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Title:
INSECTICIDE FERTILISER MIXTURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/028370
Kind Code:
A1
Abstract:
Insecticide fertiliser mixtures consist of a fertiliser and of an agonist or antagonist of insect nicotinic acetylcholine receptors.

Inventors:
SCHUETTE MANFRED-HEINRICH (DE)
BARON GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/001222
Publication Date:
October 26, 1995
Filing Date:
April 03, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
SCHUETTE MANFRED HEINRICH (DE)
BARON GERHARD (DE)
International Classes:
A01N25/12; A01N25/34; A01N43/40; A01N43/50; A01N43/78; A01N43/86; A01N25/00; A01N47/40; A01N47/44; A01N51/00; A01N57/24; A01N61/00; C05D9/00; C05G3/60; C05G5/00; (IPC1-7): C05G3/02; C05G5/00; A01N61/00; A01N51/00; A01N25/34; A01N25/12
Foreign References:
CH116534A1926-09-01
CH82740A1920-03-16
EP0555931A11993-08-18
DD235020A11986-04-23
DE3821790A11990-01-11
DE3247918A11984-06-28
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 113, no. 7, 13 August 1990, Columbus, Ohio, US; abstract no. 58019f
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 112, no. 11, 12 March 1990, Columbus, Ohio, US; abstract no. 97574g
A.ELEBRT ET AL.: "Imidacloprid, a Novel Nitromethylene Analohue Insecticide for Crop Protection", BRIGHTON CROP PROTECTION CONFERENCE-PESTS AND DISEASES, no. 1, THORNTON HEATH, GB;, pages 21 - 28
A.ELBERT ET AL.: "Imidacloprid-a new systemic insecticide", PFLANZENSCHUTZ-NACHRICHTEN BAYER, vol. 44, no. 2, LEVERKUSEN,DE;, pages 113 - 136
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 91, no. 1, 2 July 1979, Columbus, Ohio, US; abstract no. 1323y, S.W. JONES ET AL.: "Interaction of insecticides with acetylcholine receptors"
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 91, no. 9, 27 August 1979, Columbus, Ohio, US; abstract no. 69959r, R.D. O'BRIEN: "The interaction of pesticides with gates, receptors and enzymes of the nervous system"
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Claims:
Patentansprüche
1. Formstabile Mischungen aus Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten, Düngemitteln, Klebemitteln sowie gegebenenfalls Hilfs und Trägerstoffen in Form von Stäbchen, Platten, Tabletten oder Granulaten.
2. Verfahren zur Steigerung der Wirkung aus Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten, dadurch gekenn zeichnet, daß man sie in Form formstabiler Mischungen mit Düngemitteln, Klebemitteln sowie gegebenenfalls Hilfs und Trägerstoffen einsetzt.
3. Verfahren zur Herstellung formstabiler Mischungen aus Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten und Düngemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man sie mit Klebstoffen sowie gegebenenfalls Hilfs und Trägerstoffen vermischt und in die gewünschte Form preßt oder extrudiert.
4. Verwendung formstabiler Mischungen aus Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylcholinrezeptorn von Insekten, Düngemitteln, Klebemit¬ teln sowie gegebenenfalls Hilfs und Trägerstoffen zum langanhaltenden Schutz von Pflanzen vor Insektenschäden, indem man diese Mischungen in das Nährmedium der Pflanzen einbringt.
Description:
Insektizide Dflngemischungen

Die vorliegende Erfindung betrifft insektizide Düngemischungen aus einer Dünge¬ komponente und einem Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetyl- cholinrezeptoren von Insekten und ihre Verwendung.

Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten sind bekannt, z.B. aus den folgenden Publikationen:

Europäische Offenlegungsschriften Nr. 464 830, 428 941, 425 978, 386 565, 383 091, 375 907, 364 844, 315 826, 259 738, 254 859, 235 725, 212 600, 192 060, 163 855, 154 178, 136 636, 303 570, 302 833, 306 696, 189 972, 455 000, 135 956, 471 372, 302 389; Deutsche Offenlegungsschriften Nr. 3 639 877, 3 712 307; Japanische Offenlegungsschriften Nr. 03 220 176, 02 207 083, 63 307 857, 63 287 764, 03 246 283, 04 9371, 03 279 359,

03 255 072; US-Patentschriften Nr. 5 034 524, 4 948 798, 4 918 086, 5 039 686, 5 034 404; PCT- Anmeldungen Nr. WO 91/17 659, 91/4965; Französische Anmeldung Nr. 2 611 114; Brasilianische Anmeldung Nr. 88 03 621.

Auf die in diesen Publikationen beschriebenen Methoden, Verfahren, Formeln und

Definitionen sowie auf die darin beschriebenen einzelnen Präparationen und Ver¬ bindungen wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen.

Es ist bekannt, Dünger bei Zierpflanzen im Haushalt in Form von Düngestäbchen anzuwenden.

Es ist auch bekannt, Insektizide bei Zierpflanzen im Haushalt in Form imprägnier¬ ter Kartonstreifen, die in das Nährsubstrat der Pflanze gedrückt werden, anzuwen¬ den.

Es ist ebenfalls für die Zierpflanzenhaltung im Haushalt eine Tablette bekannt, die als insektiziden Wirkstoff Dimethoat und als Trägermaterial Düngemittel enthält. Die Wirkung dieser Mischung ist jedoch nicht voll befriedigend.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind:

1. Formstabile Mischungen aus Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten, Düngemitteln, Klebemitteln sowie gegebenenfalls Hilfs- und Trägerstoffen in Form von Stäbchen, Platten,

Tabletten oder Granulaten.

2. Verfahren zur Steigerung der Wirkung von Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten, dadurch gekenn- zeichnet, daß man sie in Form foπnstabiler Mischungen mit Düngemitteln,

Klebemitteln sowie gegebenenfalls Hilfs- und Trägerstoffen einsetzt.

3. Verfahren zur Herstellung formstabiler Mischungen aus Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten und Düngemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man sie mit Klebstoffen sowie gegebenenfalls Hilfs- und Trägerstoffen vermischt und in die gewünschte Form preßt oder extxudiert.

4. Verwendung formstabiler Mischungen aus Agonisten oder Antagonisten, Düngemitteln, Klebemitteln sowie gegebenenfalls Hilfs- und Trägerstoffen zum langanhaltenden Schutz von Pflanzen vor Insektenschäden, indem man diese Mischungen in das Nährmedium der Pflanzen einbringt.

Die Wirkung der Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylcholinrezep- toren von Insekten in den erfindungsgemäßen Mischungen setzt schneller ein und ist länger anhaltend im Vergleich zu den üblichen düngemittelfreien Granulaten. Die erfindungsgemäßen Mischungen lassen sich gerade im Hobbygartenbau ein¬ fach und problemlos einsetzen.

Agonisten oder Antagonisten der nicotinergen Acetylchoiinrezeptoren von Insekten werden z.T. unter dem Begriff Nitromethylene und damit verwandte Verbindungen zusammengefaßt.

Diese Verbindungen lassen sich bevorzugt durch die allgemeine Formel (I) wieder- geben

(A)

/

N (Z)

\ (I),

II

X E

in welcher

R für Wasserstoff, gegebenenfalls substituierte Reste der Gruppe Acyl, Alkyl,

Aryl, Aralkyl, Heteroaryl oder Heteroarylalkyl steht;

A für eine monofunktionelle Gruppe aus der Reihe Wasserstoff, Acyl, Alkyl, Aryl steht oder für eine bifunktionelle Gruppe steht, die mit dem Rest Z verknüpft ist;

E für einen elektronenziehenden Rest steht;

X für die Reste -CH= oder =N- steht, wobei der Rest -CH= anstelle eines H- Atoms mit dem Rest Z verknüpft sein kann;

Z für eine monofunktionelle Gruppe aus der Reihe Alkyl, -O-R, -S-R,

R N steht oder für eine bifunktionelle Gruppe steht, die mit dem R

Rest A oder dem Rest X verknüpft ist.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher die Reste fol¬ gende Bedeutung haben:

R steht für Wasserstoff sowie für gegebenenfalls substituierte Reste aus der Reihe Acyl, Alkyl, Aryl, Aralkyl, Heteroaryl, Heteroarylalkyl.

Als Acylreste seien genannt Formyl, Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl, Alkyl- sulfonyl, Arylsulfonyl, (Alkyl-)-(Aιyl-)-phosphoryl, die ihrerseits substitu¬ iert sein können.

Als Alkyl seien genannt C ] . 10 -Alkyl, insbesondere C -Alkyl, im einzelnen Methyl, Ethyl, i-Propyl, sec- oder t.-Butyl, die ihrerseits substituiert sein können.

Als Aryl seien genannt Phenyl, Naphthyl, insbesondere Phenyl.

Als Aralkyl seien genannt Phenylmethyl, Phenethyl.

Als Heteroaryl seien genannt Heteroaryl mit bis zu 10 Ringatomen und N,

O, S insbesondere N als Heteroatomen. Im einzelnen seien genannt Thio- phenyl, Furyl, Thiazolyl, Imidazolyl, Pyridyl, Benzthiazolyl.

Als Heteroarylalkyl seien genannt Heteroarylmethyl, Heteroarylethyl mit bis zu 6 Ringatomen und N, O, S, insbesondere N als Heteroatomen.

Als Substituenten seien beispielhaft und vorzugsweise aufgeführt:

Alkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl und n-, i- und t-Butyl; Alkoxy mit vor- zugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy,

Ethoxy, n- und i-Propyloxy und n-, i- und t-Butyloxy; Alkylthio mit vor¬ zugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methyl- thio, Ethylthio, n- und i-Propylthio und n-, i- und t-Butylthio; Halogenalkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Halogenatomen, wobei die

Halogenatome gleich oder verschieden sind und als Halogenatome, vor¬ zugsweise Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Fluor stehen, wie Tri- fluormethyl; Hydroxy; Halogen, vorzugsweise Fluor, Chlor, Brom und Jod, insbesondere Fluor, Chlor und Brom; Cyano; Nitro; Amino; Monoalkyl- und Dialkylamino mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlen¬ stoffatomen je Alkylgruppe, wie Methylamino, Methyl-ethyl -amino, n- und i-Propylamino und Methyl-n-butylamino; Carboxyl; Carbalkoxy mit vor¬ zugsweise 2 bis 4, insbesondere 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, wie Carbo- methoxy und Carboethoxy; Sulfo (-SO 3 H); Alkylsulfonyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methylsulfonyl und

Ethyl sulfonyl; Arylsulfonyl mit vorzugsweise 6 oder 10 Arylkohlenstoff- atomen, wie Phenylsulfonyl sowie Heteroarylamino und Heteroarylalkyl- amino wie Chlorpyridylamino und Chlorpyridylmethylamino.

A steht besonders bevorzugt für Wasserstoff sowie für gegebenenfalls sub¬ stituierte Reste aus der Reihe Acyl, Alkyl, Aryl, die bevorzugt die bei R angegebenen Bedeutungen haben. A steht ferner für eine bifunktionelle Gruppe. Genannt sei gegebenenfalls substituiertes Alkylen mit 1-4, insbe¬ sondere 1-2 C- Atomen, wobei als Substituenten die weiter oben aufgezähl- ten Substituenten genannt seien und wobei die Alkylengruppen durch

Heteroatome aus der Reihe N, O, S unterbrochen sein können.

A und Z können gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen gesättigten oder ungesättigten heterocyclischen Ring bilden. Der hetero- cyclische Ring kann weitere 1 oder 2 gleiche oder verschiedene Hetero¬ atome und/oder Heterogruppen enthalten. Als Heteroatome stehen vorzugs¬ weise Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff und als Heterogruppen N-Alkyl, wobei Alkyl der N-Alkyl-Gruppe vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatome enthält. Als Alkyl seien Methyl, Ethyl, n- und i- Propyl und n-, i- und t-Butyl genannt. Der heterocyclische Ring enthält 5 bis 7, vorzugsweise 5 oder 6 Ringglieder.

Als Beispiele für den heterocyclischen Ring seien Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, Hexamethylenimin, Hexahydro-l,3,5-triazin, Morpholin genannt, die gegebenenfalls bevorzugt durch Methyl substituiert sein können.

E steht für einen elektronentziehenden Rest, wobei insbesondere NO 2 , CN,

Halogenalkylcarbonyl wie l,5-Halogen-C M -carbonyl, insbesondere COCF 3 genannt seien.

X steht für -CH= oder -N=

Z steht für gegebenenfalls substituierte Reste Alkyl, -OR, -SR, -NRR, wobei

R und die Substituenten bevorzugt die oben angegebene Bedeutung haben.

Z kann außer dem obengenannten Ring gemeinsam mit dem Atom, an

welches es gebunden ist und dem Rest ^

an der Stelle von X einen gesättigten oder ungesättigten heterocyclischen Ring bilden. Der heterocyclische Ring kann weitere 1 oder 2 gleiche oder verschiedene Heteroatome und/oder Heterogruppen enthalten. Als Hetero¬ atome stehen vorzugsweise Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff und als Heterogruppen N-Alkyl, wobei die Alkyl oder N-Alkyl-Gruppe vorzugs¬ weise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatome enthält. Als Alkyl seien Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl und n-, i- und t-Butyl genannt. Der heterocyclische Ring enthält 5 bis 7, vorzugsweise 5 oder 6 Ringglieder.

Als Beispiele für den heterocyclischen Ring seien Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, Hexamethylenimin, Morpholin und N-Methylpiperazin genannt.

Als ganz besonders bevorzugt erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen seien

Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) und (III) genannt:

in welchen

n für 1 oder 2 steht,

Subst. für einen der oben aufgeführten Substituenten, insbesondere für Halogen, ganz besondere für Chlor, steht,

A, Z, X und E die oben angegebenen Bedeutungen haben,

Im einzelnen seien folgende Verbindungen genannt:

Die Wirkstoffgehalte liegen zwischen 0,01 bis 10 %, insbesondere zwischen 0,1 bis 2,5 %.

Als Düngemittelkomponente können verwendet werden organische und anorgani¬ sche stickstoffhaltige Verbindungen wie Harnstoff, Harnstoff-Formaldehyd Kon¬ densationsprodukte, Aminosäuren, Ammoniumsalze und Nitrate, ferner Kalium¬ salze (bevorzugt Chloride, Sulfate, Nitrate) und Phosphorsäure bzw. Salze der Phosphorsäure (bevorzugt Kaliumsalze und Ammoniumsalze). Des weiteren kön¬ nen die Dünger Salze von Mikronährstoffen (bevorzugt Mangan, Magnesium, Eisen, Bor, Kupfer, Zink, Molybdän und Kobalt) sowie Pflanzenhoπnone enthalten (z.B. Vitamin Bl und Indol-ÜI-Essigsäure). Bevorzugt eingesetzt werden die han¬ delsüblichen Volldünger.

Die Hauptdüngerbestandteile Stickstoff, Kalium und Phosphor können in weiten Grenzen variiert werden. Üblicherweise werden Gehalte von 1 bis 30 % Stickstoff (bevorzugt 5 bis 20 %), 1 bis 20 % Kalium (bevorzugt 3 bis 15 %) und 1 bis 20 % Phosphor (bevorzugt 3 bis 10 %) verwendet. Die Mikroelementgehalte lie- gen meist im ppm Bereich, bevorzugt 1 bis 1000 ppm.

Als Klebemittel seien genannt Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere, Polyvinylpyrroli- don, Vinylpyrrolidon-Styrol-Copolymere, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglycol oder anorganische Klebemittel wie Gips oder Zement. Sie liegen in der Mischung in Konzentrationen von 1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt von 2 bis 20 Gew.-% vor.

Als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z.B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diato¬ meenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Alumi¬ niumoxid und Silikate, außerdem Calciumphosphat bzw. Calciumhydrögenphos- phat. Als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage: z.B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie

Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel.

Weitere Hilfsstoffe zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mischungen sind Sprengmittel und Tenside.

Sprengmittel werden eingesetzt, um die Wirkstofffreigabe in Erdreichen zu för¬ dern. Verwendung finden einzeln oder in Kombination Maisstärke, vernetztes Polyvinylpyrrolidon und spezielle Zellulosen. Die Sprengmittel liegen in Kozentra- tionen von 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 10 % Gew.-%, vor.

Tenside werden eingesetzt, um die bioligische Wirksamkeit des Wirkstoffs durch Solubilisieren zu verbessern, ihr Gehalt liegt zwischen 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 5 Gew.-%. Geeignet sind nichtionische Tenside vom Typ Alkyl-Aryl- ethoxylate.

Die Mischungen aus Wirkstoff, Düngemitteln, Klebemittel, Hilfsmittel und Inert¬ stoffen werden intensiv vermischt und über einen Extruder in Stäbchen von 3 bis 10 mm Durchmesser, bevorzugt 6 bis 8 mm und 1 bis 10 cm Länge, bevorzugt 3 bis 6 cm, verpreßt. Alternativ kann die Mischung auch über eine Tablettenpresse in die gewünschte Stäbchenform gebracht werden. Es ist auch möglich, zunächst wirkstofffreie Stäbchen oder Tabletten herzustellen und diese im zweiten Schritt mit einer Lösung des Wirkstoffs zu überziehen. Dieses nachträgliche "Coaten" ist auch vorteilhaft anwendbar zum Wirkstoffauftrag auf Düngergranulate.

Beispiele

Eine Mischung aus

1. 0,25 % Imidacloprid

2,40 % Pyrrolidon-Styrol-Copolymerisat 2,30 % Tristyrylphenyl-16-ethoxylat 0,80 % Talkum A 5,00 % Maisstärke 38,00 % Volldünger Triabon (BASF)

40,00 % Kaolin ca. 11,00 % Wasser

wird in einem Kneter gründlich vermischt und anschließend in einem Extruder zu ca. 6 mm Durchmesser Stäbchen verpreßt, die auf ca. 4 cm

Länge geschnitten werden. Nach dem Trocknen (40°C, 6 Stunden) haben die Stäbchen die gewünschte Festigkeit.

2. 2,5 % Imidacloprid 4,8 % Pyrrolidon-Styrol-Copolymerisat

2,3 % Tristyrylphenyl-16-ethoxylat 0,8 % Talkum 5,0 % Maisstärke 36,0 % Volldünger Nitrophoska-permanent 38,0 % Kaolin ca. 11,0 % Wasser

Herstellung wie Beispiel 1.

3. Eine Mischung wie Beispiel 1 bzw. 2 wird ohne Wasser in einer Tabletten¬ presse in die gewünschte Form gebracht.

4. Die Volldünger Triabon bzw. Nitrophoska-permanent werden in handelsüb¬ licher, granulierter Form, in einem Freifallmischer mit einer Lösung von

Imidocloprid in Aceton besprüht und getrocknet. Der Wirkstoff befindet sich auf der Granulatoberfläche.

Die erfindungsgemäßen Düngemischungen eignen sich zur Bekämpfung von Insekten, die im Gartenbau, in der Landwirtschaft und in Forsten vorkommen. Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten sowie gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen gehören:

Aus der Ordnung der Isopoda z.B. Oniscus asellus, Armadillidium vulgäre, Porecellio scaber.

Aus der Ordnung der Diplopoda z.B. Blaniulus guttulatus.

Aus der Ordnung der Chilopoda z.B. Geophilus carpophagus, Scutigera spec.

Aus der Ordnung der Thysanura z.B. Lepisma saccharina.

Aus der Ordnung der Collembola z.B. Onychiurus armatus.

Aus der Ordnung der Orthoptera z.B. Blatta orientalis, Periplaneta americana,

Leucophaea maderae, Blattella geπnanica, Acheta domesticus, Gryllotalpa spp., Locusta migratoria migratorioides, Melanoplus differentialis, Schistocerca gregaria.

Aus der Ordnung der Dermaptera z.B. Forficula auricularia.

Aus der Ordnung der Isoptera z.B. Reticulitermes spp..

Aus der Ordnung der Mallophaga z.B. Trichodectes spp., Damalinea spp..

Aus der Ordnung der Thysanoptera z.B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci.

Aus der Ordnung der Heteroptera z.B. Eurygaster spp., Dysdercus intermedius, Piesma quadrata, Cimex lectularius, Rhodnius prolixus, Triatoma spp..

Aus der Ordnung der Homoptera z.B. Aleurodes brassicae, Bemisia tabaci, Trialeurodes vaporariorum, Aphis gossypii, Brevicoryne brassicae, Cryptomyzus ribis, Aphis fabae, Doralis pomi, Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis, Macrosiphum avenae, Myzus spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum padi, Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix cincticeps, Lecanium corni,

Saissetia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata lugens, Aonidiella aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp., Psylla spp..

Aus der Ordnung der Lepidoptera z.B. Pectinophora gossypiella, Bupalus piniarius, Cheimatobia brumata, LithocoUetis blancardelia, Hyponomeuta padella, Plutella maculipennis, malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp., Bucculatrix thurberiella, Phyllocnistis citrella, Agrotis spp., Spodoptera exigua, Mamestra brassicae, Panolis flammea, Prodenia litura, Spodoptera spp., Trichoplusia ni, Carpocapsa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis, Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Tineola bisselliella, Tinea pellionella,

Hofmannophila pseudospretella, Cacoecia podana, Capua reticulana, Choristoneura fümiferana, Clysia ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana.

Aus der Ordnung der Coleoptera z.B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica, Acanthoscelides obtectus, Acanthoscelides obtectus, Hylotrupes bajulus, Agelastica alni, Leptinotarsa decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica spp., Psylliodes chrysocephala, Epilachna varivestis, Atomaria spp., Oryzaephilus surinamensis, Anthonomus pp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus sulcatus, Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus assimilis, Hypera postica, Dermestes spp., Trogoderma spp., Anthrenus spp., Attagenus spp., Lyctus spp., Meligethes aeneus, Ptinus spp.,

Niptus hololeucus, Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Conoderus spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis, Costelytra zealandica.

Aus der Ordnung der Hymenoptera z.B. Diprion spp., Hoplocampa spp., Lasius spp., Monomorium pharaonis, Vespa spp..

Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes spp., Anopheles spp., Culex spp.,

Drosophila melanogaster, Musca spp., Fannia spp., Calliphora erythrocephala, Lucilia spp., Chrysomyia spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp.,

Stomoxys spp., Oestrus spp., Hypoderma spp., Tanaus spp., Tannia spp., Bibio hortulanus, Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis capitata, Dacus oleae, Tipula paludosa.

Bevorzugt hervorzuheben sei die Wirkung gegen Blattläuse und weiße Fliege im

Erwerbsgartenbau und Hobbygartenbau.

Die erfindungsgemäßen Formkörper werden in einer Dosis angewendet, so daß pro Liter behandelter Erde oder Nährmedium ca. 1 bis 2000 mg Wirkstoff, bevorzugt 1 bis 100 mg Wirkstoff, besonders bevorzugt 1 bis 50 mg Wirkstoff, eingesetzt werden.

Beispiel

Je 10 Pflanzen Weihnachtsstern, die stark mit weißer Fliege befallen waren, wur¬ den mit verschiedenen Formulierungen des Wirkstoffs Imidacloprid behandelt. Die Wirkung wurde 18 bis 70 Tage nach der Behandlung beobachtet. Folgende Be¬ handlungen werden durchgeführt:

A: Imidacloprid-Granulat 5 % in einer Dosis von 50 mg1 Erde wurde in die

Oberfläche der Pflanzerde eingearbeitet.

B: Imidacloprid-Granulat 5 % in einer Dosis von 25 mg/1 Erde wurde in die

Oberfläche der Pflanzerde eingearbeitet.

C: Imidacloprid-Granulat 5 % in einer Dosis von 5 mg1 Erde wurde in die Oberfläche der Pflanzerde eingearbeitet.

D: Stäbchen aus Triabon mit 2,5 % Imidacloprid der Zusammensetzung 1 (oben) wurden in einer Dosis von 50 mg/1 Erde in die Pflanzerde gesteckt.

E: Stäbchen aus Triabon mit 2,5 % Imidacloprid der Zusammensetzung 1 (oben) wurden in einer Dosis von 25 mg/1 Erde in die Pflanzerde gesteckt.

F: Stäbchen aus Triabon mit 2,5 % Imidacloprid der Zusammensetzung 1 (oben) wurden in einer Dosis von 5 mg/1 Erde in die Pflanzerde gesteckt.

s wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Behandlung Ergebnis nach Tagen in % Wirkung im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle

18 22 28 42 49 70

A 22 85 100 100 100 100

B 14 76 100 100 100 100

C 13 56 60 75 79 95

D 9 78 100 100 100 100

E 4 64 100 100 100 100

F 0 52 98 100 100 100

0 % bedeutet volle Wirkung, 0 % bedeutet keine Wirkung.