenanordnung ferner zumindest eine äußere Spule auf, welche oberhalb der ersten Spule und/oder oberhalb der zweiten Spule angeordnet ist, wobei insbesondere eine Querschnittfläche der äußeren Spule in einer Ebene parallel zu der Ebene der ersten Querschnittsfläche und/oder parallel zu der Ebene der zweiten Querschnittsfläche in Bezug zu der ersten

Querschnittsfläche und/oder in Bezug zu der zweiten Querschnittsfläche versetzt ist. Dies hat den Vorteil, dass die Homogenität der durch die gesamte Spulenanordnung erzeugbaren elektromagnetischen Durchflutung weiter verbessert werden kann. Dies kann insbesondere zu einer

gleichmäßigen Erwärmung des Aufheizmittel und damit zu qualitativ besonders guten Schweißverbindungen führen. Auch an dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass es für eine qualitativ hochwertige Schweißverbindung nicht unbedingt erforderlich ist, dass die elektromagnetische Durchflutung über eine bestimmte Zeitspanne hinweg homogen ist. Vielmehr ist es auch möglich, unterschiedliche Spulen zu unterschiedlichen Zeiten zu erregen, so dass es über eine längere

Zeitspanne hinweg integriert zu einer homogenen elektromagnetischen Durchflutung des Aufheizmittels kommt.

Bei bevorzugten Ausführungsformen werden (mindestens) zwei

Spulenarrays räumlich zueinander versetzt übereinander gestapelt und zu unterschiedlichen Zeiten bestromt. So lassen sich die Übergangsbereiche (nicht durchflutete Inselbereiche) von einem eine Mehrzahl von Spulen aufweisenden Spulenarray zwischen den Spulen ebenfalls erwärmen. Eine nicht gleichzeitige Erregung der verschiedenen Spulenarrays bzw.

Spulenebenen verhindert auf einfache Weise eine gegenseitige

Beeinflussung der Spulenarrays und einer durch eine solche Beeinflussung möglichen Verzerrung der elektromagnetischen Felder.

Unter dem Ausdruck "oberhalb" kann insbesondere verstanden werden, dass sich die (zumindest eine) äußere Spule bei der Anwendung der Aufheizvorrichtung in radialer Richtung außerhalb der ersten Spule und/unter der zweiten Spule befindet. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die

Aufheizvorrichtung ferner ein kapazitives Element auf, welches zusammen mit der Spulenanordnung einen Schwingkreis bildet.

Durch eine Messung der Resonanzfrequenz des genannten Schwingkreises können auf einfache und effektive Weise bereits während eines induktiven Schweißvorgangs oder unmittelbar vor einem induktiven Schweißvorgang Rückschlüsse über die aktuelle Induktivität der Spulenanordnung gewonnen werden. Die elektrischen Eigenschaften eines Aufheizmittels wie z. B. die Fähigkeit Wirbelströme auszubilden und/oder die ferromagnetische

Eigenschaften verändern nämlich die Induktivität der betreffenden Spule und damit der gesamten Spulenanordnung. Dadurch kann beispielsweise das korrekte Anlegen der Spulenanordnung um das Rohr herum überwacht werden.

Da die elektrischen und/oder magnetischen Eigenschaften des

Aufheizmittels in der Regel temperaturabhängig sind, können durch die Messung der Resonanzfrequenz bzw. durch eine Messung einer

Verschiebung der Resonanzfrequenz Rückschlüsse über die aktuelle

Temperatur des Aufheizmittels bzw. das Erreichen einer vorbestimmten Temperatur des Aufheizmittels gewonnen werden. Die Resonanzfrequenz bzw. eine Verschiebung der Resonanzfrequenz kann von einer beliebigen Frequenzmesseinrichtung erfasst werden. Eine Frequenzmesseinrichtung kann beispielsweise in dem vorstehend genannten Generator integriert sein.

Eine besonders signifikante Änderung der Resonanzfrequenz bei einer Temperaturänderung des Aufheizmittels kann gewährleistet werden, wenn das Aufheizmittel ein ferromagnetisches Material mit einer Curie- Temperatur aufweist, die zu Beginn eines induktiven Schweißvorgangs noch nicht erreicht ist, im Verlauf bzw. gegen Ende eines Schweißvorgangs jedoch zumindest annähernd erreicht wird. In Verbindung mit einem

Aufheizmittel, welches ein Material mit einer für den jeweiligen

Anwendungsfall geeigneten Curie-Temperatur aufweist, kann also eine hochempfindliche Temperatursteuerung des induktiven Schweißvorgangs realisiert werden.

In einer weiteren Ausführungsform wird die Veränderung der magnetischen Eigenschaften von nicht ferromagnetischen Materialien gemessen. Dabei sorgt ein Erreichen einer Neel-Temperatur dafür, dass insbesondere das Aufheizmittel gewisse magnetische Eigenschaften verliert. Auch dies kann durch eine Erfassung der Resonanzfrequenz überwacht und basierend darauf der induktive Schweißprozess auf geeignete Weise gesteuert werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird beschrieben ein

Aufheizsystem zum thermischen Verbinden (i) eines Rohres, welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit (ii) einer Muffe, welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen Abschnitt des Rohres umgibt, wobei sich zwischen dem Rohr und der Muffe und/oder integriert in dem Rohr und/oder der Muffe ein induktiv erhitzbares

Aufheizmittel befindet. Das Aufheizsystem weist auf (a) eine

Aufheizvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art und (b) den Generator zum Erregen und insbesondere zu Bestromen der Spulenanordnung .

Dem beschriebenen Aufheizsystem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine von dem Generator veranlasste Bestromung der wie vorstehend beschriebenen Spulenanordnung ein induktiver Schweißvorgang

durchgeführt werden kann, wobei der erforderliche elektromagnetische Wechselwirkungsbereich hinsichtlich seiner Tiefe, d .h. hinsichtlich seiner räumlichen Erstreckung senkrecht zu der jeweiligen Spulen- Querschnittsfläche, dahingehend begrenzt ist, dass einerseits das

Aufheizmittel gut erhitzt wird und andererseits tieferliegende induktiv erhitzbare Strukturen nicht erhitzt werden. Dadurch kann eine besonders hohe Effizienz des Schweißprozesses gewährleistet werden und gleichzeitig eine unerwünschte thermische Beschädigung von ggf. innerhalb des Rohres vorhandenen metallische Strukturen verhindert werden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird beschrieben ein Verfahren zum thermischen Verbinden (i) eines Rohres, welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit (ii) einer Muffe, welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen Abschnitt des Rohres umgibt, wobei sich zwischen dem Rohr und der Muffe und/oder integriert in dem Rohr und/oder der Muffe ein induktiv erhitzbares

Aufheizmittel befindet. Das Verfahren weist auf (a) ein Anlegen einer Aufheizvorrichtung des vorstehend beschriebenen Typs von außen an die Muffe; (b) ein Erregen der Spulenanordnung; und (c) ein Entfernen der Aufheizvorrichtung von der Muffe.

Dem beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch die Verwendung der vorstehend beschriebenen Aufheizvorrichtung eine besonders hohe Effizienz des Schweißprozesses gewährleistet werden und gleichzeitig eine unerwünschte thermische Beschädigung von ggf. innerhalb des Rohres vorhandenen metallische Strukturen verhindert werden kann.

Das Erregen erfolgt typischerweise während einer vorbestimmten

Zeitspanne, welche so lang ist, dass eine ausreichende Menge an

Kunststoffmaterial von dem Rohr und/oder von der Muffe aufschmilzt, so dass es nach einem Abkühlen derselben zu einen stabilen mechanischen Verbindung zwischen Rohr und Muffe kommt. Um eine möglichst stabile mechanische Verbindung zu gewährleisten, kann ein Aufheizmittel verwendet werden, welches eine Vielzahl von Löchern aufweist, durch welche aufgeschmolzenes Kunststoffmaterial dringen kann, so dass in den Bereichen der Löcher eine direkte Verbindung zwischen Rohr und Muffe entsteht.

Eine direkte Schweißverbindung zwischen Rohr und Muffe kann auch durch ein Aufheizmittel erreicht werden, welches eine Vielzahl von induktiv erhitzbaren ferromagnetischen oder ferrimagnetischen Partikeln aufweist. Diese können in dem Rohr und/oder in der Muffe integriert sein. Alternativ oder in Kombination können diese Partikel auch innerhalb eines

Kunststoffbandes integriert sein, welches sich zwischen dem Rohr und der Muffe befindet. Wenn in bevorzugter Weise der Kunststoff des

Kunststoffbandes der gleiche ist wie der Kunststoff von Rohr und/oder Muffe, dann kann eine stofflich besonders homogene und damit stabile Schweißverbindung erzeugt werden. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner auf (a), vor dem Anlegen der Aufheizvorrichtung, ein axiales Zusammenführen des Rohres mit einem weiteren Rohr, so dass sich ein Ende des Rohres und ein Ende des weiteren Rohres stirnseitig gegenüberliegen; (b) ein Anlegen des Aufheizmittels zumindest teilweise umfänglich um das Ende des Rohres und das Ende des weiteren Rohres herum; und (c) ein Überstreifen der Muffe um das angelegte Aufheizmittel .

Das axiale Zusammenführen der beiden Rohre bzw. Rohrenden kann so erfolgen, dass die beiden Rohrenden aneinander anstoßen. Alternativ kann auch ein kleiner Abstand zwischen den beiden Rohrenden gegeben sein.

Das Überstreifen der Muffe kann bevorzugt so erfolgen, dass vor dem Zusammenführen der beiden Rohre die Muffe auf eines der beiden Rohre aufgeschoben wird und dass nach dem Zusammenführen die Muffe an die gewünschte (axiale) Position geschoben wird . Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die beiden Rohre Fernwärmerohre, welche insbesondere ein äußeres Rohr aus

Kunststoff und ein inneres Rohr aus Kunststoff oder Stahl aufweisen.

Besonders bevorzugt befindet sich zwischen dem inneren Rohr und dem äußeren Rohr ein Wärme isolierendes Material. Optional kann das

Fernwärmerohr auch noch eine Metalldiffusionssperre in Form einer Folie aufweisen, welche sich zwischen dem inneren Stahlrohr und dem äußeren Kunststoffrohr befindet. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die

Spulenanordnung elektrisch derart ausgebildet und/oder die Spulen der Spulenanordnung werden derart erregt, dass entlang des vollumfänglichen Umfangsverlaufs um die Muffe ein Stromfluss vollständig um die Muffe herum unterbunden ist. Durch eine gezielte Unterbrechung des

Stromflusses entlang der Umfangsrichtung kann auf einfache Weise verhindert werden, dass sich in der Spulenanordnung zusätzlich zu der ersten, zu der zweiten und ggf. auch zusätzlich zu der zumindest einen weiteren Spule eine größere Spule ausbildet, welche eine elektromagnetische Strahlung erzeugt, die eine vergleichsweise große Eindringtiefe in das Innere des Rohres hat und damit den Vorteil der geringen

Eindringtiefe der von den einzelnen Spulen erzeugten elektromagnetischen Strahlung reduziert.

Ein Unterbinden bzw. ein Unterbrechen eines Stromflusses vollständig um die Muffe herum kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass es in der Spulenanordnung keine Windung oder sonstige elektrische Leitung gibt, welche vollständig um die gesamte Muffe herum verläuft. Durch eine geeignete räumliche Verteilung der einzelnen Spulen (nicht vollständig) um die Muffe herum kann der von dem induktiven Wechselfeld durchströmte Bereich optimal auf die für die Schweißung zu erhitzende Zone konzentriert werden. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Aufheizmittel eine bandartige Struktur mit einem Aufheizhilfsmaterial auf, welches induktiv erhitzbar ist, wobei das Aufheizhilfsmaterial entlang des Umfangsverlaufs räumlich derart verteilt oder angeordnet ist, dass entlang des vollumfänglichen Umfangsverlaufs um das Rohr herum eine elektrische Leitfähigkeit an zumindest einer Stelle unterbrochen ist.

Durch eine gezielte Unterbrechung des Stromflusses entlang der

Umfangsrichtung kann auf einfache Weise verhindert werden, dass sich um das Rohr herum eine Kurzschlusswicklung ergibt, welche bei einem

Induktionsschweißvorgang zu einem induzierten Stromfluss um das gesamte Rohr herum führen würde. Bei einem geschlossenen bzw.

ununterbrochen leitfähigen Aufheizmittel resultiert ein solcher induzierter Stromfluss aus dem Prinzip eines Transformators, wobei eine Spule des Induktionsgenerators die Primärspule des Transformators und das ununterbrochen leitfähige Aufheizmittel die Sekundärspule des

Transformators darstellt. In diesem Zusammenhang wurde erkannt, dass ein gerichteter Strom, welcher nur bei einem ununterbrochen leitfähigen Aufheizmittel auftritt, zu einer Asymmetrie des gesamten Stromflusses führt, welche wiederum zu einer ungleichmäßigen Erwärmung des Aufheizmittels führt. Eine

Asymmetrie (der Richtung) des für die Erwärmung verantwortlichen Stromflusses in dem Aufheizmittel resultiert im Falle eines geschlossen leitfähigen Aufheizbandes aus der Tatsache, dass sich bei einer induktiven Erregung des Aufheizbandes grundsätzlich zwei Arten von Strömen ausbilden. Eine erste Art ist der Strom, welcher aufgrund der Eigenschaft das Ausheizmittels als eine Transformator-Sekundärwicklung um das gesamte innere Rohr herum fließt und welcher in diesem Dokument auch als Kurzschlussstrom bezeichnet wird . Der Kurzschlussstrom fließt ausschließlich oder zumindest stark bevorzugt in Umfangsrichtung . Die zweite Art von Strom sind sog. Wirbelströme, die sich beim

Induktionsschweißen in bekannter weise in dem Aufheizmittel als ein elektrischer Leiter aufgrund des sich zeitlich ändernden erregenden

Magnetfeldes ausbilden, welches wiederum von der Spulenanordnung generiert wird. Die Wirbelströme haben in aller Regel keine besonderen Vorzugsrichtungen und führen demzufolge zu einer besonders homogenen induktiven Wärmeentwicklung. Durch das Unterbinden von

Kurzschlussströmen wird also genau derjenige Teil des für die Erwärmung verantwortlichen Stromes unterbunden, welcher asymmetrisch in Bezug auf die Stromrichtung ist. Dadurch wird insgesamt die Homogenität der

Erwärmung verbessert und bei einem Schweißvorgang können lokale Überhitzungen in dem zu verflüssigenden Kunststoff auf einfache und effektive Weise vermieden werden.

Die durch den Umfangsverlauf an jedem Punkt des Aufheizmittels definierte Umfangsrichtung wird in diesem Dokument auch als Tangentialrichtung bezeichnet. Eine Richtung senkrecht zu der Umfangsrichtung bzw. zu der Vielzahl an Tangentialrichtungen wird in diesem Dokument als

Längsrichtung oder als Axialrichtung bezeichnet.

Anschaulich ausgedrückt wird durch zumindest einen elektrischen

Unterbruch des Aufheizmittels sichergestellt, dass das Aufheizmittel selbst keine vollständige Sekundärwicklung um das Rohr herum bildet. Dadurch werden Kurzschlussströme unterbunden und die Aufheizung bzw.

Erwärmung des Aufheizmittels erfolgt ausschließlich basierend auf induktiv erzeugten Wirbelströmen. Dadurch können beim Schweißvorgang lokale Überhitzungen in einzelnen Hotspots vermieden werden. Außerdem wird die Montage des Aufheizmittels bzw. das Anlegen des Aufheizmittels um das Rohr herum vereinfacht und die gesamte Handhabung eines induktiven Schweißvorgangs vereinfacht. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das

Aufheizmittel ein ferromagnetisches Material auf, welches induktiv erhitzbar ist und welches eine Curie-Temperatur hat, die geringer ist als 460°C, insbesondere geringer als 400°C, weiter insbesondere geringer als 300°C und noch weiter insbesondere geringer als 250°C.

Durch das Verwenden eines ferromagnetischen Materials mit einer in Bezug zu dem Material der beiden zu verbindenden Objekte geeigneten Curie- Temperatur ergibt sich bei einem Schweißvorgang eine automatische

Temperaturbegrenzung . Ein stabiler selbstgesteuerter Schweißvorgang wird gewährleistet durch eine Curie-Temperatur, welche auf der einen Seite ausreichend hoch ist, um das Kunststoffmaterial von Rohr und/oder Muffe aufzuschmelzen, und welche auf der anderen Seite nicht so hoch ist, dass das Kunststoffmaterial auf eine Temperatur gebracht wird, welche zu einer thermischen Zerstörung führt. Eine solche thermische Zerstörung kann beispielsweise dadurch gegeben sein, dass das Kunststoffmaterial soweit aufschmilzt, dass sich seine Form während des thermischen

Verbindungsvorgangs nicht unerheblich verändert. Insbesondere sollte das ferromagnetische Material eine Curie-Temperatur haben, welche, sofern diese Curie-Temperatur bei einem thermischen Verbindungsvorgang auch erreicht wird, innerhalb einer typischen für einen thermischen

Verbindungsvorgang benötigten Zeitdauer, lediglich zu einer Aufschmelzung einer Oberflächenschicht von dem Kunststoffmaterial führt.

Unter dem Begriff "Material" kann in diesem Dokument sowohl ein

"einheitliches" Material mit einer einheitlichen "Curie-Temperatur" als auch ein Materialbestandteil oder mehrere Materialbestandteile einer

Zusammensetzung von verschiedenen Materialien verstanden werden.

Insbesondere kann sich der Begriff "Material" zumindest auf einen einzelnen Stoff (z. B. zumindest ein Legierungsbestandteil) oder auf eine Materialzusammensetzung (z.B. Legierung) beziehen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die in diesem Dokument beschriebene Aufheizung zum Teil durch magnetische Verluste und zum Teil durch elektrische Verluste bewirkt wird. Unter magnetische Verluste werden in diesem Zusammenhang sog. Ummagnetisierungsverluste am Aufheizmittel verstanden, welche mit der ferromagnetischen Magnetisierbarkeit des Aufheizmittels zusammenhängen und auch als Hystereseverluste bezeichnet werden können. Die elektrischen Verluste sind insbesondere ohmsche Verluste in Verbindung mit induzierten Strömen, insbesondere

Wirbelströmen, die bei der induktiven Wechselwirkung des Aufheizmittels mit einem von einem entsprechenden Generator erzeugten

elektromagnetischen Feld erzeugt werden. Bei Erreichen der Curie-Temperatur des Aufheizmittels fallen die

Ummagnetisierungsverluste weg und die Einkopplung von

elektromagnetischer Energie in das Aufheizmittel ist entsprechend reduziert, weil nur noch die elektrischen Verluste zu einer (weiteren) Erwärmung des Aufheizmittels beitragen. Je nach konkreter Ausgestaltung des

Aufheizmittels kann dieses Wegfallen des durch Ummagnetisierungsverluste bewirkten Energieeintrags bereits zu einer Temperaturbegrenzung

ausreichen. Ggf. kann eine entsprechende Reduktion der Einkopplung von Energie auch von dem Generator oder von einer Frequenzmesseinrichtung erkannt werden, welche die Resonanzfrequenz eines Schwingkreises (wie vorstehend beschrieben) erfasst.

Eine Curie-Temperatur deutlich über dem Schmelzpunkt der beteiligten Kunststoffmaterialien trägt zu einer schnellen Aufheizung beim

Schweißprozess bei und verhilft damit zu einer Arbeitszeitverkürzung für den Schweißprozess. Bei einer relativ hohen Curie-Temperatur muss das Aufheizmittel in Bezug auf Wärmeableitung, Wärmekapazität und Aufheizgeschwindigkeit dahingehend optimiert werden, dass die sich im Aufheizmittel schnell akkumulierende Energie derart an das

Kunststoffmaterial abgeleitet werden kann, dass dieser nicht beschädigt wird. Wie nachfolgend im Detail beschrieben, lässt sich durch die

Verwendung von Materialien mit verschiedenen Curie-Temperaturen der makroskopisch in Erscheinung tretende Übergangsbereich des Verlusts der ferromagnetischen Eigenschaften spreizen bzw. verschieben und so die Funktion der Temperaturbegrenzung zusätzlich gestalten Unterschiedliche Curie-Temperaturen eines mehrere ferromagnetische

Materialien aufweisenden Aufheizmittels haben den Vorteil, dass durch eine geeignete Mischung der Mengenverhältnisse (Massen- oder

Volumenverhältnisse) der unterschiedlichen ferromagnetischen Materialien eine für die jeweilige Anwendung optimale mittlere Curie-Temperatur eingestellt werden kann. Die beschriebenen unterschiedlichen

ferromagnetischen Materialien können auch dazu führen, dass dem

Aufheizmittel zumindest zwei verschiedene Curie-Temperaturen zugeordnet sind . Dies bedeutet in der Praxis, dass zu Beginn einer Schweißvorgangs, wenn die Temperatur des Aufheizmittels und des umgebenden

Kunststoffmaterials noch relativ gering ist, beide Materialien zu einem induktiven Heizen mit einer vergleichsweise hohen Heizleistung beitragen. Wenn die Temperatur später einen Wert erreicht, der über der Curie- Temperatur desjenigen Materials liegt, welches die geringere Curie- Temperatur hat, dann wird der Heizvorgang nur noch mit einer

vergleichsweise geringen Heizleistung stattfinden. Dies ermöglicht auf vorteilhafte Weise eine besonders genaue automatische Kontrolle des thermischen Verbindens der beiden Objekte Rohr und Muffe.

Ein Aufheizmittel mit unterschiedlichen (ferromagnetischen) Materialien kann einfach mittels eines schichtweisen Aufbaus von unterschiedlichen Materialien realisiert werden. Alternativ oder in Kombination zu unterschiedlichen Curie-Temperaturen können diese Materialien eine unterschiedliche Härte, eine unterschiedliche Elastizität und/oder eine unterschiedliche Duktilität aufweisen. Durch eine geeignete Einstellung der Mengenverhältnisse der

unterschiedlichen Materialien ist es somit möglich, die mechanischen

Streckeigenschaften des Aufheizmittels so zu modifizieren, dass sich beim Verstecken gezielt Verformungen ergeben, welche zu einer Verbesserung, das heißt zu einer erhöhten mechanischen Festigkeit, der erzeugten

Schweißverbindung beitragen. Nach derzeitiger Erkenntnis eignet sich für den beschriebenen schichtweisen Aufbau insbesondere eine Kombination aus zwei oder mehr Schichten der folgenden metallischen Legierungen : Cu- Al, Fe-Cu, Fe-Edelstahl, CU-Sn, Fe- AI, Al-Mg. Um für die jeweilige

Anwendung optimale mechanische Streckeigenschaften zu erzielen, ist es auch möglich, innerhalb einer Legierung die Verhältnisse zwischen den an der Legierung beteiligten Metallen anzupassen.

Um den Einfluss verschiedener Elastizitäten auf die Qualität und

insbesondere auf die Festigkeit einer Schweißverbindung zu untersuchen, wurden von den Erfindern eine Reihe von Experimenten durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass durch gezieltes Einstellen der Längselastizität des Aufheizmittels Struktur eine deutliche Verbesserung des

Schweißergebnisses erreicht werden kann. Dabei ist die Längselastizität die Elastizität des Aufheizmittels entlang seiner länglichen Erstreckung, welche entlang der Oberfläche des inneren Rohres wirkt. Anschaulich ausgedrückt ist diese längliche Erstreckung die tangentiale Richtung entlang der zylindrischen Mantelfläche des Rohres.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die erste Spule und die zweite Spule zeitlich versetzt zueinander erregt. Dies kann insbesondere von Vorteil sein, wenn sich die beiden Spulen, wie vorstehend in Bezug auf bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben, teilweise überlappen. Dadurch kann zwischen den beiden Spulen die gegenseitige magnetische Beeinflussung reduziert werden. Auch dies kann zu einer Reduzierung der magnetischen Eindringtiefe beitragen.

Im Falle von (deutlich) mehr als zwei einzelne Spulen können diese auch zu zwei oder mehr Gruppen zusammengeschaltet und/oder angesteuert werden, was gerade bei sich überlappenden Einzelspulen erlaubt, die gegenseitige Beeinflussung zu minimieren und gleichzeitig die Randzonen der Übergänge zwischen verschiedenen Spulen dennoch genügend gleichmäßig zu erhitzen.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die

Spulenanordnung mit einer Frequenz zwischen 100 Hz und 10 Mhz, bevorzugt zwischen 1 kHz und 1 Mhz und besonders bevorzugt zwischen 20 khz und 300 kHz erregt.

Wie bereits vorstehend erläutert, werden erfindungsgemäß mehrere vergleichsweise kleinen Spulen verwendet, um einen flächenmäßig relativ großen räumlichen Bereich mit elektromagnetischer Strahlung zu

durchfluten. Aufgrund der vergleichsweise kleinen Induktivität der Spulen können im Vergleich zu bekannten Aufheizvorrichtungen Erregungsfrequenzen in einem breiten Frequenzbereich verwendet werden. Damit ist es möglich, für verschiedene Anwendungen und insbesondere für verschiedene Aufheizmittel jeweils eine geeignete Erregungsfrequenz zu verwenden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner auf ein Anlegen einer Spannvorrichtung von außen an die Muffe, so dass diese mit einem entlang ihres Außenumfangs zumindest annähernd konstanten Druck beaufschlagt wird. Dies bedeutet, dass der räumliche Bereich, in welchem das induktive Schweißen stattfindet, unter Druck gesetzt wird . Insbesondere wenn sich Kunststoffmaterial an der Innenseite der äußeren Muffe verflüssigt, wird dieser Druck auch an die Außenseite des inneren Rohres weitergegeben. Dadurch können besonders stabile Verschweißungen realisiert werden .

Bevorzugt wird die Spannvorrichtung vor dem Anlegen der Aufheizvorrichtung direkt um die Muffe herum gelegt. Auch ein gemeinsames Anlegen von Spannvorrichtung und Aufheizvorrichtung ist möglich, sofern die Spannvorrichtung in der Aufheizvorrichtung integriert ist. Beides bedeutet, dass die Aufheizvorrichtung nicht direkt sondern nur indirekt an die Muffe angelegt wird . Alternativ kann die Spannvorrichtung auch von außen an die Aufheizvorrichtung angelegt werden. Auch in diesem Fall ist es möglich, dass insbesondere zum Zwecke einer einfachen Handhabung die Spannvorrichtung in der Aufheizvorrichtung integriert ist.

Die Spannvorrichtung kann beispielsweise ein Band, z. B. aus Teflon, sein, welches von außen um die Muffe herumgewickelt wird . Auch Spannbänder mit einem Spannhebel oder einer Spannratsche können verwendet werden.

Da es sich bei den hier beschriebenen zu verschweißenden Objekten um symmetrische zylinderförmige Außenhüllen von Rohren handelt, reicht eine weiter innenliegende noch nicht aufgeweichte Kunststoffschicht, um den von außen applizierten zusätzlichen Druck vollständig abzufangen. Dies ist insbesondere im Falle von untenliegenden metallischen

Diffusionssperrschichten von hoher Wichtigkeit. Falls diese nämlich durch Streufelder dennoch erhitzt würden, würde sich hier die druckunterstützte Verschweißung bevorzugt in der Außenzone ausbilden und weiter innen keine Veränderungen bewirken. Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit

Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige

Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören .

Bevor bezugnehmend auf die Zeichnung exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben werden, werden im Weiteren einige technische Überlegungen im Zusammenhang mit der Erfindung dargestellt.

Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter

Ausführungsformen. Die einzelnen Figuren der Zeichnung dieses Dokuments sind lediglich als schematisch und als nicht maßstabsgetreu anzusehen.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Figur 1 zeigt ein Aufheizsystem aufweisend (a) eine Aufheizvorrichtung mit einer Spulenanordnung und (b) einen Induktionsgenerator zum selektiven und gezielten Erregen von einzelnen Spulen der Spulenanordnung um ein inneres Rohr induktive mit einer äußeren Muffe zu verschweißen.

Figur 2 zeigt ein Aufheizsystem aufweisend (a) eine Aufheizvorrichtung mit einer offenen bzw. unterbrochenen Spulenanordnung und (b) einen Induktionsgenerator zum Erregen von einzelnen Spulen der Spulenanordnung, so dass ein offenes bzw. unterbrochenes Aufheizmittel, welches sich außerhalb eines inneren Rohres und innerhalb einer äußeren Muffe befindet, induktiv erhitzt wird. Figur 3 zeigt eine Spulenanordnung mit mehreren in Reihe geschalteten

Spulen.

Figur 4 zeigt eine Aufheizvorrichtung, welche die Spulenanordnung aus

Figur 3 sowie einen parallel zu der Spulenanordnung geschalteten

Kondensator aufweist.

Figur 5 zeigt eine Aufheizvorrichtung mit einer Spulenanordnung, bei der in Serie geschaltete und gemeinsam erregte Spulen zueinander antiparallele Magnetfelder erzeugen.

Figur 6 zeigt eine Spulenanordnung mit mehreren in Reihe geschalteten und sich räumlich überlappenden Spulen.

Figur 7 zeigt eine Spulenanordnung mit zwei übereinander liegenden

Lagen von Spulen, wobei die beiden Lagen so zueinander orientiert sind, dass die oberen Spulen gegenüber den unteren

Spulen versetzt sind.

Figur 8 illustriert ein induktives Verschweißen von zwei axial aneinander angrenzenden Rohrabschnitten innerhalb einer Muffe. Figur 9a zeigt in einer Draufsicht ein Aufheizmittel mit einer Mehrzahl von

Öffnungen, die in einer bandartigen Struktur unregelmäßig angeordnet sind.

Figur 9b zeigt in einer Draufsicht ein Aufheizmittel, welches ein elektrisch isolierendes Matrixmaterial und darin eingebettete

ferromagnetische Partikel aufweist.

Figur 9c zeigt in einer Seitenansicht ein Aufheizmittel mit einer

bandartigen Struktur, welches ein Matrixmaterial mit

eingebetteten ferromagnetischen Partikeln und zwei als Trägerfolien ausgebildete flexible Trägerelemente aufweist. Figur 9d zeigt in einer Seitenansicht ein Aufheizmittel, welches mehrere ferromagnetische Schichten aufweist, die jeweils eine

unterschiedliche Curie-Temperatur haben.

Detaillierte Beschreibung

Es wird darauf hingewiesen, dass in der folgenden detaillierten

Beschreibung Merkmale bzw. Komponenten von unterschiedlichen

Ausführungsformen, die mit den entsprechenden Merkmalen bzw.

Komponenten von einer anderen Ausführungsform nach gleich oder zumindest funktionsgleich sind, mit den gleichen Bezugszeichen oder mit Bezugszeichen versehen sind, welche in den letzten beiden Ziffern identisch sind mit den Bezugszeichen von entsprechenden gleichen oder zumindest funktionsgleichen Merkmalen bzw. Komponenten . Zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen werden bereits anhand einer vorher

beschriebenen Ausführungsform erläuterte Merkmale bzw. Komponenten an späterer Stelle nicht mehr im Detail erläutert. Ferner wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen

Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen

Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier explizit

dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen

Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind.

Außerdem wird darauf hingewiesen, dass raumbezogene Begriffe, wie beispielsweise "vorne" und "hinten", "oben" und "unten", "links" und

"rechts", etc. verwendet werden, um die Beziehung eines Elements zu einem anderen Element oder zu anderen Elementen zu beschreiben, wie in den Figuren veranschaulicht. Demnach können die raumbezogenen Begriffe für Ausrichtungen gelten, welche sich von den Ausrichtungen unterscheiden, die in den Figuren dargestellt sind. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich alle solchen raumbezogenen Begriffe der Einfachheit der Beschreibung halber auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausrichtungen beziehen und nicht unbedingt einschränkend sind, da die jeweils dargestellte

Vorrichtung, Komponente etc., wenn sie in Verwendung ist, Ausrichtungen annehmen kann, die von den in der Zeichnung dargestellten Ausrichtungen verschieden sein können.

Figur 1 zeigt in einer Querschnittsansicht ein Aufheizsystem 100 zum induktiven thermischen Verbinden bzw. Verschweißen von einem inneren Rohr 150, welches ein erstes Kunststoffmaterial aufweist, mit einer äußeren Muffe 160, welche ein zweites Kunststoffmaterial aufweist und welche zumindest einen Abschnitt des Rohres 150 umgibt. Zwischen dem Rohr 150 und der Muffe 160 befindet ein induktiv erhitzbares Aufheizmittel 170.

Das Aufheizsystem 100 umfasst eine Aufheizvorrichtung 110 mit einer Spulenanordnung 120 und mit einem Induktionsgenerator 140, welcher in diesem Dokument auch einfach als Generator 140 bezeichnet wird. Die Spulenanordnung 120 weist eine Mehrzahl von einzelnen Spulen auf, eine erste Spule 121, eine zweite Spule 122 und mehrere weitere Spulen 123. Der Generator 140 ist mit der Spulenanordnung 120 elektrisch gekoppelt und derart eingerichtet, dass die Spulenanordnung 120 mit einem

elektrischen Wechselstrom erregt werden kann.

Die einzelnen Spulen haben im Vergleich zu Spulen von bekannten

Aufheizvorrichtungen einen relativ kleinen Querschnitt. Aufgrund des vergleichsweise kleinen Spulenquerschnitts können sich die

Magnetfeldlinien, welche an beiden axialen Seiten aus dem jeweiligen Spuleninneren heraustreten bzw. in das jeweilige Spuleninnere hineintreten, zum Zwecke der von der Physik geforderten Bildung von geschlossenen Magnetfeldlinien stärker krümmen als bei einer Spule mit einem größeren Querschnitt. Damit ergibt sich im Vergleich zu Spulen mit größeren

Spulenquerschnitten eine besonders kleine magnetische Eindringtiefe in das Innere des Kunststoffrohres 150. Deshalb können mit dem beschriebenen Aufheizsystem 100 auch Rohre verschweißt werden, welche im Inneren eines Kunststoffmantels induktiv erhitzbare Komponenten wie

beispielsweise ein metallisches Innenrohr aufweisen. Ähnliches gilt für metallische Folien, welche in als Fernwärmerohre verwendete

Kunststoffmantelrohren für eine Diffusionssperre verwendet werden.

Die einzelnen Spulen können in Serie oder parallel zueinander geschaltet sein. Auch eine Kombination von Serien- und Parallelschaltung(en) ist möglich. Außerdem kann zumindest eine einzelne Spule unabhängig von den anderen Spulen individuell erregt werden. In diesem Fall weist der Generator 140 zumindest zwei Paare von Ausgangsanschlüssen auf, welche unterschiedlichen Spulen zugeordnet sind . Der Generator 140 kann dann eingerichtet sein, verschiedene Spulen zeitlich versetzt zueinander zu erregen bzw. zu bestromen.

Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel das Aufheizmittel 170 vollständig um das Rohr 150 herum

gewickelt, so dass sich zwischen den beiden Enden des Aufheizmittels 170 ein nicht dargestellter Überlapp ergibt. Demzufolge kann das Aufheizmittel 170 als eine kurzgeschlossene Sekundärspule eines Transformators angesehen werden, dessen Primärspule die Spulenanordnung 120 darstellt. Aufgrund dieser kurzgeschlossene Sekundärspule kann in dem Aufheizmittel 170 ein Stromfluss mit einer Vorzugsrichtung entstehen, welche um das Außenumfang des Rohres 150 herum verläuft. Selbst wenn aufgrund der induktiven Erregung in dem Aufheizmittel 170 Wirbelströme erzeugt werden, welche zumindest im zeitlichen Mittel keine Vorzugsrichtung haben und damit für eine räumlich gleichmäßige induktive Erwärmung sorgen, führt ein Stromfluss entlang bzw. in der kurz geschlossenen Sekundärspule zumindest zu einer gewissen Asymmetrie (der Richtung) des für die induktive Erwärmung verantwortlichen Stromflusses und damit für eine nicht ganz gleichmäßige Erhitzung des Aufheizmittels 170.

Anschaulich und ausführlich ausgedrückt kann diese Asymmetrie wie folgt beschrieben werden : Bei einer induktiven Erregung eines geschlossen (leitfähigen) Aufheizmittels bilden sich grundsätzlich zwei Arten von

Strömen aus. Eine erste Art ist der Strom, welcher aufgrund der Eigenschaft des Ausheizmittels als eine Trafo-Sekundärwicklung um das gesamte Rohr 150 herum fließt und welcher in diesem Dokument auch als

Kurzschlussstrom bezeichnet wird . Der Kurzschlussstrom fließt

ausschließlich oder zumindest stark bevorzugt in Umfangs- bzw.

Tangentialrichtung . Die zweite Art von Strom sind sog. Wirbelströme, welche sich beim Induktionsschweißen in bekannter Weise in dem

Aufheizmittel als ein elektrischer Leiter aufgrund des sich zeitlich ändernden erregenden Magnetfeldes erzeugt werden, welches wiederum von der Spule des Induktionsgenerators 140 generiert wird . Die Wirbelströme haben in aller Regel keine besonderen Vorzugsrichtungen und führen demzufolge zu einer besonders homogenen induktiven Wärmeentwicklung . Durch das Unterbinden von Kurzschlussströmen wird also genau derjenige Teil des für die Erwärmung verantwortlichen Stromes unterbunden, welcher

asymmetrisch in Bezug auf die Stromrichtung ist. Dadurch wird insgesamt die Homogenität der Erwärmung verbessert und bei einem Schweißvorgang können lokale Überhitzungen in dem zu verflüssigenden Kunststoff auf einfache und effektive Weise vermieden werden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die in diesem Dokument beschriebene Aufheizung zum Teil durch magnetische Verluste und zum Teil durch elektrische Verluste bewirkt werden kann. Unter "magnetische Verluste" werden sog. Ummagnetisierungsverluste am

Aufheizmittel verstanden, welche mit der ferromagnetischen und/oder ferrimagnetischen Magnetisierbarkeit des Aufheizmittels zusammenhängen und auch als Hystereseverluste bezeichnet werden können. Die

"elektrischen Verluste" sind insbesondere ohmsche Verluste in Verbindung mit den genannten Wirbelströmen, die bei der induktiven Wechselwirkung des Aufheizmittels mit einem von einem entsprechenden Generator erzeugten elektromagnetischen Feld erzeugt werden.

Um insbesondere zum Zwecke einer räumlich gleichmäßigen induktiven Erhitzung des Aufheizmittels 170 die vorstehend beschriebenen

sekundärseitigen Kurzschlussströme zu unterbinden, ist gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel das Aufheizmittel 170 kein durchgehend elektrisch leitfähiges Material. Vielmehr besteht das Aufheizmittel aus einem nicht leitfähigen Matrixmaterial, bevorzugt aus einem Kunststoff, in welches ferromagnetische Partikel elektrisch voneinander isoliert eingebettet sind .

Figur 2 zeigt in einer Querschnittsansicht ein Aufheizsystem 200 welches eine Aufheizvorrichtung 210 und einen Generator 140 aufweist. Die

Aufheizvorrichtung 210 umfasst eine Spulenanordnung 220, welche eine Mehrzahl von nicht explizit dargestellten einzelnen Spulen aufweist. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich entlang der Umfangsrichtung der Muffe 160 die Spulenanordnung 220 nicht vollständig um die Muffe 160 herum. Anders ausgedrückt weist die Spulenanordnung 220 eine Unterbrechung 220a auf. Gleiches gilt für ein Aufheizmittel 270, welches (i) ein durchgehend elektrisch leitfähiges und insbesondere ferromagnetisches Material aufweist, welches (ii) sich zwischen dem Rohr 150 und der Muffe 160 befindet und welches (iii) eine Unterbrechung 270a aufweist. Dadurch wird auf einfache und effektive Weise ein Kurzschluss- ström um das gesamte Rohr 150 herum unterbunden. Um trotz den beiden Unterbrechungen 220a und 270a eine effiziente induktive Erhitzung des Aufheizmittel 270 zu gewährleisten, überlappen die beiden Unterbrechungen 220a und 270a entlang der Umfangsrichtung von Rohr 150 bzw. Muffe 160.

Figur 3 zeigt eine Spulenanordnung 120 mit mehreren in Reihe

geschalteten Spulen, einer ersten Spule 121, einer zweiten Spule 122 sowie mehreren (hier drei) weiteren Spulen 123. Die dargestellte lineare

Anordnung der Spulen 121, 122, 123 erstreckt sich zwischen zwei

Anschlusskontakten A und B. Aufgrund der reinen Serienschaltung werden durch ein einziges Erregungssignal, welches an den beiden

Anschlusskontakten A und B angelegt wird, gleichzeitig alle Spulen 121, 122, 123 erregt.

Es wird darauf hingewiesen, dass die zweidimensionale Darstellung von Figur 3 die Spulenanordnung 120, welche im Betrieb um eine Muffe herum angeordnet ist bzw. an der zylindrischen Außenfläche der Muffe anliegt, in einem quasi von der Muffe abgerollten geometrischen Zustand zeigt.

Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist jede Spule 121, 122, 123 einen zumindest annähernd quadratischen Querschnitt auf. Um eine lineare Anordnung der elektrisch in Reihe bzw. Serie geschalteten Spulen 121, 122, 123 zu realisieren, weist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel jede eine natürliche Anzahl N von Windungen plus eine halbe Windung auf (N + l/2 Windungen) auf. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in Figur 3 jeweils lediglich eine vollständige Windung dargestellt. Abhängig von der jeweiligen Anwendung können mehrere, beispielsweise mindestens zwei, mindestens fünf oder mindestens zehn vollständige Windungen vorgesehen sein. In diesem Zusammenhang ist jedoch zu beachten, dass mit steigender Anzahl an vollständigen Windungen die Induktivität der jeweiligen Einzelspule ansteigt, so dass in der Praxis die Erregungsfrequenz für die betreffende Einzelspulen nach oben hin begrenzt ist. Es wird darauf hingewiesen, dass anstelle von quadratischen oder rechteckigen Einzelspulen auch einzelne Spulen verwendet werden können, welche einen anderen Querschnitt aufweisen. Insbesondere Spulen mit einem ovalen oder sogar kreisförmigen Querschnitt erscheinen derzeit geeignet, um zum einen eine effiziente induktive Kopplung zu dem jeweiligen Aufheizmittel und zum anderen eine geringe Eindringtiefe der erzeugten elektromagnetischer Strahlung zu erreichen.

Figur 4 zeigt eine Aufheizvorrichtung 410, welche die Spulenanordnung 120 aus Figur 3 sowie einen parallel zu der Spulenanordnung 120

geschalteten Kondensator 430 aufweist. Die Spulenanordnung 120 und der Kondensator 430 bilden einen elektromagnetischen Schwingkreis, dessen Resonanzfrequenz die aktuelle Induktivität der Spulenanordnung 120 widerspiegelt. Daher können, unter der als in sehr guter Näherung gültigen Prämisse einer konstanten und bekannten Kapazität des Kondensators 430, durch eine Messung der Resonanzfrequenz des genannten Schwingkreises bereits während eines induktiven Schweißvorgangs oder unmittelbar vor einem induktiven Schweißvorgang Rückschlüsse über die aktuelle

Induktivität der Spulenanordnung 120 gewonnen werden.

Die elektrischen Eigenschaften des sich in der Nähe der Spulenanordnung 120 befindlichen Aufheizmittels wie z.B. die Fähigkeit Wirbelströme auszubilden und/oder dessen ferromagnetische Eigenschaften verändern nämlich die Induktivität der einzelnen Spulen und damit der gesamten Spulenanordnung 120. Dadurch kann beispielsweise das korrekte Anlegen der Spulenanordnung 120 um die Muffe herum überwacht werden. Wie bereits vorstehend erwähnt, können durch eine Messung einer

Verschiebung der Resonanzfrequenz auch Rückschlüsse über die aktuelle Temperatur des Aufheizmittels bzw. das Erreichen einer vorbestimmten Temperatur des Aufheizmittels gewonnen werden. Dies gilt insbesondere bei einer Temperaturänderung eines ferromagnetischen Aufheizmittels bis hin zu seiner Curie-Temperatur, die zu Beginn eines induktiven

Schweißvorgangs noch nicht erreicht ist, im Verlauf bzw. gegen Ende eines Schweißvorgangs jedoch zumindest annähernd erreicht wird .

Figur 5 zeigt eine Aufheizvorrichtung 510 mit einer Spulenanordnung 520, bei der im Unterschied zu der in Figur 4 dargestellten Spulenanordnung 120, zueinander unterschiedliche Wicklungsrichtungen auf. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Stromrichtungen, die in ausgewählten

Leiterabschnitten jeweils durch eine Pfeilspitze dargestellt sind. Die unterschiedlichen Wicklungsrichtungen haben zur Folge, dass die in Serie geschalteten und gemeinsam erregten Spulen zueinander antiparallele Magnetfelder erzeugen . Dadurch kann die Eindringtiefe von

elektromagnetischer Strahlung in das Innere eines Rohres besonders stark reduziert werden, weil die Magnetfeldlinien, welche von einer Spule erzeugt werden, durch die andere Spule räumlich kanalisiert bzw. in einem engen Raum (zurück)gebündelt werden.

Figur 6 zeigt eine Spulenanordnung 620 mit mehreren in Reihe

geschalteten und sich räumlich überlappenden Einzelspulen 121, 122, 123 Dadurch kann auf vorteilhafte Weise eine Inhomogenität des erzeugten Magnetfeldes (zwischen benachbarten nicht überlappenden Spulen ist die Magnetfeldstärke geringer) reduziert werden. Figur 7 zeigt eine Spulenanordnung 720 mit zwei übereinander liegenden Lagen von Spulen. Eine in Figur 7 untere Spulenlage weist die Spulen 121, 122 und 123 auf. Die in Figur 7 obere Spulenlage weist eine erste äußere Spule 726, eine zweite äußere Spule 727 sowie eine weitere äußere Spule 728 auf. Wie aus Figur 7 ersichtlich, sind die beiden Lagen so zueinander orientiert, dass die oberen Spulen 726, 727, 728 gegenüber den unteren Spulen 121, 122, 123 versetzt. Dadurch ergibt sich, wie bei der

Ausführungsform von Figur 6, ein räumlicher Überlapp zwischen zwei benachbarten und unterschiedlichen Spulenlagen zugeordneten

Einzelspulen, welcher zu einer deutlichen Verbesserung der Homogenität des erzeugten Magnetfeldes führt.

Figur 8 illustriert in einer schematischen Draufsicht ein induktives

Verschweißen von zwei axial aneinander angrenzenden Rohrabschnitten innerhalb einer Muffe. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden betreffenden Rohre sog . Fernwärmerohre, nämlich ein erstes Fernwärmerohr 850a und ein zweites Fernwärmerohr 850b. Die beiden Fernwärmerohre 850a und 850b weisen jeweils ein inneres metallisches Kernrohr sowie ein äußeres Kunststoffrohr auf, wobei sich zwischen dem inneren Kernrohr und dem äußeren Kunststoffrohr ein geeignetes thermisches Isoliermaterial befindet. Wie aus Figur 8 ersichtlich, befinden sich innerhalb einer Muffe 160 zwei Aufheizmittel, ein erstes Aufheizmittel 870a und ein zweites Aufheizmittel 870b. Das erste Aufheizmittel 870a ist um das zu verschweißende Ende des ersten Fernwärmerohres 850a herumgelegt bzw. an diesem angelegt. Das zweite Aufheizmittel 870b ist um das zu verschweißende Ende des zweiten Fernwärmerohres 850b herumgewickelt bzw. an diesem angelegt. Die Aufheizmittel 870a, 870b können bevorzugt um die Rohre 850a, 850b herum stofflich geschlossene und elektrisch unterbrochene Strukturen sein, welche ein Matrixmaterial und darin eingebettet elektrisch voneinander isolierte ferromagnetisch Partikel aufweisen. Alternativ können die

Aufheizmittel 870a, 870b sowohl stofflich als auch elektrisch unterbrochene Strukturen sein, welche nachfolgend noch genauer beschrieben sind . Auch Kombinationen von stofflich geschlossenen Strukturen und stofflich unterbrochenen Strukturen können verwendet werden.

Die Qualität der Verschweißung der beiden Kunststoff-Fernwärmerohre 850a und 850b kann dadurch verbessert werden, dass die Muffe 160 entlang ihres Außenumfangs mit einem zumindest annähernd konstanten Druck beaufschlagt wird . Deshalb ist zwischen der Aufheizvorrichtung 210 und der Muffe 160 eine mechanische Spannvorrichtung 835 vorgesehen, mittels welcher ein entsprechender Druck von außen erzeugt wird .

Figur 9a zeigt in einer Draufsicht ein Aufheizmittel 970a, welches eine bandartige Struktur 972 umfasst, in der eine Vielzahl von Öffnungen 975 ausgebildet sind. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Öffnungen 975 in einer räumlich unregelmäßigen Weise angeordnet. Allerdings ist auch eine regelmäßige räumliche Anordnung möglich. Die Öffnungen 975 können beispielsweise mittels Stanzens und/oder einem Schlitzen und nachträglichem Strecken des Materials erzeugt werden. Die Öffnungen 975 ermöglichen bei einem Schweißvorgang ein Durchfließen von aufgeschmolzen Kunststoffmaterial durch die bandartige Struktur 972.

Daraus ergibt sich nach einem Verfestigen eine stoffliche Verbindung der Kunststoffmaterialien von Rohr und Muffe, was wiederum zu einer verbesserten Festigkeit der Schweißverbindung führt. Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen liegt eine Länge L der bandartigen Struktur 972 in einem Bereich von 40mm bis 3200mm und insbesondere im Bereich von 60mm bis 800mm. Ein typisches Verhältnis zwischen der Länge L und einer Breite B der bandartigen Struktur 972 ist kleiner als 1 : 10, insbesondere kleiner als 1 : 100.

Figur 9b zeigt in einer Draufsicht ein Aufheizmittel 970b, welches ein elektrisch isolierendes Matrixmaterial 992 und darin eingebettete

ferromagnetische Partikel 990 aufweist. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Matrixmaterial aus Polyethylen (PE) oder weist dieses zumindest auf. Die Partikel 990 können eine mittlere Größe mit einem Durchmesser von weniger als 1 mm, insbesondere weniger als 0,1 mm und weiter insbesondere weniger als 0,01 mm haben. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Partikel sind Ferrite. Die vergleichsweise kleinen ferromagnetischen Partikel 990 haben den Vorteil, dass für eine induktive Erwärmung sehr hohe Frequenzen

verwendet werden können . In diesem Zusammenhang ist es von großer Bedeutung, dass die Eindringtiefe der elektromagnetischen Strahlung in das Innere des betreffenden Rohres mit steigender Frequenz abnimmt.

Der Vorteil der Möglichkeit der Verwendung von hohen Frequenzen kann insbesondere durch die vorstehend beschriebene Zusammensetzung der Spulenanordnung durch eine Mehrzahl von vergleichsweise kleinen

Einzelspulen ausgenutzt werden, um das für eine induktive Erwärmung erforderliche elektromagnetische Feld zu erzeugen.

Figur 9c zeigt in einer Seitenansicht ein Aufheizmittel 970c mit einer bandartigen Struktur 972c, welches ein Matrixmaterial 992 mit

eingebetteten ferromagnetischen Partikeln 990 und zwei als Trägerfolien ausgebildete flexible Trägerelemente 994 aufweist. Das Matrixmaterial 992 befindet sich zwischen den beiden Trägerfolien 994. Die Trägerelemente 994 können mit einem Klebstoff versehene Folien sein, an welchem das Matrixmaterial 992 anhaftet. Eine solche schichtweise Struktur des

Aufheizmittels 970c ermöglicht eine besonders einfache Handhabung .

Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel hat das schichtweise aufgebaute Aufheizmittel 970c eine Dicke D von 0,5 pm. Es können jedoch auch andere Dicken von 0,1 mm bis 3 mm, insbesondere von 0,2 mm bis 2 mm und weiter insbesondere von 0,3 mm bis 1 mm verwendet werden.

Figur 9d zeigt in einer Seitenansicht ein Aufheizmittel 970d, welches mehrere ferromagnetische Schichten aufweist, die jeweils eine

unterschiedliche Curie-Temperatur haben. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist eine bandartige Struktur 972d des Aufheizmittels 970d mehrere (hier drei) Schichten aus jeweils einem unterschiedlichen ferromagnetischen Material auf. Eine erste Schicht weist ein (erstes) ferromagnetisches Material 980 mit einer ersten Curie-Temperatur auf. Eine zweite Schicht weist ein zweites bzw. weiteres ferromagnetisches Material 982 mit einer zweiten Curie-Temperatur auf. Die dritte Schicht weist ein drittes bzw. weiteres ferromagnetisches Material 984 mit einer dritten Curie-Temperatur auf. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die drei Curie-Temperaturen unterschiedlich. Damit kann sich eine mittlere Curie-Temperatur des Aufheizmittels 970d ergeben, welche durch eine geeignete Wahl der drei ferromagnetischen Materialien auf die jeweilige spezifische Schweißanwendung angepasst werden kann.

In anderen Ausführungsformen stellt sich keine gemeinsame mittlere Curie- Temperatur ein, so dass ein induktiver Energieeintrag auf das Aufheizmittel 970d nach einem Erreichen der niedrigeren Curie-Temperatur reduziert aber nicht vollständig unterbunden wird . In der Folge wird sich bei gleicher induktiver Erregung eine langsamere Temperaturerhöhung ergeben, wobei mit dem Erreichen der jeweils nächst höheren Curie-Temperatur eine induktive Kopplung zwischen einer Erregerspule und dem Aufheizmittel 970d reduziert wird.

Bei bevorzugten Ausführungsformen liegt eine Dicke D des Aufheizmittels 970d in einem Bereich zwischen 0,1mm und 5mm, und insbesondere im Bereich zwischen 0,5mm und 3mm. Diese Dimensionen gelten auch für eine bandartige Struktur, welches lediglich aus einer Schicht von einem ferromagnetischen Material besteht.

Es wird darauf hingewiesen, dass geschichtete Aufheizmittel auch 2, 4 oder mehr Schichten haben können. Es wird ferner darauf hingewiesen, dass das Aufheizmittel 970d an seinen flächigen Seiten, d.h. in Figur 9d an der oberen Oberfläche und/oder an der unteren Oberfläche, eine Oberflächenrauigkeit aufweisen kann. Es solches Oberflächengenauigkeit basiert auf Erhöhungen und Vertiefungen, welche zueinander einen mittleren Höhenunterschied aufweisen. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist dieser mittlere Höhenunterschied größer als lOpm. Eine Oberflächenrauigkeit kann auch bei den anderen in diesem Dokument beschriebenen Aufheizmitteln zu verbesserten Schweißergebnissen führen.

Es sollte angemerkt werden, dass der Begriff "aufweisen" nicht andere Elemente ausschließt und dass das "ein" nicht eine Mehrzahl ausschließt. Auch können Elemente, die in Zusammenhang mit unterschiedlichen Ausführungsbeispielen beschrieben sind, kombiniert werden. Es sollte auch angemerkt werden, dass Bezugszeichen in den Ansprüchen nicht als den Schutzbereich der Ansprüche beschränkend ausgelegt werden sollen. BEZUGSZEICHEN :

100 Aufheizsystem

110 Aufheizvorrichtung

120 Spulenanordnung

121 erste Spule

122 zweite Spule

123 weitere Spule 140 Generator

150 Rohr

160 Muffe

170 Aufheizmittel

200 Aufheizsystem

210 Aufheizvorrichtung

220 Spulenanordnung

220a Unterbrechung

270 Aufheizmittel

270a Unterbrechung

A, B Anschlüsse

410 Aufheizvorrichtung

430 Kondensator

510 Aufheizvorrichtung

520 Spulenanordnung

620 Spulenanordnung 720 Spulenanordnung

726 erste äußere Spule

727 zweite äußere Spule

728 weitere äußere Spule

835 Spannvorrichtung

850a erstes (Fernwärme)Rohr

850b zweites (Fernwärme)Rohr

870a erstes Aufheizmittel

870b zweites Aufheizmittel

970a/b Aufheizmittel

970c/d Aufheizmittel

972c/d bandartige Struktur

975 Öffnungen

980 ferromagnetisches Material

982 weiteres ferromagnetisches Material

984 weiteres ferromagnetisches Material

990 Partikel / Ferrite

992 Matrixmaterial

994 Trägerelement / Trägerfolie

L Länge

B Breite