Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
INSULATING GLAZING COMPRISING A SPACER HAVING A REINFORCING PROFILE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/259676
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to insulating glazing (20) at least comprising: a first pane (1); a second pane (2); a spacer (5); a glazing interior (3); and an outer pane interspace (13), wherein - the first pane (1) is attached to a first pane contact surface (7.1) and a first side surface (17.1) of the spacer (5), - the second pane (2) is attached to a second pane contact surface (7.2) and a second side surface (17.2) of the spacer (5), - the spacer (5) comprises at least one polymeric main part (5.1) and a reinforcing profile (5.2) comprising an inner face (15), an outer face (16) and two side surfaces (17), - the inner face (15) of the reinforcing profile (5.2) is at least partially integrally joined to the outer face (9) of the polymeric main part (5.1) and the width of the reinforcing profile (5.2) is less than or equal to the width of the polymeric main part (5.1) and - no outer seal is introduced in the outer pane interspace (13) and the outer face (16) of the reinforcing profile (5.2) is an exposed surface of the insulating glazing (20) facing the surroundings.

Inventors:
ROES KARL-THEO (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/065811
Publication Date:
December 30, 2021
Filing Date:
June 11, 2021
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
E06B3/663
Domestic Patent References:
WO2013104507A12013-07-18
WO2019201530A12019-10-24
WO2019110409A12019-06-13
Foreign References:
EP0470373A11992-02-12
DE4024697A11992-02-06
EP0852280A11998-07-08
EP0470373A11992-02-12
UA20163892A1
Attorney, Agent or Firm:
SCHÖNEN, Iris (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Isolierverglasung (20) mindestens umfassend eine erste Scheibe (1), eine zweite Scheibe (2), einen die Scheiben umfassenden umlaufenden Abstandhalter (5), einen Verglasungsinnenraum (3) angrenzend an die Verglasungsinnenraumfläche (8) des polymeren Grundkörpers (5.1) und einen äußeren Scheibenzwischenraum (13) angrenzend an die Außenfläche (9) des polymeren Grundkörpers (5.1), wobei die erste Scheibe (1) an einer ersten Scheibenkontaktfläche (7.1) und einer ersten Seitenfläche (17.1) des Abstandhalters (5) angebracht ist, die zweite Scheibe (2) an einer zweiten Scheibenkontaktfläche (7.2) und einer zweiten Seitenfläche (17.2) des Abstandhalters (5) angebracht ist, der Abstandhalter (5) mindestens einen polymeren Grundkörper (5.1) umfassend zwei Scheibenkontaktflächen (7.1, 7.2), eine Verglasungsinnenraumfläche (8) und eine Außenfläche (9) und ein Verstärkungsprofil (5.2) umfassend eine Innenseite (15), eine Außenseite (16) und zwei Seitenflächen (17), umfasst, die Innenseite (15) des Verstärkungsprofils (5.2) zumindest abschnittsweise stoffschlüssig mit der Außenfläche (9) des polymeren Grundkörpers (5.1) verbunden ist und die Breite des Verstärkungsprofils (5.2) kleiner oder gleich der Breite des polymeren Grundkörpers (5.1) ist und im äußeren Scheibenzwischenraum (13) keine äußere Abdichtung eingebracht ist und die Außenseite (16) des Verstärkungsprofils (5.2) eine exponierte der Umgebung zugewandte Oberfläche der Isolierverglasung (20) darstellt.

2. Isolierverglasung (20) nach Anspruch 1, wobei das Verstärkungsprofil (5.2) mittels eines Klebstoffs (6) und/oder eines Dichtmittels (4) zumindest abschnittsweise stoffschlüssig mit dem polymeren Grundkörper (5.1) verbunden ist.

3. Isolierverglasung (20) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verstärkungsprofil (5.2) mit dem polymeren Grundkörper (5.1) coextrudiert ist.

4. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Verstärkungsprofil (5.2) in Form eines Konterprofils ausgeführt ist, dessen Formgebung der Außenfläche (9) des polymeren Grundkörpers (5.1) angepasst ist. 5. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest ein den Scheibenkontaktflächen (7.1, 7.2) benachbarter Abschnitt der Außenfläche (9) des polymeren Grundkörpers (5.1) in einem Winkel von 20° bis 70° zur Außenfläche (9) in Richtung der Scheibenkontaktflächen (7.1, 7.2) geneigt ist und das Verstärkungsprofil

(5.2) als Konterprofil ausgebildet ist, dessen Innenseite (15) eine bündige Anbindung an der Außenfläche (9) des polymeren Grundkörpers (5.1) ermöglicht und dessen Außenseite (16) im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumfläche (8) verläuft.

6. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Verstärkungsprofil

(5.2) gegenüber den Scheibenkontaktflächen (7.1, 7.2) des polymeren Grundkörpers

(5.1) um jeweils 0,0 mm bis 1,5 mm, bevorzugt um jeweils 0,3 mm bis 1,2 mm, gegenüber der ersten Scheibenkontaktfläche (7.1) und/oder der zweiten Scheibenkontaktfläche (7.2) in Richtung der Flächenmitte der Außenfläche (9) zurückversetzt ist.

7. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Wandstärke des Verstärkungsprofils (5.2) 0,5 mm bis 5,0 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt 0,7 mm bis 1,5 mm beträgt.

8. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der polymere Grundkörper (5.1) Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), bevorzugt Polyethylenterephthalat (PET), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol / Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon enthält.

9. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Verstärkungsprofil

(5.2) Kunststoffe und/oder Metalle, bevorzugt Polyethylenterephthalat (PET), Styrol- Acrylnitril (SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril/Polycarbonat (SAN/PC) und/oder Copolymere oder Gemische davon, Aluminium und/oder Edelstahl umfasst. 10. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei an der Außenfläche (9) des polymeren Grundkörpers (5.1) eine Barrierefolie (14) angebracht ist, bevorzugt eine Barrierefolie (14) umfassend eine oder mehrere polymere, metallische und/oder keramische Schichten, besonders bevorzugt umfassend mehrere polymere Schichten, die alternierend mit metallischen Schichten und/oder keramischen Schichten angeordnet sind.

11. Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 wobei zwischen der ersten Scheibenkontaktfläche (7.1) und der ersten Scheibe (1) und/oder der zweiten Scheibenkontaktfläche (7.2) und der zweiten Scheibe (2) ein Dichtmittel (4), bevorzugt Butylkautschuk, Polyisobutylen, Polyethylenvinylalkohol, Ethylenvinylacetat, Polyolefin-Kautschuk, Copolymere und/oder Gemische davon, angebracht ist und zwischen der ersten Seitenfläche (17.1) und der ersten Scheibe (1) und/oder der zweiten Seitenfläche (17.2) und der zweiten Scheibe (2) ein Klebstoff (6), bevorzugt ein Acrylat-Klebstoff und/oder ein Polyurethanklebstoff angebracht ist.

12. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mindestens umfassend die Schritte a) Bereitstellen eines Abstandhalters (5), b) Anbringen einer ersten Scheibe (1) an der ersten Scheibenkontaktfläche (7.1) des polymeren Grundkörpers (5.1) und der ersten Seitenfläche (17.1) des Verstärkungsprofils (5.2) und

Anbringen einer zweiten Scheibe (2) an der zweiten Scheibenkontaktfläche (7.2) des polymeren Grundkörpers (5.2) und der zweiten Seitenfläche (17.2) des Verstärkungsprofils (5.2), c) Verpressen der Scheibenanordnung zu einer Isolierverglasung (20).

13. Verwendung einer Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als Gebäudeverglasung oder Fassadenverglasung.

Description:
Isolierverglasung umfassend Abstandhalter mit Verstärkungsprofil

Die Erfindung betrifft eine Isolierverglasung mit einem Abstandhalter mit Verstärkungsprofil, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung.

Die Wärmeleitfähigkeit von Glas ist etwa um den Faktor 2 bis 3 niedriger als die von Beton oder ähnlichen Baustoffen. Da Scheiben in den meisten Fällen jedoch deutlich dünner als vergleichbare Elemente aus Stein oder Beton ausgelegt sind, verlieren Gebäude dennoch häufig den größten Wärmeanteil über die Außenverglasung. Besonders deutlich wird dieser Effekt bei Hochhäusern mit teilweisen oder kompletten Glasfassaden. Die notwendigen Mehrkosten für Heizung und Klimaanlagen machen einen nicht zu unterschätzenden Teil der Unterhaltungskosten eines Gebäudes aus. Zudem werden im Zuge strengerer Bauvorschriften niedrigere Kohlendioxid Emissionen gefordert. Ein wichtiger Lösungsansatz hierfür sind Isolierverglasungen, die vor allem im Zuge immer schneller steigender Rohstoffpreise und strengeren Umweltschutzauflagen nicht mehr aus dem Gebäudebau wegzudenken sind.

Isolierverglasungen werden dabei aus mindestens zwei Scheiben gefertigt, die über mindestens einen umlaufenden Abstandhalter miteinander verbunden sind. Je nach Ausführungsform ist der als Verglasungsinnenraum bezeichnete Zwischenraum der beiden Scheiben luft- oder gasgefüllt, in jedem Fall jedoch frei von Feuchtigkeit. Ein zu hoher Gehalt an Feuchtigkeit im Verglasungszwischenraum führt besonders bei kalten Außentemperaturen zur Kondensation von Wassertropfen im Scheibenzwischenraum, was unbedingt zu vermeiden ist. Zur Aufnahme der nach der Montage im System verbleibenden Restfeuchtigkeit können beispielsweise mit einem Trockenmittel gefüllte Hohlkörper-Abstandhalter verwendet werden. Da die Aufnahmekapazität des Trockenmittels jedoch begrenzt ist, ist auch in diesem Fall die Abdichtung des Systems von enormer Wichtigkeit um das Eindringen weiterer Feuchtigkeit zu vermeiden. Bei gasgefüllten Isolierverglasungen, in deren Verglasungsinnenraum beispielsweise eine Argonfüllung eingebracht ist, muss des Weiteren auch eine Dichtigkeit gegenüber Gasen gewährleistet sein.

Um eine verbesserte Dichtigkeit von Isolierverglasungen zu gewährleisten sind bereits die verschiedensten Modifikationen im Bereich der Abstandhalter bekannt. Bereits in DE 40 24 697 A1 wird die Problemstellung diskutiert, dass die üblichen einfach- oder doppelt gedichteten Isolierglas-Randverbunde aus Materialien wie Polysulfidpolymer, Butyl-Hot-Melt, Silikonkautschuk, Polymercaptan oder Polyurethan keine dauerhaft hinreichende Abdichtung gewährleisten können und im Laufe der Zeit ein unerwünschter Gasaustausch zwischen Verglasungsinnenraum und Umgebung stattfindet. Eine verbesserte Abdichtung erfolgt gemäß DE 40 24 697 A1 durch eine Modifikation des Abstandhalters, auf dessen Scheiben kontaktflächen Polyvinylidenchlorid-Folien oder Beschichtungen aufgebracht sind.

Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Dichtigkeit von Isolierverglasungen ist die Beschichtung von polymeren Abstandhaltern mit Metallfolien oder alternierenden Metall- Polymer-Schichtsystemen, wie beispielsweise in EP 0 852 280 A1 und WO 2013/104507 A1 offenbart. Diese Barrierefolien gewährleisten eine hohe Dichtigkeit des Abstandhalters. Angrenzend zum Abstandhalter mit Barrierefolie befindet sich in der Regel ein primäres Dichtmittel, das der Verklebung des Abstandhalters mit den angrenzenden Scheiben der Isolierverglasung dient. Dieses primäre Dichtmittel ist wasser- und gasundurchlässig. Angrenzend zum Abstandhalter mit primärem Dichtmittel ist eine äußere Abdichtung in Form eines sekundären Dichtmittels in den äußeren Scheibenzwischenraum eingebracht. Die äußere Abdichtung der Isolierverglasung erfolgt mit Materialien wie Silikon oder Polysulfid, die sehr gute Haftungseigenschaften besitzen aber wasser- und gasdurchlässig sind. Das sekundäre Dichtmittel dient somit vor allem der mechanischen Stabilität der Verglasung.

In EP 0470 373 A1 ist eine Isolierverglasung mit Hohlprofilabstandhalter offenbart, wobei an der der Außenseite des Abstandhalters ein Metallband auf diesen aufgebracht ist. Metallische Verstärkungselemente, die im Eckbereich eines polymeren Abstandhalters angebracht sind, sind aus IT UA20 163 892 A1 bekannt. WO 2019/201530 A1 offenbart metallische Verstärkungselemente eines polymeren Abstandhalters, wobei diese in Einbuchtungen des Abstandhalters bündig eingesetzt werden. Im Einbauzustand dieser Abstandhalter mit Verstärkungselementen in einer Isolierverglasung ist an der Außenseite der Abstandhalter im äußeren Scheibenzwischenraum ein sekundäres Dichtmittel eingebracht um eine ausreichende mechanische Stabilität der Isolierverglasung zu erreichen.

Das beschriebene Dichtsystem aus Abstandhalter, primärem Dichtmittel und sekundärem Dichtmittel muss in der Isolierglasproduktion in einem mehrere Produktionsschritte umfassenden Verfahren angebracht werden. So wird zunächst der Abstandhalter mittels des primären Dichtmittels gleichzeitig oder nacheinander mit einer ersten Scheibe und einer zweiten Scheibe verklebt. Erst danach kann in den entstehenden äußeren Scheibenzwischenraum das sekundäre Dichtmittel, in der Regel durch Extrusion, eingebracht werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Isolierverglasung, die eine vereinfachte Montage ermöglicht, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung bereitzustellen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch eine Isolierverglasung mit Abstandhalter, ein Verfahren zu deren Herstellung und der Verwendung des Abstandhalters nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Die erfindungsgemäße Isolierverglasung enthält mindestens eine erste Scheibe, eine zweite Scheibe und einen die Scheiben umfassenden umlaufenden Abstandhalter mit Verstärkungsprofil. Die erste Scheibe ist dabei an der ersten Scheibenkontaktfläche und der ersten Seitenfläche des Abstandhalters und die zweite Scheibe an der zweiten Kontaktfläche und der zweiten Seitenfläche des Abstandhalters angebracht. An die Verglasungsinnenraumfläche des Abstandhalters angrenzend befindet sich der Verglasungsinnenraum der Isolierverglasung. Die Außenfläche des polymeren Grundkörpers, auf der das Verstärkungsprofil angebracht ist, grenzt den Verglasungsinnenraum gegen den äußeren Scheibenzwischenraum ab. Als Verglasungsinnenraum wird der von den Scheiben und der Verglasungsinnenraumfläche des Abstandhalters umschlossene Raum bezeichnet. Der äußere Scheibenzwischenraum ist der von den Scheiben und dem Grundkörper eingeschlossene Raum, der an die Außenfläche des Grundkörpers grenzt. Das Verstärkungsprofil liegt somit im äußeren Scheibenzwischenraum. Das Verstärkungsprofil grenzt an der offenen Kante des äußeren Scheibenzwischenraums unmittelbar an die Umgebung der Verglasung. Auf eine nach dem Stand der Technik verwendete äußere Abdichtung mit einem sekundären Dichtmittel wird dabei vollständig verzichtet. Ein vollständiger Verzicht auf ein sekundäres Dichtmittel bedeutet im Sinne der Erfindung, dass die nach dem Stand der Technik im äußeren Scheibenzwischenraum verwendete durchgehende Schicht eines sekundären Dichtmittels fehlt und die Außenfläche des Verstärkungsprofils frei liegt, also eine der Umgebung exponierte Oberfläche aufweist. Ein Verzicht auf eine äußere Abdichtung ermöglicht eine größere Durchsichtfläche der Verglasung, da das Verstärkungsprofil platzsparender ausgeführt werden kann als die nach dem Stand der Technik verwendete Abdichtung. Der Abstandhalter umfasst mindestens einen polymeren Grundkörper und das Verstärkungsprofil. Der polymere Grundkörper umfasst zwei Scheibenkontaktflächen, eine Verglasungsinnenraumfläche und eine Außenfläche, wobei das Verstärkungsprofil auf der Außenfläche des polymeren Grundkörpers angebracht ist. Das Verstärkungsprofil verfügt über eine Innenseite, die der Außenfläche des polymeren Grundkörpers zugewandt ist, und eine Außenseite, die die der Innenseite gegenüberliegende Fläche bezeichnet. Die seitlichen Flächen des Verstärkungsprofils, über die Innenseite und Außenseite miteinander verbunden sind, werden als Seitenflächen bezeichnet. Die Innenseite des Verstärkungsprofils ist stoffschlüssig mit der Außenfläche des polymeren Grundkörpers verbunden. Die Breite des Verstärkungsprofils entspricht dabei höchstens der Breite des polymeren Grundkörpers, kann diese jedoch auch unterschreiten. Als Breite des Verstärkungsprofils ist dabei der Abstand der beiden Seitenflächen und als Breite des polymeren Grundkörpers der Abstand der beiden Scheibenkontaktflächen definiert. Das Verstärkungsprofil nimmt im Einbauzustand in der Verglasung mechanische Lasten auf und bewirkt eine Aussteifung des Randverbunds. Damit übernimmt das Verstärkungsprofil die Aufgabe des nach dem Stand der Technik als äußere Abdichtung verwendeten sekundären Dichtmittels. Auf ein sekundäres Dichtmittel kann somit verzichtet werden. Dies geht mit einer wesentlichen Vereinfachung der Isolierglasproduktion einher, da auf eine Extrusionsanlage sowie einen Extrusionsschritt zur Einbringung des sekundären Dichtmittels verzichtet werden kann.

Ferner ist das Verstärkungsprofil über die stoffschlüssige Verbindung mit dem Grundkörper unmittelbar in den Abstandhalter integriert, so dass im Fertigungsprozess keine zusätzlichen Schritte zur Montage des Verstärkungsprofils benötigt werden. Somit steht der Abstandhalter als Bauteil aus Grundkörper und Verstärkungsprofil bereits montagefertig zur Verfügung steht. Dadurch ergibt sich eine Zeitersparnis im Fertigungsprozess, wodurch die Produktionskosten gesenkt werden können. Da der Abstandhalter unabhängig von der Montagelinie für Isolierverglasung gefertigt wird und zur Montage des Abstandhalters keine Modifikationen der Produktionsanlage notwendig sind, ist der Abstandhalter ohne Mehraufwand universell einsetzbar. Ferner bewirkt das Verstärkungsprofil eine platzsparende und effektive Aussteifung des Randbereichs der Isolierverglasung.

Bevorzugt schließt das Verstärkungsprofil unmittelbar bündig mit den Scheibenkanten der Isolierverglasung ab, oder ist um maximal 3 mm, bevorzugt maximal 1 mm in Richtung Verglasungsinnenraum zurückversetzt. Somit ergibt sich eine vergrößerte Durchsichtfläche der Verglasung.

Die beiden Scheibenkontaktflächen des polymeren Grundkörpers umfassen eine erste Scheibenkontaktfläche und eine zweite Scheibenkontaktfläche. Die erste Scheibenkontakt fläche und die zweite Scheibenkontaktfläche stellen die Seiten des Grundkörpers dar, an denen beim Einbau des Abstandhalters die Montage der Scheiben (erste Scheibe und zweite Scheibe) der Isolierverglasung erfolgt. Die erste Scheibenkontaktfläche und die zweite Scheibenkontaktfläche verlaufen parallel zueinander.

Die Verglasungsinnenraumfläche ist als die Fläche des polymeren Grundkörpers definiert, die nach Einbau des Abstandhalters in der Isolierverglasung in Richtung des Innenraums der Verglasung weist. Die Verglasungsinnenraumfläche liegt dabei zwischen den am Abstandhalter montierten Scheiben.

Die Außenfläche des polymeren Grundkörpers ist die der Verglasungsinnenraumfläche gegenüberliegende Seite, die vom Innenraum der Isolierverglasung weggerichtet in Richtung eines äußeren Scheibenzwischenraums weist.

Die Innenseite des Verstärkungsprofils ist die Fläche, die der Außenfläche des polymeren Grundkörpers zugewandt ist und im Einbauzustand in Richtung des Verglasungsinnenraums der Isolierverglasung weist. Die der Innenseite gegenüberliegende Fläche des Verstärkungsprofils wird als Außenseite bezeichnet und weist im Einbauzustand in Richtung der äußeren Umgebung. Die Seitenflächen des Verstärkungsprofils verbinden dessen Außenseite mit der Innenseite und sind die im Einbauzustand des Abstandhalters dem Scheiben zugewandten Abschnitte des Verstärkungsprofils. Die Innenseite des Verstärkungsprofils bildet dessen Basis, von der ausgehend optional Schenkel und/oder Ausbuchtungen des Verstärkungsprofils in Richtung des Verglasungsinnenraums und/oder des äußeren Scheibenzwischenraums ragen.

Das Verstärkungsprofil ist stoffschlüssig mit dem polymeren Grundkörper verbunden um eine einfache Montage ohne zusätzliche Verfahrensschritte sowie ohne Modifikation der bestehenden Isolierverglasungsanlagen zu gewährleisten. Zur Anbindung von Verstärkungsprofil und Grundkörper sind die verschiedensten Klebstoffe und/oder Dichtmittel einsetzbar. Die Verklebung hat dabei vor allem die Aufgabe das Verstärkungsprofil und den Grundkörper so zu fixieren, dass eine gemeinsame Verarbeitung der Komponenten des Abstandhalters auf einer Isolierverglasungslinie möglich ist. Die dauerhafte Fixierung des Verstärkungsprofils und des Grundkörpers erfolgt über den Einbau in einer Verglasung. Der polymere Grundkörper und das Verstärkungsprofil sind bevorzugt kontinuierlich entlang des Abstandhalters über zumindest einen Abschnitt des Abstandhalterquerschnitts stoffschlüssig entlang der Außenfläche des polymeren Grundkörpers und der Innenseite des Verstärkungsprofils miteinander verbunden. Besonders bevorzugt erfolgt die Verbindung der Komponenten über einen Abschnitt der Außenfläche des Abstandhalters, der parallel zur Verglasungsinnenraumfläche verläuft, insbesondere über einen Abschnitt, der entlang des Querschnitts mittig angeordnet ist, also von beiden Scheibenkontaktflächen ungefähr gleich weit entfernt ist. Bevorzugt sind der polymere Grundkörper und das Verstärkungsprofil kontinuierlich entlang des Abstandhalters zumindest entlang des Abschnitts der Außenfläche, der parallel zur Verglasungsinnenraumfläche verläuft, stoffschlüssig miteinander verbunden. Dadurch wird eine besonders sichere Anbindung gewährleistet und eine Verschiebung der Komponenten im Produktionsprozess vermieden.

In einer möglichen Ausführungsform erfolgt eine Verklebung von polymerem Grundkörper und Verstärkungsprofil über einen Dichtmittelstrang, der kontinuierlich oder punktuell, bevorzugt kontinuierlich, entlang des Abstandhalters aufgetragen ist. Geeignete Dichtmittel sind beispielsweise die zur Verklebung der Scheiben der Isolierverglasung mit den Scheibenkontaktflächen des polymeren Grundkörpers verwendeten Dichtmittel. Dabei kann das gleiche Dichtmittel oderauch ein anderes Dichtmittel als das zur Verklebung der Scheiben verwendete Dichtmittel ausgewählt werden. Derartige Dichtmittel haben den Vorteil, dass sie bei Wärmeeinwirkung zu fließen beginnen und somit im Einbauzustand in der Verglasung Spannungen ausgleichen. Insbesondere geeignet sind in diesem Sinne die häufig als primäre Dichtmittel bezeichneten und im Stand der Technik zur Verklebung der Scheibenkontaktflächen von Abstandhaltern mit benachbarten Scheiben verwendeten Dichtmittel. Besonders bevorzugt werden Butylkautschuk, Polyisobutylen, Polyolefin- Kautschuk, Copolymere und/oder Gemische davon verwendet. Diese ermöglichen eine vorteilhafte Flexibilität der Verklebung.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden der polymere Grundkörper und das Verstärkungsprofil über einen Klebstoff miteinander stoffschlüssig verbunden. Der Klebstoff kann aus den gängigen industriell verwendeten Klebstoffen gewählt werden, wobei eine Kompatibilität mit den angrenzenden Materialien des polymeren Grundkörpers, des Verstärkungsprofils und gegebenenfalls einer auf dem polymeren Grundkörper angebrachten Barrierefolie zu beachten ist. Beispielsweise können Klebstoffe der Gruppen Cyanacrylat- Klebstoffe, Methylmethacrylat-Klebstoffe, Epoxid-Klebstoffe, Polyurethan-Klebstoffe und Silikone, sowie Mischungen und Copolymere davon eingesetzt werden. Die Klebstoffe können entweder als flüssiger Klebstoff und/oder in Form eines Klebebandes oder eines doppelseitigen Klebebands eingesetzt werden, wobei die genannten Klebstoffe auf den gegenüberliegenden Außenseiten des Klebebandes angebracht sind. Klebebänder können neben der Verklebung der Komponenten auch weitere Funktionen übernehmen, beispielsweise können Schaumklebebänder Spannungen kompensieren. Geeignet sind beispielsweise die unter dem Begriff „structural glazing tape“ bekannten Schaumklebebänder umfassend Polyacrylatklebstoffe.

In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist das Verstärkungsprofil mit dem polymeren Grundkörper coextrudiert. Dabei kann optional auf der Außenfläche des polymeren Grundkörpers eine Barrierefolie aufgebracht sein. Diese Folie wird im Extrusionsprozess eingelegt und so unmittelbar bei der Coextrusion integriert. Darüber hinaus können auch weitere Schichten, wie beispielsweise eine Schicht eines Dichtstoffes, bei der Coextrusion von polymerem Grundkörper und Verstärkungsprofil coextrudiert werden. Eine Coextrusion von Verstärkungsprofil und polymerem Grundkörper bietet den Vorteil, dass nach der Extrusion des polymeren Grundkörpers keine weiteren Prozessschritte notwendig sind um das Verstärkungsprofil aufzubringen, sonders dieses bereits integriert ist.

Das Verstärkungsprofil kann die verschiedensten Formen annehmen. Das Verstärkungsprofil ist, innerhalb der Breite entlang derer es aufgebracht ist, bevorzugt vollflächig auf der Außenfläche angebracht. Alternativ kann das Verstärkungsprofil jedoch auch Aussparungen aufweisen. Vollflächige Ausführungen sind vorteilhaft hinsichtlich der Steifigkeit des Verstärkungsprofils, während Verstärkungsprofile mit Aussparungen eine geringere Wärmeleitfähigkeit der resultierenden Isolierverglasung bewirken. In der Regel werden Materialien geringer Wärmeleitfähigkeit zur Herstellung des Verstärkungsprofils verwendet, so dass bevorzugt auf Aussparungen verzichtet werden kann. Dies ist auch im Sinne einer einfachen Fertigung vorteilhaft.

Das Verstärkungsprofil ist in einer möglichen Ausführungsform als Flachprofil ausgeführt, welches auf einfache Art und Weise aus plattenförmigen Materialien geschnitten werden kann. Dies ist vorteilhaft hinsichtlich einer möglichst effektiven kostengünstigen Produktion.

Eine vorteilhafte Formgebung des Verstärkungsprofils ist eine u-förmige Ausgestaltung, bei der das Verstärkungsprofil die Ecken des polymeren Grundkörpers umschließt und bis auf Teilbereiche der Scheibenkontaktflächen ragt. Im Vergleich zu einem Flachprofil bewirkt ein u- förmiger Querschnitt eine bessere Aussteifung des Profils. Die Teilbereiche der Scheibenkontaktflächen auf die das Verstärkungsprofil ragt sind mit einer Aussparung zu versehen, die der Dicke des Verstärkungsprofils in diesem Bereich entspricht. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Breite des Verstärkungsprofils die Breite des polymeren Grundkörpers nicht überragt. Alternativ dazu kann ein u-förmiges Verstärkungsprofil so angeordnet werden, dass die zur Außenfläche des polymeren Grundkörpers senkrecht verlaufenden Bereiche der U-Form von den Scheibenkontaktflächen wegweisen. In diesem Fall kann auf Aussparungen des polymeren Grundkörpers verzichtet werden, allerdings erhöht sich dadurch die Gesamtaufbauhöhe des Abstandhalters unvorteilhaft. Um die Aufbauhöhe des Abstandhalters möglichst gering zu halten, können die von den Scheibenkontaktflächen wegweisenden Abschnitte des u-förmigen Verstärkungsprofils möglichst kurz gestaltet werden. Damit schwinden jedoch auch die Stabilitätsvorteile gegenüber einem Flachprofil.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Formgebung des Verstärkungsprofils in der Weise an die Form des Grundkörpers angepasst, dass das Verstärkungsprofil in Form eines Konterprofils ausgeführt. Das Konterprofil passt sich dabei in seinem Verlauf an die Formgebung der Außenfläche des polymeren Grundkörpers an. Eine solche Ausführung kommt insbesondere in Frage, wenn die Außenfläche des Grundkörpers zumindest in Teilbereichen nicht senkrecht zu den Scheibenkontaktflächen des Grundkörpers verläuft. Ein Verstärkungsprofil als Konterprofil gliedert sich optimal an den Grundkörper an, wobei im Gegensatz zu einem Verfüllen mit sekundärem Dichtmittel keine unerwünschten Hohlräume entstehen können. Die der Außenfläche des polymeren Grundkörpers abgewandte Außenseite des Verstärkungsprofils kann unabhängig von der Innenseite des Verstärkungsprofils verlaufen. Bevorzugt verläuft die Außenseite des Verstärkungsprofils im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumfläche des polymeren Grundkörpers. So wird im Einbauzustand der äußere Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung optimal ausgefüllt und eine gute Stabilität erreicht.

Besonders bevorzugt ist ein Verstärkungsprofil in Form eines Konterprofils, wenn die Bereiche der Außenfläche des Grundkörpers, die an die Scheibenkontaktflächen grenzen, in Richtung der Scheibenkontaktflächen geneigt sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Abstandhalters ist der den Scheibenkontaktflächen des Grundkörpers benachbarte Abschnitt der Außenfläche in einem Winkel von 20° bis 70°, bevorzugt von 30° bis 60°, zur Außenfläche in Richtung der Scheibenkontaktflächen geneigt. Diese abgewinkelte Geometrie verbessert die Stabilität des polymeren Grundkörpers. Das Verstärkungsprofil des Abstandhalters ist dabei als Konterprofil ausgebildet, dessen der Außenfläche des Grundkörpers zugewandte Innenseite den entsprechend an die Geometrie der Außenfläche angepassten Verlauf aufweist. Die den Seitenflächen des Verstärkungsprofils benachbarten Abschnitte der Innenseite verlaufen demnach in Abschnitten, die in ihrer Breite der Breite der abgewinkelten Abschnitte der Außenfläche entsprechen, geneigt. Der Grad der Neigung der Innenseite des Verstärkungsprofils ergibt sich dabei aus der Neigung der Außenfläche des Grundkörpers. Dadurch wird eine bündige Anbindung der Innenseite des Verstärkungsprofils an der Außenfläche des polymeren Grundkörpers ermöglicht. Ohne Verwendung eines Konterprofils würden in abgewinkelten Bereichen zurückversetzte Eckbereiche bestehen, die mit einem Dichtmittel gefüllt werden müssten. Dabei können in den schwer erreichbaren Eckbereichen unerwünschte Lufteinschlüsse entstehen. Dies wird mittels eines an den Verlauf der Außenfläche angepassten Verstärkungsprofils vermieden. Die Außenseite des Verstärkungsprofils verläuft bevorzugt im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumfläche. Dadurch entsteht eine planare, in Richtung der Verglasungsumgebung gerichtete, Oberfläche, die einen ebenen Abschluss bietet. Darüber hinaus wird durch die Kombination der abgewinkelten Bereiche der Innenseite und der planaren Außenseite eine Versteifung des Verstärkungsprofils bewirkt. In den abgewinkelten Bereichen der Innenseite entstehen Ausbuchtungen mit im wesentlichen dreieckigem Querschnitt, die diese vorteilhafte Stabilisierung bewirken. Die Ausbuchtungen mit im Wesentlichem dreieckigem Querschnitt werden wahlweise massiv, also als Vollmaterial, oder als Hohlprofilabschnitt ausgeführt. Bei einem hohlprofilförmigen Abschnitt ist der Hohlraum innerhalb der Ausbuchtungen angebracht und von diesen weitestgehend oder vollständig umschlossen. Eine massive Ausführung des Verstärkungsprofils innerhalb der Eckausbuchtungen ist vorteilhaft hinsichtlich der Stabilität, während hohlprofilförmige Eckausbuchtungen ein geringeres Gewicht bei kaum maßgeblichen Stabilitätseinbußen bieten.

In allen der beschriebenen Ausführungsformen ragt das Verstärkungsprofil nicht seitlich über die Scheibenkontaktflächen des polymeren Grundkörpers hinaus. Das Verstärkungsprofil ist bevorzugt um jeweils 0,0 mm bis 1,5 mm, besonders bevorzugt um 0,3 mm bis 1,2 mm, gegenüber der ersten Scheibenkontaktfläche und/oder der zweiten Scheibenkontaktfläche in Richtung der Flächenmitte der Außenfläche zurückversetzt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Schichtdicke des zur Verklebung des polymeren Grundkörpers verwendeten Dichtmittels beliebig eingestellt werden kann. Gängige zur Verklebung polymerer Grundkörper in Isolierverglasungen verwendete primäre Dichtmittel werden vorzugsweise in einer Schichtdicke von 0,2 mm bis 0,5 mm eingesetzt, gemessen nach Verpressen der Isolierverglasung. Ein über die Scheibenkontaktflächen hinausragendes Verstärkungsprofil ist bei Verwendung solcher klassischer Dichtmittel hinderlich, da eine ausreichend dünne Schichtdicke der primären Dichtmittel nur schwer erreicht werden kann. Die zur Verklebung des Verstärkungsprofils verwendeten Klebstoffe können auch in größeren Schichtdicken verwendet werden, wobei durch Fertigungstoleranzen bedingte Abweichungen in der Breite des Verstärkungsprofils durch den Klebstoff ausgeglichen werden. Vorzugsweise unterschreitet die Breite des Verstärkungsprofils die Breite des polymeren Grundkörpers, so dass auch bei fertigungsbedingten Abweichungen gewährleistet werden kann, dass das Verstärkungsprofil keinesfalls über die Breite des polymeren Grundkörpers hinausragt.

Bevorzugt beträgt die Wandstärke des Verstärkungsprofils 0,5 mm bis 5,0 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt 0,7 mm bis 1,5 mm. Die Wandstärke entspricht der Dicke des Verstärkungsprofils an der Stelle der geringsten Dicke. Somit werden Bereiche größerer Dicke, wie beispielsweise Eckausbuchtungen des Verstärkungsprofils, bei Bestimmung der Wandstärke nicht betrachtet. Die Dicke des Verstärkungsprofils bestimmt sich in der Richtung parallel zu den Scheibenkontaktflächen des Grundkörpers. In den genannten Dickenbereichen kann eine gute Versteifung des Randbereichs einer Isolierverglasung bewirkt werden. In den bevorzugten Bereichen der Wandstärke kann des Weiteren auch eine größere Durchsichtfläche der Verglasung erreicht werden. Insbesondere wenn keine weiteren sekundären Dichtmittel verwendet werden und die äußere Abdichtung lediglich durch das Verstärkungsprofil sichergestellt wird, so ist eine wesentliche Platzeinsparung in der Höhe des Randbereichs der Isolierverglasung möglich.

Die Höhe des Verstärkungsprofils wird an der Stelle des Verstärkungsprofils mit der größten Dicke bestimmt. Die Höhe beträgt also zumindest den Betrag der Dicke des Verstärkungsprofils. Bei Verwendung von Flachprofilen ist die Höhe identisch zur Dicke. Bei u-förmigen Verstärkungsprofilen übersteigt die Höhe des Verstärkungsprofils die Dicke bzw. Wandstärke des Verstärkungsprofils um den Betrag um den die Schenkel des U-Profils über die Basis des U-Profils hinausragen. Als Basis des U-Profils wird dabei der zur Verglasungsinnenraumfläche parallel verlaufende Abschnitt der Innenseite des Verstärkungsprofils bezeichnet. In einer Ausführungsform des Abstandhalters, in der die Eckbereiche des Grundkörpers abgewinkelt sind und das Verstärkungsprofil als Konterprofil ausgeführt sind, definiert sich die Höhe des Verstärkungsprofils aus der Wandstärke zuzüglich des Betrags, um den die Ausbuchtungen in den Eckbereichen des Verstärkungsprofils über dessen Basis hinausragen. Auch in diesem Fall wird der zur Verglasungsinnenraumfläche parallel verlaufende Abschnitt der Innenseite des Verstärkungsprofils als Basis bezeichnet. Für Verstärkungsprofile, die nicht als Flachprofile ausgeführt sind, beträgt die Höhe des Verstärkungsprofils bevorzugt 0,7 mm bis 5,0 mm bei einer Wandstärke von bevorzugt 0,5 mm bis 3,0 mm, besonders bevorzugt 1 ,0 mm bis 4,0 mm bei einer Wandstärke von 0,7 mm bis 2,0 mm, insbesondere 1 ,0 mm bis 3,0 mm bei einer Wandstärke von 0,7 mm bis 1 ,2 mm. Der polymere Grundkörper enthält bevorzugt Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), bevorzugt Polyethylenterephthalat (PET), Acrylnitril-Butadien- Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC, SAN/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon. Insbesondere Styrol-Acrylnitril (SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA) und Copolymere und/oder Gemische davon sind bevorzugte Komponenten, da diese gute mechanische Eigenschaften und eine hohe Bruchfestigkeit aufweisen. Die erfindungsgemäße Verwendung eines Verstärkungsprofils ermöglicht prinzipiell eine große Bandbreite von Grundkörpermaterialien. Dadurch, dass mechanische Lasten, die auf den Randbereich der Verglasung wirken, vor allem durch das Verstärkungsprofil aufgenommen werden, ist das Material des Grundkörpers innerhalb weiter Grenzen frei wählbar. So können auch kostengünstige Grundkörpermaterialien verwendet werden, die aufgrund schlechterer mechanischer Eigenschaften in Isolierverglasungen ohne Verstärkungsprofil nur bedingt geeignet sind.

Das erfindungsgemäße Verstärkungsprofil kann aus Kunststoffen und/oder Metallen gefertigt werden. Kunststoffe werden aufgrund ihrer geringeren Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu Metallen bevorzugt.

Prinzipiell können die für den Grundkörper genannten Kunststoffe auch für das Verstärkungsprofil verwendet werden. Diese besitzen eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Bevorzugt umfasst das Verstärkungsprofil Polyethylenterephthalat (PET), Styrol-Acrylnitril (SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril- Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril/Polycarbonat (SAN/PC) und/oder Copolymere oder Gemische davon.

Das Verstärkungsprofil und der polymere Grundkörper können aus dem gleichen polymeren Grundmaterial gefertigt sein oder auch auf verschiedenen Polymeren basieren. Eine Fertigung des polymeren Grundkörpers und des Verstärkungsprofils aus dem gleichen Kunststoffgrundmaterial hat den Vorteil, dass ein Recycling des Abstandhalters nach Ende der Lebensdauer der Verglasung vereinfacht wird. Die über das polymere Grundmaterial hinausgehenden Komponenten des Grundkörpers und des Verstärkungsprofils können sich auch bei der Wahl des gleichen Grundmaterials unterscheiden. So können über den Zusatz weiterer Komponenten, wie beispielsweise Glasfasern, die mechanischen Eigenschaften des Verstärkungsprofils und des Grundkörpers gezielt eingestellt werden.

Nachfolgend werden beispielhaft einige vorteilhafte Materialkombinationen von polymerem Grundkörper und Verstärkungsprofil genannt:

1. Polymerer Grundkörper und Verstärkungsprofil jeweils umfassend SAN, wobei Grundkörper und Verstärkungsprofil das gleiche polymere Grundmaterial aufweisen.

Eine solche Kombination ist vorteilhaft aufgrund verbesserter Recylingfähigkeit und der guten kundenseitigen Akzeptanz von SAN als Grundkörpermaterial.

2. Polymerer Grundkörper aus beliebigem kostengünstigen polymerem Material und Verstärkungsprofil aus SAN, SAN/PC, ABS und/oder ABS/PC

Verstärkungsprofile aus SAN weisen eine gute Steifigkeit auf, die durch Zusatz von Polycarbonat weiter erhöht werden kann. ABS zeichnet sich durch eine im Vergleich zu SAN verbesserte Steifigkeit aus, die ebenfalls durch Zusatz von Polycarbonat erhöht werden kann. Verstärkungsprofile aus Materialien hoher Steifigkeit ermöglichen eine nahezu freie Wahl des Materials des Grundkörpers.

3. Polymerer Grundkörper und Verstärkungsprofil jeweils umfassend PET PET weist eine sehr gute Festigkeit auf, ist kostengünstig und gut recyclingfähig.

In einerweiteren Ausführungsform kann das Verstärkungsprofil Metalle umfassen, bevorzugt Aluminium und/oder Edelstahl. Aluminium und Edelstahl zeichnen sich durch geeignete mechanische Eigenschaften aus, weisen jedoch eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Kunststoffe auf. Metallische Verstärkungsprofile können mit allen der genannten Grundkörpermaterialien kombiniert werden. Um die Wärmeleitfähigkeit eines metallischen Verstärkungsprofils herabzusetzen können Aussparungen im Verstärkungsprofil vorgesehen sein. Beispielhaft seien längliche Aussparungen genannt, die sich von einer Seitenfläche zur gegenüberliegenden Seitenfläche des Verstärkungsprofils erstrecken. Alternativ dazu kann das Verstärkungsprofil auch mehrteilig ausgeführt sein, wobei längs des Abstandhalters ein Streifen eines Materials mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit eingelassen ist, der eine Wärmeleitung von einer Seitenfläche des Verstärkungsprofils zur gegenüberliegenden Seitenfläche hemmt. Der genannte isolierende Materialstreifen verläuft beispielsweise im Wesentlichen parallel zu den Seitenflächen des Verstärkungsprofils. Derartige mehrteilige Ausführungsformen metallischer Verstärkungsprofile sowie auch metallische Verstärkungsprofile mit Aussparungen erfordern einen höheren Produktionsaufwand gegenüber polymeren Verstärkungsprofilen, die aus diesem Grund bevorzugt angewandt werden. Bevorzugt enthalten der Grundkörper und/oder das Verstärkungsprofil ein oder mehrere Verstärkungsmittel. Bezüglich des Verstärkungsprofils gilt dies für Verstärkungsprofile umfassend Kunststoffe.

Als Verstärkungsmittel in polymeren Grundkörpern sind dem Fachmann die verschiedensten faser-, pulver-, oder plättchenförmige Verstärkungsmittel bekannt. Zu den pulver- und/oder plättchenförmigen Verstärkungsmitteln gehören beispielsweise Glimmer und Talkum. Besonders bevorzugt hinsichtlich mechanischer Eigenschaften sind Verstärkungsfasern, zu denen Glasfasern, Aramidfasern, Keramikfasern oder Naturfasern zuzurechnen sind. Alternativen dazu sind auch gemahlene Glasfasern oder Glashohlkugeln. Diese Glashohlkugeln haben einen Durchmesser von 10 pm bis 20 pm und verbessern die Stabilität des polymeren Hohlprofils. Geeignete Glashohlkugeln sind unter dem Namen „3M™ Glass Bubbles“ käuflich erhältlich. In einer möglichen Ausführungsform enthält der polymere Grundkörper sowohl Glasfasern als bevorzugt auch Glashohlkugeln. Eine Beimischung von Glashohlkugeln führt zu einer weiteren Verbesserung der thermischen Eigenschaften des Hohlprofils.

Einem erfindungsgemäßen Verstärkungsprofil umfassend ein Kunststoffgrundmaterial wird bevorzugt ebenfalls eines oder mehrere der genannten Verstärkungsmittel zugefügt, besonders bevorzugt Glasfasern.

Besonders bevorzugt werden im polymeren Grundkörper Glasfasern als Verstärkungsmittel eingesetzt, wobei diese in einem Anteil von 25 Gew.-% bis 40 Gew.-%, insbesondere in einem Anteil von 30 Gew.-% bis 35 Gew.-% zugesetzt sind. Innerhalb dieser Bereiche ist eine gute mechanische Stabilität und Festigkeit des Grundkörpers zu beobachten. Ferner ist ein Glasfasergehalt von 30 Gew.-% bis 35 Gew.-% gut kompatibel mit der in einer bevorzugten Ausführungsform auf der Außenfläche des Grundkörpers aufgebrachten mehrschichtigen Barrierefolie aus alternierenden polymeren Schichten und metallischen oder keramischen Schichten. Durch Anpassung des Wärmeausdehnungskoeffizienten des polymeren Grundkörpers und der Barrierefolie oder -beschichtung lassen sich temperaturbedingte Spannungen zwischen den unterschiedlichen Materialien und ein Abplatzen der Barrierefolie oder -beschichtung vermeiden.

Der Glasfaseranteil des Verstärkungsprofils liegt bevorzugt bei 30 Gew.-% bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt bei 37 Gew.-% bis 50 Gew.-%. Der höhere Glasfaseranteil des Verstärkungsprofils im Vergleich zum polymeren Grundkörper führt zu einer vorteilhaft verbesserten Steifigkeit des Verstärkungsprofils.

Der Grundkörper umfasst bevorzugt eine gas- und dampfdichte Barriere, die der Verbesserung der Gasdichtigkeit des Grundkörpers dient. Bevorzugt ist diese mindestens auf der Außenfläche des polymeren Grundkörpers, bevorzugt auf der Außenfläche und auf einem Teil der Scheibenkontaktflächen, aufgebracht. Die gas- und dampfdichte Barriere verbessert die Dichtigkeit des Abstandhalters gegen Gasverlust und Eindringen von Feuchtigkeit. Bevorzugt ist die Barriere auf etwa der Hälfte bis zwei Drittel der Scheibenkontaktflächen aufgebracht. Besonders bevorzugt werden Barrierefolien eingesetzt, wobei eine geeignete Barrierefolie beispielsweise in WO 2013/104507 A1 offenbart ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die gas- und dampfdichte Barriere auf der Außenfläche eines polymeren Grundkörpers als Folie ausgeführt. Diese Barrierefolie enthält mindestens eine polymere Schicht sowie eine metallische Schicht oder eine keramische Schicht. Dabei beträgt die Schichtdicke der polymeren Schicht zwischen 5 pm und 80 pm, während metallische Schichten und/oder keramische Schichten mit einer Dicke von 10 nm bis 200 nm eingesetzt werden. Innerhalb der genannten Schichtdicken wird eine besonders gute Dichtigkeit der Barrierefolie erreicht. Die Barrierefolie kann auf dem polymeren Grundkörper aufgebracht werden, beispielsweise geklebt werden. Alternativ kann die Folie mit dem Grundkörper zusammen co-extrudiert werden.

Besonders bevorzugt enthält die Barrierefolie mindestens zwei metallische Schichten und/oder keramische Schichten, die alternierend mit mindestens einer polymeren Schicht angeordnet sind. Die Schichtdicken der einzelnen Schichten sind bevorzugt wie im vorhergehenden Absatz beschrieben. Bevorzugt werden die außenliegenden Schichten dabei von einer metallischen Schicht gebildet. Die alternierenden Schichten der Barrierefolie können auf die verschiedensten nach dem Stand der Technik bekannten Methoden verbunden bzw. aufeinander aufgetragen werden. Methoden zur Abscheidung metallischer oder keramischer Schichten sind dem Fachmann hinlänglich bekannt. Die Verwendung einer Barrierefolie mit alternierender Schichtenabfolge ist besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Dichtigkeit des Systems. Ein Fehler in einer der Schichten führt dabei nicht zu einem Funktionsverlust der Barrierefolie. Im Vergleich dazu kann bei einer Einzelschicht bereits ein kleiner Defekt zu einem vollständigen Versagen führen. Des Weiteren ist die Auftragung mehrerer dünner Schichten im Vergleich zu einer dicken Schicht vorteilhaft, da mit steigender Schichtdicke die Gefahr interner Haftungsprobleme ansteigt. Ferner verfügen dickere Schichten über eine höhere Leitfähigkeit, so dass eine derartige Folie thermodynamisch weniger geeignet ist.

Die polymere Schicht der Folie umfasst bevorzugt Polyethylenterephthalat, Ethylenvinylalkohol, Polyvinylidenchlorid, Polyamide, Polyethylen, Polypropylen, Silikone, Acrylonitrile, Polyacrylate, Polymethylacrylate und/oder Copolymere oder Gemische davon. Die metallische Schicht enthält bevorzugt Eisen, Aluminium, Silber, Kupfer, Gold, Chrom und/oder Legierungen oder Oxide davon. Die keramische Schicht der Folie enthält bevorzugt Siliziumoxide und/oder Siliziumnitride.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist die gas- und dampfdichte Barriere bevorzugt als Beschichtung ausgeführt. Die Beschichtung enthält Aluminium, Aluminiumoxide und / oder Siliciumoxide und wird bevorzugt über ein PVD-Verfahren (physikalische Gasphasenabscheidung) aufgebracht. Die Beschichtung mit den genannten Materialien liefert besonders gute Ergebnisse im Hinblick auf Dichtigkeit und zeigt zusätzlich exzellente Haftungseigenschaften zu den in Isolierverglasungen verwendeten Materialien der äußeren Versiegelung.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die gas- und dampfdichte Barriere mindestens eine metallische Schicht oder keramische Schicht auf, die als Beschichtung ausgeführt ist und Aluminium, Aluminiumoxide und / oder Siliciumoxide enthält und bevorzugt über ein PVD-Verfahren (physikalische Gasphasenabscheidung) aufgebracht ist.

In den nach dem Stand der Technik bekannten Isolierverglasungen grenzt an die gas- und dampfdichte Barriere eine Schicht eines Dichtmittels, auch als primäres Dichtmittel bezeichnet, oder einer äußeren Abdichtung, auch als sekundäres Dichtmittel bezeichnet. Dem Hersteller der Isolierverglasung wird ein Abstandhalter inklusive einer Montageanleitung geliefert, die Dichtmittel auflistet, die in Kombination mit der Barrierefolie anwendbar sind. Die Verwendung abweichender Dichtmittel führt gegebenenfalls zu Kompatibilitätsproblemen von Folie und Dichtmittel beziehungsweise äußerer Abdichtung. Im Abstandhalter der erfindungsgemäßen Isolierverglasung umfassend ein Verstärkungsprofil ist die Barrierefolie zumindest größtenteils von dem Verstärkungsprofil bedeckt, so dass das geschilderte Kompatibilitätsproblem zumindest verringert werden kann. Darüber hinaus ersetzt das Verstärkungsprofil das sekundäre Dichtmittel, wodurch der Isolierverglasungshersteller diesbezüglich keinerlei kritische Dichtmittelauswahl zu treffen hat. Auch die Problematik mechanischer Beschädigungen der Barrierefolie bei Transport oder Montage entfällt unter Verwendung der erfindungsgemäßen Isolierverglasung. Der polymere Grundkörper kann als Hohlprofil, als Körper umfassend einen Silikonschaum und/oder als massiv ausgeformter thermoplastischer Körper ausgeformt sein. Abstandhalter aus Silikonschäumen sowie sogenannte TPS-Abstandhalter sind dem Fachmann bekannt.

Bevorzugt ist der polymere Grundkörper als Hohlprofil ausgestaltet, wobei einerseits eine Gewichtsreduktion im Vergleich zu einem massiv ausgeformten Grundkörper möglich ist und andererseits eine Hohlkammer im Inneren des Grundkörpers zur Aufnahme von weiteren Komponenten, wie beispielsweise eines Trockenmittels, zur Verfügung steht.

Bevorzugt weist die Verglasungsinnenraumfläche des polymeren Grundkörpers mindestens eine Öffnung auf. Bevorzugt sind mehrere Öffnungen in der Verglasungsinnenraumfläche angebracht. Die Gesamtzahl der Öffnungen hängt dabei von der Größe der Isolierverglasung ab. Die Öffnungen verbinden die Hohlkammer mit dem inneren Scheibenzwischenraum, wodurch ein Gasaustausch zwischen diesen möglich wird. Dadurch wird eine Aufnahme von Luftfeuchtigkeit durch ein in der Hohlkammer befindliches Trockenmittel erlaubt und somit ein Beschlagen der Scheiben verhindert. Die Öffnungen sind bevorzugt als Schlitze ausgeführt, besonders bevorzugt als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm. Die Schlitze gewährleisten einen optimalen Luftaustausch ohne dass Trockenmittel aus der Hohlkammer in den inneren Scheibenzwischenraum eindringen kann.

Der polymere Grundkörper enthält bevorzugt ein Trocken mittel, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCL, Na2SC>4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon. Das Trockenmittel ist bevorzugt in den Grundkörper eingearbeitet. Besonders bevorzugt befindet sich das Trockenmittel in der Hohlkammer des Grundkörpers.

Der Abstandhalter der erfindungsgemäßen Isolierverglasung umfasst optional einen Druckausgleichskörper, der bevorzugt bündig in der Außenseite des Verstärkungsprofils eingelassen ist. Im Stand der Technik sind die verschiedensten Druckausgleichssysteme für Isolierverglasungen bekannt, die einen Druckausgleich zwischen innerem Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung und Umgebung ermöglichen sollen. Insbesondere vorteilhaft sind Druckausgleichskörper, die zwar einen Druckausgleich ermöglichen, aber keinerlei Durchtritt von tropfenförmigem Wasser ermöglichen und die Wasserdampfdiffusion möglichst hemmen. Die Verwendung eines Verstärkungsprofils im Abstandhalter bietet die Möglichkeit solche Druckausgleichskörper und bei Bedarf auch andere zylinderförmige Bauteile auf einfache Art und Weise zu integrieren. Ein auf einfache Weise in den Abstandhalter zu integrierender Druckausgleichskörper ist beispielsweise in WO 2019/110409 offenbart. Die dort beschriebene Isolierverglasung umfasst einen Druckausgleichskörper, der in eine Öffnung an der Außenfläche des Abstandhalters eingesetzt ist. Der Druckausgleichskörper bewirkt mittels einer Kombination von Kapillare und gasdurchlässiger Membran einen Luftaustausch und den damit einhergehenden Druckausgleich zwischen innerem Scheibenzwischenraum und Umgebungsluft. Ein Druckausgleich findet dabei über einen Diffusionsprozess durch die Kapillare und die Membran statt. Die beschriebenen Druckausgleichskörper werden nach dem Stand der Technik in eine Isolierverglasung eingesetzt, deren äußerer Scheibenzwischenraum mit sekundärem Dichtmittel verfüllt ist. Dazu wird zunächst eine Öffnung an der Außenfläche des polymeren Grundkörpers erzeugt, in deren Bereich auch das sekundäre Dichtmittel entfernt ist. In diese Bohrung an der Außenfläche des Grundkörpers wird der Druckausgleichskörper eingesetzt und verbleibende Spalte mit einem Dichtmittel abgedichtet. Dieses Verfahren ist schwierig automatisierbar, allerdings sind auf diese Weise keine Änderungen beim Verfüllen des Randbereichs mit sekundärem Dichtmittel notwendig. Alternativ kann der Druckausgleichskörper nach dem Stand der Technik auch vor Einbringen des sekundären Dichtmittels eingesetzt werden, jedoch ist in diesem Fall die Anlage zum Einbringen des sekundären Dichtmittels so zu modifizieren, dass sie den Druckausgleichskörper als Hindernis erkennt und umfährt. Aus diesen Ausführungen zum Stand der Technik wird deutlich, dass die Integration eines Druckausgleichskörpers zusätzlichen Aufwand bei der Isolierglasherstellung erfordert. In einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Isolierverglasung umfasst der Abstandhalter mit Verstärkungsprofil bereits einen Druckausgleichskörper. Somit kann ein Mehraufwand seitens des Isolierglasherstellers weitestgehend vermieden werden, dieser muss lediglich das gewünschte Abstandhaltermodul umfassend einen Druckausgleichskörper in den Abstandhalterrahmen einsetzen. Eine Versiegelung des äußeren Scheibenzwischenraums erfolgt erfindungsgemäß durch das Verstärkungsprofil, so dass die beschriebene Problematik des Verfüllens mit einem sekundären Dichtmittel nicht auftritt.

Der Abstandhalter kann optional bereits vor Montage mit Dichtmitteln und/oder Klebstoffen ausgestattet sein, die sich als vorapplizierte Streifen auf den Scheibenkontaktflächen des Grundkörpers und/oder den Seitenflächen des Verstärkungsprofils befinden. Diese Klebstoffstreifen und Dichtmittelstreifen sind bevorzugt mit einer Schutzfolie ausgestattet um bei Transport und Lagerung der Abstandhalter eine unerwünschte Verklebung mit benachbarten Abstandhaltern und/oder anderen Bauteilen verhindert. Zur Applikation der Abstandhalter auf einer Scheibe muss seitens des Isolierglasherstellers nur noch die Schutzfolie abgelöst und der Abstandhalter an die Scheibenoberfläche angedrückt werden. Der Abstandhalter kann wahlweise im Bereich der Scheibenkontaktflächen und der Seitenflächen den gleichen Klebstoff oder das gleiche Dichtmittel oder verschiedene Klebstoffe und/oder Dichtmittel umfassen.

Bevorzugt ist im Bereich der ersten und/oder der zweiten Scheibenkontaktfläche ein primäres Dichtmittel als Dichtmittelstreifen in Form eines extrudierten Dichtmittelstrangs vorappliziert. Das primäre Dichtmittel umfasst bevorzugt Butylkautschuk, Polyisobutylen, Polyethylenvinylalkohol, Ethylenvinylacetat, Polyolefin-Kautschuk, Copolymere und/oder Gemische davon. Der Dichtmittelstrang ist bevorzugt mittels einer Schutzfolie abgedeckt, die vor Montage des Abstandhalters entfernt wird.

Bevorzugt ist auch im Bereich der Seitenflächen des Verstärkungsprofils ein vorapplizierter Klebstoffstreifen angebracht. Die zur Verklebung des Verstärkungsprofils verwendeten Klebstoffe weisen eine größere Steifigkeit auf als die zur Verklebung des Grundkörpers verwendeten Dichtmittel. Dies ist vorteilhaft hinsichtlich der Aussteifung des Randbereichs. Zur Verklebung des Verstärkungsprofils besonders geeignete Klebstoffe sind Acrylatklebstoffe, Polyurethan-Klebstoffe, Silikone, silanmodifizierte Polymerklebstoffe sowie Mischungen und Copolymere davon. Ist der Abstandhalter im Bereich der Seitenflächen des Verstärkungsprofils mit einem vorapplizierten Klebstoffstreifen ausgestattet, so werden zu diesem Zweck bevorzugt Klebebänder umfassend Acrylatklebstoffe eingesetzt. Geeignete Klebebänder umfassend Acrylatklebstoffe sind beispielsweise unter dem Begriff structural glazing tape kommerziell erhältlich. Diese bewirken bereits in geringen Dicken im Bereich von 0,3 mm bis 0,5 mm eine gute Abdichtung gegen Wasser und Feuchtigkeit. Darüber hinaus ist im Produktionsprozess keine Zeit zur Aushärtung des Klebstoffs zu berücksichtigen.

Der Abstandhalter kann optional einen weiteren Klebestreifen umlaufend auf der Außenseite des Verstärkungsprofils umfassen. Dieser ist ebenfalls durch eine Schutzfolie abgedeckt. Bei Montage der Isolierverglasung in einem Fensterrahmen wird die Schutzfolie entfernt und die Isolierverglasung kann zusätzlich zur üblichen Befestigung im Rahmenelement in diesem verklebt werden. Bevorzugt wird zu diesem Zweck ein Schaumklebeband basierend auf einem mit einem Acrylatklebstoff ausgestatteten Schaumstoffband verwendet.

Optional können sämtliche Oberflächen des Abstandhalters, die zur Verklebung mit einem Dichtmittel und/oder Klebstoff vorgesehen sind, mit einer Plasma- und/oder Coronabehandlung vorbereitet werden. Dadurch wird die Haftung der Oberflächen verbessert. Dies hat sich insbesondere bei polymeren Grundkörpern und/oder Verstärkungsprofilen umfassend SAN und/oder PET als sinnvoll erwiesen.

Der polymere Grundkörper des Abstandhalters weist bevorzugt entlang der Scheibenkontaktflächen eine Höhe von 5 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt von 5 mm bis 10 mm, auf.

Die Breite der Verglasungsinnenraumfläche beträgt 4 mm bis 30 mm, bevorzugt 8 mm bis 16 mm.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind der polymere Grundkörper und das Verstärkungsprofil über den gleichen Klebstoff an der ersten Scheibe und/oder zweiten Scheibe fixiert. Dies ist vorteilhaft hinsichtlich einer vereinfachten Fertigung der Isolierverglasung. Als Klebstoff ist dabei beispielsweise ein reaktiver Zweikomponentenschmelzklebstoff geeignet, dem bevorzugt Additive für eine chemische Vernetzung beigefügt sind.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der polymere Grundkörper über ein Dichtmittel und das Verstärkungsprofil über einen Klebstoff jeweils an der ersten Scheibe und/oder zweiten Scheibe verklebt. Dies ist vorteilhaft um einerseits ein elastisches Dichtmittel für den polymeren Grundkörper auswählen zu können, das auch bei Auftreten von Klimalasten eine gute Abdichtung gewährleistet, und andererseits zur Verklebung des Verstärkungsprofils einen Klebstoff mit hoher Steifigkeit zu verwenden.

Die beiden Scheiben sind dabei an den Scheibenkontaktflächen bevorzugt über ein primäres Dichtmittel angebracht, das zwischen der ersten Scheibenkontaktfläche und der ersten Scheibe und/oder der zweiten Scheibenkontaktfläche und der zweiten Scheibe angebracht ist.

Das primäre Dichtmittel enthält bevorzugt Butylkautschuk, Polyisobutylen, Polyethylenvinylalkohol, Ethylenvinylacetat, Polyolefin-Kautschuk, Polypropylen, Polyethylen, Copolymere und/oder Gemische davon. Das Dichtmittel ist gas- und wasserdicht, so dass der Verglasungsinnenraum gegen den Eintritt von Luftfeuchtigkeit sowie das Entweichen eines Füllgases (sofern vorhanden) versiegelt ist. Das primäre Dichtmittel ist bevorzugt in mit einer Dicke von 0,1 mm bis 0,8 mm, besonders bevorzugt 0,2 mm bis 0,4 mm in den Spalt zwischen Abstandhalter und Scheiben eingebracht.

Das Verstärkungsprofil ist an beiden Scheiben bevorzugt über einen Klebstoff angebracht, der zwischen der ersten Seitenfläche und der ersten Scheibe und/oder der zweiten Seitenfläche und der zweiten Scheibe angebracht ist.

Der Klebstoff zur Verklebung des Verstärkungsprofils ist bevorzugt ein Acrylatklebstoff, Polyurethan-Klebstoff, Silikonklebstoff, silanmodifizierter Polymerklebstoff, eine Mischung und/oder Copolymer davon.

Ein Acrylatklebstoff zur Verklebung des Verstärkungsprofils wird insbesondere in Form eines Klebebands verwendet, das optional bereits auf dem Abstandhalter vorappliziert sein kann. Derartige für Verglasungsanwendungen geeignete Acrylatklebebänder sind kommerziell erhältlich, bieten eine gute Abdichtung gegen Feuchtigkeit und benötigen keine Aushärtungszeit.

Alternativ dazu kann der Klebstoff zur Verklebung des Verstärkungsprofils auch in flüssiger Form angewandt werden. In diesem Fall haben sich insbesondere Zweikomponentensilikone, reaktive Polyurethanschmelzklebstoffe und/oder silanmodifizierte Polymerklebstoffe als vorteilhaft erwiesen. Zweikomponentensilikone weisen eine gute mechanische Festigkeit und Elastizität sowie schnelle Aushärtung auf. Aufgrund der guten elastischen Eigenschaften können Unebenheiten der Oberflächen gut ausgeglichen werden. Reaktive Polyurethanschmelzklebstoffe verfügen über eine schnelle Anfangsfestigkeit und hohe Endfestigkeit, wobei eine dauerhafte Durchhärtung innerhalb von ungefähr 24 Stunden erzielt werden kann. Silanmodifizierte Polymerklebstoffe weisen eine besondere Härte auf.

Der Klebstoff zur Verklebung des Verstärkungsprofils ist bevorzugt in mit einer Dicke von 0,2 mm bis 1,6 mm, besonders bevorzugt 0,3 mm bis 1,4 mm in den Spalt zwischen Verstärkungsprofil und Scheiben eingebracht, wobei die genannten Dicken nach dem Verpressen der Isolierverglasung bestehen. Die als bevorzugt genannten flüssigen Klebstoffe sind innerhalb dieser Schichtdicken flexibel einsetzbar. Die verwendete Schichtdicke des Klebstoffs ist dabei flexibel an die benötigte Schichtdicke des Dichtstoffs und einen eventuell vorhandenen Versatz der Seitenflächen des Verstärkungsprofils in Richtung der Flächenmitte der Außenfläche anzupassen. Der Verglasungsinnenraum der Isolierverglasung ist bevorzugt mit einem Schutzgas, bevorzugt mit einem Edelgas, vorzugsweise Argon oder Krypton befüllt, die den Wärme übergangswert im Isolierverglasungszwischenraum reduzieren.

In einer möglichen Ausführungsform umfasst die Isolierverglasung mehr als zwei Scheiben.

Dabei kann beispielsweise eine dritte Scheibe beispielsweise zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe im oder am Abstandhalter fixiert sein. In dieser Ausführungsform wird nur ein einzelner Abstandhalter verwendet, der auf seiner Außenseite ein Verstärkungsprofil trägt.

Alternativ können auch mehrere Abstandhalter verwendet werden. An der ersten Scheibe und/oder zweiten Scheibe ist dabei ein weiterer Abstandhalter parallel zu dem zwischen erster und zweiter Scheibe befindlichen Abstandhalter fixiert. Gemäß dieser Ausführungsform weist die Isolierverglasung mehrere Abstandhalter mit Verstärkungsprofil auf.

Die erste Scheibe und die zweite Scheibe der Isolierverglasung enthalten Glas und/oder Polymere, bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat und/oder Gemische davon. Mögliche weitere Scheiben umfassen ebenfalls diese Materialien, wobei die Zusammensetzung der Scheiben auch verschieden sein kann.

Die Scheiben der erfindungsgemäßen Isolierverglasung verfügen über eine Dicke von 1 mm bis 50 mm, bevorzugt 3 mm bis 16 mm, besonders bevorzugt 3 mm bis 10 mm, wobei beide Scheiben auch unterschiedliche Dicken haben können.

An den Ecken der Isolierverglasung stoßen zwei mit einem Gärungsschnitt versehene Abstandhalter zusammen und werden beispielsweise miteinander verschweißt. Um eine gute Abdichtung dieser Schweißstellen zu gewährleisten ist die Verwendung eines primären Dichtmittels zur Verklebung des Grundkörpers mit dem Verstärkungsprofil vorteilhaft. Dieses Dichtmittel beginnt beim Schweißvorgang zu fließen und füllt etwaige Lücken aus. Dadurch wird eine gute Abdichtung der Schweißstellen erreicht. Alternativ oder zusätzlich dazu können etwaige Hohlräume des Verstärkungsprofils mit Dichtmittel gefüllt sein um die Abdichtung von Schweißstellen weiter zu verbessern.

In einer weiteren Ausführungsform können die Ecken des Abstandhalterrahmens mit Eckverbindern ausgestattet sein. Eckverbinder können beispielsweise als Kunststoffformteil mit oder ohne Dichtung ausgeführt sein, in dem zwei Abstandhalter Zusammenstößen. Die Schenkel der Eckverbinder werden dabei in die Hohlkammer des Abstandhalters eingesteckt. Die Eckverbinder enthalten wahlweise eine Dichtung, die bei Montage der Einzelteile zusammengedrückt wird und somit abdichtet, oder werden durch zusätzliche Applikation eines Dichtmittels abgedichtet.

Grundsätzlich sind verschiedenste Geometrien der Isolierverglasung möglich, beispielsweise rechteckige, trapezförmige und abgerundete Formen. Zur Herstellung runder Geometrien kann der Abstandhalter beispielsweise im erwärmten Zustand gebogen werden. Um ein Biegen des Abstandhalters zu erleichtern kann das Verstärkungsprofil am äußeren Biegeradius eingeschnitten werden und beispielsweise eine v-förmige Fräsung aufweisen.

Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Isolier verglasung, wobei ein erfindungsgemäßer Abstandhalter mit Verstärkungsprofil bereitgestellt wird, eine erste Scheibe an der ersten Scheibenkontaktfläche des polymeren Grundkörpers und der ersten Seitenfläche des Verstärkungsprofils und eine zweite Scheibe an der zweiten Scheibenkontaktfläche des polymeren Grundkörpers und der zweiten Seitenfläche des Verstärkungsprofils angebracht wird und die Scheibenanordnung zu einer Isolierverglasung verpresst wird.

Die erste Scheibe und die zweite Scheibe können nacheinander oder gleichzeitig am Abstandhalter angebracht werden. An den Scheibenkontaktflächen werden die Scheiben vorzugsweise über ein primäres Dichtmittel verklebt. An den Seitenflächen des Verstärkungsprofils erfolgt die Verklebung vorzugsweise über einen der zu diesem Zwecke beschriebenen Klebstoffe. Dichtmittel und Klebstoff können bereits auf dem Abstandhalter vorappliziert sein und werden somit mit diesem gemeinsam bereitgestellt. In diesem Fall ist vor Anbringen der Scheiben lediglich eine die Dichtmittel- und Klebestreifen schützende Schutzfolie zu entfernen. Alternativ dazu wird das Dichtmittel vor Anbringen der Scheiben, bevorzugt als Strang, beispielsweise mit einem Durchmesser von 1 mm bis 2 mm, auf die Scheibenkontaktflächen aufgetragen. Davor, danach oder gleichzeitig, aber jedenfalls vor Anbringen der Scheiben, wird der Klebstoff auf die Seitenflächen des Verstärkungsprofils aufgetragen. Beim Verpressen der Scheibenanordnung verteilen sich Dichtmittel und Klebstoff gleichmäßig im Spalt zwischen Scheibenkontaktfläche und daran anliegender Scheibe, sowie zwischen Seitenfläche und anliegender Scheibe, wodurch es zur Abdichtung des Spalts kommt. Alternativ dazu können die Scheiben wie beschrieben über Klebebänder fixiert werden oder Grundkörper und Verstärkungsprofil können mit dem gleichen Klebstoff verklebt werden. Bevorzugt wird der Verglasungsinnenraum zwischen den Scheiben vor dem Verpressen der Anordnung mit einem Schutzgas gefüllt.

Die Erfindung umfasst des Weiteren die Verwendung einer erfindungsgemäßen

Isolierverglasung als Gebäudeverglasung oder Fassadenverglasung.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Sie schränken die Erfindung in keiner Weise ein. Es zeigen:

Figur 1a eine schematische Darstellung des Abstandhalters der erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit Verstärkungsprofil als Konterprofil eines Grundkörpers mit abgewinkelter Außenfläche,

Figur 1b eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit einem Abstandhalter gemäß Figur 1a,

Figur 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit einem Verstärkungsprofil als Konterprofil, das Schenkel aufweist, die bis auf die Scheibenkontaktflächen des Grundkörpers verlängert sind,

Figur 3 die Isolierverglasung der Figur 1b, wobei an der Außenseite des Verstärkungsprofils ein Druckausgleichskörper an der Außenfläche eingesetzt ist,

Figur 4 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit einem Flachprofil als Verstärkungsprofil und einem Grundkörper mit abgewinkelter Außenfläche,

Figur 5 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit einem Flachprofil als Verstärkungsprofil und einem Grundkörper mit planarer Außenfläche,

Figur 6 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit einem u- förmigen Verstärkungsprofil und einem Grundkörper mit planarer Außenfläche, wobei die Schenkel des Verstärkungsprofils Teilbereiche der Scheibenkontaktflächen umschließen und

Figur 7 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit einem u- förmigen Verstärkungsprofil und einem Grundkörper mit planarer Außenfläche, wobei die Schenkel des Verstärkungsprofils in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums weisen. Figur 1a zeigt eine schematische Darstellung des Abstandhalters 5 der erfindungsgemäßen Isolierverglasung umfassend einen polymeren Grundkörper 5.1 und ein Verstärkungsprofil 5.2 als Konterprofil. Der polymere Grundkörper 5.1 ist ein Hohlkörperprofil umfassend zwei Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2, eine Verglasungsinnenraumfläche 8, eine Außenfläche 9 und eine Hohlkammer 10. Der polymere Grundkörper 5.1 enthält Styrol-Acryl-Nitryl (SAN) und etwa 35 Gew.-% Glasfaser. Die Außenfläche 9 besitzt eine abgewinkelte Form, wobei die den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 benachbarten Abschnitte der Außenfläche in einem Winkel von 30° zu den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 geneigt sind. Dies verbessert die Stabilität des glasfaserverstärkten polymeren Grundkörpers 5.1. Die Verglasungsinnenraumfläche 8 des Abstandhalters 5 weist Öffnungen 12 auf, die in regelmäßigen Abständen umlaufend entlang der Verglasungsinnenraumfläche 8 angebracht sind um einen Gasaustausch zwischen dem Innenraum der Isolierverglasung und der Hohlkammer 10 zu ermöglichen. Somit kann eventuell vorhandene Luftfeuchtigkeit im Innenraum von einem Trockenmittel, das in die Hohlkammer 10 eingebracht werden kann, aufgenommen werden. Die Öffnungen 12 sind als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm ausgeführt. An der Außenfläche 9 des polymeren Grundkörpers 5.1 ist eine Barrierefolie 14 angebracht, die die Außenfläche 9 umschließt und bis auf Teilbereiche der Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 ragt. Das Verstärkungsprofil 5.2 ist an der Außenfläche 9 des polymeren Grundkörpers 5.1 aufgebracht, die die Barrierefolie 14 trägt. Die Barrierefolie 14 ist auf diese Weise vor Beschädigungen bei Transport und Einbau geschützt. Der polymere Grundkörper 5.1 , die Barrierefolie 14 und das Verstärkungsprofil 5.2 sind coextrudiert, können alternativ aber auch verklebt sein. Das Verstärkungsprofil 5.2 weist eine Innenseite 15, die stoffschlüssig mit der Barrierefolie 14 verbunden ist, und eine Außenseite 16 auf, die der Innenseite 15 gegenüberliegt. Die parallel zu den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 verlaufenden Seitenflächen 17.1 und 17.2 des Verstärkungsprofils 5.2 sind seitlich gegenüber den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 in Richtung der Flächenmitten der Außenseite 16 und der Außenfläche 9 zurückversetzt. Auf die Isolierverglasung wirkende mechanische Lasten werden effektiv durch das Verstärkungsprofil 5.2 aufgenommen. Das Verstärkungsprofil 5.2 ist an den Seitenflächen 17.1 und 17.2 um jeweils 0,5 mm gegenüber der nächstliegenden Scheibenkontaktfläche 7.1 und 7.2 in Richtung der Flächenmitte der Außenfläche 9 zurückversetzt. Das Verstärkungsprofil 5.2 besteht aus Styrol-Acryl-Nitryl (SAN) und etwa 40 Gew.-% Glasfaser und weist eine Wandstärke, also eine Dicke, von 1 ,0 mm auf. Die Höhe des Verstärkungsprofils 5.2 beträgt 4,0 mm. Das Verstärkungsprofil 5.2 ist als Konterprofil zum polymeren Grundkörper 5.1 ausgeführt, so dass in Bereichen, in denen die Außenfläche 9 des Grundkörpers 5.1 abgewinkelt ist, diese Bereiche vom Verstärkungsprofil 5.2 ausgefüllt werden. Somit verbleiben am Übergang von Grundkörper 5.1 und Verstärkungsprofil 5.2 keine unerwünschten Hohlräume. Durch die abgewinkelte Ausführung der Abschnitte der Außenfläche 9 des polymeren Grundkörpers 5.1 , die benachbart zu den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 liegen, ergeben sich dazu kongruent ausgeführte Abschnitte des Verstärkungsprofils 5.2. In diesen Abschnitten ist die Innenseite 15 des Verstärkungsprofils 5.2 um den entsprechenden Betrag von 30° zum Grundkörper 5.1 hin geneigt. Die entsprechenden Bereiche des Verstärkungsprofils 5.2 sind somit mit einer Ausbuchtung 5.3 dreieckiger Kontur ausgeführt und können entweder als Vollmaterial, oder wie in Figur 1a gezeigt mit einem Hohlraum, gestaltet werden. Der Hohlraum in diesem Bereich des Verstärkungsprofils 5.2 bringt eine Gewichtsersparnis mit sich.

Figur 1b zeigt eine erfindungsgemäße Isolierverglasung mit einem Abstandhalter 5 gemäß Figur 1a. Zwischen einer ersten Scheibe 1 und einer zweiten Scheibe 2 ist über ein Dichtmittel 4 umlaufend der erfindungsgemäße Abstandhalter 5 umfassend den polymeren Grundkörper 5.1 und das Verstärkungsprofil 5.2 angebracht. Der an die Verglasungsinnenraumfläche 8 des Abstandhalters 5 angrenzende Verglasungsinnenraum 3 wird als der von den Scheiben 1 , 2 und dem Abstandhalter 5 begrenzte Raum definiert. Der an die Außenfläche 9 des Abstandhalters 5 angrenzende äußere Scheibenzwischenraum 13 ist ein streifenförmiger umlaufender Abschnitt der Verglasung, der von je einer Seite von den beiden Scheiben 1 und 2 sowie auf einer weiteren Seite von dem Abstandhalter 5 begrenzt wird und dessen vierte Kante offen ist. Der Verglasungsinnenraum 3 ist mit Argon gefüllt. Der Hohlkörper 10 ist mit einem Trockenmittel 11 gefüllt. Als Trockenmittel 11 wird Molekularsieb eingesetzt. Das Dichtmittel 4 verbindet dabei die Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 des Abstandhalters 5 jeweils mit den Scheiben 1 und 2. Das Dichtmittel 4 ist ein primäres Dichtmittel, das der Abdichtung des Verglasungsinnenraums 3 gegen den Durchtritt von Gasen und Wasser dient. Zwischen jeweils einer Scheibenkontaktfläche 7.1 und 7.2 und der benachbarten Scheibe 1 und 2 ist Polyisobutylen als Dichtmittel 4 eingebracht, das den Spalt zwischen Scheibe 1 bzw. 2 und Abstandhalter 5 abdichtet. Die Seitenflächen 17.1 und 17.2 des Verstärkungsprofils 5.2 sind über einen Klebstoff 6 mit den benachbarten Scheiben 1 und 2 der Isolierverglasung 20 verklebt. Als Klebstoff 6 wird beispielsweise ein Klebeband mit Polyacrylatklebstoff oder ein als Flüssigklebstoff eingesetzter Zweikomponentensilikonklebstoff verwendet. Diese Klebstoffe begünstigen eine gute Aufnahme mechanischer Lasten durch das Verstärkungsprofil 5.2. Bei Verwendung eines Abstandhalters 5 mit Verstärkungsprofil 5.2 kann auf eine weitere äußere Abdichtung im äußeren Scheibenzwischenraum 13 vollständig verzichtet werden. Eine solche nach dem Stand der Technik verwendete äußere Abdichtung wird üblicherweise in einer Dicke von etwa 3 mm bis 5 mm in den äußeren Scheibenzwischenraum eingebracht. Das Verstärkungsprofil 5.2 weist lediglich eine Wandstärke von 1 ,0 mm auf, so dass im Vergleich zu den nach dem Stand der Technik bekannten Anordnungen mit äußerer Abdichtung, der Randbereich der Verglasung schmaler ausgestaltet werden kann. Dadurch wird die Durchsichtfläche der Isolierverglasung 20 vergrößert. Darüber hinaus trägt das Verstärkungsprofil 5.2 durch seine geringere Höhe zu einem verminderten Wärmedurchgangskoeffizienten des Randverbunds bei. Hinzu kommt, dass die erfindungsgemäß für das Verstärkungsprofil 5.2 bevorzugten Materialien eine niedrigere Wärmeleitung besitzen als die üblicherweise eingesetzten äußeren Abdichtungen. Somit kann die Wärmeleitfähigkeit der Isolierverglasung 20 im Vergleich zum Stand der Technik verbessert werden. Das Verstärkungsprofil 5.2 des Abstandhalters 5 schließt im Wesentlichen bündig mit den Scheibenkanten der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 ab. Der erfindungsgemäße Abstandhalter 5 ist einfach einsetzbar, da die Montage des Abstandhalters 5 ohne Modifikation der nach dem Stand der Technik verwendeten Werkzeuge und Anlagen erfolgen kann, so dass bei einer Umstellung der Produktion keine Investitionen zu tätigen sind.

Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung mit einem Verstärkungsprofil als Konterprofil. Sofern nicht anders beschrieben entspricht die Isolierverglasung der Figur 2 der Isolierverglasung 20 der Figur 1b, wobei abweichend dazu das Verstärkungsprofil 5.2 zusätzliche Schenkel 5.4 aufweist, die bis auf die Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 des Grundkörpers 5.1 verlängert sind. Die Schenkel 5.4 sind jeweils an der dem Verglasungsinnenraum 3 nächstliegenden Stelle der Ausbuchtungen 5.3 am Verstärkungsprofil 5.2 angesetzt und erstrecken sich von diesen ausgehend parallel zu den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 in Richtung des Verglasungsinnenraums 3. Die Wandstärke des Verstärkungsprofils 5.2 beträgt in dem der Verglasungsinnenraumfläche 8 des Grundkörpers 5.1 parallelen Abschnitt des Verstärkungsprofils 1 ,0 mm. Die Schenkel 5.4 des Verstärkungsprofils 5.2 weisen eine Wandstärke von 0,5 mm auf. Der polymere Grundkörper 5.1 weist an den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 Aussparungen 19 auf, in die das Verstärkungsprofil 5.2 eingelassen ist. Die Barrierefolie 14 folgt in ihrem Verlauf auf der Außenfläche 9 und den Scheibenkontaktflächen 7.1, 7.2 den Aussparungen 19. Der polymere Grundkörper 5.1 weist eine Wandstärke von 1 ,0 mm auf. Diese ist auch im Bereich der Scheibenkontaktflächen 7.1, 7.2, in dem die Schenkel 5.4 anliegen, gegeben, wobei im Bereich der Scheibenkontaktflächen 7.1 , 7.2 der nicht vom Verstärkungsprofil 5.2 bedeckt wird, eine Wandstärke von 1 ,5 mm vorliegt. Die Höhe des Verstärkungsprofils 5.2 beträgt insgesamt 6,0 mm, wovon 2,0 mm auf die Höhe der Schenkel 5.4 entfallen. Das Verstärkungsprofil 5.4 gemäß Figur 2 verbessert die Stabilität des Randbereichs der Isolierverglasung 20 weiter und erleichtert die Positionierung des Verstärkungsprofils 5.2 auf dem polymeren Grundkörper 5.1.

Figur 3 zeigt die Isolierverglasung der Figur 1b, wobei zusätzlich zu den dort beschriebenen Merkmalen an der Außenseite 16 des Verstärkungsprofils 5.2 ein Druckausgleichskörper 18 im Wesentlichen bündig an der Außenseite 16 eingesetzt ist. Der Druckausgleichskörper 18 erstreckt sich von der Außenseite 16 durch das Verstärkungsprofil 5.2 hindurch, durchtritt die Außenfläche 9 des Grundkörpers 5.1 und erstreckt sich in den Hohlkammer 10 des Grundkörpers 5.1. Der Druckausgleichskörper 5.1 ist an der Außenseite 16 des Verstärkungsprofils 5.2 mittels eines Dichtmittels 4 eingeklebt und abgedichtet. Der Druckausgleichskörper 18 ermöglicht einen Druckausgleich zwischen Verglasungsinnenraum 3 und Umgebung. Dadurch können Druckunterschiede zwischen Produktionsort und Einbauort der Verglasung ausgeglichen werden und Klimalasten vermindert werden. Ein Gasdurchtritt zwischen Umgebung und Verglasungsinnenraum erfolgt dabei über eine im Druckausgleichskörper 18 befindliche Kapillare 18.1 und eine Membran 18.2. Die Kapillare 18.1 gliedert sich in zwei Abschnitte, einen der Umgebung zugewandten Kapillarenabschnitt und einen dem Verglasungsinnenraum zugewandten Kapillarenabschnitt. Zwischen diesen beiden Kapillarenabschnitten ist die Membran 18.2 eingesetzt. Die Kombination von Kapillare 18.1 und Membran 18.2 bewirkt eine besonders effektive Steuerung des Luftstroms und vermindert der Feuchtigkeitsdurchtritt. Die in die Verglasung eintretende Luft wird zunächst in die Hohlkammer 10 geleitet, in der das dort befindliche Trockenmittel 11 eventuell vorhandene Feuchtigkeitsreste der eintretenden Luft aufnimmt. Die auf diese Weise entfeuchtete Luft tritt durch Öffnungen in der Verglasungsinnenraumfläche 8 in den Verglasungsinnenraum 3 ein. Da der Druckausgleichskörper 18 bereits im Verstärkungsprofil 5.2 des Abstandhalters 5 integriert ist, entfallen seitens des Isolierverglasungsherstellers sämtliche zusätzlichen Produktionsschritte zur Nachrüstung eines Druckausgleichskörpers.

In Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung 20 mit einem Flachprofil als Verstärkungsprofil 5.2 und einem Grundkörper 5.1 mit abgewinkelter Außenfläche. Die Isolierverglasung 20 entspricht im Wesentlichen der Isolierverglasung der Figur 1b, wobei im Unterschied dazu das Verstärkungsprofil 5.2 als Flachprofil mit einer Wandstärke von 2 mm ausgeführt ist. Diese Ausführungsform ist vor allem hinsichtlich einer einfachen Herstellung des Verstärkungsprofils 5.2 vorteilhaft. Beim Verkleben des Abstandhalters 5 an den Scheiben 1 und 2 ist jedoch darauf zu achten die zwischen der Innenseite 15 des Verstärkungsprofils 5.2 und den abgewinkelten Bereichen der Außenfläche 9 liegenden Volumina mit Klebstoff 6 und/oder Dichtmittel 4 zu füllen. Diese Ausführungsform ist insbesondere zur Verwendung in flüssiger Form einsetzbarer Klebstoffe geeignet. Dabei kann vorteilhafterweise der in Figur 1b verwendete Klebstoff eingesetzt werden. Alternativ dazu können auch die nach dem Stand der Technik zur äußeren Abdichtung verwendeten Materialien, beispielsweise Polysulfid, verwendet werden. Dies ist vorteilhaft um dem Isolierverglasungshersteller auch ohne größere Umstellung der Anlagentechnik die Möglichkeit zu bieten einen Abstandhalter mit Verstärkungsprofil zu verwenden.

Figur 5 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung 20, die im Wesentlichen der Isolierverglasung der Figur 4 entspricht, wobei im Unterschied dazu die Außenfläche 9 des Grundkörpers 5.1 keine abgewinkelten Bereiche umfasst und das Verstärkungsprofil 5.2 als Flachprofil ausgeführt ist. Die Verglasungsinnenraumfläche 8, die Außenfläche 9, die Innenseite 15 und die Außenseite 16 verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander. Der Abstandhalter 5 der Figur 5 ist durch die Verwendung eines Flachprofils als Verstärkungsprofil 5.2 einfach herzustellen. Darüber hinaus wird im Vergleich zur Ausführungsform der Figur 4 eine vereinfachte Verklebung an den Scheiben 1 und 2 ermöglicht.

In Figur 6 wird eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung 20 mit einem u-förmigen Verstärkungsprofil 5.2 beschrieben. Die Isolierverglasung 20 der Figur 6 entspricht im Wesentlichen der Isolierverglasung der Figur 5, wobei im Unterscheid dazu das Verstärkungsprofil 5.2 zwei zusätzliche Schenkel 5.4 umfasst, die sich von der Innenseite 15 des Verstärkungsprofils 5.2 ausgehend in Richtung der Verglasungsinnenraumfläche 8 erstrecken und Teilbereiche der Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 umfassen. Das Verstärkungsprofil weist eine Wandstärke von 1,0 mm auf, die auch im Bereich der Schenkel 5.4 vorliegt. Die Höhe des Verstärkungsprofils 5.2 beträgt 4,0 mm. Der polymere Grundkörper 5.1 weist analog zu der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform Aussparungen 19 auf, in die das Verstärkungsprofil 5.2 eingelassen ist. Die Schenkel 5.4 verleihen dem Verstärkungsprofil 5.2 eine verbesserte Stabilität.

Figur 7 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung 20 mit einem u-förmigen Verstärkungsprofil 5.2 und einem Grundkörper 5.1 mit planarer Außenfläche, wobei die Schenkel 5.4 des Verstärkungsprofils 5.2 in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums 13 weisen. Das Verstärkungsprofil weist eine Wandstärke von 1 ,0 mm auf, die auch im Bereich der Schenkel 5.4 vorliegt. Die Höhe des Verstärkungsprofils 5.2 beträgt 2,0 mm. Die Schenkel 5.4 verleihen dem Verstärkungsprofil 5.2 eine verbesserte Stabilität. Dadurch, dass das u-förmige Verstärkungsprofil 5.2 den Grundkörper 5.1 nicht umgreift, kann auf die Aussparungen 19 verzichtet werden. Das Verstärkungsprofil 5.2 ist seitlich jeweils um 0,5 mm gegenüber den Scheibenkontaktflächen 7.1 und 7.2 zurückversetzt. Darüberhinausgehend entspricht die Ausführungsform der Figur 7 der Isolierverglasung 20 der Figur 5.

In einer weiteren möglichen Ausführungsform werden die Ausführungsformen der Figuren 6 und 7 kombiniert, wodurch sich ein Verstärkungsprofil 5.2 in Form eines Doppel-T-Profils ergibt. Dieses weist vier Schenkel 5.4 auf, wobei zwei Schenkel 5.4 in Aussparungen 19 des polymeren Grundkörpers 5.1 greifen (analog Figur 6) und zwei Schenkel 5.4 in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums 13 gerichtet sind (analog Figur 7). Ein solches Verstärkungsprofil weist eine verbesserte Stabilität und eine vergrößerte Klebefläche auf.

In allen gezeigten Ausführungsformen der Figuren 1 bis 7 können der Grundkörper 5.1 und das Verstärkungsprofil 5.2 wahlweise coextrudiert oder miteinander verklebt sein. Die in Figuren 1 bis 7 gezeigte Barrierefolie 14 ist lediglich optional. Insbesondere in Figuren 5 bis 7 können die Ecken des polymeren Grundkörpers 5.1 und/oder des Verstärkungsprofils 5.2 abgerundet sein.

Bezugszeichenliste

1 erste Scheibe

2 zweite Scheibe

3 Verglasungsinnenraum

4 Dichtmittel

5 Abstandhalter

5.1 polymerer Grundkörper

5.2 Verstärkungsprofil

5.3 Ausbuchtungen des Verstärkungsprofils

5.4 Schenkel des Verstärkungsprofils

6 Klebstoff

7 Scheibenkontaktflächen

7.1 erste Scheibenkontaktfläche

7.2 zweite Scheibenkontaktfläche

8 Verglasungsinnenraumfläche

9 Außenfläche

10 Hohlkammer

11 Trockenmittel

12 Öffnungen

13 äußerer Scheibenzwischenraum

14 Barrierefolie

15 Innenseite des Verstärkungsprofils 5.2

16 Außenseite des Verstärkungsprofils 5.2

17 Seitenflächen des Verstärkungsprofils 5.2

17.1 erste Seitenfläche des Verstärkungsprofils 5.2

17.2 zweite Seitenfläche des Verstärkungsprofils 5.2

18 Druckausgleichskörper

18.1 Kapillare

18.2 Membran

19 Aussparungen des polymeren Grundkörpers 5.1

20 Isolierverglasung