Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
INSECTICIDAL WEB MATERIAL FOR PROTECTING HUMANS AND PETS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/003861
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a web material, in particular a net, impregnated with an insecticidal mixture comprising a) clorfenapyr and b) one or more pyrethroids from the group of alpha-cypermethrin (b1), deltamethrin (b2), permethrin (b3) und lambda-cyhalothrin (b4), at a quantity of (each relative to the web material) a) 50 to 150 mg/m2 chlorfenapyr; b1 ) 50 to 150 mg/m2 alpha-cypermethrin; b2) 15 to 45 mg/m2 deltamethrin; b3) 50 to 750 mg/m2 permethrin; b4) 5 to 30 mg/m2 lambda-cyhalothrin, and being suitable for controlling insect pests in buildings and for protecting humans and pets from such insect pests and from vector-borne diseases transmitted by the insect pests.

Inventors:
LEININGER HARTMUT (DE)
STUTZ SUSANNE (DE)
KARL ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/059557
Publication Date:
January 13, 2011
Filing Date:
July 05, 2010
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF SE (DE)
LEININGER HARTMUT (DE)
STUTZ SUSANNE (DE)
KARL ULRICH (DE)
International Classes:
A01P7/04
Domestic Patent References:
WO2005064072A22005-07-14
WO2008052913A12008-05-08
WO2002046503A12002-06-13
WO2007077101A12007-07-12
WO2008004711A22008-01-10
Foreign References:
EP8161456A2008-07-30
EP0346734A21989-12-20
Other References:
R. N'GUESSAN ET AL., ACTA TROPICA, vol. 102, 2007, pages 69 - 78
F.W. MOSHA ET AL., TROPICAL MEDICINE AND INTERNATIONAL HEALTH, vol. 13, no. 5, 2008, pages 644 - 652
R. N'GUESSAN ET AL., TROPICAL MEDICINE AND INTERNATIONAL HEALTH, vol. 14, no. 4, 2009, pages 1 - 7
See also references of EP 2451282A2
Attorney, Agent or Firm:
RIPPEL, Hans Christoph (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Flächengebilde, imprägniert mit einer insektiziden Mischung, enthaltend a) Chlorfenapyr und

b) ein oder mehrere Pyrethroide aus der Gruppe

alpha-Cypermethrin (b1 ), Deltamethrin (b2), Permethrin (b3) und lambda- Cyhalothrin (b4),

in einer Menge von (jeweils bezogen auf das Flächengebilde)

a) 50 bis 150 mg/m2 Chlorfenapyr;

b1 ) 50 bis 150 mg/m2 alpha-Cypermethrin;

b2) 15 bis 45 mg/m2 Deltamethrin;

b3) 50 bis 750 mg/m2 Permethrin;

b4) 5 bis 30 mg/m2 lambda-Cyhalothrin.

2. Flächengebilde gemäß Anspruch 1 , wobei die Menge an Chlorfenapyr 70 bis 130 mg/m2 beträgt

3. Flächengebilde gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Pyrethroid alpha-Cypermethrin in einer Menge von 70 bis 130 mg/m2 ist.

4. Flächengebilde gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Pyrethroid Deltamethrin in einer Menge von 20 bis 40 mg/m2 ist. 5. Flächengebilde gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Pyrethroid Permethrin in einer Menge von 75 bis 650 mg/m2 ist.

6. Flächengebilde gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Pyrethroid lambda-Cyhalothrin in einer Menge von 7,5 bis 25 mg/m2 ist.

7. Flächengebilde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Imprägnierung eine Beschichtung mit einer Mischung aus erfindungsgemäßer Insektizidmischung und einem Binder ist. 8. Flächengebilde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zur Imprägnierung die insektizide Mischung in ein Monofilament eingearbeitet ist, das in dem Flächengebilde enthalten ist.

9. Flächengebilde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 in Form eines Textilmaterials.

10. Flächengebilde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 in Form eines Netzes.

1 1. Verfahren zum Schutz von Menschen und/oder Haustieren vor Schadinsekten, wobei man in einem Gebäude, das von den Menschen und/oder Haustieren genutzt wird, ein Flächengebilde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 anbringt.

12. Verfahren zum Schutz von Menschen und/oder Haustieren vor vektorübertragenen Krankheiten, welche durch Schadinsekten übertragen werden, wobei man in einem Gebäude, das von den Menschen und/oder Haustieren genutzt wird, ein Flächenge- bilde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 anbringt.

13. Verfahren zur Bekämpfung von Schadinsekten in einem Gebäude, wobei man in dem Gebäude ein Flächengebilde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 anbringt. 14. Verwendung eines Flächengebildes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Bekämpfung von Schadinsekten in Gebäuden, zum Schutz von Menschen und/oder Haustieren vor Schadinsekten und/oder zum Schutz von Menschen und/oder Haustieren vor vektorübertragenen Krankheiten, welche durch Schadinsekten übertragen werden.

15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13 oder Verwendung gemäß Anspruch 14, wobei die Schadinsekten eine Pyrethroidresistenz aufweisen.

Description:
Insektizides Flächengebilde zum Schutz von Menschen und Haustieren

Die Erfindung betrifft ein Flächengebilde, insbesondere ein Netz, das mit einer pyrethroid- haltigen Wirkstoffmischung beschichtet wurde, zum Schutz von Menschen und Haustieren vor Schadinsekten, insbesondere Moskitos, sowie ein Verfahren zum Schutz von Menschen und Haustieren vor Schadinsekten und durch diese übertragene Krankheiten.

Zur Bekämpfung von vektorübertragenen Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber, Denguefie- ber, lymphatische Filariose und Leishmaniose haben sich insektizid imprägnierte Moskito- netze besonders bewährt. Neben Sprühanwendungen von Insektiziden auf Hausinnenwänden bildet der Einsatz solcher Netze beispielsweise eine der Säulen des globalen "Roll Back Malaria Partnership" Projekts und wird von der WHO (World Health Organization) empfohlen. Um einen effektiven Schutz über einen längeren Zeitraum zu gewähren, müssen die Netze so imprägniert sein, dass die insektizide Wirkung auch nach einer größeren Anzahl von Wäschen nicht verlorengeht. Entsprechende, mit speziellen Insektizid- Bindemittel-Kombinationen behandelte Netze werden auch als LLINs (Long Lasting Insec- ticidal Nets) bezeichnet.

Als Insektizide werden dabei zur Zeit beinahe ausschließlich Pyrethroide verwendet, da diese Klasse von Insektiziden nicht nur eine hohe lethale Wirkung für die Insekten bei gleichzeitiger geringerer Toxizität für Säugetiere aufweist, sondern das Insekt auch durch eine schnelle Lähmung außer Gefecht gesetzt wird, bevor es zu einem Stich und damit zur Übertragung der Krankheit kommen kann (so genannter Knock-Down-Effekt). Die langjährige und steigende Verwendung von Pyrethroiden birgt jedoch auch die Gefahr eines erhöhten Auftretens von Resistenzen, zumal diese Insektizide auch in der Landwirtschaft zur Bekämpfung von Ernteschädlingen eingesetzt werden. So hat sich beispielsweise in West- und Ostafrika eine Pyrethroidresistenz bei Anopheles gambiae und in Südafrika bei Anopheles funestus ausgebreitet.

Zur Brechung und Vermeidung von Resistenzenbildung wird der Einsatz alternativer Insektizide, gegebenenfalls in Mischung mit Pyrethroiden, diskutiert. Ein möglicher Kandidat dabei ist Chlorfenapyr, das eine gute Wirkung gegen Anopheles-Mücken aufweist, für Menschen nur gering toxisch ist und einen von Pyrethroiden verschiedenen Wirkmechanismus (Entkoppelung der oxidativen Phosphorylierung in Mitochondrien, mitochondrial electron transport inhibitor, METI) besitzt (siehe z.B. R. N'Guessan et al., Acta Tropica 102 (2007) 69-78; F.W. Mosha et al., Tropical Medicine and International Health 13(5) 2008 644-652; R. N'Guessan et al., Tropical Medicine and International Health 14(4) (2009) 1-7). In den genannten Dokumenten werden auch Kombinationen von Chlorfenapyr mit einem Py- rethroid vorgeschlagen. Problematisch beim Einsatz von Wirkstoffkombinationen ist es, dass sich die Gesamtmenge an eingesetzten Insektiziden im Allgemeinen deutlich erhöht, was aus ökonomischen, ökologischen und toxikologischen Gründen generell unerwünscht ist. Es wurde nun gefunden, dass sich bei Kombination von Chlorfenapyr mit bestimmten Py- rethroiden sowohl die Menge des Chlorfenapyrs als auch der eingesetzten Pyrethroide deutlich senken lässt (verglichen mit einer Anwendung des reinen Wirkstoffs), ohne dass die Wirkung - auch gegen pyrethroidresistente Schadinsekten - verringert ist. Dies war nicht zu erwarten, da Chlorfenapyr eine geringere Knock-Down-Wirkung aufweist, die jedoch insbesondere für den Malariaschutz von Bedeutung ist. Nur durch die schnelle Lähmung ist sichergestellt, dass die Mücke nicht mehr zum Stich und somit zur möglichen Übertragung der Krankheit kommt. Überraschenderweise bleibt diese Wirkung erhalten, auch wenn die Pyrethroidmenge gegenüber der Soloanwendung deutlich verringert ist. Dies gilt sogar bei Insekten, die eine Pyrethroidresistenz aufweisen.

Gegenstand der Erfindung ist daher ein Flächengebilde, imprägniert mit einer insektiziden Mischung, enthaltend a) Chlorfenapyr und

b) ein oder mehrere Pyrethroide aus der Gruppe

alpha-Cypermethrin (b1 ), Deltamethrin (b2), Permethrin (b3) und lambda-Cyhalothrin (b4), in einer Menge von (jeweils bezogen auf das Flächengebilde)

a) 50 bis 150 mg/m 2 Chlorfenapyr;

b1 ) 50 bis 150 mg/m 2 alpha-Cypermethrin;

b2) 15 bis 45 mg/m 2 Deltamethrin;

b3) 50 bis 750 mg/m 2 Permethrin;

b4) 5 bis 30 mg/m 2 lambda-Cyhalothrin. Weiterhin Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Flächengebildes zum Schutz von Menschen und Haustieren vor Schadinsekten und vor vektorübertragenen Krankheiten.

Ebenso Gegenstand der Erfindung sind Verfahren zur Bekämpfung von Schadinsekten, sowie zum Schutz von Menschen und Haustieren vor Schadinsekten und/oder vektorübertragenen Krankheiten, wobei man ein erfindungsgemäßes Flächengebilde in einem Gebäude anbringt. Das erfindungsgemäße Flächengebilde zeichnet sich durch einfache Herstellung und, insbesondere in der Form von Netzen, eine einfache Anwendung aus. Erfindungsgemäße Netze weisen auch nach mehrfachem Waschen eine gute insektizide Wirkung sogar gegen pyrethroidresistente Schadinsekten auf. Die insektiziden Flächengebilde zeigen günstige toxikologische Werte und erlauben eine effektive Bekämpfung auch von pyrethroidresisten- ten Schadinsekten.

Insektizide Erfindungsgemäß wird eine Mischung, enthaltend, bevorzugt im Wesentlichen bestehend aus, insbesondere bestehend aus Chlorfenapyr und mindestens einem der genannten Py- rethroide, eingesetzt.

Chlorfenapyr (1 ),

(IUPAC Name: 4-Brom-2-(4-chlorphenyl)-1-ethoxymethyl(-5-trifluormethylpyr rol-3- carbonitril) ist kommerziell von der BASF SE erhältlich und ist beispielsweise beschrieben in: C. D.S. Tomlin (Hrsg.), The Pesticide Manual, 14. Aufl., British Crop Protection Council, Alton (UK) 2006.

Als Pyrethroid eingesetzt werden alpha-Cypermethrin, Deltamethrin, Permethrin und/oder lambda-Cyhalothrin.

Besonders bevorzugt sind alpha-Cypermethrin, Deltamethrin und Permethrin.

Ganz besonders bevorzugt ist alpha-Cypermethrin. Bevorzugt ist die Verwendung einer binären Mischung aus Chlorfenapyr und einem der genannten Pyrethroide, möglich ist es aber auch, Chlorfenapyr in Mischung mit mehreren, vorzugsweise zwei Pyrethroiden einzusetzen.

Die genannten Wirkstoffe sind bekannt und kommerziell erhältlich, Chlorfenapyr und alpha- Cypermethrin beispielsweise von der BASF SE, Ludwigshafen, Deutschland. Die Wirkstoffe sind beispielsweise in The Pesticide Manual (siehe oben) beschrieben. - A -

Die Mengen an Insektizid pro Quadratmeter Flächengebilde betragen im Allgemeinen und bevorzugt wie folgt:

Chlorfenapyr (a): 50 bis 150 mg/m 2 , bevorzugt 70 bis 130 mg/m 2 , besonders bevorzugt 90 bis 110 mg/m 2 ; alpha-Cypermethrin: 50 bis 150 mg/m 2 , bevorzugt 70 bis 130 mg/m 2 , besonders bevorzugt 90 bis 110 mg/m 2 ; Deltamethrin: 15 bis 45 mg/m 2 , bevorzugt 20 bis 40 mg/m 2 , besonders bevorzugt 25 bis 35 mg/m 2 ;

Permethrin: 50 bis 750 mg/m 2 , bevorzugt 75 bis 650 mg/m 2 , besonders bevorzugt 100 bis 550 mg/m 2 ; lambda-Cyhalothrin: 5 bis 30 mg/m 2 , bevorzugt 7,5 bis 25 mg/m 2 , besonders bevorzugt 10 bis 20 mg/m 2 .

Das Mengenverhältnis Chlorfenapyr : Pyrethroid beträgt somit - je nach Wirkstoff - im Allgemeinen 0,06 - 30 : 1 , bevorzugt 0,1 - 10 : 1 , besonders bevorzugt 0,1 - 5 : 1. Die Partikelgröße der Insektizide in der wässrigen Formulierung beträgt im Allgemeinen von 50 nm bis 20 μm, vorzugsweise 50 nm bis 8 μm, besonders bevorzugt 50 nm bis 4 μm, insbesondere 50 nm bis 500 nm.

Flächengebilde

Als Flächengebilde eignen sich beispielsweise Textilmaterialien, nicht-textile Kunststoffmaterialien, Papier, Leder, Kunstleder, Folien und andere, vorzugsweise flexible Materialien.

Bei dem eingesetzten Flächengebilde handelt es sich bevorzugt um ein Textilmaterial, ins- besondere Netze aus Textilfasern. Es kann sich hierbei um Netze aus natürlichen Fasern oder aus synthetischen Fasern handeln. Selbstverständlich kann es sich auch um Mischungen zweier oder mehrerer verschiedener Fasern handeln. Beispiele für natürliche Fasern umfassen Baumwoll-, Jute- oder Leinenfasern. Bevorzugt handelt es sich um synthetische Fasern aus geeigneten Polymeren. Beispiele umfassen Polyamide, Polyester, Polyacrylnitril oder Polyolefine. Bevorzugt handelt es sich um Polyamide, Polyolefine und Polyester, besonders bevorzugt um Polyolefine, insbesondere Polypropylen oder Polyethy- len, und Polyester. Ganz besonders bevorzugt sind Polyesterfasern, insbesondere Polye- thylenterephthalat (PET). Bei den Fasern kann es sich um Mono-, Oligo- oder Multifilamente handeln, die glatt oder texturiert sein können.

Bei Polypropylen und Polyethylen kann es sich um Polypropylen- bzw. Polyethylen- Homopolymere handeln. Es kann sich aber auch um Copolymere handeln, welche neben dem Ethylen bzw. Propylen geringe Mengen anderer Comonomere umfassen. Bei geeigneten Comonomeren kann es sich insbesondere um andere Olefine wie beispielsweise Ethylen oder Propylen sowie 1 -Buten, 2-Buten, Isobuten, 1-Penten, 1 -Hexen, 1-Hepten, 1- Octen, Styrol oder α-Methylstyrol, Diene und/oder Polyene handeln. Der Anteil von Como- nomeren im Polyethylen bzw. Polypropylen beträgt im Allgemeinen maximal 20 Gew. %, bevorzugt maximal 10 Gew. %. Art und Menge der Comonomere werden vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften der Faser gewählt.

Besonders bevorzugt zur Faserherstellung sind relativ hochmolekulare, zähfließende Pro- dukte, welche in üblicher Art und Weise durch Ihren Schmelzflussindex (bestimmt nach ISO 1 133) charakterisiert werden. Bevorzugt kann es sich um mindestens ein Polypropylen bzw. Polyethylen mit einem Schmelzflussindex MFR (230 0 C, 2,16 kg) von 0,1 bis 60 g / 10 min handeln. Bevorzugt handelt es sich um Polypropylen mit einem Schmelzflussindex MFR (230 0 C, 2,16 kg) von 1 bis 50 g / 10 min, besonders bevorzugt 10 bis 45 g / 10 min und beispielsweise 30 bis 40 g / 10 min. Derartige Polypropylensorten eignen sich besonders zur Herstellung von Fasern. Selbstverständlich kann auch eine Mischung mehrerer verschiedener Sorten von Polypropylen eingesetzt werden.

Die Textilfasern weisen je nach der Art des Netzes eine Dicke von 0,05 bis 0,6 mm auf, bevorzugt 0,1 mm bis 0,4 mm, besonders bevorzugt 0,12 bis 0,35 mm und ganz besonders bevorzugt 0,2 bis 0,3 mm.

Das Textilmaterial wird beispielsweise in Form von Abdeckungen oder Bezügen eingesetzt, beispielsweise für Bettbezüge, Matratzen, Kissen, Gardinen, Wandbedeckungen, Teppi- che, Fenster-, Schrank- und Türvorhänge, Decken, Planen und Zeltbahnen. Bevorzugt sind Netze, insbesondere Moskitonetze, beispielsweise Bettnetze zum Schutz gegen Moskitos und andere Schadinsekten.

Die bevorzugt eingesetzten Netze weisen bevorzugt ein Muster von Maschen mit einer geraden Anzahl von Ecken auf. Die Netze können hierbei bevorzugt nur aus einer einzigen Sorte von Maschen bestehen, beispielsweise nur aus viereckigen oder nur aus sechseckigen Maschen, oder sie können auch zwei oder mehrere Sorten verschiedener Maschen umfassen, beispielsweise eine Kombination aus achteckigen und viereckigen Maschen. Die Maschen des Netzes sollten hierbei bevorzugt im Wesentlichen gleichartig sein, d.h. dass das Netz zwar durchaus kleinere Abweichungen im Hinblick auf Form und die Größe der Maschen aufweisen kann, dass die Werte aber um die Mittelwerte nicht übermäßig stark streuen.

Geeignete Maschengrößen (Seitenlänge einer quadratischen Masche) sind im Bereich von 5 mm, vorzugsweise 2,5 mm, insbesondere 1 ,5 mm als Obergrenze und 0,1 mm, vorzugsweise 0,25 mm, besonders bevorzugt 0,5 mm, insbesondere 0,7 mm als Untergrenze. Die Maschen des Netzes werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe von viereckigen, sechseckigen oder achteckigen Maschen.

Bei den viereckigen Maschen handelt es sich um Maschen in Form eines Parallelogramms mit den Seiten a und b. Der Begriff „Parallelogramm" umfasst selbstverständlich auch die Begriffe„Rechteck" und„Quadrat". Der kleinere Winkel zwischen den beiden Seiten des Parallelogramms liegt im Regelfalle zwischen 60 und 90°. Für den Grenzfall von 90° handelt es sich bei dem Parallelogramm um ein Rechteck. Für den Grenzfall a = b und 90° handelt es sich um ein Quadrat. Das Parallelogramm weist weiterhin die Höhe h a auf. Bei einem Rechteck beziehungsweise einem Quadrat entspricht die Höhe h a der Länge der Seite a. Quadratische Maschen sind besonders bevorzugt.

Bei den sechseckigen Maschen sind drei Paare von jeweils zueinander parallelen Seiten a, b und c in den Abständen h a , h b und h c angeordnet. Bei den achteckigen Maschen sind vier Paare von jeweils zueinander parallelen Seiten a, b, c und d in den Abständen h a , h b , h c und h d angeordnet. Es ist dem Fachmann bekannt, dass sich aus Achtecken keine flächendeckenden Muster erstellen lassen. Ein Netz, welches achteckige Maschen umfasst, umfasst daher zusätzlich mindestens eine zweite Sorte von Maschen. Es kann sich hierbei um viereckige Maschen handeln.

In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung beträgt die Höhe h a sowohl beim Paral- lelogramm, beim Sechseck und beim Achteck 0,1 bis 0,99 mm, bevorzugt 0,1 bis 0,9 mm, besonders bevorzugt 0,12 bis 0,8 mm und ganz besonders bevorzugt 0,25 bis 0,7 mm.

Beim Parallelogramm beträgt das Länge-zu-Höhe-Verhältnis b / h a 1 :1 bis 5:1 , bevorzugt 1 :1 bis 4:1 und besonders bevorzugt 2:1 bis 4:1. Bei den Maschen kann es sich also für den Fall eines Verhältnis b / h a 1 :1 um ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 0,1 bis 0,99 mm handeln. Bei einem größeren Verhältnis von b / h a handelt es sich um ein in einer Richtung langgestrecktes Gebilde. Durch den Abstand h a von maximal 0,99 mm werden auch kleinere Insekten wirkungsvoll vom Passieren des Netzes abgehalten, während die Länge durchaus größer sein kann als 0,99 mm, so dass die Luftdurchlässigkeit des Netzes nicht übermäßig behindert wird. Beim Sechseck beträgt das Verhältnis ((h b +h c ) / 2 ) / h a 1 :1 bis 5:1 , bevorzugt 1 :1 bis 4:1 und besonders bevorzugt 2:1 bis 4:1. Die Situation ist hier analog zum Parallelogramm. Für den Fall eines Verhältnisses von 1 :1 handelt es sich um ein regelmäßiges Sechseck mit drei gleichen Seiten, welche jeweils den gleichen Abstand von nicht mehr als 0,99 mm zu- einander aufweisen. Bei einem größeren Verhältnis ((h b +h c ) / 2 ) / h a entsteht ein in einer Richtung langgestrecktes Sechseck. Die Wirkung hinsichtlich Insekten- bzw. Luftdurchlässigkeit ist wie beim Parallelogramm.

Beim Achteck beträgt das Verhältnis ((h b +h c +h d ) / 3 ) / h a 1 :1 bis 5:1 , bevorzugt 1 :1 bis 4:1 und besonders bevorzugt 2:1 bis 4:1. Die Situation ist hier analog zum Parallelogramm. Für den Fall eines Verhältnisses von 1 :1 handelt es sich um ein regelmäßiges Achteck mit vier gleichen Seiten, welche jeweils den gleichen Abstand von nicht mehr als 0,99 mm zueinander aufweisen. Bei einem größeren Verhältnis ((h b + h c +h d ) / 3 ) / h a entsteht ein in einer Richtung langgestrecktes Achteck. Die Wirkung hinsichtlich Insekten- bzw. Luftdurchläs- sigkeit ist wie beim Parallelogramm.

Neben vier- und sechseckigen Maschen können in dieser Ausführungsform beispielsweise auch Kombinationen von vier- und achteckigen Maschen eingesetzt werden oder die Form und Größe der Maschen in Teilen des Netzes variiert werden. Beispielsweise können die Ränder des Netzes dichter gewirkt werden, oder es können in Abständen dickere Textilfa- sern, die auch aus einem anderen Polymer hergestellt sind, zur Stabilisierung eingewirkt werden.

Die Begriffe„Höhe" und„Länge" beziehen sich auf die offene Fläche jeder Masche ohne Berücksichtigung der Fasern bzw. der beschichteten Fasern. Analog bedeutet der Begriff „Maschengröße" im Sinne dieser Erfindung das Lochmaß der Maschen, d.h. die offene Fläche jeder Masche ohne Berücksichtigung der Fasern bzw. der beschichteten Fasern.

Textile Netzmaterialien gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung sind in der Europäischen Patentanmeldung 08161456.2 beschrieben.

Die Dicke der zur Herstellung des erfindungsgemäßen Textilmaterials, insbesondere der erfindungsgemäßen Netze, verwendeten Fasern werden vom Fachmann je nach den ge- wünschten Eigenschaften des Netzes gewählt. Je dicker die Fasern, desto größer ist im Regelfalle die mechanische Stabilität des Netzes, auf der anderen Seite wird mit abnehmender Maschengröße der Anteil an offener Fläche im Vergleich zum Anteil der von Fasern bedeckten Fläche immer geringer. Im Regelfalle sollte die Faserdicke so bemessen werden, dass das Netz zumindest 20 %, bevorzugt mindestens 40 % und insbesondere mindestens 50 % offene Fläche aufweist. Netze der geschilderten Art sind kommerziell erhältlich.

Bei den verwendeten Netzen kann es sich bevorzugt um einlagige Netze handeln. Es kann sich aber auch um so genannte Abstandsgewirke handeln, bei denen zwei Netze mithilfe von Einzelfäden miteinander zu einer Doppelschicht verbunden sind.

Imprägnierung Die Bezeichnung "imprägnieren" bedeutet erfindungsgemäß jede Art von Behandlung des Flächengebildes mit der Insektizidmischung, durch die eine homogene Verteilung der Mischung auf oder in dem Flächengebilde erreicht wird. Homogen bedeutet dabei, dass die Konzentration eines bestimmten Insektizids an jedem Punkt der Flächen im Wesentlichen gleich ist.

In einer Ausführungsform erfolgt die Imprägnierung durch Beschichten des Flächengebildes oder, bevorzugt, von Mono- bzw. Multifilamenten oder Fasern, aus denen das Flächengebilde hergestellt wird, mit der Insektizidmischung zusammen mit einem Bindemittel (Variante A).

In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Imprägnierung durch Beimischen der Insektizidmischung zu einem Polymer und gemeinsame Extrusion von Polymer und Insektizidmischung zu einem Monofilament, das zu dem erfindungsgemäßen Flächengebilde verarbeitet wird (Variante B).

Imprägnierung durch Beschichten mit einem die Insektizidmischung enthaltenden Bindemittel (Variante A)

Das Bindemittel dient zum Fixieren der Insektizidmischung auf den Mono- bzw. Multifila- menten oder Fasern, aus denen das Flächengebilde hergestellt wird, oder auf dem vorgefertigten Flächengebilde ("end of line coating") (im Folgenden am Beispiel eines Netzes beschrieben). Hierdurch wird erreicht, dass der Wirkstoff nicht oder zumindest nur sehr langsam ausgewaschen werden kann. Bei dem polymeren Bindemittel kann es sich im Prinzip um beliebige Bindemittel handeln, vorausgesetzt, die Bindemittel sind in der Lage, die Insektizidmischung insbesondere auf textilen Materialien zu fixieren. Bevorzugt sind daher Bindemittel, die aus dem Gebiet der Textilimprägnierung und Textilbeschichtung bekannt sind. Selbstverständlich kann auch ein Gemisch mehrerer, verschiedener Bindemittel eingesetzt werden. Beispiele umfassen (Meth)acrylate umfassende Homo- oder Copolymere, Polyurethane, Polyisocyanurate oder Wachse, wie Polyethylenwachse.

Beispielsweise kann es sich um Bindemittel handeln, welche sich durch Polymerisation ethylenisch ungesättigter Momonere erhalten lassen, bevorzugt mindestens ein Monomer aus der Gruppe ausgewählt von (Meth)acrylaten, insbesondere d- bis Ci 2 -Ester von (Meth)acrylsäure, vernetzende Gruppen aufweisende (Meth)acrylate, (Meth)acrylsäure, Maleinsäure oder Ester der Maleinsäure, Acrylnitril, Styrol, Vinylacetat, Vinylalkohol, Ethy- len, Propylen, Allylalkohol oder Vinylchlorid.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich um ein Copolymer aus ethylenisch ungesättigten Monomeren, welches als Monomere 50 bis 95 Gew. % mindestens eines (Meth)acrylats (A) der allgemeinen Formel H 2 C=CHR 1 -COOR 2 umfasst, wobei R 1 für H oder Methyl und R 2 für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Koh- lenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 2 bis 10 Kohlenstoffatomen handelt. Bei R 1 handelt es sich bevorzugt um H. Beispiele geeigneter Reste R 2 umfassen insbesondere Methyl-, Ethyl-, n-Butyl oder 2-Ethylhexylreste, bevorzugt Ethyl-, n-Butyl- oder 2-Ethylhexylreste. Das Copolymer umfasst darüber hinaus 1 bis 20 Gew. % (Meth)acrylsäure oder zusätzliche funktionelle Gruppen aufweisenden (Meth)acrylsäurederivaten (B). Hierbei kann es sich insbesondere um einen (Meth)acrylsäureester und/oder (Meth)acrylamide handeln. Die funktionellen Gruppen dienen zur Anbindung der Bindemittel auf den Netzen und können außerdem zur Vernetzung genutzt werden. Beispielsweise kann es sich um ω-Hydroxyalkyl(meth)acrylsäureester, Epoyxgruppen aufweisende (Meth)acrylester, wie beispielsweise Glycidylester, (Meth)acrylamide oder Derivate davon wie beispielsweise (Meth)acrylsäuremethylolamid H 2 C=CH(CH S )-CO-HN-CH 2 -OH handeln. Daneben können weitere, von A und B verschiedene ethylenisch ungesättigte, bevorzugt monoethylenisch ungesättigte Monomere (C) eingesetzt werden, beispielsweise Acrylnitril oder Styrol. Die Menge weiterer Monomere beträgt im Regelfalle 0 bis 30 Gew. %. Besonders bevorzugt ist ein Bindemittel, welches 70 bis 90 Gew. % eines Acrylsäureesters H 2 C=CH 2 -COOR 2 umfasst, wobei R 2 4 bis 8 C- Atome umfasst und es sich bevorzugt um n-Butyl- und/oder 2-Ethylhexyl- handelt sowie weiterhin 10 bis 20 Gew. % Acrylnitril, 1 bis 10 Gew. % (Meth)acrylsäure oder eines funktionelle Gruppen aufweisenden (Meth)acrylsäurederivates, insbesondere (Meth)acrylsäuremethylolamid.

Die genannten, bevorzugten Bindemittel können nach dem Fachmann bekannten Methoden bevorzugt mittels Emulsionspolymerisation hergestellt werden.

Bevorzugt ist ein Acrylatbinder, insbesondere ein Copolymer, erhältlich durch Emulsions- Polymerisation der Komponenten B1 bis B4 sowie optional B5. AIs Komponente B1 werden ein oder mehrere, bevorzugt 1 , 2 oder 3, besonders bevorzugt 1 (Meth)acrylat(e) der Formel (I) eingesetzt,

H 2 C=CR 1 -COOR 2 (I) wobei die Symbole folgende Bedeutungen haben:

R 1 ist H oder CH 3 , bevorzugt H, und

ist d-Cio-Alkyl, vorzugsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, sec.-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, i-Amyl, n-Hexyl, i-Hexyl, n- Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl oder n-Decyl, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n- Butyl oder 2-Ethylhexyl, ganz besonders bevorzugt sind Ethyl, n-Butyl oder 2-Ethylhexyl.

Bevorzugt als Komponente B1 sind Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, 2- Ethylhexylacrylat und Methylmethacrylat. Bevorzugt sind auch Butylacrylat alleine oder in Mischung mit Methylmethacrylat oder Ethylacrylat. Insbesondere bevorzugt ist n- Butylacrylat.

Als Komponente B2 wird mindestens ein Monomer aus der Gruppe N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, N,N'-Bismethylolmaleinsäurediamid und N, N'-

Bismethylolfumarsäurediamid eingesetzt.

Bevorzugt sind N-Methylolacrylamid und N-Methylolmethacrylamid, insbesondere N- Methylolmethacrylamid.

Als Komponente B3 werden ein oder mehrere Monomere, bevorzugt ein oder zwei Monomere der Gruppe Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylsulfonsäure, Maleinsäure und Fumar- säure eingesetzt. Bevorzugt sind Acrylsäure und Methacrylsäure; Acrylsäure ist besonders bevorzugt.

Als Komponente B4 werden ein oder mehrere Monomere, bevorzugt ein oder zwei Monomere aus den Gruppen B4A und/oder B4B eingesetzt.

Monomere der Gruppe B4A sind solche der Formel (II) und/oder (III),

H 2 C=CR 3 X (II) ZHC=CHZ (III) wobei die Symbole folgende Bedeutungen haben: R 3 ist H oder CH 3 , bevorzugt H; X ist Z, -CO-NH-CH 2 -NH-CO-CR 3 =CH 2 oder

COO-CH 2 -CO-CH 2 -COOR 4 , bevorzugt Z;

Z ist gleich CONH 2 , CONH-CH 2 -OR 5 , COO-Y-OH, COO-Glycidyl, CHO, CO-Y-OH, be vorzugt CONH 2 ;

Y ist d-Cβ-Alkylen, bevorzugt C 2 -C 6 -Alkylen und

R 4 , R 5 sind gleich oder verschieden eine lineare oder verzweigte CrCio-Alkylgruppe; sowie (meth)acrylmodifizierte Benzophenone, wie sie z.B. in der EP-A O 346 734 beschrieben sind. Bevorzugt als Monomere der Gruppe B4A sind Acrylsäureacetoacetylester, Meth- acrylsäureacetoacetylester, Acrylamid, Methacrylamid, Maleinsäurediamid, N-Methoxy- methylacrylamid, N-n-Butoxymethylacrylamid, Acrylsäure-3-hydroxypropylester, Methacryl- säure-3-hydroxypropylester, Acrylsäure-4-hydroxybutylester, Methacrylsäure-4- hydroxybutylester, Acrylsäure-6-hydroxyhexylester, Methacrylsäure-6-hydroxyhexylester, Acrylsäure^-hydroxy-S-chlorpropylester, Methacrylsäure-3-hydroxy-3-chlorpropylester, Acrylsäureglycidylester und Methacrylsäureglycidylester. Besonders bevorzugt sind Acrylamid, Methacrylsäure-3-hydroxypropylester, Butandiolmonoacrylat-acetylacetat, Methacrylsäureglycidylester und 4-Acryloxybenzophenon. Als Monomere der Gruppe B4B werden Acrylsäureallylester, Acrylsäuremethallylester, Me- thacrylsäureallylester, Methacrylsäuremethallylester, Maleinsäurediallylester, Maleinsäure- dimethylallylester, Fumarsäureallylester, Fumarsäuremethallylester, Phthalsäuredially- lester, Phthalsäuredimethylallylester, Terephthalsäurediallylester, Terephthalsäuredi- methallylester, p-Divinylbenzol, Butan-1 ,4-diol-diallylether und Butan-1 ,4-diol- dimethallylether eingesetzt.

Bevorzugte Monomere der Gruppe B4 sind solche der Gruppe B4A, wobei der Einsatz von einem oder zwei Monomeren aus dieser Gruppe bevorzugt ist. Bevorzugte Monomere der Gruppe B5 sind solche der Gruppe B5A, sowie vinylaromati- sche Monomere aus der Gruppe B5B.

Als Komponente B5A wird bevorzugt Acrylnitril oder Methacrylnitril, bevorzugt Acrylnitril eingesetzt.

Als Komponente B5B sind Styrol und α-Methylstyrol bevorzugt, insbesondere bevorzugt ist Styrol.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird zur Herstellung des Acrylatbinders Acrylnitril als Monomer der Komponente B5 eingesetzt. Der Acrylatbinder (B) ist erhältlich durch Emulsionspolymerisation von (Angaben in Gew.-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmenge B): b1 ) 20 bis 93 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 60 bis 90 Gew.-%, insbesondre 75 bis 85 Gew.-%, der Komponente B1 ;

b2) 1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 1 ,5 bis 3 Gew.-% der Komponente B2;

b3) 0,2 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 4

Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-% der Komponente B3;

b4) 0 bis 7 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 4,5 Gew.- %, insbesondere 0 oder 0,2 bis 4,5 Gew.-% der Komponente B4 und

b5) 0 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 0 oder 5 bis 26 Gew.-% der Komponente B5

Geeignete Verfahren sind dem Fachmann bekannt und beispielsweise in der WO 2005/064072 (Seite 20, Zeile 20 bis Seite 23, Zeile 15) beschrieben.

Das gewichtsmittlere Molekulargewicht der erhaltenen, nicht vernetzten Emulsionspolymere liegt im Allgemeinen zwischen 40 000 und 250 000 (mit GPC (Gel-Permeations- Chromatographie) bestimmt). Das Molekulargewicht wird im Allgemeinen durch den Ein- satz von Kettenabbruchreagenzien, beispielsweise schwefelorganischen Verbindungen, in üblichen Mengen kontrolliert.

Der besonders bevorzugte Acrylatbinder wird im Allgemeinen in Form einer wässrigen Dispersion erhalten und wird in der erfindungsgemäßen insektiziden Formulierung üblicherweise in dieser Form eingesetzt.

Der bevorzugte Acrylatbinder kann weiterhin übliche, dem Fachmann geläufige Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Filmbildner und/oder Weichmacher, z.B. Adipate, Phthalate, Butyldiglykol, Mischungen von Diestern, erhältlich durch Reaktion von Dicarbonsäuren mit geradkettigen oder verzweigten Alkoholen. Geeignete Dicarbonsäuren und Alkohole sind dem Fachmann bekannt.

Neben den genannten Bindemitteln kommen auch Silikonöle und -wachse, Polysiloxane, Harze mit fluorierten Kohlenwasserstoffresten, Melamin-Formaldehyd-Kondensate, Methy- lol-Harnstoffderivate und härtbare Polyester in Betracht, wobei Silikonöle bevorzugt sind.

Bei den bevorzugten Silikonölen und -wachsen handelt es sich im Allgemeinen um lineare oder cyclische Polyorganosiloxane, bevorzugt Polyalkyl- und/oder -phenylsiloxane, wobei Alkyl beispielsweise für Methyl, Ethyl, Propyl oder Octyl, bevorzugt Methyl steht. Insbesondere bevorzugt sind Polydimethylsiloxane, Poly(methylphenylsiloxane) und entsprechende Verbindungen, bei denen ein Teil der Methylgruppen durch höhere Alkylgruppen ersetzt ist. Das Molekulargewicht liegt bevorzugt zwischen 1000 und 150.000. Gegebenenfalls können die Silikonöle und insbesondere -wachse Konsistenzregler, z.B. Metallseifen wie Li- thiumstearat, hochdisperse Kieselsäure, PTFE, Bornitrid oder Harnstoff enthalten, um eine pastöse oder fettartige Konsistenz zu erzielen.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Flächengebilde, insbesondere Netze, können die Bindemittel in Form einer Formulierung in einem Lösemittel, bevorzugt als wässrige Formulierung eingesetzt werden. Die Erfindung umfasst aber auch lösemittelfreie Formulierungen.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden wässrige Formulierungen eingesetzt, welche 55 bis 99 Gew. % Wasser, bevorzugt 85 bis 98 Gew. % Wasser und 1 bis 45 Gew. %, bevorzugt 2 bis 15 Gew. % an Feststoffen enthalten, wobei die Mengenangaben jeweils auf die Summe aller Komponenten in der Formulierung bezogen sind. Die genaue Kon- zentration richtet sich auch nach dem Adsorptionsvermögen des textilen Substrats.

Bei den Feststoffen handelt es sich um mindestens ein Bindemittel, die insektizide Mischung, optional mindestens einen Vernetzer sowie optional weitere Komponenten.

Bevorzugt wird mindestens ein wasserdispergierbarer Vernetzer eingesetzt. Insbesondere im Fall des bevorzugten Acrylatbinders handelt es sich bevorzugt um einen Vernetzer, welcher über freie Isocyanatgruppen verfügt. Hierbei kann es sich bevorzugt um Isocyanurate handeln, welche über freie Isocyanatgruppen verfügen, bevorzugt um Isocyanurate, welche sich von aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatische Diisocyanaten mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen ableiten. Beispiele umfassen 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat, 1 ,12- Dodecandiisocyanat, 2,2'. und 2,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat oder 2,4- Toluyldiisocyanat. Bevorzugt sind Isocyanurate auf Basis von 1 ,6- Hexamethylendiisocyanat. Besonders bevorzugt sind Isocyanurate, welche zusätzliche hydrophile Gruppen aufweisen, wie insbesondere Polyethylenoxidgruppen. Die Herstellung derartiger Isocyanurate ist dem Fachmann bekannt. Sie werden bevorzugt gelöst in polar aprotischen Lösemitteln, wie beispielsweise Ethylencarbonat oder Propylencarbonat eingesetzt. Weitere Einzelheiten zu den bevorzugten, Isocyanatgruppen aufweisenden Vernetzern sind in WO 2008/052913 Seite 34, Zeile 6 bis Seite 35, Zeile 3 offenbart. Besonders bevorzugt wird ein auf 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat (HMDI) basierendes Isocyanu- rat, welches über zusätzliche Polyethylenoxidgruppen verfügt, eingesetzt, wobei das Iso- cyanurat in Propylencarbonat gelöst ist (70 Gew. % HMDI in Propylencarbonat). Die Menge der freien Isocyanatgruppen beträgt ca. 11 bis 12 Gew. %, bezogen auf die Lösung. Der Vernetzer wird bevorzugt in einer Menge von 1 bis 10 Gew. % bezüglich der Menge aller Feststoffe der Formulierung eingesetzt. Die Vernetzer auf Basis von Isocyanuraten eignen sich besonders zur Vernetzung der obengenannten Copolymere. Die Formulierung kann weiterhin typische Additive und Hilfsmittel, UV-Schutzmittel sowie Farbstoffe enthalten. Beispiele derartiger Additive sind in WO 2008/052913 Seite 35, Zeile 17 bis Seite 37, Zeile 5 genannt. Farbstoffe und Pigmente können neben rein ästhetischen Zwecken eine Warnwirkung z.B. auf Vögel oder Säugetiere ausüben oder eine Tarnung der insektiziden Netze gegenüber Insekten bewirken. Darüber hinaus können dunkle Farben eine evtl. gewünschte Beschattung bewirken sowie die schädliche Wirkung des UV-Lichts auf Wirkstoffe und textile Fasern bei Anwendungen im Freien abschwächen.

Netzmittel und Verdicker können eingesetzt werden, um bei schlecht und daher inhomogen benetzbaren Flächengebilden, wie beispielsweise Polyolefinfasern, einen gleichmäßigen Auftrag der Behandlungsflotte zu erreichen. Zu diesem Zwecke könnten auch mit Wasser mischbare Lösemittel eingesetzt werden, was aber wegen der Umweltschädlichkeit nicht bevorzugt wird. Dem Fachmann sind die üblicherweise verwendeten Hilfsmittel und ihre Konzentrationen bekannt.

Bevorzugt können die Formulierungen Antioxidantien, Peroxidfänger, UV-Absorber und Lichtschutzmittel umfassen. Dies ist insbesondere empfehlenswert bei Netzen, die im Frei- en bzw. in Gewächshäusern einer erhöhten UV-Bestrahlung ausgesetzt sind. Die genannten Zusätze schützen sowohl die Substratfasern als auch die Wirkstoffe vor strahlungsbedingter Zersetzung.

Geeignete UV-Absorber sind beispielsweise in der WO 02/46503 oder in der WO 2007/077101 beschrieben. UV-Absorber können einerseits als Komponente der Formulierung zum Imprägnieren verwendet werden. Sie können aber auch, beispielsweise bei Po- lyolefinen und Polyestern, bereits im Zuge der Herstellung der Fasern eingearbeitet werden. Es können auch vorteilhaft Mischungen mehrerer Stabilisatoren, die verschiedene Schutzwirkungen ausüben, eingesetzt werden. Bezogen auf das Gewicht des unbehandel- ten Netzes werden in der Regel 0.2 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0.25 bis 4 % und ganz besonders bevorzugt 0.5 bis 3.5 % Stabilisator eingesetzt. Die Menge in der Formulierung wird vom Fachmann entsprechend eingestellt.

Imprägnierung gemäß Variante B durch Einarbeiten der Insektizidmischung in Monofila- mente

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Imprägnierung, indem die erfindungsgemäße Mischung direkt in ein Monofilament eingearbeitet wird, das z.B. zu Fasern verarbeitet wird, aus denen das erfindungsgemäße Flächengebilde besteht oder die darin enthalten sind. Bevorzugt ist das Flächengebilde in dieser Variante ein Netz. AIs Kunststoffmaterial für das Monofilament, in das sich die erfindungsgemäße Mischung einarbeiten lässt, eignen sich thermoplastische Polymere, bevorzugt auf Basis von olefi- nisch ungesättigten Monomeren, z.B. Polyolefine, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohole, Po- ly(meth)acrylate, aber auch Polyester und Polycarbonate, sowie gegebenenfalls Mischun- gen der genannten Polymere untereinander oder mit thermoplastischen Elastomeren. Besonders bevorzugt sind Polyethylen, z.B. Polyethylen niederer Dichte (LDPE), wie lineares Polyethylen niederer Dichte (LLDPE), Polyethylen ultrageringer Dichte (ULDPE), Polyethylen mit mittlerer Dichte (MDPE) und Polyethylen hoher Dichte (HDPE), Polyethylenharze wie Copolymere von Ethylen und alpha-Olefinen mit mindestens drei C-Atomen, Polypro- pylen-Homopolymere, statistische- und Block-Copolymere von Propylen und alpha- Olefinen mit vier und mehr C-Atomen, Copolymere von Ethylen mit ungesättigten Carbonsäureverbindungen, z.B. Poly(Ethylen-Methylmethacrylat), Poly(Ethylen-Vinylacetat) oder Poly(Ethylen-Acrylsäure), sowie Mischungen solcher Polymere und Copolymere. Beispiele für thermoplastische Elastomere umfassen thermoplastische Elastomere auf Olefin- und Styrolbasis. Bevorzugt sind zum einen Copolymere mit Ethylen oder Propylen als Hauptkomponente, zum anderen Blockcopolymere enthaltend Polystyrol- und Polyisopren- und/oder Polybutadienblöcke sowie hydrierte Derivate solcher Copolymere.

Zur Herstellung der Monofilamente, welche die erfindungsgemäße Insektizidmischung in einer thermoplastischen Kunststoffmatrix enthalten, können die Insektizidmischung und der Kunststoff durch Schmelzkneten gemischt werden. Es können auch zuerst durch Schmelzkneten entsprechende Mengen von Insektizidmischung und Kunststoff ein Masterbatch hergestellt werden, welches anschließend durch Schmelzkneten mit einer weiteren Menge Kunststoff auf die gewünschte Konzentration verdünnt wird. Wird nach der Masterbatch- Methode gearbeitet, so können auch unterschiedliche Kunststoffe für das Masterbatch und die anschließende Verdünnung eingesetzt werden, beispielsweise ein LLDPE für das Masterbatch und ein HDPE zum Verdünnen des Masterbatches.

Neben dem Kunststoff und der erfindungsgemäßen Insektizidmischung enthält die Kunst- Stoffzusammensetzung gegebenenfalls ein pulverförmiges Trägermaterial, bevorzugt aus der Gruppe der Talke, Kaolin, Lehme, feinpulveriges SiO 2 ,Kohlenstoff und Dextrine. Der Gehalt an pulverförmigem Trägermaterial ist - falls vorhanden - bevorzugt 0,01 bis 10 Gew.-%. Das pulverförmige Trägermaterial kann mit der Insektizidmischung und dem Kunststoff durch Schmelzkneten vermischt werden, bevorzugt werden zuerst die Insekti- zidmischung und das pulverförmige Material vermischt und anschließend, beispielsweise durch Schmelzkneten, mit dem Kunststoff vermischt. Besonders bevorzugt wird eine Mischung aus dem pulverförmigen Material und der Insektizidmischung zur Herstellung eines Masterbatches verwendet. Neben Kunststoff, Insektizidmischung und gegebenenfalls pulverförmigem Träger enthält die Kunststoffzusammensetzung gegebenenfalls übliche Additive zu thermoplastischen Formmassen, wie Pigmente, Antioxidantien, Schmiermittel etc. Zur Herstellung der Filamente gemäß diesen Ausführungsformen der Erfindung werden beispielsweise Kunststoff, Insektizidmischung und gegebenenfalls weitere Additive durch Schmelzkneten, vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen, vermischt, extrudiert und zu Pellets verarbeitet. Solche Pellets können durch Schmelzspinnen noch der Extrusions- methode zu Filament vergossen werden, aus dem sich - beispielsweise nach der Raschel- Methode - erfindungsgemäße Netze weben lassen.

Einzelheiten zu Netzmaterial und dessen Herstellung für diese Ausführungsform der Erfindung sind beispielsweise in der WO 2008/00471 1 beschrieben.

Eigenschaften und Verwendung der erfindungsgemäßen Flächengebilde

Erfindungsgemäße Flächengebilde, insbesondere Netze, eignen sich zum Schutz von Menschen und Haustieren vor Schadinsekten und vor vektorübertragenen Krankheiten, welche durch die Schadinsekten übertragen werden. Erfindungsgemäße Flächengebilde eignen sich auch zur Bekämpfung von Schadinsekten, wobei man das erfindungsgemäße Flächengebilde, vorzugsweise in Form eines Netzes, in einem Gebäude anbringt. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein flexibles erfindungsgemäßes Flächengebilde, insbesondere ein Netz, um ein Lebewesen oder unbelebtes Objekt angebracht, welches auf die Schadinsekten als mögliche Nahrungsquelle anziehend wirkt.

Der Begriff Schadinsekten umfasst erfindungsgemäß neben Insekten im eigentlichen Sinne auch schädliche, insbesondere als Vektor für die Übertragung von Krankheiten verantwortliche Spinnentiere (Arachnida).

Die erfindungsgemäßen Flächengebilde eignen sich insbesondere zum Schutz vor beziehungsweise zur Bekämpfung von Gesundheits- und Vorratsschädlingen aus den Ordnungen Diptera, Siphonaptera, Blattaria, (Blattodea), Dermaptera, Hemiptera, Hymenoptera, Orthoptera, Isoptera, Thysanura, Phthiaraptera, Araneida und Acarina, sowie den Klassen Chilopoda und Diplopoda. Sie sind bevorzugt geeignet gegen Diptera, Hemiptera, Hymenoptera, Acarina und Siphonaptera.

Insbesondere eignen sie sich gegen Diptera, wie Culicidae, Simuliidae, Ceratopogonidae, Tabanidae, Muscidae, Calliphoridae, Oestridae, Sarcophagidae, Hippoboscidae), Sipho- naptera {Pulicidae, Rhopalopsyllidae, Ceratophyllidae) und Acarina {Ixodidae, Argasidae, Nuttalliellidae), insbesondere gegen Stechmücken und Fliegen.

Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Substrate gegen:

Hundertfüßer (Chilopoda), z.B. Scutigera coleoptrata,

Doppelfüßer (Diplopoda), z.B. Narceus spp., Webspinnen (Araneae), z.B. Latrodectus mactans, and Loxosceles reclusa, Milben (Acaridida): z.B. Sarcoptes sp,

Parasitäre Milben (Parasitiformes): Zecken (Ixodida), z.B. Ixodes scapularis, Ixodes holo- cyclus, Ixodes pacificus, Rhiphicephalus sanguineus, Dermacentor andersoni, Dermacen- tor variabilis, Amblyomma americanum, Ambryomma maculatum, Ornithodorus hermsi, Ornithodorus turicata und Mesostigmata, z.B. Ornithonyssus bacoti und Dermanyssus gallinae, Termiten (Isoptera), z.B. Calotermes flavicollis, Leucotermes flavipes, Heterotermes au- reus, Reticulitermes flavipes, Reticulitermes virginicus, Reticulitermes lucifugus, Termes natalensis und Coptotermes formosanus,

Schaben (Blattaria - Blattodea), z.B. Blattella germanica, Blattella asahinae, Periplaneta americana, Periplaneta japonica, Periplaneta brunnea, Periplaneta fuligginosa, Periplaneta australasiae und Blatta orientalis,

Zweiflügler (Diptera), wie Fliegen und Mücken, z.B. Aedes aegypti, Aedes albopictus, Aedes vexans, Anastrepha ludens, Anopheles maculipennis, Anopheles crucians, Anopheles albimanus, Anopheles gambiae, Anopheles freeborni, Anopheles leucosphyrus, Anopheles minimus, Anopheles quadrimaculatus, Calliphora vicina, Chrysomya bezziana, Chrysomya hominivorax, Chrysomya macellaria, Chrysops discalis, Chrysops silacea, Chrysops atlan- ticus, Cochliomyia hominivorax, Cordylobia anthropophaga, Culicoides furens, Culex pi- piens, Culex nigripalpus, Culex quinquefasciatus, Culex tarsalis, Culiseta inomata, Culiseta melanura, Dermatobia hominis, Fannia canicularis, Gasterophilus intestinalis, Glossina morsitans, Glossina palpalis, Glossina fuscipes, Glossina tachinoides, Haematobia irritans, Haplodiplosis equestris, Hippelates spp., Hypoderma lineata, Leptoconops torrens, Lucilia caprina, Lucilia cuprina, Lucilia sericata, Lycoria pectoralis, Mansonia spp., Musca domes- tica, Muscina stabulans, Oestrus ovis, Phlebotomus argentipes, Psorophora columbiae, Psorophora discolor, Prosimulium mixtum, Sarcophaga haemorrhoidalis, Sarcophaga sp., Simulium vittatum, Stomoxys calcitrans, Tabanus bovinus, Tabanus atratus, Tabanus Ii- neola und Tabanus similis,

Ohrwürmer (Dermaptera), z.B. Forficula auricularia,

Schnabelkerfe (Hemiptera), wie Läuse und Wanzen, z.B. Cimex lectularius, Cimex hemip- terus, Reduvius senilis, Triatoma spp., Rhodnius prolixus und Arilus critatus,

Hautflügler (Hymenoptera), wie Ameisen, Bienen, Wespen und Pflanzenwespen, z.B. Crematogaster spp., Hoplocampa minuta, Hoplocampa testudinea, Monomorium pharao- nis, Solenopsis geminata, Solenopsis invicta, Solenopsis richten, Solenopsis xyloni, Pogo- nomyrmex barbatus, Pogonomyrmex californicus, Dasymutilla occidentalis, Bombus spp. Vespula squamosa, Paravespula vulgaris, Paravespula pennsylvanica, Paravespula ger- manica, Dolichovespula maculata, Vespa crabro, Polistes rubiginosa, Camponotus florida- nus und Linepithema humile,

Springschrecken (Orthoptera), wie Grillen, Grashüpfer und Heuschrecken, z.B. Acheta domestica, Gryllotalpa gryllotalpa, Locusta migratoria, Melanoplus bivittatus, Melanoplus femurrubrum, Melanoplus mexicanus, Melanoplus sanguinipes, Melanoplus spretus, No- madacris septemfasciata, Schistocerca americana, Schistocerca gregaria, Dociostaurus maroccanus, Tachycines asynamorus, Oedaleus senegalensis, Zonozerus variegatus, Hie- roglyphus daganensis, Kraussaria angulifera, Calliptamus italicus, Chortoicetes terminifera und Locusta na pardalina, Flöhe (Siphonaptera), z.B. Ctenocephalides felis, Ctenocephalides canis, Xenopsylla cheopis, Pulex irritans, Tunga penetrans und Nosopsyllus fasciatus,

Zottenschwänze (Thysanura), wie Silberfischchen und Ofenfischchen, z.B. Lepisma sac- charina und Thermobia domestica,

Läuse (Phthiraptera), z.B. Pediculus humanus capitis, Pediculus humanus corporis, Pthirus pubis, Haematopinus eurystemus, Haematopinus suis, Linognathus vituli, Bovicola bovis, Menopon gallinae, Menacanthus stramineus und Solenopotes capillatus. Besonders bevorzugt eignet sich das erfindungsgemäße Substrat zum Schutz vor, beziehungsweise zur Bekämpfung von Stechmücken (Culicidae), insbesondere der Gattungen Anopheles, wie Anopheles gambiae, Anopheles stephensi, Anopheles funestus, Anopheles maculipennis, Anopheles claviger und Anopheles plumbeus; Aedes, wie /Aedes aegypti (Stegomyia aegypti), Aedes albopictus; Culex, wie Culex quinquefasciatus; Culiseta; Hae- magoggus; Mansonia; Ochlerotatus; Psorophora; Sabethes; Toxorhynchites; Verralina; Wyeomyia und Zeugnomyia. Weiterhin eignen sich die erfindungsgemäßen Flächengebilde bevorzugt zum Schutz vor bzw. zur Bekämpfung von Siphonaptera (Flöhen), insbesondere Tunga (Sandflöhe), wie Tunga penetrans. Besonders bevorzugt eignen sich erfindungsgemäße Flächengebilde, insbesondere Netze, zur Bekämpfung von Schadinsekten, die entweder gegenüber Pyrethroiden oder Chlorfe- napyr, bevorzugt Pyrethroiden eine Resistenz aufweisen.

Krankheiten, deren Übertragung verhindert werden kann, sind neben durch Plasmodien ausgelösten Krankheiten, wie z.B. Malaria tropicana, Malaria tertiana und Malaria quartana, auch durch parasitäre Würmer ausgelöste Krankheiten, beispielsweise Filariose, Disofi- lariose, durch Viren ausgelöste Krankheiten, beispielsweise Gelbfieber, Dengue-Fieber, West-Nil-Fieber, Chikungunya-Fieber, Rift-Valley-Fieber, durch Bakterien ausgelöste Krankheiten, beispielsweise Tularämie und die durch den parasitären Einzeller Trypano- soma cruzi hervorgerufene und durch Raubwanzen übertragene Chagas-Krankheit (Südamerikanische Trypanosomiasis).

Daneben eignen sich die erfindungsgemäßen Flächengebilde, insbesondere Netze, auch zum Schutz von zu lagerndem Erntegut, das heißt geernteten Pflanzen oder Pflanzentei- len, gegebenenfalls auch in bearbeiteter Form.

Sie können beispielsweise eingesetzt werden, indem man das zu schützende Gut mit den Netzen einwickelt. Bei dem zu schützenden Gut kann es sich beispielsweise um Holzstapel, Obst, Gemüse, Getreide, Kakaobohnen, Kaffeebohnen oder Gewürze handeln. Bei den Gütern kann es sich weiterhin um Ballen handeln. Beispiele umfassen Ballen ausgewählt aus der Gruppe von Tee, Tabak oder Baumwolle.

Die Erfindung wird durch die Beispiele näher erläutert, ohne sie dadurch zu beschränken. Beispiele

A) Acrylatbinder

Herstellung der Polymerdispersionen

Allgemeine Vorschrift

250 g Wasser und 3 g Styrol Saatlatex (33 Gew.-%) mit einer mittleren Teilchengröße von 30 nm werden auf 85 0 C erhitzt, worauf 5 Gew.-% des Zulaufs 2 zugegeben werden. Nach 10 min. beginnt man mit der Zugabe von Zulauf 1 (s. u.) und dem restlichen Zulauf 2. Zulauf 2 enthält 30 g Natriumperoxidisulfat gelöst in 39,9 g H 2 O. Die Zusammensetzung des Zulaufs 1 ist in Tabelle 1 angegeben. Die Zuläufe 1 und 2 werden über 3 h zugegeben und dann für 0,5 h nachpolymerisiert. Tabelle 1 Zusammensetzung am Zulauf 1 in Gew.-% pphm (Teile pro hundert Monomere)

Die Menge des Initiators Natriumperoxidisulfat beträgt 0,3 Gewichtsteile, die des Emulga- tors 0,4 Gewichtsteile Dowfax 2A1 (Dow) und 0,6 Gewichtsteile Lumiten IRA (BASF SE), bezogen auf 100 Gewichtsteile der Monomerzusammensetzung aus Tabelle 1.

Abkürzungen

MMA: Methylmethacrylat

S: Styrol

AN: Acrylnitril

EA: Ethylacrylat

EHA: 2-Ethylhexylacrylat

BA: n-Butylacrylat

Amol: N-Methylolacrylamid

MAMoI: N-Methylolmethacrylamid

AS: Acrylsäure

AM: Acrylamid

Dowfax 2A1 :

Lumiten IRA:

B) Herstellung der verwendeten Netze (Variante A mit Binder):

Tabelle 2

Die für die Versuche jeweils eingesetzten Netze wurden mit einer wässrigen Formulierung aus dem Insektizid alpha-Cypermethrin, dem Insektizid Chlorfenapyr, dem Acrylatbinder A8 sowie einem Vernetzer auf Isocyanatbasis imprägniert, getrocknet und 1 min bei ca. 100 0 C vernetzt. Die Menge an Insektizid, wie in Tab 2 angegeben, wird eingestellt, indem man die Flüssigkeitsaufnahme des Netzes (ggf. nach Abquetschen unter definierten Bedingungen) bestimmt und die Konzentration der Formulierung so anpasst, dass die gewünschte Menge pro m 2 auf dem Netz erhalten wird. Die Bindermenge wurde entsprechend dem Insektizid- gehalt angepasst.

C) Test der Netze

Die behandelten Netze wurden wie in Tabelle 3 angegeben mehrfach gewaschen. Das Waschen wurden entsprechend der Vorschrift„Montpellier washing procedure" (wie im Anhang WHO PVC, 3/07/2002„Evaluation of wash resistance of long-lasting insecticidal nets" beschrieben) durchgeführt. Es wurde anhand der Vorschrift in WO 2005/064072, S. 46 gearbeitet. Die Muster wurden einer biologischen Prüfung unterzogen wie in WO 2005/064072, S. 47 unterzogen. Diese biologische Prüfung entspricht dem„Cone Test" der WHO" (WHOPES 96.1 ) mit geringen Anpassungen. Es wurden der„Knock Down" nach 60 Minuten und die Mortalität nach 24 h ermittelt. Es wurden für die Versuche einerseits ein nicht gegen Pyrethroide resistenter Stamm von /Aedes aegypti sowie ein gegen Pyrethroide resistenter Stamm von Anopheles gambiae eingesetzt. Tabelle 3

Die Ergebnisse beweisen, dass erfindungsgemäße Netze auch gegen pyrethroidresistente Anopheles-Mücken eine gute Wirkung zeigen.