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Title:
INTERRUPTION OF MEASURED VARIABLE ANALYSES IN AN AUTOMATIC WATER SOFTENING SYSTEM WHEN DEFINED OPERATING SITUATIONS ARE PRESENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/025697
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a water softening system (1) comprising – an automatically adjustable blending device for mixing a blended water flow V(t)Verschnitt from a first, softened partial flow V(t)teil1weich and a second partial flow V(t)teil2roh conducting untreated water, and comprising – an electronic control device (11), the control device (11) correcting the adjustment position of the blending device by means of one or more experimentally determined instantaneous measured variables such that the water hardness in the blended water flow V(t)verschnitt is set to a prescribed target value (SW), characterized in that the control device (11) ignores at least one of the one or more instantaneous measured variables for correcting the adjustment position of the blending device in one or more defined operating situations, and assumes in place thereof the latest valid corresponding measured variable prior to the occurrence of the defined operating situation, or a standard value for the corresponding measured variable stored in the electronic control device (11). The method according to the invention can reduce the wear of the automatically adjustable blending device and improve the reliability of setting the water hardness of the blended water.

Inventors:
SOECKNICK RALF (DE)
NEIDHARDT KLAUS (DE)
HAUG ALEXANDER (DE)
MELCHER SIEGFRIED (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/001154
Publication Date:
March 11, 2010
Filing Date:
August 13, 2009
Export Citation:
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Assignee:
JUDO WASSERAUFBEREITUNG (DE)
SOECKNICK RALF (DE)
NEIDHARDT KLAUS (DE)
HAUG ALEXANDER (DE)
MELCHER SIEGFRIED (DE)
International Classes:
B01J49/00; B01J47/14; C02F1/00; C02F1/42; G05D21/02
Domestic Patent References:
WO2009071066A22009-06-11
Foreign References:
US20070215531A12007-09-20
EP0900765B12003-03-12
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer Wasserenthärtungsanlage (1) mit

- einer automatisch verstellbaren Verschneideeinrichtung zum Mischen eines Verschnittwasserstroms V(t)verschnitt aus einem ersten, enthärteten

Teilstrom V(t)teiiiweich und einem zweiten, rohwasserführenden Teilstrom

- einer elektronischen Steuereinrichtung (11), wobei die Steuereinrichtung (11) mittels einer oder mehrerer, experimentell bestimmter, momentaner Messgrößen die Verstellposition der Verschneideeinrichtung so nachregelt, dass die Wasserhärte im Verschnittwasserstrom V(t)verschnitt auf einen vorgegebenen Sollwert (SW) eingestellt wird,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuereinrichtung (11) in einer oder mehreren definierten Betriebssituationen mindestens eine der einen oder mehreren momentanen Messgrößen für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung ignoriert und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung (11) abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße ausgeht.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserenthärtungsanlage (1) einen Sensor im Rohwasserbereich der Wasserenthärtungsanlage (1) zur Bestimmung der momentanen Rohwasserhärte WHrOhmom sowie mindestens zwei Durchflussmesser (14, 17) zur direkten oder indirekten Bestimmung der momentanen Teilströme V(t)teiiiweichmom und V(t)teii2rohmom umfasst, und dass die Steuereinrichtung (11) in den definierten Betriebssituationen mindestens eine der momentanen Messgrößen WHrohmom, V(t)teinweichmom und V(t)teii2rohmom für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneidevorrichtung ignoriert und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung (11) abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße ausgeht.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor als ein Leitfähigkeitssensor (12) ausgebildet ist, welcher die momentane elektrische Leitfähigkeit LrOhmom des Rohwassers bestimmt, dass die Steuereinrichtung (11) aus der bestimmten, momentanen Leitfähigkeit LrOhmom des Rohwassers die momentane Rohwasserhärte

WHrohmom bestimmt, wobei die Steuereinrichtung (11) weiterhin aus der bestimmten momentanen Rohwasserhärte WHrOhmom ein momentanes Soll-Verhältnis der Teilströme V(t)teiiiweich und V(t)teii2roh bestimmt, mittels dessen sich im Verschnittwasserstrom V(t)verschnitt der vorgegebene Sollwert (SW) der

Wasserhärte einstellt, und wobei die Steuereinrichtung (11) die Verstellposition der Verschneideeinrichtung mittels der bestimmten, momentanen Teilströme V(t)teinweichmom und V(t)teii2rohmom auf das momentane Soll-Verhältnis nachregelt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (11) die Messgrößen für die beiden momentanen Teilströme V(t)teiiiweichmom und V(t)teii2rohmom nur gemeinsam ignoriert.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen sich das Verhältnis der Messgrößen V(t)teinweichmom zu V(t)teii2rohmom seit der letzten Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung um weniger als einen relativen Strömeänderungswert verändert hat, insbesondere wobei der relative Strömeänderungswert zwischen 2% und 10% beträgt.

6. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserenthärtungsanlage (1) einen Sensor (20) im

Verschnittwasserbereich der Wasserenthärtungsanlage (1) zur

Bestimmung der momentanen Verschnittwasserhärte WHVerschnittmom umfasst, und dass die Steuereinrichtung (11) in den definierten Betriebssituationen zumindest die momentane Messgröße WHverschnittmoπ\ für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneidevorrichtung ignoriert und stattdessen von der letztgültigen bestimmten Verschnittwasserhärte vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung (11) abgespeicherten Standardwert für die Verschnittwasserhärte ausgeht.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen die Zeiten einer Regeneration einer Enthärtungsvorrichtung (6) umfassen.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen das Unterschreiten einer Mindestdurchflussmenge und/oder das Überschreiten einer Höchstdurchflussmenge an einem Durchflussmesser (14, 17) umfasst.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen ein Härtedurchbruch an der Wasserenthärtungsanlage (1) vorliegt.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen eine Leckage an der Wasserenthärtungsanlage (1) oder einer etwaigen, dieser nachgeordneten Wasserinstallation festgestellt ist.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Teil der definierten Betriebssituationen die Steuereinrichtung (11) die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung ganz aussetzt, so dass der

Verschnittwasserstrom mit der letzten, vor Eintritt der definierten Betriebssituation eingestellten Verstellposition der Verschneideeinrichtung gemischt wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen eine experimentell bestimmte, momentane Wasserhärte, insbesondere eine momentane Rohwasserhärte WHroh mom oder eine momentane Verschnittwasserhärte WHverschnιttmom, außerhalb eines vorgegebenen Werteintervalls liegt, insbesondere wobei das Werteintervall 2°dH bis 50°dH umfasst.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen eine experimentell bestimmte, momentane

Wasserhärte, insbesondere eine momentane Rohwasserhärte WHr0hπ mom oder eine momentane Verschnittwasserhärte WHverschπittmom, sich seit der letzten Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung um weniger als einen vordefinierten Härtedifferenzwert verändert hat, insbesondere wobei der Härtedifferenzwert zwischen 0,2°dH und 2,0°dH beträgt.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserenthärtungsanlage (1) einen Leitfähigkeitssensor (12) im Rohwasserbereich zur Bestimmung der momentanen Leitfähigkeit des Rohwassers LrOhmom umfasst, und dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen sich die momentane Messgröße Lrohmom seit der letzten Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung um weniger als einen vordefinierten Leitfähigkeitsdifferenzwert verändert hat, insbesondere wobei der Leitfähigkeitsdifferenzwert zwischen 5 μS/cm und 50 μS/cm beträgt.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen unmittelbar vor einer beabsichtigten Auswertung einer oder mehrerer der momentanen Messgrößen nicht wenigstens eine Mindestmenge an Wasser durch die Wasserenthärtungsanlage (1) unterbrechungsfrei geflossen ist.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen unmittelbar vor einer beabsichtigten Auswertung einer oder mehrerer der momentanen Messgrößen nicht wenigstens für eine Mindestzeitdauer Wasser durch die Wasserenthärtungsanlage (1) unterbrechungsfrei geflossen ist.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserenthärtungsanlage (1) ein automatisch betätigbares Absperrventil unmittelbar hinter einem Zulauf (2) der Wasserenthärtungsanlage (1) umfasst, und dass die Steuereinrichtung (11) nach Feststellung einer Leckage das Absperrventil automatisch schließt, so dass der Wasserfluss durch die Wasserenthärtungsanlage (1) und eine etwaige an einem Auslass (3) der Wasserenthärtungsanlage (1) angeschlossene Wasserinstallation unterbrochen ist.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserenthärtungsanlage (1) weiterhin ein Vorratsgefäß (8) zur Bereitstellung von Regeneriermittellösung (7) sowie Mittel zur automatischen Durchführung einer Regeneration einer Enthärtungsvorrichtung (6) umfasst, und dass die Steuereinrichtung (11) in Abhängigkeit von den seit der letzten Regeneration der Enthärtungsvorrichtung (6) erfolgten Weichwasserentnahmen automatisch eine Regeneration der Enthärtungsvorrichtung (6) auslöst.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (11) in Abhängigkeit von den seit einer letzten ausgelösten Regeneration erfolgten Weichwasserentnahmen und einer oder mehreren, zughörigen, bestimmten Rohwasserhärten eine Restkapazität der Enthärtungsvorrichtung (6) ermittelt und bei deren

Erschöpfung automatisch eine Regeneration der Enthärtungsvorrichtung (6) auslöst.

20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (11) in einer oder mehreren definierten

Betriebssituationen mindestens eine der einen oder mehreren momentanen Messgrößen auch für die automatische Auslösung einer Regeneration der Enthärtungsanlage (6) ignoriert und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor Eintritt der Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung (11) abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße ausgeht.

21.Verfahren nach einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserenthärtungsanlage (1) einen Leitfähigkeitssensor (12) im

Rohwasserbereich aufweist , und dass eine Gesamthärte I des Rohwassers, die zur Steuerung des Regeneriervorgangs der Enthärtungsvorrichtung (6) verwendet wird, mittels einer ersten Kalibrierkennlinie (F1) aus der gemessenen Leitfähigkeit Lroh abgeleitet wird, und eine Gesamthärte Il des Rohwassers, die zur Steuerung der Verschneideeinrichtung verwendet wird, mittels einer zweiten Kalibrierkennlinie (F2) aus der gemessenen Leitfähigkeit LrOh abgeleitet wird.

22. Verfahren nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die aus der ersten Kalibrierkennlinie (F 1) abgeleitete Gesamthärte I zumindest abschnittsweise größer ist als die aus der zweiten Kalibrierkennlinie (F2) abgeleitete Gesamthärte II.

23. Wasserenthärtungsanlage (1) mit

- einer automatisch verstellbaren Verschneideeinrichtung zum Mischen eines Verschnittwasserstroms Vverschnitt(t) aus einem ersten, enthärteten Teilstrom V(t)teiiiweich und einem zweiten, rohwasserführenden Teilstrom

- einer elektronischen Steuereinrichtung (11), wobei die Steuereinrichtung (11) dazu ausgebildet ist, mittels einer oder mehrerer, experimentell bestimmter, momentaner Messgrößen die Verstellposition der Verschneideeinrichtung so nachzuregeln, dass die Wasserhärte im Verschnittwasserstrom auf einen vorgegebenen Sollwert (SW) eingestellt wird,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuereinrichtung (11) einen Speicher (11a) mit einer oder mehreren abgespeicherten, definierten Betriebssituationen umfasst, und dass die Steuereinrichtung (11) weiterhin dazu ausgebildet ist, bei Vorliegen einer der definierten Betriebssituationen mindestens eine der einen oder mehreren momentanen Messgrößen für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung zu ignorieren und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor

Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung (11) abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße auszugehen.

24. Verwendung einer Wasserenthärtungsanlage (1) nach Anspruch 23 in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22.

Description:
Aussetzen von Messgrößenauswertunqen in einer automatischen Wasserenthärtungsanlage bei Vorliegen von definierten Betriebssituationen

Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betrieb einer Wasserenthärtungsanlage mit - einer automatisch verstellbaren Verschneideeinrichtung zum Mischen eines

Verschnittwasserstroms V(t) ve rschnitt aus einem ersten, enthärteten Teilstrom

V(t)teinweich und einem zweiten, rohwasserführenden Teilstrom V(t)t β ii2roh, und mit

- einer elektronischen Steuereinrichtung, wobei die Steuereinrichtung mittels einer oder mehrerer, experimentell bestimmter, momentaner Messgrößen die Verstellposition der

Verschneideeinrichtung so nachregelt, dass die Wasserhärte im

Verschnittwasserstrom V(t) ve r sch nit t auf einen vorgegebenen Sollwert eingestellt wird. Eine nach einem solchen Verfahren betriebene Wasserenthärtungsanlage ist bekannt geworden durch die EP 0 900 765 B1.

Wasserenthärtung wird überall da eingesetzt, wo über die üblichen Versorgungssysteme (etwa das Trinkwassernetz) lediglich relativ hartes Wasser zur Verfügung steht, jedoch aus technischen Gründen oder Komfortgründen ein weicheres Wasser erwünscht ist.

Bei der Wasserenthärtung werden Enthärtungsvorrichtungen eingesetzt, die meist nach dem lonenaustauschverfahren arbeiten. Die im Wasser enthaltenen Härtebildner (Calcium- und Magnesium-Ionen) werden dabei in einem lonentauscherharz gegen Natrium-Ionen ausgetauscht. Bei Erschöpfung des lonentauscherharzes muss dieses regeneriert werden, etwa durch Spülung mit einer Salzsole.

Wird eine einfache Enthärtungsvorrichtung seriell vor eine Wasserinstallation geschaltet, so hat die nachfolgende Wasserinstallation vollenthärtetes Wasser zur Verfügung. Aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen ist es jedoch oft notwendig oder erwünscht, kein vollenthärtetes Wasser, sondern Wasser mit einer mittleren, jedoch eng definierten Wasserhärte zur Verfügung zu haben. Wasser mit einer zu niedrigen Wasserhärte kann zu Korrosionsproblemen in Leitungsinstallationen aufgrund fehlender oder schlechter Schutzschichtbildung führen, ist gesundheitlich (als Trinkwasser) aufgrund fehlender Mineralien weniger wertvoll und führt außerdem zu hohen Unterhaltskosten einer Wasserenthärtungsanlage wegen häufigen Regenerationen; andererseits kann eine zu hohe Wasserhärte aufgrund von Kalkablagerungen zur Beschädigung von Armaturen und technischen Geräten führen. Darüber hinaus gibt es auch technische Geräte, die ausschließlich oder jedenfalls bevorzugt mit einer eng definierten Wasserhärte betrieben werden; beispielsweise ist bei Waschmaschinen die optimale Waschmitte Imenge stark von der Wasserhärte abhängig. Aus der EP 0 900 765 B1 ist eine Wasserenthärtungsanlage mit vollautomatischer Verschneidung bekannt geworden. Ein Rohwasserstrom, welcher relativ hartes Wasser führt, wird auf einen ersten Teilstrom, der durch ein lonentauscherharz strömt, und einen zweiten Teilstrom in einer

Bypassleitung aufgeteilt. Nach der Enthärtung des ersten Teilstroms werden die Teiiströme wieder vereint (so genannte Verschneidung). Mittels eines Leitfähigkeitssensors wird die Härte des zufließenden Rohwassers bestimmt, und ein Verhältnis der Teilströme, welches über zwei Durchflussmesser bestimmt wird, wird über ein automatisch verstellbares Ventil als

Verschneideeinrichtung abhängig von der Rohwasserhärte nachgeregelt. Durch diese Wasserenthärtungsanlage kann ein Verschnittwasserstrom mit einer konstanten Wasserhärte auch bei schwankender Rohwasserhärte bereitgestellt werden.

Der Betrieb dieser bekannten Wasserenthärtungsanlage stellt jedoch hohe Anforderungen an die Verschleißfestigkeit der automatisch verstellbaren Verschneideeinrichtung. Bei Störungen an Bauteilen, die an der Verscheidungssteuerung mitwirken, können zudem stark vom Sollwert abweichende Wasserhärten im Verschnittwasser auftreten.

Aufgabe der Erfindung

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer Wasserenthärtungsanlage bereitzustellen, welches den Verschleiß an der automatisch verstellbaren Verschneideeinrichtung verringern und die Zuverlässigkeit der Einstellung der Wasserhärte des Verschnittwassers verbessern kann.

Kurze Beschreibung der Erfindung Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Steuereinrichtung in einer oder mehreren definierten Betriebssituationen mindestens eine der einen oder mehreren momentanen Messgrößen für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung ignoriert und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße ausgeht.

Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren erlaubt eine Differenzierung danach, ob die Auswertung einer momentanen Messgröße, welche die automatische Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung beeinflusst, gegenwärtig durchgeführt werden soll oder nicht. Soll die Auswertung nicht vorgenommen werden, so tritt an die Stelle der momentanen Messgröße entweder ein letztgültiger Wert der zughörigen Messgröße oder ein gespeicherter Standardwert (oder Ersatzwert). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass die ersatzweise Heranziehung eines älteren Wertes einer Messgröße oder eines gespeicherten Standardwertes die Wasserverschneid u ng zuverlässiger machen oder auch den Verschleiß an der Verschneideeinrichtung (einschließlich ihrer automatischen

Betätigungssysteme) verringern kann. Ein erfindungsgemäßer gespeicherter Standardwert für eine Messgröße kann fest in der Steuereinrichtung programmiert sein, oder auch im laufenden Betrieb der Wasserenthärtungsanlage gelegentlich aktualisiert werden (manuell oder auch automatisch).

Die Auswertung der momentanen (direkt oder indirekt sensorisch ermittelten) Messgröße unterbleibt erfmdungsgemäß in bestimmten, definierten Betriebssituationen. Diese Betriebssituationen werden vor Inbetriebnahme der Wasserenthärtungsanlage festgelegt und typischerweise in der elektronischen Steuereinrichtung hinterlegt (programmiert). Eine hinterlegte Betriebssituation umfasst dabei sowohl das Kriterium (oder die Kriterien), wann diese Betriebssituation vorliegt, als auch die Festlegung der zu ignorierenden Messgröße und die ersatzweise heranzuziehende Messgröße. Definierte Betriebssituationen können im Rahmen der Erfindung nach Bedarf in Hinblick auf die Ausstattung und Funktionalitäten der betriebenen Wasserenthärtungsanlage festgelegt und eingerichtet werden.

Ein wichtiger Fall, für den eine definierte Betriebssituation erfindungsgemäß eingerichtet werden kann, besteht darin, dass eine momentanen Messgröße, wie sie der elektronischen Steuereinrichtung vorliegt, nicht vertrauenswürdig ist. Dies kann zum Beispiel die Folge eines Defekts an einer Messeinrichtung (Wasserhärte-Sensor, Durchflussmesser, etc.) sein. Ein nicht vertrauenswürdiger Wert kann beispielsweise daran erkannt werden, dass er außerhalb eines vordefinierten Wertebereichs liegt, oder dass die Werte zeitlich stark schwanken. Ein nicht vertrauenswürdiger Wert kann auch durch zusätzliche Sensoren, die mit der elektronischen Steuereinheit verbunden sind und nicht die Messgröße selbst überwachen, erkannt werden. Eine Verschneidungssteuerung basierend auf einer nicht vertrauenswürdigen Messgröße führt im Allgemeinen dazu, dass die Verschnittwasserhärte weit vom Sollwert abweichen kann. Durch Ersatz der nicht vertrauenswürdigen Messgröße im Rahmen der Erfindung kann die Abweichung der Verschnittwasserhärte vom Sollwert hingegen im Allgemeinen gering gehalten werden.

Ein weiterer wichtiger Fall, für den eine definierte Betriebssituation erfindungsgemäß eingerichtet werden kann, besteht darin, dass der Wert einer momentanen Messgröße sich seit einer letzten Nachregelung der Verstellposition nur geringfügig verändert hat, so dass die Verschnittwasserhärte ebenfalls nur geringfügig verändert sein kann. In dieser Situation kann durch die vorliegende Erfindung eine Nachregelung

(mechanische Verstellung) der Verschneideeinrichtung verhindert werden. Typischerweise wird hierzu anstelle der kaum veränderten, momentanen Messgröße auf einen letztgültigen Wert für die entsprechende Messgröße (bei der letzten Nachregelung) zurückgegriffen; ohne eine veränderte Datenbasis braucht die elektronische Steuereinrichtung auch keine Verstellung der Verschneideeinrichtung anzusteuern. Dadurch wird die Häufigkeit von

Verstellungen der Verschneideeinrichtung insgesamt reduziert und somit der mechanische Verschleiß verringert.

Erforderlichenfalls wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung während der definierten Betriebssituationen eine (in der Regel unwesentliche und vorübergehende) Abweichung der Verschnittwasserhärte vom Sollwert hingenommen.

Der vorgegebene Sollwert der Verschnittwasserhärte kann ein einzelner Härtezielwert oder auch ein Härtezielwert-Intervall sein, bei dessen Verlassen eine Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung erfolgt.

Typische momentane Messgrößen, die die Steuereinrichtung zur Nachregelung der Verstellposition auswertet (und gegebenenfalls erfindungsgemäß ignoriert), sind beispielsweise die momentane Rohwasserhärte WH roh mom , die momentane Verschnittwasserhärte WH ve rschnitt mom , der momentane erste Teilstrom V(t)teiiiweich mom , der momentane zweite Teilstrom V(t) t eii2roh mom - der momentane gesamte Rohwasserstrom V(t) rO hges mom - auch kurz bezeichnet als V(t) rO h mom , und der momentane Verschnittwasserstrom V(t) V erschnitt mom - Momentane Messgrößen werden typischerweise mit (und in) der Wasserenthärtungsanlage experimentell bestimmt.

Eine Wasserhärtebestimmung mit einem Sensor erfolgt im Rahmen der Erfindung in der Regel indirekt durch die Umrechnung eines physikalischen Messwerts (etwa einer Leitfähigkeit) in eine Wasserhärte innerhalb der elektronischen Steuereinrichtung. Zur Bestimmung von Rohwasserhärten haben sich Leitfähigkeitssensoren bewährt. Zur Bestimmung der Verschnittwasserhärte oder der Weichwasserhärte eignen sich als Sensor beispielsweise eine ionensensitive Elektrode oder ein Titrator.

Die Steuerung der Verschneideeinrichtung erfolgt vereinfacht anhand einer bestimmten momentanen Wasserhärte des Rohwassers WH r oh mom - Dabei wird auf die Anteile der beiden Teilströme am Verschnittwasser nur über die Einstellung der Verschneideeinrichtung geschlossen (die sich bei verschiedenen Einstellungen der Verschneideeinrichtung ergebenden Anteile der Teilströme müssen hierzu vorab bestimmt und in der elektronischen

Steuereinrichtung hinterlegt werden). Bei konstanten Druckverhältnissen an Zu- und Ablauf de Wasserenthärtungsanlage ist die Verschneidung für die meisten Anwendungen ausreichend genau. Alternativ können die Teilströme auch laufend im Betrieb experimentell bestimmt werden, wodurch eine höhere Regelungsgenauigkeit erreichbar ist.

Bei Steuerung der Verschneideeinrichtung mittels einer experimentell bestimmten, momentanen Wasserhärte des Verschnittwassers WH ver sch ni tt " 10 " 1 können Schwankungen der Anteile der Teilströme im Verschnittwasser, die sich bei identischer Einstellung der Verschneideeinrichtung aufgrund von

Schwankungen von Außenbedingungen (etwa der Druck des zulaufenden Rohwassers oder die Größe des Entnahmeflusses von Verschnittwasser) etwaig ergeben, ausgeglichen werden, und die Verschnittwasserhärte bleibt im Normalbetrieb besonders genau am Sollwert. Die Verstellposition der Verschneideeinrichtung wird in diesem Fall mittels der momentanen

Verschnittwasserhärte WH ver schnitt morT1 unmittelbar auf den Sollwert nachgeregelt.

Zusammenfassend schlägt die vorliegende Erfindung vor, bei Mischung eines (nicht verschwindenden) Verschnittwasserstroms in den definierten Betriebssituationen die Nachregelung der Verstellposition der

Verschneideeinrichtung auf Grundlage von in der Steuerung gespeicherten Werten für die mindestens eine Messgröße vorzunehmen. Dadurch wird die Auswertung bzw. Verwendung einer nicht vertrauenswürdigen, oder nur unerheblich veränderten momentanen Messgröße für die Nachregelung der Verstellposition vermieden. Die Aussetzung der Auswertung einer momentanen Messgröße kann erfindungsgemäß durch ein optisches und/oder akustisches Signal angezeigt werden.

Bevorzugte Varianten der Erfindung

Bevorzugt ist eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wasserenthärtungsanlage einen Sensor im Rohwasserbereich der Wasserenthärtungsanlage zur Bestimmung der momentanen Rohwasserhärte WH rOh mom sowie mindestens zwei Durchflussmesser zur direkten oder indirekten Bestimmung der momentanen Teilströme V(t) te inweich mom und V(t) t eii2roh mom umfasst, und dass die Steuereinrichtung in den definierten Betriebssituationen mindestens eine der momentanen Messgrößen WH rO h mom , V(t)teinweich mom und V(t) te ii 2 r o h mom für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneidevorrichtung ignoriert und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße ausgeht. Diese Ausführungsform kombiniert eine einfache Wasserhärtebestimmung im Rohwasserbereich mit der experimentellen (und damit genauer möglichen) Bestimmung der Teilströme im Betrieb. Bei indirekter Bestimmung (über Differenzbildung) eines oder mehrerer der Teilströme V(t) t eiiiweich mom und V(t) te ii2roh mom muss gegebenenfalls ein dritter Teilstrom V(t)t Θ ii 3s p ü i moπ \ welcher zum Regenerieren der Enthärtungsvorrichtung eingesetzt wird, mitberücksichtigt werden. In den definierten Betriebssituationen ist eine oder mehrere der momentanen Messgrößen nicht vertrauenswürdig oder deren Wert hat sich seit einer letzten Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung nur geringfügig verändert. Bei einer ganz besonders bevorzugten Weiterentwicklung dieser Variante ist vorgesehen, dass der Sensor als ein Leitfähigkeitssensor ausgebildet ist, welcher die momentane elektrische Leitfähigkeit L roh mom des Rohwassers bestimmt, dass die Steuereinrichtung aus der bestimmten, momentanen Leitfähigkeit Lroh mom des Rohwassers die momentane Rohwasserhärte vVH rO h mom bestimmt, wobei die Steuereinrichtung weiterhin aus der bestimmten momentanen Rohwasserhärte WH ro h morn ein momentanes Soll-Verhältnis der Teilströme V(t)tein weich und V(t)teii2roh bestimmt, mittels dessen sich im

Verschnittwasserstrom V(t) vers chni tt der vorgegebene Sollwert der Wasserhärte einstellt, und wobei die Steuereinrichtung die Verstellposition der Verschneideeinrichtung mittels der bestimmten, momentanen Teilströme V(t) te inweich mom und V(t) t eii2roh m ° m auf das momentane Soll-Verhältnis nachregelt. Diese Variante hat sich in der Praxis bewährt. Die Wasserhärte wird in der Regel mittels einer Kennlinie aus der Leitfähigkeit berechnet, oder anhand einer Zuordnungstabelle ausgelesen. Ebenso wird das Sollverhältnis der Teilströme in der Regel berechnet.

Bevorzugt ist weiterhin eine Weiterentwicklung der obigen Verfahrensvariante, bei der die Steuereinrichtung die Messgrößen für die beiden momentanen Teilströme V(t) te iiiweich mom und V(t) te ii2roh mom nur gemeinsam ignoriert. Dies sorgt dafür, dass vom letztgültigen (letzten vertrauenswürdigen) Verhältnis der Teilströme oder einem Standard-Verhältnis ausgegangen wird und vermeidet so größere Abweichungen der Verschnittwasserhärte vom Sollwert.

Eine andere, bevorzugte Weiterentwicklung sieht vor, dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen sich das Verhältnis der Messgrößen V(t) t e,ιiweich mom zu V(t) te ii2roh mom seit der letzten Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung um weniger als einen relativen Strömeänderungswert verändert hat, insbesondere wobei der relative Strömeänderungswert zwischen 2% und 10% beträgt. Hierdurch kann eine Verschleißverringerung der Verschneideeinrichtung durch weniger häufiges Nachregeln erreicht werden. Typische Verhältnisse von erstem und zweiten Teilstrom liegen im Bereich von 0,25 bis 3. Beträgt beispielsweise die Rohwasserhärte 12°dH (dH=Deutsche Härte), und es soll eine

Verschnittwasserhärte von 8°dH erreicht werden, so liegt das Soll-Verhältnis von Weichwasser (erster Teilstrom, mit Härte 0°dH) und Rohwasser (zweiter Teilstrom, mit Härte 12°dH) bei 1 :2 = 0,5. Bei der letzten Nachregelung wurde das tatsächliche, momentane Verhältnis von ersten und zweitem Teilstrom auf das Sollverhältnis 0,5 eingeregelt. Wenn sich nun das tatsächliche Verhältnis ändert (etwa in folge geänderter Strömungsverhältnisse bei geändertem Gesamt-Durchfluss), so erfolgt eine Nachregelung bei einem relativen Strömeänderungswert von beispielsweise 5% erst dann, wenn das tatsächliche Verhältnis auf 0,475 abgesunken oder auf 0,525 angestiegen ist (5% von 0,5 = 0,025).

Eine andere, vorteilhafte Verfahrensvariante sieht vor, dass die Wasserenthärtungsanlage einen Sensor im Verschnittwasserbereich der Wasserenthärtungsanlage zur Bestimmung der momentanen Verschnittwasserhärte WH ve rschnitt mom umfasst, und dass die Steuereinrichtung in den definierten Betriebssituationen zumindest die momentane Messgröße WH ve rs c hnitt mom , für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneidevorrichtung ignoriert und stattdessen von der letztgültigen bestimmten Verschnittwasserhärte vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung abgespeicherten Standardwert für die Verschnittwasserhärte ausgeht. In dieser Variante kann eine sehr exakte Verschnittwassereinstellung erfolgen, ohne dass der erste oder der zweite Teilstrom bestimmt zu werden brauchen. Die Verschnittwasserhärte kann unmittelbar mit dem Sollwert verglichen und die Verstellposition geeignet nachregelt werden. Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante umfassen die definierten Betriebssituationen die Zeiten einer Regeneration einer Enthärtungsvorrichtung. Wenn der erste oder zweite Teilstrom indirekt (über Differenzbildung, etwa mit dem Gesamt-Rohwasserstrom) bestimmt wird, und ein Spülstrom V(t) te ii3spüi durch die Enthärtungsvorrichtung, der typischerweise vom oder vor dem ersten Teilstrom abgezweigt wird, nicht erfasst wird, wird die indirekte Bestimmung der Teilströme inkorrekt und damit nicht vertrauenswürdig.

Ganz besonders bevorzugt ist eine Verfahrensvariante, bei der die definierten Betriebssituationen das Unterschreiten einer Mindestdurchflussmenge und/oder das Überschreiten einer Höchstdurchflussmenge an einem Durchflussmesser umfasst. In diesem Fall erfolgt typischerweise ein Ignorieren derjenigen Messgrößen, die von diesem Durchflussmesser abhängen (in der Regel V(t)teiiiweich mom und V(t) t eii2roh m ° m )- Die Auswertung der Durchflussmenge erfolgt bevorzugt nur in einem mittleren Arbeitsbereich des Durchflussmessers, insbesondere zwischen 1001/h und 2500 l/h, bevorzugt 150 l/h bis 1800 l/h, in welchem der Durchflussmesser zuverlässig und genau arbeitet; außerhalb liegende Werte werden als nicht vertrauenswürdig angesehen. Die Mindestdurchflussmenge entspricht typischerweise dem Anlaufwert des Durchflussmessers (oder auch geringfügig darüber); die Höchstdurchflussmenge entspricht typischerweise dem oberen Arbeitsbereich des Durchflussmessers (oder auch geringfügig darunter), oder auch (beim ersten Teilstrom) dem Nennvolumenstrom der Enthärtungsvorrichtung, oberhalb dessen die Enthärtung nur noch unvollständig erfolgt.

Bevorzugt ist auch eine Verfahrensvariante, bei der die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen ein Härtedurchbruch an der Wasserenthärtungsanlage vorliegt. Ein Härtedurchbruch liegt vor, wenn Enthärtungsvorrichtung erschöpft ist (etwa bei Salzmangel für die Regeneration), oder der Nennvolumenstrom der Enthärtervorrichtung überschritten wird. In diesem Fall kann der Sollwert des Verschnittwasserstroms nicht erreicht werden, und Verstellungen der Verschneideeinrichtung können zur Verringerung von Verschleiß unterbleiben. Zusätzlich kann ein vorliegender Härtedurchbruch durch ein optisches und/oder akustisches Signal angezeigt werden.

Bevorzugt ist weiterhin eine Verfahrensvariante, bei der die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen eine Leckage an der Wasserenthärtungsanlage oder einer etwaigen, dieser nachgeordneten Wasserinstallation festgestellt ist. Die Festestellung einer Leckage kann beispielsweise über Feuchtigkeitssensoren und/oder über untypische Strömungszustände, erschlossen aus den Messgrößen von Durchflussmessern, die bei der Bestimmung der momentanen Teilströme eingesetzt werden, erfolgen; untypische Strömungszustände umfassen beispielsweise sehr große absolute Durchflüsse (großes Leck, "Rohrbruch") oder lang andauernde, konstante, kleine Durchflüsse (kleines Leck bei sonst geschlossenen Armaturen, "tropfender Wasserhahn").

Besonders bevorzugt ist eine Verfahrensvariante, bei der in zumindest einem Teil der definierten Betriebssituationen die Steuereinrichtung die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung ganz aussetzt, so dass der Verschnittwasserstrom mit der letzten, vor Eintritt der definierten Betriebssituation eingestellten Verstellposition der Verschneideeinrichtung gemischt wird. In diesem Fall werden effektiv alle momentanen Messgrößen ignoriert. Dies vermeidet zuverlässig exotische Verstellpositionen der

Verschneideeinrichtung und trägt somit dazu bei, die Verschnittwasserhärte auch bei Störungen nahe beim Sollwert zu halten. Alternativ zur Aussetzung der Nachregelung können auch alle Messgrößen jeweils auf einen Standardwert gesetzt werden und eine entsprechende Verstellposition der Verschneideeinrichtung aufgesucht werden. Ganz besonders bevorzugt ist eine Verfahrensvariante, bei der die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen eine experimentell bestimmte, momentane Wasserhärte, insbesondere eine momentane Rohwasserhärte WH roh mom oder eine momentane Verschnittwasserhärte WH ve rschπitt mom , außerhalb eines vorgegebenen Werteintervalls liegt, insbesondere wobei das Werteintervall 2°dH bis 50°dH umfasst. Dadurch können Fehlfunktionen des Sensors, die abwegige (nicht vertrauenswürdige) Härtewerte liefern, erkannt und für die Nachregelung der Verschneideeinrichtung ignoriert werden. Bei einer Weichwasser- Härtebestimmung umfasst das Werteintervall einen Bereich beginnend bei 0° dH, also zum Beispiel 0°dH bis 50°dH. Die Fehlfunktion eines Sensors bzw. die Aussetzung der Auswertung der zugehörigen momentanen Messgröße für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung kann durch ein optisches und/oder akustisches Signal angezeigt werden.

Ebenfalls ganz besonders bevorzugt ist eine Verfahrensvariante, bei der die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen eine experimentell bestimmte, momentane Wasserhärte, insbesondere eine momentane Rohwasserhärte WH roh mom oder eine momentane Verschnittwasserhärte WH r sc hni tt mom > sich seit der letzten Nachregelung der Verstellposition der

Verschneideeinrichtung um weniger als einen vordefinierten Härtedifferenzwert verändert hat, insbesondere wobei der Härtedifferenzwert zwischen 0,2°dH und 2,0°dH beträgt. Dies vermeidet Verschleiß an der Verschneideeinrichtung durch häufiges Nachregeln. Es ist auch ein relativer Härtedifferenzwert möglich.

Bei einer bevorzugten Verfahrensvariante ist vorgesehen, dass die Wasserenthärtungsanlage einen Leitfähigkeitssensor im Rohwasserbereich zur Bestimmung der momentanen Leitfähigkeit des Rohwassers L r0 h mom umfasst, und dass die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen sich die momentane Messgröße L rOh mom seit der letzten Nachregelung der

Verstellposition der Verschneideeinrichtung um weniger als einen vordefinierten Leitfähigkeitsdifferenzwert verändert hat, insbesondere wobei der Leitfähigkeitsdifferenzwert zwischen 5 μS/cm und 50 μS/cm beträgt. Hierdurch wird ebenfalls der Verschleiß an der Verschneideeinrichtung reduziert. Es ist auch ein relativer Leitfähigkeitsdifferenzwert möglich.

Vorteilhaft ist weiterhin eine Verfahrensvariante, bei der die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen unmittelbar vor einer beabsichtigten Auswertung einer oder mehrerer der momentanen Messgrößen nicht wenigstens eine Mindestmenge an Wasser durch die

Wasserenthärtungsanlage unterbrechungsfrei geflossen ist. Dies erhöht die Messgenauigkeit (und damit Vertrauenswürdigkeit der Messgrößen) am Sensor und an den Durchflussmessern, insbesondere durch Vermeidung der Vermessung von abgestandenem Wasser, und die Vermeidung der Auslesung von noch anlaufenden, beweglichen Teilen. Eine typische Mindestmenge an Wasser liegt im Bereich von 250 ml bis 5 Liter, insbesondere bei ca. 1 Liter.

Ebenso vorteilhaft ist eine Verfahrensvariante, bei der die definierten Betriebssituationen Zeiten umfassen, in denen unmittelbar vor einer beabsichtigten Auswertung einer oder mehrerer der momentanen Messgrößen nicht wenigstens für eine Mindestzeitdauer Wasser durch die Wasserenthärtungsanlage unterbrechungsfrei geflossen ist. Dies erhöht in ähnlicher Weise die Messgenauigkeit (und damit Vertrauenswürdigkeit der Messgrößen) am Sensor und an den Durchflussmessern. Ein typischer Wert für die Mindestzeitdauer liegt im Bereich von 5 Sekunden bis 1 Minute, insbesondere bei ca. 10 Sekunden. Die Steuereinrichtung greift bevorzugt nur auf die momentanen Messgrößen zu, wenn zuvor ein bestimmtes Wasservolumen (Mindestmenge) und für eine bestimmte Zeit (Mindestzeitdauer) Wasser am Stück durch die Enthärtungsanlage geflossen ist. Bevorzugt ist auch eine Verfahrensvariante, die vorsieht, dass die Wasserenthärtungsanlage ein automatisch betätigbares Absperrventil unmittelbar hinter einem Zulauf der Wasserenthärtungsanlage umfasst, und dass die Steuereinrichtung nach Feststellung einer Leckage das Absperrventil automatisch schließt, so dass der Wasserfluss durch die

Wasserenthärtungsanlage und eine etwaige an einem Auslass (3) der Wasserenthärtungsanlage angeschlossene Wasserinstallation unterbrochen ist. Dadurch kann ein guter Wasserschadenschutz erreicht werden. Die Feststellung einer Leckage erfolgt beispielsweise über einen Feuchtigkeitssensor oder über die Feststellung untypischer Strömungszustände über die Durchflussmesser (vgl. oben).

Verfahrensvarianten betreffend eine Regenerationssteuerung

Bevorzugt ist auch eine Variante des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wasserenthärtungsanlage weiterhin ein Vorratsgefäß zur Bereitstellung von Regeneriermittellösung sowie Mittel zur automatischen Durchführung einer Regeneration einer Enthärtungsvorrichtung umfasst, und dass die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von den seit der letzten Regeneration der Enthärtungsvorrichtung erfolgten Weichwasserentnahmen automatisch eine Regeneration der Enthärtungsvorrichtung auslöst. In dieser Variante wird in die Steuerungsfunktionen der elektronischen Steuervorrichtung die Ansteuerung der Regeneration der Enthärtungsvorrichtung integriert. Typischerweise wird von einer immer gleichen Grundkapazität der Enthärtervorrichtung nach einer Regeneration ausgegangen, die bei einer zugrunde gelegten Rohwasserhärte einer bestimmten erzeugten Weichwassermenge entspricht. Im einfachsten Fall ist die zugrunde gelegte Rohwasserhärte vorprogrammiert (fest programmiert oder nur manuell abänderbar). Bei einer ganz besonders bevorzugten Weiterentwicklung dieser Variante ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von den seit einer letzten ausgelösten Regeneration erfolgten Weichwasserentnahmen und einer oder mehreren, zughörigen, bestimmten Rohwasserhärten eine Restkapazität der Enthärtungsvorrichtung ermittelt und bei deren Erschöpfung automatisch eine Regeneration der Enthärtungsvorrichtung auslöst. Durch diese Weiterbildung kann die Ansteuerung der Regeneration der Enthärtungsvorrichtung effizienter gestaltet werden.

Typischerweise wird von einer immer gleichen Grundkapazität der

Enthärtervorrichtung nach einer Regeneration ausgegangen, die bei einer zugrunde gelegten Rohwasserhärte einer bestimmten erzeugten Weichwassermenge entspricht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die für die Regenerationssteuerung zugrunde zu legende Rohwasserhärte bevorzugt über einen Sensor direkt oder indirekt empirisch ermittelt. Im einfachsten Fall wird nach Abschluss einer Regeneration die Rohwasserhärte (etwa zu Beginn der ersten Wasserentnahme) einmalig neu bestimmt und die erzeugbare Weichwassermenge für den laufenden Betriebszyklus (=die Zeit zwischen zwei Regenerationen) entsprechend aktualisiert. Die Aktualisierung der Weichwassermenge kann aber zur Vereinfachung unterbleiben, wenn die Änderung in der neu bestimmten Rohwasserhärte gegenüber der letzten zugrunde gelegten Rohwasserhärte unterhalb eines Änderungs-Grenzwerts bleibt. Typische Änderungs-Grenzwerte, unterhalb denen die Aktualisierung der Wassermenge unterbleibt, liegen im Bereich 0,5°dH bis 2,0°dH.

Zur Erhöhung der Genauigkeit der Bestimmung der Restkapazität können auch die verschiedenen Weichwasserentnahmen innerhalb eines Betriebszyklus mit den zughörigen, momentanen Rohwasserhärten gewichtet werden. Dabei kann meist ohne merklichen Genauigkeitsverlust eine einzige, zu Beginn einer jeden Weichwasserentnahme bestimmte Rohwasserhärte für eine gesamte restliche Wasserentnahme vereinfachend unterstellt werden. Die bei einer jeden Wasserentnahme jeweils verbrauchte Kapazität verringert die verbleibende Kapazität (Restkapazität) der Enthärtungsvorrichtung im laufenden Betriebszyklus. Alternativ kann aber auch mit aufwändigeren mathematischen Verfahren (etwa Faltungsverfahren) eine kontinuierliche Erfassung des Kapazitätsverbrauchs erfolgen, die auch Änderungen der Rohwasserhärte während einer einzelnen Wasserentnahme berücksichtigt.

Die Rohwasserhärte wird im einfachsten Fall mittels eines Sensors direkt im Rohwasserbereich bestimmt; es kann aber auch die Rohwasserhärte aus der momentanen Verschnittwasserhärte in Verbindung mit den momentanen Teilströmen (insbesondere deren momentanem Verhältnis) bestimmt werden.

Die entnommene Weichwassermenge wird entweder direkt mittels eines Durchflussmessers (meist im Weichwasserbereich) oder indirekt über Differenzbildung bestimmt.

Alternativ zur Bestimmung der Rohwasserhärte und der seit einer letzten ausgelösten Regeneration erfolgten Weichwasserentnahmen für die Ansteuerung der Regeneration der Enthärtungsvorrichtung kann die Qualität des Weichwassers mittels eines Sensors zur Härtebestimmung im

Weichwasserbereich kontrolliert werden. Sobald die Weichwasserhärte einen Grenzwert übersteigt, wird eine Regeneration ausgelöst. Typische Grenzwerte, oberhalb derer eine Regeneration ausgelöst wird, liegen im Bereich 0,5°dH bis 2,0°dH. Der Sensor kann beispielsweise als ionensensitive Elektrode oder Titrator ausgebildet sein.

Bei einer Fortentwicklung der oben angegebenen Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung in einer oder mehreren definierten Betriebssituationen mindestens eine der einen oder mehreren momentanen Messgrößen auch für die automatische Auslösung einer Regeneration der Enthärtungsanlage ignoriert und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor Eintritt der Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße ausgeht. Dadurch kann die Zuverlässigkeit der automatischen Regenerationssteuerung verbessert werden und insbesondere die Wahrscheinlichkeit für einen Härtedurchbruch infolge der Erschöpfung der Enthärtungsvorrichtung verringert werden. Meist wird dabei ein als unzuverlässig erkannter Wert für WH rO h mom bzw. WH ve rschn,tt mom für die Regenerationssteuerung ignoriert. Man beachte, dass die erfindungsgemäßen Ersatzwerte zu momentanen Messgrößen für die Verschnittsteuerung und die Regenerationssteuerung unterschiedlich sein können.

Eine andere Fortentwicklung der oben angegebenen Weiterentwicklung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserenthärtungsanlage einen Leitfähigkeitssensor im Rohwasserbereich aufweist , und dass eine Gesamthärte I des Rohwassers, die zur Steuerung des Regeneriervorgangs der Enthärtungsvorrichtung verwendet wird, mittels einer ersten Kalibrierkennlinie (F1) aus der gemessenen Leitfähigkeit L rOh abgeleitet wird, und eine Gesamthärte Il des Rohwassers, die zur Steuerung der Verschneideeinrichtung verwendet wird, mittels einer zweiten Kalibrierkennlinie (F2) aus der gemessenen Leitfähigkeit L rOh abgeleitet wird. Durch die Verwendung der beiden unterschiedlichen Kalibrierkennlinien kann die Genauigkeit der automatischen Verschneidung sowie die Sicherheit (Rechtzeitigkeit) der automatischen Regenerationsauslösung verbessert werden.

In obiger Fortentwicklung ist bevorzugt vorgesehen, dass die aus der ersten Kalibrierkennlinie (F1) abgeleitete Gesamthärte I zumindest abschnittsweise größer ist als die aus der zweiten Kalibrierkennlinie (F2) abgeleitete Gesamthärte II. Typischerweise hat die erste Kalibrierkennlinie (F1) einen Umrechnungsfaktor von 28-35 μS/cm pro °dH, insbesondere 30-33 μS/cm pro °dH, und die zweite Kalibrierkennlinie (F2) hat typischerweise einen Umrechnungsfaktor von 35-44 μS/cm pro °dH, insbesondere 38-41 μS/cm pro °dH.

Weitere Aspekte der Erfindung

In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch eine Wasserenthärtungsanlage mit

- einer automatisch verstellbaren Verschneideeinrichtung zum Mischen eines Verschnittwasserstroms V ver schnitt(t) aus einem ersten, enthärteten Teilstrom V(t)teinweich und einem zweiten, rohwasserführenden Teilstrom V(t) te ii2roh, und

- einer elektronischen Steuereinrichtung, wobei die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, mittels einer oder mehrerer, experimentell bestimmter, momentaner Messgrößen die Verstellposition der Verschneideeinrichtung so nachzuregeln, dass die Wasserhärte im Verschnittwasserstrom auf einen vorgegebenen Sollwert eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung einen Speicher mit einer oder mehreren abgespeicherten, definierten Betriebssituationen umfasst, und dass die Steuereinrichtung weiterhin dazu ausgebildet ist, bei Vorliegen einer der definierten Betriebssituationen mindestens eine der einen oder mehreren momentanen Messgrößen für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung zu ignorieren und stattdessen von der jeweils letztgültigen entsprechenden Messgröße vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder einem in der elektronischen Steuereinrichtung abgespeicherten Standardwert für die entsprechende Messgröße auszugehen. Bei der erfindungsgemäßen Wasserenthärtungsanlage kann der Verschleiß an der Verschneideeinrichtung reduziert werden, und ein höheres Maß an Sicherheit bei der Einregelung der Verschnittwasserhärte erreicht werden. Die Steuereinrichtung weist typischerweise auch Zwischenspeicher für letztgültige Messgrößen und/oder Speicher für Standardwerte von Messgrößen auf. Ebenfalls in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt die Verwendung einer erfindungsgemäßen Wasserenthärtungsanlage in einem erfindungsgemäßen, oben beschriebenen Verfahren.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen

Wasserenthärtungsanlage, mit einem Leitfähigkeitssensor im Rohwasserbereich, zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen

Wasserenthärtungsanlage, mit einem Härtesensor im Verschnittwasserbereich, zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren.

Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Wasserenthärtungsanlage 1 zur Verwendung mit einem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren.

Die Wasserenthärtungsanlage 1 ist über einen Zulauf 2 an ein lokales

Wasserversorgungssystem, etwa das Trinkwassernetz, angeschlossen. Ein erster Teil des am Zulauf fließenden (gesamten) Rohwasserstroms V(t) rOh fließt einer Enthärtungsvorrichtung 6 zu, welche insbesondere einen Steuerkopf 19 sowie zwei Kammern mit lonentauscherharz 5 aufweist. Ein zweiter Teil des Rohwassers fließt in eine Bypassleitung 18 ein.

Das in die Enthärtungsvorrichtung 6 einfließende Rohwasser passiert zunächst einen Leitfähigkeitssensor 12, mit dem die momentane Wasserhärte WH rOh mom des Rohwassers bestimmt wird. Sodann passiert dieses Rohwasser eine der beiden Kammern mit lonentauscherharz 5, wobei dieses vollständig enthärtet wird. Schließlich passiert das enthärtete Wasser den Durchflussmesser 14, der den momentanen, ersten Teilstrom V(t) te iiiweich mom bestimmt.

Der zweite Teil des Rohwassers in der Bypassleitung 18 passiert zunächst eine automatisch betätigbare Verschneideeinrichtung, hier ein mit einem Stellmotor 10 verstellbares Verschneideventil 9, und anschließend einen Durchflussmesser 17, welcher den momentanen zweiten Teilstrom V(t) te ii 2roh mom bestimmt.

Der erste Teilstrom V(t) te inweich und der zweite Teilstrom V(t) te ii2roh werden schließlich zu einem Verschnittwasserstrom V(t) ve rschnitt vereint, welcher einem Ablauf 3 zufließt. Der Ablauf 3 ist an eine nachfolgende Wasserinstallation, etwa die Frischwasserleitungen eines Gebäudes, angeschlossen.

Die Messergebnisse des Leitfähigkeitssensors 12 und der Durchflussmesser 14, 17 werden an eine elektronische Steuereinrichtung 11 gemeldet. In der Steuereinrichtung 11 ist ein gewünschter Sollwert SW der Wasserhärte (hier 8°dH) des Verschnittwassers hinerlegt. Aus dem Sollwert SW der Verschnittwasserhärte und der momentanen Wasserhärte WH r oh mom ermittelt die Steuereinrichtung 11 ein momentanes Soll-Verhältnis der Teilströme V(t)tein weich und V(t)teii2roh, durch welches sich die gewünschte Wasserhärte im Verschnittwasser ergibt. Entsprechen die momentanen Teilströme V(t)teinweich mom und V(t) tei i2roh mom nicht dem Soll-Verhältnis, so regelt die Steuereinrichtung 11 automatisch die Verstellposition (hier den Strömungsquerschnitt) des Verschneideventils 9 über den Stellmotor 10 nach, beispielsweise über eine PD- oder PID-Regelung. Dadurch kann die Wasserenthärtungsanlage 1 auch bei schwankender Rohwasserhärte eine konstante Verschnittwasserhärte liefern.

Zusätzlich überwacht die Steuereinrichtung 11 auch den Erschöpfungsgrad der gerade aktiven Kammer der Enthärtungsvorrichtung 6. Bei Wasserentnahmen wird dabei die entnommene Weichwassermenge jeweils mit der zugehörigen momentanen Rohwasserhärte gewichtet und von der (derzeitgen Rest-) Kapazität abgezogen. Ist die Kammer erschöpft, so schaltet die Steuereinrichtung 11 die Enthärtungsvorrichtung 6 auf die andere (nicht- erschöpfte) Kammer um und veranlasst außerdem die Regeneration der erschöpften Kammer. Hierfür wird ein Regenerationsventil 15 mit einem Stellmotor 16 durch die Steuereinrichtung 11 automatisch betätigt, wodurch Regeneriermittellösung (bevorzugt Salzsole) 7 aus einem Vorratsgefäß 8 durch die erschöpfte Kammer strömt. Bei der Regeneration wird zumindest zeitweilig ein Teil des dem Steuerkopf 19 zufließenden Rohwassers noch vor dem

Durchflussmesser 14 abgezweigt und als Spülwasserstrom genutzt. Da in der gezeigten Ausführungsform der Durchflussmesser 14 den aus dem Steuerkopf 19 abfließenden Weichwasserstrom V(t) te iiiwei c h mom direkt bestimmt, beeinträchtigt diese Abzweigung nicht die automatische Nachregulierung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung, und der Spülstrom braucht nicht bestimmt zu werden (Anmerkung: bei indirekter Bestimmung eines Teilstromes über den Gesamt-Rohwasserstrom müsste der Spülstrom jedoch berücksichtigt werden gemäß

V(t) roh = V(t)teil1weich + V(t) te il2roh + V(t) te il3spül). Bei der Regeneration wird vorliegend auch ein Elektrolysestrom (das ist der Strom zur Bechlorung des lonentauscherharzes 5 während der Regeneration zu Desinfektionszwecken) kontrolliert; damit kann gleichzeitig die Solekonzentration überwacht werden. Ein Salzmangel kann so rechtzeitig erkannt werden.

Für die Ermittlung der Rohwasserhärte aus der elektrischen Leitfähigkeit des Rohwassers sind in der elektronischen Steuereinrichtung 11 zwei verschiedene Umrechungen von der gemessenen elektrischen Leitfähigkeit auf die Rohwasserhärte vorgesehen. Die Umrechnung mit einer ersten Kalibrierkurve (F1) ist konservativ und gibt die (aus Vorab-Messungen ermittelten) maximal auftretenden Wasserhärten bei verschiedenen Leitfähigkeiten wieder; sie wird zur automatischen Steuerung der Regeneration eines lonenaustauscherharzes 5 bei bekannter Kapazität des lonenaustauscherharzes 5 verwendet. Die Umrechnung mit einer zweiten Kalibrierkurve (F2) ist realitätsnah und gibt die mittleren (d.h. mit dem kleinsten statistischen Fehler behafteten) Wasserhärten bei verschiedenen Leitfähigkeiten wieder; sie wird zur Steuerung der Verschneidevorrichtung (d.h. der Anteile der beiden Teilströme am Verschnittwasser) eingesetzt.

Als erfindungsgemäße Besonderheit weist die Steuereinrichtung 11 einen Speicher 11a für definierte Betriebssituationen auf, in denen die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung (hier des Verschneideventils 9) nicht auf Grundlage der momentanen Messgrößen WH roh mom , V(t)teinweich mom und V(t)teii 2 r o h mom erfolgt, sondern ganz oder teilweise auf Grundlage von letztgültigen Werten für diese Messgrößen vor Eintritt der definierten Betriebssituation oder gespeicherten (vordefinierten) Standardwerten für diese Messgrößen beruht. Man beachte, dass die definierten Betriebssituationen geprüft und ggf. momentane Messgrößen ignoriert werden, wenn gerade Verschnittwasser entnommen wird. Im einzelnen sind im gezeigten Ausführungsbeispiel folgende drei, in Tabelle 1 aufgelistete, definierte Betriebssituationen hinterlegt:

Tabelle 1

Die definierte Betriebssituationen Nr. 1 indiziert nicht vertrauenswürdige Messwerte für die Rohwasserhärte, die auf einen Sensordefekt hindeuten. Als Maßnahme geht die Steuereinrichtung 11 für die Regenerationsauslösung von einem konservativen (hoch angesetzten) vorprogrammierten Rohwasser- Härtewert von 20°dH aus, um einen Härtedurchbruch (infolge Kapazitätserschöpfung des lonentauscherharzes) auszuschließen; alternativ könnte beispielsweise aber auch (realitätsnäher, aber weniger sicher) auf einen gespeicherten, experimentell bestimmten Wert der Rohwasserhärte zum Zeitpunkt der letzten Regeneration zurück gegriffen werden. Für die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung wird ein realitätsnah angesetzter, vorprogrammierter Rohwasserhärtewert von 14°dH angesetzt; alternativ könnte die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung auch schlicht ganz ausgesetzt werden (d.h. die bisherige Verstellposition wird nicht verändert).

Die definierte Betriebssituation Nr. 2 indiziert eine geringfügige Schwankung der Rohwasserhärte, die nur geringe Auswirkung auf die Verschnittwasserhärte hat und daher in der Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung nicht berücksichtigt werden soll. Dadurch wird der Verschleiß an der Verschneideeinrichtung reduziert. Die Ersatzgröße ist hier der letztgültige experimentelle Messwert der Rohwasserhärte, der in der letzten (jüngsten) Nachregelung berücksichtigt wurde. Erst wenn die momentane Rohwasserhärte sich um mehr als die vorgegebenen 0,5°dH gegenüber dem letztgültigen Messwert verändert hat, erfolgt wieder eine Nachregelung.

Die definierte Betriebssituation Nr. 3 indiziert ein Verlassen des zuverlässigen Messbereichs eines der (oder auch beider) Durchflussmesser 14, 17. In diesem Fall wird die Nachregelung ganz ausgesetzt, d.h. sowohl für WH rO h, als auch V(t) t einweich mom und V(t)t e ii2roh m ° m werden die letztgültigen Werte vor Verlassen des zuverlässigen Messbereichs angesetzt, wodurch die elektronische Steuereinrichtung 11 keine Veränderung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung ansteuern wird.

Anmerkung: Falls einer der Teilströme indirekt bestimmt würde, etwa der erste Teilstrom V(t)teiiiweich mom über den Zusammenhang V(t),einweich mom = V(t) roh mom - V(t)teii2roh mom so käme die Einrichtung einer weiteren, vierten definierten Betriebssituation in Betracht. Die vierte definierte Betriebssituation läge während der Regeneration einer der lonentauscherharzkammern bzw. bei V(t) te ii3spür° m > 0 vor. In diesem Fall fließt ein Spülwasserstrom V(t)teii3spüi, der bei der indirekten Bestimmung der Voiumenströme zur Nachregelung der Verschneideeinrichtung mitberücksichtigt werden müsste. Falls dies nicht möglich ist (etwa weil kein entsprechender Durchflussmesser zur Verfügung steht), kann beispielsweise als erfindungsgemäße Maßnahme in der vierten Betriebssituation (d.h. in Regenerationsphasen) die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung ganz ausgesetzt werden.

Durch die Einrichtung der definierten Betriebssituationen werden unnötige oder gar nachteilige Verstellungen der Verschneideeinrichtung während des Zapfens von Verschnittwasser vermieden, wodurch die Zuverlässigkeit der Wasserenthärtungsanlage 1 deutlich verbessert wird.

Fig. 2 zeigt eine ähnliche Wasserenthärtungsanlage wie Fig. 1 , die ebenfalls mit den erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden kann. Im Folgenden werden nur die Unterschiede erläutert.

In dieser Ausführungsform der Wasserenthärtungsanlage 1 ist ein Sensor 20 nicht im Rohwasserbereich, sondern im Verschnittwasserbereich kurz vor dem Ablauf 3 angeordnet. In diesem Fall kann die Wasserhärte WH ve rschnitt mom im Verschnittwasserstrom V(t) versC hnit t unmittelbar bestimmt und mit dem Sollwert SW verglichen werden. Die Steuereinrichtung 11 kann mittels der momentanen Wasserhärte WH V erschnitt mom die Verstellposition der Verschneideeinrichtung (hier des Verschneideventils 9) unmittelbar nachregeln; insbesondere gehen in die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung in dieser Ausführungsform die momentanen Teilströme V(t)teinweich moιτι und V(t)t e ii2roh mom nicht ein.

In dieser Ausführungsform sind daher etwas andere definierte Betriebssituationen vorgesehen: Tabelle 2

Soweit die Nachregelung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung betroffen ist, wird in den definierten Betriebssituationen Nr. 1 und 2 jeweils die Nachregelung ausgesetzt bzw. mit dem letzten, vor Eintritt der definierten Betriebsituation vorliegenden Wert für die Verschnittwasserhärte weiterbetrieben, so dass keine Veränderung der Verstellposition der Verschneideeinrichtung angesteuert wird.

Für die Regenerationssteuerung wird bei der definierten Betriebssituation Nr. 1 , die einen Defekt am Sensor 20 indiziert, angenommen, dass eine mittlere Wasserhärte (hier der Sollwert von 8°dH) im Verschnittwasser nach wie vor eingestellt ist. Man beachte, dass für die automatische Auslösung der Regenerationssteuerung (aufgrund der im Ausführungsbeispiel vorgenommenen Gewichtung der verschiedenen Weichwasserentnahmen innerhalb eines Betriebszyklus mit den zugehörigen momentanen Rohwasserhärten) die Kenntnis der Teilströme V(t)t e iiiweich mom und V(t)teii2roh mom notwendig ist, um von der Verschnittwasserhärte auf die Rohwasserhärte zurückrechnen zu können.