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Patent Searching and Data


Title:
INTERIOR PANELLING WITH A REFLECTIVE SURFACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/060025
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to interior panelling of a vehicle, the surface of said panelling being at least partially reflective. The inventive interior panelling contains a support layer (3) and an outer layer (1), said outer layer (1) being at least partially retroreflective.

Inventors:
VASILJ ANTE (DE)
KREIDEMACHER OLIVER (DE)
WENDLAND STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/011521
Publication Date:
April 24, 2008
Filing Date:
November 28, 2006
Export Citation:
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Assignee:
FAURECIA INNENRAUM SYS GMBH (DE)
VASILJ ANTE (DE)
KREIDEMACHER OLIVER (DE)
WENDLAND STEFAN (DE)
International Classes:
B29C45/14; B60R13/02; B60Q1/30; B60Q1/32; D02G3/04; D02G3/06; D02G3/44
Foreign References:
US20030129359A12003-07-10
US4697407A1987-10-06
US2937668A1960-05-24
DE4441732A11995-06-01
US4397142A1983-08-09
DE102004012937A12005-10-06
DE10309674A12004-09-16
JPH058249A1993-01-19
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER GBR (Berlin, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Innenverkleidungsteil eines Fahrzeugs mit zumindest bereichsweise reflektierender Oberfläche, enthaltend eine Trägerschicht (3) und eine Außenschicht (1) , wobei die Außenschicht (1) zu- mindest bereichsweise retroreflektierend ist.

2. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschicht (1) zumindest bereichsweise ein Gewebe aufweist, das von außen sichtbar ist, und das Gewebe zumindest retroreflektierendes Garn oder Zwirn enthält.

3. Verkleidungsteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Garn oder der Zwirn mehrere miteinander versponnene Filamente aufweist, wobei die Filamente zumindest teilweise retro- reflektierend sind.

4. Verkleidungsteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht reflektierenden Filamente zumindest teilweise aus Kunststoff, vorzugsweise aus PP (Polypropylen) , PE (Polyethy- len) , PES (Polyethersulfon) , Polyester oder PA

(Polyamid) , bestehen.

5. Verkleidungsteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierenden Filamente zumindest teilweise retroreflektierende Bändchen sind.

6. Verkleidungsteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierenden

Bändchen an ihrer Außenfläche in eine Trägerschicht (3) eingebettete Glaskörper wie Glaskugeln oder -Prismen aufweisen.

7. Verkleidungsteil nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bändchen eine Breite im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm und eine Dicke im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm aufweisen.

8. Innenverkleidungsteil nach einem der vorherge- henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Trägerschicht (3) und Außenschicht (1) eine Zwischenschicht (2) angeordnet ist.

9. Verkleidungsteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (2) eine Schaumschicht (5) und/oder ein Vlies (4) aufweist .

10. Verkleidungsteil nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (2) eine Dicke von 1 mm bis 5 mm auf- weist.

11. Verkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (3) einen Kunststoff, vorzugsweise ein Polyolefin, insbesondere Polypropylen (PP) , ABS, POM, PC/ABS, und/oder einen Naturstoff, insbesondere mit Naturfasern verstärktes PP, aufweist .

12. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschicht (1) zumin- dest bereichsweise eine Folie aufweist, die von außen sichtbar ist, und die Folie zumindest teilweise retroreflektierend ist.

13. Verkleidungsteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierende Folie an der sichtseitigen Außenfläche in eine Trägerschicht (3 1 ) eingebettete Glaskörper wie Glasku- geln oder -Prismen aufweist.

14. Innenverkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierende Folie eine Dicke im Bereich von 0,lτnm bis 1,5mm aufweist.

15. Innenverkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Trägerschicht (3 ' ) und Außenschicht (I 1 ) eine Zwischenschicht (2 1 ) angeordnet ist.

16. Verkleidungsteil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (2 1 ) eine Folie, eine Schaumschicht und/oder ein Gewirke, Gewebe oder Vlies aufweist.

17. Innenverkleidungsteil nach einem der vorherge- henden Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (2 1 ) eine Dicke von 0,5 mm bis 5 mm aufweist.

18. Verkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierende Folie auf ihrer

Sichtseite eine Narbung (6 1 ) aufweist.

19. Verkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (3') einen Kunststoff, vorzugsweise Polyolefine, insbesondere Polypropylen (PP) , sowie ABS, POM, PC/ABS, und/oder ei-

nen Naturstoff, wie beispielsweise mit Naturfasern verstärktes PP, aufweist.

20. Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungs- teils mit reflektierender Oberfläche, enthaltend die Schritte: a) Einlegen einer zumindest bereichsweise retroreflektierenden Folie, Einlegen eines Gewebes, welches zumindest teilweise ein reflektierendes oder retroreflektierendes Garn oder Zwirn aufweist, in eine Spritzgussform; b) Hinterspritzen oder Hinterspritzprägen des Gewebes mit einer spritzfähigen Masse, vorzugsweise mit einer thermoplastischen Kunststoffmasse .

21. Verfahren nach Anspruch 20, wobei vor dem Hinterspritzen oder Hinterspritzprägen eine Zwi- schenschicht (2) auf die Rückseite des Gewebes

(1) bzw. der Folie angeordnet wird.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass während des Hinterspritzprägens eine Narbung (6 1 ) in die sichtsei- tige Oberfläche der retroreflektierenden Folie eingebracht wird, vorzugsweise durch In-Mould- Graining.

23. Verfahren zur Herstellung eines retroreflektierenden Garns oder Zwirns mit den Schritten, dass zunächst eine retroreflektierende Folie in Bändchen geschnitten wird und anschließend die Bändchen mit Filamenten, vorzugsweise Filamenten aus Kunststoff, zu einem retroreflektierendem Stoff/Textil verwebt oder mit versponnenen FiIa- menten zu einem Zwirn verzwirnt wird.

24. Verwendung eines Garns oder Zwirns hergestellt nach Anspruch 23 als sichtbare Naht für die O- berfläche eines Innenverkleidungsteils eines Automobils .

Description:

Verkleidungsteil mit reflektierender Oberfläche

Die Erfindung betrifft ein Verkleidungsteil, insbesondere ein Innenverkleidungsteil eines Fahrzeugs, mit einer zumindest bereichsweise reflektierenden Oberfläche .

In der Automobilindustrie sind Innenverkleidungsteile bekannt, welche mit einem Licht reflektierendem Element ausgestattet sind.

Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, ebenfalls ein Verkleidungsteil mit einem Material mit reflektierenden Eigenschaften zu schaffen, welches allerdings gegenüber dem Stand der Technik wesentlich flexibler

eingesetzt werden kann und somit insbesondere ein breiteres Anwendungsspektrum aufweist .

Diese Aufgaben werden durch ein Verkleidungsteil und Verfahren bzw. eine Verwendung nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst .

Die Erfindung schafft ein Innenverkleidungsteil eines Fahrzeugs mit zumindest bereichsweise reflektie- render Oberfläche, enthaltend eine Trägerschicht und eine Außenschicht, wobei die Außenschicht zumindest bereichsweise eine Oberfläche aufweist, das von außen sichtbar ist, wobei das Gewebe zumindest teilweise retroreflektierendes Garn oder Zwirn enthält.

Der Terminus "retroreflektierend" ist hierbei von entscheidender Wichtigkeit. Unter "retroreflektierend" wird Folgendes verstanden:

"Retroreflexion ist eine Reflexion, bei der das einfallende Licht weitgehend unabhängig von der An- leuchtungsrichtung in Richtungen zurückgestrahlt wird, die der Anleuchtungsrichtung nahe liegen. Retroreflexion wird durch katadioptrisch (brechend und spiegelnd) wirkende Teile erzeugt."

Solche Eigenschaften werden vorliegend primär durch "Reflexstoffe 11 erzeugt. Reflexstoffe sind hierbei Materialien mit retroreflektierenden Eigenschaften, bei denen die Retroreflexion durch eine große Anzahl sehr kleiner katadioptrisch wirkender Teile erzeugt wird.

Diese Anwendung retroreflektierender Teile im Fahr- zeuginnenraum hat ganz besondere, nicht vorhergesehene Eigenschaften.

üblicherweise ist ausgewiesene Reflexion (also keine Retroreflexion) im Fahrzeug nicht gewollt, da entsprechendes Streulicht im Innenraum für den Fahr- zeugführer sehr gefährlich und irritierend sein kann. Bei der Retroreflektion nimmt die reflektierte Lichtdichte mit Verlassen des optimalen Retro- Reflexbereiches sehr schnell und stark ab, so dass eine entsprechende Gefahr dadurch nicht gegeben ist.

Dadurch, dass hier allerdings erstmals Retroreflexion zum Einsatz kommt, wird erreicht, dass beispielsweise eine entsprechende retroreflektierende Oberfläche auf einer Innenverkleidung einer Fahrzeugtür bei geöffneter Fahrzeugtür den von hinten nahenden

Verkehr warnt. Besonders gut ist hierbei, dass weitgehend unabhängig vom öffnungswinkel der Tür (40°, 50°, 60° bzw. 70°) dieselbe "Rückstrahlungsdichte/Rückstrahlungsintensität 11 gegeben ist. Dies sorgt dafür, dass weitgehend unabhängig vom öffnungswinkel immer eine starke Rückreflexion gegeben ist, und zwar in genau die gewollte Richtung, nämlich die Richtung eines herannahenden Fahrzeugs . Diese Richtungsunabhängigkeit wird sonst nur von selbstleuch- tenden, beispielsweise elektrischen, Leuchten erzeugt, welche jedoch sehr viel aufwendiger sind bzw. hohe Streuwinkel und Energieverzehr haben.

Vorliegend empfiehlt sich die Anwendung dieser retroreflektierenden Oberflächen bei Innenverklei- dungsteilen, welche von außen, beispielsweise vom entgegenkommenden oder nachfolgenden Verkehr sichtbar sind. Dies können vorzugsweise eine Innenauskleidung einer Heckklappe bzw. einer Motorraumklappe sein. Besonders empfiehlt sich dies für die Innenverkleidung von Fahrzeugtüren. Aber auch für weitere

Innenverkleidungselemente, beispielsweise in der Hutablage, ist ein großer Nutzen gegeben. Schließlich sind auch die Fahrzeugsitze, dort insbesondere die Kopfstützen und die nach außen gerichteten Sitz- wangen für diese Anwendung geeignet. Als "retro- reflektierend" werden im Sinne dieser Anmeldung insbsondere Materialien verstanden, welche die Min- destrückstrahlwerte der DIN 67520, Teil 2 erfüllen. Bezüglich der entsprechenden Messmethode wird auf die DIN 67520, Teil 1 verwiesen.

Für Reflexstoffe mit eingebundenen Mikroglaskugeln (=Typ 1) wird beispielsweise bei einem Beobachtungswinkel 2 =°) e i n Mindestrückstrahlwert R 1 in cd Ix -1 IrT 2 von 80, zumindest aber 50, verstanden. Entsprechend wird für Typ 2 (Reflexstoffe mit eingekapselten Mikroglaskugeln) bei denselben vorgenannten Randbedingungen ein Mindestrückstrahlwert für die Aufsichtfarbe weiß von vorzugsweise mehr als 250, zumindest >150 verlangt .

Für hier nicht klassifizierte andere Typen (beispielsweise Reflexstoffe mit prismatischen Anordnun- gen) werden die entsprechenden MindestStandards verlangt .

Es geht bei der vorgenannten Definition primär darum, in Zweifelsfällen eine Abgrenzung von retro- reflektierenden Materialen und üblich nur reflektierenden Materialien herzustellen. üblicherweise sollte jedoch die oben genannte Definition der Retro- reflexion (ohne Zahlenwerte) ausreichend sein, da in den Augen eines Fachmanns diese präzise genug ist (weitgehend unabhängig von irgendwelchen Normen) .

Die Erfindung wird vorliegend anhand von zwei besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen erklärt.

Hierbei handelt es sich bei der erstgenannten Aus- führung um eine Oberfläche, welche ein eingewebtes

Garn bzw. einen eingewebten Zwirn bzw. ein eingewebtes Garn aus vorgenannten retroreflektierenden Materialien aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform können allerdings auch normale Folien mit diesen retroreflektierenden Eigenschaften genannt werden. Zu beiden Beispielen werden am Ende dieser Patentanmeldung Beispiele in zeichnerischer Form gezeigt.

Es ist besonders überraschend und vorteilhaft, dass die Oberflächen mit den hervorragenden Sicherheitseigenschaften im Normalbetrieb (z.B. tagsüber) nicht störend glänzen bzw. unnötiges Streulicht versenden.

Aufgrund der Flexibilität bzw. der Formbarkeit lässt sich ein reflektierendes Gewebe an nahezu beliebige Konturen des Innenverkleidungsteils anpassen. Daher können fast sämtliche Bereiche des Innenverklei- dungsteils mit einem derartigen Gewebe sichtseitig ausgestattet sein. Im Gegensatz dazu sind beispielsweise Katzenaugen aufgrund ihrer Steifheit und Sperrigkeit nur in wesentlich beschränkterem Rahmen einsetzbar. Katzenaugen haben auch eine starke Ein- schränkung bezüglich des Anleucht-/Beobachtungs- winkels. Beispielsweise bei einem Katzenauge in einem Türinnenverkleidungsteil ist die Rückstrahlung bei senkrechter Lichteinstrahlung gut. Beim Abweichen von senkrechter Einstrahlung (beispielsweise bei nur teilweise geöffneter Tür) ) sind die Rück-

strahlwerte (z.B. für nachfolgende Fahrzeuge) unbefriedigend.

Des Weiteren lässt sich das reflektierende Gewebe direkt als Bestandteil des Innenverkleidungsteils im Herstellungsverfahren integrieren. Ein Beispiel hierfür ist das übliche Verfahren zur Herstellung eines Innenverkleidungsteils durch ein Spritzgussverfahren, wobei ein reflektierendes Gewebe mit dem Spritzgussteil direkt verbunden werden kann, indem es in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt wird und mit dem thermoplastischen Trägermaterial hinterspritzt wird. Weitere mögliche Verarbeitungsverfahren, um das Gewebe mit einer rückseitigen Schicht zu verbin- den, sind Hinterpressen, Spritzpressen, Gießhautverfahren oder Kaschieren, insbesondere Laminieren und Hinterspritzprägen .

Bei Katzenaugen dagegen ist es üblich, diese nach- träglich an dem Innenverkleidungsteil zu befestigen, beispielsweise einzuclipsen, aufzukleben oder festzuschrauben.

Ein Innenverkleidungsteil eines Fahrzeugs mit einer Außenschicht aus einem reflektierenden oder retro- reflektierenden Gewebe ist nicht nur bezüglich des Designs des Innenraums eines Fahrzeugs interessant, sondern auch bezüglich der Verkehrssicherheit.

Betreffs des Designs lassen sich beispielsweise De- kostreifen, Muster oder aber auch Namenszüge als reflektierender oder retroreflektierender Bereich in einem die Außenschicht bzw. Dekorschicht bildenden Gewebe durch Einweben oder Verweben reflektierender Garne erzeugen.

Betreffs der Verkehrssicherheit weist vorteilhafterweise insbesondere die Türinnenverkleidung Bereiche mit einer Dekorschicht aus Gewebe auf, in dem ein reflektierendes oder insbesondere retroreflektieren- des Garn eingewebt ist. Geöffnete Türen werden dadurch bei schlechten Sichtverhältnissen dem Verkehr besser sichtbar gemacht. Als Elemente der Türinnenverkleidung bieten sich insbesondere oben schon genannter Haltegriff an, sowie Armaufläge, Türöffner, Tür-Insert, Brüstung, oder Staufach bzw. Kartentasche und Kartentaschenrückwand.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Anordnung mi Garnen bzw. Zwirnen sind gegeben.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Garn oder der Zwirn mehrere miteinander versponnene Filamente aufweist, wobei die Filamente zumindest teilweise reflektierend oder retro- reflektierend sind. Es sollen nun noch einige Begriffe in ihrer grundsätzlichen Bedeutung kurz erläutert werden. Generell wird Garn mit anderen Garnen/Zwirnen zu Textil (Dekor) verwebt. Zwirn ist generell zum Nähen (und Verweben) gedacht und wird aus Garnen gesponnnen (verzwirnt) . Reflektierendes Garn ist vorzugsweise als in schmale Bändchen geschnittene Folie (beispielsweise aus Polyester mit einer darauf aufgebrachten Retroreflexschicht) aufgebaut. Wenn entsprechendes Garn in ein Textil verwebt wird, ergibt sich eine Textilbahn mit eingewebten Garnen oder Zwirnen. Zwirn entsteht durch das Verspinnen verschiedener Garne .

Erfindungsgemäß setzt sich das reflektierende oder retroreflektierende Garn oder der Zwirn aus Träger- filamenten und reflektierenden Filamenten zusammen.

Die Trägerfilamente stützen die reflektierenden Filamente und ermöglichen erst oder verbessern zumindest dadurch die Verarbeitung eines derartigen Garns oder Zwirns. Zum anderen lässt sich mittels der Trä- gerfilamente eine bestimmte Ausrichtung der reflektierenden Filamente innerhalb des Garns oder des Zwirns erreichen, so dass der Garn oder der Zwirn sich mit gewünschter Ausrichtung zu einem Gewebe verweben oder in ein Gewebe einweben lässt.

Des Weiteren kann durch den Anteil der Trägerfila- tnente der Anteil der reflektierenden Filamente be- einflusst werden. So lässt sich das Garn bzw. der Zwirn bezüglich der Stärke, des Umfangs, der Reflek- toreigenschaft, und auch im Hinblick auf die Kosten vorteilhaft zusammensetzen.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Anteil von reflektierenden Filamenten von 1% bis 40%. Bei diesem An- teil ist das reflektierende Garn oder der Zwirn noch relativ kostengünstig herstellbar, besitzt aber trotzdem gute Reflektoreigenschaften, insbesondere für die erfindungsgemäß vorgesehene Verwendung als Garn für ein die Dekorschicht eines Innenverklei- dungsteils bildendes Gewebe.

Ein weiterer Vorteil der Verzwirnung mit Trägerfila- menten ist, dass sich mit den Trägerfilamenten neben den mechanischen Eigenschaften auch haptische Eigen- schatten des mit dem Garn oder Zwirn hergestellten Gewebes beeinflussen lassen.

Besonders vorteilhaft ist, dass das erfindungsgemäße Garn sich mit für die Herstellung von Geweben gängi- gen Maschinen verarbeiten lässt.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die nicht reflektierenden Filamente zumindest teilweise aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyester, PP, PE, PES oder PA bestehen.

Auch eine Kombination mehrerer Arten von Filamenten ist möglich. Auch können die Filamente selbst ein Garn sein.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die reflektierenden oder retro- reflektierenden Filamente zumindest teilweise reflektierende oder retroreflektierende Bändchen sind.

Derartige Bändchen können einseitig, aber auch beidseitig reflektierend oder retroreflektierend sein.

Herstellen lassen sich derartige Bändchen beispielsweise durch die Beschichtung eines als Trägerschicht dienenden Films mit einer reflektierenden oder retroreflektierenden Schicht und anschließendem Zuschneiden dieses Films oder dieser Folie in einzelne Bändchen.

Die erfindungsgemäß bevorzugten reflektierenden

Bändchen haben eine Breite im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm und eine Höhe im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm. Derartige Bändchen sind besonders gut für die Ver- zwirnung geeignet.

Die als Träger verwendeten Filamente haben vorzugsweise einen Durchmesser im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm. Das Garn, aus dem das Gewebe hergestellt wird, hat vorteilhafterweise einen Durchmesser im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm.

Alternativ ist es auch möglich, auf ein Verspinnen oder eine Verzwirnung der Bändchen zu verzichten, d.h., das erfindungsgemäße reflektierende Garn würde in diesem Falle durch ein Bändchen allein darge- stellt werden. Reine Bändchen lassen sich bei der Herstellung des reflektierenden Gewebes sowohl aus Schuss- als auch als Kettfäden einarbeiten.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfin- düng sieht vor, dass die retroreflektierenden Bändchen an ihrer Außenfläche in eine Trägerschicht eingebettete Glaskörper wie Glaskugeln oder -prismen aufweisen.

Der retroreflektierende Effekt wird durch die geeignete Brechung bzw. Reflektion des einfallenden Lichts erreicht. Körper, mit denen sich ein derartiger Effekt erreichen lässt, sind beispielsweise oben angegebene Glaskugeln. Auch durch eine prismatische Form der Oberfläche, beispielsweise durch Prismenprägungen in geeigneten Kunststoffen, kann eine Retroreflexion erzeugt werden.

Vorzugsweise befindet sich an der Rückseite der Glaskörper, sei es direkt an der Oberfläche der

Glaskörper oder durch ein oder mehrere transparente Schichten getrennt, eine Reflexionsschicht. In Verbindung mit den Glaskörpern wird hierdurch die retroreflektierende Eigenschaft eines derartigen Bändchens erreicht. Als Reflexionsschicht bietet sich beispielsweise ein Metallfilm oder eine Metall- beschichtung an.

Vorzugsweise sind die Glaskörper nach außen von ei- ner transparenten Deckschicht abgedeckt.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen Trägerschicht und Außenschicht eine Zwischenschicht angeordnet ist.

Im Herstellungsverfahren lässt sich eine Zwischenschicht als Sperrschicht zwischen Trägerschicht und erfindungsgemäßem Gewebe vorteilhaft verwenden. Das Gewebe lässt sich auf diese Weise gegen einen direkten Kontakt oder ein Durchdringen mit dem Material der Trägerschicht abschirmen. Des Weiteren kann durch die Zwischenschicht das Gewebe, insbesondere wenn das Innenverkleidungsteil durch einen Spritz- gussprozess hergestellt wird, gegen überhöhten Druck geschützt werden.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zwischenschicht eine Schaumschicht und/oder ein Vlies aufweist.

Auch Folien, ein Gewirke oder ein Gewebe kann gleichfalls Bestandteil der Zwischenschicht sein.

Mit einer Schaumschicht lässt sich die Haptik des erfindungsgemäßen Verkleidungsteils verändern.

Um eine gute Verbindung zwischen Trägerschicht und Schaumschicht zu gewährleisten, kann vorteilhafterweise ein Vlies, insbesondere ein Nadelvlies, eingesetzt werden.

Insbesondere ist die Zwischenschicht einschichtig und besteht in diesem Falle aus einer Schaumschicht oder Vliesschicht, oder ist zweischichtig und besteht in diesem Falle aus einer Schaumschicht und einem zwischen Schaum- und Trägerschicht angeordnetem Vlies .

Ist die Zwischenschicht einschichtig, so wird als Trägerschicht ein Polyolefin, und als Zwischenschicht ein polyolefinischer Schaum, insbesondere PP-Schaum oder PE-Schaum, bevorzugt.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zwischenschicht eine Dicke im Bereich von 1 mm bis 5 mm aufweist.

Ist die Zwischenschicht einschichtig, so weist sie vorteilhafterweise eine Dicke im Bereich von 1 mm bis 5 mm auf, ist sie zweischichtig, so weist sie vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 1,5 mm bis 5 mm auf. Dies ist ausreichend, um eine genügend feste Verbindung zwischen Außenschicht und Trägerschicht zu gewährleisten, sowie auch gewünschte haptische Eigenschaften mittels einer Schaumschicht zu integrieren.

Als Material für die Trägerschicht wird ein Kunststoff, vorzugsweise ein Polyolefin, insbesondere Polypropylen, sowie ABS, POM, PC/ABS, oder aber auch ein Naturstoff, insbesondere mit Naturfasern ver- stärktes PP, bevorzugt. Des Weiteren kann die Trägerschicht Zusatzstoffe wie Mineralien, beispielsweise Talkum, oder Fasern, beispielsweise Glasfasern oder aber auch Naturfasern wie Hanf oder Holzwolle, enthalten.

Des Weiteren schafft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungsteils mit reflektierender Oberfläche, enthaltend die Schritte:

a) Einlegen eines Gewebes, welches zumindest teilweise ein reflektierendes oder retroreflektie-

rendes Garn aufweist, in eine Spritzgussform;

b) Hinterspritzen oder Hinterspritzprägen des Gewebes mit einer spritzfähigen Masse, vorzugsweise mit einer thermoplastischen Kunststoffmasse.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass vor dem Hinterspritzen oder Hinterspritzprägen eine Zwischenschicht auf die Rückseite des Gewebes angeordnet wird.

Der Aufbau einer derartigen Zwischenschicht wurde schon weiter oben diskutiert . Bevorzugt wird die Zwischenschicht auf das Gewebe laminiert, insbeson- dere kaschiert, bevor es in das Spritzgusswerkzeug eingelegt wird.

Insbesondere ermöglicht es eine Zwischenschicht, auch retroreflektierende Gewebe in einem Spritzguss- prozess zu verarbeiten, welche als refraktive Elemente Glaskörper enthalten.

Des Weiteren schafft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines retroreflektierenden Garns oder Zwirn mit den Schritten, dass zunächst eine retroreflektierende Folie in Bändchen geschnitten wird und anschließend die Bändchen mit Filamenten, vorzugsweise Filamenten aus Kunststoff, zu einem retroreflektierenden Garn versponnen oder zu einem Zwirn verzwirnt werden.

Die Trägerfilamente können erfindungsgemäß zunächst selbst zu einem oder mehreren Garnen versponnen werden und dann mit dem Bändchen verzwirnt werden, oder aber als einzelne Filamente direkt mit dem Bändchen zu einem Garn versponnen werden.

Ebenfalls ist es möglich, dass retroreflektierende Garn insbesondere mit anderen retroreflektierenden Garnen zu verzwirnen.

Des weiteren offenbart die Erfindung eine Verwendung eines Garns oder Zwirns hergestellt nach Anspruch 13 als sichtbare Naht für die Oberfläche eines Innen- verkleidungsteil eines Automobils.

Eine derartige Naht lässt sich funktionell einsetzen, beispielsweise um zwei aneinandergrenzende Dekorschichten des Innenverkleidungsteils zu fixieren, oder aber auch rein optisch als Ziernaht. Auf diese Weise lässt sich das Verkleidungsteil mit verschied- nen Designeffekten ausstatten, hervorzuheben ist allerdings auch der Sicherheitsaspekt einer derartigen Verwendung eines erfindungsgemäßen Garns oder Zwirns, insbesondere als Nähte in einer Türinnen- Verkleidung.

Im Folgenden wird außerdem eine zweite Ausführungs- form der Erfindung, welche nämlich eine retroreflek- tierende Folie verwendet, näher beschrieben.

Die Erfindung schafft außerdem ein Innenverklei- dungsteil eines Fahrzeugs mit zumindest bereichsweise reflektierender Oberfläche, enthaltend eine Trägerschicht und eine Außenschicht, wobei die Außen- schicht zumindest bereichsweise eine Folie aufweist, die von außen sichtbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie zumindest teilweise retroreflektie- rend ist.

Aufgrund ihrer Flexibilität bzw. ihrer Formbarkeit lässt sich eine retroreflektierende Folie an nahezu

beliebige Konturen des Innenverkleidungsteils anpassen. Daher können fast sämtliche Bereiche des Innenverkleidungsteils mit einer derartigen Folie sicht- seitig ausgestattet sein. Auch können mit einer Fo- lie große Flächen abgedeckt werden.

Im Gegensatz dazu sind beispielsweise Katzenaugen aufgrund ihrer Steifheit und Sperrigkeit nur in wesentlich beschränkterem Rahmen einsetzbar. Auch ist das Rückstrahlverhalten von Katzenaugen im Vergleich zu den heute herstellbaren retroreflektierenden Folien weniger effektiv.

Des Weiteren lässt sich die retroreflektierende Fo- lie als Bestandteil des Innenverkleidungsteils im Herstellungsverfahren direkt integrieren. Ein Beispiel hierfür ist das übliche Verfahren zur Herstellung eines Innenverkleidungsteils durch ein Spritzgussverfahren, wobei eine retroreflektierende Folie mit dem Spritzgussteil verbunden werden kann, indem die Folie in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt wird und mit dem Trägermaterial hinterspritzt wird. Alternative Verfahren, um die Folie mit einer Trägerschicht bzw. Zwischenschichten zu verbinden, sind Spritzpressen, Hinterspritzpressen, Gießhautverfahren, Niederdruck-Spritzgießen, Kaskaden-Spritzgießen oder Kaschieren, insbesondere Laminieren.

Bei Katzenaugen dagegen ist es üblich, diese nach- träglich an dem Innenverkleidungsteil zu befestigen, beispielsweise einzuclipsen, aufzukleben oder festzuschrauben.

Eine retroreflektierende Folie lässt sich zum einen als Designelement, beispielsweise in Form von Zier- leisten, zur Erzeugung metallischer Oberflächen oder zur Realisierung eines Tag/Nacht-Designs, verwenden,

insbesondere aber unter den Gesichtspunkten der Verkehrssicherheit einsetzen. So bietet sich insbesondere eine Türverkleidung für die Ausstattung mit einer retroreflektierenden Folie an, um die Erkennbar- keit von geöffneten Türen auch bei schlechten Sicht- Verhältnissen im Straßenverkehr zu erhöhen. Da sich nahezu beliebige Bereiche des Innenverkleidungsteils mit einer Außenschicht aus einer retroreflektierenden Folie gestalten lassen, können für die Anbrin- gung der Folie die geeignetesten Bereiche gewählt werden. Beispielsweise ist es möglich, Kartentasche, Armauflage, Türöffner, Türbrüstungen, Türinserts, oder Haltegriff der Türverkleidung mit einer retroreflektierenden Folie als Oberfläche herzustellen.

Katzenaugen hingegen besitzen dagegen höchstens eingeschränkt die dekorativen Eigenschaften einer Folie.

Dadurch, dass das retroreflektierende Element als Folie in das Innenverkleidungsteil integriert ist, können zudem störende Kanten oder Vorsprünge in der Oberfläche des Verkleidungsteils, wie sie beispielsweise entstehen würden, wenn man ein zusätzliches Bauelement anbringen würde, vermieden werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die retroreflektierende Folie an der sichtseitigen Außenfläche in einer Trägerschicht eingebettete Glaskörper wie Glaskugeln oder -prismen aufweist .

Der retroreflektierende Effekt wird durch die geeignete Brechung bzw. Reflektion des einfallenden Lichts erreicht. Körper, mit denen sich ein derartiger Effekt erreichen lässt, sind beispielsweise oben angegebene Glaskugeln. Auch durch eine prismatische Form der Oberfläche, beispielsweise durch Prismenprägungen in geeigneten Kunststoffen, kann eine Retroreflexion erzeugt werden.

Vorzugsweise befindet sich an der Rückseite der Glaskörper, sei es direkt an der Oberfläche der Glaskörper oder durch ein oder mehrere transparente Schichten getrennt, eine Reflexionsschicht. In Verbindung mit den Glaskörpern wird hierdurch die retroreflektierende Eigenschaft einer derartigen Folie erreicht. Als Reflexionsschicht bietet sich beispielsweise ein Metallfilm oder eine Metallbeschich- tung an .

Vorzugsweise sind die Glaskörper nach außen von einer transparenten Deckschicht abgedeckt.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die retroreflektierende Folie eine Dicke von 0 , 1 mm bis 1,5 mm aufweist.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen Trägerschicht und Außenschicht (mit retroreflektierender Schicht) eine Zwischenschicht angeordnet ist.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zwischenschicht eine Folie, eine Schaumschicht und/oder ein Gewirke, Gewebe oder Vlies aufweist.

Eine wichtige Aufgabe der Zwischenschicht ist die Funktion als Sperrschicht zwischen Träger und retro- reflektierender Folie während des Herstellungsprozesses des Innenverkleidungsteils . üblicherweise werden die Verkleidungsteile mittels eines Spritzgussprozesses hergestellt. Allerdings hat sich herausgestellt, dass beim direkten Hinterspritzen der retroreflektierenden Folie aufgrund des hohen Drucks während des Spritzgussprozesses die retroreflektie- rende Folie in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Durch den Einsatz einer Zwischenschicht lässt sich zum einen der Druck, der auf die Folie während des Spritzgussprozesses wirkt, reduzieren, sowie der direkte Kontakt von heißem Trägermaterial und Folie verhindern. Insbesondere wenn die retroreflektieren- de Folie selbst eine Deckschicht aufweist, die die Glaskörper schützt, lassen sich Innenverkleidungsteile mit einer retroreflektierenden Folie als Außenschicht mit einwandfreier Qualität herstellen.

Des Weiteren lassen sich mit einer Zwischenschicht die haptischen Eigenschaften des Innenverkleidungsteils verändern. So kann beispielsweise die Zwischenschicht eine Schaumschicht enthalten.

Als Zwischenschicht bietet sich eine einschichtige Zwischenschicht als auch zweischichtige Zwischenschichten an.

Für eine einschichtige Zwischenschicht wäre eine Folie, ein Vlies oder eine Schaumlage bevorzugt.

Eine zweischichtige Zwischenschicht würde bevorzugt eine Schaumschicht, sowie ein Gewebe, Gewirke oder Vlies beinhalten. Ein zweischichtiger Aufbau der

Zwischenschicht ist insbesondere dann sinnvoll, wenn

die Haftung zwischen Trägerschicht und Schaumschicht problematisch ist, beispielsweise falls die Schaumschicht ein PUR-Schnittschaum ist, und die Trägerschicht aus einem Polyolefin besteht. In diesem FaI- Ie bewirkt die Fasereigenschaft des Gewirkes, Gewebes oder Vlieses durch Verkrallung eine gute Verbindung zwischen Schaum und Trägerschicht.

Ist die Zwischenschicht einschichtig, so besitzt sie vorzugsweise eine Dicke von 0,5 mm bis 2 mm. Ist die Zwischenschicht zweischichtig, so besitzt sie vorteilhafterweise eine Dicke von 2 mm bis 5 mm, wobei hiervon das Gewirke, Gewebe oder Vlies eine Dicke von 0,3 mm bis 1 mm, falls vorhanden, aufweist.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die retroreflektierende Folie auf ihrer Sichtseite zumindest bereichsweise eine Narbung aufweist .

Eine derartige Narbung lässt sich insbesondere durch In-Mold-Graining (IMG) einbringen, d.h., das Werkzeug, in dem die Folie weiterverarbeitet wird, beispielsweise ein Spritzgusswerkzeug, in dem die Folie mit der Trägerschicht hinterspritzt wird, weist an seine Werkzeugoberfläche eine Narbung auf, die im Verfahren in die Oberfläche der Folie eingeprägt wird.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Trägerschicht einen Kunststoff, vorzugsweise Polyolefine, insbesondere Polypropylen sowie ABS, POM, PC/ABS oder einen Naturstoff aufweist.

Derartige Materialien sind geeignet, um die notwendige mechanische Steifigkeit der Trägerschicht und somit des Verkleidungsteils zu gewährleisten. Insbesondere können diesen Materialien Zusatzstoffe, bei- spielsweise Mineralien wie Talkum, oder Fasern wie Glasfasern oder Holzfasern, zugefügt sein.

Des Weiteren offenbart die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungsteils mit reflek- tierender Oberfläche, enthaltend die Schritte:

a) Einlegen einer retroreflektierenden Folie in eine Spritzgussform;

b) Hinterspritzen oder Hinterspritzprägen des Gewebes mit einer spritzfähigen Masse, vorzugsweise mit einer Kunststoffmasse .

Grundsätzlich gelten für die oben genannte textile Variante sowie für die Folie gleiche mögliche Dekoraufbauten und auch Herstellungsverfahren. Bei der Folie tritt jedoch noch eine weitere Herstellungsvariante (In-Mould-Graining) hinzu.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass vor dem Spritzprägen eine Zwischenschicht auf die Rückseite der Folie angeordnet wird.

Materialien und Aufbau einer derartigen Zwischen- schicht wurden schon weiter oben erwähnt. Vorzugsweise wird die Zwischenschicht auf die Rückseite der retroreflektierenden Folie laminiert, insbesondere kaschiert .

Besonders vorteilhaft ist es, eine retroreflektie- rende Folie, deren retroreflektierende Eigenschaft

auf Glaskörpern beruht, mit einer auf der Rückseite angeordneten Zwischenschicht zu hinterspritzprägen. Da beim Hinterspritzprägen ein geringerer Druck auf die Folie ausgeübt wird als beim Hinterspritzen, wird die Folie in diesem Verfahren weniger beansprucht, wodurch das Risiko von Schäden gesenkt wird.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfah- rens sieht vor, dass während des Hinterspritzprägens eine Narbung in die sichtseitige Oberfläche der retroreflektierenden Folie eingebracht wird.

Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die retro- reflektierende Folie eine verformbare Deckschicht aufweist. Auch kann die retroreflektierende Folie mit einer zusätzlichen transparenten Schicht überzogen werden, die die Narbung aufnehmen kann. Vorzugsweise besitzt diese Deckschicht bzw. transparente Schicht eine mittlere Dicke von 0,01mm bis 0,05mm und besteht aus PC (Polycarbonat) oder PMMA (PoIy- mehtylmethacrylat) . Insbesondere kann die Folie vorgewärmt werden, um das Einbringen der Narbung zu erleichtern.

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen, welche mit mehreren Figuren dargestellt sind, näher erläutert.

Dabei zeigt:

Fig. 1 den Aufbau eines ersten erfindungsgemäßen Verkleidungsteils ,

Fig. 2 den Aufbau eines zweiten erfindungsgemäßen Verkleidungsteils,

Fig . 3 und Fig. 4 weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Verkleidungsteils, und

Fig. 5 einen Versuchsaufbau zur Messung der Retroreflexion .

Fig. 1 zeigt den Aufbau eines ersten erfindungsgemä- ßen Verkleidungsteils mit zumindest bereichsweise reflektierender Oberfläche.

Das Innenverkleidungsteil enthält eine Trägerschicht 3a und eine Außenschicht Ia, wobei die Außenschicht Ia zumindest bereichsweise ein Gewebe aufweist, das von außen sichtbar ist, wobei das Gewebe zumindest teilweise ein retroreflektierendes Garn enthält. Alternativ oder zusätzlich kann das Gewebe auch ein einfach reflektierendes Garn, oder aber auch einen Zwirn enthalten.

Das Garn, aus dem das Gewebe Ia hergestellt ist, weist mehrere miteinander versponnene Filamente auf, wobei die Filamente zumindest teilweise retroreflek- tierend sind. In diesem Ausführungsbeispiel liegt der Anteil der retroreflektierenden Filamente bei 15%. Alternativ können natürlich auch einfach reflektierende Filamente eingesetzt werden.

Die nichtreflektierenden Filamente des erfindungsgemäßen Garns bestehen aus Kunststoff, hier aus Polypropylen. Bevorzugte Alternativen sind Polyester, PES, PE oder PA.

Die retroreflektierenden Filamente sind retroreflek- tierende Bändchen, welche aus einer retroreflektie-

renden Folie geschnitten wurden. Die retroreflektie- renden Bändchen weisen an ihren beiden Außenseiten eine Trägerschicht aus Metall, hier Aluminium, auf, in die Glaskügelchen zur Hälfte eintauchen. Außen- seitig werden die Glaskörper durch eine transparente Deckschicht abgedeckt . Die Bändchen haben in diesem Ausführungsbeispiel eine Breite von 0,2 mm bis 2 mm und eine Dicke von 0,1 mm bis 1 mm.

Die Trägerschicht 3a besteht in diesem Fall aus Polypropylen mit einem Zusatz an Talkum von 10 bis 25 Gew.-%. Die Dicke der Trägerschicht beträgt etwa 2 mm bis 3 mm.

Zwischen Trägerschicht 3a und Außenschicht Ia ist eine Zwischenschicht 2a angeordnet. Diese Zwischenschicht 2a selbst ist einschichtig, so dass das Verkleidungsteil insgesamt dreischichtig ist.

Die Zwischenschicht besteht in diesem Fall aus einem PP-Schaum. Dies gewährleistet die gute Verbindung zwischen dem PP-Träger und der Außenschicht Ia.

Hergestellt werden kann das erfindungsgemäße Ver- kleidungsteil nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.

In einem ersten Schritt wird die Zwischenschicht auf das Gewebe laminiert . Die Außenschicht Ia mit der verbundenen Zwischenschicht 2a wird danach in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt. In dem Spritzgusswerkzeug wird der zweischichtige Verbund mit dem Trägermaterial hinterspritzgeprägt . Nach dem Abkühlen kann das Bauteil entnommen werden.

Fig. 2 zeigt einen Aufbau eines zweiten erfindungsgemäßen Verkleidungsteils.

Das Innenverkleidungsteil weist eine Außenschicht Ib und eine Trägerschicht 3b auf . Die Außenschicht Ib besteht aus einem Gewebe, welches in Analogie zum ersten Ausführungsbeispiel ein retroreflektierendes Garn aufweist.

Des Weiteren befindet sich zwischen Außenschicht Ib und Trägerschicht 3b eine Zwischenschicht 2b.

Die Zwischenschicht 2b besteht aus einer unter dem Gewebe Ib angeordneten Schaumschicht 5b mit einer Dicke von etwa 0,8 mm bis 1 mm und einem zwischen Schaumschicht 5b und Trägerschicht 3b angeordneten Vlies, hier ein Nadelvlies 4b, mit einer Dicke von 0,3 mm bis 1 mm. Das Verkleidungsteil ist somit vierschichtig .

Die Schaumschicht 5b besteht in diesem Fall aus PUR- Schaum. Das Nadelvlies 4b besteht aus PES-Fasern. Die Trägerschicht 3b besteht aus Polypropylen mit einem Anteil von 15 Gew.-% Langglasfasern.

Das erfindungsgemäße Innenverkleidungsteil kann ins- besondere mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden.

Zunächst wird das Gewebe mit einem Schnittschaum 5b und einem Vlies 4b laminiert. Dieses Verbundteil wird folgend in ein Spritzgusswerkzeug gelegt und dort hinterspritzt. Nach genügendem Abkühlen kann das Bauteil dem Spritzgusswerkzeug entnommen werden. Alternativ ist auch ein Hinterspritzprägeverfahren möglich.

Das erfindungsgemäße Garn oder der Zwirn lässt sich nicht nur in Verbindung mit einem Gewebe verwenden. Besonders vorteilhaft ist auch die Verwendung eines derartigen Garns oder Zwirns für die Erzeugung einer sichtbaren funktionellen Naht oder Ziernaht auf der Oberfläche eines Innenverkleidungsteils eines Fahrzeugs, beispielsweise an der Oberfläche einer Türinnenverkleidung .

Fig. 3 zeigt den Aufbau eines ersten erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils eines Fahrzeugs mit zumindest bereichsweise reflektierender Oberfläche.

Das Innenverkleidungsteil enthält eine Trägerschicht 3a 1 und eine Außenschicht Ia 1 . Die Außenschicht Ia 1 , die die Sichtseite des Innenverkleidungsteils bildet, wird in diesem Falle von einer retroreflektie- renden Folie gebildet.

Die retroreflektierende Folie Ia 1 weist an der sichtseitigen Außenfläche in eine Trägerschicht eingebettete Glaskörper, in diesem Fall Glaskugeln, auf. Die Glaskugeln sind rückseitig mit einem Metallfilm beschichtet. Abgedeckt werden die Glasku- geln durch eine transparente Deckschicht aus PC, eine der möglichen Alternativen wäre aber auch PMMA, PP oder Harz .

Die retroreflektierende Folie besitzt eine Dicke im Bereich von 0,1 bis 1,5 mm.

Die Trägerschicht ist in diesem Ausführungsbeispiel Polypropylen, welchem Talkum zugesetzt ist. Die Dicke der Trägerschicht liegt im Bereich von lmm bis 4mm.

Zwischen Trägerschicht 3a 1 und Außenschicht Ia 1 ist eine Zwischenschicht 2a angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel besteht die Zwischenschicht aus einer Lage TPO-Schaum mit einer Dicke im Bereich von lmm bis 4mm. Alternativ wäre hier auch eine Folie, beispielsweise eine TPO-Folie, einsetzbar.

Des Weiteren weist die Oberfläche des Innenverklei- dungsteils eine Narbung 6 auf. Diese Narbung 6 ist in die Deckschicht eingebracht, welche die Glaskörper sichtseitig abdeckt.

Das erfindungsgemäße Verkleidungsteil wird hergestellt, indem zunächst die retroreflektierende Folie mit einer Lage TPO-Schaum laminiert wird. Dieser

Verbund wird dann in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt. Im Spritzgusswerkzeug wird der Verbund mit einer die Trägerschicht bildenden Masse hinterspritz- geprägt .

Des Weiteren weist das Spritzgusswerkzeug an der O- berflache, an der die retroreflektierende Folie anliegt, eine Narbung auf. Während des Spritzgussprozesses wird diese Narbung aufgrund des hohen Drucks in die Oberfläche der retroreflektierenden Folie eingeprägt .

Fig. 4 zeigt den Aufbau eines zweiten erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils .

Das Innenverkleidungsteil weist eine Außenschicht Ib 1 , welche von einer retroreflektierenden Folie gebildet wird, und eine Trägerschicht 3b 1 auf. Die Trägerschicht 3b 1 besteht hier aus PP mit einer Di- cke von 2,5 mm.

Zwischen Außenschicht Ib 1 und Trägerschicht 3b 1 ist eine Zwischenschicht 2b' angeordnet. Diese Zwischenschicht 2b 1 umfasst eine Schaumschicht 4', welche rückseitig der retroreflektierenden Folie Ib 1 ange- ordnet ist, sowie ein Vlies 5', welches sich zwischen Schaumschicht 4' und Trägerschicht 3b 1 befindet. Die Schaumschicht 4' ist in diesem Fall ein PUR-Schnittschäum mit einer Dicke von lmm bis 4mm. Das Vlies 5' ist ein Nadelvlies aus PES (Polyether- sulfon) -Fasern mit einer Stärke im Bereich von 0,5mm bis 2mm. Das Vlies 5' ist mit der Schaumschicht 4' und der Trägerschicht 3' durchdrungen, wodurch es eine gute Verbindung zwischen diesen beiden Schichten ermöglicht.

Dieses Verkleidungsteil lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellen. Zunächst wird die retroreflektierende Folie mit der Schaumlage 4 ' und dem Vlies 5' laminiert. Dieser Verbund wird dann in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt. In dem Spritzgusswerkzeug wird der Verbund hinterspritzt. Nach genügendem Abkühlen kann das Bauteil dem Werkzeug entnommen werden.

Fig. 5 zeigt einen beispielhaften Versuchsaufbau zur Ermittlung lichttechnischer Werte retroreflektieren- der Materialien.

Hierbei ist mit 7 eine alte Anordnung (Goniometer) gezeigt, das Bezugszeichen 8 bezeichnet die Richtung der entsprechenden Probe nach oben hin und die Probenebene ist mit dem Bezugszeichen 9 angegeben. Außerdem gibt es einen Verdrehungswinkel ε sowie einen Anleuchtungswinkel P 1 bzw. ß 2 .

Im übrigen ist ein Beobachtungswinkel α gezeigt. Die Probennormale wird mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet .

Eine Ausführungsform der Erfindung zeigt ein retro- reflektierendes Material, welches bei einem Beobachtungswinkel α von 0,2° und einem Anleuchtungswinkel P 1 von -4° einen typischen Wert R A nach ASTM E 809 von 500 hat, minimal jedoch R A ≥300. Entsprechend ist bei einem Beobachtungswinkel von 0,33° und einem Anleuchtungswinkel P 1 von +5° ein typischer R A -Wert von 330, minimal jedoch von R A =250 gegeben. Diese Werte wurden jeweils nach der ASTM E 809 ermitteln Der Abstand der Probe (vorzugsweise einer Fahrzeugtür) zur Messanordnung bzw. zur Beleuchtung betrug im Versuchsaufbau gleichermaßen vorzugsweise etwa 20 m.

Ein erfindungsgemäßes Innenverkleidungsteil mit einer Fläche von 50x50 mm 2 und einer Anzahl von 380 reflektierenden Pixeln erreichte auf einer Fahrzeugtür, welche 70° geöffnet war (70° entspricht dem Winkel gegenüber der Probennormalen) bei einer Lichtaufbringung von 166xlO ~2 cd einer Dichte von 664xlO "4 cd/m 2 . Hierbei handelt es sich um einen her- ausragenden Wert, welcher teilweise sogar aktive e- lektrische Leuchten übertrifft.

Beispielhaft wird ein erfindungsgemäßes Gewebe, welches als retroreflektierendes Dekor auf Innenver- kleidungsteilen darstellen kann, nochmals näher erläutert.

Die statische Dehnung nach DIN 53360 beträgt vorzugsweise in Längsrichtung (Kette) zwischen 10 und 20%, vorzugsweise 13,9%. Dieselbe Angabe soll in

Querrichtung (Schuss) zwischen 5 und 10%, vorzugsweise 8,2% betragen.

Die bleibende Dehnung nach DIN 53360 soll in Längs- und in Querrichtung jeweils 1 bis 4%, vorzugsweise 2% betragen.

Die Reibechtheit (trocken sowie nass) soll nach DIN EN ISO 1 05-X12 zwischen 3 und 7, vorzugsweise 4 bis 5 betragen.

Die Verschleißfestigkeit nach DIN EN ISO 12947 soll nach Martindale größer als 50000 sein, nach Schopper (PV3908) größer als 1000.

Für das Brennverhalten (Längsrichtung/Kette bzw. Querrichtung/Schuss) soll nach MVSS 3020 mm/min jeweils gegeben sein.

Der Oberflächenwiderstand nach DIN 54345 Teil 1 sollte zwischen 0,5 und 9XlO "11 , vorzugsweise 1,8XlO 11 ω betragen.

Für Foggingverhalten nach DIN 75201-B soll 0,1 bis 0,3 mg, vorzugsweise 0,22 mg gegeben sein.