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Title:
INFLATABLE AIRBAG FOR PROTECTING A PERSON, AND AIRBAG MODULE, VEHICLE PARTS AND VEHICLE OCCUPANT RESTRAINT SYSTEM HAVING SUCH AN AIRBAG
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/165592
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an inflatable airbag (1) for protecting a person, comprising a flexible shell (10), which comprises at least two finger-like extensions (11), wherein the flexible shell (10) having the finger-like extensions (11) bounds a closed gas expansion chamber. The invention is characterized in that the finger-like extensions (11) are connected, in particular sown, adhesively bonded, or welded to each other in such a way that the airbag (1) assumes a three-dimensional shape in an inflated state. The invention further relates to an airbag module, to a vehicle occupant restraint system, and to vehicle parts having such an airbag.

Inventors:
ARANZULLA DANIELE (DE)
HOFMANN ACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/000896
Publication Date:
November 05, 2015
Filing Date:
April 30, 2015
Export Citation:
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Assignee:
TRW AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
B60R21/231; A42B3/04; B60R21/233; B60R21/2334
Domestic Patent References:
WO2012044245A12012-04-05
Foreign References:
EP2581276A12013-04-17
US20100007124A12010-01-14
US20110095512A12011-04-28
DE102010016716A12011-05-05
EP2077207A12009-07-08
Attorney, Agent or Firm:
MEHNERT BERNHARD (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Aufblasbarer Gassack (1) zum Schutz einer Person mit einer flexiblen Hülle (10), die wenigstens zwei fingerartige Fortsätze (11) umfasst, wobei die flexible Hülle (10) mit den fingerartigen Fortsätzen (11) einen geschlossenen Gasexpansionsraum begrenzt,

dadurch gekennzeichnet, dass

die fingerartigen Fortsätze (11) miteinander verbunden, insbesondere vernäht, verklebt oder verschweißt, sind derart, dass der Gassack (1) in einem aufgeblasenen Zustand eine dreidimensionale Form einnimmt.

2. Gassack (1) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die fingerartigen Fortsätze (11) in einem Herstellzustand der Hülle (10) zumindest abschnittsweise voneinander beabstandet sind.

3. Gassack (1) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die fingerartigen Fortsätze (11) über ihre gesamte Länge miteinander verbunden, insbesondere vernäht, verklebt oder verschweißt, sind.

4. Gassack (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) einteilig ausgebildet, insbesondere gewebt, ist.

5. Gassack (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) durch wenigstens zwei Textllzuschnitte (12) gebildet ist, die an ihren Rändern (13) zur Bildung des geschlossenen Gasexpansionsraums fest miteinander verbunden, insbesondere vernäht-, -verkleb oder verschweißt, sind.

6. Gassack (1) nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Textllzuschnitte (12) identisch ausgebildet sind.

7. Gassack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) ein zumindest temporär gasundurchlässiges Material aufweist.

8. Gassack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) in einem flachen Herstellzustand punktsymmetrisch oder achsensymmetrisch ausgebildet ist.

9. Gassack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) im aufgeblasenen Zustand eine schalenförmige oder

rinnenförmige Kontur einnimmt.

10. Gassack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) eine Oberseite (14) und eine Unterseite (15) aufweist, wobei die Oberseite (14) im aufgeblasenen Zustand der Hülle (10) eine größere Fläche als die Unterseite (15) einnimmt.

11. Gassack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) im aufgeblasenen Zustand vorgewölbt ist derart, dass eine Unterseite (15) der Hülle (10) zumindest teilweise einen Freiraum (16) umgibt, wobei die Hülle (10) zur Aufnahme von Aufprallenergie unter

Verkleinerung des Freiraums (16) verformbar ist.

12. Gassack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hülle (10) fangbandfrei ausgebildet ist.

13. Gassackmodul mit einem Gassack (1) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche und einem Gasgenerator (20), der mit dem Gassack (1) verbunden ist.

14. Gassackmodul nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Gasgenerator (20) in einem zentralen Gasverteilbereich der Hülle (10) angeordnet ist, von dem die fingerartigen Fortsätze (11) ausgehen.

Fahrzeuginsassenrückhaltesystem mit einem Gassack (1) oder einem

Gassackmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14.

Lenkrad (21) für ein Fahrzeug mit einem Gassack (1) oder einem

Gassackmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Gassack (1) derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack (1) im aufgeblasenen Zustand an einem Lenkradkranz (22) des Lenkrads (21) abstützt.

Armaturenbrett (23) für ein Fahrzeug mit einem Gassack (1) oder einem Gassackmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Gassack (1) derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack (1) im aufgeblasenen Zustand an einer Ablagefläche (24) und/oder einem

Handschuhfachdeckel (25) des Armaturenbretts abstützt.

Rücksitz oder Rücksitzbank (26) für ein Fahrzeug mit einem Gassack ( 1) oder einem Gassackmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Gassack (1) derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack (1) im aufgeblasenen Zustand zwischen zwei Sitzflächen in

Fahrzeuglängsrichtung erstreckt.

Fensterrahmen oder Dachhimmel für ein Fahrzeug mit einem Gassack (1) oder einem Gassackmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Gassack (1) derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack (1) im aufgeblasenen Zustand über ein Seitenfenster (27) des Fahrzeugs spannt.

Fensterrahmen oder Dachhimmel nach Anspruch 19,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Gassack (1) im aufgeblasenen Zustand zumindest abschnittsweise vom Seitenfenster (27) beabstandet, insbesondere zum Innenraum des Fahrzeugs hin gewölbt, ist derart, dass zwischen dem Seitenfenster (27) und dem

Gassack (1) ein Freiraum (16) gebildet ist.

Kleidungsstück, insbesondere Kragen (28) zur Anordnung um einen Hals (31) einer Person, mit einem Gassack (1) oder einem Gassackmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Gassack (1) derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass der Gassack (1) im- aufgeblasenen Zustand den Kopf (30) der Person helmartig umschließt.

Description:
Aufblasbarer Gassack zum Schutz einer Person, Gassackmodul, Fahrzeugteile und Fahrzeuginsassenrückhaltesystem mit einem solchen Gassack

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen aufblasbaren Gassack zum Schutz einer Person nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein

Gassackmodul sowie Fahrzeugteile, insbesondere ein Lenkrad, ein Armaturenbrett, einen Rücksitz oder eine Rücksitzbank, einen Fensterrahmen oder einen Dachhimmel sowie ein Kleidungsstück mit einem solchen Gassack. Schließlich wird im Rahmen der Erfindung ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem mit einem Gassack oder einem Gassackmodul angegeben.

Ein Gassack der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus WO

2012/044245 AI bekannt. Der bekannte Gassack ist Teil einer Schutzvorrichtung für den Kopf einer Person, die den Gassack sowie eine Außenhülle aufweist. Der

Gassack umfasst eine flexible Hülle mit fingerartigen Fortsätzen, die einen

geschlossenen Gasexpansionsraum begrenzt, und ist in einen Außensack aus einem gasdurchlässigen Material eingebettet, wobei die einzelnen Finger der Hülle in Aufnahmetaschen des Außensacks eingreifen. Dabei ist vorgesehen, dass der

Außensack die Form der Schutzvorrichtung im aufgeblasenen Zustand des Gassacks vorgibt. Mit anderen Worten begrenzt der Außensack die Expansion des inneren Gassacks, insbesondere der fingerartigen Fortsätze des inneren Gassacks. Damit ist sichergestellt, dass die Schutzvorrichtung die gewünschte Form im aufgeblasen Zustand einnimmt. Diese Form ist bei der bekannten Schutzvorrichtung

insbesondere nach Art eines Fahrradhelmes ausgebildet, sodass der aufgeblasene Gassack den Kopf der Person helmartig umschließt.

Nachteilig bei der bekannten Schutzvorrichtung ist der relativ hohe Aufwand, der betrieben werden muss, um den inneren Gassack und den Außensack

herzustellen. Die Funktionstrennung von aufblasbarem Gassack und formgebenden Außensack führt zu einer relativ komplexen Gestaltung der Schutzvorrichtung und erhöht den Produktionsaufwand. Dies führt schlussendlich zu erhöhten

Herstellungskosten.

Aus der Praxis sind alternative Möglichkeiten zur Formgebung von Gassäcken bekannt. Insbesondere können in den Gassack Fangbänder integriert sein, die sich beim Aufblasen des Gassacks spannen und so die Ausweitung bzw. Expansion des Gassacks begrenzen. Derartige Fangbänder können sowohl innerhalb des Gassacks, als auch außerhalb des Gassacks angeordnet sein. DE 10 2012 213 284 AI zeigt beispielsweise einen Gassack, der außenseitige Fangbänder aufweist, die den Gassack im aufgeblasenen Zustand in eine dreidimensionale Form drängen. Diese Lösungen mit Fangbändern erfordern zusätzliche Näharbeit und Einzelteile, sodass der Aufbau solcher Gassäcke komplex ist und zu erhöhten Produktionskosten führt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen aufblasbaren Gassack zum Schutz einer Person anzugeben, der einen einfachen Aufbau aufweist und zu geringen Herstellungskosten produzierbar ist. Ferner besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Gassackmodul, ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem sowie Fahrzeugteile mit einem derartigen Gassack anzugeben.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf den Gassack durch den Gegenstand des Anspruchs 1, im Hinblick auf das Gassackmodul durch den

Gegenstand des Anspruchs 13, im Hinblick auf das Fahrzeuginsassenrückhaltesystem durch den Gegenstand des Anspruchs 15 und im Hinblick auf die Fahrzeugteile durch die Gegenstände der Ansprüche 16 bis 21 gelöst.

So beruht die Erfindung auf dem Gedanken, einen aufblasbaren Gassack zum Schutz einer Person mit einer flexiblen Hülle anzugeben, die wenigstens zwei fingerartige Fortsätze umfasst. Die flexible Hülle grenzt mit den fingerartigen

Fortsätzen einen geschlossenen Gasexpansionsraum. Erfindungsgemäß sind die fingerartigen Fortsätze miteinander verbunden, insbesondere vernäht, verklebt oder verschweißt, sodass der Gassack in einem aufgeblasenen Zustand eine

dreidimensionale Form einnimmt.

Bei der Erfindung wird also die aus dem Stand der Technik bekannte

Trennung zwischen Expansionsfunktion des Gassacks und Formgebungsfunktion in einem Bauteil vereint. Dies reduziert insgesamt die Anzahl der Bauteile, die für eine Schutzvorrichtung zum Schutz einer Person, insbesondere im Straßenverkehr, notwendig sind. Im Herstellzustand sind die fingerartigen Fortsätze der flexiblen Hülle vorzugsweise voneinander beabstandet, zumindest abschnittsweise. Indem die fingerartigen Fortsätze miteinander verbunden werden, werden Lücken zwischen den fingerartigen Fortsätzen geschlossen und die Hülle bzw. der Gassack so in eine dreidimensionale Form gedrängt. In Abhängigkeit der Form der einzelnen

fingerartigen Fortsätze bzw. der Textilausschnitte bzw. Textilaussparungen zwischen den fingerartigen Fortsätzen können unterschiedliche Geometrien des aufblasbaren Gassacks erzeugt werden. Beispielsweise kann der Gassack im aufgeblasenen Zustand eine muschelförmige, haubenförmige oder c-förmige Kontur aufweisen.

Das Verbinden der fingerartigen Fortsätze miteinander kann beispielsweise durch Vernähen erfolgen. Im Allgemeinen ist es bevorzugt, wenn die fingerartigen Fortsätze direkt miteinander verbunden sind, sodass die fingerartigen Fortsätze unmittelbar aneinander anliegen. Durch Auftrennung der Verbindung wird der Herstellzustand des Gassacks erkennbar. In diesem Herstellzustand ist es bevorzugt vorgesehen, dass die fingerartigen Fortsätze der Hülle zumindest abschnittsweise voneinander beabstandet sind. Mit anderen Worten ist zwischen den einzelnen

Fingern vorzugsweise ein Textilausschnitt vorgesehen. Dieser Textilausschnitt kann durch Entfernen von textilem Material gebildet sein. Bei der Herstellung des

Gassacks werden die einzelnen Finger zusammengezogen und direkt miteinander verbunden, wodurch sich die Hülle wölbt bzw. krümmt oder allgemein eine dreidimensionale Geometrie einnimmt. Diese wird insbesondere im aufgeblasenen Zustand des Gassacks erkennbar. Mit anderen Worten ist bei der Erfindung also vorgesehen, dass die dreidimensionale Form des aufgeblasenen Gassacks durch die Verbindung der Finger der Hülle bestimmt wird. Vorzugsweise sind die fingerartigen Fortsätze über ihre gesamte Länge miteinander verbunden, insbesondere vernäht, verklebt oder verschweißt. Die fingerartigen Fortsätze bilden Kammern des geschlossenen Gasexpansionsraums, wobei die einzelnen Kammern durch die Verbindungslinien zwischen den

fingerartigen Fortsätzen, insbesondere die Nähte zwischen den fingerartigen

Fortsätzen, welche die Fortsätze miteinander verbinden, begrenzt sind. Indem die fingerartigen Fortsätze über ihre gesamte Länge miteinander verbunden sind, wird einerseits eine verbesserte Stabilität des Gassacks erreicht und andererseits verhindert, dass sich Lücken im Gassack bilden, die den Personenschutz

beeinträchtigen könnten.

Die flexible Hülle des erfindungsgemäßen Gassacks kann unterschiedlich hergestellt sein. Einerseits kann die Hülle einzeilig ausgebildet, insbesondere einteilig gewebt, sein. Die Hülle kann insofern nahtfrei ausgebildet sein. Dies kann beispielsweise durch das Weben der Hülle in OPW-Technik („one piece woven"- Technik) erfolgen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Hülle durch wenigstens zwei Textilzuschnitte gebildet ist, die an ihren Rändern zur Bildung des

geschlossenen Gasexpansionsraums fest miteinander verbunden, insbesondere vernäht, verklebt oder verschweißt, sind. Die Textilzuschnitte umfassen

vorzugsweise zwei oder mehrere voneinander beabstandete Fortsetzungslappen, die durch die Verbindung an ihren Rändern die fingerartigen Fortsätze bilden. Die Herstellung des Gassacks durch zwei Textilzuschnitte, die an ihren Rändern miteinander verbunden werden, ist besonders einfach möglich und erlaubt eine komplexe Geometrie bzw. Außenkontur der Hülle. Der besseren Lesbarkeit halber werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sowohl die (flachen)

Fortsetzungslappen der Textilzuschnitte, die die fingerartigen Fortsätze der Hülle später bilden, als auch die fingerartigen Fortsätze der Hülle, die einen

Gasexpansionsraum in Form von Kammern bereitstellen, als„fingerartige Fortsätze" der Hülle bzw. des Textilzuschnitts bezeichnet.

Es ist bevorzugt, wenn die Textilzuschnitte identisch ausgebildet sind, insbesondere hinsichtlich ihrer Geometrie. So können die Textilzuschnitte flach aufeinander gelegt und an deren Rändern miteinander verbunden werden, um die flexible, vorzugsweise zumindest temporäre Gasdichte, Hülle zu bilden.

Im Allgemeinen kann vorgesehen sein, dass die Hülle ein zumindest temporär gasundurchlässiges Material aufweist. Im Wesentlichen kann die Hülle ein Material aufweisen, das zumindest für einen vorbestimmten Zeitraum Gas im

Gasexpansionsraum hält. Der Zeitraum ist so zu bemessen, dass ein effizienter Schutz einer Person bei einem Aufprall gewährleistet ist. Nach Aufnahme der

Aufprallenergie durch den Gassack bzw. die Hülle ist ein Gasverlust, beispielsweise durch Diffusion, durch das Hüllenmaterial akzeptabel. Zumindest temporär, also über den vorbestimmten Zeitraum, ist das Material der Hülle jedoch bevorzugt gasundurchlässig.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist

vorgesehen, dass die Hülle in einem flachen Herstellzustand punktsymmetrisch oder achsensymmetrisch ausgebildet ist. Mit anderen Worten können die Textilzuschnitte, die zur Bildung der Hülle genutzt werden, eine punktsymmetrische oder

achsensymmetrische Außenkontur aufweisen. Bei einer punktsymmetrischen

Geometrie sind die fingerartigen Fortsätze der Hülle bzw. die Fortsetzungslappen der Textilzuschnitte radial zu einem Zentrum der Hülle ausgerichtet bzw. erstrecken sich vorzugsweise radial ausgehend von einem Zentrum der Hülle nach außen. In einer achsensymmetrischen Geometrie können die einzelnen fingerartigen Fortsätze seitlich von einer Mittelachse der Hülle wegweisen, wobei beidseitig der Mittelachse zueinander komplementäre bzw. deckungsgleiche fingerartige Fortsätze vorgesehen sind. Dies führt zu einer gleichmäßigen, dreidimensionalen Form des aufgeblasenen Gassacks, was in vielen Anwendungsgebieten erwünscht ist.

So kann die Hülle im aufgeblasenen Zustand eine schalenförmige oder rinnenförmige Kontur einnehmen. In beiden Fällen kann die Hülle ein Oberteil bzw. eine Oberseite und ein Unterteil bzw. Unterseite aufweisen, wobei Oberteil und Unterteil jeweils konkav oder konvex gekrümmt sind. Insbesondere können Oberteil und Unterteil jeweils in die gleiche Richtung gekrümmt sein.

Die Hülle kann generell in bevorzugten Ausführungsformen eine Oberseite und eine Unterseite aufweisen, wobei die Oberseite im aufgeblasenen Zustand der Hülle eine größere Fläche als die Unterseite einnimmt. Dies ergibt sich insbesondere dann, wenn die Oberseite und die Unterseite gleichartig gekrümmt sind. Durch die dreidimensionale Form des Gassacks ergibt so ein größerer Flächenbedarf für die Oberseite als für die Unterseite.

Ferner kann in bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen sein, das die Hülle im aufgeblasenen Zustand so vorgewölbt ist, dass eine Unterseite der Hülle zumindest teilweise einen Freiraum umgibt, wobei die Hülle zur Aufnahme von Aufprallenergie unter Verkleinerung des Freiraums verformbar ist. Insgesamt kann also der gesamte Gassack eine dreidimensionale Form einnehmen, die sich durch eine Vorwölbung der gesamten Hülle zeigt. Dadurch entsteht im Bereich der

Unterseite des Gassacks bzw. der Hülle ein Freiraum, sodass die Hülle beispielsweise von Bauteilen innerhalb eines Fahrzeugs zumindest teilweise beabstandet

angeordnet ist. Bei dem Auftreffen einer Person auf den Gassack erfolgt daher eine Absorption der Aufprallenergie nicht nur durch Verdrängung des innerhalb des Gassacks angeordneten Gases, sondern auch durch eine Verformung der Hülle, wobei der Freiraum im Bereich der Unterseite verkleinert wird. So trägt die dreidimensionale Form der Hülle zur Stabilität des Gassacks bei, da durch die

Aufnahme von Aufprallenergie im Wege der Verformung der Hülle die Nähte des Gassacks einer geringeren Belastung unterlegen.

Im Allgemeinen kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass die Form des Gassacks im aufgeblasenen Zustand ausschließlich durch die geometrische

Gestaltung und Verbindung der fingerartigen Fortsätze bestimmt wird. Insofern kann die Hülle bzw. der Gassack fangbandfrei ausgebildet sein. Es ist auch möglich, dass die Hülle frei von Bogennähten oder anderen, die Form des Gassacks im aufgeblasenen Zustand bestimmenden, Elementen ist.

Gemäß einem nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem

Gedanken, ein Gassackmodul mit einem zuvor beschriebenen Gassack und einem Gasgenerator anzugeben, der mit dem Gassack verbunden ist. Der Gasgenerator kann insbesondere in einem zentralen Gasverteilbereich der Hülle angeordnet sein, von dem die fingerartigen Fortsätze ausgehen. So ist sichergestellt, dass das im Gasgenerator erzeugte Gas schnell und gleichmäßig über die fingerartigen Fortsätze bzw. die durch die fingerartigen Fortsätze gebildeten Kammern verteilt wird . Somit ergibt sich eine gleichmäßige Expansion des Gassacks, was in den meisten

Anwendungsgebieten gewünscht ist.

Ein weiterer nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft ein

Fahrzeuginsassenrückhaltesystem mit einem zuvor beschriebenen Gassack oder dem zuvor beschriebenen Gassackmodul . Ein solches Fahrzeuginsassenrückhaltesystem kann beispielsweise in Kraftfahrzeugen, vorzugsweise mehrspurigen Kraftfahrzeugen wie Auto oder LKWs, integriert sein. Der hier beschriebene Gassack ist für unterschiedliche Anwendungsgebiete geeignet. Insbesondere kann ein Fahrzeug mit einem solchen Gassack ausgerüstet werden, wobei der Gassack in unterschiedliche Fahrzeugteile integriert sein kann. Beispielsweise kann ein Lenkrad für ein Fahrzeug mit einem solchen Gassack oder Gassackmodul vorgesehen sein, wobei der Gassack derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack im aufgeblasenen Zustand an einem

Lenkradkranz des Lenkrads abstützt. Der Lenkradkranz bildet insofern ein

Widerlager und stützt den Gassack, sodass dieser durch Gasverdrängung

Aufprallenergie absorbieren kann . Ein ähnliches Prinzip wird bei einem Armaturenbrett für ein Fahrzeug mit einem solchen Gassack oder Gassackmodul verfolgt-, wobei der Gassack so

ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack im aufgeblasenen Zustand an einer Ablagefläche und/oder einen Handschuhfachdeckel des

Armaturenbretts abstützt. Mit anderen Worten kann der Gassack eine derart gekrümmte oder gewölbte dreidimensionale Form einnehmen, dass der Gassack mit seiner Unterseite am Armaturenbrett anliegt.

Ferner ist ein Rücksitz oder eine Rücksitzbank für ein Fahrzeug mit einem solchen Gassack oder Gassackmodul der zuvor beschriebenen Art zu erwähnen, wobei der Gassack so ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack im aufgeblasenen Zustand zwischen zwei Sitzflächen in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt. In dieser Anwendung bildet der Gassack im Wesentlichen einen

Interaktionsbag, der den Zusammenprall zweier Personen, die auf dem Rücksitz oder der Rücksitzbank Platz genommen haben, verhindert.

Ferner kann ein Fensterrahmen oder ein Dachhimmel für ein Fahrzeug einen solchen Gassack oder ein solches Gassackmodul aufweisen, wobei der Gassack derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass sich der Gassack im

aufgeblasenen Zustand über ein Seitenfenster des Fahrzeugs bespannt. Ein solcher „window bag" schützt eine Person vor dem Aufprall auf die Seitenscheibe und reduziert so das Verletzungsrisiko. Dabei kann in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Gassack im aufgeblasenen Zustand zumindest

abschnittsweise von dem Seitenfenster beabstandet ist, sodass zwischen dem Seitenfenster und dem Gassack ein Freiraum gebildet ist. Insbesondere kann der Gassack im aufgeblasenen Zustand zum Innenraum des Fahrzeugs gewölbt sein. Dies gilt insbesondere für die Unterseite, die dem Seitenfenster zugewandt ist. Auf diese Weise ist zwischen dem Seitenfenster und dem Gassack ein Freiraum gebildet, der sich unter Verformung des Gassacks verkleinert. Bei einem Aufprall wird so die Aufprallenergie nicht nur durch Verdrängung des Gasvolumens innerhalb des

Gassacks aufgenommen, sondern auch durch die Verformung des Gassacks, wobei der Freiraum zwischen Seitenfenster und Gassack verkleinert wird.

In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass durch die

dreidimensionale Form des Gassacks insgesamt das Gassackvolumen bzw. der

Gasexpansionsraum kleiner als bei herkömmlichen Gassäcken bzw. Airbags gestaltet werden kann. Denn der Gassack bildet durch die dreidimensionale Form im

Wesentlichen nur den äußeren Mantel eines herkömmlichen Gassacks ab und nimmt die Aufprallenergie nicht nur durch Gasverdrängung sondern auch durch

Gassackverformung auf. Auf diese Weise ist es auch möglich, kleinere

Gasgeneratoren einzusetzen, womit auch eine vorteilhafte Gewichtsersparnis einhergeht.

Insofern eignet sich der erfindungsgemäße Gassack auch zur Integration in Kleidungsstücke. Ein Kleidungsstück, insbesondere ein Kragen zur Anordnung um einen Hals einer Person, mit einem solchen Gassack oder Gassackmodul kann sich dadurch auszeichnen, dass der Gassack so ausgebildet ist und/oder dimensioniert ist, dass der Gassack im aufgeblasenen Zustand den Kopf der Person helmartig umschließt. So kann beispielsweise ein Helmersatz, z. B. für Fahrrad- oder Motorradfahrer gebildet werden, wobei sich der Helm bzw. der Gassack erst dann formt, wenn ein Aufprall unmittelbar bevorsteht.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen :

Fig . 1 einen Textilzuschnitt für eine Hülle eines erfindungsgemäßen Gassacks nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Gassack als Kopfairbag ausgebildet ist;

Fig . 2 den Gassack mit dem Textilzuschnitt gemäß Fig. 1 im aufgeblasenen Zustand; Fig. 3 einen Textilzuschnitt einer Hülle eines Gassacks nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Gassack als Beifahrerairbag ausgebildet ist;

Fig. 4 den Gassack mit dem Textilzuschnitt gemäß Fig. 3 im aufgeblasenen Zustand;

Fig. 5 einen Textilzuschnitt einer Hülle eines Gassacks gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Gassack als Fahrerairbag ausgebildet ist;

Fig. 6 den Gassack mit dem Textilzuschnitt gemäß Fig . 5 im aufgeblasenen Zustand;

Fig. 7 einen Textilzuschnitt einer Hülle eines Gassacks gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Gassack als Interaktionsbag ausgebildet ist;

Fig . 8 den Gassack mit dem Textilzuschnitt gemäß Fig. 7 im aufgeblasenen Zustand;

Fig. 9 einen Textilzuschnitt einer Hülle eines Gassacks nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Gassack als Knieairbag ausgebildet ist; Fig . 10 den Gassack mit dem Textilzuschnitt gemäß Fig . 9 im aufgeblasenen Zustand;

Fig . 11 einen Textilzuschnitt einer Hülle eines Gassacks nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Gassack als„window bag" ausgebildet ist; und

Fig. 12 einen Gassack mit dem Textilzuschnitt gemäß Fig. 11 im

aufgeblasenen Zustand.

Die beigefügten Figuren zeigen jeweils einen aufblasbaren Gassack 1, der zum Schutz einer Person insbesondere im Straßenverkehr dient. Der Gassack 1 kann einerseits als tragbarer Gassack 1, der beispielsweise in die Kleidung einer Person integriert ist, oder als fest in einem Fahrzeug integrierter Gassack 1 ausgebildet sein.

Im Allgemeinen gilt für alle Ausführungsbeispiele, dass der Gassack eine flexible Hülle 10 aufweist, wobei die flexible Hülle 10 mehrere fingerartige Fortsätze 11 umfasst. Die fingerartigen Fortsätze 11 sind in einem Herstellzustand der flexiblen Hülle 10 durch Textilausschnitte 32 voneinander getrennt. Den

Herstellungsprozess werden die voneinander beabstandeten fingerartigen Fortsätze 11 miteinander verbunden, um die Textilausschnitte 32 bzw. die Lücken zwischen den fingerartigen Fortsätzen 11 zu schließen. Die Verbindung kann dabei durch kleben, nähen oder andere Verbindungstechniken erfolgen . Die fingerartigen

Fortsätze 11 bilden unmittelbar aneinander grenzende Kammern, die Teil des Gasexpansionsraums der Hülle 10 sind. Die Hülle 10 umschließt diesen

Gasexpansionsraum, der sich bei Aktivierung des Gassack- bzw. eines mit dem Gassack 1 verbundenen Gasgenerator 20 mit Gas befüllt. Da die fingerartigen Fortsätze 11 zunächst voneinander beabstandet angeordne sind und erst durch das Zusammenführen und miteinander Verbinden aneinander anliegen, ergibt sich eine dreidimensionale Form des Gassacks 1. Die dreidimensionale Form kann sich beispielsweise in einer Krümmung des Gassacks 1 zeigen . Andere Formen sind jedoch ebenfalls möglich. Zu unterscheiden ist die dreidimensionale Form im Allgemeinen von der herkömmlichen körperlichen

Ausgestaltung aufgeblasener Gassäcke, die sich von einem Punkt ausgehend im Wesentlichen gleichmäßig in alle Richtungen ausdehnen. Kissenförmige Gassäcke 1 weisen eine dreidimensionale Form im Sinne der vorliegenden Erfindung

beispielsweise nicht auf. Bei dreidimensional geformten Säcken 1 erstrecken zumindest Teile des Gassacks bzw. Abschnitte des Gassacks in unterschiedlichen Richtungen und bilden insofern eine dreidimensionale Kontur. Insbesondere kann sich eine dreidimensionale Form des Gassacks 1 funktional darin äußern, das sich auf den Gassack 1 einwirkende Aufprallenergie nicht nur durch Gasverdrängung, sondern insbesondere auch durch Verformung des gesamten Gassacks äußert.

Beispielsweise kann der Gassack 1 bogenförmig in Richtung einer zu schützenden Person vorgewölbt sein, sodass ein Teil der Aufprallenergie nicht durch

Gasverdrängung innerhalb des Gassacks 1, sondern auch durch ein„Zurückbiegen" des gesamten Gassacks 1 abgebaut wird.

Im Allgemeinen kann die Hülle 10 des Gassacks 1 aus zwei Textilzuschnitten 12 gebildet sein, die vorzugsweise identisch geformt sind. Die Textilzuschnitte 12 weisen Fortsetzungslappen auf, die später die fingerartigen Fortsätze 11 bilden. Die Textilzuschnitte 12 werden flach übereinander gelegt und an ihren Außenrändern 13 miteinander verbunden, insbesondere vernäht. Somit sind die Textilausschnitte 32 zwischen den fingerartigen Fortsätzen 11 durch die Nähte am Außenrand 13 begrenzt. Zwei gegenüberliegende Nähte werden anschließend zusammengeführt, um die Lücke, die der Textilausschnitt 32 bildet, zu schließen. Entlang der

Außenrandnähte werden nun die fingerartigen Fortsätze 11 miteinander vernäht, sodass erreicht wird, dass im aufgeblasenen Zustand die Hülle 10 bzw. der Gassack 1 die dreidimensionale Form annimmt.

Fig. 1 zeigt einen Textilzuschnitt 12 für eine Hülle 10 eines Gassacks 1. Der Textilzuschnitt 12 weist im Wesentlichen eine palmenartige Struktur auf, wobei mehrere fingerartige Fortsätze 11 achsensymmetrisch von einem Mittelbereich 17 der Hülle 10 ausgeht. Der Mittelbereich 17 bildet im Wesentlichen einen zentralen Gasverteilbereich der Hülle 10. Mit diesem steht ein Gasgenerator 20 in

Fluidverbindung, sodass Gas, welches im Gasgenerator 20 erzeugt wird, gut über alle fingerartigen Fortsätzen 11 verteilt werden kann.

Der Textilzuschnitt-12 gemäß Fig. 1 umfasst im Wesentlichen zwei Abschnitte. In einem gasgeneratornahen Bereich umfasst die Hülle 10 einen Halsabschnitt 18, an dem sich ein Kopfabschnitt 19 anschließt. Der Halsabschnitt 18 umfasst zwei fingerartige Fortsätze 11, die sich im Wesentlichen senkrecht von einer Mittelachse der Hülle 10 ausgehend erstrecken. Der Kopfabschnitt 19 umfasst insgesamt sechs fingerartige Fortsätze 11, wobei jeweils zwei fingerartige Fortsätze 11 ein

achsensymmetrisch zur Mittelachse der Hülle 10 angeordnetes Paar bilden. Die fingerartigen Fortsätze 11 im Kopfabschnitt 19 sind winklig zur Mittelachse

angeordnet, insbesondere in Form einer Palme. Fig . 2 zeigt einen Gassack 1, der aus Textilzuschnitten 12 gemäß Fig . 1 gebildet ist. Der Gassack 1 ist im aufgeblasenen Zustand am Kopf 30 einer Person dargestellt. Es ist erkennbar, dass der Halsabschnitt 18 einen Kragen 28 bildet, der sich um den Hals 31 der zu schützenden Person legt. Der Kopfabschnitt 18 bildet eine helmartige Kontur, indem sie sich um den Kopf 30 der Person schließt. Insofern weist der Gassack 1 gemäß Fig . 2 eine dreidimensionale Form auf, die sich durch die Kontur der fingerartigen Fortsätze 11 und der Textilausschnitte 32 ergibt. Der Zusammenhang zwischen der Form der fingerartigen Fortsätze 11 und der dreidimensionalen Form des Gassacks 1 im aufgeblasenen Zustand ist auch aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 3 und 4 gut erkennbar. In Fig. 3 ist ein Textilzuschnitt 12 gezeigt, der zur Bildung des Gassacks 1 gemäß Fig. 4 vorgesehen ist. Der Textilzuschnitt 12 umfasst mehrere seitliche, fingerartige Fortsätze 11, die durch relativ breite Textilausschnitte 32 voneinander beabstandet angeordnet sind . Insofern weist der Textilzuschnitt 12 im Wesentlichen ein gezahntes Außenrandprofil auf, wobei das gezahnte Außenrandprofil über eine Mittelachse der Hülle 10 achsensymmetrisch ausgebildet ist. In einem Mittelbereich 17 der Hülle 10 ist der Gasgenerator 20 angeordnet.

Wie in Fig. 4 gut erkennbar ist, bewirkt die Kontur der fingerartigen Fortsätze 11 bei dem Textilzuschnitt 12, dass der Gassack 1, bei dem die fingerartigen

Fortsätze 11 entlang ihrer Außenränder 13 miteinander verbunden sind, im

aufgeblasenen Zustand eine c-förmige Querschnittskontur bildet. Der Gassack 1 dient in diesem Fall als Beifahrerairbag und wölbt sich über die gekrümmte Kontur eines Armaturenbretts 23. Dabei weist eine Oberseite 14, die der zu schützenden Person zugewandt ist, eine konvexe Krümmung auf, die sich ebenfalls an einer Unterseite 15 zeigt. Die Oberseite 14 und die Unterseite 15 sind also beide konvex gekrümmt und bilden somit eine dreidimensionale Form des Gassacks 1. Der

Gassack 1 gemäß Fig . 4 weist insofern eine im Wesentlichen muschelartige oder halbkugelartige Form auf und stützt sich am Armaturenbrett 23 ab.

In den Figuren 5 und 6 ist ein Textilzuschnitt 12 und ein daraus gebildeter Gassack 1 erkennbar, wobei der Gassack 1 vorzugsweise als Fahrerairbag eingesetzt wird. Der Gassack 1 weist dazu im aufgeblasenen Zustand im Wesentlichen eine halbkugelförmige Struktur auf. Die halbkugelförmige Struktur bzw. Außenkontur wird dadurch erreicht, dass der Textilzuschnitt 12 insgesamt vier radial von einem Mittelpunkt der Höhle 10 ausgehende fingerartige Fortsätze 11 umfasst. Die fingerartigen Fortsätze 11 weisen im Wesentlichen die Form von Kugelmantelsegmenten auf. Insbesondere weisen die fingerartigen Fortsätze 11 gekrümmte Außenränder 13 auf, sodass beim Zusammenfügen der Außenränder 13 die fingerartigen Fortsätze 11 in eine Kugelform bzw. Halbkugelform gedrängt werden. Im Mittelpunkt der Hülle 10, im Mittelbereich 17 ist der Gasgenerator angeordnet. Die fingerartigen Fortsätze 11 enden jeweils in einer Spitze 32. Indem die fingerartigen Fortsätze 11 über ihre gesamte Länge miteinander vernäht bzw. allgemein verbunden werden, treffen sich die Spitzen 33 in einem zentralen Punkt und schließen die halbkugelförmige Außenkontur des Gassacks 1. Fig. 5 zeigt den Gassack 1 im aufgeblasenen Zustand, wobei gut erkennbar ist, dass die

Kugelmantelsegmente bzw. fingerartigen Fortsätze 11 fest miteinander verbunden sind, sodass der Gassack 1 die dreidimensionale Form einer Halbkugel einnimmt. Der Gassack 1 ist dabei vorzugsweise in einem Lenkrad 21 integriert und bläst sich nach Aktivierung vor dem Lenkradkranz 22 auf. Der Querschnittdurchmesser des Gassacks 1 ist dabei so gemessen, dass sich der Gassack 1 im aufgeblasenen Zustand am Lenkradkranz 22 abstützt.

Eine weitere Anbindungsmöglichkeit für einen Gassack, der eine Hülle 10 mit mehreren fingerartigen Fortsätzen 11 aufweist, bildet den Schutz von

Fahrzeuginsassen gegen weitere Fahrzeuginsassen. So besteht bei einem

Seitenaufprall die Gefahr, dass zwei auf einer Rücksitzbank 26 positionierte

Personen sich gegenseitig verletzen. Daher kann ein Gassack 1 in die Rücksitzbank 26 integriert sein und sich so zwischen zwei Sitzflächen der Rücksitzbank 26 aufspannen, dass der Gassack 1 die Sitzflächen bzw. die auf den Sitzflächen sitzenden Personen voneinander trennt.

Ein solcher Gassack 1 ist in den Figuren 7 und 8 gezeigt. Fig. 7 zeigt dabei einen Textilzuschnitt 12, der zur Bildung des Gassacks 1 geeignet ist. Der

Textilzustand 12 weist mehrere fingerartige Fortsätze 11 auf, die im Wesentlichen parallel zueinander von einem Mittelbereich 17 ausgehen. Zwischen den

fingerartigen Fortsätzen 11 sind Textilausschnitte 32 angeordnet, die einen Abstand zwischen den fingerartigen Fortsätzen 11 sicherstellen. Im Mittelbereich 17 ist der Gasgenerator 20 positioniert. Im fertiggestellten Zustand der Hülle 10 bzw. des Gassacks 1 sind die fingerartigen Fortsätze 11 miteinander verbunden, sodass die Textilausschnitte 32 geschlossen sind. Dadurch nimmt der Gassack 1 eine

dreidimensionale Form ein, die sich in einer Wölbung der Unterseite 15 des

Gassacks 1 im aufgeblasenen Zustand zeigt. Dies ist in Fig. 8 erkennbar.

Insbesondere ist zu sehen, dass der Gassack 1 eine Oberseite 14 und eine

Unterseite 15 umfasst, wobei sowohl die Oberseite 14 als auch die Unterseite 15 eine Krümmung aufweisen, die in dieselbe Richtung orientiert ist. Der Gassack 1 ist vorzugsweise in einer Rückenlehne der Rücksitzbank 26 angeordnet und spannt sich bei Auslösung zwischen den Sitzflächen der Rücksitzbank 26 auf, um ein

Zusammenprallen zweier Personen, die auf der Rücksitzbank 26 platziert sind, zu verhindern.

In Fig. 9 und 10 ist ein Textilzuschnitt 12 sowie ein Gassack 1 mit dem

Textilzuschnitt 12 gezeigt, wobei der Gassack 1 vorzugsweise zum Schutz der Knie eines Fahrzeuginsassen eingesetzt wird. Ein solcher Gassack 1 ist vorzugsweise unterhalb eines Armaturenbretts 23 angeordnet und soll sich von unten über die Vorderseite des Armaturenbretts 23 erstrecken. Damit wird ein Aufprall der unteren Extremitäten eines Fahrzeuginsassen auf das Armaturenbrett 23 vermieden. Der Gassack 1 ist aus Textilzuschnitten 12 gebildet, die eine Kontur gemäß Fig. 9 umfassen . Der Textilzuschnitt 12 umfasst insbesondere einen Mittelbereich 17 und davon ausgehende fingerartige Fortsätze 11. Die fingerartigen Fortsätze 11 sind vorzugsweise in dieselbe Richtung orientiert bzw. einseitig am Textilzuschnitt 12 ausgebildet und durch Textilausschnitte 32 voneinander beabstandet. Die

Außenkontur des Textilzuschnitts 12 erinnert im Wesentlichen an eine Trapezform mit zwei zueinander konvergierenden Seitenlinien . Die Textilausschnitte 32 sind zumindest abschnittsweise tropfenförmig gebildet. Im Mittelbereich 17 ist der Gasgenerator 20 angeordnet. Im fertiggestellten Zustand, in dem die fingerartigen Fortsätze 11 direkt miteinander verbunden sind, weist die Hülle 10 im Wesentlichen eine gewölbte dreidimensionale Form auf. Die gewölbte dreidimensionale Form passt sich dabei an die Form bzw. die Außenkontur des Armaturenbretts 23 an, wie in Fig . 10 gut erkennbar ist. Insbesondere weist der fertiggestellte Gassack 1 eine

Oberseite 14 auf, die den Fahrzeuginsassen zugewandt ist. Eine Unterseite 15 ist dem Armaturenbrett 23 zugewandt und passt sich an die Kontur des

Armaturenbretts 23 an .

Eine weitere bevorzugte Anwendung von Gassäcken 1 für

Fahrzeuginsassenrückhaltesysteme sind sogenannte„window bags". Diese spannen sich nach Auslösung über die Seitenfenster 27 eines Fahrzeugs 2, um einen Aufprall von Insassen auf die Seitenfenster 27 zu vermeiden. Ein solcher„window bag" ist beispielhaft in Fig. 12 gezeigt. Zur Herstellung des Gassacks 1 gemäß Fig . 12 dient vorzugsweise ein Textilzuschnitt 12, der die in Fig. 11 gezeigte Außenkontur aufweist. Im Wesentlichen weist der Textilzuschnitt 12 eine flügelartige Kontur auf, wobei von einem Mittelbereich 17 einseitig mehrere fingerartige Fortsätze 11 ausgehen. Der Mittelbereich 17 überspannt dabei die gesamte Breite des

Textilzuschnitts 12. Die fingerartigen Fortsätze 11 gehen zur gleichen Richtung von dem Mittelbereich 17 aus. Die fingerartigen Fortsätze 11 verlaufen im Wesentlichen schräg bzw. winklig zum Mittelbereich 17, wobei die Hälfte der fingerartigen

Fortsätze 11 in einem positiven und eine weitere Hälfte in einem negativen Winkel zu einer Mittelachse der Hülle 10 angeordnet sind. Die Mittelachse der Hülle 10 verläuft in Fig. 11 im Wesentlichen senkrecht in der Zeichenebene. Bezüglich dieser Mittelachse ist der Textilzuschnitt 11 achsensymmetrisch ausgebildet.

In dem in Fig. 12 dargestellten Zustand des Gassacks 1 sind die einzelnen fingerartigen Fortsätze 11 direkt miteinander verbunden, insbesondere vernäht. Die Textilausschnitte 32 sind dann nicht mehr erkennbar. Vielmehr wird der Gassack 1 bzw. die Hülle 10 in eine dreidimensionale Form gedrängt. Diese wird zumindest dann sichtbar, wenn der Gassack in einem aufgeblasenen Zustand vorliegt. Die dreidimensionale Form des Gassacks 1 gemäß Figuren 11 und 12 zeigt sich darin, dass der Gassack 1 eine Wölbung aufweist, die den Gassack 1 bei Aktivierung in einem Fahrzeug 2 zumindest abschnittsweise von einem Seitenfenster 27

beabstandet hält. Fig. 12, die eine Draufsicht auf den Innenraum des Fahrzeugs 2 zeigt, verdeutlicht, dass der Gassack 1 zumindest abschnittsweise von dem

Seitenfenstern 27 beabstandet aufgespannt ist. Der Gassack 1 weist dazu eine Oberseite 14 auf, die dem Fahrzeuginnenraum zugewandt ist und eine Unterseite 15, die dem Seitenfenster 27 zugewandt ist. Die Unterseite 15 bildet eine

Krümmung, die die Hülle des Gassacks 1 auf Abstand zum Seitenfenster 27 hält. Insofern ist zwischen den Seitenfenstern 27 und der Unterseite 15 ein Freiraum 16 gebildet, der zur Absorption von Aufprallenergie zusätzlich genutzt werden kann . Beim Auftreffen einer Person auf die Oberseite 14 des Gassacks 1 bzw. der Hülle 10 wird der Gassack nicht nur in sich verformt, wobei eine Gasverdrängung innerhalb des Gassacks 1 erfolgt. Vielmehr wird der Gassack 1 insgesamt verschoben, sodass sich der Freiraum 16 verkleinert und die Unterseite 15 der Hülle 10 schlussendlich am Seitenfenster anliegt. So wird durch eine solche Deformation des Gassacks 1 bereits Aufprallenergie abgebaut. Im Vergleich zu herkömmlichen Gassäcken 1, insbesondere„window bags", kann also ein Gasvolumen, das in Fig. 12 durch den Freiraum 16 ersetzt wird, eingespart werden . Insgesamt ist daher ein kleinerer Gasexpansionsraum notwendig, um den gleichen Effekt wie bei herkömmlichen Gassäcken zu erreichen. Das erlaubt die Verwendung von Gasgeneratoren 20, die kleiner und somit leichter sind. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird außerdem ein

Herstellungsverfahren, insbesondere zur Herstellung des hierin beschriebenen Gassacks, offenbart. Das Verfahren weist die nachfolgend angegebenen Merkmale auf: Verfahren zur Herstellung eines Gassacks 1, insbesondere eines Airbags, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:

- Bereitstellen von wenigstens zwei Textilzuschnitten 12, die fingerartige Fortsätze 11 aufweisen, wobei zwischen den fingerartigen Fortsätzen 11 Textilausschnitte 32 angeordnet sind derart, dass die fingerartigen Fortsätze 11 zumindest abschnittsweise voneinander beabstandet sind;

- Flaches Aufeinanderlegen der Textilzuschnitte 12 und Verbinden,

insbesondere Vernähen und/oder Verkleben, der Ränder der

Textilzuschnitte 12 zur Bildung einer Hülle 10 des Gassacks 1;

- Schließen der Textilausschnitte 32 und Verbinden, insbesondere

Vernähen und/oder Verkleben, benachbarter fingerartige Fortsätze 11 miteinander zur Bildung einer dreidimensional geformten Hülle 10.

Verfahren nach Ausführungsform 1, wobei die Textilzuschnitte 12 identisch ausgebildet sind.

Verfahren nach Ausführungsform 1 oder 2, wobei die Textilzuschnitte 12 ein zumindest temporär gasdichtes Material aufweisen.

Verfahren nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die Textilausschnitte 32 im Wesentlichen V-förmig ausgebildet sind.

Verfahren nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die fingerartigen Fortsätze 11 sternförmig von einem Mittelpunkt oder winklig, insbesondere rechtwinklig von einer Mittelachse der Textilzuschnitte 12 ausgehen.

Verfahren nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die fingerartigen Fortsätze 11 gekrümmte oder profilierte Seitenkanten

aufweisen, die die Textilausschnitte 32 begrenzen. Bezugszeichenliste

1 Gassack

2 Fahrzeug

10 Hülle

11 fingerartiger Fortsatz

12 Textilzuschnitt

13 Außenrand

14 Oberseite

15 Unterseite

16 Frei räum

17 Mittelbereich

18 Halsabschnitt

19 Kopfabschnitt

20 Gasgenerator

21 Lenkrad

22 Lenkradkranz

23 Armaturenbrett

26 Rücksitzbank

27 Seitenfenster

28 Kragen

30 Kopf

31 Hals

32 Textilausschnitt

33 Spitze