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Patent Searching and Data


Title:
KITE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/028871
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a kite (2) having a cover sheet (6) which is bordered on the periphery by an edge (18) supporting and accommodating the functional joints and members of the kite (2). Since all the functional joints and members of the kite (2) have been moved towards the peripheral edge (18), the surface of the cover sheet is free of any joints, openings or the like, i.e. the form of said surface can be artistic at will. In contrast to a painted cover sheet, high quality motifs which are aesthetically very attractive can also be permanently applied in a particularly rapid and economical manner e.g. by silk screen printing. Moving the attachment points (AN) of the flying lines to the outer ends of the frame (4) is particularly advantageous in that when the kite (2) is hung on the wall as a work of art, said flying lines do not hang down over the front of the cover sheet (6) with the applied motif and spoil the overall effect. Despite the move away from traditional and currently advocated structures, flying a kite designed according to the teaching of the present invention poses no problems.

Inventors:
LUDWIG FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/000181
Publication Date:
August 14, 1997
Filing Date:
January 16, 1997
Export Citation:
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Assignee:
LUDWIG FRANK (DE)
International Classes:
A63H27/08; B64C31/06; (IPC1-7): A63H27/08; B64C31/06
Foreign References:
NL8901362A1990-12-17
GB2015357A1979-09-12
DE29514303U11995-10-26
US4015802A1977-04-05
DE3229423A11984-02-09
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Claims:
Patentansprüche
1. Drachen mit einem durch wenigstens eine Stange (8, 10, 24, 28, 40, 41) aufgespannten Segel (6) und wenigstens zwei an der wenigstens einen S.
2. tange (8, 10, 24, 28, 40, 41) befestigten Waage¬ schnüren, welche über einen gemeinsamen Zugpunkt an einer Leine angeschlagen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Segel (6) umfangsseitig mit einem die funktio¬ nellen Nähte und Elemente des Drachens (2) aufnehmenden und tragenden Rand (18) eingefaßt ist.
3. 2 Drachen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe des Randes (18) zu der Farbe des Segels (6) kontrastierend ist.
4. Drachen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Waageschnüre im Bereich des Randes (18) dort angeschlagen sind, wo sich die Enden der wenigstens einen Stange (8, 10, 24, 28) befinden.
5. Drachen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Befestigungen zum Festlegen der we¬ nigstens einen Stange (8, 10, 24, 28, 40, 41) im Bereich des Randes (18) ausgebildet bzw. aufgenäht sind.
6. Drachen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Stange (8, 10, 24, 28, 40, 41) in einem hellen Farbton eingefärbt ist.
7. Drachen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Segel (6) wenigstens ein Schwanz (26) oder Schleppsack anbringbar ist.
8. Drachen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Segel (6) wenigstens ein Kiel (30N) entfernbar anbringbar ist.
9. Drachen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kiel (30N) im Bereich des Randes (18) entfernbar anbringbar ist.
Description:
Beschreibung

DRACHEN

Die Erfindung betrifft einen Drachen nach dem Oberbe¬ griff des Anspruches 1.

Drachen sind als Spiel- aber auch als teilweise höchst leistungsfähige Sportgeräte bekannt. Abgesehen von einigen Sonderbauformen, wie den sogenannten Parafoils, die nach Art eines Gleitfallschirms alleine durch die an¬ strömende Luft ihre aerodynamische Form erhalten, beste¬ hen Drachen - ungeachtet ihrer Größe und ihres Verwen- dungs- bzw. Einsatzzweckes - in der Regel aus einem durch eine oder mehrere Stangen aufgespannten Segel, das über einen oder mehrere Kiele oder über eine sogenannte Waage mit einer Leine verbunden ist, welche von der den Drachen fliegenlassenden Person gehalten wird. Die Waage, über welche der Drachen bzw. sein Segel aerodynamisch stabil an der Leine gehalten wird, besteht aus zwei oder mehre¬ ren sogenannten Waageschenkeln, die an der Stange oder den Stangen angeschlagen sind und über einen gemeinsamen Zugpunkt in die eigentliche Leine übergehen. Es ist auch bekannt, insbesondere Kastendrachen oder andere Sonder¬ bauformen direkt, d. h. ohne Waage anzuleinen.

Speziell größere und/oder Hochleistungsdrachen sind im Flug teilweise ganz erheblichen Belastungen durch die anströmende Luft unterworfen. Von daher ist es notwendig, die Aufspannung des Segels durch die Stange oder die Stangen einerseits und die Befestigung der Waageschnüre andererseits so funktioneil und dennoch stabil als ir¬ gendmöglich auszugestalten. Insbesondere werden zur opti- malen Kraftaufnahme und -Verteilung die Waageschnüre be¬ vorzugt an Kreuzungspunkten der das Segel aufspannenden

Stangen angebracht. Weiterhin ist es bekannt, das Materi¬ al des Segels an bestimmten, den Verlauf der dahinterlie- genden Stange oder der Stangen entsprechenden Stellen zu durchbrechen, beispielsweise mit einer vor den betreffen- den Stangen liegenden Öse, wonach dann die Waageschnur an dieser Stelle durch das Segel hindurch um die dahinter- liegende Stange herumgeschlagen und mit dieser verbunden wird. Derartige Anschlagestellen der Waageschnüre liegen in der Regel an konstruktionstechnisch und aerodynamisch bestimmten Punkten zwischen den freien äußeren Enden der Stange oder der Stangen und dazwischenliegenden Kreu¬ zungspunkten mit einer anderen Stange oder anderen Stan¬ gen. Auch hierdurch soll eine gleichmäßige und optimale Kraftverteilung auf das Gestänge bewirkt werden. Weiter- hin soll hierdurch ein Verschieben oder Verrutschen des Segels gegenüber der Stange oder den Stangen verhindert werden, so daß das Tuch die für einen stabilen und lei¬ stungsfähigen Flug des Drachens gewünschten oder notwen¬ digen profilförmigen Ausbuchtungen ausbilden kann.

Beispiele für Drachenformen, den hierzu benötigten Anordnungen der das Segel aufspannenden Stange oder der Stangen, sowie insbesondere die Anbring- oder Anschlage¬ punkte für die oftmals mehrschenklig ausgebildeten Waagen sind in "DuMont 's Bastelbuch der Drachen " von David Pel- ham, DuMont Buchverlag Köln, Seiten 150 bis 1 77 beschrie¬ ben.

Weitere Beispiele für spezielle Drachenformen, den hierzu benötigten Ano inungen der das Segel aufspannenden Stange oder der Stangen, sowie die Anbring- oder Anschla¬ gepunkte für die Waagen sind unter anderem in den folgen¬ den Druckschriften offenbart: DE-PS 81 316 und DE-OS 32 29 423, sowie den deutschen Gebrauchsmustern 88 03 081, 88 00 780, 88 00 969, 92 10 332 und 18 60 540. Auf einige dieser Druckschriften bzw. die dort offenbarten Drachen-

typen und

-bauweisen soll nachfolgend noch kurz eingegangen werden:

Die DE-PS 81 316 aus dem Jahre 1894 zeigt einen zu- sammenlegbaren Drachen, bei dem das das Segel tragende Gestänge regenschirmartig aufgespannt werden kann, um das Segel zu entfalten und aufzuspannen.

Das DE-GM 18 60 540 zeigt einen Spielzeugdrachen, bei dem das Segel an zwei sich kreuzenden Stangen mit spezi¬ ellen Befestigungslaschen und Umfassungsschnüren aufge¬ spannt wird, so daß die allgemein bekannte Rombus-Form des flugfertigen Drachens entsteht.

Das DE-GM 88 00 969 zeigt einen Deltadrachen, der zur Stabilisierung im Flug einen von der Segelfläche im we¬ sentlichen senkrecht abstehenden Kiel aufweist.

Das DE-GM 92 10 332 beschreibt einen Lenkdrachen mit über die Segelfläche verlaufenden Spreizstäben.

Das DE-GM 88 03 081 zeigt einen Einstab-Lenkdeltadra- chen

In der DE-OS 32 29 423 wird ein Drachen offenbart, bei dem das Segel wiederum (ähnlich wie beim DE-GM 18 60 540) aus einem Kreuzgestänge und einer Umfassungsschnur aufgespannt wird.

Drachen waren neben einem rein spielerischen, sport¬ lichen, wissenschaftlichen, technischen oder auch militä¬ rischen Fluggerät von jeher auch Kult- und Dekorationsge¬ genstände. Dies manifestiert sich unter anderem in den speziell im asiatischen Raum verbreiteten äußerst phanta- sievollen Drachenformen, welche Schlangen, fliegende In¬ sekten oder Fabelwesen darstellen sollen. Neben den Dra-

chenformen spielt hierbei die Drachenbemalung eine ganz entscheidende Rolle. Auch hier sind es wieder speziell die aus dem asiatischen Raum kommenden Drachen, welche durch besonders farbenprächtige oder auch phantasievolle Bemalungen hervorzuheben sind.

Auch in der westlichen Welt ist man seit geraumer Zeit dazu übergegangen, das Segel von Drachen farbig zu gestalten, beispielsweise zu bemalen, es aus mehreren verschiedenfarbigen Stoffbahnen zusammenzusetzen oder dergleichen. Es gibt mittlerweile eine Anzahl etablierter Künstler, deren Drachen hohen Sammlerwert haben.

Es liegt in der Natur der Sache, daß entweder ein be- sonders schön bemalter historischer Drachen von hohem Wert oder aber auch ein moderner, von einem Künstler ge¬ stalteter Drachen mit farbigem oder sonstwie geschmückten Segel von manchen Leuten in erster Linie als Dekorations¬ gegenstand nach Art eines an die Wand zu hängenden Bildes und dann erst als Fluggerät betrachtet wird. Speziell bei älteren Drachen ist nämlich die Gefahr von Beschädigungen oder gar der Zerstörung während des Fluges zu hoch.

Gleichwohl ist es für Sammler speziell moderner, künstlerisch gestalteter westlicher Drachen nach wie vor unabdingbar, daß der Drachen - so künstlerisch anspruchs¬ voll er auch gestaltet sein mag - nach wie vor voll funk¬ tionsfähig, d.h. flugfähig ist. Dies wiederum bedingt, daß die für einen normalen Flug des Drachens notwendigen Bauelemente des Drachens auch bei künstlerisch ausgestal¬ teten Drachen vorhanden sein müssen, d.h. die Stange oder die Stangen zum Aufspannen des Segels, die wenigstens zwei Waageschnüre, die in dem gemeinsamen Zugpunkt zusam¬ menlaufen, gegebenenfalls die Urafassungsschnüre, welche zusammen mit der Stange oder den Stangen das Segel auf¬ spannen, die auf dem Segel aufgenähten oder tunnelartig

in das Segel eingenähten Stabtaschen zum endseitigen oder fortlaufenden Festlegen der Stange oder der Stangen, die Durchbrüche oder Ösen zum Durchfädeln der Waageschnüre und dergleichen mehr.

Hieraus resultiert eine Anzahl von Nachteilen:

Zunächst einmal machen derartige funktionelle Elemen¬ te des Drachens teilweise ganz erhebliche Näh- und/oder Stepparbeiten nicht nur am umfangseitigen Saum des Se¬ gels, sondern auch im Inneren der Segelfläche notwendig. Beispielsweise muß bei bestimmten Drachentypen die Segel¬ fläche an den Stellen der dahinterliegenden Stangen durchbrochen werden, um durch diese Segellöcher die Waa- geschnüre durchfädeln und mit der dahinterliegenden Stan¬ ge verbinden zu können. Diese Durchbrüche benötigen in aller Regel Verstärkungen (z. B. Ösen, aufgenähtes Ver¬ stärkungsmaterial etc.), um Beschädigungen durch Einrei¬ ßen oder dergl . vorzubeugen. Weiterhin sind bei einigen Drachentypen nicht nur endseitige Aufnahmetaschen für die Stange oder die Stangen notwendig, sondern auch in der Segelfläche liegende tunnelartige Durchstecklaschen zum Festlegen des Segels. All dies führt dazu, daß die aufge¬ spannte Segelfläche nicht - nach Art eines Bildes - als glatte "Leinwand" betrachtet werden kann, da sich in ihr unter Umständen eine Mehrzahl von Nähten, Taschen, Ösen oder dergleichen befindet. Dies stört den Gesamteindruck des künstlerischen Motivs bei bemalten Segeln erheblich und macht darüber hinaus ein Bedrucken des fertigen Se- gels (z. B. im Siebdruckverfahren) unmöglich.

Weiterhin werden künstlerisch ausgestaltete Applika¬ tionen im vorliegenden Fall, also eine Bemalung des Se¬ gels, stets so aufgebracht, daß sie bei einem am Himmel stehenden Drachen vom Boden aus sichtbar sind. Die Bema¬ lung liegt somit an der "Segelunterseite" und die Stange

oder die Stangen liegen an der "Segeloberseite", welche beim Flug des Drachens vom Betrachter weg in Richtung Himmel weist. Dies wiederum bedeutet, daß die Waageschnü¬ re aus der bemalten Segelunterseite heraus vorlaufen, was bei einem als Kunstwerk an der Wand aufgehängten Drachen als sehr störend empfunden wird.

Die vorliegende Erfindung hat es sich demgegenüber zur Aufgabe gemacht, einen Drachen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszugestalten, daß das Segel frei von Nähten oder irgendwelchen Durchbrüchen für die Waage¬ schnüre ist, also quasi als glatte Leinwand erhalten bleibt, die das Motiv des Drachensegels auch beim fertig erstellten Drachen völlig unversehrt läßt, ungeachtet, ob es sich um ein bemaltes Original oder eine drucktechnisch erzeugte Replikation handelt.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 angegebene kennzeichnende Merk- mal.

Demnach ist erfindungsgemäß das Segel umfangseitig mit einem die funktionellen Nähte und Elemente des Dra¬ chens aufnehmenden und tragenden Rand eingefaßt. Es hat sich völlig überraschend gezeigt, daß auch dann, wenn die funktionellen Nähte und Elemente des Drachens, beispiels¬ weise Klappnähte, Säume, Stabtaschen, Verstärkungen und Waageschnurbefestigungen alleine in den Rand des Segels verlagert werden, dennoch leistungsfähige, aerodynamisch einwandfreie Drachen erhalten werden können. Die Form, d.h. der Umriß des Drachens bzw. des Drachensegels muß hierbei in manchen Fällen überhaupt nicht modifiziert werden, d.h. es können auch die bisher üblichen klassi¬ schen Drachenformen zur Anwendung gelangen. Dadurch, daß sämtliche funktionellen Nähte und Elemente des Drachens in Richtung des umfangseitigen Randes verlagert worden

sind, ist die Segelfläche frei von irgendwelchen Nähten oder Durchbrüchen oder dergleichen, d.h. die Segelfläche kann beliebig künstlerisch gestaltet werden. Im Gegensatz zu einem bemalten Segel lassen sich auch mittels z. B. eines Siebdruckverfahrens hochwertige und ästhetisch sehr ansprechende Motive besonders schnell und preiswert und auch dauerhaft aufbringen.

Weiterhin ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Dra- chen der ganz wesentliche Vorteil, daß die Anschlagepunk¬ te für die Waageschnüre aus der Segelfläche heraus in Richtung des dortigen Randes verschoben sind. Dies stellt eine grundlegende Abkehr der bisher propagierten Techni¬ ken und Lehren im klassischen Drachenbau dar. Wie bereits eingangs erläutert, war es bislang stets das Bestreben, die Anschlagepunkte für die Waagenschnüre entweder im Kreuzungsbereich zweier das Segel aufspannender Stangen und/oder in einem Zwischenbereich zwischen einer derarti¬ gen Kreuzung und dem Endabschnitt der betreffenden Stange anzubringen, um eine möglichst gleichmäßige Krafteinlei¬ tung sicherzustellen und um ein Verrutschen des Segels gegenüber der Stange oder den Stangen auszuschließen. Bei der vorliegenden Erfindung sind demgegenüber die Anschla- geschnüre einzig und allein in dem umfangseitigen Rand des Segels vorgesehen. Die sich hieraus ergebenden aero¬ dynamischen Probleme sind entgegen allen Erwartungen mi¬ nimal und bedürfen - wenn überhaupt - nur geringfügigen Korrekturen oder Hilfsmitteln, beispielsweise eines an der Schleppkante des Segels angebrachen Schwanzes oder Schleppsacks . Durch die Verlagerung der Anschlagepunkte der Waageschnüre in den umfangseitigen Rand des Segels ergibt sich jedoch in der Praxis der ganz wesentliche Vorteil, daß diese Drachenschnüre bei einem an der Wand als Kunstwerk aufgehängten Drachen nicht mehr an der nun als Vorderseite zu denfinierenden Drachenunterseite mit dem aufgedruckten Motiv herabhängen, εondern zwischen die

nun als Hinterseite zu definierende Drachenoberseite und die Wand geschlagen oder geschoben werden können, an der der Drachen hängt. Die Waageschnüre stören somit den äs¬ thetischen Gesamteindruch des als Kunstwerk an der Wand hängenden Drachens nicht.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bevorzugt ist der Rand in seiner Farbe kontrastierend zu derjenigen des Segels. Hierdurch ergibt sich ein Rah¬ men- oder Passepartouteffekt.

Bevorzugt sind die Waageschnüre im Bereich des Randes dort angeschlagen, wo sich die wenigstens eine Stange be¬ findet. Hierdurch wird sichergestellt, daß nach wie vor eine befriedigende, für einen stabilen Flug des Drachens ausreichende Krafteinleitung und -Verteilung erfolgt.

Die Befestigungen zum endseitigen Festlegen der we¬ nigstens einen Stange, beispielsweise Stabtaschen oder dergl. sind bevorzugt im Bereich des Randes ausgebildet bzw. aufgenähnt. Durch diese Maßnahme wird sicherge¬ stellt, daß die zu bedruckende Segelfläche frei von ir- gendwelchen Nähten oder sonstigen zum Halten der wenig¬ stens einen Stange notwendigen Applikationen ist.

Das Material des Segels ist oftmals zwar gefärbt, dennoch bis zu einem gewissen Grad durchscheinend oder transparent. Um zu verhindern, daß die wenigstens eine Stange zum Aufspannen des Segels sich in störender Weise durch das transparente oder durchscheinende Material des Segels hindurch abzeichnet, ist die wenigstens eine Stan¬ ge bevorzugt weiß oder in hellen Farbtönen eingefärbt.

Wie bereits erwähnt, kann es bei bestimmten Drachen¬ formen bzw. bei bestimmten Flugbedingungen (Stärke des Windes) vorteilhaft sein, zur Verbesserung der Fluglei¬ stung an dem Segel bzw. dessen Schleppkante wenigstens einen Schwanz oder Schleppsack anzubringen.

Bestimmte Drachentypen werden in der Praxis bevorzugt mit einem oder mehreren sogenannten Kielen geflogen, da diese Kiele oftmals ganz entscheidend zur Flugstabilität des Drachens beitragen. Von dem Kiel oder den Kielen aus¬ gehend laufen dann die Waageschnüre über den gemeinsamen Zugpunkt zu der Drachenleine. Hieraus ergibt sich wieder¬ um, daß der Kiel oder die Kiele - analog zu den bloßen Waageschnüren - auf der graphisch gestalteten Drachenun- terseite oder Drachenvorderseite vorhanden sind und somit in störender Weise bei einem an der Wand aufgehängten Drachen das Motiv auf dem Segel teilweise verdecken. Im Flug sind derartige Kiele wenig oder gar nicht störend, das sie dem unter dem fliegenden Drachen stehenden Beob- achter lediglich als dünne Linien erscheinen. Bei einem an der Wand hängenden Drachen sind derartige Kiele jedoch äußerst störend. Von daher schlägt die vorliegende Erfin¬ dung in einer vorteilhaften Weiterbildung vor, den wenig¬ stens einen Kiel entfernbar an dem Drachen anbringbar zu machen. Die Befestigung des Kiels an dem Gestänge kann beispielsweise durch Karabiner-Schnellverschlüsse oder dergleichen erfolgen.

Um hierbei die mit der vorliegenden Erfindung erziel- baren Vorteile einer unberührten Segelfläche beizubehal¬ ten ("unberührt" im Sinn von ohne irgendwelchen Applika¬ tionen, die in die Segelfläche eingebracht sind, also Nähte, Ösen oder dergl. ) , erfolgt die Anbringung oder Be¬ festigung des Kiels oder der Kiele bevorzugt im Bereich des das Segel einfassenden Randes.

Die vorliegende Erfindung zeichnet sich durch ihre prinzipielle Anwendungsmöglichkeit als technisch eigen¬ ständige Modifikation einer Vielzahl von konventionellen Drachentypen traditioneller und westlich-moderner Bauart aus. Als rein beispielhaft aufzuführende Ausführungsfor¬ men der Erfindung läßt sie sich unter anderem auch anhand der aerodynamischen Gegebenheiten folgender im Drachenbau bekannter Drachentypen realisieren:

- Flachdrachen, z. B. Hexagon, Oktagon, Sterndrachen, Musha-Dako, Levitor-Drachen, Bermuda-Drachen, Scheunen¬ tor-Drachen, Della Porta Drachen, Rhombus-Drachen, Kaku- Drachen, Saruga u.v.m.;

- Bogendrachen, z. B. Malaye, Eddy-Drachen, Sanjo- Rokkaku, Edo-Dako, Sode-Dako u.v.m.;

- Flächenwinkelige Drachen, z. B. Tetraeder, Rollo¬ plane, W-förmige Drachen, Brodgens-Drachen u.v.m.;

- Kieldrachen, z. B. Flare, Delta, Genki, Kieldiamant u.v.m. ; - Schlangendrachen;

- Baldachindrachen; und

- Mischformen, z. B. Kampfdrachen, Yakko-Dako, Vogel¬ drachen u.v.m.

Weitere Einzelheiten, Ausgestaltungen und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfol¬ genden Beschreibung von als rein exemplarisch zu verste¬ henden Ausfuhrungsformen anhand der Zeichnung.

Es zeigt:

Fig. 1 eine vereinfachte Ansicht auf einen Nagasaki- Hata, also einen sogenannten Kampfdrachen zur Erläuterung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung;

Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung eines sogenannten Eddy-Bogendrachens;

Fig. 3 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung eines sechseckigen Dreistabdrachens;

Fig. 4 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung eines sogenannten Sanjo Rokkaku-Drachens;

Fig. 5 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung eines Segeldelta-Drachens mit mittigem Kiel; und

Fig. 6 eine rein exemplarische Ausgestaltungsform ei¬ ner Detaillösung einer kombinierten Befestigung von Se- gelrand/Gestänge/Waageanschlagpunkt.

Fig. 1 zeigt einen sogenannten Nagasaki-Hata oder Kampfdrachen 2. Der Drachen 2 ist im wesentlichen aufge¬ baut aus einem Rahmen 4 und einem durch den Rahmen 4 auf- gespannten Segel 6. Das Segel 6 oder die Bespannung ist bei einem erfindungsgemäßen Drachen ein bevorzugt mittels Siebdruck bedruckbares Gewebe. Der Rahmen 4 ist im Falle des in Fig. 1 dargestellten Drachens 2 aufgebaut aus ei¬ nem Längsholm oder Stange 8 und einer Querstrebe oder weiteren Stange 10, wobei für den in Fig. 1 dargestellten Kampfdrachen 2 charakteristisch ist, daß die querverlau¬ fende Stange 10 eine bogenförmige Krümmung hat. Zwischen den vier Endpunkten der Stangen 8 und 10 umlaufend kann gegebenenfalls eine Umfassungsschnur 12 verlaufen, welche zusammen mit dem Rahmen 4 zum Aufspannen und Halten des Segels 6 dient. Eine derartige Umfassungsschnur 12 ist allerdings nicht bei allen Drachentypen vorhanden, so z. B. bei einem Segel-Delta. Aus Stabilitätsgründen trägt der in Fig. 1 dargestellte Drachen 2 an den beiden End- punkten der querverlaufenden Stange 10 aus Stoff oder Pa¬ pier bestehende Quasten 14 und 16.

Bis hierher entspricht der Aufbau des beschriebenen Drachens 2 demjenigen eines herkömmlichen Nagasaki-Hata oder Kampfdrachen.

Zum in der Luft halten und auch zum Lenken des Dra¬ chens 2 ist dieser über eine in Fig. 1 nicht dargestellte Waage an einer Leine befestigt. Die Waage selbst besteht im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Waageschnüren, die bei einem herkömmlichen Kampfdrachen gemäß Fig. 1 an zwei mit AB (Anschlagepunkt bisher) ge¬ kennzeichneten Stellen mit dem Rahmen 4 verbunden waren. Man erkennt, daß speziell der in Fig. 1 obere Anschlage¬ punkt AB an der Kreuzungstelle der beiden Stangen 8 und 10 des Rahmens 4 liegt, um eine möglichst gute Kraftüber¬ tragung und Kraftverteilung auf den Rahmen 4 und das auf den Rahmen aufgespannte Segel 6 zu erhalten. Man erkennt weiterhin, daß im Falle eines bedruckten Segels 6 spezi¬ ell der in Fig. 1 obere Anschlagepunkt AB bzw. die von diesem Anschlagepunkt AB ausgehende Waageschnur den äs¬ thetischen Gesamteindruck des sich auf dem Segel 6 be¬ findlichen Motivs stören würde, wenn der Drachen 2 nach Art eines Kunstwerks oder Gemäldes an einer Wand hängt.

Erfindungsgemäß ist nun das Segel 6 umfangseitig mit einem die funktionellen Nähte und Elemente des Drachens 2 aufnehmenden und tragenden Rand 18 eingefaßt. Der Rand 18 kann, ebenso wie das Segel 6, aus allen im Drachenbau ge¬ bräuchlichen Segelmaterialen bestehen und wird je nach Material und Drachengröße entweder als kontrastierendes Passepartout zusammen mit dem Segelmotiv auf das Träger¬ material gedruckt bzw. gemalt oder mit dem Segel 6 ver¬ klebt bzw. verschweißt oder an das Segel 6 angenäht, wo¬ bei gegebenenfalls Fixiernähte der Nahtzugaben erfin- dungsgemäß nur innerhalb des Randes 18 verlaufen, um die Fläche des Segels 6 unversehrt zu lassen. Sämtliche funk-

tionelle Nähte und Elemente des Drachens 2 werden von dem Rand 18 aufgenommen und getragen, d.h., die Fläche des Segels 6 enthält keine zusätzlichen Nähte, Säume, Stabta¬ schen, Verstärkungen, Waagenbefestigungen, Durchbrüche oder dergleichen. Insbesondere ist der in Fig. 1 obere bisherige Anschlagepunkt AB für die eine Waageschnur nach oben in den Bereich des Randes 18 verlagert, wie durch den Kreis mit der Bezeichnung AN (Anschlagepunkt neu) dargestellt. Das Segel 6 ist hierdurch frei von irgend- welchen Nähten, Applikationen, Durchbrüchen oder derglei¬ chen, so daß die von dem Rahmen 18 eingefaßte Fläche des Segels 6 vollständig für eine Gestaltung mit einem kün- sterlischen Motiv zur Verfügung steht, ohne daß hierbei irgendwelche Nähte, mit Ösen eingefaßte Durchbrüche für Waageschnüre, Verstärkungen oder dergleichen stören wür¬ den.

Es hat sich überraschend gezeigt, daß trotz der Ver¬ lagerung des in Fig. 1 oberen bisherigen Anschlagepunktes AB in den Rand 18 hinein zum neuen Anschlagepunkt AN (der in Fig. 1 untere Anschlagepunkt AB wird beibehalten) der Drachen 2 in seinem Flugverhalten so gut wie gar nicht beeinflußt wird. Bei einer entsprechend der Drachengröße richtigen Auswahl des Gestänges aus Hochleistungswerk- Stoffen (z. B. Kohlefaser) ist der Rahmen 4 in der Lage, die durch die Verschiebung des Anschlagepunktes AB her¬ vorgerufenen veränderten Belastungen, die während des Flugs auf den Drachen 2 einwirken, vollständig aufzuneh¬ men und zu verteilen, so daß die Flugeigenschaften des Drachens 2 durch die Verschiebungen des Anschlagepunktes AB in den Rand 18 hinein nicht leiden.

Der Rand 18 hat bevorzugt eine zu dem auf dem Segel 6 aufgebrachten Motiv kontrastierende oder auch harmonie- rende Farbgebung. Hierdurch verstärkt sich bei einem Be¬ trachter des entweder am Himmel stehenden oder fliegenden

Drachens oder des an einer Wand hängenden Drachens der bildartige Charakter des auf dem Segel 6 befindlichen Mo- tives, da der Rahmen 18 nach Art eines Bilderrahmens oder Passepartouts wirkt.

Durch die Verlagerung des Anschlagepunktes AB in den Rahmen 18 hinein (oberer Anschlagepunkt AN in Fig. 1), stören von den Anschlagepunkten AN ausgehende Waageschnü¬ re bei einem an der Wand hängenden Drachen nicht mehr den Anblick des auf dem Segel 6 aufgebrachten Motivs, da sich dann die Waageschnüre hinter den Drachen schlagen lassen und somit nicht mehr sichtbar sind. Um den optischen Ge¬ samteindruck noch weiter zu verbessern, sind bevorzugt die Stangen 8 und 10 des Rahmens 4 in hellen Farbtönen gehalten bzw. eingefärbt. Speziell bei einem an der Wand hängenden Drachen scheinen dann die Stäbe 8 und 10 nicht mehr durch das mehr oder weniger transparente Material des Segels 6 durch, so daß sie sich nicht störend in dem auf dem Segel 6 befindlichen Motiv abzeichnen.

Fig. 2 zeigt eine weitere Ausgestaltungsform der vor¬ liegenden Erfindung. Gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnen gleiche oder einander entsprechende Teile und eine nochmalige detaillierte Beschreibung erfolgt nicht. Der in Fig. 2 dargestellte Drachen 2 entspricht in seinem Aufbau weitestgehend demjenigen von Fig. 1 mit der Aus¬ nahme, daß die querverlaufende Stange 10 des Rahmens 4 nicht bogenförmig gekrümmt sondern gerade ist. Allerdings weist die Stange 10 eine aus der Zeichenebene von Fig. 2 herausgehende konkave Krümmung mit dem im Kreuzungspunkt der Stangen 8 und 10 liegenden bisherigen Anschlagepunkt AB als tiefsten Punkt oder Sohle, so daß die beiden Spit¬ zen 20 und 22 der querverlaufenden Stange 10 aus der Ebe¬ ne von Fig. 2 heraus nach hinten gekrümmt sind. Diese Krümmung wird in der Regel durch eine Spannschnur auf¬ recht erhalten und der so gebildete Drachen 2 wird als

Eddy-Bogendrachen bezeichnet. Derartige Bogendrachen wer¬ den mit zwei- oder dreischenkligen Waagen geflogen, wobei gemäß Fig. 2 die Anschlagepunkte AB einmal am in Fig. 2 unteren Ende und im Kreuzungspunkt der Stangen 8 und 10 liegen (zweischenklige Waage) oder aber die Anschlage¬ punkte AB liegen im in Fig. 2 unteren Ende des Rahmens 4 oder am unteren Ende der Stange 8 und links und rechts von dem Kreuzungspunkt zwischen den Stangen 8 und 10 (dreischenklige Waage) .

Der erfindungsgeroaße Drachen 2 von Fig. 2 zeichnet sich wie derjenige von Fig. 1 dadurch aus, daß der eine oder die beiden auf der Stange 10 liegenden Anschlage¬ punkte AB in Fig. 2 nach oben in den Rand 18 hinein ver- schoben werden, so daß der erfindungsgemäße Drache von Fig. 2 mit einer zweischenkligen Waage geflogen wird, die an den Anschlagepunkten AN am oberen und unteren Ende der in Längsrichtung verlaufenden Stange 8 angeordnet sind.

Fig. 3 zeigt einen sechseckigen Dreistabdrachen 2, der aufgebaut ist aus einem Rahmen 4 mit drei Stangen 8, 10 und 24 und gegebenenfalls einer Umfassungsschnur 12, wobei der Rahmen 4 (und die Umfassungschnur 12) das sechseckige Segel 6 trägt bzw. tragen. Das Segel 6 ist wieder umfangseitig von dem Rand 18 eingefaßt. Die "klassische" Bauform eines derartigen sechseckigen Drei¬ stabdrachens wird ohne Umfassungsschnur 12 und mit einer dreischenkligen Waage geflogen, wobei ein Anschlagepunkt AB im Kreuzungspunkt der Stangen 8, 10 und 24 liegt und die beiden anderen Anschlagepunkte AB an den in Fig. 3 oberen Enden der Stangen 8 und 10 liegen.

Der erfindungsgemäße Drachen 2 von Fig. 3 wird mit einer vierschenkligen Waage geflogen, wobei der auf dem Kreuzungspunkt der Stangen 8, 10 und 24 liegende Anschla¬ gepunkt AB durch zwei an den in Fig. 3 unteren Enden der

Stangen 8 und 10 liegenden Anschlagepunkten AN ersetzt wird. Das Segel 6 ist wiederum durch den Rand 18 einge¬ faßt, der - wie im Falle der Ausfuhrungsformen von Fig. 1 und Fig. 2 - sämtliche funktionellen Nähte und Elemente des Drachens 2, also Säume, Stabtaschen, Verstärkungen, Waagenbefestigungen und dergleichen aufnimmt und trägt.

In Fig. 3 ist weiterhin gezeigt, daß der Drachen 2 gegebenenfalls mit einem Schwanz 26 ergänzt werden kann, der in der Ausführungsform von Fig. 3 an den beiden unte¬ ren Anschlagepunkten AN für die Waageschnüre befestigt wird. Anstelle des Schwanzes 26 kann auch ein sogenannter Schleppsack verwendet werden. Ein derartiger Schwanz oder Schleppsack kann unter gewissen Umständen die Flugstabi- lität des Drachens noch weiter verbessern. Es versteht sich, daß ein derartiger Schwanz oder Sack auch bei den anderen hier exemplarisch dargestellten Drachen verwendet werden kann.

Fig. 4 zeigt einen sogenannten Sanjo Rokkaku, einen traditionellen japanischen Bilddrachen. Das Segel 6 die¬ ses Drachens 2 wird von insgesamt drei Stangen 8, 10 und 28 aufgespannt. Ein Sanjo Rokkaku wird tradionell mit ei¬ ner vierschenkligen Waage geflogen, welche an vier An- Schlagepunkten AB an dem Rahmen 4 befestigt ist, wobei die Anschlagepunkte AB auf den querverlaufenden Stangen 10 und 28 in etwa mittig zwischen den Enden oder Spitzen dieser Stangen 10 und 28 und ihren Kreuzungspunkten mit der in Längsrichtung verlaufenden Stange 8 liegen, wie in Fig. 4 gezeigt.

Der erfindungsgemäße Drachen 2 von Fig. 4 zeichnet sich zunächst wiederum dadurch aus, daß das Segel 6 um- fangseitig von dem Rand 18 eingefaßt ist und daß die vier bisherigen Anschlagepunkte AB von den querverlaufenden

Stangen 10 und 28 weg an die Endpunkte der in Längsrich-

tung verlaufenden Stange 8 verlagert worden sind (AN) , so daß der Drachen 2 nunmehr mit einer zweischenklichen Waa¬ ge geflogen wird. Weiterhin werden bevorzugt die bisheri¬ gen Proportionen des Drachens 2, welche auf dem Verhält- nis A:B = 3:2 beruhen (A = Länge der Stange 8 und B = Länge der Stangen 10 oder 28) dahingehend abgeändert, daß das Verhältnis von B < 0,5A gilt. Ist diese Bedingung er¬ füllt, läßt sich diese erfindungsgemäße Abwandlung des klassischen Sanjo Rokkaku ohne Stabilisierungsschwanz mit einer zweischenkligen Waage in den Anschlagepunkten AN fliegen.

Bestimmte Drachentypen sind durch einen sogenannten Kiel als Stabilisierungshilfe in ihrem Flugverhalten op- timiert. Ein derartiger Kiel springt von der Fläche des Segels senkrecht vor und ist in der Regel von dreieckiger Form, wobei die längste Seite des Dreiecks fest mit dem Segel vernäht ist und die der längsten Seite gegenüber¬ liegende Ecke des Dreiecks den Zug- oder Waagebefesti- gungspunkt bildet.

Fig. 5 zeigt einen Segeldelta-Drachen, also eine ty¬ pische Ausgestaltung eines Kieldrachens, dessen Rahmen 4 aus insgesamt vier Stäben oder Stangen aufgebaut ist, nämlich dem Kielstab 8, der sogenannten Spreize 10 und Leitkantenstäben 40 und 41. Ein bislang verwendeter Kiel 30B hat die in Fig. 5 gezeigte dreieckige Form und ist mit einer das ganze Segel 6 durchlaufenden Kielstabtasche (für die Stange 8) fest mit dem Segel 6 vernäht. Bei der vorliegenden Erfindung weist ein Kiel 30N ("N" für "neu") gemäß Fig. 5 viereckige Form auf, wobei zwei der Ecken als Anschlagepunkte AN1 für die Waageschnüre dienen und die beiden zweiten Eckpunkte 32 und 34 zur Verbindung mit der Stange 8 dienen. Das Segel 6 ist wieder frei von Näh- ten oder dergleichen und wird vom Rand 18 eingefaßt. In dieser bevorzugten Ausgestaltungsform ist der Kiel 30N in

den Punkten 32 und 34 außerhalb des Randes 18 oder inner¬ halb des Randes 18 abnehmbar und entfernbar mit der in Längsrichtung verlaufenden Stange 8 verbunden. Diese lös¬ bare Verbindung kann beispielsweise durch Kupplungskno- ten, Karabiner-Schnellverschlüsse oder dergleichen erfol¬ gen. Im Falle eines bedruckten oder bemalten Segels 6 kann somit der Kiel 30N von dem Drachen 2 abgenommen wer¬ den, wenn dieser nach Art eines Bildes an die Wand ge¬ hängt wird, so daß der Kiel 30N die Ansicht auf das auf den Segel 6 aufgebrachte Motiv nicht stört. Es hat sich herausgestellt, daß ein Schwanz oder Schleppsack auch die komplette richtungsstabilisierende Funktion des Kieles übernehmen kann, und somit der Kiel völlig verzichtbar ist. Bei dieser flugtechnischen Variante des Drachens 2 in Fig. 5 werden die Waageanschlagepunkte AN2 direkt an den Endpunkten der Stange 8 befestigt. Somit entfällt auch bei schrägem Betrachtungswinkel des fliegenden Dra¬ chen jeglicher Störeinfluß eines Kieles auf ein aufwendig gestaltetes Drachensegel.

Fig. 6 zeigt eine rein exemplarische Detaillösung für die Ausführung der Anschlagpunkte AN von der Drachenrück¬ seite betrachtet. Das Gestänge 8 wird über eine handels¬ übliche Splitkappe oder Pfeilnocke 35 in einen Ring 36 eingehängt. Dieser Ring ist mit einer Lasche 37 aus rei߬ festem Material auf einem (je nach Drachengröße erforder¬ lichen) Verstärkungsmaterial 38 innerhalb des Rahmens 18, der das Segel 6 einfaßt, befestigt. Ein Waageschenkel 39 wird hierbei von der Drachenvorderseite durch den Ring 36 hindurchgeführt und um die Pfeilnocke 35 herum am Gestän¬ ge 8 befestigt. Dadurch ist der Anschlagpunkt AN auch bei größeren Zugkräften gegen Verrutschen gesichert, kann das Segel 6 bzw. den Rand 18 nicht verletzen/einreißen und verhindert durch seine nach außen hin abgerundete Form ein Verheddern der Waageschnüre um die Gestängespitzen beim Start des Drachens. Außerdem ergibt sich aus Fig. 6

unmittelbar, daß sich durch auf diese Weise gestaltete Anschlagpunkte AN die Waage (bei Verwendung des Drachens als Bild an der Wand) erfindungsgemäß komplett hinter die Drachenvorderseite zurückschlagen läßt.

Als Material für das Segel 6 und den Rand 18 kommen alle für den Drachenbau üblicherweise verwendeten Mate¬ rialien in Betracht, insbesondere werden jedoch für das Material des Segels 6 mittels Siebdruckverfahren bedruck- bare Gewebe oder Stoffe verwendet und als Material für den Rand 18 ein besonders hoch belastbares Material, bei¬ spielsweise synthetische Gewebe aus Kunstfasern. Um die durch die Verschiebung der Anschlagepunkte AB in die neu¬ en Anschlagepunkt AN auf den Rahmen 4 bzw. die dortigen Stangen 8 oder 10 einwirkenden Kräfte sicher aufnehmen zu können, sind die Stangen bevorzugt aus einem Hochlei¬ stungswerkstoff, insbesondere aus Kohlefaser oder der¬ gleichen gefertigt. Hierbei können die Stangen auch als Hohlrohre ausgebildet sein, was eine erhöhte Festigkeit einerseits und die Möglichkeit andererseits erbringt, in die hohlen Stangen weitere dünnere Stangen einzuschieben, um die Festigkeit noch weiter zu erhöhen.

Insoweit zusammenfassend wird somit erfindungsgemäß bei einem Drachen das Segel umfangseitig mit einem die funktionellen Nähte und Elemente des Drachens aufnehmen¬ den und tragenden Rand eingefaßt. Dadurch, daß sämtliche funktionellen Nähte und Elemente des Drachens in Richtung des umfangseitigen Randes verlagert worden sind, ist die Segelfläche frei von irgendwelchen Nähten oder Durchbrü¬ chen oder dergleichen, d.h. die Segelfläche kann beliebig künstlerisch gestaltet werden. Im Gegensatz zu einem be¬ malten Segel lassen sich auch mittels z. B. eines Sieb¬ druckverfahrens hochwertige und ästhetisch sehr anspre- chende Motive besonders schnell und preiswert und auch dauerhaft aufbringen. Insbesondere durch die Verlagerung

der Anschlagepunkte der Waageschnüre in die äußeren Enden des Rahmens ergibt sich noch der ganz wesentliche Vor¬ teil, daß diese Waageschnüre bei einem an der Wand als Kunstwerk aufgehängten Drachen nicht mehr an der Vorder¬ seite des Segels mit dem aufgebrachten Motiv herabhängen und den Gesamteindruck stören. Trotz der Abkehr von tra¬ ditionellen oder bisher propagierten Bauformen läßt sich ein nach der Lehre der vorliegenden Erfindung konstruier¬ ter Drachen ohne Probleme fliegen.




 
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