Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
INHALED AIR SUPPLYING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/089961
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an inhaled air supplying device, in particular, an endotracheal tube or a tracheostoma cannula comprising at least one tube (1) and at least one cuff (2) which is fillable with a fluid and arranged outside of the tube for sealing said tube against an air conduit wall (10). In order to provide inhaled air supplying devices devoid of known disadvantages, the invention is characterised in that the cuff comprises, at least sectionally, a wear-resistant surface layer (6, 7) whose thickness is less than 10 µm and which modifies the surface of the device material.

Inventors:
SCHNELL RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/060282
Publication Date:
August 31, 2006
Filing Date:
February 24, 2006
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
TRACOE MEDICAL GMBH (DE)
SCHNELL RALF (DE)
International Classes:
A61M16/04; A61L29/00; A61L31/00
Domestic Patent References:
WO2004096330A22004-11-11
Foreign References:
DE19855521A12000-06-08
DE3921524A11991-01-10
US20040236365A12004-11-25
US20040112388A12004-06-17
US20030066532A12003-04-10
US20030213492A12003-11-20
US20050015105A12005-01-20
Attorney, Agent or Firm:
Weber, Dieter (Seiffert Liek, Postfach 61 45 Wiesbaden, DE)
Download PDF:
Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Vorrichtung zur Atemluftzuführung, insbesondere Endotrachealtubus oder Tracheosto miekanüle, mit mindestens einem Tubus und mindestens einer mit einem Fluid befüllba ren und an der Außenseite des Tubus vorgesehenen Manschette zur Abdichtung des Tubus gegenüber der Wand der Luftröhre, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Manschette abschnittsweise eine die Oberfläche des Materials der Vorrichtung verändernde, abriebfeste Oberflächenschicht (6, 7) mit einer Schichtdicke von weniger als 10 μm aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette aus einer flexiblen, dünnwandigen Kunststoffolie besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie den Tubus in Form eines aufgeweiteten Schlauchabschnittes umgreift und an diesem befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie auf mindestens einer ihrer Seiten eine wasserundurchlässige Schicht aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserundurchlässige Beschichtung aus einem Metall besteht, welches aus der Gruppe der folgenden Substanzen oder Kombinationen hieraus ausgewählt ist: Siliciumdioxid, Metalle, Metalloxide oder andere anorganische Beschichtungen, Silane, Siloxane sowie fluorierte Kohlenwasserstoffe, wie Teflon.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette auf ihrer dem Tubus abgewandten Außenseite mit dem wasserundurchlässigen Material beschichtet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite der Manschette eine zusätzliche hydrophobisierende Schicht aufgebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobisierende Schicht aus einem Material besteht, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus fluorierten Kohlenwasserstoffen, Silanen oder Siloxanen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Folie, aus welchem die Manschette besteht, ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Polyurethan, PVC, SEBS und Silikon.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine Wandstärke von weniger als 100 μm (0,1 mm) und vorzugsweise mehr als 5 μm hat.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Folie zwischen 10 und 50 μm liegt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Folie zwischen 15 und 30 μm beträgt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht sowohl wasserundurchlässig als auch hydrophob ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Man schettenbeschichtung eine Plasmabeschichtung ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Oberflächensegregation eines im Manschettenmaterial enthaltenen Additivs, insbesondere Polymers, vorzugsweise fluorhaltige Polymere, Silane oder SiIo xane bzw. deren Copolymeren mit dem Manschettenmaterial erzeugt wird.
16. Manschette nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Manschettenmaterial anorganische Partikel, wie vorzugsweise SiO2, BaSo4 oder TiO2 enthält, die als Diffusionsbarriere fungieren bzw. das freie Volumen im Polymer reduzieren und somit die Diffusion/Migration von Molekülen wie z. B. Wasser verringern.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht hydrophob ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht einen im Vergleich zu dem Material der Vorrichtung verringerten Reibungskoeffizienten aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht schmutzabweisend und/oder selbstreinigend ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Oberflächenschicht weniger als 5 μm, vorzugsweise weniger als 3 μm und besonders bevorzugt weniger als 1 μm und zum Beispiel zwischen 0,05 μm und 0,5 μm beträgt.
21. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch chemische oder physikalische Bindung an der Vorrichtung verankert ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht eine Plasmabeschichtung ist.
23. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht fluorhaltig ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht Silikon, silan oder siloxanhaltig ist.
25. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht CF4, C2F6, ein Silan, vorzugsweise Tetramethylsilan, oder ein Siloxan ist, bzw. ein entsprechendes Polymer aufweist.
26. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Segregation eines Additivs, insbesondere eines Copolymers, an die Oberfläche des Tubus bzw. Manschettenmaterials hergestellt ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht Silber oder Silberionen enthält.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht mit Silber bedampft ist.
29. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette aus einem intrinsisch hydrophoben Polymermaterial besteht.
30. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Tubus beschichtet ist.
31. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Larynxmaske ist.
Description:
Vorrichtung zur Atemluftzuführung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Atemluftzuführung mit mindestens einem Tubus.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Vorrichtungen zur Atemluftzuführung bekannt. Solche Vorrichtungen finden vor allem als sogenannte Endotrachealtuben zur künstlichen Beatmung von Patienten in der Intensiv- und Operationsmedizin Verwendung. Dabei wird der Endotrachealtubus durch die Nase bzw. den Mund des Patienten bis in die Luftröhre bzw. den oberen Bronchialbereich geführt.

Darüber hinaus werden derartige Vorrichtungen als sogenannte Tracheostomiekanülen zur Beatmung von Patienten mit Luftröhrenschnitt verwendet. Diese Tracheostomiekanülen können auch zur dauerhaften selbständigen Atmung des Patienten eingesetzt werden, z.B. nach Kehlkopfoperationen. Dabei werden die Tracheostomiekanülen durch den Luftröhrenschnitt in die Luftröhre eingeführt, wo sie sich ebenfalls bis in den oberen Bronchialbereich erstrecken.

Die Tuben bilden jeweils ein durchgehendes Lumen, welches den Brochialbereich des Patienten mit der Umgebungsluft oder auch mit einem Beatmungsautomaten verbinden.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen bestehen zumeist aus verschiedenen Kunststoffen, die flexibel sind sowie preiswert unter sterilen Bedingungen herstellbar sind. Die aus dem Stand der Technik bekannten Tuben weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie aufgrund der Beschaffenheit der Kunststoffmaterialien einen hohen Reibungskoeffizienten aufweisen. Dies ist insbesondere bei der Intubation, d.h. der Einführung des Tubus durch den Mund, die Nase oder durch den Luftröhrenschnitt nachteilig. Aufgrund der erhöhten Reibung zwischen den Vorrichtungen und den beteiligten Organen des Patienten ist bei der Intubation ein erheblicher Kraftaufwand von Ärzten und Pflegern erforderlich. Darüber hinaus kann es in Folge der Reibung zu Verletzungen der beteiligten Organe kommen.

Die für die Herstellung der Tuben verwendeten Kunststoffmaterialien nehmen Verunreinigungen, insbesondere mit Speichel vermengte Sekretionen und Speisereste schnell an und verschmutzen an ihrer Oberfläche. Dabei kommt es insbesondere bei längerer Beatmung über die Tuben zu einem Verkleben bzw. Verkrusten der Tuben. Die sich an der Oberfläche der Tuben anlagernden Verunreinigungen bilden den Nährboden für bakterielle Infektionen der Atemwegsorgane.

Eine häufige Komplikation bei der (Be-) Atmung von Patienten über Tuben der zuvor beschriebenen Art ist die sogenannte Aspiration. Dabei dringen infolge der durch die in die Atemwege eingeführten Tuben ausgeschaltete Schutzreflexe flüssige oder feste Stoffe in die Atemwege ein, wodurch es zu Verlegungen der Atemwege und in Folge dessen zu Hypoxien kommt. Darüber hinaus bilden die Verunreinigungen im Bereich der Bronchien Brutstätten für Bakterien und Keime, so daß bei der Beatmung über Tuben sehr häufig Pneumonien zu den Folgeerkrankungen der Beatmung gehören.

Um während der Atemluftversorgung über einen Tubus eine Aspiration, d.h. das Eindringen von flüssigen und festen Stoffen in den Bronchialbereich, zu verhindern, sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise der EP 0 930 909 B1 sogenannte "Cuffs" bekannt. Diese sind aufblasbare oder mit einem anderen Fluid befüllbare flexible Manschetten, welche an der Außenseite des Tubus vorgesehen und im allgemeinen fest mit diesem verbunden sind. Die Manschetten sind so am Tubus angeordnet, daß sie im oberen Bereich der Luftröhre zu liegen kommen. Im aufgeblasenen bzw. befüllten Zustand füllen sie die Luftröhre außerhalb des Tubus aus und dichten die Außenseite des Tubus gegenüber der Wand der Luftröhre ab und verhindern so, daß Flüssigkeiten oder feste Stoffe, z.B. Speisereste, durch das Lumen zwischen der Außenwand des Tubus und der Wand der Speiseröhre hindurch bis in den Bereich der Bronchien gelangen.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Niederdruckmanschetten haben gewisse Nachteile, da sie, um eine Abdichtung zu ermöglichen, einen Durchmesser aufweisen müssen, welcher grundsätzlich größer sein muß als der Innendurchmesser der Luftröhre. Dabei kommt es bei be- füllter Manschette zur Bildung von Falten im Material der Manschette, welche sich vom Außenumfang der Manschette radial nach innen erstrecken. Diese Falten bilden Durchlaßkanäle, durch welche Flüssigkeiten bis in den Bronchialbereich gelangen können.

Dabei hat sich herausgestellt, daß sich die Falten bevorzugt in Längsrichtung der Manschette erstrecken, wobei sich auch Falten überkreuzen oder aneinander anschließen können, was im Ergebnis jedenfalls dazu führt, daß sich zwischen diesen Faltenwänden kleine Zwischenräume bilden, die sich aufgrund der begrenzten Duktilität des Folienmaterials, auch wenn dieses hochflexibel ist, nicht vollständig schließen. Das heißt, insbesondere am radial inneren Ende der Falten bilden sich sogenannte „Faltenösen", die eine gewisse Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und somit auch für die sich in der Trachea ansammelnden Sekrete haben, die somit in die Lunge gelangen können und dabei sehr häufig Pneumonien auslösen. Auch am Übergang derartiger Falten zu der Wand der Trachea bilden sich in etwa dreieckige Zwickel, die Durchgangsöffnungen bzw. -kanäle zwischen Trachea und Manschette und entlang der Außenseite der Manschette definieren.

Aus diesem Grund besteht eine Tendenz in Richtung für Manschetten mit noch höherer Flexibilität, um derartige Durchgangskanäle zu vermeiden bzw. noch enger und damit undurchlässiger zu machen, was man im allgemeinen durch eine Verringerung der Wandstärke der Manschette erreicht, wobei bereits Folien mit Wandstärken von nur 5 μm verwendet werden.

Es kommt allerdings vor, daß sich die Manschetten mit Wasser/Sekret füllen. Je dünner die Manschetten sind, desto rascher kann die Flüssigkeit durch die Manschettenwand hindurchtreten (diffundieren/migrieren). Dies gilt auch, wenn die Manschetten möglicherweise sehr enge Falten bilden, durch die kaum noch Sekret hindurchtritt.

Hinzu kommt das Problem, daß das extrem dünnwandige Manschettenmaterial schwierig zu handhaben ist und auch leicht beschädigt werden kann.

Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen zur Atemluftzuführung bereitzustellen, welche die vorgenannten Nachteile vermeiden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Vorrichtung zur Atemluftzuführung mit mindestens einem Tubus und mindestens einer mit einem Fluid befüllbaren und an der Außenseite des Tubus vorgesehenen Manschette zur Abdichtung des Tubus gegenüber der Wand der Luftröhre bereitgestellt wird, wobei mindestens die Manschette mindestens abschnittsweise eine die Oberfläche des Materials der Vorrichtung verändernde, abriebfeste Oberflächenschicht (6, 7) mit einer Schichtdicke von weniger als 10 μm aufweist

Auf diese Weise bleiben die Vorteile des verwendeten Grundmaterials, wie z. B. Flexibilität und preiswerte Herstellung, weiterhin erhalten, während die Oberflächeneigenschaften der Kunststoffelemente der Vorrichtung mit Hilfe geeigneter Ausbildung der Oberflächenschicht, insbesondere durch Beschichtung, gezielt verändert und anwendungsbezogen eingestellt werden.

Zweckmäßigerweise ist die Manschette eine sogenannte "high volume low pressure"- Manschette. Diese zeichnet sich dadurch aus, daß sie nur eine geringe Wandstärke aufweist und der Außendurchmesser des Manschettenballons größer ist als der Durchmesser der Luftröhre. Beim Füllen paßt sich die Manschette daher unter Ausbildung von Falten den Konturen der Luftröhre an. Eine Abdichtung durch diese Manschetten ist bereits bei verhältnismäßig geringen Drücken (typischerweise 20 Millibar) möglich. Aufgrund der geringen Drücke wird eine Schädigung der Luftröhre vermieden.

Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Manschette aus einer flexiblen, dünnwandigen Kunststoffolie besteht. Dabei sind Ausführungsformen bevorzugt, bei welchen die Kunststoffolie den

Tubus in Form eines aufgeweiteten Schlauchabschnitts umgreift. Insbesondere bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die Folie auf mindestens einer ihrer Seiten eine wasserundurchlässige Schicht aufweist.

Die Beschichtung mit einem wasserundurchlässigen Material ermöglicht es, für die Manschette dennoch sehr dünnwandiges Folienmaterial zu verwenden, das hochflexibel ist und extrem kleine Faltenzwischenräume bildet, und das seinerseits dennoch nicht selbst wasser- bzw. wasserdampfdurchlässig ist. Der Begriff „wasserundurchlässig", der auch „wasserdampfundurchlässig" einschließen soll, ist dabei selbstverständlich in dem gegebnen technischen Zusammenhang zu interpretieren, d. h. eine gewisse verbleibende, minimale Wasserdurchlässigkeit, die für den praktischen Gebrauch toleriert werden kann, mag nach wie vor vorhanden sein. Wesentlich ist aber, das die Wasserdurchlässigkeit z. B. einer weichen Polyurethanfolie von 5 μ Wandstärke auf einen Bruchteil von weniger als 1/3, vorzugsweise auf weniger als 1/10 oder gar unter 1/100 reduziert wird. Bei einer wasserundurchlässigen Schicht kommt es hingegen nicht auf die Dicke der Schicht an, so daß diese auch dicker als 10 μm sein kann, wobei die Abriebfestigkeit der Schicht lediglich eine bevorzugte Ausführungsform darstellt.

Das Folienmaterial kann dabei ausgewählt werden aus einer Gruppe, die besteht aus Polyurethan, Polyester, PET und PVC, wobei Polyurethan am meisten bevorzugt ist, weil es zum einen ein sehr gewebeverträgliches Material ist und zum anderen auch in sehr weicher und duktiler Form hergestellt werden kann. Je weicher und duktiler das Folienmaterial ist, desto kleiner sind bei gegebenener Wandstärke auch die entstehenden Faltenösen oder Zwickel am Übergang zwischen der Falte einer Manschette und der Trachea. Polyurethan ist beispielsweise in unterschiedlichen Härten herstellbar. Dabei haben allerdings besonders weiche Materialien den Nachteil, daß sie auch an Reißfestigkeit verlieren, so daß insofern ein Kompromiß zwischen Reißfestigkeit und Duktilität geschlossen werden muß. Der Nachteil der relativ hohen Wasser- bzw. Wasserdampfdurchlässigkeit von dünnwandigem (und womöglich auch weichem) Polyurethan wird dabei durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen problemlos ausgeglichen.

Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Manschette auf ihrer dem Tubus abgewandten Außenseite mit dem wasserundurchlässigen Material beschichtet ist.

Zweckmäßigerweise sollte die Folie eine Wandstärke von weniger als 100 μm haben, wobei andererseits auch Wandstärken von mehr als 5 μm aus praktischen Gründen bevorzugt werden. Wandstärken von 10 μm bis 50 μm haben sich in der Praxis als geeignet erwiesen, wobei eine Wandstärke der Folie im Bereich von 15 bis 30 μm für die vorliegende Erfindung am meisten bevorzugt ist.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus vorgesehen, daß eine zusätzliche, hydrophobisierende Schicht auf der Außenseite der Manschette bzw. des Folienmaterials, aus welchem die Manschette besteht, aufgebracht ist. Dabei wird eine solche zusätzliche, hydrophobisierende Schicht z. B. auf einer bereits aufgebrachten wasserundurchlässigen Beschichtung aufgebracht oder aber die wasserundurchlässige Be- schichtung befindet sich auf der anderen Seite der Folie, die als Innenseite der Manschette dient.

Im Idealfall lassen sich auch Beschichtungsmaterialien finden, die eine gute Gewebeverträglichkeit haben, gut auf dem Folienmaterial, insbesondere Polyurethan, haften und schließlich auch sowohl wasserundurchlässig als auch hydrophob sind.

Materialien, die als wasserundurchlässige Beschichtungen in Frage kommen, stehen in einer sehr vielfältigen Form zur Verfügung. Insbesondere sind zahlreichen anorganische Beschichtungen hierfür geeignet, wie z. B. Metalle oder Siliciumdioxid, und andererseits auch organische Beschichtungen, wie z. B. fluorierte Kohlenwasserstoffe wie Teflon oder Silan. Wenn die Beschichtung auf der Innenseite der Manschette erfolgt oder aber durch eine zusätzlich aufgebrachte hydrophobe Schicht abgedeckt wird, spielt auch die Gewebeverträglichkeit oder Körperverträglichkeit nur eine geringe Rolle, obwohl es grundsätzlich bevorzugt ist, dennoch körperverträgliche und ungiftige Beschichtungsmaterialien zu verwenden, selbst wenn diese in der Regel nicht mit Körperteilen in Berührung kommen.

Insbesondere die Kombination einer wasserundurchlässigen mit einer hydrophoben Beschichtung hat den Vorteil, daß man nicht notwendigerweise auf die Verwendung extrem dünnwandiger Folien im Bereich von 5 μm oder gar noch darunter angewiesen ist, da durch die hydrophobe Beschichtung ein Hindurchtreten von flüssigem Sekret durch die von den Falten gebildeten Zwischenräume selbst dann verhindert wird, wenn diese etwas größere Abmessungen haben, wie es bei der Verwendung entsprechend dickerer Folien unvermeidlich erscheint.

Dabei hat sich herausgestellt, daß Folienwandstärken in der Größenordnung von ca. 25 μm (genauer gesagt im Bereich von 15 bis 30 μm) sehr gut handhabbar sind und bei einer entsprechenden, kombinierten Beschichtung mit einem wasserundurchlässigen und einem hydrophoben Material zu Manschetten führen, die im Vergleich zu allen bekannten Manschetten die günstigsten Eigenschaften aufweisen, was zum einen ihre Handhabbarkeit und Sicherheit (zum Beispiel gegen unbeabsichtigte Beschädigungen), zum anderen aber auch ihre Funktion betrifft. Diese Manschetten sind dünnwandig und flexibel genug, um sich bei einem geringen Überdruck dicht an die Wand der Trachea anzulegen, wobei die entstehenden Falten hinreichend klein sind, um zumindest aufgrund der zusätzlichen hydrophoben Beschichtung den Durchtritt von Sekret durch die Faltenzwischenräume zu verhindern.

Dabei können sowohl die wasserundurchlässigen Beschichtungen als auch die hydrophoben Beschichtungen in sehr geringen Schichtdicken aufgebracht werden, die die mechanischen Eigenschaften der Folien und insbesondere deren Flexibilität und Duktilität nicht negativ beeinflussen. Vorzugsweise beträgt die Dicke der wasserundurchlässigen Schicht weniger als 5 μm, insbesondere weniger als 1 μm und besonders bevorzugt weniger als 200 nm. Das gleiche gilt auch für die hydrophobe Beschichtung, so daß, wenn jede der beiden Schichten beispielsweise nur etwa 100 nm dick ist, die gesamte Dicke der Beschichtungen bei einer Folie mit einer Wandstärke von 20 μm nur 1 % ausmacht und damit für die mechanischen Eigenschaften der Folie vernachlässigbar ist.

Vor allem wird beispielsweise durch eine hydrophobe Oberflächenschicht der vorstehend beschriebenen Manschetten verhindert, daß trotz einer gewissen Faltenbildung das Sekret, welches sich oberhalb der Manschette ansammelt, in die unvermeidbaren Falten der Manschetten bzw. durch diese hindurch dringt, und zwar selbst dann, wenn aufgrund der maximalen lichten Weite dieser Falten das Sekret leicht entlang dieser Falten an der Manschette vorbei fließen würde, wenn deren Oberfläche nicht aus einem besonderen Material insbesondere einem hydrophoben Maetrial bestehen würde.

Eine besondere Oberflächenschicht ist auch zweckmäßig bei einer Manschette, die aus einem elastischem Material besteht, das sich beim Befüllen ausdehnt und sich dabei ohne Faltenbildung der Kontur der Luftröhre optimal anpaßt. Da auch eine solche Manschette keinen starken Druck auf die Wand der Trachea ausüben darf und auch insofern die latente Gefahr einer Undichtigkeit besteht., kann die Dichtigkeit einer solchen Manschette in der Trachea durch die angepaßte Oberflächenschicht weiter verbessert werden.

Bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Oberflächenschichten dünn sind, insbesondere eine Dicke von weniger als 5 μm, vorzugsweise weniger als 3 μm und besonders bevorzugt weniger als 1 μm, aufweisen. Für entscheidende Änderungen der Oberflächen reichen sehr düne Schichtdicken von sogar weniger als 500 oder 200 nm ohne weiteres aus. Oft genügen hierfür Schichtstärken unter 100 nm oder sogar monomolekulare bzw. monoatomare Lagen von wenigen nm Stärke, welche die untere Grenze der Schichtdicke bei etwa 2 bis 5 nm definieren. Dünne Oberflächenschichten haben den Vorteil, daß sie die Flexibilität und/oder Elastizität des Grundmaterials im wesentlichen unbeeinflusst lassen. Dies ist insbesondere bei den zuvor genannten "high volume low pressure"-Manschetten vorteilhaft, bei welchen bereits das Material der Manschette zumeist weniger als 50 μm dick ist.

Die beanspruchte Abriebfestigkeit soll vor allem bei einem normalen Gebrauch beim Berühren, Anfassen, Sterilisieren und Einsetzen gegeben sein. Sie ist insbesondere bei einer chemischen

oder physikalischen Bindung der Oberflächenschicht an dem Kunststoffmaterial der Vorrichtung gegeben. Diese Eigenschaft soll die erfindungsgemäßen Oberflächenschichten vor allem von Cremes oder Gelen sowie quellfähigen Beschichtungen unterscheiden, welche auf die Oberfläche der Tuben mit relativ geringer Haftung aufgebracht sind, so daß bei deren Handhabung Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Integrität der Beschichtung nicht zu beeinträchtigen. Cremes oder Gele beispielsweise lassen sich nach dem Auftragen wieder abwischen, bzw. abreiben und zumindest lokal weitgehend entfernen. Diese Nachteile sollen durch die Abriebfestigkeit vermieden werden

Die vorgenannten abriebfesten Oberflächenschichten lassen sich heute in Dünnschichttechnologie auf verschiedene Weisen preiswert und rationell herstellen.

Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Oberflächenschicht eine Plasmabeschichtung ist.

Ist die Oberflächenschicht bzw. Beschichtung ein Polymer, so kann das Polymer bereits während des Herstellungsprozesses dem Grundmaterial zugeführt werden. Verwendet man hierzu Polymere bzw. Copolymere des Kunststoffmaterials der Vorrichtung, welche eine geringere Oberflächenspannung als das Kunststoffmaterial aufweisen, so kommt es bereits in der Schmelze zu einer Anreicherung des zugesetzten Polymers bzw. Copolymers an der Oberfläche. Auf diese Weise werden dünne Oberflächeschichten mit den Oberflächeneigenschaften des Polymers bzw. Copolymers gebildet.

Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Oberflächenschicht gegenüber dem Material der Vorrichtung einen verringerten Reibungskoeffizienten aufweist. Dies ermöglicht eine Einführung der Vorrichtung in die Atemwegsorgane des Patienten mit verringerter Kraft, wodurch insbesondere auch das Verletzungsrisiko für den Patienten minimiert wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Silber enthaltende Beschichtung auf, die im einfachsten Fall beispielsweise durch Bedampfung mit elementarem Silber hergestellt wird. Alternative könnte Silber bzw. könnten Silberionen in ein Beschichtungsmaterial, insbesondere in hydrophobes Beschichtungsmaterial eingebaut sein. Bekanntermaßen hat Silber eine antibakterielle Wirkung, die man sich auf diese Weise zunutze macht. Dabei kann eine aufgedampfte Silberschicht so dünn sein, daß sie die hydrophoben Eigenschaften einer darunter liegenden, hydrophoben Schicht nicht nachteilig beeinflusst. Die Hydrophobie der Oberflächenschicht bleibt also auch im Falle einer Silberbedampfung erhalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Oberflächenschicht schmutzabweisend, so daß sich keine Schmutzablagerungen an der Oberfläche der Vorrichtung, d.h. insbe-

sondere des Tubus und/oder der Manschette, anlagern können, welche als Brutstätte für Bakterien dienen können.

Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Oberflächenschicht selbstreinigend ist. Solche selbstreinigenden Oberflächenschichten sind beispielsweise aus der Bautechnik bekannt, wo sie es ermöglichen, den Reinigungsbedarf von Glasflächen erheblich zu reduzieren. Für eine solche selbstreinigende Oberflächenschicht kann es neben der Auswahl des geeigneten Oberflächenschichtmaterials erforderlich sein, die Oberfläche mit einer Mikrostruktu- rierung zu versehen. Dies kann beispielsweise durch ein Verfahren geschehen, bei dem sich eine Selbstordnung der zur Beschichtung bzw. als Oberflächenschicht vorgesehenen Moleküle an der Oberfläche des Tubus oder der Manschette einstellt.

Bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Oberflächenschichtmaterial ein fluorhaltiges, z.B. CF 4 , C 2 F 6 u.a., oder ein silikonhaltiges Material ist. Beispielhaft seien hier Be- schichtungen bzw. Oberflächenschichten, genannt die unter Verwendung von Silanen, z.B. Te- tramethylsilan, Siloxanen oder deren Polymeren hergestellt werden.

Die Beschichtungen können auch durch chemische Bindungen (grafting) an der Oberfläche des Kunststoffmaterials der Vorrichtung verankert sein.

Die erfindungsgemäßen Oberflächenschichten modifizieren nicht nur die Oberflächeneigenschaften der Vorrichtung in der gewünschten Weise, sondern sie bilden z. B. auch eine Diffusionsbarriere für eventuell im Grundmaterial des Tubus oder der Manschette enthaltene Zusatzstoffe wie Weichmacher und dergleichen. Auf diese Weise gelangen geringere Mengen dieser Substanzen in den Organismus des Patienten.

Die zuvor genannten Oberflächeneigenschaften der Oberflächenschichtsmaterialien können wahlweise einzeln oder in Kombination zweckmäßig sein.

Bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Manschette und der Tubus beschichtet sind, wobei diese Beschichtungen sich voneinander unterscheiden können. Jedoch kann es alternativ zweckmäßig sein, wenn nur eines der Elemente oder ausgewählte Abschnitte davon beschichtet sind. Auch eine Beschichtung der Innenwände des Tubus oder der Manschette ist möglich, um beispielsweise ein Verkrusten des Tubus und/oder ein Verkleben der Wände der Manschette zu verhindern.

Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Vorrichtung wahlweise eine Tracheostomiekanüle, ein Endotrachealtubus, eine Larynxmaske oder ein Pharyngealtubus ist.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungen der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie der dazugehörigen Figuren deutlich.

Figur 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer aufgeblasenen

Manschette.

Figur 2 zeigt eine Schnittansicht mit Blickrichtung entlang der Achse des Tubus und mit einer Schnittebene, die etwa entlang der in Figur 1 mit N-Il bezeichneten, strichpunktierten Linie verläuft.

Figur 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt entsprechend dem mit IM bezeichneten Kreis in Figur 2.

Figur 4 zeigt einen nochmals vergrößerten Schnitt durch die Wand des Folienmaterials der Manschette.

Figur 5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt entsprechend dem mit IM bezeichneten Kreis in Figur 2, wobei die Berührung mit der Trachea dargestellt ist.

Man erkennt in Figur 1 eine Tracheostomiekanüle, die im wesentlichen aus einem Schlauch bzw. einem Rohr 1 besteht, an dessen äußerem Umfang in einem mittleren Abschnitt eine aufblasbare Manschette 2 vorgesehen ist. Die Manschette 2 ist mit dem Tubus fest verschweißt. Sie kann alternativ aber auch angeklebt oder einstückig mit dem Tubus 1 hergestellt sein. Ein in der Wand des Tubus 1 vorgesehener, hier nicht erkennbarer Kanal hat in der Außenwand des Tubus 1 eine Öffnung im Bereich der Manschette 2, so daß die Manschette 2 über diese Austrittsöffnung des in der Wand des Tubus 1 vorgesehenen Kanals aufblasbar, gegebenenfalls aber auch entlüftbar ist. Die Atmung erfolgt über das zentrale Lumen 4 des Tubus 1.

In Figur 2 ist der Tubus im Bereich der Manschette 2 im Schnitt dargestellt. Man erkennt schraffiert die Wand des Tubus 1 , ein zentrales Lumen 4 und zwei in der Wand des Tubus 1 vorgesehene Wandkanäle 5, die zum Aufblasen oder Entlüften der Manschette dienen. Alternativ dazu kann einer der Wandkanäle 5 auch zum Zuführen oder Absaugen von Flüssigkeit bzw. Sekret dienen, wenn er aus dem Tubus 1 in die Luftröhre mündet.

In den Figuren ist die Manschette im befüllten Zustand dargestellt. In diesem Zustand liegt die dünne Wand der Manschette an der Luftröhre des Patienten an. Dabei kommt es zu Ausbildung mehrerer Längsfalten 3. Die Figuren 1 bis 3 zeigen den Erfindungsgegenstand jedoch nur sehr schematisch und auch die Bildung der Falten 3, die in allen drei Figuren erkennbar sind, ist hier lediglich schematisch wiedergegeben. Die Falten können einen beliebigen Verlauf haben wobei sie sich nicht notwendigerweise über die gesamte Länge der Manschette erstrecken.

In Figur 5 ist zur besseren Unterscheidung die Folie, aus welcher die Manschette 2 besteht, mit 8 bezeichnet. In Figur 5 ist in starker Vergrößerung und wiederum nur schematisch dargestellt, wie sich die Folie 8 der Manschette 2 an die Wand 10 einer Trachea anlegt.

Während sich in dem faltenfreien Bereich die Folie 2 glatt und dicht an die Wand 10 der Trachea anlegt, ergeben sich im Bereich einer unvermeidbaren Falte 3 vor allen Dingen zwei kritische Durchgänge, die mit 11 und 12 bezeichnet sind. 11 bezeichnet dabei eine Faltenöse, die sich am inneren Ende bzw. Grund einer Falte 3 bildet, wenn das Folienmaterial in einer Schlaufe zurückgeführt wird, so daß sich im Abstand von dem Grund der Falte die Außenwände der Folie aneinander anlegen, wie dies in dem Bereich 13 angedeutet wird, jedoch dort, wo die Folie 2 am Grund der Falte eine 180°-Schleife bildet, die in der Folie wirkenden elastischen Rückstellkräfte verhindern, daß sich ein scharfer Knick ausbildet, so daß die hier nur schematisch dargestellte Faltenöse 1 1 gebildet wird. Hier nimmt die Folie 8 aufgrund der in ihr wirkenden elastischen Rückstellkräfte nur einen begrenzten Biegeradius an, der bei den meisten bevorzugten Folienmaterialien, wie z. B. Polyurethan, beim Sechs- bis Fünfzehnfachen der Wandstärke des Folienmaterials liegt, jedenfalls bei den hier konkret wirkenden Kräften. Eine ähnlich problematische Zone ist jedoch auch der Zwickelbereich 12, der entsteht, wo die Folie 8 zur Bildung der Falte die Wand der Trachea verläßt und auf der anderen Seite der Falte sich wieder an die Trachea anschmiegt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß auf der Innenseite der Manschette lediglich ein geringer Überdruck von etwa 20 - 30 Millibar aufgebracht wird, der so ausgewählt wird, daß sich die Folie 8 zwar abgedichtet an die Wand 10 der Trachea anlegt, die Durchblutung in der Tracheal- wand 10 jedoch nicht beeinträchtigt werden soll. Demzufolge wirken auch auf die Wand der Manschette im Bereich der Falten entsprechend geringe Kräfte ein, die nicht dazu ausreichen, die elastischen Rückstellkräfte zu überwinden, so daß sich im Ergebnis in etwa die dargestellten geometrischen Verhältnisse ergeben, auch wenn die hier gewählte Darstellung nicht unbedingt maßstabsgetreu ist.

In der dargestellten Ausführungsform ist die Oberfläche der Manschette mit einer fluorhaltigen Verbindung, C 2 F 6 , beschichtet. Dabei bildet sich eine dünne, polymere Kohlenwasserstoffschicht (C x F y H z ) n aus, die an die Manschettenoberfläche kovalent gebunden ist. Diese Beschichtung ist hydrophob, so daß keine Flüssigkeiten oder mit Flüssigkeiten benetzte Feststoffe in und durch die gebildeten Falten eindringen können. Aufgrund der hohen Oberflächenspannung vieler Flüssigkeiten wird nämlich das Eindringen dieser Flüssigkeiten in enge Falten deutlich erschwert. Auf diese Weise ist die Dichtwirkung der Manschette erheblich verbessert und eine Aspiration kann wirksam verhindert werden, da weder Flüssigkeiten noch Feststoffe in die unteren Atemwege gelangen können. Die Beschichtung mit C 2 F 6 erfolgt mit Hilfe eines Plasmabeschichtungsverfah- rens.

Wie in der Schnittansicht aus Figur 2 dargestellt, ist der Tubus 1 ebenfalls mit einer die Oberflächeneigenschaften verändernden Oberflächenschicht 7 versehen. Diese Beschichtung 7 besteht aus einem hydrophoben und schmutzabweisenden Polymer.

Die in der dargestellten Ausführungsform gezeigte Beschichtung 7 des Tubus 1 ist ein Polysilan. Es wurde bei der Extrusion des Tubus-Körpers dem Kunststoffmaterial zugesetzt und hat sich aufgrund seiner gegenüber dem Tubusmaterial geringeren Oberflächenspannung an der äußeren Oberfläche des Tubus 1 angereichert. Dort bildet es auf dem Innen- und dem Außenlumen eine dünne Oberflächenschicht.

Die in den Figuren 2 und 3 gezeigten Oberflächenschichten 6, 7 sind, um überhaupt eine Darstellung zu ermöglichen, in ihrer Dicke nicht maßstäblich dargestellt. Während die hydrophobe, schmutzabweisende Beschichtung 7 des Tubus 1 eine Dicke von etwa 3 μm aufweist, ist die Beschichtung 6 der Manschette 2 vorzugsweise eine atomare Monolage und nach Möglichkeit nur wenige nm, und insbesondere weniger als100 nm dick.

In Figur 4 ist schematisch ein Schnitt durch die Wand einer Folie 8 wiedergegeben, wobei das eigentliche Folienmaterial hier als Schicht 20 dargestellt ist, die z. B. eine Dicke zwischen 15 und 30 μm haben kann, wobei auf der Außenseite der Folie, die in Figur 4 unten dargestellt ist, zunächst eine wasserundurchlässige Schicht 14 und zusätzlich eine hydrophobe Schicht 15 aufgebracht sind.

Die Dicke der Schichten 14 und 15 ist tatsächlich im Verhältnis zur Dicke des eigentlichen Folienbzw. Trägermaterials 20 noch wesentlich geringer als hier dargestellt.

Optional oder als Alternative zu der unter der hydrophoben Schicht 15 aufgebrachten, wasserundurchlässigen Schicht 14, kann diese wasserundurchlässige Schicht 14 auch auf der Innenseite des Folienmaterials 20 aufgebracht sein.

Mit der vorliegenden Erfindung gelingt es trotz eines Durchmessers der Faltenösen 11 im Bereich von etwa 150 - 300 Mikrometer und trotz entsprechender Abmessungen in dem Zwickelbereich 12 einen Sekretdurchfluß zu verhindern aufgrund einer hydrophoben Beschichtung 15, die zusätzlich zu einer wasserundurchlässigen Beschichtung 14 auf der Folie 2 aufgebracht ist.

Grundsätzlich steht dem allerdings nicht entgegen, daß Folienmaterialien und Wandstärken verwendet werden, die noch kleinere Faltenösen 11 oder Zwickelbereiche 12 bilden, um den Durchtritt von Sekret dadurch noch besser zu verhindern.

Die wasserundurchlässige Beschichtung 14 sorgt dabei gleichzeitig dafür, daß auch keinerlei Wasser oder Sekretflüssigkeit durch die Wand der Folie 2 hindurchtritt.

Für Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen, daß sämtliche Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.

Bezuαszeichenliste

1 Endotracheal- oder Tracheotomietubus

2 Manschette

3 Falten, Längskanäle

4 zentrales Lumen

5 Wandkanäle

6, 7 Oberflächenschichten

8 Folie

10 Wandeiner Trachea

1 1 Faltenöse

12 Zwickelbereich

13 Bereich anliegender Außenwände