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Title:
ITEM FOR FOOD CONTACT APPLICATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/170569
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an item selected from the group consisting of containers for packaging, serving, storing and/or transporting fats, oils and fatty foods, tools for the consumption of fats, oils and fatty foods, tools for producing, preparing, shaping and processing fats, oils and fatty foods, as well as parts of machines for producing, preparing, shaping and processing fats, oils and fatty foods, including a moulded body consisting of a particular thermoplastic polycarbonate composition, wherein the moulded body is in direct contact with the fats, oils and fatty foods during the use of the item. The invention also relates to the use of the specific thermoplastic polycarbonate composition for producing the moulded body as a part of the item, the use of the item for transporting, packaging, storing, handling, producing, preparing, processing and shaping fats, oils and fatty foods, and a method for producing a shaped fat or fatty food.

Inventors:
SEIDEL ANDREAS (DE)
FRANZ ULI (DE)
GUSTORF ACHIM (DE)
HARRISON DAVID (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/055244
Publication Date:
September 12, 2019
Filing Date:
March 04, 2019
Export Citation:
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Assignee:
COVESTRO DEUTSCHLAND AG (DE)
International Classes:
C08L69/00; C08L51/04; C08L55/02
Domestic Patent References:
WO2017186690A12017-11-02
Foreign References:
JP2010035470A2010-02-18
EP0531651A21993-03-17
EP0429969A11991-06-05
DE1283661B1968-11-21
DE1806244A11969-06-12
EP0531651A21993-03-17
DE1170141B1964-05-14
US4526926A1985-07-02
DE1495626B11971-06-09
DE2232877A11974-01-17
DE2703376A11977-08-04
DE2714544A11977-10-06
DE3000610A11980-07-17
DE3832396A11990-02-15
DE2035390A11971-01-28
US3644574A1972-02-22
DE2248242A11973-04-12
GB1409275A1975-10-08
Other References:
ULLMANNS, ENZYKLOPÄDIE DER TECHNISCHEN CHEMIE, vol. 19, 1980, pages 280
Attorney, Agent or Firm:
LEVPAT (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Artikel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln,

enthaltend oder bestehend aus einem Formkörper bestehend aus einer thermoplastischen Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Zusammensetzung folgende Komponenten enthält oder aus ihnen besteht:

A) Aromatisches Polycarbonat,

B) kautschukmodifiziertes Vinyl(co)polymerisat aus

B.l) 80 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und

B.2) 5 bis 20 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom l,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B

(i) eine disperse Phase bestehend aus

(1.1) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und

(1.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase

eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und

(ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese

Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie

Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l

enthält, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih aufweist,

C) optional mindestens eine weitere Komponente ausgewählt aus Polymeradditiven und polymeren Blendpartnern und wobei bei der Verwendung des Artikels der Formkörper in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln ist.

2. Artikel gemäß Anspruch 1, wobei der Formkörper geeignet für den Kontakt mit Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, die eine Temperatur von größer 30°C aufweisen, ist.

3. Artikel gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Formkörper eine Gießform ist.

4. Artikel gemäß Anspruch 3, wobei die Gießform eine Schokoladengießform ist.

5. Artikel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Komponente A ein aromatisches Polycarbonat ausschließlich basierend auf Bisphenol A ist.

6. Artikel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Komponente B.l ein Gemisch aus Struktureinheiten abgeleitet von Styrol und Acrylnitril, optional zusätzlich enthaltend Struktureinheiten abgeleitet von Butylacrylat oder Methylmethacrylat ist und die Komponente B.2 ausgewählt ist aus mindestens einem Vertreter der Gruppe bestehend aus Polybutadienkautschuk und Styrol-Butadien-(Block)Copolymer-Kautschuk.

7. Artikel gemäß Anspruch 6, wobei die Komponente B.l ein Gemisch aus Struktureinheiten abgeleitet von Styrol und Acrylnitril und die Komponente B.2 ein reiner Polybutadienkautschuk ist.

8. Artikel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Komponente B frei von Alkali- , Erdalkali-, Ammonium- oder Phosphonium-Salzen von gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Harzsäuren, Alkyl- und Alkylarylsulfonsäuren und Fettalkoholsulfaten ist.

9. Artikel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Komponente B weniger als 20 ppm Ionen von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen enthält.

10. Artikel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei als Komponente C mindestens ein Polymeradditiv ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C8-C22-Fettsäureestern des Pentaerythrits, C8-C22 -Fettsäureestern des Glycerins, Tris(2,4-di-tert.-butyl-phenyl)- phosphit, 2,6-Di-tert.-butyl-4-(octadecanoxycarbonylethyl)phenol, Tetrakis(2,4-di-tert- butylphenyl)-4,4-biphenyldiphosphonit, Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)- pentaerythritoldiphosphit und Triethylenglykol-bis[3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5- methylphenyl)propionat] eingesetzt wird.

11. Artikel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die thermoplastische Zusammensetzung

60-75 Gew.-%, der Komponente A,

24-39 Gew.-% der Komponente B und

0,1-1 Gew.-% der Komponente C

enthält.

12. Verfahren zur Herstellung eines geformten Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels umfassend die Schritte a) Erwärmen des Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels über seinen Schmelzpunkt, b) Einfüllen des geschmolzenen Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels in einen Artikel gemäß einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 11, c) Abkühlen des Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels unterhalb seines Schmelzpunktes und d) Entformen des in den Verfahrensschritten a) bis c) aus dem Fett oder fetthaltigen Lebensmittel hergestellten Formling aus dem Artikel. 13. Verwendung einer thermoplastischen Zusammensetzung enthaltend oder bestehend aus

A) aromatischem Polycarbonat,

B) kautschukmodifiziertem Vinyl(co)polymerisat aus

B.l) 80 bis 95 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und

B.2) 5 bis 20 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropf grundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom 1,3 -Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B

(i) eine disperse Phase bestehend aus

(1.1) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln

und

(1.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und

(ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese

Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l

enthält, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih aufweist,

C) optional mindestens eine weitere Komponente ausgewählt aus Polymeradditiven und polymeren Blendpartnern

zur Herstellung eines Formkörpers als Teil eines Artikels ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmitteln, wobei der Formkörper bei der Verwendung des Artikels in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmittel ist. 14. Verwendung gemäß Anspruch 13, wobei die Zusammensetzung

60-75 Gew.-%, der Komponente A,

24-39 Gew.-% der Komponente B und

0,1-1 Gew.-% der Komponente C enthält, und wobei die Komponente B.l ein Gemisch aus Styrol und Acrylnitril und die Komponente B.2 ein reiner Polybutadienkautschuk ist, und wobei die Komponente B frei von Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Phosphonium- Salzen von gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Harzsäuren, Alkyl- und Alkylarylsulfonsäuren und Fettalkoholsulfaten ist, und wobei die Komponente B weniger als 20 ppm Ionen von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen enthält, und wobei als Komponente C mindestens ein Polymeradditiv ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C8-C22-Fettsäureestern des Pentaerythrits, C8-C22 -Fettsäureestern des Glycerins, Tris(2,4-di-tert.-butyl-phenyl)-phosphit, 2,6-Di-tert.-butyl-4-

(octadecanoxycarbonylethyl)phenol, Tetrakis(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4- biphenyldiphosphonit, Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)-pentaerythritoldiphosphit und Triethylenglykol-bis[3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)propionat] eingesetzt wird.

15. Verwendung eines Artikels enthaltend oder bestehend aus einem Formkörper bestehend aus einer thermoplastischen Zusammensetzung enthaltend oder bestehend aus

A) aromatischem Polycarbonat,

B) kautschukmodifiziertem Vinyl(co)polymerisat aus

B.l) 80 bis 95 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und

B.2) 5 bis 20 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom l,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B

(i) eine disperse Phase bestehend aus

(i.l) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und

(i.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase

eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und

(ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese

Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie

Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l

enthält, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih aufweist,

C) optional mindestens eine weitere Komponente ausgewählt aus Polymeradditiven und polymeren Blendpartnern für den Transport, die Verpackung, die Lagerung, die Behandlung, die Herstellung, Zubereitung, Verarbeitung und Formgebung von Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmitteln, wobei der Formkörper in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmittel ist.

Description:
Artikel für Lebensmittelkontaktanwendungen

Die vorliegende Erfindung betrifft Artikel ausgewählt aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln. Ein Artikel im Sinne der vorliegenden Anmeldung enthält oder besteht aus einem Formkörper bestehend aus einer speziellen thermoplastischen Zusammensetzung. In den Artikeln können die Formkörper teilweise mit anderen Materialien überzogen oder mit anderen Materialien verbunden sein, beispielsweise in Form von Griffen oder Beschichtungen. Bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des Artikels ist der Formkörper in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmittel.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der thermoplastischen Zusammensetzung zur Herstellung der Formkörper als Teil der Artikel sowie die Verwendung der Artikel für den Transport, die Verpackung, die Lagerung, die Behandlung, die Herstellung, Zubereitung, Verarbeitung und Formgebung von den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines geformten fetthaltigen Lebensmittels. Polycarbonat hat sich in vielfältiger Art und Weise als Werkstoff zur thermoplastischen Herstellung von Artikeln für Lebensmittelkontaktanwendungen bewährt. So werden aus Polycarbonat beispielsweise Getränkeflaschen, Geschirr, Trinkgefäße, Besteck, Schalen, Dosen und andere Arten von Gefäßen, Tabletts und auch Schokoladengießformen hergestellt. Der Vorteil von polymeren Thermoplasten gegenüber anderen Werkstoffen wie beispielsweise Glas, Porzellan oder Metall, die in diesen Anwendungsbereichen ebenfalls im Einsatz sind, ist dabei insbesondere die bessere Bruchbeständigkeit und das geringere Gewicht. Gegenüber Thermosets weisen Thermoplaste insbesondere Vorteile in einer einfacheren Massenherstellung sowie im Werkstoff-Recycling auf. Polycarbonat eignet sich als polymerer Thermoplast insbesondere wegen seiner im Vergleich zu anderen thermoplastischen Kunststoffen hohen Wärmeformbeständigkeit und seiner vorteilhaften Balance aus Steifigkeit, Zähigkeit und Härte.

Ein Nachteil von Polycarbonat ist jedoch dessen für einige Anwendungen unzureichende Spannungsrissbeständigkeit, insbesondere in Kontakt mit Fetten und Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln. Dies kann zu Beschädigungen von den Artikeln führen, die als Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, als Werkzeug zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, als Werkzeug zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln sowie als Teil von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmittel eingesetzt werden.

Die Aufgabe bestand also in der Bereitstellung von Artikeln ausgewählt aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, enthaltend oder bestehend aus Formkörpern, wobei die Formkörper aus thermoplastischen Zusammensetzungen bestehen mit einer gegenüber dem reinen Polycarbonat verbesserten Balance aus Schmelzefließfähigkeit und Spannungsrissbeständigkeit in Kontakt mit Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmitteln.

Die Artikel sollen dabei ein möglichst ähnliches Eigenschaftsprofil hinsichtlich Zähigkeit, Steifigkeit, Wärmeformbeständigkeit und Hydrolysebeständigkeit wie Artikel aus reinem Polycarbonat aufweisen, damit die für Artikel aus Polycarbonat etablierte Verwendung und Handhabung möglichst beibehalten werden kann.

Eine spezielle Form von solchen erfindungsgemäßen Artikeln enthaltend oder bestehend aus Formkörpern, wobei die Formkörper aus thermoplastischen Zusammensetzungen bestehen, sind Gießformen zum Formen von Fetten oder fetthaltigen Lebensmitteln, in die das Lebensmittel in erwärmter und dadurch geschmolzener Form eingefüllt wird, danach durch Abkühlen verfestig wird und nach dem Abkühlen die vorgegebene Form angenommen hat. Ein Beispiel für solche Formen sind Schokoladengießformen, die oft aus thermoplastischen Kunststoffen, besonders häufig aus Polycarbonat hergestellt werden.

EP 0 429 969 B 1 offenbart eine kühlbare Schokoladenform aus Kunststoff. DE -PS 1 283 661 offenbart eine metallisch verstärkte Schokoladenform aus Kunststoff.

DE-OS 18 06 244 offenbart ein Verfahren zur Formung und Verpackung von Fettglasurmassen bzw. Couvertüren sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Form aus weichmacherfreiem thermoplastischem Kunststoff wie Polystyrol und Polypropylen.

EP 0 531 651 A3 offenbart eine Klappform für die Herstellung von Schokoladenhohlkörpern, wobei die Klappform aus zwei Hälften besteht, die jeweils aus einem Rahmen, einer beweglichen Rahmenhälfte und zwei Formeneinsätzen bestehen, wobei die Formeneinsätze auswechselbar in den Rahmen untergebracht sind und aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen. Als in Frage kommende Kunststoffe werden Polypropylen, Polycarbonat und Polyamid offenbart.

Auf der Internet-Seite http://www.chocolat-chocolat.com/home/chocolate-molds/index. html mit dem Stand vom 23. Dezember 2017 werden Schokoladenformen aus Polycarbonat offenbart. Schokoladengießformen gemäß dem Stand der Technik hergestellt aus Polycarbonat weisen durch die mangelhafte Spannungsrissbeständigkeit dieses Werkstoffs in Kontakt mit den Fetten der Kakaobutter, insbesondere bei der erhöhten Verarbeitungstemperatur der flüssigen Schokolade, eine begrenzte Produktlebenszeit auf. Weiterhin weisen die in Gießformen aus Polycarbonat hergestellten Schokoladenförmlinge im Allgemeinen eine bisweilen unerwünschte glänzende Oberflächenbeschaffenheit auf, da das Polycarbonat selbst eine hochglänzende Oberflächenkosmetik besitzt. Die Realisierung einer matten

Erscheinungsform des Schokoladenförmlings über eine Oberflächentextur der

Schokoladengießform im Sinne beispielsweise einer feinen Narbung führt häufig zu Problemen bei der Entformung des Schokoladenförmlings und stellt damit eine wenig geeignete technische Fösung dafür dar, die gewünschte Oberflächenbeschaffenheit des Schokoladenförmlings zu erzielen.

Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Polycarbonat zur Herstellung von Schokoladengießformen ist die vergleichsweise schlechte Schmelzefließfähigkeit der thermoplastischen Formmassen. Diese begrenzt bei der Herstellung der Schokoladengießformen die erzielbaren Fließlängen bzw. Wanddicken und das Ausbilden von filigranen Strukturen und fein texturierten Oberflächen der Schokoladengießform. Dem kann durch Erhöhung der Verarbeitungstemperatur im Spritzguss zwar in bekannter Art und Weise entgegen gewirkt werden, jedoch führen solche erhöhten Verarbeitungstemperaturen im Allgemeinen zu Molekulargewichtsabbau und in Folge zu schlechteren mechanischen Eigenschaften der Schokoladengießformen, insbesondere zu einer weiteren Beeinträchtigung der Spannungsrissbeständigkeit solcher Formen in Kontakt mit Fetten und Ölen sowie fetthaltigen Febensmitteln. Eine Verbesserung der Schmelzefließfähigkeit des Polycarbonat- Werkstoffs durch Reduktion dessen Molekulargewichtes ist insofern auch keine Option.

Es war daher wünschenswert, Gießformen zur Herstellung geformter Fette oder fetthaltiger Febensmittel, insbesondere Schokoladengießformen, mit einer matteren Oberfläche bereitzustellen, wobei bei der Herstellung der Gießform im Spritzguss eine Spritzgussform aus Metall mit polierter Metalloberfläche zum Einsatz kommt und eine thermoplastische Zusammensetzung mit einer gegenüber dem reinen Polycarbonat verbesserten Balance aus Schmelzefließfähigkeit und Spannungsrissbeständigkeit, insbesondere in Kontakt mit Fetten und fetthaltigen Febensmitteln verwendet wird, und wobei der derartig aus der thermoplastischen Zusammensetzung gefertigte Formkörper eine im Vergleich zum Einsatz von reinem Polycarbonat inhärent mattere Oberflächenkosmetik aufweist.

Diese Gießformen sollen dabei ein möglichst ähnliches Eigenschaftsprofil hinsichtlich Zähigkeit, Steifigkeit, Wärmeformbeständigkeit und Hydrolysebeständigkeit wie entsprechende Artikel aus reinem Polycarbonat aufweisen, damit die für solche Gießformen aus Polycarbonat etablierte Verwendung und Handhabung möglichst beibehalten werden kann.

Es ist bekannt, dass die Fließfähigkeit von Polycarbonat-Formmassen auch durch Zusatz von polymeren Blendpartnern verbessert werden kann. Thermoplastische Formmassen aus Polycarbonaten und beispielsweise Acrylnitril-Butadien-Styrol(ABS)-Polymerisaten (PC/ABS-Blends) sind seit langem in mannigfaltigen technischen Einsatz und zeigen gegenüber reinem Polycarbonat eine verbesserte Verarbeitbarkeit im Spritzguss. Solche Zusammensetzungen werden beispielswiese in DE-A 1 170 141 offenbart. US 4,526,926 offenbart speziell PC/ABS-Blends auf Basis von ABS-Polymerisaten hergestellt im Masse- Polymerisationsverfahren, welche sich durch verbesserte Verarbeitbarkeit, gute Schlagzähigkeit und Wärmebeständigkeit und niedrigen Glanzgrad auszeichnen.

Bei Zusatz von Blend-Partnern zur Erzielung der gewünschten technischen Verbesserungen resultieren durch die Abmischung verschiedener Polymere im Allgemeinen heterogene Polymerblend-Systeme. Für solche Polymerblend-Systeme sind Vorhersagen aus den Eigenschaften der Einzelkomponenten dazu, ob und in welcher Weise sie die Qualität der mit Formkörpern aus solchen Blends in Kontakt stehenden Lebensmitteln beeinflussen, für den Fachmann im Allgemeinen nicht zuverlässig möglich.

Unter Qualität des Lebensmittels wird die Beschaffenheit des Lebensmittels, beispielsweise hinsichtlich seiner Haptik, seines Aussehens (beispielsweise seiner Farbe oder seiner Oberflächenbeschaffenheit), seines Geschmacks, seines Geruchs und seines pH-Wertes verstanden.

Eine weitere Aufgabe bestand also in der Bereitstellung von erfindungsgemäßen Artikeln gemäß einer der zuvor dargelegten Beschreibungen, wobei die Artikel enthaltend oder bestehend aus Formkörpern aus thermoplastischen Zusammensetzungen die Beschaffenheit des Fetts, Öls oder fetthaltigen Lebensmittels, mit denen die Formkörper bei der Verwendung des Artikels in unmittelbarem Kontakt stehen, beispielsweise hinsichtlich seiner Haptik, seines Aussehens (beispielsweise seiner Farbe oder seiner Oberflächenbeschaffenheit), seines Geschmacks, seines Geruchs und seines pH-Wertes in möglichst geringem Umfang oder besonders bevorzugt nicht beeinflussen.

Diese Artikel sollen dabei ein möglichst ähnliches Eigenschaftsprofil hinsichtlich Zähigkeit, Steifigkeit, Wärmeformbeständigkeit und Hydrolysebeständigkeit wie Artikel aus reinem Polycarbonat aufweisen, damit die für Artikel aus Polycarbonat etablierte Verwendung und Handhabung möglichst beibehalten werden kann.

Gemäß einer speziellen Aufgabe sollen sich diese Artikel für die Verwendung in Lebensmittelkontaktanwendungen eignen, in denen die Formkörper bestimmungsgemäß in Berührung mit Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmittel bei Temperaturen von 0°C bis 100°C, besonders bei 20°C bis 80°C, insbesondere bei 30 bis 70°C kommen. Dafür ist es erforderlich, dass in diesen Temperaturintervallen die oben beschriebene Verbesserung der Spannungsrissbeständigkeit erzielt wird. Gemäß einer weiteren speziellen Aufgabe sollen sich die Artikel für den Kontakt mit flüssiger Schokolade und ähnlichen flüssigen kakaohaltigen Lebensmitteln eignen, insbesondere bei Temperaturen von 30 bis 70°C.

Eine weitere spezielle Aufgabe bestand in der Bereitstellung von Gießformen für fetthaltige Lebensmittel, insbesondere von Schokoladengießformen, aus thermoplastischen Zusammensetzungen mit einer gegenüber dem reinen Polycarbonat verbesserten Balance aus Schmelzefließfähigkeit und Spannungsrissbeständigkeit in Kontakt mit Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmitteln, insbesondere mit flüssiger Schokolade und ähnlichen flüssigen kakaohaltigen Lebensmitteln, sowie mit einem reduzierten Glanzgrad. Die in solchen Gießformen verarbeiteten Lebensmittel werden im Allgemeinen beim Gießprozess in einem Temperaturbereich von 20 bis 80°C, besonders von 30°C bis 70°C eingesetzt. Dafür ist es erforderlich, dass in diesen Temperaturintervallen die oben beschriebene Verbesserung der Spannungsrissbeständigkeit erzielt wird.

Die erfindungsgemäßen Artikel, die in ihnen enthaltenden Formkörper sowie die thermoplastischen Zusammensetzungen, aus denen diese Formkörper bestehen, müssen selbstverständlich die regulatorischen Anforderungen erfüllen, die an Kunststoffe, Formkörper und Artikel in dem jeweiligen Lebensmittelkontakt gestellt werden. Diese Anforderungen sind regional unterschiedlich und können sich im Laufe der Zeit verändern. Sie richten sich zudem nach dem betreffenden Lebensmittel und der Art der Anwendung.

Beispielsweise erfüllen müssen die Artikel, die in ihnen enthaltenden Formkörper sowie die thermoplastischen Zusammensetzungen, aus denen diese Formkörper bestehen, in den Ländern der Europäischen Union die regulatorischen Anforderungen gemäß der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 der Kommission vom 14. Januar 2011 über Materialien und Gegenstände aus Kunststoff, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen. Dieses bedeutet gemäß Artikel 12 der genannten EU-Verordnung beispielsweise, dass aus den aus den thermoplastischen Zusammensetzungen hergestellten Formkörpern Bestandteile nicht in Mengen von in Summe mehr als 10 mg je dm 2 der mit dem Lebensmittel in Berührung kommenden Formkörperflächen in Lebensmittelsimulanzien übergehen dürfen. Das zu verwendende Lebensmittelsimulanz sowie die Temperatur und Dauer des Kontaktes des Lebensmittelsimulanz mit dem Kunststoffkörper richtet sich dabei nach der beabsichtigen Anwendung und soll diese bestmöglich simulieren.

Als Lebensmittelsimulanzien kommen gemäß der oben genannten regulatorischen Anforderung in Ländern der Europäischen Union in Abhängigkeit von dem zu betrachtenden Lebensmittel insbesondere in Frage Vertreter ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Mischung von 10 Vol.-% Ethanol in Wasser, einer Mischung von 20 Vol.-% Ethanol in Wasser, einer Mischung von 50 Vol.-% Ethanol in Wasser, einer Mischung von 3 Gew.-% Essigsäure in Wasser, Pflanzenöl (beispielsweise Olivenöl oder Rapsöl), einer Mischung von 95 Vol.-% Ethanol mit 5 Vol.-% Wasser sowie Isooktan.

Für Kunststoffanwendungen in Kontakt mit Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, beispielsweise für Schokoladengiessformen, kommen als Lebensmittelsimulanz insbesondere in Frage entweder Pflanzenöl (beispielsweise Olivenöl oder Rapsöl), eine Mischung von 95 Vol.-% Ethanol mit 5 Vol.-% Wasser oder Isooktan.

In einer vereinfachten Testmethode kann auch an den als Lebensmittelsimulanz verwendeten Medien eine Untersuchung von makroskopischen physikalischen Eigenschaften wie Transmission, Haze, pH-Wert oder Leitfähigkeit nach Lagerung von Proben aus den thermoplastischen Zusammensetzungen in den Medien über einen gewissen Zeitraum vorgenommen werden. Eine verringere Transmission oder ein größerer Haze -Wert deutet dann beispielsweise auf eine Migration von Bestandteilen aus der Probe in das Lebensmittelsimulanz hin. Auf diese Art und Weise können verschiedene thermoplastische Materialien untereinander hinsichtlich ihres Einflusses auf die Beschaffenheit des Fetts, Öls oder fetthaltigen Lebensmittels, mit denen Formkörper hergestellt aus diesen Materialien bei der Verwendung von solche Formkörper enthaltenden Artikeln in unmittelbarem Kontakt stehen, verglichen werden.

Es wurde nun überraschend gefunden, dass Artikel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, enthaltend oder bestehend aus einem Formkörper bestehend aus einer thermoplastischen Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Zusammensetzung folgende Komponenten enthält oder aus ihnen besteht:

A) Aromatisches Polycarbonat,

B) kautschukmodifiziertes Vinyl(co)polymerisat aus

B.l) 80 bis 95 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und

B.2) 5 bis 20 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom l,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B

(i) eine disperse Phase bestehend aus

(1.1) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und

(1.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase

eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und

(ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese

Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie

Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l

enthält, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih aufweist,

C) optional mindestens eine weitere Komponente ausgewählt aus Polymeradditiven und polymeren Blendpartnern, und wobei bei der Verwendung des Artikels der Formkörper in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmittel ist, die erfindungsgemäßen Aufgaben erfüllen.

Es handelt sich also um Artikel enthaltend oder bestehend aus Formkörpern für den Lebensmittelkontakt mit Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln. Für den Lebensmittelkontakt bedeutet, dass die Formkörper für den direkten Lebensmittelkontakt geeignet sind. Dazu ist es wie oben beschrieben aus regulatorischer Sicht notwendig, dass die thermoplastische Zusammensetzung sowie die daraus hergestellten Formkörper und Artikel enthaltend oder bestehend aus den Formkörpern die regulatorischen Anforderungen für Materialien sowie Artikeln, die in Kontakt mit dem entsprechenden Lebensmittel kommen, gemäß den jeweiligen regionalen Anforderungen erfüllen. In einer bevorzugten Ausführungsform erfüllt auch jede der Einzelkomponenten A bis C der thermoplastischen Zusammensetzung diese Anforderungen.

In einer bevorzugten Ausführungsform erfüllen die Komponenten A bis C der thermoplastischen Zusammensetzung, die thermoplastischen Zusammensetzungen, die daraus hergestellten Formkörper sowie die Artikel enthaltend oder bestehend aus diesen Formkörpern die regulatorischen Anforderungen gemäß der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 der Kommission vom 14. Januar 2011 über Materialien und Gegenstände aus Kunststoff, die dazu bestimmt sind, mit Eebensmitteln in Berührung zu kommen.

Dies bedeutet insbesondere, dass in dieser bevorzugten Ausführungsform alle Komponenten A bis C beziehungsweise, sofern es sich bei den Komponenten A bis C um Polymere handelt, alle monomeren Bausteine aus denen diese Polymere aufgebaut sind sowie alle in diesen Polymeren absichtlich verwendeten Zusatzstoffe (außer Farbstoffe) gemäß der Unionsliste der zugelassenen Monomere, sonstigen Ausgangsstoffe, durch mikrobielle Fermentation gewonnenen Makromoleküle, Zusatzstoffe und Hilfsstoffe bei der Herstellung von Kunststoffen gemäß Anhang I der zuvor genannten EU- Verordnung für den Febensmittelkontakt grundsätzlich zugelassen sind. Die Fiste in diesem Anhang I wird ausdrücklich in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung mit eingeschlossen.

In einer bevorzugten Ausführungsform gilt weiterhin für aus den thermoplastischen Zusammensetzungen hergestellten Formkörpern und auch für Formkörper, die aus jeder einzelnen der Komponenten A, B sowie aus jedem einzelnen optionalen polymeren Einzelbestandteil der Komponente C hergestellt wurden, dass aus ihnen Bestandteile innerhalb von 2 Stunden bei 70°C, weiter bevorzugt innerhalb von 10 Tagen bei 40°C nicht in Mengen von in Summe mehr als 10 mg je dm 2 der mit einem Febensmittelsimulanz in Berührung kommenden Formkörperoberflächen in dieses Febensmittelsimulanz übergehen dürfen, wobei das Febensmittelsimulanz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Pflanzenöl (beispielsweise Olivenöl oder Rapsöl), einer Mischung von 95 Vol.-% Ethanol mit 5 Vol.-% Wasser sowie Isooktan. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Febensmittelsimulanz um Isooktan.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Komponenten A, B und optionale polymere Bestandteile der Komponente C jeweils in Summe nicht mehr als 2000 ppm, besonders bevorzugt nicht mehr als 1000 ppm an Restmonomeren und, sofern im Herstellungsprozess Fösungsmittel zum Einsatz kommen, Restlösungsmitteln. Bevorzugt enthalten die thermoplastischen Zusammensetzungen oder bestehen aus

30-90 Gew.-%, weiter bevorzugt 40-85 Gew.-%, besonders bevorzugt 50-80 Gew.- % und ganz besonders bevorzugt 60-75 Gew.-% der Komponente A,

10-70 Gew.-%, weiter bevorzugt 10-55 Gew.-%, besonders bevorzugt 15-45 Gew.- % und ganz besonders bevorzugt 24-39 Gew.-% der Komponente B,

0-20 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,01-20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05-5 Gew.- % und ganz besonders bevorzugt 0,1-1 Gew.-% der Komponente C.

Falls außer den Komponenten A, B und C weitere Komponente in den Zusammensetzungen enthalten sind, müssen diese weiteren Komponenten ebenfalls die regulatorischen Anforderungen für den Kontaktmit Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmittlen erfüllen.

In bevorzugter Ausführungsform enthalten die Zusammensetzungen in Summe mindestens 90 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 95 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 99 Gew.-% an den Komponenten A, B und C. In am stärksten bevorzugter Ausführungsform bestehen die Zusammensetzungen nur aus den Komponenten A, B und C.

Die erfindungsgemäßen Formkörper eignen sich bevorzugt als Mittel für den Transport, die Verpackung, die Lagerung, die Behandlung, die Herstellung, die Konfektionierung und den Verzehr von fetthaltigen Lebensmitteln. Der Gehalt an Fetten in diesen Lebensmitteln beträgt dabei bevorzugt mindestens 5 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 10 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 20 Gew.-%, am stärksten bevorzugt mindestens 30 Gew.-%.

Die erfindungsgemäßen Formkörper eignen sich auch als Mittel für den Transport, die Verpackung, die Lagerung, die Behandlung, die Herstellung, die Konfektionierung und den Verzehr von Fetten und Ölen.

Die erfindungsgemäßen Formkörper eignen sich bevorzugt auch als Mittel für den Transport, die Verpackung, die Lagerung, die Behandlung, die Herstellung, die Konfektionierung und den Verzehr von fetthaltigen Lebensmitteln, Fetten und Ölen bei einer Temperatur von über 30°C, weiter bevorzugt von 40 bis 80°C, wobei die Lebensmittel also diese höhere Temperatur aufweisen. Die Eignung bedeutet, dass auch bei diesen höheren Temperaturen über 30°C, bevorzugt von 40 bis 80°C eine noch akzeptable Migration aus dem Formkörper in das Lebensmittel beziehungsweise in ein Lebensmittelsimulanz auftritt. Bei den erfindungsgemäßen Formkörpern handelt es sich beispielsweise um einen Vertreter ausgewählt aus der Gruppe enthaltend, bevorzugt bestehend aus Geschirr, Trinkgefäßen, Besteck, Schalen, Dosen und anderen Arten von Gefäßen, Tabletts und Gießformen für fetthaltige Lebensmittel.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Formkörper um eine Gießform für Fette und fetthaltige Lebensmittel.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Formkörper um eine Schokoladengießform.

Die Schokoladengießform dient beispielsweise zur Herstellung von Tafelschokolade, eines Schokoladenriegels, einer Praline oder eines Schokoladenhohlkörpers wie beispielsweise ein Schokoladenei, ein Schokoladenweihnachtsmann oder ein Schokoladenhase.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines geformten Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels, besonders bevorzugt von Schokolade und ähnlichen, flüssigen, kakaohaltigen Lebensmitteln mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gießformen.

Bei diesem Verfahren wird zunächst das Lebensmittel auf eine Temperatur oberhalb seines Schmelzpunktes bzw. seines Schmelztemperaturbereiches erwärmt und dadurch verflüssigt, dann in geschmolzener Form in die Gießform eingefüllt, anschließend auf eine Temperatur unterhalb seines Schmelzpunktes bzw. seines Schmelztemperaturbereiches abgekühlt und dadurch verfestigt und schließlich aus der Gießform entformt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von thermoplastischen Zusammensetzungen enthaltend oder bestehend aus den Komponenten A, B und C zur Herstellung von Formkörpern als Teil von Artikeln ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln. Bevorzugt ist dabei die Verwendung zur Herstellung von Gießformen, weiter bevorzugt ist die Verwendung zur Herstellung von Gießformen für Fette, Öle und fetthaltige Lebensmittel, besonders bevorzugt ist die Verwendung zur Herstellung von Schokoladengießformen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Artikel für den Transport, die Verpackung, die Lagerung, die Behandlung, die Herstellung, Zubereitung, Verarbeitung und Formgebung von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln.

Komponente A

Als Komponente A kommt ein aromatisches Polycarbonat oder eine Mischung aus mehreren aromatischen Polycarbonaten zum Einsatz.

Erfindungsgemäß geeignete aromatische Polycarbonate gemäß Komponente A sind literaturbekannt oder nach literaturbekannten Verfahren herstellbar (zur Herstellung aromatischer Polycarbonate siehe beispielsweise Schnell, "Chemistry and Physics of Polycarbonates", Interscience Publishers, 1964 sowie die DE-AS 1 495 626, DE-A 2 232 877, DE-A 2 703 376, DE-A 2 714 544, DE-A 3 000 610, DE-A 3 832 396).

Die Herstellung aromatischer Polycarbonate erfolgt z. B. durch Umsetzung von Diphenolen mit Kohlensäurehalogeniden, vorzugsweise Phosgen und/oder mit aromatischen Dicarbonsäuredihalogeniden, vorzugsweise Benzoldicarbonsäuredihalogeniden, nach dem Phasengrenzflächenverfahren, gegebenenfalls unter Verwendung von Kettenabbrechern, beispielsweise Monophenolen und gegebenenfalls unter Verwendung von tri funktionellen oder mehr als trifunktionellen Verzweigern, beispielsweise Triphenolen oder Tetraphenolen. Ebenso ist eine Herstellung über ein Schmelzepolymerisationsverfahren durch Umsetzung von Diphenolen mit beispielsweise Diphenylcarbonat möglich.

Als Diphenol kommt bevorzugt 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A) zum Einsatz.

Es können die Diphenole einzeln oder als beliebige Mischungen eingesetzt werden. Die Diphenole sind literaturbekannt oder nach literaturbekannten Verfahren erhältlich.

Die für die Herstellung der thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate geeigneten Kettenabbrecher sind beispielsweise Phenol und p-tert.-Butylphenol. Die Kettenabbrecher kommen in einer Menge von im allgemeinen zwischen 0,5 Mol%, und l0 Mol%, bezogen auf die Molsumme der jeweils eingesetzten Diphenole zum Einsatz. Die thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate können in bekannter Weise verzweigt sein, und zwar vorzugsweise durch den Einbau von 0,05 bis 2,0 Mol%, bezogen auf die Summe der eingesetzten Diphenole, an dreifunktionellen oder mehr als drei funktionellen Verbindungen, beispielsweise solchen mit drei und mehr phenolischen Gruppen.

Geeignet können sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate sein, sofern sie die regulatorischen Anforderungen an Lebensmittelkontakanwendungen erfüllen.

In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die als Komponente A geeigneten aromatischen Polycarbonate ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht M w (ermittelt durch Gelpermeationschromatographie (GPC) in Methylenchlorid mit Polycarbonat als Standard) von 20000 g/mol bis 40000 g/mol, bevorzugt von 22000 g/mol bis 35000 g/mol, insbesondere von 24000 bis 32000 g/mol auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die als Komponente A geeigneten aromatischen Polycarbonate oligomere Bestandteile mit einem Molekulargewicht (ermittelt durch Gelpermeationschromatographie (GPC) in Methylenchlorid mit Polycarbonat als Standard) von weniger als 1000 Dalton in einem Anteil von nicht mehr als 2 Gew.-%, weiter bevorzugt nicht mehr als 1 Gew.-%, besonders bevorzugt nicht mehr als 0,5 Gew.-%, am stärksten bevorzugt nicht mehr als 0,2 Gew.-%.

Komponente B

Bei Komponente B handelt es sich um kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisate aus

B. l) 80 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 83 bis 93 Gew.-%, weiter bevorzugt 85 bis 92 Gew.-%, bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und

B.2) 5 bis 20 Gew bevorzugt 7 bis 17 Gew.-%, weiter bevorzugt 8 bis 15

Gew.-%, bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen T g < -50°C, bevorzugt von < -60°C, besonders bevorzugt < -70°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt mindestens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 100 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom 1,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B

(i) eine disperse Phase bestehend aus (1.1) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und

(1.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase

eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und

(ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese

Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie

Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß

B.l

enthält, und wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih, bevorzugt von 0,5 bis 1,5 mih, insbesondere von 0,7 bis 1 ,2 aufweist.

Die Glasübergangs temperatur T g wird, sofern in der vorliegenden Erfindung nicht ausdrücklich anders beschrieben, für alle Komponenten mittels dynamischer Differenzkalorimetrie (DSC) nach DIN EN 61006 (Version von 1994) bei einer Heizrate von 10 K/min mit Bestimmung der Tg als Mittelpunkttemperatur (Tangentenmethode) ermittelt. Die kautschukmodifizierten Vinyl(co)polymerisate gemäß Komponente B weisen eine Schmelzeflussrate (MVR), gemessen gemäß ISO 1133 (Version von 2012) bei 220°C mit einer Stempellast von 10 kg, von bevorzugt 2 bis 20 ml/10min, besonders bevorzugt 3 bis 15 ml/10min, insbesondere 4 bis 8 ml/10min auf. Kommen Mischungen aus mehreren kautschukmodifizierten Vinyl(co)polymerisaten als Komponente B zum Einsatz, so gelten die bevorzugten MVR-Bereiche für den Mittelwert des über die Massenanteile der Komponenten in der Mischung gewichteten MVRs der Einzelkomponenten.

Derartige kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisate B werden hergestellt durch Polymerisation, bevorzugt im Masse-Polymerisationsverfahren, von

B.l 80 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 83 bis 93 Gew.-%, besonders bevorzugt 85 bis 92 Gew.-%, bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, wenigstens eines Vinylmonomeren in Anwesenheit von

B. 2 5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 7 bis 17 Gew.-%, besonders bevorzugt 8 bis 15 Gew.-

%, bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C, bevorzugt < -60°C, besonders bevorzugt < -70°C, enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt mindestens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 100 Gew.-% bezogen auf B.2, an vom l,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten.

Bei dem zur Herstellung des kautschukmodifrzierten Vinyl(co)polymerisats B bevorzugt angewandten Masse-Polymerisationsverfahren erfolgt sowohl die Polymerisation der Vinylmonomeren gemäß B.l als auch eine Pfropfung des so entstehenden Vinyl(co)polymers auf die kautschukelastische Pfropfgrundlage gemäß B.2. Des Weiteren erfolgt bei dieser Reaktionsführung durch Selbstorganisation (Phasenseparation) die Ausbildung einer dispersen Phase (i) bestehend aus

(1.1) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und

(1.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l, wobei diese kautschukhaltige Phase (i) in einer nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie Vinyl(co)polymerisat- Matrix (ii) bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l dispergiert vorliegt.

Das kautschukfreie Vinyl(co)polymerisat (ii) lässt sich im Gegensatz zu den anderen Vinyl(co)polymerisat-Anteilen in der Komponente B durch geeignete Lösungsmittel wie beispielsweise Aceton herauslösen.

Die Größe der dispersen Phase (i) in den so hergestellten kautschukmodifrzierten Vinyl(co)polymerisaten B wird über die Bedingungen der Reaktionsführung wie Temperatur und daraus resultierende Viskosität des Polymerisats sowie Scherung durch beispielsweise Rühren eingestellt.

Die mittlere Teilchengröße D50 ist der Durchmesser, oberhalb und unterhalb dessen jeweils 50 Gew.-% der Teilchen liegen. Er wird, soweit in der vorliegenden Erfindung nicht ausdrücklich anders beschrieben, für alle Komponenten mittels Ultrazentrifugenmessung (W. Scholtan, H. Lange, Kolloid, Z. und Z. Polymere 250 (1972), 782-796) bestimmt. Die Monomere B.l sind vorzugsweise Gemische bestehend aus

B.l.l 60 bis 85 Gew.-Teilen, besonders bevorzugt 65 bis 80 Gew.-Teilen, weiter bevorzugt 70 bis 78 Gew.-Teilen, jeweils bezogen auf die Summe aus B.l.l und B.l.2, Styrol und

B.l.2 15 bis 40 Gew.-Teilen, besonders bevorzugt 20 bis 35 Gew.-Teilen, weiter bevorzugt 22 bis 30 Gew.-Teilen, jeweils bezogen auf die Summe aus B.l.l und B.l.2, Acrylnitril sowie optional B.1.3 0-10 Gew.-Teilen, bevorzugt 0-7 Gew.-Teilen, weiter bevorzugt 0-5 Gew.-Teilen Methylmethacrylat oder n-Butylacrylat, jeweils bezogen auf 100 Gew.-Teile als Summe von B.l.l und B.l.2.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Monomeren B.l um ein Gemisch aus 22 bis 26 Gew.-Teilen Acrylnitril und 74 bis 78 Gew.-Teilen Styrol, welches optional bis zu 10 Gew.-Teilen, besonders bevorzugt bis zu 5 Gew.-Teilen an n- Butylacrylat oder Methylmethacrylat enthalten kann, wobei die Summe der Gewichtteile an Styrol und Acrylnitril 100 Gew.-Teile ergeben.

Besonders bevorzugt ist B.l frei von B.1.3, wobei bezüglich B.l.l und B.l.2 die oben genannten bevorzugten Bereiche gelten.

Bevorzugte Pfropfgrundlagen B.2 sind Dienkautschuke enthaltend Butadien, oder Gemische von Dienkautschuken enthaltend Butadien oder Copolymerisate von Dienkautschuken enthaltend Butadien oder deren Gemische mit weiteren copolymerisierbaren Monomeren (z.B. gemäß B.l.l und B.l.2).

Besonders bevorzugt als Pfropfgrundlage B.2 ist reiner Polybutadienkautschuk. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei B.2 um Styrol-Butadien- Blockcopolymer-Kautschuk.

Die Komponente B weist bevorzugt einen Polybutadiengehalt von 5 bis 18 Gew.-%, weiter bevorzugt von 7 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 8 bis 13 Gew.-% auf.

Besonders bevorzugte kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisate gemäß Komponente B sind Masse- ABS-Polymerisate wie sie z.B. in der DE-OS 2 035 390 (=US-PS 3 644 574) oder in der DE-OS 2 248 242 (=GB-PS 1 409 275) bzw. in Ullmanns, Enzyklopädie der Technischen Chemie, Bd. 19 (1980), S. 280 ff. beschrieben sind. Komponente B kann optional weitere kautschukmodifizierte Pfropfpolymerisate aus den Komponenten B.l und B.2 hergestellt durch Emulsionspolymerisation enthalten.

Bevorzugt ist der Anteil dieser weiteren Pfropfpolymerisate bezogen auf die Komponente B kleiner als 30 Gew.-%, besonders bevorzugt kleiner als 15 Gew.-% und insbesondere enthält die Komponente B keine solchen weiteren Pfropfpolymerisate.

Das nicht an die Kautschukgrundlage(n) B.2 chemisch gebundene und nicht in den Kautschukpartikeln eingeschlossene Vinyl(co)polymerisat (ii) kann wie zuvor dargestellt herstellungsbedingt bei der Polymerisation der Pfropfpolymerisate B entstehen. Ebenso ist es möglich, dass ein Teil dieses nicht an die Kautschukgrundlage(n) B.2 chemisch gebundene und nicht in den Kautschukpartikeln eingeschlossene Vinyl(co)polymerisats (ii) im kautschukmodifizierten Vinyl(co)polymerisat gemäß Komponente B herstellungsbedingt bei dessen Herstellung im Masse-Polymerisationsverfahren entsteht und ein anderer Teil separat polymerisiert und der Komponente B als Bestandteil der Komponente B zugesetzt wird. Der Anteil des Vinyl(co)polymerisats (ii), unabhängig von dessen Ursprung, gemessen als in Aceton löslicher Anteil, beträgt in der Komponente B, bezogen auf die Komponente B, bevorzugt mindestens 50 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 60 Gew-%, weiter bevorzugt mindestens 70 Gew.-%.

Dieses Vinyl(co)polymerisat (ii) weist in den kautschukmodifizierten Vinyl(co)polymerisaten gemäß Komponente B ein gewichtgemitteltes Molekulargewicht M w von 70 bis 250 kg/mol, bevorzugt von 130 bis 200 kg/mol, insbesondere von 150 bis 180 kg/mol auf.

Das gewichtsgemittelte Molekulargewicht M w des Vinyl(co)polymerisats (ii) in Komponente B wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung per Gelpermeationschromatographie (GPC) in Tetrahydrofuran gegen Polystyrol als Standard gemessen.

Die Komponente B ist bevorzugt frei von Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Phosphonium-Salzen von gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Harzsäuren, Alkyl- und Alkylarylsulfonsäuren und Fettalkoholsulfaten.

Die Komponente B enthält bevorzugt weniger als 100 ppm, besonders bevorzugt weniger als 50 ppm, ganz besonders bevorzugt weniger als 20 ppm Ionen von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen. Als Komponente B geeignete kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisate sind beispielsweise Magnum™ 3404, Magnum™ 3904, Magnum™ 8434 und Magnum™ 8391 der Firma Trinseo.

Komponente C

Als Komponente C können optional ein Polymeradditiv, ein polymerer Blendpartner oder mehrere weitere Polymeradditive und/oder polymere Blendpartner enthalten sein.

Die Polymeradditive bzw. polymeren Blendpartner sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Gleit- und Entformungsmitteln, Stabilisatoren, Farbmitteln, Verträglichkeitsvermittlern, weiteren von Komponente B verschiedenen Schlagzähigkeitsmodifikatoren, weiteren von den Komponenten A bis C verschiedenen polymeren Bestandteilen (beispielsweise funktionelle Blendpartner) sowie Füll- und V erstärkungsstoffen.

In bevorzugter Ausführungsform sind keine Füll- oder Verstärkungsstoffe enthalten.

In bevorzugter Ausführungsform wird als Komponente C mindestens ein Polymeradditiv ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Gleit- und Entformungsmitteln und Stabilisatoren eingesetzt.

In bevorzugter Ausführungsform wird als Stabilisator mindestens ein Vertreter ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus sterisch gehinderten Phenolen, organischen Phosphiten, und organischen oder anorganischen Brönstedt-Säuren eingesetzt.

Als Gleit-und Entformungsmittel werden in bevorzugter Ausführungsform Fettsäureester, besonders bevorzugt Fettsäureester des Pentaerythrits oder Glycerins, eingesetzt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Komponente C mindestens ein Polymeradditiv ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C8-C22 -Fettsäureester des Pentaerythrits, C8-C22-Fettsäureester des Glycerins, Tris(2,4-di-tert.-butyl-phenyl)-phosphit, 2,6-Di-tert.-butyl-4-(octadecanoxycarbonylethyl)phenol, Tetrakis(2,4-di-tert-butylphenyl)- 4,4-biphenyldiphosphonit, Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)-pentaerythritoldiphosphit und Triethylenglykol-bis[3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylpheny l)propionat] eingesetzt.

In einer weiteren Ausführungsform enthält die Komponente C kein kautschukmodifiziertes Vinyl(co)polymerisat hergestellt durch Emulsionspolymerisation. Die Komponenten A bis C sind so auswählen, dass sie für den Einsatz in Kunststoffen, die in Kontakt mit Lebensmitteln stehen, zugelassen sind. Dazu sind die entsprechenden regionalen regulatorischen Bedingungen zu erfüllen.

Herstellung der Formmassen und Formkörper

Aus den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthaltend oder bestehend aus den Komponenten A, B und C werden thermoplastische Formmassen hergestellt.

Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können beispielsweise hergestellt werden, indem man die jeweiligen Bestandteile der Zusammensetzungen in bekannter Weise vermischt und bei Temperaturen von bevorzugt 200°C bis 320°C, besonders bevorzugt bei 240 bis 300°C, ganz besonders bevorzugt bei 260°C bis 290°C in üblichen Aggregaten wie beispielsweise Innenknetern, Extrudern und Doppelwellenschnecken schmelzcompoundiert und schmelzextrudiert.

Dieser Prozess wird im Rahmen dieser Anmeldung allgemein als Compoundieren bezeichnet.

Unter Formmasse wird also das Produkt verstanden, das erhaltend wird, wenn die Bestandteile der Zusammensetzung schmelzcompoundiert und schmelzextrudiert werden.

Die Vermischung der einzelnen Bestandteile der Zusammensetzungen kann in bekannter Weise sowohl sukzessive als auch simultan erfolgen, und zwar sowohl bei etwa 20°C (Raumtemperatur) als auch bei höherer Temperatur. Das bedeutet, dass beispielsweise manche der Bestandteile über den Haupteinzug eines Extruders dosiert und die restlichen Bestandteile über einen Seitenextruder später im Compoundierverfahren zugeführt werden können.

Aus den erfindungsgemäßen Formmassen werden Formkörper hergestellt, beispielsweise durch Spritzguss, Extrusion und Blasformverfahren. Eine weitere Form der Verarbeitung ist die Herstellung von Formkörpern durch Tiefziehen aus zuvor hergestellten Platten oder Folien.

Es ist auch möglich, die Bestandteile der Zusammensetzung direkt in eine Spritzgussmaschine oder in ein Extrusionsaggregat zu dosieren und zu Formkörpern zu verarbeiten.

Die erfindungsgemäßen Artikel enthalten oder bestehen aus den beschriebenen Formkörpern. In den erfindungsgemäßen Artikeln können die Formkörper teilweise mit anderen Materialien überzogen oder mit anderen Materialien verbunden sein. So ist es beispielsweise möglich, dass die Formkörper nach dem Fachmann geläufigen Verfahren mit beispielsweise Metallen, Glas, Keramik oder anderen Kunststoffen oder Kunststoff-Kompositen verstärkt, mit Griffen aus anderen Materialien versehen oder teilweise beschichtet werden.

Unter den erfindungsgemäßen Artikeln werden also solche Artikel verstanden, die nur aus den Formkörpern bestehen und ebenso solche Artikel, die neben den Formkörpern wie oben beschrieben verbundene Materialien oder Beschichtungen enthalten.

Bei der Verwendung des Artikels ist der Formkörper bestehend aus der thermoplastischen Zusammensetzung teilweise oder vollständig in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmittel. Das bedeutet, dass das Lebensmittel bei der Verwendung des Artikels in direktem Kontakt mit der thermoplastischen Zusammensetzung enthaltend oder bestehend aus den Komponenten A bis C steht.

Nachfolgend werden weitere Ausführungsformen 1 bis 27 der vorliegenden Erfindung beschrieben:

1. Artikel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln,

enthaltend oder bestehend aus einem Formkörper bestehend aus einer thermoplastischen Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Zusammensetzung folgende Komponenten enthält oder aus ihnen besteht:

A) Aromatisches Polycarbonat,

B) kautschukmodifiziertes Vinyl(co)polymerisat aus

B.l) 80 bis 95 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und

B.2) 5 bis 20 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom l,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B

(i) eine disperse Phase bestehend aus

(1.1) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und

(1.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase

eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und

(ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese

Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie

Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l

enthält, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih aufweist,

C) optional mindestens eine weitere Komponente ausgewählt aus Polymeradditiven und polymeren Blendpartnern und wobei bei der Verwendung des Artikels der Formkörper in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln ist. 2. Artikel gemäß Ausführungsform 1, wobei der Artikel, der Formkörper und die thermoplastische Zusammensetzung die regulatorischen Anforderungen für

Lebensmittelkontaktanwendungen in mindestens einem Land ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Ländern der Europäischen Union, den Ländern Europas, die nicht der Europäischen Union angehören, den Vereinigten Staaten von Amerika, Russland, China, Mexiko, Japan, Südkorea, Taiwan, Kanada, Brasilien und Thailand erfüllt.

3. Artikel gemäß Ausführungsform 1 oder 2, wobei der Formkörper geeignet für den Kontakt mit Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, die eine Temperatur von größer 30°C aufweisen, ist. 4. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei in seiner Anwendung der Formkörper in Kontakt mit Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, die eine Temperatur von größer 30 °C aufweisen, ist.

5. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei der Formkörper eine Gießform ist.

6. Artikel gemäß Ausführungsform 5, wobei die Gießform eine Schokoladengießform ist.

7. Artikel gemäß einem der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente A ein aromatisches Polycarbonat ausschließlich basierend auf Bisphenol A ist.

8. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente A ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht M w (ermittelt durch Gelpermeationschromatographie (GPC) in Methylenchlorid mit Polycarbonat als Standard) von 24000 bis 32000 g/mol aufweist.

9. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente B.l ein Gemisch aus Struktureinheiten abgeleitet von Styrol und Acrylnitril, optional zusätzlich enthaltend Struktureinheiten abgeleitet von Butylacrylat oder Methylmethacrylat ist und die Komponente B.2 ausgewählt ist aus mindestens einem Vertreter der Gruppe bestehend aus Polybutadienkautschuk und Styrol -Butadien-(Block)Copolymer-Kautschuk ist.

10. Artikel gemäß Ausführungsform 9, wobei die Komponente B.l ein Gemisch aus Struktureinheiten abgeleitet von Styrol und Acrylnitril und die Komponente B.2 ein reiner Polybutadienkautschuk ist.

11. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen enthaltend 85 bis 92 Gew.-% B.l und 8 bis 15 Gew.-% B.2, jeweils bezogen auf B.

12. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,7 bis 1,2 pm aufweist.

13. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente B einen Polybutadiengehalt von 8 bis 13 Gew.-% aufweist.

14. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente B kein kautschukmodifiziertes Vinyl(co)polymerisat hergestellt durch Emulsionspolymerisation enthält. 15. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente C kein kautschukmodifiziertes Vinyl(co)polymerisat hergestellt durch Emulsionspolymerisation enthält

16. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente B frei ist von Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Phosphonium-Salzen von gesättigten

Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Harzsäuren, Alkyl- und Alkylarylsulfonsäuren und Fettalkoholsulfaten.

17. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente B weniger als 20 ppm Ionen von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen enthält. 18. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die Komponente B durch

Masse-Polymerisation hergestellt wird.

19. Artikel gemäß einem der vorherigen Ausführungsformen, wobei als Komponente C mindestens ein Polymeradditiv ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C8-C22- Fettsäureestern des Pentaerythrits, C8-C22-Fettsäureestern des Glycerins, Tris(2,4-di-tert.- butyl-phenyl)-phosphit, 2,6-Di-tert.-butyl-4-(octadecanoxycarbonylethyl)phenol,

Tetrakis(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4-biphenyldiphosphoni t, Bis(2,4-di-tert-butylphenyl) pentaerythritoldiphosphit und Triethylenglykol-bis[3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5- methylphenyl)propionat] eingesetzt wird.

20. Artikel gemäß einem der vorherigen Ausführungsformen, wobei die thermoplastische Zusammensetzung

30-90 Gew.-%, der Komponente A,

10-70 Gew.-%, der Komponente B,

0-20 Gew.-% der Komponente C enthält.

21. Artikel gemäß einem der vorherigen Ausführungsformen, wobei die thermoplastische

Zusammensetzung

50-80 Gew.-%, der Komponente A,

15-45 Gew.-%, der Komponente B,

0,5-5 Gew.-% der Komponente C enthält.

22. Artikel gemäß einem der vorherigen Ausführungsformen, wobei die thermoplastische

Zusammensetzung

60-75 Gew.-%, der Komponente A, 24-39 Gew.-% der Komponente B und

0,1-1 Gew.-% der Komponente C enthält.

23. Artikel gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen, wobei die thermoplastische Zusammensetzung aus den Komponenten A, B und C besteht. 24. Verfahren zur Herstellung eines geformten Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels umfassend die Schritte a) Erwärmen des Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels über seinen Schmelzpunkt, b) Einfüllen des geschmolzenen Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels in einen Artikel gemäß einem der vorherigen Ausführungsformen 5 bis 23, c) Abkühlen des Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels unterhalb seines Schmelzpunktes und d) Entformen des in den Verfahrensschritten a) bis c) aus dem Fett oder fetthaltigen Lebensmittel hergestellten Formlings aus dem Artikel.

25. Verwendung einer thermoplastischen Zusammensetzung enthaltend oder bestehend aus

A) aromatischem Polycarbonat,

B) kautschukmodifiziertem Vinyl(co)polymerisat aus

B.l) 80 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und

B.2) 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom l,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B

(i) eine disperse Phase bestehend aus

(i.l) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und (i.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase

eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und

(ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese

Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie

Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l

enthält, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih aufweist,

C) optional mindestens eine weitere Komponente ausgewählt aus Polymeradditiven und polymeren Blendpartnern zur Herstellung eines Formkörpers als Teil eines Artikels ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Behältern zur Verpackung, zum Servieren, zur Lagerung und/oder zum Transport von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Verzehr von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, Werkzeugen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln sowie Teilen von Maschinen zum Herstellen, Zubereiten, Formgeben und Verarbeiten von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, wobei der Formkörper bei der Verwendung des Artikels in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln ist.

26. Verwendung gemäß Ausführungsform 25, wobei die Zusammensetzung

60-75 Gew.-%, der Komponente A,

24-39 Gew.-% der Komponente B und

0,1-1 Gew.-% der Komponente C enthält, und wobei die Komponente B.l ein Gemisch aus Styrol und Acrylnitril und die Komponente B.2 ein reiner Polybutadienkautschuk ist, und wobei die Komponente B frei von Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Phosphonium- Salzen von gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Harzsäuren, Alkyl- und Alkylarylsulfonsäuren und Fettalkoholsulfaten ist, und wobei die Komponente B weniger als 20 ppm Ionen von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen enthält, und wobei als Komponente C mindestens ein Polymeradditiv ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C8-C22-Fettsäureestern des Pentaerythrits, C8-C22 -Fettsäureestern des Glycerins, Tris(2,4-di-tert.-butyl-phenyl)-phosphit, 2,6-Di-tert.-butyl-4-

(octadecanoxycarbonylethyl)phenol, Tetrakis(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4- biphenyldiphosphonit, Bis(2,4-di-tert-butylphenyl) pentaerythritoldiphosphit und Triethylenglykol-bis[3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylpheny l)propionat] eingesetzt wird.

27. Verwendung eines Artikels enthaltend oder bestehend aus einem Formkörper bestehend aus einer thermoplastischen Zusammensetzung enthaltend oder bestehend aus

A) aromatischem Polycarbonat,

B) kautschukmodifiziertem Vinyl(co)polymerisat aus

B.l) 80 bis 95 Gew bezogen auf das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B, Struktureinheiten abgeleitet von wenigstens einem Vinylmonomeren und B.2) 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das kautschukmodifizierte

Vinyl(co)polymerisat B, einer oder mehrerer kautschukelastischer Pfropfgrundlagen mit Glasübergangstemperaturen < -50°C enthaltend mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf B.2, an vom l,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten, wobei das kautschukmodifizierte Vinyl(co)polymerisat B (i) eine disperse Phase bestehend aus

(1.1) mit Vinyl(co)polymerisat aus Struktureinheiten gemäß B.l gepfropften Kautschukpartikeln und

(1.2) in den Kautschukpartikeln als separierte disperse Phase

eingeschlossenes Vinyl(co)polymerisat ebenfalls aus Struktureinheiten gemäß B.l

und (ii) eine nicht an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in diese Kautschukpartikel eingeschlossene kautschukfreie

Vinyl(co)polymerisat-Matrix bestehend aus Struktureinheiten gemäß B.l

enthält, wobei die disperse Phase gemäß (i) einen mittleren Durchmesser D50 gemessen per Ultrazentrifugation von 0,3 bis 2,0 mih aufweist,

C) optional mindestens eine weitere Komponente ausgewählt aus Polymeradditiven und polymeren Blendpartnern für den Transport, die Verpackung, die Lagerung, die Behandlung, die Herstellung, Zubereitung, Verarbeitung und Formgebung von Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln, wobei der Formkörper in direktem Kontakt mit den Fetten, Ölen oder fetthaltigen Lebensmitteln ist.

Beispiele

Komponente Al:

Lineares Polycarbonat auf Basis Bisphenol-A mit einem gewichtsgemittelten

Molekulargewicht Mw von 28.000 g/mol (bestimmt durch GPC bei Raumtemperatur in Methylenchlorid gegen einen BPA-PC-Standard).

Komponente A2:

Lineares Polycarbonat auf Basis Bisphenol-A mit einem gewichtsgemittelten

Molekulargewicht Mw von 25.000 g/mol (bestimmt durch GPC bei Raumtemperatur in Methylenchlorid gegen einen BPA-PC-Standard).

Komponente A3:

Lineares Polycarbonat auf Basis Bisphenol-A mit einem gewichtsgemittelten

Molekulargewicht M w von 19.000 g/mol (bestimmt durch GPC bei Raumtemperatur in Methylenchlorid gegen einen BPA-PC-Standard).

Komponente B-l:

Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)-Polymer, hergestellt im Masse-Polymerisationsverfahren, welches eine disperse Phase aus mit Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat gepfropften Polybutadien-haltigen Kautschukpartikeln enthaltend als separierte disperse Phase eingeschlossenes Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat sowie eine nicht chemisch an die Kautschukpartikel gebundene und nicht in den Kautschukpartikeln eingeschlossene Styrol- Acrylnitril-Copolymerisat-Matrix enthält. Komponente B weist ein A:B:S-Verhältnis von 23:10:67 Gew.-% und einen Gelgehalt, bestimmt als in Aceton unlöslicher Anteil, von 20 Gew.-% auf. Der in Aceton lösliche Anteil des Styrol- Acrylnitril-Copolymers in Komponente B beträgt 80 Gew.-%, bezogen auf die Komponente B, und weist ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht M w (gemessen per GPC in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel mit Polystyrol als Standard) von 165 kg/mol auf. Die mittlere Partikelgröße der dispersen Phase D50, gemessen per Ultrazentrifugation, beträgt 0,85 m m. Die Schmelzeflussrate (MVR) der Komponente Bl, gemessen nach ISO 1133 (Version von 2012) bei 220°C mit einer Stempellast von 10 kg, beträgt 6,7 ml/10 min.

Komponente B-2:

Präcompound aus 50 Gew.-% eines Pfropfpolymerisats vom ABS-Typ, hergestellt im Emulsionspolymerisationsverfahren, mit einem A:B:S-Verhältnis von 12:56:32 Gew.-% und 50 Gew.-% eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats, hergestellt im Massepolymerisationsverfahren, mit einem Styrol-Acrylnitril-Verhältnis von 72:28 Gew.-% und mit einem per GPC mit Polystyrol als Standard in Dimethylformamid bei 20°C gemessenen gewichtsgemittelten Molekulargewicht Mw von 100 kg/mol.

Komponente CI:

Pentaerythrittetrastearat

Komponente C2:

Irganox 1076 (BASF, Ludwigshafen, Deutschland)

2,6-Di-tert.-butyl-4-(octadecanoxycarbonylethyl)phenol

Herstellung und Prüfung der erfindungsgemäßen Formmassen

Das Mischen der Komponenten erfolgte unter Good Manufacturing Practise (GMP)- Bedingungen auf einem Zweiwellenextruder ZSK-70 MC der Fa. Werner & Pfleiderer bei einer Massetemperatur von 260°C und unter Anlegen eines Unterdrucks von 100 mbar (absolut).

Die Formkörper wurden bei Massetemperaturen von 260°C bzw. 290°C und, in beiden Fällen, bei einer Werkzeugtemperatur von 80°C auf einer Spritzgießmaschine Typ Arburg 270 E hergestellt.

Die Schmelzflussrate (MVR) wurde bestimmt nach ISO 1133 (Version von 2012) bei 260°C mit einer Stempellast von 5 kg nach einer 5-minütigen Verweilzeit.

Die Kerbschlagzähigkeit nach IZOD wurde bestimmt bei 23°C gemäß ISO 180-1A (Version von 1982) an jeweils zehn Prüfkörpern der Abmessung 80 mm x 10 mm x 4mm und wird in Tabelle 1 als Mittelwert von zehn Einzelmessungen angegeben. Die Prüfkörper wurden bei einer Massetemperatur von 260°C hergestellt.

Der Vicat B/120 als Maß für die Wärmeformbeständigkeit wurde bestimmt gemäß ISO 306 (Version von 2013) an Prüfkörpern der Abmessung 80 mm x 10 mm x 4mm mit einer Stempellast von 50 N und einer Aufheizgeschwindigkeit von 120°C/h. Die Prüfkörper wurden bei einer Massetemperatur von 260°C hergestellt.

Die Schmelzeviskosität als Maß für die Schmelzefließfähigkeit wurde gemäß ISO 11443 (Version von 2014) bei Temperaturen von 260°C bzw. 300°C, in beiden Fällen bei einer Scherrate von 1000 s 1 ermittelt. Als Maß für die Beständigkeit der Formkörper in Kontakt mit Fetten, Ölen und fetthaltigen Lebensmitteln diente die Spannungsrissbeständigkeit (ESC) in Rapsöl. Bestimmt wurde die Zeit bis zum spannungsrissinduzierten Bruchversagen eines unter den zuvor beschriebenen Bedingungen spritzgegossenen Prüfkörpers der Abmessung 80 mm x 40 mm x 4 mm bei Raumtemperatur, wobei der Prüfkörper mittels einer Spannschablone mit einer externen Randfaserdehnung von 2,4 % beaufschlagt und vollständig in das Rapsöl eingetaucht wurde. Diese Messung erfolgte gemäß DIN EN ISO 22088 (Version von 2006).

Als Maß für die Hydrolysebeständigkeit der Formkörper dient die relative prozentuale Änderung der Schmelzflussrate MVR (delta MVR) delta MVR = 100 X (MVR nach Lagerung - MVR vor Lagerung) / MVR vor Lagerung , wobei der MVR gemessen wird nach ISO 1133 (Version von 2012) bei 260°C mit einer Stempellast von 5 kg vor und nach einer siebentägigen Lagerung bei 95 °C und 100% relativer Luftfeuchte. Die Lagerung wurde in unserem Fall an Granulat durchgeführt.

Der Oberflächenglanzgrad wurde gemessen in Reflexion unter Betrachtungswinkeln von 20° und 60° mit einem Glanzmessgerät vom Typ Haze-Gloss von BYK-Gardner GmbH (Geretsried, Deutschland) nach DIN 67530 (Version von 1982) an Prüfkörpern der Abmessung 60 mm x 40 mm x 4mm. Es wurde ein hochglanzpoliertes Spritzgusswerkzeug zur Herstellung der Prüfkörper verwendet. Die Prüfkörper wurden bei einer Massetemperatur von 260°C hergestellt.

Der Zug-E-Modul als Maß für die Steifigkeit wurde gemäß ISO 527 (Version von 1996) bei Raumtemperatur bestimmt. Die Prüfkörper wurden bei einer Massetemperatur von 260°C hergestellt.

Unter der Gesamtmigration wird gemäß der Definition in der VERORDNUNG (EU) Nr. 10/2011 DER KOMMISSION vom 14. Januar 2011 über Materialien und Gegenstände aus Kunststoff, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, die Menge nichtflüchtiger Stoffe, die aus einem Material oder Gegenstand in Lebensmittelsimulanzien abgegeben werden, verstanden. Die Gesamtmigration wurde ermittelt gemäß DIN EN 1186- 14 (Version von 2002) an Prüfstäben der Dimension 80 mm x 10 mm x 4 mm in einem jeweils zweistündigen vollständigen Kontakt mit a) Isooktan und b) in Ethanol (Vol.-95%) als Lebensmittelsimulanzien bei 70°C. Dazu wurde ein solcher Prüfstab mit einer Gesamtoberfläche von 0,16 dm 2 vollständig in jeweils 37 ml des Lebensmittelsimulanz eingetaucht. Die Prüfkörper wurden bei einer Massetemperatur von 260°C hergestellt.

Zur Simulation der Einflussnahme von Polycarbonat-Zusammensetzungen auf die Beschaffenheit unterschiedlicher Lebensmittels, mit denen Formkörper hergestellt aus diesen Polycarbonat-Zusammensetzungen bei der Verwendung von solche Formkörper enthaltenden Artikeln in unmittelbarem Kontakt stehen, wurden 100 g Granulat aus den Zusammensetzungen 1 und V5 für 2 Tage bei Raumtemperatur (RT) in jeweils 100 g unterschiedlicher Lebensmittelsimulanz-Medien gelagert. Nach der Lagerung wurde der Haze Wert (Trübung) gemäß ISO 14792 (Version 1999) der abdekantierten verwendeten Medien unter Verwendung eines Perkin Elmer Lambda 950 gemessen. Dabei deutet ein höherer Haze (Trübungs)-Wert im gleichen Medium auf eine stärkere Migration aus dem Granulat in das Medium hin und zeigt damit eine stärkere, in der Lebensmittelkontaktanwendung nicht gewünschte Beeinflussung der Lebensmittelbeschaffenheit an. Die verwendeten Medien simulieren dabei unterschiedliche Arten von Lebensmitteln.

In einem ähnlichen Test wurde das Migrationsverhaltens unter Bedingungen, wie sie bei der Herstellung eines geformten Fettes oder fetthaltigen Lebensmittels - wie etwa eines Schokoladenförmlings - mittels einer Gießform vorliegen, simuliert.

Dazu wurden jeweils 30 g Granulat der Proben 1, V2 und V5 in 30 g auf 70°C temperiertem Isooktan in einem Glaskolben unter Rühren für 2 Stunden gelagert, nachfolgend das Isooktan abdekantiert und der Haze (Trübungs)-Wert des abdekantierten Lebensmittelsimulanz gemäß ISO 14792 (Version 1999) unter Verwendung eines Perkin Elmer Lambda 950 gemessen.

Tabelle 1: Zusammensetzungen und ihre Eigenschaften

Die Daten in Tabelle 1 zeigen, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung 1 die technische Aufgabe erfüllt. Sie zeichnet sich durch eine gegenüber reinem Polycarbonat mit einem Molekulargewicht entsprechend dem von Komponente A in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung (V2) verbesserte Schmelzefließfähigkeit aus. Die hergestellten Artikel weisen eine gute Beständigkeit gegen Öl und einen niedrigeren Glanzgrad auf bei mechanischen Eigenschaften, die einem Artikel aus dem reinem Polycarbonat ähnlich sind. Setzt man zur Erzielung einer ähnlichen Schmelzefließfähigkeit im Spritzguss wie in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung die Temperatur bei der Verarbeitung herauf, so resultiert eine deutlich schlechtere Spannungsrissbeständigkeit der so hergestellten Artikel gegenüber Öl. Im Vergleich zu reinem Polycarbonat mit niedrigerem Molekulargewicht, welches eine ähnliche Schmelzefließfähigkeit wie die erfindungsgemäße Zusammensetzung aufweist (V4), weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine deutlich bessere Spannungsrissbeständigkeit der im Spritzguss unter vergleichbaren Bedingungen hergestellten Artikel gegenüber Öl auf.

Tabelle 2: Zusammensetzungen und ihre Eigenschaften

Die Daten in Tabelle 2 zeigen, dass die Zusammensetzungen 1 und V5 in deutlich unterschiedlicher Weise die Beschaffenheit der unterschiedlichen Lebenmittelsimulanz- Medien beeinflussen, obwohl beide Zusammensetzungen hinsichtlich der Anteile von Polycarbonat, ABS und Additiven vergleichbar sind. Die Haze -Werte der wässrigen Lebensmittelsimulanzien sind nach Kontakt mit der Zusammensetzung V5 deutlich geringer als nach Kontakt mit der Zusammensetzung 1 , das heißt die Beschaffenheit dieser wässrigen Simulanzien wird durch die Zusammensetzung V5 deutlich weniger beeinflusst als durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung 1. In Isooktan hingegen, das als Simulanz für fetthaltige Lebensmittel dient, ist die Trübung nach Kontakt mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung 1 deutlich niedriger als nach Kontakt mit der Zusammensetzung V5. Daraus kann abgeleitet werden, dass sich Zusammensetzung 1 besser für die Verwendung in Kontakt mit fetthaltigen Lebensmitteln eignet, während die Zusammensetzung V5 für den Kontakt mit wasserhaltigen Lebensmitteln wie etwa Kaffee günstiger ist. Auch bei höher Temperatur und kürzer Kontaktzeit zwischen Lebensmittelsimulanz und Granulat zeigt sich mit Isooktan als Lebensmittelsimulanz für Fette und fetthaltige Lebensmittel mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung 1 eine geringere Trübung (Haze) als bei V5. Damit lässt sich auch auf eine bessere Eignung für die Verwendung zur Herstellung geformter Fette und fetthaltiger Lebensmittel, wie etwa Schokoladenförmlinge, schließen. Die Zusammensetzung V2 weist zwar ein ebenso gutes diesbezügliches Verhalten wie Zusammensetzung 1 auf, hat aber den in Tabelle 1 gezeigten Nachteil der deutlich höheren Schmelzeviskosität und des für die Anwendung zur Herstellung von Schokoladengießformen unerwünscht hohen Glanzgrades.