SCHELLING CHRISTOPH (DE)
WO2011114624A1 | 2011-09-22 | |||
WO2007147663A1 | 2007-12-27 |
US20100162813A1 | 2010-07-01 | |||
US20100321501A1 | 2010-12-23 | |||
DE102008041587A1 | 2010-03-04 | |||
US6279478B1 | 2001-08-28 |
Ansprüche 1 . Sensoranordnung (1 ), mit: einem Infrarotsensor (2), welcher dazu ausgelegt ist, Infrarotstrahlung zu erfassen und Infrarotbilddaten (4a) auszugeben; und mindestens einem Beschleunigungssensor (3), welcher dazu ausgebildet ist, eine momentane Beschleunigung der Sensoranordnung (1 ) zu erfassen und Beschleunigungsdaten (4b) auszugeben, wobei die Ausgabe der Infrarotbilddaten (4a) aus dem Infrarotsensor (2) blockiert wird, wenn die momentane Beschleunigung der Sensoranordnung (1 ) einen vorprogrammierten Schwellwert überschreitet. 2. Sensoranordnung (1 ) nach Anspruch 1 , wobei der Infrarotsensor (2) und der mindestens eine Beschleunigungssensor (3) mikro-elektromechanische Strukturen aufweisen. 3. Sensoranordnung (1 ) nach Anspruch 2, wobei der Infrarotsensor (2) und der mindestens eine Beschleunigungssensor (3) monolithisch in einem Halbleitersubstrat (13) integriert sind. 4. Sensoranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 2 und 3, wobei der mindestens eine Beschleunigungssensor (3) piezoresistive oder kapazitive Erfassungselemente (19) aufweist. 5. Sensoranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der mindestens eine Beschleunigungssensor (3) dazu ausgebildet ist, eine in Erfassungsrichtung des Infrarotsensors (2) gerichtete Beschleunigung zu erfassen. 6. Sensorsystem (10), mit: einer Sensoranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5; und einer Auswerteschaltung (4), welche dazu ausgelegt ist, die Beschleunigungsdaten (4b) des Beschleunigungssensors (3) zu empfangen und die momentane Beschleunigung der Sensoranordnung (1 ) mit einem vorgebbaren Schwellwert zu vergleichen, und in Abhängigkeit von dem Vergleich die Ausgabe der Infrarotbilddaten (4a) aus dem Infrarotsensor (2) für eine vorbestimmte Zeitdauer zu blockieren. 7. Sensorsystem (10) nach Anspruch 6, wobei die Auswerteschaltung (4) weiterhin dazu ausgebildet ist, die Ausgabe der Infrarotbilddaten (4a) durch den Infrarotsensor (2) für eine vorbestimmte Zeitdauer zu blockieren, wenn die momentane Beschleunigung der Sensoranordnung (1 ) den vorgebbaren Schwellwert länger als eine vorbestimmte Zeitspanne überschreitet. 8. Sensorsystem (10) nach einem der Ansprüche 6 und 7, wobei der vorgebbare Schwellwert 10g beträgt. 9. Verfahren (20) zum Betreiben eines Sensorsystems (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, mit den Schritten: Erfassen (21 ) eines Wertes der momentanen Beschleunigung des Sensorsystems (10); Vergleichen (22) des erfassten Werts der momentanen Beschleunigung mit einem vorgebbaren Schwellwert; Freigeben (24) der Infrarotbilddaten (4a) des Infrarotsensors (2), wenn der erfasste Wert den Schwellwert nicht oder nicht ausreichend lange überschritten hat; und Blockieren (25) der Infrarotbilddaten (4a) des Infrarotsensors (2) oder Deaktivieren des Infrarotsensors (2), wenn der erfasste Wert den Schwellwert für eine Zeitspanne größer als eine festgelegte Zeitspanne überschritten hat. 10. Verfahren (20) nach Anspruch 9, weiterhin mit dem Schritt: Kombinieren der Infrarotbilddaten (4a) mit dem erfassten Wert der momentanen Beschleunigung zum Ermitteln von Bewegungsparametern (4c) eines in den Infrarotbilddaten (4a) erfassten bewegten Objekts. |
Infrarotsensor mit Beschleunigungssensor und Verfahren zum Betreiben eines
Infrarotsensors
Die Erfindung betrifft ein System mit integriertem Infrarotsensor und
Beschleunigungssensor und ein Verfahren zum Betreiben eines Infrarotsensors mit einem Beschleunigungssensor, insbesondere für zivile Anwendungen.
Stand der Technik Infrarotsensoren, insbesondere im fernen Infrarotbereich (FIR,„far infrared"), werden für verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt, beispielsweise zur Fußgängererkennung in landbasierten Fahrzeugen oder für Wärmebildkameras. Die Infrarotsensoren können in einem Array aus mikro-elektromechanischen Strukturen (MEMS,„micro- electromechanical structures") hergestellt werden. Die Druckschriften DE 10 2008 041 587 A1 und WO 2007/147663 A1 beispielsweise offenbaren Infrarotsensoren auf MEMS- Basis.
Infrarotsensoren und Infrarotsensorarrays lassen sich außer in zivilen Anwendungen auch in militärischen Anwendungen einsetzen, beispielsweise in der Bildgebung für die
Steuerung von Raketen oder anderen militärischen Flugkörpern. Die Druckschrift US 6,279,478 B1 beispielsweise offenbart den Einsatz von Infrarotsensoren in einem
Sprengflugkörper. Daher werden Infrarotsensoren und Infrarotsensorarrays als sogenannte„Dual-Use"-Produkte eingestuft und können Nutzungs- oder
Exportbeschränkungen unterliegen, auch wenn sie eigentlich lediglich für zivile
Anwendungen vorgesehen sind.
Es besteht daher ein Bedarf an Infrarotsensoren und Infrarotsensorarrays, welche sich durch ihre eingeschränkte Funktionalität für militärische Anwendungen nicht eignen, und an Verfahren zum Betreiben von Infrarotsensoren und Infrarotsensorarrays, welche den Einsatz der Infrarotsensoren und Infrarotsensorarrays in militärischen Anwendungen nicht zulassen bzw. uninteressant machen. Offenbarung der Erfindung
Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem Aspekt eine Sensoranordnung, mit einem Infrarotsensor, welcher dazu ausgebildet ist, Infrarotstrahlung zu erfassen und
Infrarotbilddaten auszugeben, und mindestens einem Beschleunigungssensor, welcher dazu ausgebildet ist, eine momentane Beschleunigung der Sensoranordnung zu erfassen und Beschleunigungsdaten auszugeben, wobei die Ausgabe der Infrarotbilddaten aus dem Infrarotsensor blockiert wird, wenn die momentane Beschleunigung der
Sensoranordnung einen vorprogrammierten Schwellwert überschreitet.
Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem weiteren Aspekt ein Sensorsystem, mit einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung, und einer Auswerteschaltung, welche dazu ausgebildet ist, die Beschleunigungsdaten des Beschleunigungssensors zu empfangen und die momentane Beschleunigung der Sensoranordnung mit dem vorprogrammierten Schwellwert zu vergleichen, und in Abhängigkeit von dem Vergleich die Ausgabe der Infrarotbilddaten aus dem Infrarotsensor für eine vorbestimmte Zeitdauer zu blockieren.
Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Sensorsystems, mit den Schritten des Erfassens eines Wertes der momentanen Beschleunigung des Sensorsystems, des Vergleichens des erfassten Werts der momentanen Beschleunigung mit einem vorgebbaren Schwellwert, des Freigebens der Infrarotbilddaten des Infrarotsensors, wenn der erfasste Wert den Schwellwert nicht oder nicht ausreichend lange überschritten hat, und des Blockierens der Infrarotbilddaten des Infrarotsensors oder Deaktivierens des Infrarotsensors, wenn der erfasste Wert den Schwellwert für eine ausreichend lange Zeitspanne überschritten hat.
Vorteile der Erfindung
Es ist eine Idee der vorliegenden Erfindung, einen Beschleunigungssensor mit einem Infrarotsensor oder Infrarotsensorarray in einer Sensoranordnung zu integrieren, so dass bei Beschleunigungswerten der Sensoranordnung, die einen vorgegebenen Schwellwert überschreiten, der Infrarotsensor oder das Infrarotsensorarray deaktiviert bzw. deren Ausgabe von Sensordaten für eine bestimmte Zeitspanne unterbrochen werden. Dazu kann beispielsweise eine Auswerteschaltung vorgesehen sein, welche den Datenausgang des Infrarotsensors bzw. des Infrarotsensorarrays in Abhängigkeit von den durch den Beschleunigungssensor ermittelten Beschleunigungswerten blockiert bzw. freischaltet. Ein erheblicher Vorteil dieser Sensoranordnung besteht darin, dass die Verwendbarkeit für militärische Anwendungen durch diese Vorgehensweise erheblich eingeschränkt werden kann, da die in typischen zivilen Anwendungen auftretenden
Beschleunigungswerte erheblich geringer sind als die in typischen militärischen
Anwendungen auftretenden.
Besonders vorteilhaft ist es, den bzw. die Infrarotsensoren und den
Beschleunigungssensor monolithisch in einem Substrat zu integrieren. Dadurch kann einerseits Bauraum eingespart werden, andererseits wird dadurch ein Umgehen der eingeschränkten Sensordatenausgabe bei zu hohen Beschleunigungswerten durch Modifizieren oder Separieren des Infrarotsensors erschwert. Durch die Integration der verschiedenen Sensoren in einem Substrat können vertikale Integrationsansätze verfolgt werden, wodurch die Fertigungskosten gesenkt und die Herstellungsprozesse vereinfacht werden können.
Vorteilhafterweise kann der Beschleunigungssensor zusätzlich dazu genutzt werden, die Bewegungsrichtung eines durch den Infrarotsensor erfassten Objekts zu ermitteln.
Beispielsweise kann eine laterale Beschleunigung bzw. Geschwindigkeit des erfassten Objekts durch simultane Auswertung der Sensordaten des Infrarotsensors als auch der Beschleunigungsdaten des Beschleunigungssensors bestimmt werden. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Implementierung eines Nachtsichtgerätes für ein
landbasiertes Fahrzeug, beispielsweise ein Auto, wenn Lebewesen wie Fußgänger oder Wild, die sich vor dem Fahrzeug bewegen, erfasst werden. Durch die Bestimmung der Bewegungsrichtung des Fußgängers oder eines Tieres können automatisch
Ausweichmaßnahmen getroffen werden.
Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sensoranordnung können der Infrarotsensor und der mindestens eine Beschleunigungssensor mikro- elektromechanische Strukturen aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sensoranordnung können der Infrarotsensor und der mindestens eine Beschleunigungssensor monolithisch in einem Halbleitersubstrat integriert sein. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sensoranordnung kann der mindestens eine Beschleunigungssensor piezoresistive oder kapazitive
Erfassungselemente aufweisen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sensoranordnung kann der mindestens eine Beschleunigungssensor dazu ausgebildet sein, eine in
Erfassungsrichtung des Infrarotsensors gerichtete Beschleunigung zu erfassen.
Militärische Anwendungen sind häufig auf bildgebende Verfahren in Bewegungsrichtung des Infrarotsensors ausgerichtet. Diese Nutzung wird bei Ermittlung der Beschleunigung des Sensorsystems in Blickrichtung des Infrarotsensors, beispielsweise bei einem Raketenstart, wirkungsvoll unterbunden.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensorsystems kann die Auswerteschaltung weiterhin dazu ausgelegt sein, die Ausgabe der Infrarotbilddaten durch den Infrarotsensor für eine vorbestimmte Zeitdauer zu blockieren, wenn die momentane Beschleunigung der Sensoranordnung den vorprogrammierten Schwellwert länger als eine vorbestimmte Zeitspanne überschreitet. Dies bietet den Vorteil, dass kurzfristige Überschreitungen des Schwellwerts, beispielsweise bei einem Herunterfallen des das Sensorsystem verwendenden Gerätes, bei der Freigabe der Infrarotbilddaten außer Betracht bleiben.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensorsystems kann der vorgebbare Schwellwert 10g betragen. Dies bietet den Vorteil, dass das
Sensorsystem für zivile Anwendungen nahezu uneingeschränkt einsatzfähig bleibt.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Verfahren weiterhin den Schritt des Kombinierens der Infrarotbilddaten mit dem erfassten Wert der momentanen Beschleunigung zum Ermitteln von Bewegungsparametern eines in den Infrarotbilddaten erfassten bewegten Objekts aufweisen.
Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Sensorsystems mit einem
Infrarotsensor und einem Beschleunigungssensor gemäß einer
Ausführungsform; Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Sensorsystems mit einem
Infrarotsensor und einem Beschleunigungssensor gemäß einer weiteren Ausführungsform; Fig. 3 eine schematische Darstellung einer MEMS-Sensoranordnung mit einem
Infrarotsensorpixel und drei Beschleunigungssensoren gemäß einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Querschnitts durch die
Sensoranordnung aus Fig. 1 ; und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Betreiben eines
Sensorsystems gemäß einer weiteren Ausführungsform. Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Sensorsystems 10 mit einer
Sensoranordnung 1 und einer Auswerteschaltung 4. Die Sensoranordnung 1 kann beispielsweise einen Infrarotsensor 2 bzw. ein Infrarotsensorarray 2 und mindestens einen Beschleunigungssensor 3 aufweisen. Die Sensoranordnung 1 kann beispielsweise Sensoren auf mikro-elektromechanischer Basis (MEMS-Sensoren) aufweisen und zum Beispiel in SOI-Technik („Silicon on insulator") ausgebildet sein. Die Anzahl der
Infrarotsensoren 2 bzw. der Pixel des Infrarotsensorarrays 2 sowie die Anzahl der Beschleunigungssensoren 3 sind in Fig. 1 nur beispielhaft dargestellt und prinzipiell nicht begrenzt. Der Infrarotsensor 2 kann beispielsweise dazu ausgelegt sein, Strahlung im fernen Infrarotbereich (FIR,„far infrared") von einem abzubildenden Objekt zu erfassen, und Infrarotbilddaten 4a auszugeben. Dabei kann der Infrarotsensor 2 bzw. das
Infrarotsensorarray 2 eine Haupterfassungsrichtung aufweisen, welche im Wesentlichen senkrecht zur aktiven Oberfläche der Sensoranordnung 1 steht. Diese
Haupterfassungsrichtung wird im Folgenden als Blickrichtung des Infrarotsensors 2 bzw. des Infrarotsensorarrays 2 bezeichnet.
Der Beschleunigungssensor 3 kann dazu ausgelegt sein, eine Beschleunigung der Sensoranordnung 1 zu erfassen und Werte der erfassten Beschleunigung als
Beschleunigungsdaten 4b auszugeben. Dabei kann der Beschleunigungssensor 3 beispielsweise Beschleunigungen erfassen, welche im Wesentlichen in senkrechter Richtung zur aktiven Oberfläche der Sensoranordnung 1 auftreten, das heißt, in
Blickrichtung des Infrarotsensors 2 bzw. des Infrarotsensorarrays 2. Es können auch weitere, in Fig. 1 nicht explizit dargestellte Beschleunigungssensoren verwendet werden, die Beschleunigungen der Sensoranordnung 1 in anderen Raumrichtungen erfassen.
Die Infrarotbilddaten 4a und die Beschleunigungsdaten 4b können an die
Auswerteschaltung 4c übergeben werden, welche die Daten kombinieren kann, um Bewegungsparameter 4c auszugeben, welche ein bewegtes Objekt, welches durch den Infrarotsensor 2 bzw. das Infrarotsensorarray 2 bildgebend erfasst wird, kennzeichnet.
Die Ausgabe der Infrarotbilddaten 4a durch den Infrarotsensor 2 kann blockiert werden, wenn die momentane Beschleunigung der Sensoranordnung 1 einen vorgebbaren
Schwellwert, beispielsweise 10g, überschreitet. Dazu kann die Auswerteschaltung 4 dazu ausgelegt sein, die Beschleunigungsdaten 4b des Beschleunigungssensors 3 zu empfangen und die momentane Beschleunigung der Sensoranordnung 1 mit dem vorprogrammierten Schwellwert zu vergleichen, und in Abhängigkeit von dem Vergleich die Ausgabe der Infrarotbilddaten 4a durch den Infrarotsensor 2 für eine vorbestimmte
Zeitdauer zu blockieren oder den Infrarotsensor 2 entsprechend temporär zu deaktivieren. Die vorbestimmte Zeitdauer kann beispielsweise einige Sekunden betragen.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Sensorsystems 10 mit einer
Sensoranordnung 1 und einer Auswerteschaltung 4 gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiel. Die Sensoranordnung 1 kann beispielsweise einen Infrarotsensor 2 bzw. ein Infrarotsensorarray 2 und mindestens einen Beschleunigungssensor 3 aufweisen. Der Unterschied zwischen der Sensoranordnung 1 in Fig. 1 und der
Sensoranordnung 1 in Fig. 2 besteht im Wesentlichen darin, dass in den Infrarotsensor 2 bzw. das Infrarotsensorarray 2 eine Auswertelogik 2c integriert ist, welche dazu ausgelegt ist, die Beschleunigungsdaten 4b des Beschleunigungssensors 3 auszuwerten und in Abhängigkeit von dem Vergleich die Ausgabe der Infrarotbilddaten 4a durch den
Infrarotsensor 2 für eine vorbestimmte Zeitdauer zu blockieren. Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer MEMS-Sensoranordnung 1 mit einem Infrarotsensorpixel 2 und drei Beschleunigungssensoren 3, 5 und 6. Der
Infrarotsensorpixel 2 kann beispielsweise über zwei in Reihe geschaltete Dioden 2a, 2b als mikro-elektromechanische Strukturen (MEMS) verfügen. Dabei ist die Anzahl der Dioden 2a, 2b jedoch prinzipiell nicht begrenzt. Der Beschleunigungssensor 3 ist beispielhaft als z-Beschleunigungssensor dargestellt, welcher ein MEMS-
Erfassungselement 3a aufweist, welches beispielsweise piezoelektrisch an ein Substrat der Sensoranordnung 1 angekoppelt sein kann. In ähnlicher Weise sind die
Beschleunigungssensoren 5 und 6 als laterale Beschleunigungssensoren dargestellt, die entsprechende MEMS-Erfassungselemente 5a bzw. 6a aufweisen, die beispielsweise piezoelektrisch oder piezoresistiv an das Substrat der Sensoranordnung 1 angekoppelt sein können. Der Infrarotsensorpixel 2 und die drei Beschleunigungssensoren 3, 5 und 6 sind dabei monolithisch in einem MEMS-Substrat integriert, das heißt, die MEMS- Funktionalität des Infrarotsensorpixels 2 und der drei Beschleunigungssensoren 3, 5 und 6 sind auf derselben aktiven Oberfläche des MEMS-Substrats integriert. Die
monolithische Integration der Infrarotsensorpixel 2 und der Beschleunigungssensoren 3, 5 und 6 bietet den Vorteil, dass ein Umprogrammierung der Funktionsweise, das heißt, ein Aufheben des Blockierens der Ausgabe von Infrarotbilddaten 4a bei Überschreitung einer Schwellwertbeschleunigung, nicht ohne weiteres durchgeführt werden kann.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Querschnittansicht durch die
Sensoranordnung 1 , insbesondere durch den Infrarotsensorpixel 2 und den
Beschleunigungssensor 3. Die Sensoranordnung 1 kann auf einem Substrat 13, beispielsweise einem Halbleitersubstrat wie Silizium, ausgebildet sein. Auf dem Substrat 13 kann eine Epitaxieschicht 12 oder eine Deviceschicht 12 (bei SOI-Technik) aufgebracht sein. Über der Epitaxie- bzw. Deviceschicht 12 kann eine Isolationsschicht 1 1 aufgebracht sein, zum Beispiel aus Siliziumoxid. Der Infrarotsensorpixel 2 kann dotierte Diodeninseln 2a, 2b aufweisen, welche Metallisierungsstrukturen 18 zur elektrischen Kontaktierung beinhalten. Ferner können Kontaktierungsschichten 17 als elektrische Zuleitungen zu den Diodeninseln 2a, 2b vorgesehen werden. Die Diodeninseln 2a, 2b können über eine Kavernenstruktur 14 unterhalb der Inseln in dem Substrat 13 bzw. der Epitaxie- bzw. Deviceschicht 12 vom Substrat durch einen Freiätzschritt beabstandet werden, um den Infrarotsensorpixel 2 von der Umgebungstemperatur abzukoppeln. Dazu können Ätzkanäle in die Isolationsschicht 1 1 eingebracht werden, durch die ein Freiätzen der Epitaxie- bzw. Deviceschicht 12 sowie des Substrats 13 erfolgen kann.
Im selben Freiätzschritt kann auch ein Freiätzen einer Kavernenstruktur 15 unterhalb eines Erfassungselements 3a des Beschleunigungssensors 3 erfolgen. Das
Erfassungselement 3a kann eine träge Masse des Beschleunigungssensors 3 darstellen und eine weitere Metallisierungsstruktur 19 aufweisen. Der Beschleunigungssensor 3 kann beispielsweise kapazitiv gegenüber dem Substrat 13 getrennt sein, oder auf dem piezoresistiven Effekt beruhen. Es sollte dabei klar sein, dass viele Möglichkeiten bestehen, einen Beschleunigungssensor 3 in MEMS-Struktur auszuformen, und dass die Art der Beschleunigungssensoren 3, 5 und 6 grundsätzlich frei gewählt werden kann. Die Sensoranordnung 1 kann unter Einschluss von Vakuum verkappt werden, so dass die Infrarotsensorpixel 2 und die Beschleunigungssensoren 3, 5 und 6 entsprechend isoliert und vor externen Einflüssen geschützt sind. Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens 20 zum Betreiben eines Sensorsystems, insbesondere eines Sensorsystems 10, wie im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 4 beschrieben. Das Verfahren 20 kann beispielsweise zum Beschränken der Verwendbarkeit des Sensorsystems 10 auf zivile Anwendungen wie Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräte oder ähnliche Gebiete eingesetzt werden.
In einem ersten Schritt 21 kann zunächst ein Erfassen eines Wertes der momentanen Beschleunigung des Sensorsystems 10 bzw. der Sensoranordnung 1 erfolgen. Dazu können beispielsweise Ausgabedaten 4b mindestens eines der Beschleunigungssensoren 3, 5 und 6 der Sensoranordnung 1 ausgewertet werden. Die Auswertung kann dabei durch die Auswerteschaltung 4 erfolgen. In einem zweiten Schritt 22 kann ein Vergleichen des erfassten Werts der momentanen Beschleunigung mit einem vorprogrammierten Schwellwert erfolgen. Der vorgebbare Schwellwert kann dabei je nach Anwendungsfall definiert werden. Beispielsweise kann der Schwellwert 10g betragen. Es kann aber auch möglich sein, einen höheren oder geringeren Schwellwert einzuprogrammieren.
In einem Schritt 23 kann bestimmt werden, ob der erfasste Wert der momentanen
Beschleunigung den Schwellwert überschreitet. Dabei kann beispielsweise lediglich ein einfacher Momentanwertvergleich erfolgen. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass ein Überschreiten des Schwellwerts erst dann festgelegt wird, wenn der erfasste Wert für mindestens eine vorgebbare Zeitspanne über dem Schwellwert liegt. Die Zeitspanne kann beispielsweise eine Sekunde betragen. Die Zeitspanne kann jedoch je nach
Anwendungsfall auch höher oder niedriger gewählt werden. Wenn in dem Schritt 23 festgelegt worden ist, dass der erfasste Wert den Schwellwert nicht oder nicht
ausreichend lange überschritten hat, wird in dem Schritt 24 die Freigabe der Sensordaten bzw. Infrarotbilddaten 4a des Infrarotsensors 2 bzw. der Infrarotsensorarrays 2 veranlasst. Danach kann eine erneute Überprüfung bzw. Überwachung der Beschleunigungswerte des Sensorsystems 10 beginnend bei Schritt 21 erfolgen.
Wenn in dem Schritt 23 festgelegt worden ist, dass der erfasste Wert den Schwellwert für eine ausreichend lange Zeitspanne überschritten hat, wird in dem Schritt 25 ein
Blockieren der Sensordaten bzw. Infrarotbilddaten 4a des Infrarotsensors 2 bzw. der Infrarotsensorarrays 2 oder ein Deaktivieren des Infrarotsensors 2 bzw. der
Infrarotsensorarrays 2 veranlasst. Diese Blockade bzw. Deaktivierung kann für eine vorbestimmte Zeitdauer aufrechterhalten werden, beispielsweise für einige Sekunden. Erst nach Ablauf dieser Zeitdauer kann eine erneute Überprüfung bzw. Überwachung der Beschleunigungswerte des Sensorsystems 10 beginnend bei Schritt 21 erfolgen. Dadurch wird das Sensorsystem 10 für militärische Anwendungen unbrauchbar gemacht, da dort häufig und über längere Zeiträume hohe Beschleunigungswerte auftreten und hohe Bildwiederholraten nötig sind, um schnell fliegende Objekte verfolgen zu können. Durch eine geeignete Vorgabe des Schwellwerts kann die militärische Nutzung des
Sensorsystems 10 ausgeschlossen werden, während zivile Nutzungen ohne substantielle Einschränkungen weiterhin möglich bleiben.
Wenn geeignete Beschleunigungssensoren 3, 5 oder 6 verwendet werden, kann optional auch ein Kombinieren der Beschleunigungsdaten 4b mit den Infrarotbilddaten 4a erfolgen, um die Bewegung eines in den Infrarotbilddaten 4a erfassten bewegten Objekts abzubilden. Dies kann beispielsweise in der Auswerteschaltung 4 erfolgen, wenn laterale Beschleunigungswerte der lateralen Beschleunigungssensoren 5 und/oder 6 vorliegen.
Die Auswerteschaltung 4 kann dann Bewegungsparameter 4c des Fahrzeugs bzw. Geräts ausgeben, so dass bei einem Einsatz des Sensorsystems 10 beispielsweise in einem Nachtsichtgerät eines Fahrzeugs Ausweichmaßnahmen auf der Basis der
Bewegungstrajektorien getroffen werden können, wenn der Infrarotsensor 2 einen Fußgänger, ein Tier oder ein sonstiges bewegtes Objekt erfasst hat.