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Title:
INSULATOR FOR PROCESSING MEDICAL SUBSTANCES AND METHOD FOR DECONTAMINATING AN INSULATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/120943
Kind Code:
A1
Abstract:
An insulator for processing medical substances, comprising a closed work chamber 2, a first delivery system 3 with first outlet openings 30 for delivering decontamination medium or flushing medium into the work chamber 2, and a second delivery system 4 with second outlet openings 40 for delivering flushing medium into the work chamber 2, wherein the second delivery system 4 is arranged independently of the first delivery system 3 in the insulator, and wherein the first outlet openings 30 in the work chamber 2 are arranged at different positions from the second outlet openings 40. A method for decontaminating an insulator 1 with a closed work chamber 2, a first delivery system 3 and a second delivery system 4 independent of the first delivery system 3, comprising the steps of decontaminating the work chamber 2, wherein decontamination medium is delivered via the first delivery system 3 into the work chamber 2 and said work chamber 2 is flushed with a flushing medium, in particular compressed air, wherein the flushing medium is delivered into the work chamber 2 via the first delivery system 3 and the second delivery system 4 in order to remove the decontamination medium.

Inventors:
RAUSCHNABEL JOHANNES (DE)
EICHBAUER MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/079138
Publication Date:
August 20, 2015
Filing Date:
December 23, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B08B15/02
Foreign References:
US3542592A1970-11-24
EP1872874A12008-01-02
US6010400A2000-01-04
US8486332B12013-07-16
DE102009012414B42012-01-19
DE102008041521A12010-03-04
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Claims:
Isolator zur Verarbeitung von medizinischen Stoffen, umfassend:

einen abgeschlossenen Arbeitsraum (2),

ein erstes Zuleitungssystem (3) mit ersten Austrittsöffnungen (30) zum Zuführen von Dekontaminationsmedium oder Spülmedium in den Arbeitsraum (2) und

ein zweites Zuleitungssystem (4) mit zweiten Austrittsöffnungen (40) zum Zuführen von Spülmedium in den Arbeitsraum (2),

wobei das zweite Zuleitungssystem (4) unabhängig vom ersten

Zuleitungssystem (3) im Isolator angeordnet ist und

wobei die ersten Austrittsöffnungen (30) im Arbeitsraum (2) an unterschiedlichen Positionen als die zweiten Austrittsöffnungen (40) angeordnet sind.

Isolator gemäß Anspruch 1 , wobei das zweite Zuleitungssystem (4) eingerichtet ist, Dekontaminationsmedium aus dem Arbeitsraum (2) anzusaugen.

Isolator gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das zweite Zuleitungssystem (4) eine Vakuumpumpe oder ein Gebläse (41) aufweist.

Isolator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das zweite Zuleitungssystem (4) eine Vielzahl von Leitungen (42) aufweist und wobei in wenigstens einer Leitung (42) der Vielzahl der Leitungen (42), vorzugsweise in allen Leitungen (42), eine Absperreinrichtung (43) angeordnet ist.

Isolator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, ferner umfassend eine Heizeinrichtung (6), welche das Medium im ersten Zuleitungssystem (3) und/oder im zweiten Zuleitungssystem (4) erwärmt.

6. Isolator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, ferner umfassend eine Pulsationseinrichtung (7), welche das Medium im ersten Zuleitungssystem (3) und/oder im zweiten Zuleitungssystem (4) pulsierend fördert. 7. Isolator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei an den zweiten

Austrittsöffnungen (40) eine Düse (44) angeordnet ist.

8. Verfahren zum Dekontaminieren eines Isolators (1) mit einem

abgeschlossenen Arbeitsraum (2), einem ersten Zuleitungssystem (3) und einem vom ersten Zuleitungssystem (3) unabhängigen zweiten

Zuleitungssystem (4), umfassend die Schritte:

Dekontaminieren des Arbeitsraums (2), wobei

Dekontaminationsmedium über das erste Zuleitungssystem (3) in den Arbeitsraum (2) zugeführt wird und

- Spülen des Arbeitsraums (2) mit einem Spülmedium, insbesondere

Druckluft, wobei das Spülmedium über das erste Zuleitungssystem (3) und das zweite Zuleitungssystem (4) in den Arbeitsraum (2) zugeführt wird, um das Dekontaminationsmedium zu entfernen. 9. Verfahren gemäß Anspruch 8, wobei vor dem Spülen des Arbeitsraums (2) mit Spülmedium das zweite Zuleitungssystem (4) mit

Dekontaminationsmedium durchgespült wird.

10. Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei vor dem Spülen des Arbeitsraums (2) mit Spülmedium das Dekontaminationsmedium aus dem Arbeitsraum (2) in das zweite Zuleitungssystem (4) angesaugt wird.

1 1. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei das

Dekontaminationsmedium und/oder das Spülmedium mittels einer

Heizeinrichtung (7) erwärmt werden.

12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 11 , wobei das

Dekontaminieren und/oder das Spülen des Arbeitsraums (2) in pulsierender Weise mittels einer Pulsationseinrichtung (7) ausgeführt werden.

Description:
Beschreibung Titel

Isolator zur Verarbeitung medizinischer Stoffe und Verfahren zum

Dekontaminieren eines Isolators

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Isolator zur Verarbeitung medizinischer Stoffe und ein Verfahren zum Dekontaminieren eines derartigen Isolators.

Ein derartiger Isolator und ein derartiges Dekontaminationsverfahren sind beispielsweise aus den DE 10 2009 012 414 B4 und DE10 2008 041 521 A1 bekannt. Derartige Isolatoren kommen zunehmend bei der Produktion von Arzneimitteln zum Einsatz, wobei die Produktion aseptisch ausgeführt werden muss. Hierbei haust der Isolator die direkte Produktionsumgebung ein, wodurch die Produktionsumgebung von der Bedienerumgebung durch einen im Isolator ausreichenden herrschenden Überdruck konsequent abgetrennt wird. Ferner wird die Produktionsumgebung durch filtrierte Luft, die über ein Zuleitungssystem in üblicherweise turbulenzarmer Verdrängungsströmung in den Isolator eingeblasen wird, partikelarm und keimfrei gehalten. So kann ein steriles Packmittel in einer desinfizierten, idealerweise sterilen Umgebung mit einem sterilisierten Produkt befüllt und durch einen sterilen Verschluss verschlossen werden.

Um nach Wartungsarbeiten mit offenen Türen den Produktionsbereich wieder auf einen sterilen Zustand zu bringen, muss nach Schließen der Türe ein

Dekontaminationsprozess ausgeführt werden. Hierfür macht man sich ein Dekontaminationsmedium, üblicherweise Wasserstoffperoxid-Dampf zu Nutze, den man mit einem Verdampfer aus einer 35-prozentigen Wasserstoffperoxid- Lösung erzeugt und in den Isolator über das vorhandene Zuleitungssystem leitet. Am Ende des Dekontaminierens der Produktionsumgebung muss das

Wasserstoffperoxid wieder ausgespült werden, um eine Beeinträchtigung des zu verarbeitenden Arzneimittels durch Oxidationsprozesse zu verhindern. Insbesondere können hochempfindliche Arzneimittel nur in einer nahezu Dekontaminationsmedium-freien Atmosphäre verarbeitet werden. Außerdem sind Wasserstoffperoxid und die im Allgemeinen verwendeten

Dekontaminationsmedien in bestimmten Mengen toxisch für den Menschen. Deshalb ist von großer Wichtigkeit, den Anteil des Dekontaminationsmediums in der Produktionsumgebung des Isolators unterhalb einer vordefinierten Grenze zu halten.

Dafür muss das Dekontaminationsmedium verdrängt bzw. verdünnt werden. Im Falle der Benutzung von Wasserstoffperoxid-Dampf muss kondensiertes

Wasserstoffperoxid von den Flächen verdampft bzw. desorbiert werden. Dafür wird im Stand der Technik Druckluft als Spülmedium verwendet und über das vorhandene Zuleitungssystem in den Isolator zugeführt. Dies ist aber kostenintensiv und zeitraubend, da die Positionen mit dauerhaftester

Wasserstoffperoxid-Anhaftung mit dem vorhandenen Zuleitungssystem schwer spülbar sind und insofern die Gesamtspülzeit erhöhen. Diese Positionen umfassen zum Beispiel Ecken im Isolator, Filterglocken usw. Längere Spülzeiten führen wiederum zu späterem Produktionsstart und reduzieren dadurch die Maschinenverfügbarkeit.

Offenbarung der Erfindung

Der erfindungsgemäße Isolator mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist dem gegenüber den Vorteil auf, dass eine deutlich kürzere Spülzeit und eine

Verbesserung der Spülhomogenität bei Erreichen der aseptischen Qualität der

Produktionsumgebung sichergestellt werden kann und dass somit die Nachteile des Stands der Technik beseitigt werden können. Insbesondere bei sehr niedrigen Akzeptanzkriterien für die Restkonzentration des

Dekontaminationsmediums ist ein signifikanter Zeiteinspareffekt bei

überschaubarem Energie- und Investitionsaufwand erzielbar, indem sich die

Spülzeiten teilweise halbieren lassen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass der Isolator zwei unabhängige voneinander, in anderen Worten nicht direkt miteinander verbundene Zuleitungssysteme zum Zuführen eines Mediums in den Isolator aufweist. Hierbei weist der Isolator einen

abgeschlossenen Arbeitsraum, ein erstes Zuleitungssystem mit ersten

Austrittsöffnungen zum Zuführen von Dekontaminationsmedium oder

Spülmedium in den Arbeitsraum und ein zweites Zuleitungssystem mit zweiten Austrittsöffnungen zum Zuführen von Spülmedium in den Arbeitsraum des Isolators auf. Das zweite Zuleitungssystem ist unabhängig vom ersten

Zuleitungssystem im Isolator angeordnet. Ferner sind die ersten

Austrittsöffnungen im Arbeitsraum an unterschiedlichen Positionen als die zweiten Austrittsöffnungen angeordnet.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Vorzugweise ist das zweite Zuleitungssystem eingerichtet,

Dekontaminationsmedium aus dem Arbeitsraum anzusaugen. Somit kann die

Sterilität der Leitungen des zweiten Zuleitungssystems sichergestellt werden. Insbesondere wenn das Ansaugen von Dekontaminationsmedium kurz nach dem Zuführen des Dekontaminationsmediums über das erste Zuleitungssystem in den Arbeitsraum des Isolators erfolgt, kann die Dekontaminationszeit für den gesamten Isolator klein gehalten werden.

Weiter bevorzugt weist das zweite Zuleitungssystem eine Vakuumpumpe oder ein Gebläse auf, welche das Ansaugen des Dekontaminationsmediums in das zweite Zuleitungssystem ermöglichen.

Gemäß einer noch weiteren alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Isolators weist das zweite Zuleitungssystem eine Vielzahl von Leitungen auf. Ferner ist in wenigstens einer Leitung der Vielzahl der Leitungen, vorzugsweise in allen Leitungen, weiter bevorzugt eine Absperreinrichtung angeordnet. Durch die Vielzahl von Leitungen kann eine Vielzahl von schwer zugänglichen

Positionen erreicht und mit Spülmedium gespült werden. Das Vorhanden von Absperreinrichtungen in den Leitungen dient dem unabhängigen Betreiben der Leitungen je nach Anwendung. Besonders bevorzugt umfasst der Isolator ferner eine Heizeinrichtung, welche das Medium im ersten Zuleitungssystem und/oder im zweiten Zuleitungssystem erwärmt bzw. beheizt. Somit können die Eigenschaften bzw. die Wrkung der Medien je nach Anwendung kontrolliert bzw. eingestellt werden. Insbesondere kann das Dekontaminationsmedium durch dessen Beheizung auf die richtige Phase gebracht werden, um die bestmögliche Dekontamination des Isolators sicherzustellen. Andererseits führt die Beheizung des Spülmediums zur Effizienzsteigerung des Spülens des Isolators und folglich zur Reduzierung der Spülzeit.

Um eine Energieersparnis und verbesserte Dekontaminationsergebnisse zu schaffen kann der Isolator vorzugsweise eine Pulsationseinrichtung umfassen, welche das Medium im ersten Zuleitungssystem und/oder im zweiten

Zuleitungssystem pulsierend fördert. Die Pulse bzw. die Pulspausen, die je nach Anwendung definiert werden können, können auch in unregelmäßigen

Intervallen, das heißt, in intermittierender Weise stattfinden.

Weiter bevorzugt ist an den zweiten Austrittsöffnungen eine Düse angeordnet. Somit werden die entsprechenden Bereiche des Arbeitsraums des Isolators mit Spülmedium gezielt und mit hoher Geschwindigkeit gespült, was das Entfernen des Dekontaminationsmediums erleichtert und eine Zeit- und Energiereduzierung bewirkt.

Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Dekontaminieren eines Isolators mit einem abgeschlossenen Arbeitsraum, einem ersten Zuleitungssystem und einem vom ersten Zuleitungssystem unabhängigen zweiten Zuleitungssystem. Der erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das

Dekontaminieren des Arbeitsraums (Dekontaminationsphase des Arbeitsraums), wobei Dekontaminationsmedium über das erste Zuleitungssystem in den

Arbeitsraum zugeführt wird. Der zweite Schritt des erfindungsgemäßen

Verfahrens umfasst das Spülen des Arbeitsraums (Spülphase des Arbeitsraums) mit einem Spülmedium, insbesondere Druckluft, wobei das Spülmedium über das erste Zuleitungssystem und das zweite Zuleitungssystem in den Arbeitsraum zugeführt wird, um das Dekontaminationsmedium zu entfernen. Über das erste Zuleitungssystem kann ein großes Volumen von Dekontaminationsmedium in den Arbeitsraum zugeführt werden, wobei das zweite Zuleitungssystem dazu dient, die oben erwähnten schwer zugänglichen Bereiche des Arbeitsraums vom

Dekontaminationsmedium schnell zu spülen. Somit kann eine Reduzierung der Spülzeit des Arbeitsraums des Isolators geschafft werden.

Besonders bevorzugt wird das zweite Zuleitungssystem vor dem Spülen des Arbeitsraums mit Spülmedium mit Dekontaminationsmedium durchgespült. Somit kann auch das zweite Zuleitungssystem dekontaminiert werden. Das

Durchspülen des zweiten Zuleitungssystems kann aktiv mit Dekontaminationsmedium entweder aus dem Arbeitsraum oder aus einem Behälter erfolgen. Dafür kann zum Beispiel ein umschaltbares Gebläse benutzt werden, wobei die Funktionsrichtung des Gebläses geändert werden kann, so dass das Gebläse in einem ersten Modus Medium aus dem Arbeitsraum ansaugt und gegebenenfalls abführt und in einem zweiten Modus Medium in den

Arbeitsraum zuführt. Ebenso denkbar ist auch die Benutzung von zwei einzelnen Druckerzeugungseinrichtungen, die parallel zueinander und in

entgegengesetzten Richtungen angeordnet sein und entsprechend betrieben werden können.

Das Dekontaminationsmedium aus dem Arbeitsraum wird vorzugsweise vor dem Spülen des Arbeitsraums mit Spülmedium in das zweite Zuleitungssystem angesaugt (Dekontaminationsphase des zweiten Zuleitungssystems - Ansaugphase). Dadurch kann das Dekontaminieren des zweiten

Zuleitungssystems mit dem im Arbeitsraum schon existierenden

Dekontaminationsmedium erledigt werden, was auch dem Entfernen eines Teils des Dekontaminationsmediums aus dem Arbeitsraum des Isolators dient. Somit kann auch die Spülzeit des Isolators reduziert werden, indem eine kleinere Menge von Dekontaminationsmedium später in der Spülphase aus dem

Arbeitsraum entfernt werden muss. Außerdem kann darauf verzichtet werden, einen zusätzlichen oder größeren Behälter mit Dekontaminationsmedium für das zweite Zuleitungssystem bereitzustellen, um eine größere Menge von

Dekontaminationsmedium aufbewahren zu können. Weiterhin kann eine turbulentere Strömung im Arbeitsraum des Isolators gewährleistet werden, wenn das Ansaugen des Dekontaminationsmediums in das zweite Zuleitungssystem z.B. intermittierend erfolgt.

Ferner werden das Dekontaminationsmedium und/oder das Spülmedium bevorzugt mittels einer Heizeinrichtung erwärmt, wodurch das

Dekontaminationsmedium und/oder das Spülmedium auf die geeignetste Phase je nach Anwendung gebracht werden können. Somit kann der Isolator effizient dekontaminiert werden.

Weiter bevorzugt werden das Dekontaminieren und/oder das Spülen des Arbeitsraums in pulsierender Weise mittels einer Pulsationseinrichtung ausgeführt werden. Dies hat eine Energieersparnis zur Folge. Ebenso denkbar ist, dass das Dekontaminieren und/oder das Spülen des Arbeitsraums in unregelmäßigen Intervallen je nach Anwendung ausgeführt werden können.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:

Figur 1 eine schematische, stark vereinfachte Ansicht des

erfindungsgemäßen Isolators in der Dekontaminationsphase dessen Arbeitsraums,

Figur 2 ein vergrößerter, in Figur 1 mit Kreis bezeichneter Bereich des erfindungsgemäßen Isolators,

Figur 3 eine schematische, stark vereinfachte Ansicht des

erfindungsgemäßen Isolators in der Dekontaminationsphase des zweiten Zuleitungssystems (Ansaugphase), und

Figur 4 eine schematische, stark vereinfachte Ansicht des

erfindungsgemäßen Isolators in der Spülphase des gesamten Isolators.

Ausführungsform der Erfindung

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 ein Isolator 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben.

Wie aus Figuren 1 , 3 und 4 ersichtlich ist, weist der erfindungsgemäße Isolator 1 einen abgeschlossenen Arbeitsraum 2, ein erstes Zuleitungssystem 3 und ein zweites Zuleitungssystem 4 auf. Ferner umfasst der erfindungsgemäße Isolator 1 ein Rückleitungssystem 5, was aber nicht näher gezeigt ist. Im Arbeitsraum 2 sind Arbeitstische 9 und Maschinen 10 schematisch dargestellt.

Das erste Zuleitungssystem 3 weist eine erste Hauptleitung 31 auf, die sich in neun kürzere, senkrecht zur ersten Hauptleitung 31 angeordnete, erste Leitungen 32 verzweigt. Die ersten Leitungen 32 führen zu ersten Austrittsöffnungen 30. An den ersten Austrittsöffnungen 30 ist ein Filter 8 mit hoher Wirksamkeit gegen Partikel angeordnet, welches die austretende Luft im normalen Betrieb des Isolators 1 von möglichen Krankheitserregern wie z.B. Viren, Keimen reinigt. Das Filter 8, welches in diesem Ausführungsbeispiel einteilig und einstufig gebildet ist und sich über die ganze Länge der Austrittsöffnungen 30 erstreckt, ist aus

Glasfasern hergestellt. Es sei angemerkt, dass sowohl die Anzahl der ersten Leitungen 32, ihre Form und Anordnung, als auch die Form, das Material und folglich die Wrksamkeit des Filters 8 je nach Anwendungsbereich ausgewählt und angepasst werden können. An der ersten Hauptleitung 31 ist als

Druckerzeugungseinrichtung 33 ein erstes Gebläse angeordnet, welches ferner mit einem ersten Behälter 34 und einem zweiten Behälter 35 über eine Leitung 36 verbunden ist. Das erste Gebläse ist ferner mit einer Pulsationseinrichtung 7 verbunden, welche beispielsweise ein Steuergerät umfassen kann und das komplette Dekontaminationsverfahren des Isolators 1 steuert.

Der erste Behälter 34 enthält als Dekontaminationsmedium z.B.

Wasserstoffperoxid in der Form einer 35-prozentigen Lösung, das eine sehr hohe bakterizide Wrkung bietet, relativ umweltverträglich und gut technisch realisierbar ist. Allerdings weisen auch andere Stoffe

Dekontaminationseigenschaften auf, wie z.B. die Peressigsäure, Chlordioxid usw., die auch als Dekontaminationsmedium benutzt werden könnten. Der zweite Behälter 35 enthält Druckluft, die als Spülmedium verwendet wird. Statt Druckluft als Spülmedium zu benutzen ist zum Beispiel auch der Einsatz von

vorkonditionierter, in anderen Worten, temperierter und entfeuchteter Luft möglich. An den Behältern 34 und 35 sind eine Absperreinrichtung 37 und eine

Absperreinrichtung 38 zum selektiven Entnehmen von Wasserstoffperoxid und Druckluft entsprechend angeordnet. Der erste Behälter 34 und der zweite Behälter 35 sind ferner jeweils mit einer Heizeinrichtung 6 verbunden. Das zweite Zuleitungssystem 4 ist in einem Wandelement 11 und einem Boden

12 des Isolators 1 eingebaut und weist eine zweite Hauptleitung 45 auf, welche 90° abgewinkelt ist und welche sich in fünf kürzere senkrecht zur Hauptleitung 45 angeordnete zweite Leitungen 42 verzweigt. Die zweiten Leitungen 42 führen zu zweiten Austrittsöffnungen 40, wodurch der Zugang zum Arbeitsraum 2 sichergestellt ist. Die zweiten Austrittsöffnungen 40 sind an denjenigen

Positionen im Arbeitsraum 2 angeordnet, die schwer zugänglich sind, wie zum Beispiel zwischen dem Wandelement 1 1 und den Arbeitstischen 9 und zwischen den Arbeitstischen 9 und den Maschinen 10. Andere schwer erreichbare

Positionen, die aber nicht näher in den Figuren gezeigt sind, umfassen

Filterglocken, Klappen zum Schließen von Kanälen, Ecken im Arbeitsraum 1 usw.

Wie aus Figur 1 und besser aus Figur 2 ersichtlich ist, weisen die zweiten Leitungen 42 jeweils eine Absperreinrichtung 43 zum kontrollierten,

unabhängigen Absperren bzw. Betreiben der zweiten Leitungen 42 auf. Die Absperreinrichtungen 43 können zum Beispiel Absperrventile sein. Ferner ist an den zweiten Austrittsöffnungen 40 jeweils eine Düse 44 angeordnet, deren Profil die Form eines Trapezes aufweist.

Es sei angemerkt, dass die Form, die Anzahl und die Anordnung der zweiten Hauptleitung 45 und der zweiten Leitungen 42, wie sie in Figur 1 , 3 und 4 gezeigt sind, nicht einschränkend sind und nur der einfacheren Darstellung der vorliegenden Erfindung dienen. Ebenso vorstellbar ist zum Beispiel ein Netz von in der Decke des Isolators 1 eingebauten Hauptleitungen, die zu einer Vielzahl von Leitungen in den Wandelementen und/oder dem Boden des Isolators 1 führen.

Am anderen Ende der zweiten Hauptleitung 45 ist ein zweites Gebläse 41 angeordnet, das wiederum mit einem dritten Behälter 46 und dem ersten

Behälter 34 über eine Leitung 47 in Verbindung steht. Das Gebläse 41 ist umschaltbar, das heißt, dass das Gebläse 41 je nach Einstellung in beiden Richtungen Medium leiten kann. Das Gebläse 41 ist ferner mit der

Pulsationseinrichtung 7 verbunden.

Der dritte Behälter 46 enthält Druckluft, welche als Spülmittel benutzt wird. Es ist offensichtlich, dass auch hier wie beim Behälter 35 vorkonditionierte, nämlich temperierte und entfeuchtete Luft benutzt werden kann. Der dritte Behälter 46 ist auch mit der Heizeinrichtung 6 verbunden. Am dritten Behälter 46 ist eine Absperreinrichtung 48 angeordnet. Weiterhin ist am ersten Behälter 34 neben der Absperreinrichtung 37 eine weitere Absperreinrichtung 49 angeordnet, die mit der Leitung 47 verbunden ist.

Es sei angemerkt, dass eine Vielzahl von Messorganen, Kontrolleinrichtungen und Sicherheitseinrichtungen entlang des ersten Zuleitungssystems 3 und des zweiten Zuleitungssystems 4 oder im Arbeitsraum 2 angeordnet ist, die aber nicht innerhalb dem Sinn der vorliegenden Erfindung fallen und deshalb nicht näher gezeigt sind. Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 , 3 und 4 ein Verfahren zum Dekontaminieren des Isolators 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beschrieben.

Figur 1 zeigt den Isolator 1 in der Dekontaminationsphase dessen Arbeitsraums 2, in der der Arbeitsraum 2 mit Wasserstoffperoxid dekontaminiert wird. In dieser

Phase wird nur das erste Zuleitungssystem 3 betrieben, wobei das zweite Leitungssystem 4 still steht.

Zu Beginn der Dekontaminationsphase wird das Wasserstoffperoxid des

Behälters 34 von der Heizeinrichtung 6 erhitzt, bis das Wasserstoffperoxid zum

Dampf wird. Darauf folgend wird der entstandene Wasserstoffperoxid-Dampf vom ersten Gebläse 33 durch die ersten Austrittsöffnungen 30 in den Arbeitsraum 2 des Isolators 1 eingeblasen. Dies wird durch die Pfeile A gezeigt. Der

Wasserstoffperoxid-Dampf dekontaminiert sowohl die Arbeitstische 9 und die Maschinen 10, als auch die schwer zugänglichen Positionen, die oben schon beschrieben wurden. Auf seinem Weg bis zum Arbeitsraum 2 dekontaminiert der Wasserstoff-Dampf auch die Leitung 36, die erste Hauptleitung 31 , die ersten Leitungen 32 und das Filter 8. Sobald sich der Wasserstoff-Dampf auf eine Fläche legt, kondensiert er auf der Fläche. Die Dekontaminationsphase dauert bis die zulässige maximale Konzentration von Mikroorganismen im Arbeitsraum 2 erreicht wird. Je kleiner diese Konzentration sein muss, desto länger muss die Dekontaminationsphase dauern. Auch wenn die Akzeptanzkriterien nicht so hoch sind, muss das Wasserstoffperoxid eine gewisse Zeit im Arbeitsraum 2 bzw. in Kontakt mit den Arbeitstischen und Maschinen bleiben, um deren

Dekontamination zu gewährleisten.

Anschließend erfolgt eine Dekontamination des zweiten Zuleitungssystems 4. In Figur 3 ist der Isolator 1 in der Dekontaminationsphase des zweiten

Zuleitungssystems 4 gezeigt. In dieser Phase wird Wasserstoffperoxid bzw. Wasserstoffperoxid-Dampf, der sich schon im Arbeitsraum 2 des Isolators 1 befindet, in das zweite Leitungssystem 4 durch das umschaltbare Gebläse 41 angesaugt. Dies ist durch die Pfeile B in den zweiten Leitungen 42 und der zweiten Hauptleitung 45 gezeigt. In diesem Fall wird das umschaltbare Gebläse 41 so geschaltet, dass das umschaltbare Gebläse 41 Medium aus dem

Arbeitsraum 2 ansaugt, anstatt Medium in den Arbeitsraum 2 einzublasen. Das Umschalten des Gebläses 41 auf die Ansaugfunktion und die einzelnen

Parameter der entsprechenden Ansaugphase wie z.B. ihre Dauer wird über ein

Steuergerät geregelt.

Es sei angemerkt, dass das Ansaugen von Wasserstoffstoffperoxid in

pulsierender bzw. intermittierender Weise ausgeführt wird. Dies bedeutet, dass es mehrere kürzere Ansaugschritte gibt, denen jeweils ein Stoppschritt folgt. Der

Grund dafür ist dass die Wrksamkeit des Wasserstoffperoxids als

Dekontaminationsmedium erst nach einer gewissen Zeit gewährleistet werden kann, in der das Wasserstoffperoxid in Kontakt mit den Leitungen des zweiten Leitungssystems 4 ist. Das angesaugte Wasserstoffperoxid wird während der Vielzahl der kürzeren Ansaugphasen durch eine Pumpe, die nicht angezeigt ist, in die Rezirkulation gegeben. Am Ende der Dekontaminationsphase des zweiten Zuleitungssystems 4 wird das angesaugte Wasserstoffperoxid in den

entsprechenden Behälter 34 zum späteren Wedergebrauch geführt. Es ist auch möglich, das angesaugte Wasserstoffperoxid in die Abluft abzuführen.

Es sei angemerkt, dass die Dekontaminationsphase des zweiten

Zuleitungssystems 4 auch während der Dekontaminationsphase des

Arbeitsraums 2 und nicht nur nach deren Ende stattfinden kann. Sobald eine ausreichende Menge von Wasserstoffperoxid im Arbeitsraum 2 vorliegt, kann das Ansaugen von Wasserstoffperoxid in das zweite Zuleitungssystem 4 erfolgen.

Durch das fast gleichzeitige Dekontaminieren des Arbeitsraums 2 und des zweiten Zuleitungssystems 4 kann die gesamte Dekontaminationszeit reduziert werden. Nachdem das zweite Zuleitungssystem 4 dekontaminiert ist, werden beide

Zuleitungssysteme 3 und 4 mit Druckluft gespült. Zu Beginn dieser Phase, die als Spülphase bezeichnet und in Figur 4 gezeigt ist, wird die Druckluft der Behälter 35 und 46 durch die Heizeinrichtung 6 erwärmt. Dies führt zu einer

Effizienzsteigerung des Spülens des Arbeitsraums 2 vom Wasserstoffperoxid, indem die erwärmte Druckluft schneller das auf den Flächen des Arbeitsraums 2 kondensierte Wasserstoffperoxid verdampft. Nach dem Erwärmen der Druckluft wird diese über das erste Zuleitungssystem 3 und das zweite Zuleitungssystem 4 in den Arbeitsraum 2 des Isolators 1 eingeblasen. Dies ist durch die Pfeile C gezeigt. Insbesondere wird eine große Menge von Druckluft aus dem Behälter 35 durch das erste Gebläse über das erste Zuleitungssystem 3 in den Arbeitsraum 2 zugeführt. An die schwer erreichbaren Positionen im Arbeitsraum 2 wird Druckluft aus dem Behälter 46 über das zweite Zuleitungssystem 4 zugeführt. Dazu wird das Gebläse 41 wieder auf die Blasenfunktion umgeschaltet. Das verdampfte Wasserstoffperoxid wird durch die in den Arbeitsraum 2 eingeblasene Druckluft in das Rückleitungssystem 5 verdrängt. Somit sind alle drei Leitungssysteme, nämlich das erste Zuleitungssystem 3, das zweite Zuleitungssystem 4 und das Rückleitungssystem 5 während der Spülphase aktiv.

Um eine Energieersparnis zu schaffen, ist es möglich, auch die Spülphase je nach Anwendung in pulsierenden Schritten auszuführen, die durch die

Pulsationseinrichtung 7 gesteuert werden.

Durch das Anordnen eines zweiten Zuleitungssystems 4 neben dem ersten Zuleitungssystem 3 im oben beschriebenen Isolator 1 , die voneinander unabhängig sind, kann eine kürzere Spülzeit des Isolators 1 ohne großen Konstruktions- und/oder Energieaufwand im Vergleich zum Stand der Technik geschafft werden. Das hat zur Folge, dass der Isolator 1 schneller zum nächsten Produktionsstart verfügbar ist, was wiederum zu einer erheblichen

Kostenersparnis wegen Stillstands der Produktionsmaschinen führt.