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Patent Searching and Data


Title:
INFLATABLE TEXTILE HOLLOW BODY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/233909
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an inflatable textile hollow body (7) as an insert for a concrete body (2), consisting of tubes crossing one another and having an air- and water-tight inner sealing layer (9) for example made of polyurethane and an outer textile layer (10) made of polyamide fibres. The polyamide fibres have a roughness as a result of which said fibres are connected to the concrete in such a way that when the concrete body (2) is subject to flexural stress, the polyamide fibres absorb forces and as a result increase the strength of the concrete body (2).

Inventors:
HORN SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/064256
Publication Date:
December 12, 2019
Filing Date:
June 03, 2019
Export Citation:
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Assignee:
FISCHERWERKE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
E04G11/04
Foreign References:
EP2299030A12011-03-23
DE2017708A11971-10-28
DE2017708A11971-10-28
Attorney, Agent or Firm:
SUCHY, Ulrich (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Luft- und wasserdichter, aufblasbarer Textilhohlkörper (7) als Einlage eines Betonkörpers (2), mit einer inneren Dichtschicht (9), dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) eine äußere Textilschicht (10) mit Fasern aufweist, die auf einer Außenseite des Textilhohlkörpers (7) derart freiliegt, dass sich die Fasern der Textilschicht (10) bei einem Umgießen des Textilhohlkörpers (7) mit Beton mit dem Beton verbinden.

2. Textilhohlkörper nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der äußeren Textilschicht (10) einen arithmetischen Mittenrauwert Ra von mindestens 10,5 pm und/oder eine Rautiefe Rz von mindestens 68 pm aufweisen.

3. Textilhohlkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der äußeren Textilschicht (10) eine mittlere arithmetische Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche Sa von mindestens 17,8 pm und/oder eine maximale Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche Sz von mindestens 200 pm aufweist.

4. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Textilschicht (10) Fasern aus Polyamid aufweist.

5. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtschicht (9) aus Polyurethan, insbsondere aus einem thermoplastischen Polyurethan besteht.

6. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) ein Schlauch ist.

7. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) einander kreuzende Schläuche aufweist.

8. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) in aufgeblasenem Zustand die Form eines Kissens oder einer Matratze mit Durchbrüchen (8) aufweist.

9. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) in aufgeblasenem Zustand einen Leitungsdurchlass aufweist oder bildet.

10. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) in einem nicht aufgeblasenen Zustand biegeschlaff und/oder zugunelastisch ist.

1 1. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) einen Befestiger (12) zur Befestigung des Textilhohlkörpers (7) an einer Bewehrung (3) aufweist, der um die Bewehrung (3) schlingbar ist.

12. Textilhohlkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) ein Klettband (1 1 ) aufweist, das zu einer Befestigung des Textilhohlkörpers (7) an einer Bewehrung (3) um die Bewehrung schlingbar ist.

13. Betonkörper mit einem von Beton umschlossenen, luft- und wasserdichten, aufgeblasenen Textilhohlkörper (7), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der sich in einem nicht aufgeblasenem Zustand zu Lagerung und Transport flach Zusammenlegen und/oder aufrollen lässt, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) eine äußere Textilschicht (10) aufweist, die auf einer Außenseite des Textilhohlkörpers (7) freiliegt und mit dem Beton verbunden ist.

14. Betonkörper nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das der Betonkörper (2) eine Bewehrung (3) aufweist, an der der Textilhohlkörper (7) befestigt ist.

15. Betonkörper nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) zwischen zwei Bewehrungslagen (4) des Betonkörpers (2) angeordnet ist.

16. Verfahren zur Herstellung eines Betonkörpers nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Textilhohlkörper (7) mit einer Flüssigkeit, insbesondere mit Wasser, vollgefüllt der gefüllte Textilhohlkörper (7) mit dem Beton umgossen wird.

Description:
Beschreibung

Aufblasbarer Textilhohlkörper

Die Erfindung betrifft einen aufblasbaren Textilhohlkörper als Einlage einer Betonplatte mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Betonkörper mit einem vom Beton umschlossenen, aufgeblasenen Textilhohlkörper mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 13 und ein Verfahren zur Herstellung des Betonkörpers mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 16.

Die Offenlegungsschrift DE 2 017 708 offenbart einen aufblasbaren Plastikluftkörper als Einlage für ein Bauelement aus Beton. Der Plastikluftkörper kann beispielsweise schlauchlauchförmig sein und auch die Form einander kreuzender Schläuche aufweisen. Der aufblasbare Plastikluftkörper schafft einen Hohlraum in dem Bauelement und sorgt bei gegebenen Außenabmessungen des Bauelements für ein leichteres Bauelement, das weniger Beton benötigt.

Aufgabe der Erfindung ist, einen aufblasbaren Hohlkörper als Einlage für eine Betonplatte oder allgemein einen Betonkörper vorzuschlagen, der robuster ist und vorzugsweise eine Zugfestigkeit, Biege- und/oder Torsionssteifigkeit der Betonplatte bzw. des Betonkörpers erhöht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Textilhohlkörper ist luft- und wasserdicht und aufblasbar.„Aufblasen“ umfasst hier und nachfolgend auch das Vollfüllen mit einer Flüssigkeit, insbesondere mit Wasser. Wenn der Textilhohlkörper nicht aufgeblasen ist, ist er flachlegbar und zusammenlegbar und/oder aufrollbar und benötigt dadurch bei Lagerung und Transport wenig Volumen. Durch Aufblasen erhält er die Form eines dreidimensionalen Hohlkörpers und eine Formstabilität, die unter anderem von einer Festigkeit, insbesondere einer Zugfestigkeit des Materials, aus dem der Textilhohlkörper besteht, und von dem herrschenden Druck im Innern des Textilhohlkörpers abhängt. In aufgeblasenem Zustand ist der erfindungsgemäße Textilhohlkörper als Einlage eines Betonkörpers, insbesondere einer Betonplatte, beispielsweise einer Betondecke, vorgesehen.

Der erfindungsgemäße Textilhohlkörper weist eine innere Dichtschicht und eine äußere Textilschicht mit Fasern auf, wobei die Textilschicht auf einer Außenseite des Textilhohlkörpers derart freiliegt, dass sich die Fasern der Textilschicht bei einem Umgießen des Textilhohlkörpers mit Beton mit dem Beton verbinden. Die Textilschicht weist insbesondere eine gegenüber der Dichtschicht erhöhte Zugfestigkeit auf, was einen größeren Innendruck ermöglicht, der die Formstabilität des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers erhöht, wenn er aufgeblasen oder mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Durch die Verbindung mit dem Beton erhöht die äußere Textilschicht eine Festigkeit des Betonkörpers im Verbindungsbereich. Befindet sich der Verbindungsbereich in einer Zugzone, das heißt in einem bei einer äußeren Belastung auf Zug beanspruchten Bereich des Betonkörpers, erhöht die Textilschicht des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers durch ihre Verbindung mit dem Beton auch eine Biege- und/oder Torsionsfestigkeit des Betonkörpers, in dem der aufgeblasene Textilhohlkörper einliegt. Das gilt auch, wenn der Textilhohlkörper nach einem Aushärten des Betons entleert worden und somit drucklos ist.

Die Textilschicht weist Kunst-, Natur- oder andere Fasern auf, die zu einem flächenförmigen Gebilde verarbeitet sind. Die Textilschicht kann ein Gewebe, Gewirk, Gestrick, Geflecht, Vlies oder Filz sein. Die Aufzählung ist beispielhaft und nicht abschließend.

Die innere Dichtschicht des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers bewirkt seine Luft- und Wasserdichtigkeit. Sofern die Textilschicht in ausreichendem Maß luft- und wasserdicht ist, ist es denkbar, den Textilhohlkörper ohne separate Dichtschicht auszubilden, so dass die Textilschicht nach innen die innere Dichtschicht und zugleich nach außen die äußere Textilschicht bildet.

Eine Rauigkeit der Fasern der äußeren Textilschicht des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers erhöht eine Festigkeit der Verbindung der Fasern und damit der Textilschicht mit dem Beton. Für eine gute Verbindung der äußeren Textilschicht des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers mit dem Beton, mit dem er umgossen wird, haben sich Fasern mit einem arithmetischen Mittenrauwert R a von mindestens 10,5 pm und/oder einer Rautiefe R z von mindestens 68 pm und/oder Fasern mit einer mittleren arithmetischen Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S a von mindestens 17,8 pm und/oder einer maximale Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S z von mindestens 200 pm erwiesen. Der arithmetische Mittenrauwert R a ist in der deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 4287:2010-07 in der Fassung von Juli 2010 unter der Ziffer 4.2.1 spezifiziert. Die Rautiefe R z hingegen ist in der gleichen deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 4287:2010-07 unter der Ziffer 4.1.3 spezifiziert. Die mittlere arithmetische Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S a ist in der deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 25178-2:2012-09 unter der Ziffer 4.1.7 spezifiziert. Die maximale Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S z hingegen ist in der gleichen deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 25178-2:2012-09 unter der Ziffer 4.1.6 definiert.

Vorzugsweise weist die äußere Textilschicht Fasern aus Polyamid auf und/oder die Dichtschicht besteht aus Polyurethan, insbesondere aus thermoplastischem Polyurethan. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Textilschicht auf der Seite, die beim fertigen Textilhohlkörper eine Innenseite bildet, mit einer luft- und wasserdichten Beschichtung versehen ist, die die innere Dichtschicht bildet.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Textilhohlkörper ein Schlauch ist und/oder einander in einer gedachten Fläche oder einem räumlichen Gitter kreuzende Schläuche aufweist. Eine an sich andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Textilhohlkörper in aufgeblasenem Zustand die Form eines Kissens oder einer Matratze mit Durchbrüchen aufweist, wobei eine Kombination dieser Ausgestaltungen möglich ist. Andere Formen des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers sind möglich.

Um Leitungen durch einen Hohlraum, den der erfindungsgemäße Textilhohlkörper als Einlage im Beton schafft, legen zu können, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der Textilhohlkörper in aufgeblasenem Zustand einen Leitungsdurchlass aufweist, der insbesondere gerade ist. Der Leitungsdurchlass kann beispielsweise von einem in aufgeblasenem Zustand geraden Schlauchabschnitt oder von bauchigen, ineinander übergehenden und in gerader Linie hintereinander angeordneten Abschnitten gebildet sein. Der gerade Leitungsdurchlass ermöglicht ein Durchschieben eines geraden Rohrs. Dazu wird der Leitungsdurchlass an seinen Enden nach einem Aushärten des Betons geöffnet. Durch den geraden Leitungsdurchlass können Leitungen beispielsweise für Strom, Gas, Wasser und/oder Daten gelegt werden. Insbesondere bildet die Wandung des Textilhohlkörpers, die die äußere Textilschicht und die innere Dichtschicht umfasst, selbst den Leitungsdurchlass. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Textilhohlkörper in einem nicht aufgeblasenen Zustand biegeschlaff und/oder zugunelastisch.„Biegeschlaff“ bedeutet, dass bei nicht aufgeblasenem Textilhohlkörper die Textilschicht und die Dichtschicht ohne oder mit allenfalls vernachlässigbarer Kraft gebogen oder gefaltet werden kann. „Zugunelastisch“ meint hier, dass der Textilhohlkörper eine Zugelastizität aufweist, die nur geringfügig größer, insbesondere nicht größer als die einer üblichen Stahlbewehrung des Betonkörpers ist, derart, dass der Textilhohlkörper als zusätzliche Zugbewehrung wirken und im Beton wirkende Zugkräfte aufnehmen kann. Dabei kann der Beton zur Aktivierung der Zugbewehrung Risse ausbilden, wie dies bei herkömmlichen Stahlbetonbauwerken bekannt ist.

Zu einer Festlegung an einer Bewehrung sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der Textilhohlkörper einen Befestiger aufweist, der um die Bewehrung schlingbar ist. Vorzugsweise weist der Textilhohlkörper solche Befestiger an mehreren Stellen auf, um ihn an der Bewehrung bis zum Aushärten festlegen zu können. Beispielsweise weist der erfindungsgemäße Textilhohlkörper ein oder vorzugsweise mehrere Klettbänder an verschiedenen Stellen zur Festlegung an der Bewehrung auf.

Der Anspruch 13 sieht einen Betonkörper mit einem luft- und wasserdichten, aufgeblasenen Textilhohlkörper, insbesondere der vorstehend erläuterten Art, vor, der von dem Beton umschlossen ist und einen Hohlraum in dem Beton schafft. Der Betonkörper kann eine grundsätzlich beliebige Form aufweisen, insbesondere ist er eine Betonplatte. Der Textilhohlkörper kann, zumindest zum Betonieren, mit Druckluft oder mit Wasser aufgeblasen sein, also mit einem Fluid, das auf einer Baustelle üblicherweise verfügbar und billig ist. Der Textilhohlkörper kann auch mit einem anderen Gas als Luft oder mit Öl oder einer anderen Flüssigkeit anstatt Wasser aufgeblasen sein. Wie oben erläutert, weist der Textilhohlkörper eine innere Dichtschicht und eine äußere Textilschicht auf, wobei die Textilschicht mit dem Beton verbunden ist und zwecks einer guten Verbindung mit dem Beton vorzugsweise die oben angegebenen Rauigkeiten aufweist. Zu den Rauigkeiten zählen auch die skalenbegrenzten Oberflächen. Zur Lagerung und zum Transport lässt sich der Textilhohlkörper flach Zusammenlegen und/oder aufrollen, wenn er nicht aufgeblasen ist, und bevor er mit dem Beton umgossen wird.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Betonkörper eine Bewehrung aufweist, an der der Textilhohlkörper befestigt ist, um ihn bis zum Aushärten des Betons im Beton festzulegen. Zur Festlegung in dem Beton bis zum Aushärten des Betons kann der erfindungsgemäße Textilhohlkörper auch zwischen zwei Bewehrungslagen des Betonkörpers angeordnet sein. Eine zusätzliche Befestigung des Textilkörpers an einer oder beiden Bewehrungslagen ist möglich.

Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 16 sieht vor, dass der vorstehend erläuterte Textilhohlkörper mit einer Flüssigkeit, insbesondere mit Wasser, vollgefüllt und durch die Flüssigkeit aufgeblasen wird, und dass der gefüllte Textilhohlkörper mit Beton umgossen wird. Dabei verbinden sich die Fasern der äußeren und auf der Außenseite des Textilhohlkörpers freiliegenden Textilschicht mit dem Beton. Als Flüssigkeit kann Wasser verwendet werden, das auf Baustellen üblicherweise verfügbar und billig ist. Nach dem Aushärten des Betons wird der Textilhohlkörper vorzugsweise vom Wasser entleert, wodurch das Gewicht des so hergestellten Betonkörpers reduziert wird. Zudem kann der entleerte Innenraum des Textilhohlkörpers so als Leitungsdurchlass zum Verlegen von Versorgungsleitungen genutzt werden.

Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in einer Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle Merkmale des oder der Ausführungsbeispiele, sondern einen grundsätzlich beliebigen Teil der gekennzeichneten Merkmale eines Ausführungsbeispiels gegebenenfalls in Kombination mit einem, mehreren oder allen Merkmalen eines oder mehrerer weiterer Ausführungsbeispiele aufweisen, sind möglich.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 einen rechteckigen Ausschnitt einer Betonplatte mit einem Textilhohlkörper gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung; und

Figur 2 die Betonplatte aus Figur 1 durchsichtig gezeichnet. Die in der Zeichnung dargestellte Betonplatte 1 ist als Boden- und/oder Deckenplatte eines nicht dargestellten Gebäudes vorgesehen und bildet einen erfindungsgemäßen Betonkörper 2. Die Betonplatte 1 weist eine Bewehrung 3 mit zwei Bewehrungslagen 4 aus einander kreuzenden Bewehrungsstäben 5 aus Stahl auf. Die Bewehrungslagen 4 können auch als Bewehrungsmatten aufgefasst werden. Sie sind in zwei Ebenen parallel zu einer Grundseite und zu einer der Grundseite gegenüberliegenden Deckseite 6 mit gleichem Abstand beiderseits einer Mittelebene der Betonplatte 1 in der Betonplatte 1 angeordnet.

In der Mittelebene in einer Mitte zwischen der Grundseite und der Deckseite 6 der Betonplatte 1 und zwischen den beiden Bewehrungslagen 4 befindet sich ein erfindungsgemäßer, luft- und wasserdichter, aufblasbarer Textilhohlkörper 7. Der Textilhohlkörper 7 bildet eine Einlage der Betonplatte 1 bzw. des Betonkörpers 2. Er weist einander kreuzende Schläuche auf, die an Kreuzungsstellen ineinander übergehen, so dass sie miteinander kommunizieren. Die Form des aufgeblasenen Textilhohlkörpers 7 kann auch als Kissen oder Matratze mit Durchbrüchen 8 aufgefasst werden.

Der erfindungsgemäße Textilhohlkörper 7 bzw. seine Wandung/en weisen eine luft- und wasserdichte innere Dichtschicht 9 und eine äußere Textilschicht 10 auf, die auf einer Außenseite des Textilhohlkörpers 7 frei liegt. Die Textilschicht 10 weist ein Gewebe aus Fasern, im Ausführungsbeispiel aus Kunstfasern, nämlich aus Polyamid 6.6 auf. Andere Fasern, auch Naturfasern, sind möglich. Anstatt ein Gewebe kann die äußere Textilschicht 10 beispielsweise auch ein Gewirk, Gestrick, Geflecht, Vlies oder Filz sein. Die Aufzählung ist nicht abschließend.

Die Fasern der äußeren Textilschicht 10 des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers 7 sind rau, sie weisen einen arithmetischen Mittenrauwert R a von mindestens 10,5 pm und/oder eine Rautiefe R z von mindestens 68 pm und/oder eine mittlere arithmetische Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S a von mindestens 17,8 pm und/oder eine maximale Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S z von mindestens 200 pm auf. Der arithmetische Mittenrauwert R a ist in der deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 4287:2010-07 in der Fassung von Juli 2010 unter der Ziffer 4.2.1 spezifiziert. Die Rautiefe R z hingegen ist in der gleichen deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 4287:2010-07 unter der Ziffer 4.1.3 spezifiziert. Die mittlere arithmetische Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S a ist in der deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 25178-2:2012-09 unter der Ziffer 4.1.7 spezifiziert. Die maximale Höhe der skalenbegrenzten Oberfläche S z hingegen ist in der gleichen deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN ISO 25178-2:2012-09 unter der Ziffer 4.1.6 definiert.

Die innere Dichtschicht 9 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem thermoplastischen Polyurethan, mit dem die äußere Textilschicht 10 des erfindungsgemäßen Textilhohlkörpers 7 beschichtet ist. Die innere Dichtschicht 9 bewirkt die Luft- und Wasserdichtheit des aufblasbaren Textilhohlkörpers 7. Andere Werkstoffe sind für die innere Dichtschicht 9 ebenso möglich wie andere Verfahren zum Verbinden der inneren Dichtschicht 9 und der äußeren Textilschicht 10. In Figur 2 ist die Textilschicht 10 vorne links weggelassen, damit die Dichtschicht 9 sichtbar ist.

Der erfindungsgemäße Textilhohlkörper 7 weist an verschiedenen Stellen vorzugsweise oben und unten Klettbänder 11 als Befestiger 12 auf, die zur Befestigung des Textilhohlkörpers 7 an den Bewehrungen 3 um die Bewehrungen 3 bzw. um die Bewehrungsstäbe 5 geschlungen sind.

Zur Lagerung und zum Transport ist der Textilhohlkörper 7 nicht aufgeblasen, sondern flach zusammengelegt und eventuell gerollt. Der Textilhohlkörper 7 bzw. seine Wandungen sind biegeschlaff, so dass er sich flach Zusammenlegen und rollen lässt, wenn er nicht aufgeblasen, sondern drucklos ist.

Zur Herstellung der den Betonkörper 2 bildenden Betonplatte 1 wird der erfindungsgemäße Textilhohlkörper 7 mit Luft oder Wasser aufgeblasen, wodurch er die gezeichnete Form einander kreuzender Schläuche erhält. Luft und Wasser sind auf Baustellen üblicherweise verfügbar und billig. Es ist auch möglich, den Textilhohlkörper 7 mit einem anderen Gas oder einer anderen Flüssigkeit aufzublasen. Vor dem Aufblasen werden Enden der Schläuche geschlossen, was einfach durch Verknoten oder Umschlingen und Zubinden mit beispielsweise einer Schnur erfolgen kann. Grundsätzlich gibt es auch andere Verschlussmöglichkeiten wie Kleben, Schweißen oder Anbringen von Clipsen.

Der aufgeblasene Textilhohlkörper 7 wird auf eine Bewehrungslage 4 gelegt und mit den die Befestiger 12 bildenden Klettbändern 11 an der unteren der Bewehrungslagen 4 befestigt.

Anschließend wird die zweite Bewehrungslage 4 auf den Textilhohlkörper 7 gelegt und der Textilhohlkörper 7 wird mit Klettbändern 1 1 auch an der zweiten Bewehrungslage 4 befestigt. Nachdem der Textilhohlkörper 7 aufgeblasen und zwischen den beiden Bewehrungslagen 4 angeordnet worden ist, werden der Textilhohlkörper 7 und die Bewehrungslagen 4 mit Beton umgossen, der mit den einliegenden Bewehrungslagen 4 und dem einliegenden, aufgeblasenen Textilhohlkörper 7 die erfindungsgemäße Betonplatte 1 und allgemein den erfindungsgemäßen Betonkörper 2 bildet. Ein Innendruck im Textilhohlkörper 7 muss größer als ein Druck des flüssigen Betons sein, damit der die Einlage der Betonplatte 1 bzw. des Betonkörpers 2 bildende Textilhohlkörper 7 beim Umgießen mit dem Beton seine Form behält.

Nach einem Aushärten des Betons kann der Innendruck im Textilhohlkörper 7 abgelassen werden. Insbesondere wenn der Textilhohlkörper 7 mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit aufgeblasen ist, wird er entleert, wenn der ihn umschließende Beton ausgehärtet ist. Der Textilhohlkörper 7 formt seiner Form entsprechende Hohlräume bzw. einen Hohlraum in den Beton, wodurch die Betonplatte 1 leichter ist, als sie bei gleicher Dicke ohne die Hohlräume bzw. den Hohlraum wäre. Weil die Betonplatte 1 leichter ist, weist sie eine höhere Tragfähigkeit auf, das heißt ihre Durchbiegung ist bei einer Belastung der horizontal angeordneten Betonplatte 1 wegen des niedrigeren Eigengewichts geringer als sie bei einer gleich dicken, massiven Betonplatte 1 ohne Hohlräume wäre. Durch die Durchbrüche 8 des aufgeblasenen Textilhohlkörpers 7 hindurch besteht ein schubfester Verbund von der Grundseite zur Deckseite 6 der Betonplatte 1 , so dass ihre Biege- und Torsionsfestigkeit nicht oder allenfalls vernachlässigbar niedriger als die einer gleich dicken, massiven Betonplatte ist. Außerdem benötigt die Betonplatte 1 wegen der bzw. des Hohlraums, den der aufgeblasene Textilhohlkörper 7 formt, weniger Beton als eine gleich dicke, massive Betonplatte.

Durch ihre spezielle, definierte Rauigkeit verbinden sich die Fasern der äußeren Textilschicht 10, die auf der Außenseite des Textilhohlkörpers 7 frei liegt, so mit dem Beton, dass hohe Kräfte zwischen dem Beton und den Fasern der äußeren Textilschicht 10 übertragen werden und die äußere Textilschicht 10 als zusätzliche Zugbewehrung im Betonkörper 2 wirkt. Die Verbindung der Fasern mit dem Beton kann auch als Verbindung der äußeren Textilschicht 10 mit dem Beton aufgefasst werden.

Die Fasern der äußeren Textilschicht 10 und damit die Textilschicht 10 und Wandungen des Textilhohlkörpers 7 sind insbesondere zugunelastisch, ihre Elastizität ist nicht größer als die der Bewehrungsstäbe 5 der Bewehrung 3. Weil der erfindungsgemäße Textilhohlkörper 7 in aufgeblasenem Zustand ein Volumen aufweist, steht er beiderseits bzw. nach unten und nach oben von der Mittelebene der Betonplatte 1 ab. Die Mittelebene zwischen der Grundseite und der Deckseite 6 bildet eine sogenannte neutrale Fläche, in der bei einer Biegebeanspruchung der Betonplatte 1 keine mechanischen Spannungen herrschen. Eine Biegebeanspruchung der Betonplatte 1 erzeugt auf einer Seite bzw. unter der Mittelebene und neutralen Fläche Zugspannungen und auf einer gegenüberliegenden Seite bzw. über der Mittelebene und neutralen Fläche Druckspannungen im Beton. Durch die Verbindung der rauen Fasern der äußeren Textilschicht 10 mit dem Beton nehmen die Fasern bzw. die äußere Textilschicht 10 einen Teil der Zugspannungen auf, wodurch eine Steifigkeit der Betonplatte 1 gegen Biegung (und Torsion) erhöht ist.

Die Schläuche, aus denen der erfindungsgemäße Textilhohlkörper 7 besteht, sind gerade, wenn der Textilhohlkörper 7 aufgeblasen ist. Sie sind dadurch als Leitungsdurchlässe zum Durchführen von beispielsweise Strom-, Gas-, Wasser- und Datenleitungen verwendbar, wenn ihre Enden an Rändern der Betonplatte 1 oder an anderen Stellen zugänglich sind oder zugänglich gemacht werden.

Bezuqszeichenliste

Aufblasbarer Textilhohlkörper

Betonplatte

Betonkörper

Bewehrung

Bewehrungslagen

Bewehrungsstab

Deckseite

Textilhohlkörper

Durchbruch

innere Dichtschicht

äußere Textilschicht

Klettband

Befestiger