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Title:
INSULATING GLAZING AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/141484
Kind Code:
A1
Abstract:
Insulating glazing which comprises a first pane and a second pane; a peripheral spacer between the first pane and the second pane which is fixedly connected to the first and second pane, in each case in a water vapour-tight manner, and which has at least two pane contact walls extending in parallel, an outer wall and a glazing interior wall and also an interior; and a water-tight sealant strip running around the outer wall of the spacer between the first and second pane, wherein at least one pressure-equalizing element is inserted into the sealant strip and the spacer, which pressure-equalizing element is open, on the one hand, to the surrounding atmosphere and, on the other hand, to the interior of the spacer or to the glazing interior between the first and the second pane and is designed in such a way that it provides a gas connection, which is time-limited on account of ageing and/or atmospheric influences, with pressure-equalizing function between the atmosphere and the interior of the spacer or the glazing interior.

Inventors:
NÜSSER DIRK (DE)
CARRE FLORIAN (DE)
SCHREIBER WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/086191
Publication Date:
July 25, 2019
Filing Date:
December 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
E06B3/677; E06B3/663
Domestic Patent References:
WO2014095097A12014-06-26
Foreign References:
DE19506119A11996-08-29
DE3842129A11990-06-21
EP2006481A22008-12-24
JPH0626282A1994-02-01
FR2552153A11985-03-22
AT327423B1976-01-26
DE202005022110U12014-03-14
EP0261923A21988-03-30
DE3808907A11989-10-05
DE102005002285A12006-07-27
EP2006481A22008-12-24
DE19506119A11996-08-29
DE3842129A11990-06-21
Attorney, Agent or Firm:
WEBER, Sophie (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Isolierverglasung (1 , 1‘), die

eine erste Scheibe (2a) und eine zweite Scheibe (2b),

einen mit der ersten und zweiten Scheibe jeweils wasserdampfdicht fest verbundenen, umlaufenden Abstandshalter (3, 3‘) zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe, der mindestens zwei parallel verlaufende

Scheibenkontaktwände, eine Außenwand (3e, 3e‘) und eine

Verglasungsinnenraumwand (3c) sowie einen Innenraum (3f) hat, und

einen um die Außenwand des Abstandshalters zwischen der ersten und zweiten Scheibe umlaufenden wasserdichten Dichtmittelstreifen (5) umfasst, wobei in den Dichtmittelstreifen und den Abstandshalter mindestens ein

Druckausgleichselement (7) eingesetzt ist, welches einerseits zur umgebenden Atmosphäre und andererseits zum Innenraum des Abstandshalters oder zum Verglasungsinnenraum (2c) zwischen der ersten und der zweiten Scheibe offen und so ausgebildet ist, dass es eine aufgrund von Alterung und/oder

Atmosphären-Einflüssen zeitlich beschränkte Gas-Verbindung mit

Druckausgleichsfunktion zwischen der Atmosphäre und dem Innenraum des Abstandshalters oder dem Verglasungsinnenraum bereitstellt,

dadurch gekennzeichnet, dass das Druckausgleichselement (7) in einem

Grundkörper (7a, 7b) eine anfänglich gasdurchlässige Substanz enthält, die altert und/oder unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre degeneriert und die Gasdurchlässigkeit des Druckausgleichselementes bis zu dessen völligem Verschluss zunehmend verringert.

2. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach Anspruch 1 , wobei die degenerierende Substanz (7g) zusammen mit, insbesondere auf der Außenseite, einer wasserdichten und gasdurchlässigen, jedoch den Durchtritt von Wasserdampf bremsenden Membran (7f) in das Druckausgleichselement (7) gefüllt ist.

3. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach Anspruch 2, wobei die degenerierende Substanz ein Polyethylenglycolpulver oder -granulat und die wasserdichte Membran eine PTFE-Membran, insbesondere eine gereckte oder gesinterte PTFE-Membran, aufweist.

4. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach Anspruch 1 , wobei die alternde Substanz als Membran (7f), insbesondere auf PTSMP-Basis, in den Grundkörper (7a, 7b) eingefügt ist.

5. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach Anspruch 1 , wobei die degenerierende Substanz zusammen mit, insbesondere auf der Innenseite, einer wasserdichten und gasdurchlässigen, jedoch den Durchtritt von Wasserdampf bremsenden Membran (7f) in das Druckausgleichselement (7) eingesetzt ist, wobei insbesondere die wasserdichte Membran eine PTFE-Membran aufweist und die degenerierende Substanz eine unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit quellende Substanz ist, die als anfänglich poröser oder mit Öffnungen (7h) versehener Einsatz (7g) vorliegt.

6. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verglasungsinnenraumwand (3c) des Abstandshalters (3, 3‘) gasdurchlässig ausgeführt ist und das Druckausgleichselement (7) in den Innenraum (3f) des Abstandshalters ragt und diesen druckausgleichend mit der Atmosphäre verbindet.

7. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach Anspruch 5, wobei die

Verglasungsinnenraumwand (3c) des Abstandshalters (3, 3‘) eine Vielzahl kleiner Öffnungen (3d) aufweist, die insbesondere über die gesamte Länge des

Abstandshalters verteilt sind, und der Innenraum (3f) des Abstandshalters insbesondere mit einem Trockenmittel (6) befüllt ist.

8. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das

Druckausgleichselement (7) den Abstandshalter (3, 3‘) durchstößt und in den Verglasungsinnenraum (2c) ragt und diesen druckausgleichend mit der

Atmosphäre verbindet.

9. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Grundkörperabschnitt (7a) des Druckausgleichselements (7) in den

Dichtmittelstreifen (5) eingebettet und an dessen Außenseite offen und an der Außenwand (3e, 3e‘) des Abstandshalters (3, 3‘) fixiert ist.

10. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach Anspruch 9, wobei der in den Dichtmittelstreifen (5) eingebettete Grundkörperabschnitt (7a) im Dichtmittelstreifen von einer separaten wasserdichten Dichtung (9) umgeben und an der Durchstoßöffnung in der Außenwand (3e, 3e‘) des Abstandshalters (3, 3‘) mit einer weiteren

separaten, wasserdampfdichten Dichtung (8) versehen ist.

1 1. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (7a, 7b) des Druckausgleichselementes (7) im Wesentlichen abgestufte zylindrische Form hat.

12. Isolierverglasung (1 , 1‘) nach Anspruch 10 und 1 1 , wobei die separate wasserdichte Dichtung (9) hohlzylinder- bzw. ringförmig und die weitere separate, wasserdampfdichte Dichtung (8) ringförmig ist.

13. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung (1 , 1‘) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit den Schritten:

- Bilden der Isolierverglasung durch paralleles Anordnen der ersten und zweiten Scheibe (2a, 2b) und deren wasserdampfdichtes Verbinden mit der ersten bzw. zweiten Scheibenkontaktwand (3a, 3b) des Abstandshalters (3, 3‘),

- Aufbringen des Dichtmittelstreifens (5) umlaufend auf die Außenwand (3e, 3e‘) des Abstandshalters,

- Ausbilden einer Öffnung (5a, 3g‘) an mindestens einer Stelle des

Dichtmittelstreifens und mindestens in der Außenwand (3e‘) des Abstandshalters,

- gasdichtes Einsetzen des oder jedes Druckausgleichselementes (7), das in einem Grundkörper (7a, 7b) eine anfänglich gasdurchlässige Substanz enthält, die altert und/oder unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre degeneriert und die Gasdurchlässigkeit des Druckausgleichselementes bis zu dessen völligem Verschluss zunehmend verringert, in die oder jede Öffnung im Dichtmittelstreifen und die Außenwand des Abstandshalters.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das Druckausgleichselement (7) vor dem Einsetzen in die Öffnung (5a) des Dichtmittelstreifens (5) mit der separaten wasserdampfdichten Dichtung (8) versehen wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei die Öffnung (5a) im

Dichtmittelstreifen (5) größer dimensioniert wird als die Außenabmessungen des Druckausgleichselementes (7), und nach dem Einsetzen des

Druckausgleichselementes der Spalt zwischen dessen Außenkontur und der Innenwandung der Öffnung durch Einspritzen einer Dichtmasse zur Bildung der separaten wasserdichten Dichtung (9) ausgefüllt wird.

Description:
Isolierverglasung und Verfahren zu deren Herstellung

Die Erfindung betrifft eine Isolierverglasung, die eine erste Scheibe und eine zweite Scheibe, einen mit der ersten und zweiten Scheibe jeweils

wasserdampfdicht fest verbundenen, umlaufenden Abstandshalter zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe, der mindestens zwei parallel

verlaufende Scheibenkontaktwände, eine Außenwand und eine

Verglasungsinnenraumwand sowie einen Innenraum hat, und einen um die Außenwand des Abstandshalters wischen der ersten und zweiten Scheibe umlaufenden wasserdichten Dichtmittelstreifen umfasst, wobei in den

Dichtmittelstreifen und den Abstandshalter mindestens ein

Druckausgleichselement eingesetzt ist. Sie betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Isolierverglasung sowie deren Verwendung.

Isolierverglasungen sind seit Jahrzehnten ein unverzichtbares Bauelement von Wohn- und Zweckbauten in den Industrieländern, zumal in den gemäßigten und kälteren Klimazonen. Im Zuge der weltweiten Bemühungen zum Klimaschutz und zur Einsparung von Heiz- und Klimatisierungskosten werden sie immer

bedeutsamer und zunehmend auch in weniger entwickelten Ländern eingesetzt.

Die Bauherren wählen die Isolierverglasung nicht nur nach deren

Wärmedämmvermögen und den Kosten, sondern weitgehend auch nach der optischen Qualität aus. Sichtbare optische Mängel, wie sie etwa durch nicht völlig ebene Glasoberflächen bewirkt werden, werden von den Bauherren und ihren Architekten immer weniger hingenommen und dürfen bei marktgängigen

Isolierverglasungen praktisch nicht auftreten.

Die Herstellung von Isolierverglasungen erfolgt in Massenproduktion in wenigen großen Werken der einzelnen Hersteller, und die fertigen Isolierverglasungen werden dann an viele Orte zur Weiterverarbeitung zu Bauteilen (Fenstern, Türen, etc.) oder zum unmittelbaren bauseitigen Einsatz (etwa für Fassaden- oder Dachverglasungen) geliefert. Diese können in erheblich abweichender Höhenlage vom Herstellungsort liegen, so dass bei einer hermetisch versiegelten

Isolierverglasung in Folge des veränderten Drucks am Weiterverarbeitungs- oder Einsatzort eine Verbiegung der Scheiben auftreten und die optische Qualität der Isolierverglasung merklich beeinträchtigen kann. Die durch die Druckdifferenzen bewirkten Spannungen belasten auch den Randverbund der Isolierverglasung und führen tendenziell zu Zuverlässigkeitsproblemen.

Daher besteht ein Bedarf an einer Lösung, die einen Druckausgleich zwischen der Atmosphäre und dem Verglasungsinnenraum vor oder bei der

Weiterverarbeitung oder dem bauseitigen Einsatz einer fertiggestellten

Isolierverglasung ermöglicht.

Im Stand der Technik sind verschiedene Ausführungen von Isolierverglasungen bekannt, bei denen ein gewisser Gasaustausch zwischen dem

Verglasungsinnenraum und der Umgebung ermöglicht wird.

EP 0 261 923 A2 offenbart eine Mehrscheiben-Isolierverglasung mit einem

Abstandshalter aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Schaum mit einem integrierten Trockenmittel. Die Anordnung wird bevorzugt durch eine äußere Versiegelung und eine gas- und feuchtigkeitsdichte Folie abgedichtet. Die Folie kann metallbeschichtetes PET und Polyvinylidenchloridcopolymere enthalten.

DE 38 08 907 A1 offenbart eine Mehrfachglasscheibe mit einem durch den Randverbund laufenden Belüftungskanal und einer mit Trockenmittel gefüllten Trocknungskammer.

DE 10 2005 002 285 A1 offenbart ein Isolierglas-Druckausgleichsystem zum Einsatz im Scheibenzwischenraum von Wärmeisoliergläsern.

EP 2 006 481 A2 offenbart eine Vorrichtung zum Druckausgleich für

Isolierglaseinheiten mit eingeschlossenem Gasvolumen, wobei in den

Abstandshalter der Isolierverglasung ein Druckausgleichsventil eingebracht ist. Diese Druckausgleichsventile weisen jedoch eine komplizierte Mechanik in Form mehrerer beweglicher Teile auf, die nicht nur eine erhöhte Fehleranfälligkeit des Systems bedingen sondern auch erheblich höhere Produktionskosten

verursachen.

In der auf die Anmelderin zurückgehenden WO 2014/095097 A1 wird eine

Isolierverglasung mit Druckausgleichselement und ein Verfahren zu deren Herstellung beschrieben. Hierbei ist ein Druckausgleichskörper, der eine gasdurchlässige und dampfdiffusionsdichte Membran enthält, in der Dichtmasse angeordnet und ragt in die Außenwand des Abstandhalters hinein, und der umlaufende Abstandshalter ist durch eine spezielle Schottwand unterteilt.

Aus der DE 195 06 119 A1 ist eine Isolierverglasung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, die speziell ein Druckausgleichselement enthält, welches aufgrund einer Messung des Drucks der umgebenden Atmosphäre eine zeitlich beschränkte Verbindung zwischen dem Innenraum der Isolierverglasung und der Atmosphäre bereitstellt. Auch aus der DE 38 42 129 A1 ist eine

Druckausgleichsvorrichtung für Isolierglasscheiben bekannt, die auf die

Druckdifferenz zwischen dem Scheibenzwischenraum und der Atmosphäre anspricht, wobei zeitweilig ein den Scheibenzwischenraum mit der Atmosphäre verbindendes Ventil geöffnet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine einfache und kostengünstige Lösung zum Druckausgleich von Isolierverglasungen nach deren Fertigstellung, vor oder bei der Weiterverarbeitung oder dem bauseitigen Einsatz, anzugeben.

Diese Aufgabe wird in ihrem Vorrichtungsaspekt durch eine Isolierverglasung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und in einem Verfahrensaspekt durch ein Herstellungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.

Zweckmäßige Fortbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.

Die Erfindung schließt den Gedanken ein, im Randverbund der Isolierverglasung ein Druckausgleichselement vorzusehen, welches einerseits zur umgebenden Atmosphäre und andererseits zum Innenraum des Abstandshalters oder zum Verglasungsinnenraum zwischen der ersten und der zweiten Scheibe offen und so ausgebildet ist, dass es eine zeitlich beschränkte Gas-Verbindung mit

Druckausgleichsfunktion zwischen der Atmosphäre und dem Innenraum des Abstandshalters oder dem Verglasungsinnenraum bereitstellt.

Ein weiterer Gedanke hierbei ist es, die zeitlich beschränkte Gas-Verbindung durch eine Substanz oder ein Wirkelement im Druckausgleichselement zu realisieren, welches aufgrund von Alterung und/oder Atmosphären-Einflüssen seine Gasdurchlässigkeit in einem geeigneten Zeitraum gravierend ändert.

Zugleich muss von Anfang an sichergestellt sein , dass das

Druckausgleichselement die Wasserdichtigkeit und weitgehende

Dampfdiffusionsdichtigkeit des Randverbundes nicht gefährdet.

Unter einer zeitlich beschränkten Gas-Verbindung mit Druckausgleichsfunkton soll hier eine solche verstanden werden, die lediglich für eine vorbestimmte Zeit nach Fertigstellung der Isolierverglasung in erheblichem Umfang wirkt, also insbesondere für einen Zeitraum, der typischerweise von der Fertigstellung des „Scheibenpakets“ bis zu dessen Einbau in ein Fenster oder eine Tür oder zu dessen Einsatz bei einer Fassadenverglasung verstreicht. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass zu einem späteren Zeitpunkt überhaupt kein Gasaustausch und keinerlei Druckausgleich mehr stattfinden kann, sondern eher, dass dieser später wesentlich reduziert ist.

Speziell enthält das Druckausgleichselement in einem Grundkörper ein

wasserdichtes Wirkelement aus einer anfänglich gasdurchlässigen Substanz, die altert und/oder unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre degeneriert und die Gasdurchlässigkeit des Druckausgleichselementes bis zu dessen völligem Verschluss zunehmend verringert. Die erwähnte Substanz kann in einer einfachen Ausgestaltung als Membran , insbesondere auf Poly(-1 - trimethylsilyl-1 -propyne) (PTSMP)-Basis, in den Grundkörper eingefügt sein .

I n weiteren Ausgestaltungen kann einerseits die degenerierende Substanz zusammen mit, insbesondere auf der Außenseite, einer wasserdichten und gasdurchlässigen , jedoch den Durchtritt von Wasserdampf bremsenden Membran in das Druckausgleichselement gefüllt sein, wobei insbesondere die

degenerierende Substanz ein Polyethylenglycol(PEG)-Pulver oder -Granulat und die wasserdichte Membran eine PTFE-Membran , insbesondere eine gereckte oder gesinterte PTFE-Membran (Goretex), aufweist. Neben den genannten kommen auch andere chemische Substanzen oder Mischungen in Betracht, die eine vergleichbare Funktion haben und deren Kosten Vertretbar sind .

Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die degenerierende Substanz zusammen mit, insbesondere auf der I nnenseite einer wasserdichten und gasdurchlässigen , jedoch den Durchtritt von Wasserdampf bremsenden Membran in das Druckausgleichselement eingesetzt ist. Auch hier weist insbesondere die wasserdichte Membran eine PTFE-Membran auf, und die degenerierende

Substanz ist eine unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit quellende Substanz, die als anfänglich poröser oder mit feinen Öffnungen versehener Einsatz vorliegt. Derartige quellfähige Substanzen sind in großer Vielzahl bekannt; zu ihnen zählen insbesondere gewisse thermoplastische Elastomere (TPE).

In weiteren, aus diesseitiger Sicht bevorzugten Ausführungen ist die

Verglasungsrauminnenwand des Abstandshalters gasdurchlässig ausgeführt, und das Druckausgleichselement ragt in den Innenraum des Abstandshalters und verbindet diesen druckausgleichend mit der Atmosphäre.

Aus dem Innenraum des Abstandshalters heraus erfolgt dann eine Luft- bzw. Gasdiffusion in den Scheibenzwischenraum oder in die Atmosphäre, bis der erwünschte Druckausgleich erreicht ist.

Diese Ausführung ist insbesondere angezeigt, wenn der Innenraum des

Abstandshalters mit einem Trockenmittel befüllt ist, denn dann passiert im

Rahmen des Druckausgleiches eintretende Umgebungsluft das Trockenmittel, und ihm wird in wünschenswerter Weise die Luftfeuchtigkeit entzogen.

Insbesondere kann hierbei die Verglasungsrauminnenwand des Abstandshalters eine Vielzahl kleiner Öffnungen aufweisen, die insbesondere über die gesamte Länge des Abstandshalters verteilt sind.

Grundsätzlich ist aber auch eine Ausführung möglich, bei der das

Druckausgleichselement den Abstandshalter durchstößt und in den

Verglasungsinnenraum ragt und diesen druckausgleichend mit der Atmosphäre verbindet. In diesem Fall kann ein Trockenmittel im Druckausgleichselement selbst vorgesehen sein, oder gegebenenfalls kann in bestimmten Einsatzfällen auf eine Trocknung der geringen Menge von eintretender Umgebungsluft verzichtet werden.

In einer zweckmäßigen konstruktiven Ausführung ist ein Grundkörperabschnitt des Druckausgleichselements in den Dichtmittelstreifen eingebettet und an dessen Außenseite offen, und er ist an der Außenwand des Abstandshalters fixiert, z. B. in diese eingeschraubt. Insbesondere ist hierbei der in den Dichtmittelstreifen eingebettete Grundkörperabschnitt im Dichtmittelstreifen von einer separaten wasserdichten Dichtung umgeben und an der Durchstoßöffnung in der Außenwand des Abstandshalters mit einer weiteren separaten,

wasserdampfdichten Dichtung versehen.

In einer weiteren Ausgestaltung hat der Grundkörper des

Druckausgleichselementes im Wesentlichen abgestufte zylindrische Form. Ein Abschnitt größeren Durchmessers, oben als der„Grundkörperabschnitt“ bezeichnet, sitzt dann auf der Außenwand des Abstandshalters, und ein Abschnitt kleineren Durchmessers ragt durch die dort vorgesehene Öffnung in den

Abstandshalter hinein oder durchstößt diesen an einer weiteren, mit der ersten ausgerichteten Öffnung in der Verglasungsrauminnenwand. Bei der zylindrischen Ausführung des Grundkörpers ist die separate wasserdichte Dichtung

hohlzylinder- bzw. ringförmig und die weitere separate, wasserdampfdichte Dichtung ringförmig.

Verfahrensseitige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich für den Fachmann ohne weiteres aus den oben erwähnten Vorrichtungsaspekten und werden insoweit hier nicht nochmals beschrieben.

Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls das

Druckausgleichselement vor dem Einsetzen in die Öffnung des

Dichtmittelstreifens mit der separaten wasserdampfdichten Dichtung versehen wird. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass in einer weiteren Ausführung die Öffnung im Dichtmittelstreifen größer dimensioniert wird als die

Außenabmessungen des Druckausgleichselementes und nach dem Einsetzen des Druckausgleichselementes der Spalt zwischen dessen Außenkontur und der Innenwandung der Öffnung durch Einspritzen einer Dichtmasse zur Bildung der separaten wasserdichten Dichtung ausgefüllt wird. Dies ermöglicht eine

hermetisch dichte Einbettung des Druckausgleichselementes in den

Dichtmittelstreifen unabhängig von dessen konkreten mechanischen

Eigenschaften und von Fertigungstoleranzen bei der Erzeugung der Öffnung für das Druckausgleichselement. Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im Übrigen aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Von diesen zeigen :

Fig. 1 eine perspektivische, teilweise geschnittene Detailansicht einer bekannten Isolierverglasung,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Druckausgleichselementes zum Einsatz in einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung,

Fig. 2A bis 2C schematische Schnittdarstellungen von Ausführungsformen des Druckentlastungselementes in Ausführungen der erfindungsgemäßen

Isolierverglasung und

Fig. 3A bis 3D schematische Schnittansichten zur I llustration von

Herstellungsschritten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen

Isolierverglasung.

Fig. 1 zeigt in einer teilweise geschnittenen perspektivischen Ansicht eine

Isolierverglasung 1 aus einer ersten und zweiten Glasscheibe 2a, 2b, die in Parallelstellung und miteinander ausgerichteten Kanten über einen

Abstandshalter 2 auf Abstand voneinander gehalten sind. Die beiden

Scheibenkontaktflächen 3a, 3b des Abstandshalters 3 sind mit Butylstreifen 4a,

4b versehen, die eine dampfdiffusionsdichte Verbindung zwischen dem

Abstandshalter 3 und den Glasscheiben 2a, 2b realisieren . Ein Dichtmittelstreifen 5, der mittels einer Auftragswalze W außerhalb des Abstandhalters 3 in den Spalt zwischen den Scheiben 2a, 2b gedrückt wird, stellt eine stoffschlüssige und wasserdichte Verbindung zwischen den Scheiben her und vervollständigt die Isolierverglasung 1 .

Der Abstandshalter 3, der den Querschnitt eines miteinander an den Längsseiten verbundenen Rechtecks und Trapezes hat, ist mit Kügelchen eines

Trockenmittels 6 befüllt und hat eine mit kleinen Öffnungen 3d versehene

Verglasungsinnenwand 3c. Die vom Dichtmittelstreifen 5 bedeckte Wand des Abstandshalters 3 wird nachfolgend als seine Außenwand 3e bezeichnet. Die Befüllung des Innenraumes 3f des Abstandshalters 3 mit dem Trockenmittel 6, in Verbindung mit den Öffnungen 3d, sorgt dafür, dass etwa in den

Verglasungsinnenraum 2c eindringende Feuchtigkeit aufgenommen werden und nicht zu einem Beschlagen der Scheiben führen kann.

Fig. 2 zeigt eine perspektivische Außenansicht eines Druckausgleichselementes 7, das zum Einsetzen in eine Isolierverglasung 1 nach Fig. 1 bestimmt ist, und die Figuren 2A, 2B und 2C zeigen beispielhafte konstruktive Ausführungen eines solchen Druckausgleichselementes.

Gemäß Fig. 2A hat das Druckausgleichselement 7 die Grundform eines

abgestuften Zylinders mit einem ersten Grundkörperabschnitt 7a mit größerem Durchmesser und einem zweiten Grundkörperabschnitt 7b mit kleinerem

Durchmesser, der hier mit einem Außengewinde 7c versehen ist, aber auch eingesteckt oder eingeclipst sein kann. Wie ein solches Druckausgleichselement 7 in der Isolierverglasung 1 platziert wird, ist in Fig. 3D gezeigt und weiter unten beschrieben. Neben einer ersten Öffnung 7d, die bereits in Fig. 2 zu erkennen ist, hat das Druckausgleichselement 7 eine zweite Öffnung 7e, die in Fig. 2A zu erkennen ist.

Die Figuren 2A bis 2C zeigen mögliche konstruktive Realisierungen des

Druckausgleichselementes 7 bei weitgehend identischem Gehäuseaufbau. Die Darstellungen sind als Prinzipskizzen zu verstehen und erheben nicht den

Anspruch, sämtliche zur Realisierung der jeweiligen Funktion sinnvoll

einzusetzenden Teile zu zeigen. Es versteht sich, dass auch der Gehäuseaufbau und die Grundform des Gehäuses von der in den Figuren 2 bis 2C gegebenen Darstellung abweichen können.

Fig. 2A zeigt eine Bestückung des Druckausgleichselementes 7 mit einer im Ausgangszustand ultrapermeablen, aber durch Alterung des Materials sich in einem vorbestimmten Zeitraum zu einer dampfdiffusionsdichten und auch den Gasaustausch behindernden Folie wandelnden Membran 7f, etwa aus Poly(1 - trimethylsilyl-1 -propyne) (PTMSP) oder einem ähnlichen Material. Die genaue Zusammensetzung, Struktur und Dicke der Membran wird in Abhängigkeit vom konkreten Einsatzzweck, insbesondere abhängig davon gewählt, über welchen anzunehmenden Zeitraum von der Fertigstellung der Isolierverglasung bis zu deren Ankunft am endgültigen Einsatzort ein Druckausgleich zwischen der jeweiligen Umgebung und dem Verglasungsinnenraum möglich sein soll .

Fig. 2B zeigt als weitere Variante ein Druckausgleichselement 7, in das am Boden des ersten Grundkörperabschnitts 7a eine dampfdiffusionsdichte, aber

gasdurchlässige PTFE-Membran 7f eingelegt ist und über dieser ein anfänglich gut gasdurchlässiges Kunststoffmaterial 7g, etwa ein PEG-Pulver, -Granulat oder -Formkörper, aufgeschüttet oder aufgelegt ist. Bei diesem ist Gasdurchlässigkeit zeitabhängig unter dem Einfluss der Luftfeuchtigkeit signifikant reduziert. Je nach Einsatzzweck kann dieses Material in seiner chemischen Zusammensetzung und Einbringungsform derart gewählt sein , dass die Reduktion der Gasdurchlässigkeit über einen vorbestimmten Zeitraum (siehe oben) erfolgt und gegebenenfalls zu einem völlig gasdichten Verschluss des Druckausgleichselementes führt.

Fig. 2C zeigt als weitere Variante ein Druckausgleichselement 7, in das übereinander eine wasserdichte, den Durchtritt von Wasserdampf bremsende, aber gasdurchlässige PTFE-Membran 7f und ein Formkörper 7g aus einem in Folge von Alterung oder unter dem Einfluss von Bestandteilen der Umgebungsluft (beispielsweise Luftfeuchte) aufquellenden Material angeordnet sind. In der Abbildung ist der Formkörper 7g mit einer zentralen Durchgangsöffnung 7h gezeigt, die sich aufgrund des Aufquellens zunehmend verschließt. Der

Formkörper kann aber auch mehrere kleinere Durchgangsöffnungen oder anfänglich relativ große Poren haben, die sich in ähnlicher Weise zeitabhängig verkleinern und gegebenenfalls letztlich völlig verschließen . Wie bei den vorgenannten Ausführungen , erfolgt die Wahl des konkreten Materials und der konstruktiven Ausführung dieser Komponente des Druckausgleichselementes in Abhängigkeit vom konkreten Einsatzzweck, insbesondere der gewünschten zeitabhängigen Reduzierung der Gasdurchlässigkeit.

Fig. 3A - 3D zeigen in skizzenartigen Querschnittsdarstellungen einer

erfindungsgemäßen Isolierverglasung T wesentliche Schritte von deren

Herstellung. Der Aufbau der Isolierverglasung entspricht weitgehend

demjenigen der Isolierverglasung 1 in Fig. 1 , und entsprechende oder

funktionsähnliche Teile sind mit den gleichen Bezugsziffern wie dort bezeichnet und werden hier nicht nochmals erläutert. I n den Figuren 3A - 3D ist ein im Querschnitt rechteckiger Abstandshalter 3‘ ohne Trockenmittel-Befüllung dargestellt; es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass im Kontext der vorliegenden Erfindung ein Abstandshalter 3 mit der in Fig. 1 gezeigten geometrischen Konfiguration und Trockenmittel-Befüllung bevorzugt eingesetzt wird. Weiterhin ist davon auszugehen, dass der Abstandshalter 3‘ mit den in Fig.

1 gezeigten Butylstreifen 4a, 4b versehen sein kann.

In Fig. 3A ist die Isolierverglasung nach der Komplettierung des

Randverbundes durch Aufbringen des Dichtmittelstreifens 5 und dessen

Aushärtung gezeigt. Wie in Fig. 3B zu erkennen, werden dann in den

Dichtmittelstreifen 5 und die Außenwand 3e‘ jeweils eine an die Außenform eines einzusetzenden Druckausgleichselementes angepasste Öffnung 5a bzw. 3g‘ eingebracht. Hierbei wird die Öffnung 5a im Dichtmittelstreifen 5 größer dimensioniert als die entsprechenden Dimensionen des

Druckausgleichselementes, während die Öffnung 3g‘ im Abstandshalter 3‘ exakt auf die entsprechenden Abmessungen des Druckausgleichselementes angepasst sind, beispielsweise um ein abschnittsweise mit einem Gewinde versehenes Druckausgleichselement in die Öffnung 3g‘ einzuschrauben.

Gemäß Fig. 3C wird dann das Druckausgleichselement 7, versehen mit einer Butylschnur 8, an den Ort der Öffnungen 5a, 3g‘ gebracht und in die Öffnungen (beispielsweise durch Einschrauben in die Öffnung 3g‘) derart eingesetzt, dass es dort fest sitzt und die Butylschnur 8 derart elastisch verformt ist, dass sie eine Dampfdiffusionsdichtung an der Öffnung 3g‘ des Abstandshalters 3‘ bildet. Dieser Zustand ist in Fig. 3D gezeigt, und dort ist auch zu erkennen, dass das

eingesetzte Druckausgleichselement 7 mit einem Dichtmassering 9 zur vollständigen elastischen Ausfüllung der Öffnung 5a und zur Wiederherstellung der wasserdichten Abdichtung der Isolierverglasungs-Kante umspritzt wurde. Die Herstellung der gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen

Isolierverglasung T ist damit beendet.

Im Übrigen ist die Ausführung der Erfindung auch in einer Vielzahl von

Abwandlungen der hier gezeigten Beispiele und weiter oben hervorgehobenen Aspekte der Erfindung möglich. Bezugszeichenliste

1 , r Isolierverglasung

2a, 2b Glasscheibe

2c Verglasungsinnenraum

3, 3‘ Abstandshalter

3a, 3b Scheiben kontaktwand

3c Verglasungsinnenraumwand

3d kleine Öffnungen

3e, 3e‘ Außenwand

3f I nnenraum des Abstandshalters

3g, 3g‘ Öffnung des Abstandshalters

4a, 4b Butylstreifen

5 Dichtmittelstreifen

5a Öffnung des Dichtmittelstreifens

6 Trockenmittel

7 Druckausgleichselement

7a, 7b Grundkörperabschnitte

7c Gewinde

7d, 7e Öffnung des Druckausgleichselementes 7f Membran

7g Kunststoff-Granulat bzw. -Formkörper 7h Öffnung im Formkörper

8 Butylschnur

9 Dichtmassering

W Auftragswalze