Die Erfindung betrifft eine Überprüfungsdatenbearbeitungsein- richtung zur Anwendung mit einer dezentralen Transportein- heitsüberprüfungseinrichtung, die zur lokalen Überprüfung einer Transporteinheit vorgesehen ist.

Der Transport von Waren nimmt im Zuge der aktuellen Entwicklung der Weltwirtschaft stetig zu. Besonders betroffen von dieser Zunahme ist der Transport über lange, insbesondere interkontinentale Strecken. Mit dieser Tendenz nimmt ebenfalls die Problematik der Überprüfung von Transportbehältern im Hinblick auf sicherheitsbezogene Aspekte dieser Transportvorgänge an Bedeutung zu. Es entsteht hierbei der Bedarf, insbe- sondere für Behörden eines Ziellands, an einer schnellen und flexiblen Überprüfung von Transportbehältern, die zur Einführung ins Zielland vorgesehen sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung bereit zu stellen, durch welche diese Vorteile in Verbindung mit der Überprüfung von Transporteinheiten erreicht werden können .

Hierzu wird eine Überprüfungsdatenbearbeitungseinrichtung zur Anwendung mit einer dezentralen Transporteinheitsüberprü- fungseinrichtung vorgeschlagen, die zur lokalen Überprüfung einer Transporteinheit vorgesehen ist, umfassend eine zentrale, von der Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung entfernte Datenbearbeitungseinheit, eine erste Schnittstelle, die eine Datenkommunikation zwischen der zentralen Datenbearbeitungseinheit und der dezentralen Transporteinheitsüberprü- fungseinrichtung herstellt, wobei die zentrale Datenbearbei ^¬ tungseinheit in zumindest einem Betriebsmodus einen durch die dezentrale Transporteihheitsüberprüfungseinrichtung erfassten Datensatz in Bezug auf einen Transportvorgang der Transporteinheit bearbeitet, und zumindest eine zweite Schnittstelle, die den von der zentralen Datenbearbeitungseinheit bearbeiteten Datensatz für einen Abruf durch eine dezentrale Organisa- tion bereit stellt, die dazu dient, abhängig vom Datensatz eine Sicherheitsmaßnahme zu treffen. Mit Hilfe der ersten Schnittstelle kann vorteilhafterweise ein schneller, insbesondere direkter Fernzugriff auf einen von der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung erfassten Datensatz erreicht werden. Durch die zweite Schnittstelle kann besonders flexibel, insbesondere unabhängig vom Ort der dezentralen Transporteinheitsüberprüfung und der zentralen Datenbearbeitungseinheit, der von der Datenbearbeitungseinheit bear- beitete Datensatz von der Organisation abgerufen werden.

Durch die erfindungsgemäße Überprüfungsdatenbearbeitungsein- richtung können vor einer Ankunft der Transporteinheit an einem Zielort bzw. vor einer Vor-Ort-Überprüfung durch die Organisation Daten über eine vor der Ankunft erfolgte Überprü- fung der Transporteinheit gesammelt werden. Hiermit kann die Organisation bereits vor der tatsächlichen Ankunft der Transporteinheit eine Sicherheitsmaßnahme bezüglich dieser Transporteinheit treffen, wenn sie z.B. Kenntnis von verdächtigen Ereignissen in Verbindung mit dem Transport der Transportein- heit oder von einer mangelhaften Untersuchung am Startort und/oder an einer Zwischenstation der Transporteinheit erlangt. Mit der Erkennung von Problemen in Verbindung mit einer Transporteinheit kann dieser Transporteinheit eine Sicherheitsstufe zugeordnet werden, für welche vorbestimmte Si- cherheitsmaßnahmen zu treffen sind. Die Organisation kann demnach mit Hilfe der zentralen Überprüfungsdatenbearbei- tungseinrichtung eine Klassifizierung von Transporteinheiten gemäß ihrer jeweiligen zugeordneten Sicherheitsstufe vornehmen .

Die erste Schnittstelle kann dazu vorgesehen sein, eine Datenkommunikation mit mehreren dezentralen Transporteinheits- überprüfungseinrichtungen herzustellen, die insbesondere an verschiedenen, voneinander entfernten Orten angeordnet sind. Die zweite Schnittstelle kann außerdem dazu vorgesehen sein, den Datensatz für einen Abruf durch mehrere unterschiedliche, voneinander entfernte Organisationen bereit zu stellen. Die zentrale Überprüfungsdatenbearbeitungseinrichtung eignet sich insbesondere für den Einsatz als Dienstleistung, die von unterschiedlichen Interessenten dezentral in Anspruch genommen werden kann. Die Organisation entspricht vorteilhafterweise einer Behörde, z.B. einer Zollbehörde, einer Inlandssicherheitsbehörde, einer Grenzschutzbehörde, einer Küstenwache, usw., die über geeignete Mittel zur Durchführung einer Sicherheitsmaßnahme verfügt. Die erfindungsgemäße Überprüfungs- datenbearbeitungseinrichtung kann zusätzlich zur zentralen Datenbearbeitungseinheit eine Bedieneroberfläche aufweisen, die dezentral von einem Personal der Organisation zum Abruf von Datensätzen der zentralen Datenbearbeitungseinheit bedienbar ist.

Unter dem Begriff „Datenbearbeitung" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Weiterleitung, eine Verarbeitung, eine Umwandlung, eine Verschlüsselung, eine Speicherung, eine Archivierung, eine Zuordnung, eine Sammlung, eine Bereitstellung, eine Auswertung usw. von Daten verstanden werden. Unter dem Begriff „Überprüfung" sollen im Zusammenhang mit einer Transporteinheit insbesondere die Überwachung und/oder die Untersuchung der Transporteinheit verstanden werden. Eine Überprüfung kann beispielsweise einer Untersuchung des Inhalts, einer Überwachung der Transporteinheit und/oder ihrer Umgebung, einem Kontrollieren eines Versiegelungszustands usw. entsprechen. Unter einer „Transporteinheit" soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die speziell für den Transport von Waren ausgestattet ist. Insbesondere eignet sich die Erfindung für die Überprüfung von Transportcontainern, z.B. von normierten Transportcontainern, die speziell für den Straßen-, Luft-, Schienen- und/oder Maritimverkehr ausgelegt sind. Die Transporteinheit kann ferner als Palette oder Paket ausgebildet sein. Unter „vorgesehen" soll insbesondere speziell ausgelegt, ausgestattet, ausgebildet und/oder programmiert verstanden werden.

Die dezentrale Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung ist zur „lokalen" Überprüfung vorgesehen, indem sie vorzugsweise zumindest ein Überprüfungsmittel aufweist, das in Nähe, vor- zugsweise in unmittelbarer Nähe der Transporteinheit angeord net ist, wie z.B. ein optisches Überwachungssystem, eine Screeningseinrichtung usw. Die Begriffe „zentral" und „dezen tral" im Hinblick auf Einheiten, die ein System bilden, beziehen sich auf ein System, für welches die Anordnung einer dezentralen Einheit relativ zur zentralen Einheit für den Be trieb des gesamten Systems in Bezug auf eine zu erledigende Aufgabe unwesentlich ist. Hierzu erfolgt eine Datenkommunika tion zwischen der zentralen Einheit und einer dezentralen Einheit vorzugsweise über zumindest ein Datennetzwerk, auf welches zumindest landesweit, vorzugsweise weltweit zugegrif fen werden kann. Die Datenkommunikation erfolgt vorzugsweise mittels eines irdischen Netzwerks und/oder eines Satellitennetzwerks. Insbesondere kann eine Fernüberprüfung der Transporteinheit mittels der zentralen Datenbearbeitungseinheit erfolgen, wobei eine Entfernung der dezentralen Transportein heitsüberprüfungseinrichtung zur zentralen Datenbearbeitungs einheit für die Erledigung der Überprüfungsaufgabe unwesentlich ist bzw. die Erledigung der Überprüfungsaufgabe von der Entfernung unabhängig ist.

In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Datenkommunikation zum Transfer des Datensatzes, die Bearbeitung des Datensatzes und die Bereitstellung desselben als weitestgehend Echtzeit-Prozesse ausge bildet sind. Hierdurch kann die Organisation permanent mit Daten versorgt werden, die einem aktuellen Überprüfungszustand der Transporteinheit entsprechen, wobei besonders früh zeitige Sicherheitsmaßnahmen beim Auftreten eines verdächtigen Ereignisses durch die Organisation getroffen werden können. Alternativ oder zusätzlich können Daten, die von der de zentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung gewonnen sind, von der zentralen Datenbearbeitungseinheit für einen späteren Abruf durch die Organisation oder eine weitere Orga nisation gespeichert bzw. archiviert werden.

Ferner kann eine besonders zuverlässige Überprüfung erreicht werden, wenn die zentrale Datenbearbeitungseinheit dazu vor- gesehen ist, den Datensatz zur Ermittlung eines sicherheits- bezogenen, den Transportvorgang betreffenden Ereignisses auszuwerten. Hierbei ist die zentrale Datenbearbeitungseinheit zweckmäßigerweise dazu programmiert, anhand zumindest eines Datensatzes der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungsein- richtung ein vorbestimmtes Ereignis zu erkennen. Dies kann z.B. durch einen Vergleich des zumindest einen Datensatzes mit gespeicherten Daten, wie insbesondere Einträgen einer Datenbank. Dadurch kann automatisch und besonders schnell das Auftreten eines bekannten, in Bezug auf die Sicherheit verdächtigen Ereignisses, wie z.B. das Aufschließen einer versiegelten Transporteinheit oder einer mangelhaften bzw. nicht ordnungsgemäßen Untersuchung der Transporteinheit, erkannt werden, wobei eine Sicherheitsmaßnahme dementsprechend ge- troffen werden kann.

Eine mangelhafte Untersuchung der Transporteinheit kann frühzeitig erkannt werden, wenn die erste Schnittstelle dazu vorgesehen ist, eine Datenkommunikation zwischen der zentralen Datenbearbeitungseinheit und der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung herzustellen, welches in Verbindung mit einer Untersuchung der Transporteinheit auf das Vorhandensein eines unerlaubten Inhalts betrieben wird, die in einem gemäß Sicherheitsvorschriften abgesicherten Sicher- heitsbereich im Vorfeld des Transportvorgangs stattfindet, und die zentrale Datenbearbeitungseinheit in zumindest einem Betriebsmodus dazu vorgesehen ist, den Datensatz in Bezug auf ein sicherheitsbezogenes , bei der Untersuchung eintretendes Ereignis zu bearbeiten. Der Sicherheitsbereicht weist hierbei zweckmäßigerweise ein Sicherheitsgelände auf, welches von seiner Umgebung abgetrennt wird und für welches bestimmte Zutrittsbedingungen vorgesehen sind.

In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, dass die zentrale Datenbearbeitungseinheit den Datensatz in Bezug auf ein den Sicherheitsbereich betreffendes Ereignis bearbeitet, wodurch das Einhalten von Sicherheitsvorschriften, die in Verbindung mit der Untersuchung der Transporteinheit im Sicherheitsbe- reich beachtet werden müssen, von der Organisation überprüft werden kann. Beispielsweise kann mittels der Überprüfungsda- tenbearbeitungseinrichtung, über welche Daten betreffend den Sicherheitsbereich der Organisation vermittelt werden, das Ein- und Austreten von Personen in den bzw. aus dem Sicherheitsbereich überwacht werden. Das Registrieren von weiteren Ereignissen, die während des Aufenthalts der Transporteinheit im Sicherheitsbereich auftreten, wie z.B. eine Beschädigung der Transporteinheit, ein Ausfall einer Videoüber ^' wachung usw. ist ebenfalls möglich.

Informationen über einen ggf. verdächtigen Inhalt der Transporteinheit und/oder über eine Untersuchung, die mangelhaft, z.B. unvollständig durchgeführt wird, können der Organisation schnell und flexibel vermittelt werden, wenn die zentrale Datenbearbeitungseinheit den Datensatz in Bezug auf den Inhalt der Transporteinheit bearbeitet.

Eine besonders frühzeitige Erkennung von Problemen in Verbin- dung mit einer Untersuchung der Transporteinheit im Sicherheitsbereich kann außerdem erreicht werden, wenn die zentrale Datenbearbeitungseinheit in zumindest einem Betriebsmodus im Zusammenwirken mit der dezentralen Transporteinheitsüberprü- fungseinrichtung dazu vorgesehen ist, den Datensatz während des Aufenthalts der Transporteinheit im Sicherheitsbereich für den Abruf bereit zu stellen.

Eine Sicherheit am Zielort kann dadurch ebenfalls erhöht werden, ^' dass die erste Schnittstelle dazu vorgesehen ist, eine Datenkommunikation zwischen der zentralen Datenbearbeitungseinheit und der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung herzustellen, welche als mobile, die Transporteinheit während einer Förderung derselben - begleitende Einrichtung ausgebildet ist. Hierdurch kann das Entstehen einer Si- cherheitslücke in der Zeitspanne zwischen einer Inhaltsuntersuchung an einem Startort bzw. an einer Zwischenstation und der Ankunft am Zielort vorteilhaft vermieden werden. In diesem Zusammenhang können durch die Organisation frühzeitige Sicherheitsmaßnahmen beim Auftreten verdächtiger Ereignisse während der Förderung der Transporteinheit getroffen werden, wenn die zentrale Datenbearbeitungseinheit in zumin- dest einem Betriebsmodus im Zusammenwirken mit der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung dazu vorgesehen ist, den Datensatz während der Förderung der Transporteinheit der dezentralen Organisation bereit zu stellen. Hierdurch kann eine vorzugsweise permanente oder zumindest regelmäßige Überwachung der Transporteinheit in einem Transportmittel zur Förderung desselben durch die Organisation erfolgen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Systems aus dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtungen und einer zentralen Überprüfungsdatenbearbeitungseinrichtung .

Figur 1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein System un- fassend einen Satz von Transporteinheitsüberprüfungseinrichtungen 1, 3, 5, 7, 44 und eine Überprüfungsdatenbearbeitungs- einrichtung 9.

Die Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung 1 weist eine Überprüfungseinheit 2 auf, die zu einer lokalen, d.h. insbesondere Vor-Ort erfolgenden Überprüfung einer Transportein- heit 10 vorgesehen ist. Die Überprüfungseinheit 2 weist einen von oben dargestellten Sicherheitsbereich 12 auf, in welchem Transporteinheiten 10 im Rahmen der Abwicklung eines Transportvorgangs einer Untersuchung ihres Inhalts unterliegen. Im vorliegenden Beispiel ist die dargestellte Transporteinheit 10 als Frachtcontainer, insbesondere als genormter Cargocon- tainer ausgebildet. Der Sicherheitsbereich 12 weist eine Umzäunung 14 auf, die dazu dient, ein Sicherheitsgelände 16 zu begrenzen und einen unberechtigten Zugang zu diesem Sicher- heitsgelände 16 zu verhindern. Der Zugang zum Sicherheitsgelände 16 bzw. der Aufenthalt im Sicherheitsgelände 16 unterliegen Sicherheitsvorschriften, die insbesondere die Berechtigung eines Personals und die Ausstattung des Sicherheitsbe- reichs 12 mit Kontroll- und Überwachungsmitteln betreffen, wodurch das Sicherheitsgelände 16 gegenüber einem Außengelände 17 abgesichert ist bzw. eine höhere Sicherheitsstufe als das Außengelände 17 aufweist. Der Sicherheitsbereich 12 wird mittels einer Überwachungseinheit 18 überwacht, die zum Registrieren von sicherheitsbezo- genen Ereignissen in Verbindung mit dem Sicherheitsbereich 12 dient. Hierzu weist die Überwachungseinheit 18 eine Zugangsberechtigungseinrichtung 19 auf, die den Zugang zum Sicher- heitsgelände 16 kontrolliert. Diese steuert ein Tor 20, wobei sich ausschließlich berechtigte Personen auf dem Sicherheitsgelände 16 aufhalten dürfen. Die Zugangsberechtigungseinrichtung 19 kann z.B. eine Leseeinheit aufweisen, die den Zugang mittels eines Ausweises zulässt. Alternativ oder zusätzlich kann die die Zugangsberechtigungseinrichtung 19 eine Erfassungseinheit aufweisen, die zur Erfassung biometrischer Merkmale, wie z.B. eines Fingerabdrucks, dient. Die Überwachungseinheit 18 weist ferner zur permanenten Überwachung des Sicherheitsgeländes 16 eine Überwachungseinrichtung 21 auf. Diese kann z.B. eine Videokamera, einen Infrarotsensor, einen Bewegungsmelder usw. aufweisen.

Im Vorfeld eines Transportvorgangs, in welchem eine Transporteinheit 10 von einem Startort zu einem Zielort 22 trans- portiert werden soll, wird eine ungeprüfte Transporteinheit 10 in den Sicherheitsbereich 12 gefördert. Zur Durchführung der Untersuchung weist die Überprüfungseinheit 2 auf dem Sicherheitsgelände 16 eine Untersuchungseinrichtung 24 auf, durch welche der Inhalt der Transporteinheit 10 in Bezug auf ^" illegale Stoffe, wie z.B. illegale Drogen, Sprengstoffe usw. und/oder auf Merkmale überprüft wird, die die Sicherheit während des Transports und am Zielort potentiell gefährden können. Die Untersuchungseinrichtung 24 kann zur manuellen Ab- tastung des Inhalts durch ein Personal und/oder durch ein Untersuchungstier vorgesehen sein und/oder sie kann Mittel zum Abtasten des Inhalts mittels eines üntersuchungssignals aufweisen, wie z.B. eines Röntgenstrahls.

Ist die Transporteinheit 10 für den Transportvorgang genehmigt, wird diese mittels einer Kennzeicheneinrichtung 26 eindeutig als genehmigte Transporteinheit 10 gekennzeichnet, wobei diese Kennzeichnung eine zwingende Voraussetzung für die Zulassung zum Transport ist. Das Kennzeichnen der Transporteinheit 10 mittels der Kennzeicheneinrichtung 26 kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wobei das Kennzeichen manuell, semi-automatisch oder voll-automatisch erfolgen kann. Beispielweise kann die Transporteinheit 10 mittels einer Versie- gelung 28, die z.B. als Plombe ausgebildet ist, gekennzeichnet werden. In einer alternativen Ausführung kann das Kennzeichnen durch das Anbringen eines Barcodes an die Transporteinheit 10 und/oder durch das Programmieren eines an der Transporteinheit 10 befestigten Chips, wie z.B. eines RFID, erfolgen. Nach der Kennzeichnung der Transporteinheit 10 wird diese zur Einleitung des Transportvorgangs vom Sicherheitsbereich 12 abtransportiert oder sie kann auf dem Sicherheitsgelände 16 bereit gestellt werden und von dort zu einem späteren Zeitpunkt abtransportiert zu werden.

Die Transporteinheit 10 ist auf dem Sicherheitsgelände 16 vor deren Untersuchung als ungeprüfte Transporteinheit 10, bei der Untersuchung in der Untersuchungseinrichtung 24 und als genehmigte Transporteinheit 10 mit der Kennzeichnung, und zwar der Versiegelung 28 dargestellt. Während des Aufenthalts der Transporteinheit 10 im Sicherheitsbereich 12 wird ein Datensatz 29 hergestellt, der der Transporteinheit 10 eindeutig zugeordnet wird. Der Datensatz 29 enthält Daten, die den untersuchten Inhalt der Transporteinheit 10 betreffen. Ferner werden während des Aufenthalts der Transporteinheit 10 Daten gesammelt, die auf den Sicherheitsbereich 12 bezogen sind. Beispielsweise können im Datensatz 29 Daten aufgenommen werden, die sich auf den Zugang von Mitarbeitern zum Sicher- heitsgelände 16 beziehen. Beispielsweise können jegliche Zugangsberechtigungen registriert werden, die erfolgt sind, bevor die Transporteinheit 10 den Sicherheitsbereich 12 verlassen hat. Außerdem können Daten der Überwachungseinrichtung 21 dem Datensatz 29 hinzugefügt werden. Somit können Ereignisse, die im Sicherheitsbereich 12 während des Aufenthalts der Transporteinheit 10 erfolgt sind, im Datensatz 29 registriert werden. Hierzu ist dem Sicherheitsbereich 12 eine Datenverarbeitungseinheit 30 zugeordnet, die Daten von der Zugangsbe- rechtigungseinrichtung 19, der Überwachungseinrichtung 21 und der Untersuchungseinrichtung 24 erfasst und den entsprechenden Datensatz 29 herstellt.

Der Datensatz 29 wird für eine vom Transportvorgang betroffe- ne Organisation 32 am Zieltort 22 bereit gestellt. Hierdurch kann z.B. eine dem Zielort 22 zugeordnete Zollbehörde oder Grenzschutzbehörde den Datensatz 29 abfragen und in Bezug auf potentiell verdächtige Ereignisse in Bezug auf die Untersuchung der Transporteinheit 10 im Sicherheitsbereich 12 aus- ^' werten. Dies erfolgt mittels der Überprüfungsdatenbearbei- tungseinrichtung 9, die im Zusammenwirken mit der Transport- einheitsüberprüfungseinrichtung 1 angewendet wird.

Die Überprüfungsdatenbearbeitungseinrichtung 9 weist eine zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 auf, die dazu dient, den durch die Transportexnheitsüberprüfungseinrichtung 1 erfass- ten Datensatz 29 in Bezug auf den Transportvorgang der Transporteinheit 10 zu bearbeiten. Zur Herstellung einer Datenkommunikation zwischen der zentralen Datenbearbeitungseinheit 34 und der Transportexnheitsüberprüfungseinrichtung 1 sind Datenschnittstellen vorgesehen, wobei die Überprüfungsdatenbe- arbeitungseinrichtung 9 eine erste Schnittstelle 35 aufweist, die zur Herstellung der Datenkommunikation mit einer Schnittstelleneinheit 36 der Transportexnheitsüberprüfungseinrich- tung 1, und zwar insbesondere ihrer Datenverarbeitungseinheit 30, dient. Diese steht in Wirkverbindung mit der Zugangsberechtigungseinrichtung 19, mit der Überwachungseinrichtung 21 und mit der Untersuchungseinrichtung 24, sodass Daten dieser Einrichtungen über die Schnittstelleneinheit 36 an die Über- prüfungsdatenbearbeitungseinrichtung 9 gesendet werden können . Der ^' Datentransfer zwischen der ersten Schnittestelle 35 und der Schnittstelleneinheit 36 erfolgt über ein nicht näher dargestelltes Datennetzwerk, das einem irdischen und/oder einem Satellitennetzwerk entspricht. Hierdurch kann eine beliebige relative Anordnung der Transporteinheitsüberprüfungsein- richtung 1 und der Überprüfungsdatenbearbeitungseinrichtung 9 vorliegen, da das Datennetzwerk einen Fernzugriff der zentralen Datenbearbeitungseinheit 34 auf einen Datensatz 29 der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung ermöglicht. Beispielsweise können diese Einrichtungen auf unter- schiedlichen Kontinenten angeordnet sein.

Die Überprüfungsdatenbearbeitungseinrichtung 9 weist ferner eine zweite Schnittstelle 37 auf, die zur Herstellung einer Datenkommunikation mit der Organisation 32 dient. Über diese Schnittstelle 37 wird der von der zentralen Datenbearbeitungseinheit 34 bearbeitete Datensatz 29 für einen Abruf durch die Organisation 32 bereit gestellt. In einer ersten Aus führungsvariante sind die Datenkommunikation zum Transfer des Datensatzes 29 zwischen der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung 1 und der zentralen Datenbearbeitungseinheit 34 und zwischen dieser und der Organisation 32, die Bearbeitung des Datensatzes 29 und die Bereitstellung desselben durch die zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 als weitestgehend Echtzeit-Prozesse ausgebildet. Demnach kann die Organisation 32 den Ablauf von üntersuchungsvorgängen im Sicherheitsbereich 12 in Echtzeit und vorzugsweise permanent überprüfen .

Alternativ oder zusätzlich kann in einer zweiten Ausführungs- Variante die zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 Daten der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung 1 sammeln, die für die Organisation 32 zu einem beliebigen Zeitpunkt abrufbar verbleiben. Der Datensatz 29 verbleibt während des Aufenthalts der Transporteinheit 10 im Sicherheitsbereich 12 sowie nach ihrem Verlassen des Sicherheitsbereichs 12, beispielsweise während einer Förderung der Transporteinheit 10 in einem Transportmittel, für die Organisation abrufbar. Es ist auch möglich, dass der Datensatz 29 weiterhin verfügbar verbleibt, nachdem die Transporteinheit 10 den Zielort 22 erreicht hat.

Die zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 weist verschiedene Betriebsmodi auf, die sich auf die Natur der von der dezentralen Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung 1 erhaltenen Daten beziehen. In einem Betriebsmodus kann die Datenbearbeitungseinheit 34 den Datensatz 29 in Bezug auf die Überwachung des Sicherheitsbereichs 12 bearbeiten. So können verdächtige Ereignisse ermittelt werden, die in Verbindung mit dem Sicherheitsbereich 12 aufgetreten sind, wie z.B. das Eintreten einer unbefugten Person in das Sicherheitsgelände 16, der Aufenthalt einer Person in unmittelbarer Umgebung der Transporteinheit 10, eine Beschädigung der Transporteinheit 10 usw. In einem weiteren Betriebsmodus bearbeitet die zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 den Datensatz 29 in Bezug auf den Inhalt der Transporteinheit 10. Beispielsweise kann sie ein Untersuchungsbericht der Untersuchungseinrichtung 24 bearbeiten. Es kann hiermit eine mangelhafte Untersuchung des In- halts der Transporteinheit 10 ermittelt werden, wie z.B. eine unvollständige Untersuchung oder das Außerachtlassen von Sicherheitsvorschriften während der Untersuchung.

Die Bearbeitung des Datensatzes 29 kann von den Gegebenheiten der Erfassung von Daten durch die Transporteinheitsüberprü- fungseinrichtung 1, d.h. von der Art und Weise, auf welche diese Daten bereit gestellt werden, und/oder von Wünschen der Organisation 32 als Auftraggeber gegenüber dem Betreiber der Uberprüfungsdatenbearbeitungseinrichtung 9 als Dienstleister abhängen. So kann der Datensatz 29 durch die zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 ohne Verarbeitung zur bloßen Weiterleitung an die Organisation 32 bereit gestellt werden, die eine Auswertung selbstständig ausführt, oder die zentrale Da- tenbearbeitungseinheit kann dazu vorgesehen sein, den Datensatz 29 zur Erfassung eines sicherheitsbezogenen, den Transportvorgang betreffenden Ereignisses auszuwerten, wobei ein Auswertungsergebnis für einen Abruf durch die Organisation 32 bereit gestellt wird. Beispielsweise können vorbestimmte Ereignisse mittels der Datenbearbeitungseinheit 34 ermittelt werden, indem eine Auswertung des Datensatzes 29 im Hinblick auf eine bestehende, der Datenbearbeitungseinheit 34 bekannte Datenbank von Ereignissen durchgeführt wird.

Während des Transportvorgangs zwischen dem Ort der Untersuchung im Sicherheitsbereich 12 und der Aufgabe an die Behörde 32 kann die Transporteinheit 10 an verschiedenen Zwischenstationen 38, 39, 40 zwischengelagert werden, wobei die Anzahl der Zwischenstationen beliebig ist. Während des Aufenthalts der Transporteinheit 10 an einer Zwischenstation ist die Förderung der Transporteinheit 10 unterbrochen. Eine Zwischenstation kann insbesondere einer Einrichtung entsprechen, in welcher der Transportmodus der Transporteinheit 10 gewechselt wird. Beispielweise kann die Zwischenstation ein Umschlagbahnhof, der Cargobereich eines Flughafens öder ein Seehafen sein. Die Zwischenstationen 38, 39, 40 sind jeweils mit einer Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung 3, 5 bzw. 7 ausgestattet, durch welche ^' die Transporteinheit 10 während der La- gerungszeit überprüft, insbesondere überwacht wird. Daten, die bei dieser Überwachung gesammelt werden, werden dem der Transporteinheit 10 zugeordneten Datensatz 29 in der zentralen Datenbearbeitungseinheit 34 hinzugefügt, so dass sie ebenfalls für die Behörde 32 zugänglich sind. Insbesondere wird die Kennzeichnung, und zwar im vorliegenden Beispiel die Versiegelung 28 von der jeweiligen Transporteinheitsüberprü- fungseinrichtung 3, 5 bzw. 7 überprüft. Ist die Versiegelung 28 beschädigt, kann dies von der Behörde 32 wahrgenommen werden und es können spezielle Maßnahmen vorgesehen werden, be- vor die Transporteinheit 10 an die Behörde 32 übergeben wird. Die Transporteinheitsüberprüfungseinrichtungen 3, 5, 7 weisen jeweils eine Schnittstelleneinheit 36 auf, durch welche eine Datenkommunikation mit der ersten Schnittstelle 35 der Über- prüfungsdatenbearbeitungseinrichtung 9 hergestellt werden kan .

Ferner kann die Transporteinheit 10 während ihrer Förderung in einem Transportmittel 42 mittels einer mobilen Transport- einheitsüberprüfungseinrichtung 44 überwacht werden. Diese kann, wie oben bereits beschrieben, die Transporteinheit 10 betreffende Ereignisse registrieren, insbesondere kann sie den Zustand der Versiegelung 28 überprüfen, und die erfassten Daten können dem Datensatz 29 in der zentralen Datenbearbeitungseinheit 34 über eine Schnittstelleneinheit 36 hinzugefügt werden. Hierzu ist die erste Schnittstelle 35 dazu vorgesehen, eine Datenkommunikation mit der dezentralen Trans- porteinheitsüberprüfungseinrichtung 42, die als mobile, die Transporteinheit 10 während ihrer Förderung begleitende Einrichtung ausgebildet ist. Die Transporteinheitsüberprüfungseinrichtung 44 weist eine Überprüfungseinheit 46 zur lokalen Überprüfung der Transporteinheit 10 im Transportmittel 42 auf, die ein mobiles, ^' die Transporteinheit 10 während ihrer Förderung begleitendes, als Videoüberwachung oder Versiege- lungszustandsüberwachung ausgebildetes Überprüfungsmittel 48 umfasst. Während der Förderung der Transporteinheit 10 wird ein Datensatz vom Überprüfungsmittel 48 erfasst und mittels der SchnittStelleneinheit 36, die in Wirkverbindung, mit dem Überprüfungsmittel 48 steht, an die zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 über die erste Schnittstelle 35 gesendet. Somit kann die Organisation 32 die Überprüfung der Transporteinheit 10 jederzeit während der Förderung derselben verfolgen, oder es können Daten während der Förderung durch die zentrale Datenbearbeitungseinheit 34 gesammelt werden, die zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise bei der Ankunft der Transporteinheit 10 am Zielort 22, von der Organisation abgerufen werden.