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Patent Searching and Data


Title:
KERNMANTLE ROPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/174774
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a kernmantle rope (1) comprising a core (2) made of one or more strands (3, 4) of a load-bearing textile material, said rope having two ends (5, 6), and characterised in that the rope has a section (A, A'), positioned at a distance from at least one of said ends (5, 6), in which the rope has a higher dynamic capacity according to EN1891A:1998 than it does in the remaining run of the rope, and in which the core comprises a greater amount of load-bearing textile material than it does in the remaining run of the rope.

More Like This:
Inventors:
KIRTH RUDOLF (AT)
SCHIEMER SUSANNA (AT)
Application Number:
PCT/EP2017/058366
Publication Date:
October 12, 2017
Filing Date:
April 07, 2017
Export Citation:
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Assignee:
TEUFELBERGER FIBER ROPE GMBH (AT)
International Classes:
A63B29/02; D07B5/00; D07B1/02
Domestic Patent References:
WO2013143966A22013-10-03
WO2013143965A22013-10-03
Foreign References:
DE102011017273A12012-10-18
US3856240A1974-12-24
US20140033906A12014-02-06
CN201126488Y2008-10-01
EP0383702A11990-08-22
KR200473910Y12014-08-07
DE102011017273A12012-10-18
DE102011017273A12012-10-18
US3856240A1974-12-24
US20140033906A12014-02-06
EP0383702A11990-08-22
US5060549A1991-10-29
CN201126488Y2008-10-01
US4184784A1980-01-22
US8832913B22014-09-16
Other References:
"Handbook of fibre rope technology", 2004, WOODHEAD PUBLISHING
Attorney, Agent or Firm:
SCHWARZ & PARTNER PATENTANWAELTE OG et al. (AT)
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Claims:
Ansprüche:

1. Kern-Mantel-Seil (1) mit einem Kern (2) aus einem oder mehreren Strängen (3,4) von lasttragendem textilen Material, wobei das Seil zwei Enden (5,6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil von zumindest einem seiner Enden (5,6) weg einen Abschnitt (A, A') aufweist, in welchem das Seil eine höhere dynamische Leistung nach EN1891A: 1998 aufweist als im restlichen Verlauf des Seiles und in welchem der Kern eine größere Menge an lasttragendem textilen Material aufweist als im restlichen Verlauf des Seiles.

2. Kern-Mantel-Seil gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der

Durchmesser des Seiles (1) im Abschnitt (A, A') um 10% bis 100%, bevorzugt 25%> bis 80%) größer ist als im restlichen Verlauf des Seiles.

3. Kern-Mantel-Seil gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Seiles (1) im Abschnitt (A, A') 9 mm bis 16 mm, bevorzugt 10 mm bis 14 mm beträgt, während der Durchmesser im restlichen Verlauf des Seiles 5 mm bis 11 mm, bevorzugt 7 mm bis 9 mm beträgt.

4. Kern-Mantel-Seil gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Abschnitt (A, A') eine oder mehrere der folgenden Maßnahmen zur Erhöhung der Menge des lasttragenden textilen Materials im Kern gesetzt sind:

Einbringen und Fixieren zusätzlicher Stränge (3 ',4') von lasttragendem textilen Material in den Kern

Erhöhen der Menge an lasttragendem textilen Material je Längeneinheit in dem oder den bestehenden Strang/Strängen (3,4) des Kerns durch gegebenenfalls teilweises Austauschen der Stränge gegen solche mit mehr Masse (3", 4").

5. Kern-Mantel-Seil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Länge des Abschnittes (A, Α') 1 m bis 20 m, bevorzugt 3 m bis 10 m beträgt.

6. Kern-Mantel-Seil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Abschnitt (A, A') bruchfrei einer Anzahl an Fallversuchen nach EN1891A: 1998 standhält, welche um zumindest 3, bevorzugt 5 höher liegt als im restlichen Verlauf des Seiles.

7. Kern-Mantel-Seil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (A, A') bruchfrei einer Anzahl an Fallversuchen nach EN892:2012 für Einfachseile standhält, die mindestens eins (1), bevorzugt 3, besonders bevorzugt 5 größer ist als im restlichen Verlauf des Seiles.

8. Kern-Mantel-Seil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Seil einen oder mehrere weitere Abschnitte (Α') aufweist, in welchen das Seil eine höhere dynamische Leistung aufweist als im restlichen Verlauf des Seiles.

9. Verwendung eines Kern-Mantel- Seils gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche in Bergsportanwendungen, insbesondere als Kletterseil.

Description:
Kern-Mantel-Seil

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kern-Mantel-Seil, welches insbesondere als

Kletterseil verwendbar ist.

Seile aus einem textilen Fasermaterial, welche in einer Kern-Mantel-Konstruktion vorliegen, sind an sich bekannt. Ein solches Seil besteht aus einem oder mehreren beispielsweise geflochtenen oder geschlagenen Kern(en) aus textilem Fasermaterial, welche(r) von einem textilen Fasermaterial als Mantel umhüllt, z.B. umflochten ist bzw. sind.

Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung steht im folgenden der Begriff„Kern" sowohl für einen einzigen Kern als auch für eine Mehrzahl von in einem Seil vorhandenen Kernen.

Der Begriff„textiles Fasermaterial" bedeutet dabei, dass die wesentlichen Komponenten des Kerns bzw. des Mantels, insbesondere seine tragenden Elemente, aus textilem Fasermaterial, wie z.B. Litzen aus Kunstfasern, bestehen. Das erfindungsgemäße Seil kann auch

Bestandteile aus anderen Materialien aufweisen, wie z.B. das Seil oder Seilbestandteile imprägnierende Materialien oder auch einzelne nicht-textile Litzen mit spezieller Funktion, z.B. zur Übertragung elektrischer Signale.

Kletterseile sind in der Regel Kern-Mantel-Seile. In der Regel bestehen sie aus einem schützenden Mantel, der einen Kern aus zumindest einem, zumeist mehreren Strängen aus lasttragendem und stoßdämpfendem textilen Fasermaterial umhüllt. Unter„stoßdämpfend" versteht der Fachmann die Eigenschaft eines Fasermaterials, Energie zu absorbieren. Um Energie absorbieren zu können, also stoßdämpfend zu sein, muss ein Fasermaterial lasttragend sein und umgekehrt. Die Fähigkeit, Energie zu absorbieren, also stoßdämpfend zu sein, wird auch als„dynamische Belastbarkeit" bezeichnet.

Aus dem„Handbook of fibre rope technology" Woodhead Publishing, 2004, ist bekannt, dass Nylonfasern, die im Kern eines als Kletterseil verwendeten Mantelseils eingesetzt werden, dampfbehandelt und dadurch geschrumpft werden, um die Energieabsorption zu erhöhen. Bei diesem Schritt wird der Kern über die gesamte Länge des Seils in gleicher Weise behandelt.

Insbesondere im Klettersport spielt das Gewicht des verwendeten Seiles eine große Rolle. Der Kletterer muss das Seil befördern, d.h. jede Gewichtsersparnis wirkt sich auf die Leistung des Sportlers günstig aus. Es gibt daher einen Trend, Seile mit geringerem Durchmesser (etwa 9 mm und darunter) einzusetzen, was der Kletterer jedoch subjektiv als unangenehm empfinden kann, muss er doch damit rechnen, in das (sehr dünne) Seil hineinzustürzen. Stürze betreffen dabei in der Regel die letzten 5 m bis 10 m des Seiles. In diesem Bereich wird das Seil somit häufiger aufgrund von Stürzen beansprucht als in den übrigen Bereichen.

Hinzu kommt, dass es für den Kletterer von Vorteil wäre, wenn er beim Abseilen das Ende seines Seiles haptisch erkennen könnte und somit einige Meter vorher gewarnt wäre. Dies wird heute dadurch gelöst, dass das Seilende im Mantel haptisch anders ausgeführt wird als das übrige Seil. Beispielsweise werden am Seilende im Mantel dickere Stapelfasergarne oder texturierte Garne eingesetzt. Das Seilende fühlt sich anders an und wird durch die Änderung des Mantels in der Regel auch dicker.

Die DE 10 2011 017 273 AI beschreibt ein Kletterseil, in welchem in einem Seilabschnitt die Anzahl der im Seilmantel eingeflochtenen Fäden gegenüber der Anzahl der in einem zweiten Seilabschnitt eingeflochtenen Fäden erhöht ist. Dabei werden Mantelfäden im Kern geführt und nur abschnittsweise im Mantel mitverflochten. Mit dieser Maßnahme soll gemäß DE 10 2011 017 273 eine Erhöhung der Abriebfestigkeit des Mantels erreicht werden. Der Seildurchmesser ändert sich um etwa 0,1 bis 0,2 mm und es ist aufgrund der in Summe gleichbleibenden Menge an textilem Material nicht von einer Erhöhung der dynamischen Belastbarkeit des Seiles auszugehen.

Die US 3,856,240 beschreibt ein geflochtenes Fallschirmseil, in welches an

Anbindungspunkten zum Fallschirm zusätzliches Filamentmaterial eingeflochten werden soll. Das Seil der US 3,856,240 ist kein Kern-Mantel-Seil.

Die US 2014/0033906 beschreibt ein geflochtenes Seil, in welches in eine erste Gruppe von Fasersträngen abschnittsweise ein anderes Fasermaterial eingearbeitet ist. Auch das Seil der US 2014/0033906 ist kein Kern-Mantel-Seil.

Die EP 0 383 702 AI bzw. die dazu korrespondierende US 5,060,549 beschreibt ein

Kletterseil, welches einen Abschnitt aufweist, in welchem der Mantel dichter geflochten als in restlichen Abschnitten des Seiles.

Weiterer Stand der Technik ist aus CN 201126488Y und der US 4,184,784 bekannt. Es ist daher die Aufgabe der Erfindung ein Seil bereitzustellen, das eine verbesserte Eignung insbesondere als Kletterseil aufweist.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte

Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angeführt.

Kurze Beschreibung der Figuren

Figur 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Seiles mit einem Abschnitt A an einem der beiden Seilenden.

Figur 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Seiles mit je einem Abschnitt A, A' an jedem der beiden Seilenden.

Figur 3 zeigt schematisch den Querschnitt eines Seils mit einem Kern aus mehreren Strängen aus lasttragendem Material.

Figuren 4 und 5 zeigen schematisch zwei Möglichkeiten der Erhöhung der Menge an lasttragendem Material im Abschnitt A bzw. A' eines Seiles gemäß Figur 3.

Figuren 6 und 7 zeigen schematisch die Möglichkeiten zur Erhöhung der Menge an lasttragendem Material im Abschnitt A eines Seiles gemäß der Ausführungsformen von Figur 4 und Figur 5 in einer schematischen Längsansicht.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird somit ein Kern-Mantel-Seil, mit einem Kern aus einem oder mehreren Strängen von lasttragendem textilen Material, zur Verfügung gestellt, wobei das Seil zwei Enden aufweist, und welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Seil von zumindest einem seiner Enden weg einen Abschnitt A aufweist, in welchem das Seil eine höhere dynamische Leistung nach EN1891A: 1998 aufweist als im restlichen Verlauf des Seiles und in welchem der Kern eine größere Menge an lasttragendem textilen Material aufweist als im restlichen Verlauf des Seiles.

Unter dem Begriff„im restlichen Verlauf des Seiles" ist im Wesentlichen der gesamte weitere Verlauf des Seiles zu verstehen. Wenn in bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung im erfindungsgemäßen Seil auch weitere Abschnitte mit höherer dynamischer Leistung vorgesehen sind, so schließt der Begriff„im restlichen Verlauf des Seiles" solche weiteren Abschnitte nicht ein.

Die dynamische Leistung eines Kern-Mantel-Seils ist in der ENI 891 : 1998 definiert und ist die ermittelte maximale Anzahl an von einem Seil bruchfrei überstandenen Fallversuchen. ENI 891 : 1998 beschreibt auch die Testmethode zur Prüfung der dynamischen Leistung eines Kern-Mantel-Seils.

Die Verweise auf die EN 1891 : 1998 in der vorliegenden Anmeldung beziehen sich auf die Anwendung dieser Norm auf die darin genannten Seile der Form A (EN1891A: 1998) und die für diese Seile dort definierten Messmethoden, insbesondere die für dieses Seile angewendeten Messgewichte.

Aufgrund der größeren Menge an lasttragendem Kern-Material im Abschnitt A ist im Abschnitt A der Durchmesser des Seiles größer als im restlichen Verlauf des Seiles.

Dadurch wird insbesondere bei Verwendung des erfindungsgemäßen Seiles als Kletterseil der zusätzliche Vorteil erreicht, dass der Kletterer aufgrund der haptisch spürbaren

Durchmesserveränderung das Ende des Seiles erkennen kann. In Kombination mit der höheren dynamischen Leistung im Abschnitt A am Seilende wird zudem nicht nur der Eindruck vermittelt, mehr Stürze auszuhalten, sondern das Seil weist tatsächlich eine höhere dynamische Belastbarkeit auf.

Der Durchmesser des erfindungsgemäßen Seiles im Abschnitt A kann um 10% bis 100%, bevorzugt 25% bis 80% größer sein als im restlichen Verlauf des Seiles. Die Prozentangaben beziehen sich auf den Durchmesser im restlichen Verlauf des Seiles.

In einem erfindungsgemäßen Seil, insbesondere in Form eines Kletterseiles, kann der Durchmesser des Seiles im Abschnitt A 9 mm bis 16 mm, bevorzugt 10 mm bis 14 mm betragen, während der Durchmesser im restlichen Verlauf des Seiles 5 mm bis 11 mm, bevorzugt 7 mm bis 9 mm betragen kann.

Erfindungsgemäß weist im Abschnitt A der Kern eine größere Menge an lasttragendem textilen Material auf als im restlichen Verlauf des Seiles. Es wird dabei das vorhandene lasttragende Material nicht oder nur teilweise durch ein anderes Material ersetzt, sondern durch weiteres lasttragendes Material ergänzt. Der Begriff„weiteres lasttragendes Material" bedeutet dabei Material, welches im restlichen Verlauf des Seiles nicht vorhanden ist, also dem Seil zusätzlich zugeführt wird.

Als„weiteres lasttragendes Material" werden daher Materialien, insbesondere Seilelemente wie z.B. Faserstränge, verstanden, die imstande sind, in Zusammenwirken mit den bereits vorliegenden Materialien des Kerns und/oder durch gegebenenfalls teilweises Ersetzen derselben die bei der Verwendung des Seils auftretende statische Belastung und

insbesondere bei einer Verwendung als Kletterseils auftretende dynamische Belastung aufzunehmen. Allgemein gilt gemäß EN 354, dass die für die Herstellung von Seilelementen für Seile in persönlichen Schutzausrüstungen verwendeten Chemiefasern eine

Mindestfestigkeit von 0,6 N/tex aufweisen sollen.

Die größere Menge an lasttragendem textilen Kern-Material im Abschnitt A trägt dabei sowohl zur erfindungsgemäß vorgesehenen höheren dynamischen Leistung des Seiles im Abschnitt A als auch zur erfindungsgemäß vorgesehenen Erhöhung des Durchmessers des Seiles in diesem Abschnitt bei bzw. bewirkt diese Erhöhung.

Es wird daher das Seil so ausgeführt, dass es im Abschnitt A eine größere Menge an lasttragendem und stoßabsorbierendem Material aufweist als in seinem restlichen Verlauf und damit auch einen größeren Durchmesser. Es geht hierbei um das Einbringen von mehr textilem Kernmaterial, nicht jedoch um eine bloße Durchmesserveränderung durch

Einbringen nicht-textiler Elemente, wie z.B. in der US 8 832 913 B2 für den Zweck von Schnürsenkeln beschrieben.

Bevorzugt sind im erfindungsgemäßen Seil im Abschnitt A eine oder mehrere der folgenden Maßnahmen zur Erhöhung der Menge des lasttragenden textilen Materials im Kern gesetzt:

Einbringen und Fixieren zusätzlicher Stränge von lasttragendem textilen Material in den Kern und/oder

Erhöhen der Menge an lasttragendem textilen Material je Längeneinheit in dem oder den bestehenden Strang/Strängen des Kerns durch gegebenenfalls teilweises

Austauschen der Stränge gegen solche mit mehr Masse.

So können zusätzliche Stränge mit der in der WO 2013/143966 bzw. in der

WO 2013/143965 beschriebenen Technologie in den Kern eingeflochten und am Platz fixiert werden. Bei den in diesen Offenlegungen beschriebenen Flechtvorrichungen können zusätzliche Stränge z.B. durch entsprechende Durchbrüche in den Treibrädern der Vorrichtung, insbesondere den Treibrädern im Bereich des Kerns des Seiles oder jenen an Positionen, in welchen Fäden vom Mantel zum Kern gewechselt werden und umgekehrt, zugeführt werden. Diese zusätzlichen Stränge können die bestehenden Stränge ergänzen und/oder auch ersetzen, indem der zuvor bestehende Strang kurz nach der Einflechtung der zusätzlichen Stränge endet.

So kann beispielsweise im dünneren Seilabschnitt im Kern ein Strang aus gezwirnten Multfilamentgarnen bestehen. Dieser Strang wird im Abschnitt A dann durch einen dickeren Strang ersetzt. Es bleibt auch hier die Anzahl der Stränge im Kern gleich, aber die

Belastbarkeit und auch die Dicke erhöht sich.

Alternativ kann beispielsweise im dünneren Seilabschnitt im Kern ein Strang aus einem Monofil oder einem einzelnen Multifilamentgarn bestehen. Dieser Strang wird im Abschnitt A dann durch einen dickeren Strang ersetzt. Es bleibt auch hier die Anzahl der Stränge im Kern gleich, aber die Belastbarkeit und auch die Dicke erhöht sich.

Alle oben genannten Alternativen können auch kombiniert werden. So kann ein Teil der vorhandenen Stränge durch zusätzlich eingeführte Stränge ersetzt werden, ein weiterer Teil der Stränge wird gegen dickere Stränge ausgetauscht und wieder ein weiterer Teil der Stränge verbleibt mit den zusätzlich eingeführten Strängen im Kern.

Die Länge des Abschnittes A kann, insbesondere im Fall eines Kletterseiles, 1 m bis 20 m, bevorzugt 3 m bis 10 m betragen. Übliche Längen eines Kletterseiles betragen 50 bis 80 m, typischerweise z.B. 60 m.

Die Zahl der bruchfrei überstandenen Fallversuche des erfindungsgemäßen Seiles im Abschnitt A nach EN1891A: 1998 kann um mindestens 3, bevorzugt 5 größer sein als im restlichen Verlauf des Seiles.

Zur Ermittlung der höheren dynamischen Leistung nach ENI 891 : 1998 kann beispielsweise der Abschnitt A bzw. ein für die Durchführung dieser Testmethode ausreichend langes Stück aus dem Seil, welches den Abschnitt A enthält, aus dem Seil entfernt werden, und die Anzahl der bruchfrei überstandenen Fallversuche wird einerseits am Abschnitt A und andererseits an einem anderen Teil des Seiles, welches keinen Abschnitt A enthält, gemessen. Wird das erfindungsgemäße Seil als Kletterseil verwendet, weist es bevorzugt im Abschnitt A eine Zahl der bruchfrei überstandenen Fallversuche nach EN892:2012 für Einfachseile auf, die mindestens eins (1), bevorzugt 3, besonders bevorzugt 5 größer ist als im restlichen Verlauf des Seiles.

EN892:2012 beschreibt konkret Anforderungen an dynamische Bergseile bzw. Kletterseile und die Messmethoden dafür.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kern-Mantel-Seils ist dadurch gekennzeichnet, dass das Seil einen oder mehrere weitere Abschnitte aufweist, in welchen das Seil eine höhere dynamische Leistung aufweist als im restlichen Verlauf des Seiles.

Für diese weiteren belastungsfähigeren Abschnitte im Seil gelten die gleichen Ausführungen zu bevorzugten Ausgestaltungen wie zum Abschnitt A am Ende des Seils.

Dadurch wird z.B. ermöglicht, dass der Kletterer ein mehrfach sturzbelastetes Seilende abschneidet und die nächste„Dickstelle" als neues Seilende einsetzt - vorausgesetzt, das Seil ist dann noch lang genug.

Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Seil insbesondere an jedem seiner beiden Enden einen Abschnitt A wie oben beschrieben aufweisen.

Das für den lasttragenden Kern eingesetzte Fasermaterial kann vom Fachmann je nach Anwendungszweck geeignet ausgewählt werden, z.B. aus der Gruppe bestehend aus Polyamid, Polyester (PET, PBT), Polypropylen, aber auch hochfesten Fasern wie z.B. UHMWPE-Fasern (Dyneema®), Aramidfasern, LCP-Fasern und PBO-Fasern.

Im Fall von Kletterseilen, bei denen der Kern auch stoßdämpfende Eigenschaften aufweisen soll, ist insbesondere Polyamid als geeignetes Fasermaterial zu nennen.

Das erfindungsgemäße Kern-Mantel-Seil eignet sich besonders für Bergsportanwendungen, insbesondere als Kletterseil. Detaillierte Beschreibung der Figuren:

Figur 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Seiles mit einem Abschnitt A an einem der beiden Seilenden.

Das Seil 1 gemäß Figur 1 ist ein Kern-Mantel- Seil (nicht dargestellt) und weist zwei Enden 5 und 6 auf. Vom Ende 5 weg weist das Seil 1 einen Abschnitt A auf, in welchem das Seil 1 einen größeren Durchmesser als im restlichen Verlauf des Seiles 1 hat. Erfindungsgemäß besitzt das Seil 1 im Abschnitt A eine höhere dynamische Leistung als im restlichen Verlauf des Seiles (nicht dargestellt).

Figur 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Seiles 1 mit zwei Abschnitten A, A' an jedem der beiden Seilenden 5 und 6.

Figur 3 zeigt schematisch den Querschnitt eines Seiles 1 mit einem Kern 2 aus mehreren Strängen, repräsentativ mit den Bezugsziffern 3 und 4 versehen, aus lasttragendem Material. Im in Figur 3 gezeigten Beispiel beträgt die Anzahl dieser Stränge 13.

Figur 4 zeigt eine Möglichkeit zur Erhöhung der Menge an lasttragendem Material im Abschnitt A eines Seiles gemäß Figur 3. In dieser Ausführungsform ist die Anzahl der Stränge 3,4 gegenüber dem in Figur 3 gezeigten Teil des Seiles 1 erhöht, nämlich von 13 (gemäß Figur 3) auf 19. Dadurch ergibt sich gleichzeitig eine höhere dynamische

Belastbarkeit des Seiles in diesem Abschnitt A, als auch ein größerer Durchmesser.

Figur 5 zeigt eine alternative Möglichkeit zur Erhöhung der Menge an lasttragendem

Material im Abschnitt A eines Seiles gemäß Figur 3. In dieser Ausführungsform bleibt zwar die Anzahl der Stränge 3,4 gegenüber dem in Figur 3 gezeigten Teil des Seiles 1 gleich, aber ein Teil der Stränge (hier beispielsweise der Strang 4) ist durch dickere Stränge ersetzt. Erneut ergibt sich daraus gleichzeitig eine höhere dynamische Belastbarkeit des Seiles in diesem Abschnitt A als auch ein größerer Durchmesser.

Figur 6 zeigt die Möglichkeit zur Erhöhung der Menge an lasttragendem Material im

Abschnitt A eines Seiles gemäß der Ausführungsform von Figur 4 in einer schematischen Längsansicht, wobei hier im Sinne der besseren Erkennbarkeit im restlichen Verlauf des Seiles nur vier Stränge 3,4 (anstelle von 13 Strängen gemäß Figur 3) dargestellt sind und im Abschnitt A nur drei zusätzliche Stränge (repräsentativ mit Bezugsziffern 3', 4' versehen), anstelle von sechs zusätzlichen Strängen gemäß Figur 4. Diese zusätzlichen Stränge können in einer Flechttechnologie wie gemäß WO 2013/143966 bzw. WO 2013/143965 z.B. durch entsprechende Durchbrüche in den Treibrädern der Vorrichtung, insbesondere in den

Treibrädern im Bereich des Kerns des Seiles, im Abschnitt A in den Kern eingeführt werden.

Figur 7 zeigt die Möglichkeit zur Erhöhung der Menge an lasttragendem Material im

Abschnitt A eines Seiles gemäß der Ausführungsform von Figur 5 in einer schematischen Längsansicht, wobei hier im Sinne der besseren Erkennbarkeit erneut im restlichen Verlauf des Seiles nur vier Stränge 3,4 (anstelle von 13 Strängen gemäß Figur 3) und im Abschnitt A gemäß Figur 4 nur zwei neue dickere Stränge 3" und 4", die zwei dünnere Stränge ersetzen, dargestellt sind (anstelle von fünf dickeren Strängen gemäß Figur 4).