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Patent Searching and Data


Title:
INHALER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/121448
Kind Code:
A1
Abstract:
An inhaler for administering powdery dry substances comprises two substance carrying disks (2, 3). Each disk has a cavity filled with a powdery dry substance. The substance carrying disks (2, 3) are rotatably arranged about a common axis of rotation such that the cavities are opposite each other. The inhaler further has an airway (4) having a piercing nozzle (41). The piercing nozzle is disposed between the substance carrying disks (2, 3).

Inventors:
MEZGER MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/DE2019/101106
Publication Date:
June 24, 2021
Filing Date:
December 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
MEZGER MARKUS (DE)
International Classes:
A61M15/00
Domestic Patent References:
WO2011004287A12011-01-13
WO2010036355A22010-04-01
WO2003061743A12003-07-31
WO2005079727A22005-09-01
WO2005014089A12005-02-17
WO2013068579A12013-05-16
Foreign References:
DE202012003962U12012-05-25
US20100078022A12010-04-01
US20020170560A12002-11-21
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Claims:
Ansprüche

1. Inhalator zur Verabreichung pulverförmiger Trockensubstanzen, auf- weisend zwei Substanzträgerscheiben (2, 3), die jeweils mit einer pul- verförmigen Trockensubstanz befüllte Kavitäten (22) aufweisen, wobei die Substanzträgerscheiben (2, 3) so um eine gemeinsame Drehachse drehbar angeordnet sind, dass sich die Kavitäten (22) jeweils gegen- überliegen, und einen Luftkanal (4), der eine Anstechdüse (41) auf- weist, die zwischen den Substanzträgerscheiben (2, 3) angeordnet ist.

2. Inhaiator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Sub- stanzträgerscheibe (2, 3) an ihrer Mantelfläche jeweils eine Nutkurve (21, 31) aufweist in weiche jeweils ein Kurvenführungszapfen (611, 621) eingreift.

3. Inhalator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutkur- ven (21, 31) und die Kurvenführungszapfen (611, 621) eingerichtet sind, um eine lineare Verschiebung der Substanzträgerscheiben (2, 3) entlang der Drehachse und eine Drehbewegung der Substanzträger- scheiben (2, 3) zu bewirken.

4. Inhaiator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutkurven (21, 31) eingerichtet sind, um eine Anzahl von Drehungen ihrer Substanzträgerscheiben (2, 3) zu begrenzen.

5. Inhalator nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Betätigungselement (6) aufweist, welches die Kurvenfüh- rungszapfen (611, 621) aufweist.

6. inhaiator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kur- venführungszapfen (611, 621) an einem federnden Ende (61, 62) des Betätigungselements (6) angeordnet ist.

7. Inhalator nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenführungszapfen (611, 621) so an dem Betätigungselement (6) angeordnet sind, dass sie bei Betätigung des Betätigungselements (6) eine synchrone Bewegung der beiden Substanzträgerscheiben (2, 3) bewirken.

8. Inhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Substanzträgerscheiben (2, 3) angeordneten Kavitäten (22) jeweils mit einer Deckfolie (23) versiegelt sind.

9. Inhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstechdüse (41) zwei Hohldüsen (411, 412) aufweist, wobei jede Hohldüse (411 , 412) einer der Substanzträgerscheiben (2, 3) zu- gewandt ist.

10. Inhalator nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die An- stechdüse (41) mehrere Anstechelemente (413, 414) aufweist, wobei jeder Substanzträgerscheibe (2, 3) jeweils eine Hohldüse (411, 412) und mehrere Anstechelemente (413, 414) zugewandt sind.

11. Inhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich- net, dass der Luftkanal (4) eine Auslassdüse (42) aufweist, die mit ei- nem Mundstück (5) des Inhalators verbunden ist.

Description:
Inhalator

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Inhalator zur Verabreichung pulver- förmiger Trockensubstanzen.

Stand der Technik

Vorrichtungen zur Verabreichung von pulverförmigen Trockensubstanzen, z.B. pharmazeutischen Präparaten, durch Inhalation bestehen in bekannten Ausführungen aus einem in der Regel etwa handtellergroßen Gerät, in des- sen Inneren sich die aktiven Substanzen, beispielsweise in einem aufgewi- ckelten Blisterstreifen aus tiefgezogener Aluminiumfolie befinden. Dieser Streifen wird durch relative Bewegung verschiedener Gehäuseteile, beispiels- weise in Form von Schutzkappen oder durch separate Schwenkhebel für jede Anwendung schrittweise weiter bewegt, wobei die jeweiligen, die Substanz enthaltenden Blisterkavitäten geöffnet und dadurch die aktiven Substanzen zur Inhalation freigegeben werden.

Auch sind Inhalatoren bekannt, die zur Verabreichung von zwei verschiede- nen Trocken-Substanzen von beispielsweise pharmazeutischen Präparaten zwei aufgewickeite Blisterstreifen verwenden. Solche Inhalatoren werden bei- spielsweise in der WO 03/061743 A1 , in der WO 2005/079727 A2 und in der WO 2005/014089 A1 beschrieben.

In der Regel sind auf solchen Blisterstreifen 30 oder 60 Einzeldosen unterge- bracht, um den Monatsbedarf eines Patienten bei einmaliger oder zweimali- ger Inhalationen pro Tag abdecken zu können. Bei einem Doppelblisterstrei- fen-lnhalator werden zeitgleich zwei verschiedene aktive Substanzen dosiert. Die Öffnung der Blisterkavitäten erfolgt beispielsweise durch schrittweises Abziehen einer die Kavitäten abdeckenden Folie, wobei sowohl die Deckfolie als auch der entleerte Blisterstreifen im Inhalator aufgewickelt oder anderwei- tig verwahrt werden müssen. Dies setzt eine meist recht aufwendige Mecha- nik voraus und ist wegen des biegeschlaffen Blisterstreifens nur mit hohem Aufwand automatisch zu montieren.

Bei Doppelblisterstreifen- Inhalatoren ist außerdem eine aufwendige Mechanik mit sehr vielen Teilen notwendig um die aktive Trockensubstanz dem Patien- ten verabreichen zu können. Ein unter der Bezeichnung Eliipta ® vertriebener Inhalator besteht beispielsweise aus 28 Teilen.

Des weiteren sind Inhalatoren bekannt, bei denen an Steile des Blisterstrei- fens eine in der Regel annähernd kreisrunde Kunststoffscheibe mit einer An- zahl von tiefgezogenen Kavitäten oder Bohrungen zur Aufnahme der pulver- förmigen Substanzen verwendet wird, wobei der Verschluss der Kavitäten nach deren Befüllung mittels einer aufgesiegelten Deckfolie erfolgt. Die Kunststoffscheibe wird bei jeder Benutzung des Gerätes um einen Schritt weiter getaktet, bis alle Kavitäten geöffnet und durch Inhalation des Pulvers entleert sind. Zur Inhalation werden bei diesen Geräten die Kavitäten durch ein Entnahmeelement mittels einer eingedrückten Spitze geöffnet und somit die aktive Substanz zur Inhalation freigegeben. Ein solcher Inhalator ist aus der WO 2013/068579 A1 bekannt. Derartige Inhalatoren enthalten allerdings nur eine Kunststoffscheibe, so dass sie nur die Verabreichung einer Substanz ermöglichen.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Inhalator bereitzustel- len, der die gleichzeitige Verabreichung von zwei pulverförmigen Trockensub- stanzen ermöglicht und einfacher zu fertigen ist als ein herkömmlicher Dop- pelblisterstreifen-lnhalator. Insbesondere sollte der Inhalator weniger Telle aufweisen als ein herkömmlicher Doppelblisterstreifen-Inhalator.

Offenbarung der Erfindung

Diese Aufgabe wird durch einen Inhalator zur Verabreichung pulverförmiger Trockensubstanzen gelost, welcher zwei Substanzträgerscheiben aufweist. Jede Substanzträgerscheibe weist jeweils mit einer pulverförmigen Trocken- substanz befüllte Kavitäten auf, vorzugsweise jeweils mindestens 30 Kavitä- ten. Bei den pulverförmigen Trockensubstanzen kann es sich insbesondere um Substanzen mit einer Partikelgröße im Bereich von 2 μm bis 100 μm han- deln. Die Kavitäten der ersten Substanzträgerscheibe sind insbesondere mit einer anderen pulverförmigen Trockensubstanz gefüllt, als die Kavitäten der zweiten Substanzträgerscheibe. Die Substanzträgerscheiben sind so um eine gemeinsame Drehachse drehbar angeordnet, dass sich die Kavitäten jeweils gegen überliegen. Der Inhalator weist weiterhin einen Luft kanal auf. Der Luft- kanal weist eine Anstechdüse auf, die zwischen den Substanzträgerscheiben angeordnet ist. Diese Anordnung des Luftkanals, durch welchen ein Gemisch aus Luft und einer pulverförmigen Trockensubstanz zu einem Mundstück des Inhalators geleitet werden kann, ermöglicht eine ähnliche räumliche Distanz und eine ähnliche geometrische Lage einer Entnahmeposition aus einer an- zustechenden Kavität zum Mundstück, wie diese in einem Inhaiator mit einer Substanzträgerscheibe üblicherweise vorgesehen ist. Dadurch kann dasselbe aerodynamische Verhalten der Trockensubstanzpartikel in der Luftströmung erreicht werden, sodass ähnliche inhalationsparameter wie in bekannten In- halatoren mit nur einer Substanzträgerscheibe erreicht werden können. Indem die pulverförmige Trockensubstanz nicht in Blisterstreifen, sondern in Substanzträgerscheiben bevorratet wird, ist es möglich, den erfindungsgemä- ßen inhalator In einfacher Weise und unter Verwendung von wenigen Teilen herzusteilen. Da Teile von Inhalatoren üblicherweise in einem Spritzgussver- fahren aus thermoplastischen Kunststoffen hergestellt werden und für jedes zu fertigende Teil ein separates Spritzgusswerkzeug angefertigt werden muss, führt dies zu einer erheblichen Kostenersparnis bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Inhalators.

Durch Drehung der Substanzträgerscheiben können die mit der pulverförmi- gen Trockensubstanz befüllten Kavitäten nacheinander der zwischen den Substanzträgerscheiben angeordneten Anstechdüse zugewandt werden, um die Trockensubstanzen in den Luftkanal zu transportieren. Um diese Drehbe- wegung zu realisieren, ist es bevorzugt, dass jede Substanzträgerscheibe an ihrer Mantelfläche jeweils eine Nutkurve aufweist, in welche jeweils ein Kur- venführungszapfen eingreift. Durch eine Bewegung des jeweiligen Kurvenfüh- rungszapfens kann dann eine Drehbewegung einer Substanzträgerscheibe ausgelöst werden.

Vorzugsweise sind die Nutkurven und die Kurvenführungszapfen eingerichtet, um nicht nur eine Drehbewegung der Substanzträgerscheiben, sondern gleichzeitig eine lineare Verschiebung der Substanzträgerscheiben entlang der Drehachse zu bewirken. Dies kann durch eine geeignete Form der Nut- kurven realisiert werden. Eine Bewegung der Kurvenführungszapfen ermög- licht es dann, die Substanzträgerscheiben nicht nur zur jeweils nächsten Ka- vität weiterzudrehen, sondern sie gleichzeitig auch zu der Anstechdüse hin zu bewegen, um so ein Anstechen der Kavitäten durch die Anstechdüse zu er- möglichen. Es können also zwei Bewegungen gleichzeitig durchgeführt wer- den. Vorzugsweise können die Substanzträgerscheiben jeweils nur in eine Rich- tung gedreht werden. Ein Zurückdrehen kann insbesondere durch eine geeig- nete Form der Nutkurven verhindert werden. Auf diese Weise wird ausge- schlossen, dass Kavitäten, die bereits entleert wurden, erneut mit der An- stechdüse zusammengeführt werden.

Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Nutkurven eingerichtet sind, um eine An- zahl von Drehungen ihrer Substanzträgerscheiben zu begrenzen. Dies kann insbesondere dadurch realisiert werden, dass die Nutkurven jeweils eine Un- terbrechung aufweisen. Wenn alle Kavitäten der Substanzträgerscheiben ent- leert wurden, wird auf diese Weise verhindert, dass durch ein Weiterdrehen der Substanzträgerscheiben erneut versucht wird, eine pulverförmige Tro- ckensubstanz aus einer bereits zuvor entleerten Kavität zu entnehmen.

Es ist bevorzugt, dass der Inhalator ein Betätigungselement aufweist, wel- ches die Kurvenführungszapfen aufweist. Das Betätigungselement ermöglicht es einem Nutzer des Inhalators, die Substanzträgerscheiben in Bewegung zu setzen und sie so zu den nächsten befüllten Kavitäten weiterzudrehen und diese Kavitäten mit der Anstechdüse anzustechen. Indem beide Kurvenfüh- rungszapfen an demselben Betätigungselement angeordnet sind, wird eine gleichzeitige Betätigung beider Substanzträgerscheiben ermöglicht.

Jeder Kurvenführungszapfen ist vorzugsweise an einem federnden Ende des Betätigungselements angeordnet. Dies ermöglicht es, dass die Kurvenfüh- rungszapfen nach einer Betätigung des Betätigungselements in eine Aus- gangsposition zurückfedern.

Die Kurvenführungszapfen sind vorzugsweise so dem Betätigungselement angeordnet, dass sie bei Betätigung des Betätigungselements eine syn- chrone Bewegung der beiden Substanzträgerscheiben bewirken. Wenn beide Substanzträgerscheiben sich gleichzeitig in die gleiche Richtung drehen und mit der gleichen Geschwindigkeit auf die Anstechdüse zu bewegt werden, wird sichergestellt, dass die Trockensubstanzen der beiden Substanzträgerschei- ben in gleicher Weise im Luft kanal gemischt werden.

Die in den Substanzträgerscheiben angeordneten Kavitäten sind bevorzugt jeweils mit einer Deckfolie versiegelt. Um eine einfache Fertigung der Sub- stanzträgerscheiben zu ermöglichen, handelt es sich hierzu bei jeder Sub- stanzträgerscheibe vorzugsweise um eine gemeinsame Deckfolie, die gleich- zeitig alle Kavitäten der Substanzträgerscheibe bedeckt Insbesondere kann es sich bei der Deckfolie um eine Aluminiumfolie handein. Wenn die Sub- stanzträgerscheiben auf die Anstechdüse zubewegt werden, so durchsticht diese die Deckfolien und ermöglicht damit den Zugang zu der bis dahin luft- dicht versiegelten Trockensubstanz.

Die Deckfolie weist vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 20 μm bis 50 μm auf, um ein einfaches Durchstechen mittels der Anstechdüse zu ermöglichen.

Die Anstechdüse ist vorzugsweise so ausgeführt, dass sie zwei Hohldüsen aufweist, die jeweils eine Länge von vorzugsweise mindesten 2 mm aufwei- sen. Jeder der beiden Hohldüsen ist dabei einer der Substanzträgerscheiben zugewandt. Auf diese Weise kann die eine Hohldüse eine Kavität der einen Substanzträgerscheibe anstechen, während die andere Hohldüse eine Kavi- tät der anderen Substanzträgerscheibe ansticht. Die Trockensubstanzen aus den beiden Kavitäten werden dann durch die beiden Hohldüsen transportiert, In der Anstechdüse gemischt und durch den Luftkanal weitertransportiert.

Um ein einfaches Durchstehen einer Deckfolie zu ermöglichen, sind die Hohl- düsen vorzugsweise scharfkantig ausgeführt.

Weiterhin weist die Anstechdüse vorzugsweise mehrere, insbesondere vier, Anstechelemente aufweist. Jeder Substanzträgerscheibe sind jeweils eine Höhldüse und mehrere, insbesondere zwei, Anstechelemente zuge- wandt sind. Die Anstechelemente können weitere Öffnungen in die Deck- fölie stechen oder schneiden, um so während eines Inhalationsvorgangs ein Einströmen von Luft in die Kavitäten zu ermöglichen. Durch die Ver- wendung mehrerer Anstechelemente pro Hohldüse kann die Luftführung so erfolgen, dass eine gleichmäßige und vollständige Entleerung der Kavi- täten gewährleistet wird.

Der Luftkanal weist vorzugsweise eine Auslassdöse auf. Diese kann an dem der Auslassdüse gegenüberliegende Ende des Luftkanals angeordnet sein und mit einem Mundstück des Inhalators verbunden sein. Wenn die An- stechdüse jeweils eine Kavität beider Substanzträgerscheiben angestochen hat und auf diese Weise eine Verbindung zu den darin bevorrateten Trocken- substanzen hergestellt hat, kann ein Benutzer des Inhalators durch das Mundstück einatmen und dabei einen Luftsog durch den Luftkanal erzeugen. Durch diesen Luftsog werden die Trockensubstanzen als Pulver-Luft-Ge- misch vollständig aus ihren Kavitäten herausgesaugt, in der Anstechdüse ge- mischt und aus der Auslassdüse in die Atemwege des Benutzers entlassen.

An der von den Kavitäten abgewandten Seite einer Substanzträgerscheibe o- der beider Substanzträgerscheiben kann eine Kavitätenkennzeichnung, ins- besondere in Form einer Nummerierung vorgesehen sein. Beim Drehen der Substanzträgerscheiben wird dann durch die Kavitätenkennzeichnung für ei- nen Benutzer sichtbar angezeigt, welche Kavitäten der Anstechdüse zuge- wandt sind.

Die Substanzträgerscheiben können insbesondere aus einem thermoplasti- schen Kunststoff bestehen. Auch der Luftkanal und die Anstechdüse können insbesondere aus einen thermoplastischen Kunststoff bestehen. Besonders bevorzugt bestehen alle Teile des Inhalators jeweils aus einem thermoplasti- schen Kunststoff. Aus diese Weise kann auf Metallteile verzichtet werden. Die Kunststoffteile können beispielsweise in einem Spritzgussverfahren herge- steilt werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Inhalators gemäß einem Aus- führungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Inhalators gemäß einem Ausführungs- beispiel der Erfindung.

Fig. 3 zeigt eine isometrische Darstellung eines Betätigungselements eines Inhalators gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 4 zeigt in einer isometrischen Detailansicht, wie ein Kurvenführungszap- fen in eine Nutkurve einer Substanzträgerscheibe eines Inhalators gemäß ei- nem Ausführungsbeispiel der Erfindung eingreift.

Fig. 5 zeigt in einer isometrischen Detailansicht die Anordnung einer An- stechdüse relativ zu Kavitäten in den Substanzträgerscheiben eines Inhala- tors gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht einer Substanzträgerscheibe eines Inhalators gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 7 zeigt eine isometrische Schnittdarstellung einer Substanzträgerscheibe in einem Inhalator gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, die eine Deckfolie aufweist. Ausführungsbeispiele der Erfindung

Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Inhalator gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, der aus lediglich zehn Teilen hergesteilt werden kann. Diese können aus einem thermoplastischen Kunststoff in einem Spritzgussverfah- ren hergestellt werden. Das Gehäuse des Inhalators besteht aus einer ersten Gehäusehälfte 11 und einer zweiten Gehäusehälfte 12. Wenn diese zusam- mengesetzt werden, so wird eine Abdeckung 13 so auf die beiden Gehäuse- hälften 11, 12 aufgesetzt, dass sie diese umschließt. Ein erster Deckel 14 wird von der Seite der ersten Gehäusehälfte 11 auf die Abdeckung 13 aufge- setzt. Ein zweiter Deckel 15 wird von der Seite der zweiten Gehäusehälfte 12 auf die Abdeckung 13 aufgesetzt. Hierdurch wird die Abdeckung 13 auf den beiden Gehäusehälften 11, 12 fixiert. in dem Gehäuse sind eine erste Substanzträgerscheibe 2 und eine zweite Substanzträgerscheibe 3 angeordnet. Diese sind drehbar auf einer gemeinsa- men Drehachse angeordnet, um welche auch die Abdeckung 13 schwenkbar ist. Ein Luftkanal 4, der eine Anstechdüse 41 und eine Auslassdüse 42 auf- weist, ist so in dem Gehäuse angeordnet, dass die Anstechdüse 41 zwischen Kavitäten der beiden Substanzträgerscheiben 2, 3 positioniert ist. Die Aus- lassdüse 42, die an dem der Anstechdüse 41 abgewandten Ende des Luftka- nals 4 angeordnet ist, weist zu einer Öffnung im Gehäuse. Auf diese Öffnung ist ein Mundstück 5 aufgesetzt.

Ein Betätigungselement s ist so in dem Inhalator angeordnet, dass es auf den beiden Gehäusehäiften 11 , 12 aufliegt. Wie In Fig. 3 dargestellt ist, ist es kreisbogenförmig ausgeführt und weist zwei durch einen Spalt voneinander getrennte, parallel verlaufende federnde Enden 81 , 82 auf. An jedem federn- den Ende 61 , 82 Ist jeweils ein Kurvenführungszapfen 611 , 621 so angeord- net, dass er in das Gehäuse hineinragt. Dabei greift der erste Kurvenfüh- rungszapfen 611 in eine erste Nutkurve an der Mantelfläche der ersten Sub- stanzträgerscheibe 2 ein und der zweite Kurvenführungszapfen 621 greift in eine zweite Nutkurve an der Mantelfläche der zweiten Substanzträgerscheibe 3 ein. Während die Kurvenführungszapfen 611 , 621 ins Innere des von dem Betätigungselement 6 gebildeten Kreissegments weisen, weist ein Verbin- dungselement 63 von dem Kreissegment nach außen. Es greift von Innen in eine hierzu vorgesehene Aufnahme der Abdeckung 13 ein. Wenn ein Benut- zer die Abdeckung 13 um die gemeinsame Drehachse dreht, so bewegt er dabei auch die beiden Kurvenführungszapfen 611, 621 um die gemeinsame Drehachse. Diese Bewegung wird auf die beiden Substanzträgerscheiben 2,

3 übertragen.

Fig. 4 zeigt die erste Nutkurve 21 der ersten Substanzträgerscheibe 2 und die zweite Nutkurve 31 der zweiten Substanzträgerscheibe 3. Weiterhin ist darge- stellt, wie der erste Kurvenführungszapfen 611 in die erste Nutkurve 21 ein- greift. Die Nuten der ersten Nutkurve 21 sind so geformt, dass der erste Kur- venführungszapfen 611 in einer Ruheposition in einer durch einen Hinter- schnitt gebildeten Nut der ersten Nutkurve 21 ruht. Wird der erste Kurvenfüh- rungszapfen 611 nun entlang der Drehachse bewegt, so gleitet er entlang ei- ner Schräge in der ersten Nutkurve 21 und drückt die erste Substanzträger- scheibe 2 dadurch entlang der Längsachse zu der Anstechdüse 41 hin. Nach- dem diese Schräge überwunden wurde, wird der Kurvenführungszapfen in die nächste Nut der Nutkurve weitergeführt. Sobald er in diese eingreift, kehrt die erste Substanzträgerscheibe 2 entlang der Drehachse in ihre Ausgangs- position zurück. Lässt der Benutzer nun die Abdeckung 13 los, so federt das Betätigungselement 6 In seine Ausgangsposition zurück, übt dabei in Rotati- onsrichtung der ersten Substanzträgerscheibe 2 Druck gegen die Nut aus und dreht die erste Substanzträgerscheibe 2 dadurch um eine Nut weiter. Die erste Nutkurve 21 ist so ausgeführt, dass pro Kavität in der ersten Substanz- trägerscheibe 2 jeweils eine Nut vorgesehen ist. Durch die Drehbewegung wird die erste Substanzträgerscheibe 2 deshalb um eine Kavität weiterge- dreht. Eine symmetrische Bewegung entlang der Drehachse und eine sym- metrische Drehung in dieselbe Drehrichtung wird gleichzeitig durch den zwei- ten Kurvenführungszapfen 621 in Wechselwirkung mit der zweiten Nutkurve 31 an der zweiten Substanzträgerscheibe 3 ausgelöst.

Die Verbindung zwischen Abdeckung 13 und Betätigungselement 6 erfolgt dabei so, dass die Abdeckung 13 in der Ruheposition des Betätigungsele- ments 6 das Mundstück 5 abdeckt und es so vor Verunreinigungen schützt.

Fig. 5 zeigt, wie die Anstechdüse 41 relativ zu den beiden Substanzträger- scheiben 2, 3 angeordnet ist. Die Anstechdüse 41 weist zwei Hohldüsen 411, 412 auf, die scharfkantig ausgeführt sind und orthogonal auf dem Luftkanal 4 stehen. Die erste Hohldüse 411 ist einer Kavität 22 der ersten Substanzträ- gerscheibe 2 zugewandt. Die zweite Hohldüse 412 ist einer in der Ansicht in Fig. 5 nicht erkennbaren Kavität der zweiten Substanzträgerscheibe 3 zuge- wandt. Oberhalb der ersten Hohldüse weist ein erstes Anstechelement 413 zu der Kavität 22 der ersten Substanzträgerscheibe 2 und unterhalb der ers- ten Hohldüse weist ein zweites Anstechelement 414 zu der Kavität 22 der ersten Substanzträgerscheibe 2. Auch oberhalb und unterhalb der zweiten Hohldüse ist jeweils an Anstechelement angeordnet, das jeweils der nicht er- kennbaren Kavität der zweiten Substanzträgerscheibe 3 zugewandt ist.

Wie in Fig. 6 dargestellt ist, weist die zweite Substanzträgerscheibe 3 an ihrer Außenseite, die ihren Kavitäten abgewandt ist, eine Kavitätenkennzeichnung 7 auf. Diese beginnt mit einer Startkavitätenkennzeichnung 71, die eine erste leere Kavität kennzeichnet. Die erste leere Kavität kann als Testkavität ge- nutzt werden, um nach der Herstellung des Inhalators bei einer ersten Betäti- gung des Betätigungselements 6 dessen Funktionstüchtigkeit zu testen. Dann folgen von 30 bis 1 nummerierte Wirkstoffkavitätenkennzeichnungen 72 für Kavitäten, die jeweils einen Wirkstoff in Form einer pulverförmigen Trocken- substanz enthalten. Auf die letzte mit der Nr. 1 gekennzeichnete Wirkstoff- kavitätenkennzeichnung 72 folgt eine Endkavitätenkennzeichnung 73. Diese kennzeichnet eine ebenfalls leere letzte Kavität der zweiten Substanzträger- scheibe 3. Die zweite Nutkurve 31 weist zwischen der Kavität mit der Start- kavitätenkennzeichnung 71 und der Kavität mit der Endkavitätenkennzeich- nung 73 eine Unterbrechung auf, sodass ein Weiterdrehen der zweiten Sub- stanzträgerscheibe 3 nicht möglich ist. Durch eine Öffnung in der zweiten Ge- häusehälfte 12 kann ein Benutzer des Inhalators die Wirkstoffkavitätenkenn- zeichnung der jeweils aktuellen Kavität erkennen.

Die Kavitäten sind in den Fig. 1 , 4 und 5 zum besseren Verständnis ohne Ab- deckung dargestellt. Tatsächlich weisen sie jedoch jeweils eine Deckfolie auf. in Fig. 7 ist die Deckfolie 23 der Kavitäten 22 der ersten Substanzträger- scheibe dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine Aluminiumfolie. Diese sorgt dafür, dass die pulverförmigen Trockensubstanzen im inneren der Kavi- täten 22 luftdicht abgeschlossen sind. Wenn die beiden Substanzträgerschei- ben 2, 3 auf die Anstechdüse 41 zubewegt werden, durchschneiden die bei- den Hohldüsen 411, 412 mit ihren scharfen Kanten die Deckfolie 23 der ers- ten Substanzträgerscheibe sowie die Deckfolie der zweiten Substanzträger- scheibe und eröffnen damit eine Verbindung zwischen den jeweiligen Kavitä- ten und der Anstechdüse 41. Außerdem schneiden die Anstechelemente 413, 141 weitere Öffnungen in die Deckfolie und ermöglichen so ein Einströmen von Luft in die Kavitäten. Dies ermöglicht es einem Benutzer, der durch das Mundstück 5 einatmet, die pulverförmigen Trockensubstanzen aus den Kavi- täten durch die Anstechdüse 41, den Luftkanal 4 und die Auslassdüse 42 zu inhalieren, wobei diese fein zerstäubt werden. Luft strömt jeweils oberhalb und unterhalb der Hohldüsen 411, 412 in die Kavitäten, so dass die Kavitäten gleichmäßig und vollständig entleert werden können. Bezugszeichenliste

11 : erste Gehäusehälfte

12: zweite Gehäusehälfte

13: Abdeckung

14: erster Deckel

15: zweiter Deckel

2: erste Substanzträgerscheibe

21 : erste Nutkurve

22: Kavität

23: Deckfolie

3: zweite Substanzträgerscheibe

31 : zweite Nutkurve 4: Luftkanal 41 : Anstechduse 411 : erste Hohldüse 412: zweite Hohldüse 413: erstes Anstechelement 414: zweites Anstechelement 42: Auslassdüse

5: Mundstück

6: Betätigungselement

61 : erstes federndes Ende

611 : erster Kurvenführungszapfen 62: zweites federndes Ende 621: zweiter Kurvenführungszapfen 3: Verbindungselement

7: Kavitätenkennzeichnung 71 : Startkavitätenkennzeichnung

72: Testkavitätenkennzelchnung

73: Wirkstoffkavitätenkennzeichnung