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Title:
INFORMATION AND ENTERTAINMENT SYSTEM FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/150528
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an information and entertainment system (11) of a vehicle (10). The information and entertainment system (11) provides a number of functions (A, B, C, X, Y, Z) that can be used by a user of the vehicle (10). In the method, an order of priority of the multiple functions is set by the user, wherein the order of priority states a time availability of the functions desired by the user after an activation of the information and entertainment system (11). In accordance with the set order of priority, the multiple functions are carried out after a starting of the information and entertainment system (11), and sub-functions of the multiple functions can be immediately made available.

Inventors:
HÖHNE SVEN
Application Number:
PCT/EP2015/076535
Publication Date:
September 29, 2016
Filing Date:
November 13, 2015
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
B60W50/06; B60W50/08; G06F9/44; G06F9/445
Foreign References:
EP1944690A22008-07-16
US20130311762A12013-11-21
US20050149938A12005-07-07
US20070121665A12007-05-31
DE102004055051B32005-10-13
US6801994B22004-10-05
US7373493B22008-05-13
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren für ein Informations- und Unterhaltungssystem eines Fahrzeugs, wobei das Informations- und Unterhaltungssystem (1 1 ) mehrere Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) bereitstellt, welche von einem Benutzer des Fahrzeugs (10) verwendbar sind, wobei das Verfahren gekennzeichnet ist durch:

Einstellen einer Rangfolge der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) durch den

Benutzer, wobei die Rangfolge eine von dem Benutzer gewünschte zeitliche Verfügbarkeit der Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) nach einem Einschalten des Informations- und

Unterhaltungssystems (1 1 ) angibt, und

Ausführen der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) nach einem Starten des

Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) in Abhängigkeit von der eingestellten Rangfolge.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Ausführen der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) nach dem Einschalten des Informations- und

Unterhaltungssystems (1 1 ) ein Starten der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) in einer Startreihenfolge, welche in Abhängigkeit von der Rangfolge erzeugt wird, umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine

Funktion (Z) der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) mehrere Teilfunktionen (Z1 - Z6) umfasst, welche getrennt voneinander gestartet werden können, wobei das Ausführen der mindestens einen Funktion (Z) nach dem Einschalten des Informations- und

Unterhaltungssystems (1 1 ) ein Starten der zugehörigen mehreren Teilfunktionen (Z1- Z6) in einer vorgegebenen Teilfunktionsstartreihenfolge umfasst.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Informations- und Unterhaltungssystem (1 1 ) zumindest eine erste

Verarbeitungsvorrichtung (13) und eine zweite Verarbeitungsvorrichtung (14) umfasst, wobei mindestens eine Funktion (Z) der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) mehrere Teilfunktionen (Z1 -Z6) umfasst, wobei das Ausführen der mindestens einen Funktion (Z) nach dem Einschalten des Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) ein Ausführen mindestens einer Teilfunktion (Z1 ) der zugehörigen mehreren Teilfunktionen (Z1 - Z6) auf der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) und ein Ausführen aller zugehörigen

Teilfunktionen (Z1- Z6) auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung (14) umfasst.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Informations- und

Unterhaltungssystem (1 1 ) eine Bedienvorrichtung (15) umfasst, wobei die

Bedienvorrichtung (15) wahlweise mit der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) oder der zweiten Verarbeitungsvorrichtung (14) zur Bedienung von mit der entsprechenden Verarbeitungsvorrichtung ausgeführten Funktionen koppelbar ist, wobei die

Bedienvorrichtung (15) zunächst mit der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) gekoppelt wird, wodurch eine Bedienung der mindestens einen Teilfunktion (Z1 ) ermöglicht wird, welche von der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) ausgeführt wird, und erst, wenn weitere zugehörige Teilfunktionen auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung (14) ausgeführt werden, wird die Bedienvorrichtung (15) mit der zweiten

Verarbeitungsvorrichtung (14) gekoppelt wird, wodurch eine Bedienung weiterer

Teilfunktionen (Z1- Z6) ermöglicht wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienvorrichtung (15) einen berührungssensitiven Bildschirm umfasst.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste

Verarbeitungsvorrichtung (13) und die zweite Verarbeitungsvorrichtung (14) mit einem Steuerbussystem (19) des Fahrzeugs (10) gekoppelt sind, um Vorrichtungen außerhalb des Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) mittels der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) des Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) zu steuern.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4-7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Verarbeitungsvorrichtung (14) aufweist:

eine Zugangsvorrichtung (17) zu einem mobilen Funkkommunikationsnetz,

eine Datenspeichervorrichtung, welche größer als eine Datenspeichervorrichtung der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) ist, und/oder

eine Datenverarbeitungsleistung, welche höher als eine Datenverarbeitungsleistung der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) ist.

9. Informations- und Unterhaltungssystem für ein Fahrzeug, umfassend: eine Bedienvorrichtung (15) zur Bedienung von mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) des Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) durch einen Benutzer des Informationsund Unterhaltungssystems (1 1 ), und

mindestens eine Verarbeitungsvorrichtung (13, 14), welche mit der Bedienvorrichtung (15) gekoppelt ist und ausgestaltet ist, die mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z)

auszuführen,

dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verarbeitungsvorrichtung (13, 14) ferner ausgestaltet ist, mittels einer Eingabe von dem Benutzer eine Rangfolge der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) einzustellen, wobei die Rangfolge eine von dem Benutzer gewünschte zeitliche Verfügbarkeit der Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) nach einem Einschalten des Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) angibt, und die mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) nach einem Starten des Informations- und

Unterhaltungssystems (1 1 ) in Abhängigkeit von der eingestellten Rangfolge auszuführen.

Informations- und Unterhaltungssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verarbeitungsvorrichtung eine erste Verarbeitungsvorrichtung (13) und eine zweite Verarbeitungsvorrichtung (14) umfasst, wobei mindestens eine Funktion (Z) der mehreren Funktionen mehrere Teilfunktionen (Z1 - Z6) umfasst, wobei die erste Verarbeitungsvorrichtung (13) ausgestaltet ist, mindestens eine Teilfunktion (Z1 ) der mehreren Teilfunktionen (Z1- Z6) auszuführen, und die zweite Verarbeitungsvorrichtung (14) ausgestaltet ist, alle Teilfunktionen (Z1 - Z6) auszuführen,

wobei die Bedienvorrichtung (15) wahlweise mit der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) oder der zweiten Verarbeitungsvorrichtung (14) zur Bedienung von mit der

entsprechenden Verarbeitungsvorrichtung ausgeführten Funktionen koppelbar ist, wobei die Bedienvorrichtung (15) zunächst mit der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) gekoppelt wird, wodurch eine Bedienung der mindestens einen Teilfunktion (Z1 ) ermöglicht wird, welche von der ersten Verarbeitungsvorrichtung (13) ausgeführt wird, und erst, wenn weitere zugehörige Teilfunktionen (Z1 - Z6) auf der zweiten

Verarbeitungsvorrichtung (14) ausgeführt werden, die Bedienvorrichtung (15) mit der zweiten Verarbeitungsvorrichtung (14) gekoppelt wird, wodurch eine Bedienung weiterer Teilfunktionen (Z1 - Z6) ermöglicht wird,

wobei die erste Verarbeitungsvorrichtung (13) und die zweite Verarbeitungsvorrichtung (14) mit einem Steuerbussystem (19) des Fahrzeugs (10) gekoppelt sind, um

Vorrichtungen außerhalb des Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) mittels der mehreren Funktionen (A, B, C, X, Y, Z) des Informations- und Unterhaltungssystems (1 1 ) zu steuern.

11. Informations- und Unterhaltungssystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Informations- und Unterhaltungssystem (11) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-8 ausgestaltet ist.

12. Fahrzeug mit einem Informations- und Unterhaltungssystem (11) nach einem der

Ansprüche 9-11.

Description:
Beschreibung

Informations- und Unterhaltungssystem für ein Fahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für ein Informations- und Unterhaltungssystem eines Fahrzeugs, ein sogenanntes Infotainmentsystem. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Informations- und Unterhaltungssystem für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem Informations- und Unterhaltungssystem.

In modernen Fahrzeugen kommen immer großflächigere Anzeigesysteme zum Einsatz, beispielsweise Flachbildschirme mit berührungssensitiven Oberflächen, sogenannte

Touchscreens. Weiterhin werden zunehmend mehr Funktionen über diese Anzeige- und Bediensysteme gesteuert. Daher steigen auch die Anforderungen an Recheneinheiten, welche mit den Anzeige- und Bediensystemen gekoppelt sind und die Funktionen ausführen. Diese Recheneinheiten benötigen für den Start eine gewisse Zeitspanne, während derer das Anzeige- und Bediensystem nicht nutzbar ist. Bei komplexen Infotainmentsystemen kann diese

Zeitspanne im Bereich von mehreren Minuten liegen, bis sämtliche Funktionen verfügbar sind.

Durch die größeren Anzeigesysteme wird ein erheblicher Bauraum, beispielsweise in der Mittelkonsole des Fahrzeugs, benötigt. Daher werden häufig Bedienelemente, welche früher als diskrete Bedienelemente ausgebildet wurden, in das Anzeige- und Bediensystem integriert. Dies kann beispielsweise Bedienelemente der Klimaanlage oder Sitzverstellung umfassen. Für einige Funktionen, wie beispielsweise die Sitzverstellung oder die Einstellung der Klimaanlage, ist es jedoch wünschenswert, dass diese Funktionen unmittelbar nach dem Betreten des Fahrzeugs, beispielsweise nach dem Einschalten der Zündung, verfügbar sind.

In diesem Zusammenhang offenbart die DE 10 2004 055 051 B3 einen schnellen Systemstart für ein eingebettete Systeme. Bei einem Verfahren zur Beschleunigung eines Startvorgangs einer Applikation mit großem Software-Anteil werden alle erforderlichen Ladevorgänge und Konfigurationsvorgänge der Applikation so vorgenommen, dass der Zustand von Datenspeicher und von Prozessorregistern einen lauffähigen Zustand der Applikation beschreibt. Das so vorgeladene System wird angehalten und der Inhalt des Datenspeichers und die

Prozessorregister nicht flüchtig gespeichert. Für zukünftige Ladevorgänge werden lediglich ein Teil der nicht flüchtig gespeicherten Inhalte des Datenspeichers und der Prozessorregister im Rechnersystem rekonstruiert und weitere Teile der nicht flüchtig gespeicherten Inhalte des Datenspeichers werden geladen.

Die US 6,801 ,994 B2 betrifft Softwareverwaltungssysteme und Verfahren für

Computervorrichtungen im Automobilbereich. Um einen Startvorgang der Computervorrichtung, ein sogenanntes Booten, so schnell wie möglich durchzuführen, wird eine Kopie eines

Objektspeichers in einem nicht flüchtigen Speicher gehalten. Die Objektspeicherkopie wird aus einem vorhergehenden Startvorgang des Systems erhalten. Wenn die Computervorrichtung gestartet wird oder unter Strom gesetzt wird, werden während des Bootens nur vorbestimmte Objektspeicherseiten von dem nicht flüchtigen Speicher in einen Arbeitsspeicher geladen. Dies führt dazu, dass weniger als alle der Objektspeicherseiten während des Bootens geladen werden.

Die US 7,373,493 B2 betrifft Startverfahren, sogenannte Boot-Verfahren, für ein

Computersystem. Das Computersystem startet von einer Partition, welche ein Betriebssystem in einem Schlafmodus, einem sogenannten Hibernation-Modus, umfasst.

Bei den zuvor beschriebenen Verfahren wird für den schnellen Systemstart ein nicht flüchtiger Speicher benötigt, welcher mit wachsender Anzahl von Funktionen des Systems eine erhebliche Größe aufweisen muss. Ferner kann mit wachsender Größe dieses nicht flüchtigen Speichers auch die Zeit ansteigen, welche benötigt wird, um das System aus dem nicht flüchtigen Speicher heraus zu starten.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verbessertes und schnelles Startverhalten eines Infotainmentsystems eines Fahrzeugs zu erreichen.

Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren für ein

Informations- und Unterhaltungssystem eines Fahrzeugs nach Anspruch 1 , ein Informationsund Unterhaltungssystem nach Anspruch 9 und ein Fahrzeug nach Anspruch 12 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definierten bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der

Erfindung.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für ein Informations- und

Unterhaltungssystem eines Fahrzeugs bereitgestellt. Das Informations- und

Unterhaltungssystem wird auch als Infotainmentsystem bezeichnet. Das Informations- und Unterhaltungssystem stellt mehrere Funktionen bereit, welche von einem Benutzer des Fahrzeugs verwendbar sind. Beispielsweise kann das Infotainmentsystem eine

Navigationsfunktion, eine Musik- oder Videowiedergabefunktion, eine Radiofunktion, eine Mobilfunkkommunikationsfunktion sowie Funktionen zum Bedienen von Fahrzeugkomponenten, wie z.B. Beispiel einer Klimaanlage oder einer Sitzverstellung des Fahrzeugs, bereitstellen. Bei dem Verfahren wird durch den Benutzer eine Rangfolge der mehreren Funktionen eingestellt. Die Rangfolge gibt eine von dem Benutzer gewünschte zeitliche Verfügbarkeit der Funktionen nach einem Einschalten des Informations- und Unterhaltungssystems an. In Abhängigkeit von der eingestellten Rangfolge werden die mehreren Funktionen nach einem Starten des

Informations- und Unterhaltungssystems ausgeführt. Das Einstellen der Rangfolge der mehreren Funktionen kann beispielsweise mit Hilfe eines Konfigurationsmenüs des

Informations- und Unterhaltungssystems über eine entsprechende Benutzerschnittstelle durch den Benutzer eingestellt werden. Da unterschiedliche Benutzer unterschiedliche Vorlieben für die Verwendung der Funktionen des Informations- und Unterhaltungssystems haben können, kann diesen Vorlieben des Benutzers durch Ausführen der Funktionen in Abhängigkeit von der eingestellten Rangfolge Rechnung getragen werden. Beispielsweise kann es für einen Benutzer wichtiger sein, dass möglichst schnell das Navigationssystem zur Verfügung steht, wohingegen ein anderer Benutzer mehr Wert darauf legt, dass möglichst schnell eine Internetverbindung aufgebaut werden kann oder eine Musikwiedergabe eingestellt werden kann.

Gemäß einer Ausführungsform wird in Abhängigkeit von der Rangfolge eine Startreihenfolge erzeugt, mit welcher die mehreren Funktionen des Informations- und Unterhaltungssystems gestartet werden. Die Startreihenfolge kann im Wesentlichen der von dem Benutzer

eingestellten Rangfolge entsprechen, wobei jedoch Abhängigkeiten der unterschiedlichen Funktionen untereinander zu berücksichtigen sind. Daher kann die Startreihenfolge auch von der durch den Benutzer eingestellten Rangfolge abweichen. Ferner kann das Starten unterschiedlicher Funktionen unterschiedlich lange dauern, sodass auch aus diesem Grund die Startreihenfolge Unterschiede zu der von dem Benutzer eingestellten Rangfolge aufweisen kann. Indem unter Berücksichtigung dieser Randbedingungen die Startreihenfolge in

Abhängigkeit von der Rangfolge erzeugt wird, kann das von dem Benutzer gewünschte

Ergebnis sichergestellt werden.

Mindestens eine Funktion der mehreren Funktionen des Informations- und

Unterhaltungssystems kann mehrere Teilfunktionen umfassen, welche getrennt voneinander gestartet werden können. Beispielsweise kann eine Navigationsfunktion eine erste Teilfunktion zum Eingeben eines Navigationsziels, eine zweite Teilfunktion zum Berechnen einer Route zu dem Navigationsziel und eine dritte Teilfunktion zum Ausgeben von Fahrtrichtungshinweisen gemäß der berechneten Route umfassen. Gemäß einer Ausführungsform werden nach dem Einschalten des Informations- und Unterhaltungssystems die mehreren Teilfunktionen einer der mehreren Funktionen in einer vorgegebenen Teilfunktionsstartreihenfolge gestartet. In dem zuvor genannten Beispiel des Navigationssystems kann beispielsweise die Funktion zur Eingabe des Navigationsziels sehr früh gestartet werden, sofern die Verfügbarkeit des

Navigationssystems in der von dem Benutzer eingestellten Rangfolge eine hohe Priorität genießt. Da das Einstellen des Navigationsziels durch den Benutzer jedoch üblicherweise eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, kann das Starten der Teilfunktionen zum Berechnen der Route und zum Ausgeben von Fahrtrichtungshinweisen erheblich später durchgeführt werden, sodass inzwischen andere Funktionen oder Teilfunktionen anderer Funktionen gestartet werden können. Insbesondere das Starten der Teilfunktion zum Ausgeben der Fahrtrichtungshinweise des Navigationssystems kann noch weiter verzögert werden, beispielsweise bis der Motor des Fahrzeugs angelassen wird oder bis sich das Fahrzeug in Bewegung setzt. Dadurch können viele Funktionen zumindest teilweise gestartet werden, sodass dem Benutzer in

verhältnismäßig kurzer Zeit viele Funktionen sofort oder sehr schnell zumindest soweit bereitgestellt werden können, dass diese aus Sicht des Benutzers hinreichend verwendbar sind.

Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst das Informations- und Unterhaltungssystem zumindest eine erste Verarbeitungsvorrichtung und eine zweite Verarbeitungsvorrichtung. Die erste Verarbeitungsvorrichtung ist beispielsweise eine Mikroprozessorsteuerung, welche einen verhältnismäßig kleinen Datenspeicher und eine verhältnismäßig geringe

Datenverarbeitungsleistung aufweist. Die zweite Verarbeitungsvorrichtung kann beispielsweise ein Computersystem mit einer gegenüber der ersten Verarbeitungsvorrichtung erheblich größeren Datenverarbeitungsleistung und einem erheblich größerer Datenspeicher umfassen. Die erste Verarbeitungsvorrichtung kann daher nur verhältnismäßig einfache Funktionen ausführen, kann jedoch gegenüber der zweiten Verarbeitungsvorrichtung erheblich schneller gestartet werden, beispielsweise innerhalb weniger Sekunden, wohingegen die zweite

Verarbeitungsvorrichtung, welche erheblich komplexer Funktionen und Anwendungen ausführen kann, erheblich mehr Zeit zum Starten eines entsprechenden Betriebssystems und der Funktionen benötigt, beispielsweise eine oder mehrere Minuten. Wie zuvor beschrieben, können die mehreren Funktionen des Informations- und Unterhaltungssystems jeweils mehrere Teilfunktionen umfassen. Mindestens eine der Teilfunktionen wird auf der ersten

Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt und auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung werden alle Teilfunktionen einer entsprechenden Funktion ausgeführt. Anders ausgedrückt wird eine Funktion vollständig auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt und parallel dazu mindestens eine Teilfunktion dieser Funktion auf der ersten Verarbeitungsvorrichtung. Da die erste Verarbeitungsvorrichtung, wie zuvor beschrieben, zumindest Teilfunktionen im

Allgemeinen schneller starten kann als die zweite Verarbeitungsvorrichtung, stehen zumindest Teilfunktionen über die erste Verarbeitungsvorrichtung sehr schnell zur Verfügung, wohingegen die gesamte Funktionalität einer Funktion etwas später auf der zweiten

Verarbeitungsvorrichtung zur Verfügung steht. Wenn ein Benutzer beim Einstellen der

Rangfolge beispielsweise die Navigationsfunktion mit hoher Wichtigkeit weit vorne in der Rangfolge angeordnet hat, kann beispielsweise die Teilfunktion zum Einstellen des

Navigationsziels auf der ersten Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt werden. Somit steht unmittelbar nach dem Starten des Informations- und Unterhaltungssystems diese Teilfunktion zur Verfügung. Die volle Funktionalität des Navigationssystems steht zwar erst später zur Verfügung, was jedoch aus Sicht des Benutzers im Allgemeinen unerheblich ist, da er ohnehin eine erhebliche Zeit zum Einstellen des Navigationsziels benötigt. In einem anderen Beispiel stellt der Benutzer in der Rangfolge beispielsweise für die Medienwiedergabe eine hohe Priorität ein. Eine Teilfunktion der Medienwiedergabe kann beispielsweise die Auswahl des Mediums, also beispielsweise Radio, gespeicherte Videos oder gespeicherte Musik umfassen. Diese Teilfunktionalität kann von der ersten Verarbeitungsvorrichtung nach kurzer Zeit nach dem Starten des Informations- und Unterhaltungssystems bereitgestellt werden. Wählt der Benutzer beispielsweise das Radio als Informationsquelle, kann die erste

Verarbeitungsvorrichtung einen Radioempfänger aktivieren und die Radiowiedergabe kann unmittelbar gestartet werden. Wählt der Benutzer hingegen eine Wiedergabe gespeicherter Video- oder Musikdaten aus, kann von der ersten Verarbeitungsvorrichtung ein entsprechender Hinweis ausgegeben werden, dass entsprechende Daten noch geladen werden. Sobald die zweite Verarbeitungsvorrichtung die entsprechende Medienwiedergabefunktion gestartet hat, kann die gewünschte Medienwiedergabe beginnen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das Informations- und Unterhaltungssystem eine Bedienvorrichtung, welche wahlweise mit der ersten Verarbeitungsvorrichtung oder der zweiten Verarbeitungsvorrichtung gekoppelt werden kann, um eine Bedienung von Funktionen zu ermöglichen, welche mit der entsprechenden Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt werden. Nach dem Starten des Informations- und Unterhaltungssystems ist die Bedienvorrichtung zunächst mit der ersten Verarbeitungsvorrichtung gekoppelt. Dadurch wird eine Bedienung der Teilfunktionen ermöglicht, welche von der ersten Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt werden, beispielsweise eine Zielorteingabe eines Navigationssystems. Erst wenn weitere zugehörige Teilfunktionen oder die gesamte Funktion auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt werden, wird die Bedienvorrichtung mit der zweiten Verarbeitungsvorrichtung gekoppelt. Dadurch ist eine Bedienung der weiteren Teilfunktionen oder aller Teilfunktionen der entsprechenden Funktion möglich. Das wahlweise Koppeln der Bedienvorrichtung mit der ersten Verarbeitungsvorrichtung oder der zweiten Verarbeitungsvorrichtung kann

beispielsweise über eine entsprechende Umschaltvorrichtung erfolgen. Die Umschaltvorrichtung kann mit weiteren Verarbeitungsvorrichtungen gekoppelt werden, beispielsweise mit einer Verarbeitungsvorrichtung, welche ein Bild einer Rückfahrkamera bereitstellt, sodass auf der Bedienvorrichtung beispielsweise beim Rückwärtsfahren ein Bild der Rückfahrkamera dargestellt wird. Die Bedienvorrichtung kann beispielsweise einen berührungssensitiven Bildschirm umfassen, wodurch sowohl Ausgaben der Funktionen des Informations- und

Unterhaltungssystems ausgegeben werden können als auch Benutzereingaben eingegeben werden können.

Bei einer weiteren Ausführungsform sind die erste Verarbeitungsvorrichtung und die zweite Verarbeitungsvorrichtung mit einem Steuerbussystem des Fahrzeugs gekoppelt, beispielsweise mit einer Ethernet des Fahrzeugs oder einem CAN-Bus-System. Über das Steuerbussystem können Vorrichtungen außerhalb des Informations- und Unterhaltungssystems mit Hilfe der mehreren Funktionen des Informations- und Unterhaltungssystems gesteuert werden. Die Vorrichtungen außerhalb des Informations- und Unterhaltungssystems können beispielsweise eine Klimaanlage des Fahrzeugs oder eine Sitzverstellung des Fahrzeugs umfassen. Indem sowohl die erste Verarbeitungsvorrichtung als auch die zweite Verarbeitungsvorrichtung mit dem Steuerbussystem des Fahrzeugs gekoppelt sind, können grundlegende Funktionen, wie z.B. die Sitzverstellung oder die Einstellung der Klimaanlage, über beide

Verarbeitungsvorrichtungen eingestellt werden, beispielsweise von der ersten

Verarbeitungsvorrichtung solange die zweite Verarbeitungsvorrichtung noch nicht vollständig gestartet ist und entsprechende Funktionen von der zweiten Verarbeitungsvorrichtung noch nicht zur Verfügung stehen.

Weiterhin kann die zweite Verarbeitungsvorrichtung zusätzlich eine Zugangsvorrichtung zu einem mobilen Funkkommunikationsnetz, beispielsweise einem funkbasierten Sprach- und/oder Datenkommunikationsnetz, aufweisen. Funktionen, welche auf der zweiten

Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt werden, können auf diese Zugangsvorrichtung zugreifen, um Sprachdaten eines Telefongesprächs zu übertragen oder Streamingdaten für eine Videooder Musikwiedergabe zu empfangen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Informations- und Unterhaltungssystem für ein Fahrzeug bereitgestellt. Das Informations- und Unterhaltungssystem umfasst eine Bedienvorrichtung zur Bedienung von mehreren Funktionen des Informations- und Unterhaltungssystems durch einen Benutzer des Informations- und Unterhaltungssystems und mindestens eine Verarbeitungsvorrichtung, welche mit der Bedienvorrichtung gekoppelt ist und in der Lage ist, die mehreren Funktionen auszuführen. Die Verarbeitungsvorrichtung ist ferner in der Lage, aufgrund einer Eingabe durch den Benutzer eine Rangfolge der mehreren Funktionen einzustellen. Die Rangfolge gibt eine von dem Benutzer gewünschte zeitliche Verfügbarkeit der Funktionen nach einem Einschalten des Informations- und Unterhaltungssystems an. In

Abhängigkeit von der eingestellten Rangfolge führt die Verarbeitungsvorrichtung die mehreren Funktionen nach einem Starten des Informations- und Unterhaltungssystems aus. Dadurch können Belange und Wünsche eines Benutzers bezüglich der Verfügbarkeit der von dem Informations- und Unterhaltungssystem bereitgestellten Funktionen berücksichtigt werden.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die mindestens eine Verarbeitungsvorrichtung eine erste Verarbeitungsvorrichtung und eine zweite Verarbeitungsvorrichtung. Ferner ist die Struktur von zumindest einigen Funktionen der mehreren Funktionen derart, dass sie mehrere

Teilfunktionen umfasst, welche getrennt voneinander ausgeführt oder gestartet werden können. Die erste Verarbeitungsvorrichtung ist in der Lage, mindestens eine Teilfunktion der mehreren Teilfunktionen auszuführen, und die zweite Verarbeitungsvorrichtung ist in der Lage, sämtliche Teilfunktionen auszuführen. Die Bedienvorrichtung ist wahlweise mit der ersten

Verarbeitungsvorrichtung oder zweiten Verarbeitungsvorrichtung koppelbar, um eine Bedienung der Funktionen oder Teilfunktionen zu ermöglichen, welche mit der entsprechenden

Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt werden. Nach einem Starten des Informations- und Unterhaltungssystems ist die Bedienvorrichtung zunächst mit der ersten

Verarbeitungsvorrichtung gekoppelt. Dadurch wird eine Bedienung der Teilfunktionen ermöglicht, welche auf der ersten Verarbeitungsvorrichtung ausgeführt werden. Die zweite Verarbeitungsvorrichtung wird mit der Bedienvorrichtung gekoppelt, wenn auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung weitere Teilfunktionen ausgeführt werden, welche über die

Teilfunktionen der ersten Verarbeitungsvorrichtung hinausgehen. Dadurch wird eine Bedienung der weiteren Teilfunktionen ermöglicht. Ferner kann die Umschaltung von der ersten

Verarbeitungsvorrichtung auf die zweite Verarbeitungsvorrichtung derart erfolgen, dass ein Benutzer keinen entsprechenden Übergang bemerkt, sodass aus Sicht des Benutzers eine durchgängige Benutzung der Funktion möglich ist. Die erste Verarbeitungsvorrichtung und die zweite Verarbeitungsvorrichtung sind mit einem Steuerbussystem des Fahrzeugs gekoppelt, wodurch Vorrichtungen außerhalb des Informations- und Unterhaltungssystems mittels der mehreren Funktionen oder Teilfunktionen sowohl mittels der ersten Verarbeitungsvorrichtung als auch mittels der zweiten Verarbeitungsvorrichtung gesteuert werden können. Das Informations- und Unterhaltungssystem kann ferner zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens oder seiner Ausführungsformen geeignet sein, und umfasst daher auch die zuvor beschriebenen Vorteile.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ferner ein Fahrzeug mit dem zuvor beschriebenen Informations- und Unterhaltungssystem bereitgestellt.

Obwohl die zuvor beschriebenen Ausführungsformen unabhängig voneinander beschrieben wurden, können die Ausführungsformen beliebig miteinander kombiniert werden.

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail beschrieben werden.

Figur 1 zeigt schematisch ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Figur 2 zeigt schematisch die Struktur eines Informations- und Unterhaltungssystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Figur 3 zeigt eine Struktur einer Funktion, welche von einem Informations- und

Unterhaltungssystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden kann.

Figur 4 zeigt Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Figur 5 zeigt eine Einstellung einer Rangfolge gemäß einem Verfahren gemäß einer

Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Figur 6 zeigt weitere Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Figur 1 zeigt ein Fahrzeug 10 mit einem Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 , welches beispielsweise im Bereich einer Mittelkonsole oder im Bereich eines Armaturenbretts des Fahrzeugs 10 in dem Fahrzeug 10 eingebaut ist. Das Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 kann beispielsweise einen großflächigen berührungssensitiven Bildschirm umfassen, auf welchem auszugebende Informationen des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 textuell und grafisch dargestellt werden können und ferner Bedienelemente dargestellt werden können, welche durch Berühren der Bildschirmoberfläche von einem Benutzer betätigt werden können.

Figur 2 zeigt das Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 im Detail. Das Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 umfasst ein Bediensystem 12, welches eine erste

Verarbeitungsvorrichtung 13, eine Bedienvorrichtung 15, beispielsweise einen

berührungssensitiven Bildschirm, und eine Umschaltvorrichtung 16 umfasst, und eine zweite Verarbeitungsvorrichtung 14. Mit Hilfe der Umschaltvorrichtung 16 können wahlweise

Videoinformationen von der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 oder von der zweiten

Verarbeitungsvorrichtung 14 zu der Bedienvorrichtung 15 geleitet werden, worauf diese Informationen dargestellt werden. Die Umschaltvorrichtung 16 kann beispielsweise von der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 angesteuert werden. Die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 kann ferner mit der Bedienvorrichtung 15 gekoppelt sein, um Bedieninformationen von dem Benutzer zu erfassen. Die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 ist beispielsweise eine

Mikroprozessorsteuerung oder eine Steuerhardware, ein sogenannter FPGA. Die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 ist beispielsweise ein Computersystem mit einem Prozessor, einem Hauptspeicher und einem Massenspeicher. Sowohl die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 als auch die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 sind mit einem Steuerbussystem 19 des Fahrzeugs, beispielsweise einem Ethernetsystem oder einem CAN-Bus, gekoppelt. Die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 umfasst eine Zugangsvorrichtung 17, welche über eine Antenne 18 einen Zugang zu einem mobilen Funkkommunikationsnetz bereitstellen kann, um

beispielsweise Sprachdaten oder Mediendaten oder sonstige Informationen per Funk zu übertragen.

Das Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 ist in der Lage, eine Vielzahl von Funktionen auszuführen, welche in Figur 2 als Funktionen A, B, C, X, Y und Z gekennzeichnet sind. Wie in Figur 3 am Beispiel der Funktion Z gezeigt ist, kann eine Funktion aus mehreren Teilfunktionen Z1 , Z2, Z3, Z4, Z5 und Z6 bestehen. In Figur 3 umfasst die Funktion Z beispielhaft sechs Teilfunktionen Z1 - Z6, es ist jedoch klar, dass jede der Funktionen A - Z aus einer beliebigen Anzahl von Teilfunktionen bestehen kann. Dies kann auch bedeuten, dass eine der Funktionen A - Z nicht weiter unterteilbar ist und somit nur eine Teilfunktion umfasst, welche die gesamte Funktion umfasst. Einige Funktionen oder Teilfunktionen können sowohl von der zweiten Verarbeitungsvorrichtung 14 als auch von der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 ausgeführt werden. In dem Beispiel der Figur 2 kann die Teilfunktion Z1 von der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 ausgeführt werden. Wenn die Funktion Z beispielsweise eine Navigationsfunktion des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 ist, können sich die Teilfunktionen Z1 - Z6 beispielsweise auf eine Funktion zum Eingeben eines Navigationsziels, eine Funktion zum Berechnen einer Route von der aktuellen Position zu dem Navigationsziel und eine Funktion zum Ausgeben von Fahrtrichtungshinweisen auf einer Karte beziehen.

Weitere Teilfunktionen können beispielsweise eine Funktion zum Ermitteln von aktuellen Verkehrsbehinderungen auf der Route oder eine Funktion zum Abrufen von interessanten Orten entlang der berechneten Route aus dem Internet betreffen. Da die erste

Verarbeitungsvorrichtung 13 eine geringere Leistungsfähigkeit und weniger Speicher aufweist als die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14, können rechenintensive oder speicherintensive Funktionen oder Teilfunktionen, wie z.B. die Routenberechnung oder das Darstellen der Route auf einer Karte, nur in der zweiten Verarbeitungsvorrichtung 14 durchgeführt werden. Ebenso können beispielsweise Funktionen, welche eine Datenkommunikation zu Verkehrsdiensten oder dem Internet benötigen, nur auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung 14 durchgeführt werden. Durch die einfachere Struktur der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 kann die erste

Verarbeitungsvorrichtung 13 jedoch schneller gestartet werden und einfache Teilfunktionen können somit früher ausgeführt werden als auf der zweiten Verarbeitungsvorrichtung 14, beispielsweise die Teilfunktion zum Eingeben des Navigationsziels.

Der Bauraum in einem Fahrzeug, insbesondere im Bereich der Mittelkonsole oder des

Armaturenbretts, ist beschränkt. Funktionen von Informations- und Unterhaltungssystemen, wie z.B. Navigationsfunktionen, Multimediawiedergaben oder Internetanwendungen, erfordern jedoch große Bildschirme in diesen Bereichen. Dadurch steht weniger Platz für Bedienelemente zur Verfügung. Um dieses Problem zu lösen, können Bedienelemente virtuell mit Hilfe eines berührungssensitiven Bildschirms der Bedienvorrichtung 15 ausgebildet werden. Beispielsweise können Bedienelemente einer Klimaanlage oder einer Sitzverstellung in einem entsprechenden Menü des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 dargestellt und bedient werden. Aus Kundensicht ist es jedoch wünschenswert, dass derartige Funktionen sofort nach dem

Einsteigen zur Verfügung stehen. Aus technischer Sicht benötigt das Informations- und

Unterhaltungssystem 1 1 jedoch eine erhebliche Zeitspanne, bis das System vollständig hochgefahren ist und sämtliche Funktionen geladen und gestartet sind. Dies kann dazu führen, dass der Benutzer unnötig lange auf die Bedienung von beispielsweise den zuvor

beschriebenen grundlegenden Funktionen für eine Klima- und Sitzverstellung warten muss. Übliche Informations- und Unterhaltungssysteme bieten die Möglichkeit, bereits geladene und gestartete Funktionen zu bedienen, während andere Funktionen im Hintergrund geladen und gestartet werden. Bei der Vielzahl von möglichen Funktionen, welche von einem Informations- und Unterhaltungssystem ausgeführt werden können, ist es jedoch schwierig, eine allgemein gültige, für alle Benutzer zufriedenstellende Abfolge beim Starten der Funktionen vorzusehen, da unterschiedliche Benutzer unterschiedliche Verhaltensweisen haben. Um dies zu

berücksichtigen, ist bei dem Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 vorgesehen, dass ein Benutzer eine gewünschte Rangfolge für die zeitliche Verfügbarkeit der Funktionen einstellen kann. Anders ausgedrückt, kann der Benutzer ausgehend von einer voreingestellten

Reihenfolge beim Auslieferungszustand des Fahrzeugs auswählbare Funktionen höher priorisieren, sodass diese nach einem Start des Informations- und Unterhaltungssystems früher verfügbar sind.

Figur 4 zeigt entsprechende Verfahrensschritte, welche von dem Informations- und

Unterhaltungssystem 1 1 zu diesem Zweck ausgeführt werden. Im Schritt 41 wird die

gewünschte Rangfolge beispielsweise mit Hilfe einer grafischen Benutzeroberfläche auf dem Bediensystem 12 im laufenden Betrieb des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 erfasst. Auf der Grundlage der gewünschten Rangfolge wird im Schritt 42 eine Startreihenfolge festgelegt, welche in dem Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 gespeichert wird. Diese Startreihenfolge wird, wie es später in Verbindung mit Figur 6 beschrieben werden wird, beim nächsten Start des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 verwendet. Zusätzlich werden im Schritt 43 vorgegebene Teilfunktionen, welche den höher priorisierten Funktionen

zugeordnet sind, in die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 geladen, sodass diese Teilfunktionen bei einem nächsten Start des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 innerhalb kürzester Zeit für den Benutzer zur Verfügung stehen. Der Benutzer bekommt somit in kürzester Zeit die von ihm priorisierte Funktion (oder die von ihm priorisierten Funktionen) angezeigt und kann erste Eingaben tätigen. Hierbei kann eine Auswahl aus einem vorher festgelegten Umfang möglich sein. Die sofortige oder schnelle Verfügbarkeit kann als„Hot Button" Funktion bezeichnet werden.

Figur 5 veranschaulicht die Änderung der Startreihenfolge an einem Beispiel. Die Funktionen A, B, C, X, Y und Z werden im Auslieferungszustand des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 in der Reihenfolge gestartet, wie es durch die eingekreisten Nummern in Figur 5 auf der linken Seite gezeigt ist. Somit wird zuerst die Funktion A gestartet, gefolgt von der Funktion B, gefolgt von der Funktion C, gefolgt von der Funktion X, gefolgt von der Funktion Y, und schließlich wird die Funktion Z gestartet. Die Funktion Z betrifft beispielsweise die

Navigationsfunktion. Der Benutzer hat in der Rangfolge der Navigationsfunktion eine hohe Priorität eingeräumt, d.h., er wünscht, dass diese Funktion so früh wie möglich verfügbar ist. Aufgrund von Abhängigkeiten zwischen den Funktionen kann es jedoch erforderlich sein, dass andere Funktionen vor der Navigationsfunktion zu starten sind, beispielsweise eine Datenbankfunktion A, welche der Navigationsfunktion einen Zugriff auf Kartenmaterial ermöglicht. In der Startreihenfolge wird die Navigationsfunktion Z daher möglichst weit vorne platziert, beispielsweise wird die Navigationsfunktion Z als dritte Funktion gestartet, wie es in Figur 5 rechts gezeigt ist. Um dem Benutzer jedoch zu ermöglichen, möglichst früh bereits Teile der Navigationsfunktion Z zu verwenden, wird zusätzlich die Teilfunktion Z1 in die erste

Verarbeitungsvorrichtung 13 geladen. Die Teilfunktion Z1 betrifft die Navigationszieleingabe. Standardmäßig können in der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 weitere Funktionen geladen sein, beispielsweise Grundfunktionen zur Sitzverstellung oder zur Klimaeinstellung. Erweiterte Funktionen zur Sitzverstellung oder Klimaeinstellung können zusätzlich in der zweiten

Verarbeitungsvorrichtung 14 vorhanden sein, welche nach einem Start des Informations- und Unterhaltungssystems später verfügbar sind, sobald die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 vollständig hochgefahren ist. Grundfunktionen der Sitzeinstellung, welche in der ersten

Verarbeitungsvorrichtung 13 ausgeführt werden, können beispielsweise das Verschieben des Sitzes nach vorne und hinten, sowie die Höheneinstellung und Rückenlehneneinstellung umfassen. Zusätzliche Funktionen der Sitzeinstellung, beispielsweise Massageprogramme, sind über entsprechende Funktionen der zweiten Verarbeitungsvorrichtung 14 verfügbar, sobald die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 vollständig hochgefahren ist.

Figur 6 zeigt das Starten des Informations- und Unterhaltungssystems 1 1 , nachdem es wie zuvor beschrieben gemäß den Benutzerwünschen konfiguriert wurde. Im Schritt 61 beginnt der Systemstart, d.h., das Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 wird mit Strom versorgt. Die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 kann aufgrund ihrer Struktur in sehr kurzer Zeit hochfahren und steuert die Umschaltvorrichtung 16 im Schritt 62 derart an, dass Ausgaben der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 über die Umschaltvorrichtung 16 auf der Bedienvorrichtung 15, beispielsweise einem berührungssensitiven Bildschirm, dargestellt werden. Im Schritt 63 werden die Funktionen und Teilfunktionen, beispielsweise die Teilfunktion Z1 , welche auf die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 geladen wurden, ausgeführt und können mit dem

berührungssensitiven Bildschirm bedient werden. Beispielsweise kann ein Sitz eingestellt werden oder ein Navigationsziel eingegeben werden. Zeitlich parallel dazu fährt im Schritt 64 die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 hoch und startet die Funktionen gemäß der

Startreihenfolge, wie sie im Schritt 42 der Figur 4 erzeugt wurde. Sobald die zweite

Verarbeitungsvorrichtung 14 mit dem Hochfahren und Starten der Funktionen fertig ist, wird dies an die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 gemeldet, welche daraufhin im Schritt 65 die

Umschaltvorrichtung 16 umschaltet, sodass die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 mit dem berührungssensitiven Bildschirm gekoppelt ist. Nun können im Schritt 66 alle Funktionen, welche von der zweiten Verarbeitungsvorrichtung 14 bereitgestellt werden, ausgeführt werden.

Das zuvor beschriebene Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 stellt eine schnelle

Verfügbarkeit von zumindest einigen Grundfunktionen bereit. Der Benutzer steigt nach dem Öffnen des Fahrzeugs ein und erhält sofort eine Anzeige und kann erste Funktionen bedienen. Dies wird durch die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 mit der extrem kurzen Startzeit ermöglicht. Zusätzlich wird dem Benutzer in kürzester Zeit die von ihm zuvor priorisierte Funktion angezeigt und er kann erste Eingaben tätigen. Wie in Verbindung mit Figur 4 beschrieben wurde, ist hierbei eine Auswahl von Funktionen aus einem vorher festgelegten Umfang möglich. Dabei ist zu beachten, dass üblicherweise nicht alle Funktionen beliebig priorisiert werden können. Beispielsweise können bei dem Beispiel der Figur 5 nur die

Funktionen X, Y und Z durch den Benutzer priorisiert werden, wohingegen die Funktionen A, B und C nicht für eine Priorisierung zur Verfügung stehen, weil sie beispielsweise spezielle Hardware erfordern oder Abhängigkeiten in der funktionalen Startreihenfolge aufweisen. Durch die Priorisierung wird zusätzlich eine vereinfachte Version oder eine Teilfunktion der priorisierten Funktionen, beispielsweise die Teilfunktion Z1 der priorisierten Funktion Z, in die erste Verarbeitungsvorrichtung 13 geladen. Diese Funktion steht dadurch sofort zur Verfügung. Gleichzeitig wird von dem Informations- und Unterhaltungssystem 1 1 der Start der priorisierten Funktion so weit wie möglich nach vorne gezogen, damit die volle Funktionalität dieser Funktion schnellstmöglich erreicht wird (siehe Figur 5). Sobald die Funktion im System voll zur Verfügung steht, wird die Bedienung der Funktion von der ersten Verarbeitungsvorrichtung 13 an die zweite Verarbeitungsvorrichtung 14 übergeben, beispielsweise über die Umschaltvorrichtung 16. Bei geeigneter Ausgestaltung der Bedienoberflächen kann dies von dem Benutzer unbemerkt durchgeführt werden.

Bezugszeichenliste

Fahrzeug

Informations- und Unterhaltungssystem

Bediensystem

erste Verarbeitungsvorrichtung

zweite Verarbeitungsvorrichtung

Bedienvorrichtung

Umschaltvorrichtung

Zugangsvorrichtung

Antenne

Steuerbussystem

- 43 Schritt

- 66 Schritt