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Patent Searching and Data


Title:
INSECT PROTECTION FABRIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/079210
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an insect protection device for protecting openings such as windows or doors against the entry of insects, comprising a holder (10) that can be installed in front of the opening and an insect protection fabric (12), which is held on the holder and which comprises warp and weft threads (16, 18), which are connected to each other in a grid-like manner, wherein the warp threads (16) and the weft threads (18) lie one upon the other and are connected to each other by binding threads (20). For an exceptionally regular and stable grid structure, it is proposed that the warp threads (16) and weft threads (18) lie one over the other in a separate thread plane in each case and extend in straight lines.

Inventors:
NEHER NORBERT (DE)
HAENSCH FRAUKE SUSANNE (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/050142
Publication Date:
July 15, 2010
Filing Date:
January 08, 2010
Export Citation:
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Assignee:
NEHER NORBERT (DE)
HAENSCH FRAUKE SUSANNE (DE)
International Classes:
E06B9/52; D04H3/004; D04H3/011; D04H3/045; D04H3/115; D04H3/14
Foreign References:
DE10153248A12003-05-15
DE8901548U11989-03-23
EP0886031A11998-12-23
EP1429104A12004-06-16
DE10153248A12003-05-15
DE19749517A11998-06-18
DE19639478A11997-07-03
Attorney, Agent or Firm:
PFIZ, Thomas et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Insektenschutzvorrichtung zum Abschirmen von Öffnungen wie Fenster oder Türen gegen Eindringen von Insekten mit einer vor der Öffnung montierbaren Halterung (10) und einem daran gehaltenen Insekten- schutzgewebe (12), welches miteinander gitterartig verbundene Kett- und Schussfäden (16,18) aufweist, wobei die Kettfäden (16) und die Schussfäden (18) aufeinander aufliegen und durch Bindefäden (20) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfä- den (16) und Schussfäden (18) in jeweils einer gesonderten Fadenebene übereinander liegen und geradlinig verlaufen.

2. Insektenschutzvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (10) durch einen das Insektenschutzgewebe (12) aufspannenden Rahmen vorzugsweise aus Profilabschnitten gebildet ist

3. Insektenschutzvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (10) durch eine das als Gewebebahn ausgebildete Insektenschutzgewebe (12) seitlich aufnehmende Führung gebildet ist.

4. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (18) und die Kettfäden (16) als jeweils eine Lage einseitig aufeinander aufliegen, so dass eine Gewe- beseite durch die Lage der Schussfäden (18) und die andere Gewebeseite durch die Lage der Kettfäden (16) gebildet wird.

5. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (16) und die Schussfäden (18) in dem Insektenschutzgewebe (12) unter Freihaltung von Gewebeöffnungen (24) eine rechteckige Gitterstruktur bilden, und dass die Gewebe- öffnungen (24) eine lichte Weite von 0,3 bis 3 mm, vorzugsweise 0,8 bis 1 ,2 mm besitzen.

6. Insektenschutzvorhchtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (16) und Schussfäden (18) an ihren einander zugewandten Innenseiten an Kreuzungsstellen (22) aufeinander liegen.

7. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (16) und Schussfäden (18) an ihren voneinander abgewandten Außenseiten von den Bindefäden (20) umschlungen sind.

8. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindefäden (20) einen vorzugsweise um etwa die Hälfte geringeren Durchmesser als die Kett- und Schussfäden (16,18) besitzen.

9. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Insektenschutzgewebe (12) durch stoffschlüssige Verbindungsmittel, insbesondere Klebestoffe oder Schweißstellen im Bereich der Kreuzungsstellen (22) verfestigt ist.

10. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (16) und Schussfäden (18) als

Monofilamente mit vorzugsweise rundem Querschnitt ausgebildet sind.

11. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (16) und Schussfäden (18) aus Kunststoff, insbesondere aus einem Polyestermaterial wie PET bestehen.

12. Insektenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Insektenschutzgewebe (12) mit variierenden Fadenstärken und/oder Fadendichten und/oder Farben und/oder mit einer antibakteriellen und/oder antistatischen Gewebebe- schichtung ausgebildet ist.

13. Insektenschutzgewebe für eine Insektenschutzvorrichtung zum Abschirmen von Öffnungen wie Fenster oder Türen gegen Eindringen von Insekten mit gitterartig miteinander verbundenen Kett- und Schussfäden (16,18), wobei die Kettfäden (16) und die Schussfäden (18) aufeinander aufliegen und durch Bindefäden (20) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (16) und Schussfäden (18) in jeweils einer gesonderten Fadenebene übereinander liegen und geradlinig verlaufen.

14. Verfahren zur Herstellung eines Insektenschutzgewebes (12) für eine Insektenschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem Kettfäden (16) und Schussfäden (18) gitterartig miteinan- der verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass geradlinig gestreckte Schussfäden (18) auf den Kettfäden (16) aufgelegt und durch Bindefäden (20) mit den Kettfäden (16) verbunden werden, so dass die Kettfäden (16) und Schussfäden (18) in jeweils einer gesonderten Fadenebene übereinander liegen.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindefäden (20) beide Fadenebenen durchqueren und die Kettfäden (16) und Schussfäden (18) an deren voneinander abgewandten Außenseiten umschlingen.

Description:
INSEKTENSCHUTZGEWEBE

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Insektenschutzvorrichtung zum Abschirmen von Öffnungen wie Fenster oder Türen gegen Eindringen von Insekten mit einer vor der Öffnung montierbaren Halterung und einem daran gehaltenen Insek- tenschutzgewebe, welches miteinander gitterartig verbundene Kettfäden und Schussfäden aufweist. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Her- Stellung eines Insektenschutzgewebes für eine solche Insektenschutzvorrichtung.

Bei solchen Insektenschutzvorrichtungen soll eine möglichst unauffällige Optik (gute Durchsicht) und ein hoher Luftdurchsatz erhalten bleiben, wobei zugleich die Gewebeöffnungen so klein sein müssen, dass auch Kleinstinsekten wie Mücken nicht hindurchschlüpfen können. Zu diesem Zweck hat sich bisher am Markt ein kunststoffbeschichtetes Fiberglasgewebe in Leinwandbindung durchgesetzt. Dabei sorgt ein Fiberglasfaden für die Stabilität und Reißfestigkeit des Gewebes, während eine Kunststoffbeschichtung den UV- und Witterungsschutz, die Farbgebung und die Kreuzpunktverschwei- ßung des Gewebes ermöglichen soll. Durch diesen Aufbau kann ein Fadendurchmesser von ca. 0,3mm jedoch kaum unterschritten werden. Bei kleinerem Durchmesser wird die Funktion der Kunststoffbeschichtung beeinträchtigt oder der Fiberglasfaden zu schwach. Aufgrund der Leinwandbindung gehen die Schussfäden abwechselnd über und unter den einzelnen Kettfäden hindurch. Die Lage der Fäden wechselt also von einer Masche zur anderen von der rechten zur linken Seite bzw. Ober- zur Unterseite des Gewebes. Nachteilig hierbei ist die geringe Verschiebefestigkeit bei größeren Gitteröffnungen. Bei der Leinwandbindung wird die gegenseitige Normalkraft der gekreuzten Fäden nur durch die Biegeradien der Fäden erreicht, so dass bei offeneren Geweben oder dünneren Fäden diese Kraft immer gerin- ger wird. Dies erschwert auch das Handling des Gewebes im Herstellungs- prozess.

Die DE 101 53 248 A1 offenbart ein zugleich als Elektrosmogabschirmung dienendes Insektenschutzgewebe, bei dem wellenförmig verlaufende Kettfäden mit jeweils einem Abschirmfaden dreherbindig verzwirnt sind. Um eine reibschlüssige Fixierung zu erreichen, umschlingen sowohl die Kettfäden als auch die Abschirmfäden den Mantel der Schussfäden linienförmig (etwa 180°) und kreuzen sich zwischen den Schussfäden etwa rechtwinklig. Auf- grund der gegenseitigen Umschlingung von Binde- und Kettfaden im Kreuzungspunkt wirkt somit eine Normalkraft an dieser Stelle senkrecht zur Gewebeebene, die infolge der Biegsamkeit und der nicht gegebenen Vorzugsrichtung der Fadenmaterialien eine Verschiebung des Kreuzungspunktes und damit Auslenkung des Kettfadens in die Schussfadenebene hinein ver- ursacht. Die wellenförmige Verzwirnung führt zwar zu einem unruhigen Gewebebild, ermöglicht aber die Einbindung elektrisch leitfähiger Drähte.

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik bekannten Insektenschutzvorrichtungen weiter zu verbessern und hierfür ein verbessertes Insektenschutzgewebe anzugeben, welches kostengünstig herstellbar ist, eine hohe Dimensionsstabilität und Festigkeit für den Einsatzzweck besitzt und optisch möglichst unauffällig sowie luftdurchlässig im Einbauzustand ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 bzw. 14 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Dementsprechend wird ein Insektenschutzgewebe vorgeschlagen, bei dem die Kettfäden und Schussfäden in jeweils einer gesonderten Fadenebene übereinander liegen und geradlinig verlaufen. Durch diesen Lagenaufbau mit punktförmigen Berührungsstellen bzw. Punktkontakt nur an einer gleich bleibenden Faden(halb)seite kann ein sehr exaktes Gewebe mit genauer Fadenlage von Kette und Schuss auch bei geringer Fadenstärke und ent- sprechend lichteren Gitteröffnungen dargestellt werden. Dabei wird eine hohe Stabilität und insbesondere Verschiebefestigkeit im Vergleich zur Leinwandbindung erreicht, wodurch auch die Weiterverarbeitung in nachfolgenden Fertigungsschritten erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht wird. Aufgrund der gestreckten Kett- und Schussfadenlagen mit geradlinigem Faden- verlauf verformt sich das Gewebe erst bei höheren Zugbeanspruchungen im Vergleich zur Leinwandbindung. Die Reißfestigkeit steigt damit deutlich an und es wird ein erheblich verbessertes Kraft-Dehnungsverhalten erzielt. Ein solches exaktes Gitter ist gerade vor Gebäudeöffnungen wie Fenster oder Türen wichtig, um eine möglichst unauffällige Schutzfunktion zu gewährleis- ten. Eine hohe Durchsichtigkeit im Einbauzustand ist ein besonderes Bedürfnis bei mechanischen Insektenschutzvorrichtungen. Ggf. können spezielle Effektbereiche auch einzelne Kettfäden in Leinwandbindung aufweisen, ohne die Gesamtstruktur des Gewebes jedoch wesentlich zu verändern.

In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Halterung durch einen das Insekten- schutzgewebe aufspannenden Rahmen vorzugsweise aus Profilabschnitten gebildet. Alternativ ist es auch möglich, dass die Halterung durch eine das als Gewebebahn ausgebildete Insektenschutzgewebe seitlich aufnehmende Führung gebildet ist.

Die einseitige Hauptfadenverkreuzung wird dadurch ermöglicht, dass die Schussfäden und die Kettfäden als jeweils eine Lage aufeinander aufliegen, so dass eine Gewebeseite durch die Lage der Schussfäden und die andere Gewebeseite durch die Lage der Kettfäden gebildet wird. In dieser Anord- nung ist es möglich, dass die Kettfäden und die Schussfäden im Wesentlichen geradlinig in gesonderten Fadenebenen verlaufen und nur an ihren einander zugewandten Innenseiten bzw. inneren Halbseiten in den Kreuzungsstellen aufeinander liegen, während die voneinander abgewandten Außenseiten von den Bindefäden umschlungen sind. Durch den Bindefaden wird die gegenseitige Normalkraft der beiden anderen weitgehend biegefrei- en Fadensysteme bewirkt, so dass eine gute Dimensionsstabilität unabhängig von der Maschengröße gegeben ist. Die Anordnung der Kett- und Schussfäden in gesonderten Ebenen bzw. Lagen ermöglicht es auch, bei geringer Fadenstärke eine hohe Festigkeit zu erreichen.

Vorteilhafterweise besitzen die Bindefäden einen vorzugsweise um etwa die Hälfte geringeren Durchmesser als die Kett- und Schussfäden, deren Durchmesser auf einen Bereich von weniger als 0,2 mm, bevorzugt etwa 0,1 mm reduziert werden kann.

Eine weitere vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass das Gewebe durch stoffschlüssige Verbindungsmittel, insbesondere Klebestoffe oder Schweißstellen im Bereich der Kreuzungsstellen verfestigt ist, so dass auch bei of- fenmaschigem Aufbau eine hinreichende Festigkeit erzielt wird. Die Bindefäden bieten hier Vorteile in zweifacher Hinsicht, nämlich zum einen eine Vorfestigung des Gewebes für den nachfolgenden Klebeprozess und zum anderen eine Sammelstruktur für das Klebemittel, welches sich dann bevorzugt im Kreuzungsbereich ansammelt.

Günstig ist es auch, wenn die Kettfäden und Schussfäden als Monofilamente mit vorzugsweise rundem Querschnitt ausgebildet sind. Dadurch wird im Vergleich zu Multifilamenten eine höhere Präzision in der Fadenlage und Dimension erreicht. Runde Fäden lassen sich einfach herstellen und verarbeiten, weil Verdrehungen in der Längsachse keine Rollen spielen.

Vorteilhafterweise bestehen die Kettfäden und Schussfäden aus Kunststoff, insbesondere aus einem Polyestermaterial wie PET. Solche Fäden sind preisgünstig herstellbar und auch dahingehend vorteilhaft, dass sie sehr reißfest und dimensionsstabil hinsichtlich Temperatur und Feuchtigkeit sind.

Die Kettfäden und Schussfäden begrenzen Gewebeöffnungen, so dass noch eine gute Durchsicht und Luftdurchlässigkeit gewährleistet ist. Für die Insek- tenabschirmung ist es von Vorteil, wenn die Gewebeöffnungen eine lichte Weite von 0,3 bis 3 mm, vorzugsweise 0,8 bis 1 ,2 mm in beide Richtungen aufweisen. Hierbei ist zu bedenken, dass bei dünneren Fäden auch die lichte Weite entsprechend reduziert werden kann, ohne dass das Gewebe visu- eil auffällig wird.

Besondere Gebrauchsvorteile können sich auch dadurch ergeben, dass das Gewebe insbesondere zur Erzeugung von Streifeneffekten oder lokalen Verstärkungen mit variierenden Fadenstärken und/oder Fadendichten und/oder Farben ausgebildet ist. Prinzipiell ist es auch möglich, Streifeneffekte durch in Leinwandbindung bindende Kettfäden in speziellen Bereichen zu erzeugen. Eine Verbesserung kann auch durch Gewebe- bzw. Fadenbeschichtun- gen erzielt werden, beispielsweise eine antibakterielle Wirkung durch Silberbeschichtung bzw. eine antistatische Wirkung insbesondere durch eine Fluorcarbon-Ausrüstung, so dass auch die Verschmutzungsempfindlichkeit reduziert wird.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Insektenschutzgewebe für eine Insektenschutzvorrichtung bei dem die Kettfäden und Schussfäden in jeweils einer gesonderten Fadenebene übereinander liegen und geradlinig verlaufen.

In verfahrensmäßiger Hinsicht wird die eingangs genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass die Schussfäden einseitig auf den Kettfäden aufgelegt und durch Bindefäden mit den Kettfäden verbunden werden, so dass die Kettfäden und Schussfäden als Hauptfäden in jeweils einer gesonderten Faden- ebene übereinander liegen und geradlinig verlaufen, während die Bindefäden beide Fadenebenen durchqueren und die Hauptfäden außenseitig umschlingen. Hierdurch werden die zu der Vorrichtung bereits genannten Vorteile für das Verfahrenserzeugnis erzielt. Infolgedessen sind die Kettfäden auch viel kürzer als die Bindefäden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schema- tischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine als Spannrahmen mit einem Insektenschutzgewebe versehene Insektenschutzvorrichtung zum Einsetzen in eine

Fensteröffnung in perspektivischer Darstellung;

Fig. 2 und 3 einen Ausschnitt des aus drei Fadensystemen gebildeten Insektenschutzgewebes in Draufsicht und in einem Schnitt parallel zu den Kettfäden;

Fig. 4 bis 6 die Fadenbewegung der Bindefäden bei der Herstellung des Insektenschutzgewebes nach Fig. 2.

Die in Fig. 1 dargestellte Insektenschutzvorrichtung lässt sich außenseitig vor einem Gebäudefenster einhängen, um das Eindringen von Insekten zu verhindern, ohne jedoch die Sicht nach draußen und den Luftdurchtritt wesentlich zu beeinträchtigen. Die Vorrichtung umfasst einen rechtwinklig aus Profilschenkeln zusammengesetzten Spannrahmen 10, ein darin aufge- spanntes, speziell gewebtes Insektenschutzgewebe 12 sowie in den Eckbereichen des Spannrahmens 10 angeordnete Einhängelaschen 14. Diese lassen sich an einer Rahmenkante eines nicht gezeigten Blendrahmens hintergreifend einhängen, so dass der Spannrahmen 10 außenseitig vor dem Blendrahmen gehalten wird und nach innen aufschlagende Fensterflügel sich unbehindert öffnen lassen. Einzelheiten des Montageprinzips sind an sich bekannt und ergeben sich auch aus der DE 197 49 517, worauf hier ausdrücklich Bezug genommen wird.

Der Spannrahmen 10 besitzt eine Kedernut zum Einspannen des Gewebes 12 und lässt sich durch eine umlaufende Dichtung (nicht gezeigt) im eingehängten Zustand an der Außenseite des Blendrahmens insektendicht anschließen, wobei auch eine einfache Demontage beispielsweise bei Nicht- gebrauch über die Winterzeit möglich ist. Entsprechend angepasste Rahmenvarianten sind auch für andere Gebäudeöffnungen beispielsweise vor Türen oder Lichtschächten einsetzbar. Weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben sich durch Rollokonstruktionen, bei denen das Insektenschutzgewebe 12 in Form einer aufwickelbaren Gewebebahn in seitlichen Führungsschienen gehalten ist. Für eine solche Ausführung wird auch auf die DE 19639478 Bezug genommen. Denkbar ist es auch, das Insektenschutzge- webe in lamellenartigen Bahnen an einer Halterung beispielsweise vor Außentüren aufzuhängen. Als besonders einfache Halterung ist auch ein Klebe- oder Klettband vorstellbar.

Wie in Fig. 2 und 3 veranschaulicht, ist das Insektenschutzgewebe 12 aus drei Fadensystemen gebildet. In der gezeigten Prinzipskizze bilden die Kettfäden 16 die Gewebeunterseite, während die Schussfäden 18 einseitig bzw. einheitlich an einer Halbseite auf den Kettfäden 16 aufliegen und damit die Gewebeoberseite bilden. Als Hilfsfäden für die Gewebekonstruktion sind Bindefäden 20 vorgesehen, welche die Kett- und Schussfäden schiebefest miteinander verbinden.

Das Gewebe 12 beruht auf einer Art von Halbdreherbindung, wobei die Kettfäden 16 als Trägerkette in einer durch die Kettfadenachsen aufgespannten unteren Fadenebene 17 und die Schussfäden 18 in einer durch die Schuss- fadenachsen aufgespannten oberen Fadenebene 19 im Wesentlichen geradlinig liegen und an ihren voneinander abgewandten Außenseiten von den beide Fadenebenen 17, 19 durchquerenden Bindefäden 20 umschlungen sind. Je nach Fadenzugkraft der Bindefäden 20 und Biegesteifigkeit der Hauptfäden ergibt sich eventuell eine leichte Welligkeit in der Kette und im Schuss 16, 18, die jedoch geringer als die Fadenstärke ist.

Die Kettfäden 16 und Schussfäden 18 liegen somit mit ihren einander zugewandten Innenseiten bzw. inneren Halbseiten an Kreuzungsstellen 22 punktförmig aufeinander, wobei durch die Reibung unter der Zugkraft der Bindefäden 20 eine hohe Schiebefestigkeit bereits ohne zusätzliche Verbindungs- mittel erreicht wird. Um die Gewebefestigkeit weiter zu verbessern, kann ein Klebstoff beispielsweise durch Sprühen, Tauchen oder Schaumimprägnieren aufgebracht und ausgehärtet werden. Der Klebstoff lagert sich dabei bevorzugt an den Kreuzungsstellen in die Spaltöffnungen zwischen den drei Fadensystemen 16, 18, 20 ein. Denkbar ist es auch, die Kreuzungsstellen 22 zu verschmelzen oder zu verschweißen. Beispielsweise könnten Fadensysteme mit unterschiedlichen Schmelztemperaturen eingesetzt werden, so dass die Hauptfäden 16, 18 verschmelzen, während die Bindefäden 20 nicht verschmelzen. Grundsätzlich könnten auch Mehrkomponentengarne eingesetzt werden, bei denen im Garn bereits schmelzfähige Fäden bzw. Ther- moplaste mit unterschiedlichen Schmelztemperaturen vorhanden sind.

Zweckmäßig sind die Bindefäden 20 deutlich dünner als die Hauptfäden 16, 18, so dass eine Verformung weitgehend nur auf die Bindefäden wirkt und die Hauptfäden in ihrer rechteckigen Gitterstruktur erhalten bleiben. Bei- spielsweise beträgt der Bindefadendurchmesser weniger als das 0,7-fache, bevorzugt etwa das 0,5-fache des Hauptfadendurchmessers. Typische Durchmesserwerte liegen bei 0,1 mm für die Kett- und Schussfäden 16, 18 und 0,05mm für die Bindefäden 20. Um einerseits die erforderliche Insektendichtigkeit zu gewährleisten und andererseits die Lichtdurchlässigkeit und Durchsicht nicht unnötig einzuschränken, sollten die Gewebeöffnungen 24 eine lichte Weite zwischen den Innenkanten der maschenbildenden Fäden von etwa 0,8 bis 1 ,2 mm aufweisen.

Die Gitterstruktur sollte dabei möglichst präzise sein, so dass gleichmäßige Gewebe- bzw. Maschenöffnungen entstehen. Der Abstand der Fäden muss nicht nur innerhalb einer Masche, sonder auch von Masche zu Masche konstant sein. Um die erforderliche Exaktheit zu erreichen, ist ein sehr präziser Fadenlauf notwendig, der durch gestreckte Fäden 16, 18 erreicht werden kann, die in zwei Ebenen mit zueinander rechtwinkligen Fadenrichtungen punktuell aufeinander liegen und sich nicht umschlingen. Am wenigsten sichtbar sind dabei regelmäßige, vorzugsweise quadratische Gewebeöffnungen.

Bevorzugt besteht das Gewebe 12 aus monofilen, synthetischen Textilfäden bzw. Kunststofffäden 16, 18, 20, zweckmäßig mit rundem Querschnitt. Mono- filamente weisen herstellungsbedingt gegenüber Multifilamenten sehr exakte und auch konstante Fadendurchmesser auf und sind bei gleichem Querschnitt biegesteifer. Denkbar ist es auch, eckige Querschnitte einzusetzen, etwa um die Reflektionseigenschaften zu beeinflussen. Als preisgünstiges Fadenmaterial bietet sich Kunststoffe aus der Familie der Polyester, insbesondere PET (Polyethylenterephthalat) an.

Generell sollte das Fadenmaterial eine hinreichende UV-Stabilität besitzen, beispielsweise durch spezielle Stabilisatoren in der Grundsubstanz. Außer- dem ist es günstig, wenn das Material dunkel bzw. schwarz gefärbt ist, beispielsweise durch Ruß- oder Pigmentzusatz, so dass das UV-Licht bereits in den äußeren Fadenschichten absorbiert wird und nicht zu einer Molekülzerstörung im Volumen führt. Eine schwarze Einfärbung führt ebenso wie eine matte Oberfläche auch zu einer Verminderung von störenden Reflexen für den Betrachter. Zweckmäßig werden die Fäden mit einer die Verschmut- zungsempfindlichkeit reduzierenden Beschichtung 26 beispielsweise aus Fluorcarbonen versehen.

Die Fig. 4 bis 6 veranschaulichen die prinzipielle Fadenbewegung bei der Herstellung des Gewebes 12. Gemäß Fig. 4 bildet die Lage der Kettfäden 16 beim Weben das Unterfach. Ein Schussfaden 18 wird mit seiner unteren Halbseite quer über die Kettfäden 16 gestreckt aufgelegt und sodann im Bereich der Kreuzungsstellen durch die Bindefäden 20 fixiert. Nach der Fadenverkreuzung der Bindefäden 20 auf der Gewebeunterseite erfolgt der nächs- te Schusseintrag (Fig. 5), wobei dann die Umschlingung mit dem Bindefaden 20 gegenüberliegend zu dem vorherigen Schussfaden 18 erfolgt. Dieser Vorgang lässt sich gemäß Fig. 6 über die Länge der Kettfäden 16 fortsetzen, wobei die Schussfäden 18 im gegenseitigen Abstand zur Freihaltung der Maschenöffnungen gehalten werden.