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Title:
INSULATED GLAZING COMPRISING A SPACER, METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF, AND USE THEREOF AS GLAZING IN BUILDINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/197488
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is insulated glazing at least comprising a first pane (1), a second pane (2), an outer pane interspace (4), an inner pane interspace (5) and a spacer (6) which includes a glazing interior surface (7), a first pane contact surface (8.1) and a second pane contact surface (8.2), a plastic profiled element (9), a primary sealing means (10) and a main member (11) that contains at least one sealing material containing a dry material; according to the invention, the plastic profiled element (9) separates the outer pane interspace (4) from the inner pane interspace (5), the main member (11) adjoins the plastic profiled element (9) in the outer pane interspace (4), and the primary sealing means (10) adjoins the main member (11) in the outer pane interspace (4).

Inventors:
KUSTER HANS-WERNER (DE)
KÖTTE ROLF (DE)
SCHREIBER WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/063814
Publication Date:
December 30, 2015
Filing Date:
June 19, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
E06B3/663
Foreign References:
FR2205620A11974-05-31
EP2363565A22011-09-07
US20140272207A12014-09-18
DE69633132T22005-08-04
EP0865560B12004-08-11
DE2555384C31982-03-18
EP2420536A12012-02-22
EP0261923A21988-03-30
Attorney, Agent or Firm:
LENDVAI, Tomas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Isolierverglasung mindestens umfassend eine erste Scheibe (1 ), eine zweite Scheibe (2), einen äußeren Scheibenzwischenraum (4), einen inneren Scheibenzwischenraum (5) und einen Abstandhalter (6) mit einer Verglasungsinnenraumflache (7), einer ersten Scheibenkontaktfläche (8.1 ) und einer zweiten Scheibenkontaktfläche (8.2), einem Kunststoffprofil (9), einem primären Dichtmittel (10) und einem Grundkörper (1 1 ) enthaltend mindestens ein Dichtmaterial beinhaltend ein Trockenmaterial, wobei

- das Kunststoffprofil (9) den äußeren Scheibenzwischenraum (4) vom inneren

Scheibenzwischenraum (5) trennt,

- der Grundkörper (1 1 ) im äußeren Scheibenzwischenraum (4) angrenzend an das Kunststoffprofil (9) und das primäre Dichtmittel (10) im äußeren

Scheibenzwischenraum (4) angrenzend an den Grundkörper (1 1 ) angeordnet ist.

2. Isolierverglasung nach Anspruch 1 , mindestens umfassend eine zwischen der ersten Scheibe (1 ) und der zweiten Scheibe (2) angeordnete dritte Scheibe (3), wobei die Verglasungsinnenraumfläche (7) mindestens eine erste Verglasungsinnenraum- fläche (7.1 ) und eine zweite Verglasungsinnenraumfläche (7.2) umfasst,

- das Kunststoffprofil (9) ein erstes Kunststoffprofil (9.1 ) an der ersten Verglasungsinnenraumfläche (7.1 ) zwischen der ersten Scheibe (1 ) und der dritten Scheibe (3) und ein zweites Kunststoffprofil (9.2) an der zweiten Verglasungsinnenraumfläche (7.2) zwischen der dritten Scheibe (3) und der zweiten Scheibe (2) umfasst,

- der Grundkörper (1 1 ) zwischen der ersten Scheibe (1 ) und der zweiten Scheibe (2) angeordnet ist und

- die dritte Scheibe (3) zwischen dem ersten Kunststoffprofil (9.1 ) und dem zweiten Kunststoffprofil (9.2) in den Grundkörper (1 1 ) hereinragt.

3. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei

- die erste Scheibenkontaktfläche (8.1 ) und die zweite Scheibenkontaktfläche (8.2) das Kunststoffprofil (9) und das primäre Dichtmittel (10) umfasst und

- das primäre Dichtmittel (10) den Grundkörper (1 1 ) an drei Seiten umschließt.

4. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Kunststoffprofil (9) mindestens eine Öffnung (13), bevorzugt mehrere Öffnungen (13) aufweist, die den Gas- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen dem Grundkörper (1 1 ) und dem inneren Scheibenzwischenraum (5) ermöglichen.

5. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zwischen der ersten Scheibe (1 ) und der zweiten Scheibe (2) im äußeren Scheibenzwischenraum (4) anschließend an das primäre Dichtmittel (10) ein sekundäres Dichtmittel (12) angeordnet ist, das bevorzugt ein Polymer oder silanmodifiziertes Polymer, besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, raumtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk, hochtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk und/oder additions-vernetzten-Silikonkautschuk, Polyurethane und/oder Butylkautschuk, umfasst.

6. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die dritte Scheibe (3) nur zu einem Teil in den Grundkörper (1 1 ) hereinragt, bevorzugt zu 20 % bis 80 %, besonders bevorzugt 30 % bis 60 % der Gesamthöhe des Grundkörpers (1 1 ) in den Grundkörper hereinragt.

7. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die dritte Scheibe (3) über die gesamte Höhe des Grundkörpers (1 1 ) in den Grundkörper (1 1 ) hineinragt und/oder die dritte Scheibe (3) durch das primäre Dichtmittel (10) hindurchragt.

8. Isolierverglasung nach Anspruch 7, wobei die dritte Scheibe durch das sekundäre Dichtmittel (12) hindurchragt.

9. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Grundkörper (1 1 ) mindestens ein Dichtmaterial, bevorzugt einen Hotmelt-Klebstoff, Polyisobutylen und/oder Butylkautschuk und ein Trockenmittel, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCI2, Na2S04, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon enthält.

10. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Kunststoffprofil (9) Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), Acrylnitril-Butadien- Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon enthält.

1 1 . Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das primäre Dichtmittel (10) Butylkautschuk, Polyisobutylen, Polyolefin-Kautschuk, Copolymere und/oder Gemische davon enthält.

12. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung nach Anspruch 1 enthaltend eine erste Scheibe (1 ) und eine zweite Scheibe (2), wobei zumindest

a) ein Abstandhalter (6) bereitgestellt wird, indem ein Grundkörper (1 1 ) enthaltend ein Dichtmaterial beinhaltend ein Trockenmittel und ein primäres Dichtmittel (10) auf einem Kunststoffprofil (9) co-extrudiert werden,

b) eine erste Scheibe (1 ) an einer ersten Scheibenkontaktfläche (8.1 ) des

Abstandhalters (6) und eine zweite Scheibe (2) an einer zweiten

Scheibenkontaktfläche (8.2) angebracht werden sodass das Kunststoffprofil (9) an der Verglasungsinnenraumfläche (7) angeordnet ist und

c) die Scheibenanordnung aus den Scheiben (1 ,2) und dem Abstandhalter (6) miteinander verpresst wird, wodurch eine stabile Klebeverbindung erzeugt wird.

13. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 2 bis 1 1 , wobei zumindest

a) ein erstes Kunststoffprofil (9.1 ) zwischen einer ersten Scheibe (1 ) und einer dritten Scheibe (3) und ein zweites Kunststoffprofil (9.2) auf gleicher Höhe zwischen der dritten Scheibe (3) und einer zweiten Scheibe (2) angeordnet wird

b) ein primäres Dichtmittel (10) und ein Grundkörper (1 1 ) enthaltend ein Dichtmaterial mit Trockenmittel auf das Kunststoffprofil (9), umfassend das erste Kunststoffprofil (9.1 ) und das zweite Kunststoffprofil (9.2), im äußeren Scheibenzwischenraum (4) co- extrudiert werden.

14. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 2 bis 1 1 , wobei zumindest

a) ein Grundkörper (1 1 ) beinhaltend ein Trockenmittel um mindestens eine dritte Scheibe (3) herum zusammen mit einem primären Dichtmittel (10) co-extrudiert wird, und gleichzeitig mindestens ein erstes Kunststoffprofil (9.1 ) an einer ersten

Verglasungsinnenraumfläche (7.1 ) und ein zweites Kunststoffprofil (9.2) an einer zweiten Verglasungsinnenraumfläche (7.2) direkt angrenzend an den Grundkörper (1 1 ) angebracht werden,

b) eine erste Scheibe (1 ) und eine zweite Scheibe (2) an den Scheibenkontaktflächen (8.1 , 8.2) des Abstandhalters (6) umfassend Kunststoffprofil (9), Grundkörper (1 1 ) und primärem Dichtmittel (10) angebracht werden und

c) die Scheibenanordnung aus mindestens der ersten Scheibe (1 ), der zweiten Scheibe (2), der dritten Scheibe (3) und dem Abstandhalter (6) miteinander verpresst wird, wodurch eine stabile Klebeverbindung erzeugt wird.

15. Verwendung einer Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 als Gebäudeinnenverglasung, Gebäudeaußenverglasung und/oder Fassadenverglasung.

Description:
ISOLIERVERGLASUNG MIT ABSTANDHALTER UND VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER SOLCHEN SOWIE DEREN VERWENDUNG ALS GEBÄUDEVERGLASUNG

Die Erfindung betrifft eine Isolierverglasung mit einem Abstandhalter, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung.

Die Wärmeleitfähigkeit von Glas ist etwa um den Faktor 2 bis 3 niedriger als die von Beton oder ähnlichen Baustoffen. Da Scheiben in den meisten Fällen jedoch deutlich dünner als vergleichbare Elemente aus Stein oder Beton ausgelegt sind, verlieren Gebäude dennoch häufig den größten Wärmeanteil über die Außenverglasung. Besonders deutlich wird dieser Effekt bei Hochhäusern mit teilweisen oder kompletten Glasfassaden. Die notwendigen Mehrkosten für Heizung und Klimaanlagen machen einen nicht zu unterschätzenden Teil der Unterhaltungskosten eines Gebäudes aus. Zudem werden im Zuge strengerer Bauvorschriften niedrigere Kohlendioxid Emissionen gefordert. Ein wichtiger Lösungsansatz hierfür sind Isolierverglasungen, die vor allem im Zuge immer schneller steigender Rohstoffpreise und strengeren Umweltschutzauflagen nicht mehr aus dem Gebäudebau wegzudenken sind.

Der Aufbau von Isolierverglasungen bestehend aus zwei oder mehr Scheiben ist bekannt. Isolierverglasungen werden aus mindestens zwei Scheiben gefertigt, die über mindestens einen umlaufenden Abstandhalter miteinander verbunden sind. Je nach Ausführungsform ist der als Verglasungsinnenraum bezeichnete Zwischenraum der beiden Scheiben luft- oder gasgefüllt, in jedem Fall jedoch frei von Feuchtigkeit. Ein zu hoher Gehalt an Feuchtigkeit im Verglasungsinnenraum führt besonders bei kalten Außentemperaturen zur Kondensation von Wassertropfen im Scheibenzwischenraum, was unbedingt zu vermeiden ist. Zur Aufnahme der nach der Montage im System verbleibenden Restfeuchtigkeit können beispielsweise Abstandhalter, die ein Trockenmittel enthalten, verwendet werden. Da die Aufnahmekapazität des Trockenmittels jedoch begrenzt ist, ist auch in diesem Fall die Abdichtung des Systems von enormer Wichtigkeit um das Eindringen weiterer Feuchtigkeit zu vermeiden. Bei gasgefüllten Isolierverglasungen, in deren Verglasungsinnenraum beispielsweise eine Argonfüllung eingebracht ist, muss des Weiteren auch eine Dichtigkeit gegenüber Gasen gewährleistet sein. Ein oder mehrere Schichten Dichtmittel und im Bedarfsfall Folie verhindern den Gas- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen Scheibenzwischenraum und der Umwelt sowie tragen zur mechanischen Stabilität des Isolierglaselements bei. Abstandhalter aus verschiedenen Materialien sind bekannt. Abstandhalter aus Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit wie zum Beispiel Aluminium haben den Nachteil, dass sie bei niedrigen Außentemperaturen zu einem starken Abkühlen des Scheibenrands führen, was die Wärmedämmung verschlechtert und zur Bildung von Kondenswasser auf der Scheibe an der Gebäudeinnenseite führen kann.

Abstandhalter aus Materialien mit geringerer Wärmeleitfähigkeit werden daher bevorzugt (sogenannte ,,Warme-Kante"-Systeme). Abstandhalter aus polymeren Materialien haben diese verbesserten Wärme-dämmenden Eigenschaften. Es sind zum Beispiel formstabile Kunststoffprofile bekannt, die in Hohlräumen oder Aussparungen Trockenmittel oder mit Trockenmittel gefüllte Matrix enthalten. Oft müssen diese aus mehreren Komponenten bestehenden Abstandhalter in mehreren einzelnen Prozessstufen zusammengebaut werden, was die Produktion aufwendig gestaltet. Eine Möglichkeit, die Produktion zu vereinfachen, ist die einzelnen Bestandteile zu co- extrudieren und so Produktionsschritte einzusparen.

Die Verwendung thermoplastischer Materialien zur Herstellung von Abstandhaltern ist bekannt, die entweder als vorgefertigtes Profil hergestellt und anschließend zwischen den Scheiben fixiert werden, oder direkt auf die Scheibe extrudiert werden. Im ersten Fall müssen in einem separaten Produktionsschritt die Scheibenkontaktflächen des Abstandhalters mit einem Klebemittel versehen werden. Die Materialeigenschaften müssen genau aufeinander abgestimmt sein, um ein Ablösen des Abstandhalters von der Scheibe zu verhindern.

In der deutschen Übersetzung DE 696 33 132 T2 des Patents EP 0 865 560 B1 ist ein Verbundabstandhalter aus zellularem Material beschrieben, der in einem Kanal Trockenmittel enthält. Der Verbundabstandhalter und das Trockenmittel können co- extrudiert werden. Die Matrix enthaltend das Trockenmittel ist dabei zum Scheiben- innenraum angeordnet und für den Endverbraucher sichtbar. Diese Matrix eignet sich nicht zur Kennzeichnung der Scheibe. Bevorzugt ist zur Abdichtung der Isolier- verglasung eine separate Dampfsperre an der zur Außenkante der Verglasung weisenden Seite des Abstandhalters angebracht, da das zellulare Material bevorzugt porös ist.

Spritzbare thermoplastische Abstandhalter (TPS Spacer) aus Dichtmaterialien wie Polyisobutylen und Butylkautschuk sind bekannt, die in der Matrix Trockenmittel enthalten, sodass ein Schritt zum Befüllen von Hohlkörpern in formstabilen Abstandhaltern entfällt. Zudem wird bei diesen Abstandhaltern kein separates Dichtmittel oder Klebemittel benötigt, da der Abstandhalter selbst bereits aus einem entsprechenden Dichtmaterial besteht. Diese Abstandhalter können direkt auf die Scheibe appliziert werden. Zur Herstellung von Isolierverglasungen mit mehr als zwei Scheiben können zwei Streifen Dichtmaterial gleichzeitig auf zwei Seiten einer mittleren Scheibe in gleicher Höhe eingespritzt werden, sodass die strengen Vorgaben bei der Montage von Dreifachisolierverglasungen erfüllt werden. Diese spritzbaren thermoplastischen Abstandhalter sind dunkel gefärbt, haben eine raue Oberfläche und sind daher optisch wenig ansprechend und können zum Zweck der Scheibenkennzeichnung nicht beschriftet werden. Bei der Herstellung der spritzbaren Abstandhalter können zudem Ungenauigkeiten auftreten, die zu Unebenheiten an der Scheibenkontaktfläche führen. Diese Unebenheiten führen in der Isolierverglasung zu Spannungen und schließlich zu einem Versagen der dichten Verbindung zwischen Scheibe und Abstandhalter.

DE 25 55 384 C3 offenbart eine Zwischenschicht aus einem Kunststoffmaterial mit eingearbeitetem Trockenmittel, wobei die Zwischenschicht über den gesamten Querschnitt Trockenmittel enthält. Die Zwischenschicht dient demnach als Abstandhalter und Dichtmittel. Das enthaltene Trockenmittel verringert die Klebe-wirkung des Dichtmittels und kann dazu führen, dass die Schicht sich im Laufe der Zeit ablöst und in den sichtbaren Bereich des Scheibenzwischenraums wandert (sogenannter Girlandeneffekt). Um dieses Problem zu lösen, können Butyldichtstoffe mit reaktiven Gruppen modifiziert werden, die zu einer verbesserten Haftung am Glassubstrat führen. EP 2 420 536 A1 offenbart eine Dichtmasse bestehend aus einem Primärdichtstoff und einem Sekundärdichtstoff, wobei der Primärdichtstoff ein mit speziellen reaktiven Gruppen modifiziertes Polymer enthält und der Sekundärdichtstoff ein Dichtstoff auf Silikonbasis ist. Diese Abstandhalter sind dunkel gefärbt und optisch wenig ansprechend.

EP 0 261 923 A2 offenbart eine Mehrscheiben-Isolierverglasung mit einem Abstandhalter aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Schaum mit einem integrierten Trockenmittel. Der Abstandhalter wird mithilfe geeigneter Klebstoffe befestigt, was einen zusätzlichen Prozessschritt erforderlich macht. Zur Sicherstellung der Gasdichtigkeit der Anordnung wird bevorzugt eine zusätzliche beschichtete Folie auf dem Abstandhalter angebracht. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Isolierverglasung bereitzustellen, die die genannten Nachteile nicht aufweist und insbesondere optisch ansprechend ist, und ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung einer solchen Isolierverglasung bereitzustellen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß überraschend gelöst durch eine Isolierverglasung nach dem unabhängigen Anspruch 1 , Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Die erfindungsgemäße Isolierverglasung umfasst mindestens eine erste Scheibe, eine zweite Scheibe, einen inneren Scheibenzwischenraum, einen äußeren Scheibenzwischenraum und einen Abstandhalter. Der Abstandhalter umfasst mindestens eine Verglasungsinnenraumfläche, eine erste Scheibenkontaktfläche und eine zweite Scheibenkontaktfläche, mindestens ein Kunststoffprofil, ein primäres Dichtmittel und einen Grundkörper, wobei der Grundkörper aus einem Dichtmaterial besteht, welches ein Trockenmaterial beinhaltet. Das Kunststoffprofil ist an der Verglasungsinnenraumfläche angeordnet und trennt den äußeren Scheibenzwischenraum vom inneren Scheibenzwischenraum. Das Kunststoffprofil definiert den Abstand zwischen den anliegenden Scheiben. Da das Kunststoffprofil ohne Unebenheiten gefertigt werden kann, hat seine Verwendung Vorteile gegenüber Abstandhaltern aus ausschließlich thermoplastischen Materialien. Das Kunststoffprofil ist optisch ansprechend gestaltet und kann zum Beispiel zum Zweck der Produktkennzeichnung beschriftet werden. Der Grundkörper aus Dichtmaterial mit Trockenmittel ist im äußeren Scheibenzwischenraum angrenzend an das Kunststoffprofil angeordnet. Das Dichtmaterial ist eine Klebedichtmasse, d.h. es hat neben abdichtenden Eigenschaften auch klebende Eigenschaften und kann zwei Glasscheiben verkleben. Aufgrund dieser Eigenschaften kann der Grundkörper auch das Kunststoffprofil dauerhaft in Position fixieren. Er beinhaltet zudem das Trockenmittel zur Bindung eventuell vorhandener Feuchtigkeit im inneren Scheibenzwischenraum. Angrenzend an den Grundkörper ist im äußeren Scheibenzwischenraum das primäre Dichtmittel angeordnet, das den vom umlaufenden Abstandhalter und den Scheiben eingeschlossenen Verglasungs- innenraum gegen Gasaustausch und Eindringen von Feuchtigkeit versiegelt.

Die erste Scheibenkontaktfläche und die zweite Scheibenkontaktfläche stellen die Seiten des Abstandhalters dar, an denen nach Einbau des Abstandhalters die äußeren Scheiben (erste Scheibe und zweite Scheibe) einer Isolierverglasung anliegen. Die erste Scheibenkontaktfläche und die zweite Scheibenkontaktfläche verlaufen parallel zueinander.

Die Verglasungsinnenraumfläche ist als die Fläche des Abstandhalters definiert, die nach Einbau des Abstandhalters in einer Isolierverglasung in Richtung des Innenraums der Verglasung weist. Das Kunststoffprofil ist an der Verglasungsinnenraumfläche angeordnet.

In einer ersten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Isolierverglasung eine zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe angeordnete dritte Scheibe, eine Verglasungsinnenraumfläche umfassend eine erste Verglasungsinnenraumfläche und eine zweite Verglasungsinnenraumfläche. Die erste Verglasungsinnenraumfläche ist dabei zwischen der ersten und der dritten Scheibe, und die zweite Verglasungsinnenraumfläche zwischen der dritten und der zweiten Scheibe angeordnet. Das Kunststoffprofil ist in diesem Fall zweigeteilt und umfasst ein erstes Kunststoffprofil an der ersten Verglasungsinnenraumfläche zwischen der ersten Scheibe und der dritten Scheibe und ein zweites Kunststoffprofil an der zweiten Verglasungsinnenraumfläche zwischen der dritten Scheibe und der zweiten Scheibe. Der Grundkörper ist im äußeren Scheibenzwischenraum zwischen der ersten und der zweiten Scheibe angeordnet und die dritte Scheibe ragt zwischen dem ersten und dem zweiten Kunststoffprofil in den Grundkörper hinein. Die dritte Scheibe ragt dabei bevorzugt nicht in das primäre Dichtmittel hinein. Durch die Verwendung von einfach herzustellenden Kunststoffprofilen mit veränderbarer Breite lassen sich leicht Variationen der Scheibendicke und des Scheibenabstands verwirklichen. Die Abmessungen des Grundkörpers aus Dichtmaterial können ebenfalls einfach variiert werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das primäre Dichtmittel im äußeren Scheibenzwischenraum angrenzend an den Grundkörper und an den Scheiben- kontaktflächen zwischen Grundkörper und äußeren Scheiben (erste und zweite Scheibe) angeordnet. In dieser Anordnung ist der Grundkörper an drei Seiten von primärem Dichtmittel umgeben und zum inneren Scheibenzwischenraum durch das Kunststoffprofil begrenzt, d.h. die erste und zweite Scheibenkontaktfläche umfasst das Kunststoffprofil und das primäre Dichtmittel, aber nicht den Grundkörper. Das primäre Dichtmittel hat bessere Hafteigenschaften als das Material des Grundkörpers, das zusätzlich zum Dichtmaterial auch Trockenmittel enthält. Durch die Anordnung des primären Dichtmittels zusätzlich an den Scheibenkontaktflächen werden die Dichtigkeit und die Stabilität der Anordnung verbessert.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Grundkörper und das primäre Dichtmittel einteilig ausgeführt, bevorzugt co-extrudiert. Durch die Co-Extrusion entsteht ein besonders fester Verbund zwischen den einzelnen Bestandteilen ohne den Einsatz zusätzlicher Haftmittel.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist im äußeren Scheibenzwischenraum angrenzend an das primäre Dichtmittel ein sekundäres Dichtmittel eingebracht, das den äußeren Scheibenzwischenraum in seiner gesamten Breite zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe ausfüllt. Dieses sekundäre Dichtmittel bewirkt eine Verklebung der ersten und der zweiten Scheibe und gewährleistet somit eine ausreichende mechanische Stabilität der Isolierverglasung. Das sekundäre Dichtmittel enthält bevorzugt ein Polymer oder silanmodifiziertes Polymer, besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, raumtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk, hochtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk, peroxidisch-vernetzten Silikonkautschuk und/oder additions-vernetzten-Silikonkautschuk, Polyurethane und/oder Butylkautschuk. Derartige Stoffe haben eine sehr gute Haftung auf Glas, sodass das sekundäre Dichtmittel vor allem der Verklebung der Scheiben dient und zur mechanischen Stabilität der Isolierverglasung beiträgt.

In einer bevorzugten Ausführungsform einer Isolierverglasung mit mindestens einer dritten Scheibe ragt diese dritte Scheibe nur zu einem Teil in den Grundkörper hinein, das heißt die dritte Scheibe teilt den Grundkörper nicht in zwei einzelne Grundköper. Bevorzugt ragt die Scheibe über eine Strecke von 20 % bis 80 %, besonders bevorzugt 30 % bis 60 %, der Gesamthöhe des Grundkörpers in den Grundkörper hinein und kommt daher nicht in Kontakt mit dem primären Dichtmittel. Diese Anordnung verbessert die Dichtigkeit gegenüber einer Anordnung, bei der die dritte Scheibe sich über die gesamte Höhe des Grundkörpers erstreckt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Isolierverglasung mit mindestens einer dritten Scheibe ragt diese dritte Scheibe über die gesamte Länge des Grundkörpers in den Grundkörper hinein. In einer alternativen Ausführungsform ragt die dritte Scheibe durch den Grundkörper und durch das primäre Dichtmittel hindurch, aber nicht in das sekundäre Dichtmittel hinein.

In einer weiteren alternativen Ausführungsform ragt die dritte Scheibe durch den Grundkörper, das primäre Dichtmittel und das sekundäre Dichtmittel hindurch.

In einer bevorzugten Ausführung enthält das Kunststoffprofil an der Verglasungs- innenraumfläche mindestens eine Öffnung, bevorzugt mehrere Öffnungen, die den Gas- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen dem Grundkörper und dem inneren Scheibenzwischenraum ermöglichen. Dadurch wird die Aufnahme von Feuchtigkeit durch das Trockenmittel, das in dem Grundkörper enthalten ist, erlaubt.

Der Grundkörper enthält bevorzugt ein Dichtmaterial aus der Gruppe der Hotmelt- Klebstoffe, bevorzugt aus der der Butyl-basierten Hotmelt-Klebstoffe, bevorzugt Butylkautschuk und/oder Polyisobutylen und ein Trockenmittel, das bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCI 2 , Na 2 S0 4 , Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon enthält. Weitere geeignete Kombinationen aus Dichtmittel und Trockenmittel sind dem Fachmann aus Anwendungen für thermoplastische Abstandhalter (TPS) bekannt.

Das Kunststoffprofil enthält bevorzugt Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol- Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol / Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon. Das Kunststoffprofil kann optional auch weitere Bestandteile, wie beispielsweise Glasfasern, enthalten.

Das primäre Dichtmittel enthält bevorzugt Butylkautschuk, Polyisobutylen, Polyolefin- Kautschuk, Copolymere und/oder Gemische davon.

Der Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung ist bevorzugt mit einem inerten Gas, bevorzugt mit einem Edelgas, vorzugsweise Argon oder Krypton gefüllt, die den Wärmeübergangswert im Scheibenzwischenraum reduzieren. Die erste Scheibe und/oder die zweite Scheibe enthalten Glas und/oder Polymere, bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat und/oder Gemische davon. Über die zweite Scheibe hinausgehende weitere Scheiben umfassen ebenfalls diese Materialien.

Die Scheiben verfügen über eine Dicke von 1 mm bis 50 mm, bevorzugt 3 mm bis 16 mm, besonders bevorzugt 3 mm bis 10 mm, wobei die Scheiben auch unterschiedliche Dicken haben können. Eine Variation der Dicken der Scheiben verbessert den Schallschutz (asymmetrischer Aufbau).

Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung nach Anspruch 1 enthaltend zwei Scheiben. In einem ersten Schritt wird ein Abstandhalter bereitgestellt, indem ein Grundkörper enthaltend ein Dichtmaterial mit Trockenmittel und ein primäres Dichtmittel auf einem Kunststoffprofil co-extrudiert werden. Dieser fertige Abstandhalter wird zwischen zwei Scheiben angebracht, indem eine erste Scheibe an einer ersten Scheibenkontaktfläche und eine zweite Scheibe an einer zweiten Scheibenkontaktfläche angebracht werden. Dabei wird der Abstandhalter so angeordnet, dass das Kunststoffprofil an der Verglasungsinnenraumfläche, d.h. zum inneren Scheibenzwischenraum weisend, angeordnet wird. Im letzten Schritt wird die hergestellte Scheibenanordnung aus erster und zweiter Scheibe und Abstandhalter verpresst, wodurch eine stabile Klebeverbindung hergestellt wird.

Alternativ kann die gleiche Isolierverglasung enthaltend zwei Scheiben hergestellt werden, indem die Co-Extrusion von Grundkörper und primärem Dichtmittel direkt auf der ersten Scheibe erfolgt, und gleichzeitig das Kunststoffprofil so angeordnet wird, dass es in der zusammengebauten Isolierverglasung die Verglasungsinnenraumfläche enthält. Die erste Scheibenkontaktfläche des Abstandhalters liegt nach diesem Schritt an der ersten Scheibe an. Im nachfolgenden Schritt wird eine zweite Scheibe an einer zweiten Scheibenkontaktfläche angebracht und die Scheibenanordnung aus den beiden Scheiben und dem dazwischen angeordneten Abstandhalter aus Kunststoffprofil, Grundkörper und primärem Dichtmittel verpresst, wodurch eine stabile Klebeverbindung erzeugt wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Isolierverglasung enthaltend zwei Scheiben erfolgt die Co- Extrusion auf ein Kunststoffprofil direkt in den Zwischenraum zwischen erster Scheibe und parallel dazu angeordneter zweiter Scheibe. Dabei werden der Grundkörper und das primäre Dichtmittel auf das Kunststoffprofil co-extrudiert. Die Anordnung des Kunststoffprofils und die Co-Extrusion erfolgen gleichzeitig.

Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung nach den Ansprüchen 2 bis 10 umfassend die Schritte:

- Anordnung einer dritten Scheibe zwischen mindestens einem ersten Kunststoffprofil und einem zweiten Kunststoffprofil,

- Co-Extrusion eines primären Dichtmittels und eines Grundkörpers enthaltend ein Dichtmaterial mit Trockenmittel auf das Kunststoffprofil, das das erste Kunststoffprofil und das zweite Kunststoffprofil umfasst und

- Verpressen einer Scheibenanordnung aus mindestens einer ersten Scheibe, einer zweiten Scheibe, der dritten Scheibe, dem Kunststoffprofil, dem Grundkörper und dem primären Dichtmittel.

In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 2 bis 10 wird zunächst ein erstes Kunststoffprofil zwischen einer ersten Scheibe und einer dritten Scheibe angeordnet und ein zweites Kunststoffprofil auf gleicher Höhe zwischen der dritten Scheibe und einer zweiten Scheibe angeordnet. Dies kann zum Beispiel erfolgen, indem eine dritte Scheibe zwischen einem ersten Kunststoffprofil und einem zweiten Kunststoffprofil eingesetzt wird, wobei die Kunststoffprofile mithilfe eines Haftmittels, wie zum Beispiel Acryl-Klebeband, auf der dritten Scheibe in gleicher Höhe fixiert werden können. Die erste Scheibe wird dann angrenzend an das erste Kunststoffprofil angebracht und die zweite Scheibe angrenzend an das zweite Kunststoffprofil angebracht. Auf das zweigeteilte Kunststoffprofil enthaltend das erste und zweite Kunststoffprofil werden im folgenden Schritt ein primäres Dichtmittel und ein Grundkörper enthaltend ein Trockenmittel im äußeren Scheibenzwischenraum co- extrudiert. Dabei wird der Teil der dritten Scheibe, die in den äußeren Scheibenzwischenraum ragt, bevorzugt vom Grundkörper umschlossen.

In einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 2 bis 10 wird zunächst ein Grundkörper beinhaltend ein Trockenmittel um eine dritte Scheibe herum zusammen mit einem primären Dichtmittel co-extrudiert. Gleichzeitig werden ein erstes Kunststoffprofil an einer ersten Verglasungsinnenraumfläche und ein zweites Kunststoffprofil an einer zweiten Verglasungsinnenraumfläche angeordnet, sodass das Kunststoffprofil direkt an den Grundkörper angrenzt. Dazu kann zum Beispiel eine Extrusionsdüse, die entlang der Kante der dritten Scheibe bewegt wird, mit einer Applikationsvorrichtung kombiniert werden, die das Kunststoffprofil gleichzeitig an der dritten Scheibe anbringt. Das Kunststoffprofil ist semiflexibel und wird als Rollenware zur Verfügung gestellt. Die Applikationsgeschwindigkeit des Kunststoffprofils ist variabel und kann an Ecken oder Kurven an die Extrusionsgeschwindigkeit angepasst werden. Je nach der Flexibilität des verwendeten Kunststoffprofils kann das Profil an den Kurven oder Ecken der Scheibe gebogen werden. Alternativ können Unterbrechungen des Kunststoffprofils mithilfe einer Schneidevorrichtung eingeführt werden. Da der Grundkörper aus Dichtmaterial und das primäre Dichtmittel umlaufend angebracht werden, erzeugen derartige Unterbrechungen des Kunststoffprofils keine Probleme bei der Abdichtung der Scheibenanordnung. Die so vorbereitete dritte Scheibe kann nun auf einer klassischen dem Fachmann bekannten Doppel- verglasungsanlage verarbeitet werden. Dabei wird eine Scheibenanordnung aus einer ersten Scheibe, einer zweiten Scheibe und der vorbereiteten dritten Scheibe mit Abstandhalter verpresst. Die kostspielige Installation zusätzlicher Anlagenkomponenten oder ein Zeitverlust bei Mehrfachdurchlauf einer Anlage, wie bei der Montage mehrerer einzelner Abstandhalter nach dem Stand der Technik, können somit vermieden werden. Dies ist besonders vorteilhaft hinsichtlich eines Produktivitätsgewinns und einer Kostensenkung.

Bevorzugt wird der innere Scheibenzwischenraum der Scheibenanordnung mit einem Schutzgas gefüllt.

Die Erfindung umfasst des Weiteren die Verwendung einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung als Gebäudeinnenverglasung, Gebäudeaußenverglasung und/oder Fassadenverglasung.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Sie schränken die Erfindung in keiner Weise ein. Es zeigen:

Figur 1 a und 1 b: eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen

Isolierverglasung,

Figur 2: eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen

Isolierverglasung,

Figur 3: eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen

Isolierverglasung,

Figur 4: ein Flussdiagramm einer möglichen Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer

Isolierverglasung mit drei Scheiben,

Figur 5: ein Flussdiagramm einer möglichen Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer

Isolierverglasung mit drei Scheiben.

Figur 1 a und 1 b zeigen eine schematische Darstellung des Randbereichs einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung im Querschnitt. Zwischen einer ersten Scheibe 1 und einer parallel dazu angeordneten zweiten Scheibe 2 ist ein umlaufender Abstandhalter 6 angebracht, der aus einem Kunststoffprofil 9, einem Grundkörper 1 1 und einem primären Dichtmittel 10 besteht. Der Grundkörper 1 1 enthält ein Dichtmaterial mit Trockenmittel, wie zum Beispiel Butyl mit Molsieb. Das Trockenmittel wird in der Figur durch Kreise angedeutet. Der an die Verglasungsinnenraumfläche 7 des Abstandhalters 6 angrenzende innere Scheibenzwischenraum 5 wird als der von den Scheiben 1 ,2 begrenzte Raum definiert. Das Kunststoffprofil 9 trennt den inneren Scheibenzwischenraum 5 vom äußeren Scheibenzwischenraum 4. Das Kunststoffprofil 9 enthält an der Verglasungsinnenraumfläche 7 Öffnungen 13, um eine Verbindung zwischen dem inneren Scheibenzwischenraum 5 und dem Grundkörper 1 1 herzustellen, um den Gasaustausch zu ermöglichen und die Aufnahme von Feuchtigkeit durch das Trockenmittel zu erlauben. Im äußeren Scheibenzwischenraum 4 ist an den Grundkörper 1 1 angrenzend ein primäres Dichtmittel 10 angebracht, das aus demselben Material wie der Grundkörper 1 1 bestehen kann. An das primäre Dichtmittel 10 angrenzend ist ein sekundäres Dichtmittel 12, wie zum Beispiel ein organisches Polysulfid, im äußeren Scheibenzwischenraum 4 angebracht, das zur Verklebung der beiden Scheiben 1 ,2 dient und die mechanische Stabilität der Isolierverglasung erhöht. Die erste Scheibenkontaktfläche 8.1 und die zweite Scheibenkontaktfläche 8.2 werden vom Kunststoffprofil 9, dem Grundkörper 1 1 und dem primären Dichtmittel 10 gebildet.

Figur 2 zeigt eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolier- verglasung. Der Aufbau entspricht in den Grundzügen dem in Figur 1 a, b gezeigten Schema. Zwischen einer ersten Scheibe 1 und einer zweiten Scheibe 2 ist eine dritte Scheibe 3 angeordnet. Das Kunststoffprofil 9 umfasst ein erstes Kunststoffprofil 9.1 an der ersten Verglasungsinnenraumfläche 7.1 und ein zweites Kunststoffprofil 9.2 an der zweiten Verglasungsinnenraumfläche 7.2, zwischen denen die dritte Scheibe 3 angeordnet ist. Die dritte Scheibe 3 ragt in den Grundkörper 1 1 hinein und ragt dabei nur zu etwa 50 % der Gesamthöhe h des Grundkörpers 1 1 in den Grundkörper 1 1 hinein. Das formstabile Kunststoffprofil 9 fixiert die Abstände zwischen erster Scheibe 1 und dritter Scheibe 3 sowie zwischen dritter Scheibe 3 und zweiter Scheibe 2. Das erste Kunststoffprofil 9.1 und das zweite Kunststoffprofil 9.2 enthalten Öffnungen 13 an den Verglasungsinnenraumflächen 7.1 und 7.2. Der Grundkörper 1 1 enthält als Dichtmittel Butyl und als Trockenmittel ein Molsieb. Das primäre Dichtmittel 10, das reines Butyl enthält, ist angrenzend an den Grundkörper 1 1 angeordnet, wobei das primäre Dichtmittel 10 einen Teil der ersten Scheibenkontaktfläche 8.1 und der zweiten Scheibenkontaktfläche 8.2 bildet und so den Grundkörper 1 1 an drei Seiten einschließt. In dieser Anordnung ist die Verklebung der Scheiben 1 und 2 verbessert, weil reines Butyl im Vergleich zu Butyl enthaltend Trockenmittel bessere Klebeeigenschaften hat, was zu einer verbesserten Abdichtung des Systems beiträgt. Im äußeren Scheibenzwischenraum 4 ist zwischen der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 als sekundäres Dichtmittel 12 Polysulfid angrenzend an das primäre Dichtmittel 10 angeordnet. Das sekundäre Dichtmittel 12 stellt die Verklebung der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 sicher und trägt zur mechanischen Stabilität der gesamten Isolierverglasung bei.

Figur 3 zeigt eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierverglasung. Der Aufbau entspricht in den Grundzügen dem in Figur 2 gezeigten Schema. Die dritte Scheibe 3 ragt über die gesamte Höhe h des Grundkörpers 1 1 in den Grundkörper 1 1 hinein. Der Grundkörper 1 1 wird somit zweigeteilt und grenzt im äußeren Scheibenzwischenraum 4 zwischen erster Scheibe 1 und dritter Scheibe 3 an das erste Kunststoffprofil 9.1 und zwischen dritter Scheibe 3 und zweiter Scheibe 2 an das zweite Kunststoffprofil 9.2 an. Im äußeren Scheibenzwischenraum 4 ist angrenzend an den Grundkörper 1 1 ein primäres Dichtmittel 10 und ein sekundäres Dichtmittel 12 angeordnet. Die dritte Scheibe 3 ragt durch den Grundkörper 1 1 und durch das primäre Dichtmittel 10 und das sekundäre Dichtmittel 12 hindurch.

Figur 4 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung einer Isolierverglasung umfassend drei Scheiben. Nach der Bereitstellung und dem Waschen der dritten Scheibe 3 werden zwei Kunststoffprofile 9.1 und 9.2 in gleicher Höhe an der dritten Scheibe 3 befestigt. Die Befestigung kann zum Beispiel mit Hilfe eines doppelseitigen Klebebands erfolgen, das an den Seiten der Kunststoffprofile 9.1 und 9.2 angebracht ist. Anschließend erfolgt die Co-Extrusion von Grundkörper 1 1 und primärem Dichtmittel 10 auf das Kunststoffprofil 9 umfassend 9.1 und 9.2, sodass die dritte Scheibe 3 in den Grundkörper 1 1 hineinragt und die dritte Scheibe 3 mit einem umlaufenden Abstandhalter 6 aus Kunststoffprofilen (9.1 , 9.2), Grundkörper 1 1 und primärem Dichtmittel 10 versehen ist. Dieses vormontierte Bauteil kann nun auf einer klassischen dem Fachmann bekannten Doppelverglasungsanlage verarbeitet werden, wobei die beiden äußeren Scheiben 1 und 2 an den Scheibenkontaktflächen 8.1 und 8.2 des Abstandhalters 6 angebracht werden. Optional kann der innere Scheibenzwischenraum 5 mit Schutzgas befüllt werden. Im letzten Schritt wird die Scheibenanordnung aus erster Scheibe 1 , zweiter Scheibe 2, dritter Scheibe 3 und Abstandhalter 6 verpresst.

Figur 5 zeigt ein Flussdiagramm eines alternativen Verfahrens zur Herstellung einer Isolierverglasung umfassend drei Scheiben. Nach der Vorbereitung der dritten Scheibe 3 wird diese zwischen der ersten Scheibe 1 und zweiten Scheibe 2 angeordnet. Zwischen der ersten Scheibe 1 und der dritten Scheibe 3 wird das erste Kunststoffprofil 9.1 fixiert und zwischen der dritten Scheibe 3 und der zweiten Scheibe 2 wird das zweite Kunststoffprofil 9.2 fixiert. Anschließend wird der Grundkörper 1 1 mit dem primären Dichtmittel 10 auf das Kunststoffprofil umfassend das erste Kunststoffprofil 9.1 und das zweite Kunststoffprofil 9.2 im äußeren Scheibenzwischenraum 4 co- extrudiert. Bezugszeichenliste

1 erste Scheibe

2 zweite Scheibe

3 dritte Scheibe

4 äußerer Scheibenzwischenraum

5 innerer Scheibenzwischenraum

6 Abstandh alter

7 Verglasungsinnenraumfläche

7.1 erste Verglasungsinnenraumfläche

7.2 zweite Verglasungsinnenraumfläche

8.1 erste Scheibenkontaktfläche

8.2 zweite Scheibenkontaktfläche

9 Kunststoffprofil

9.1 erstes Kunststoffprofil

9.2 zweites Kunststoffprofil

10 primäres Dichtmittel

1 1 Grundkörper

12 sekundäres Dichtmittel

13 Öffnungen