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Patent Searching and Data


Title:
KNITTED FABRIC ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/081161
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a knitted fabric article on the exterior of which one or more light and dark regions (9-12, 13-16) of different color intensity and running into each other are formed, and which consists of a ground fabric that consists in turn of at least one ground fabric thread, characterized in that the ground fabric is in the form of a compression knitting and/or in the form of a thin knitted fabric which is transparent when worn.

Inventors:
SCHMIDT SONJA (DE)
WAGNER ANGELA (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/076562
Publication Date:
May 02, 2019
Filing Date:
October 01, 2018
Export Citation:
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Assignee:
MEDI GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D04B1/12; D04B1/24; D04B1/26
Foreign References:
GB2532240A2016-05-18
FR2876880A32006-04-28
JP2928762B21999-08-03
US20160076175A12016-03-17
DE102014113782A12016-03-24
DE102016115555A12017-02-23
US20090240279A12009-09-24
US1654064A1927-12-27
Attorney, Agent or Firm:
LINDNER BLAUMEIER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Gestrickteil, an dessen Gestrickteilaußenseite ein oder mehrere

unterschiedlich helle und dunkle Bereiche (9 - 12, 13 - 16), die stufenlos ineinander übergehen, ausgebildet sind, und das ein Grundgestrick bestehend aus wenigstens einem Grundgestrickfaden aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick als Kompressionsgestrick und/oder als dünnes, in der Tragstellung durchscheinendes Gestrick ausgeführt ist.

Gestrickteil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im

Kompressionsgestrick wenigstens ein elastischer Schuss- oder Stützfaden eingelegt oder eingestrickt ist.

Gestrickteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Helligkeitsunterschiede durch Bedrucken oder Färben des Grundgestricks gebildet sind.

Gestrickteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das

Grundgestrick eine Grundfarbe aufweist und lediglich lokal bedruckt oder gefärbt ist, oder dass das Grundgestrick vollständig bedruckt oder gefärbt ist.

Gestrickteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das

Grundgestrick zumindest abschnittsweise aus mehreren

Grundgestrickfäden besteht, die unterschiedliche

Farbaufnahmeeigenschaften in Bezug auf die Druck- oder Färbefarbe aufweisen.

Gestrickteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden nur lokal in das Grundgestrick eingestrickt sind. Gestrickteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die

Maschenanzahl des oder der Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich (9 - 12) zum

benachbarten Bereich (13 - 16) kontinuierlich abnimmt.

Gestrickteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick aus mehreren Grundgestrickfäden besteht, wobei die unterschiedlich hellen Bereiche (13 - 16) durch unterschiedlich helle Grundgestrickfäden gebildet sind.

Gestrickteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die

Maschenanzahl der eine unterschiedliche Farbe aufweisenden

Grundgestrickfäden im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich (9 - 12) zum benachbarten Bereich (13 - 16) kontinuierlich abnimmt.

Gestrickteil nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass auch der farbige Schuß- oder Stützfaden teilweise an der Gestrickaußenseite maschenbildend verstrickt ist.

Gestrickteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick hinsichtlich der Außenfarbe thermisch sensitiv ist und die unterschiedlich hellen Bereiche (9 - 12, 13 - 16) durch eine zumindest lokale thermische Behandlung erzeugt sind.

Gestrickteil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick ein blickdichtes, dunkles Gestrick ist, das lokale hellere Bereiche (13 - 16) aufweist, oder ein blickdichtes Gestrick ist, das, verglichen mit der Grundfarbe des Grundgestricks, hellere und dunklere Bereiche (9 - 12, 13 - 16) aufweist.

Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die dunkleren Bereiche (9 - 12) an den, bezogen auf die Tragstellung, seitlichen Abschnitten des schlauchförmigen

Kompressionsgestrickteils (5) vorgesehen sind.

Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass es ein Arm- oder Beinstrumpf, eine Strumpfhose, ein Oberteil oder ein Leibteil ist.

Gestrickteil nach Anspruch 13 und/oder 14, das als Beinstrumpf oder als Stumpfhose ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die dunkleren Bereiche (9 - 12) von der Wade (7) bis über den Oberschenkel (8) erstecken, und/oder dass es ein graduiertes Druckprofil aufweist, wobei der höchste Druck im Bereich der Fessel (6) ist.

Description:
Gestrickteil

Die Erfindung betrifft ein Gestrickteil, an dessen Gestrickteilaußenseite ein oder mehrere unterschiedlich helle und dunkle Bereiche, die stufenlos ineinander übergehen, ausgebildet sind, und das ein Grundgestrick bestehend aus wenigstens einem Grundgestrickfaden aufweist.

Ein derartiges Gestrickteil ist beispielsweise aus US1654064 bekannt. Dieses Gestrickteil ist als Damenstrumpf ausgeführt. Er weist im vorderen und hinteren Bereich, also in den Bereichen entlang des Schienbeins und der Vorderseite des Oberschenkels sowie im Bereich der Wade und der Rückseite des Oberschenkels dunklere Bereiche auf, also Bereiche, die dunkler sind als die Farbe des jeweils seitlich daran anschließenden Bereichs, wobei die hellen und dunklen Bereiche stufenlos ineinander übergehen. Hierüber wird erreicht, dass das Bein der Trägerin schlanker erscheint, das heißt, dass durch diese Schattierung oder durch dieses„Contouring" ein optischer Effekt erreicht wird, dergestalt, dass das Bein schmaler respektive schlanker erscheint, als es in Wirklichkeit ist. Der optische Effekt ist bei diesem aus dem Stand der Technik bekannten Gestrickteil respektive Strumpf relativ gering, er basiert allein auf der Farbgebung respektive

Schattierung der Gestrickteilaußenseite.

Der Erfindung liegt damit das Problem zu Grunde, ein dem gegenüber

verbessertes Gestrickteil anzugeben. Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß ein Gestrickteil vorgesehen, an dessen Getrickteilaußenseite ein oder mehrere unterschiedlich helle und dunkle Bereiche, die stufenlos ineinander übergehen, ausgebildet sind, und das ein Grundgetrick bestehend aus wenigstens einem Grundgestrickfaden aufweist, wobei das Grundgestrick als Kompressionsgestrick und/oder als dünnes, in der Tragstellung durchscheinendes Gestrick ausgeführt ist.

Das erfindungsgemäße Gestrickteil erwirkt quasi mittels eines Doppel- oder Dreifacheffektes eine schlankere Ansicht des Körperabschnitts, an dem das Gestrickteil getragen wird, das heißt, dass der reale respektive optische Effekt gegenüber bisher bekannten Gestrickteilen deutlich verbessert ist.

Erfindungsgemäß ist gemäß einer ersten Alternative das Gestrickteil als

Kompressionsgestrickteil ausgeführt, bestehend aus einem Grundgestrick aus wenigstens einem, gegebenenfalls auch mehreren Grundgestrickfäden, wobei in das Grundgestrick in Weiterbildung der Erfindung wenigstens ein elastischer, kompressiver Schuss- oder Stützfaden, der die Grundgestrickmaschen durchläuft oder gegebenenfalls auch mit diesem vermascht ist, eingelegt oder eingestrickt sein kann. Das heißt, dass dem Gestrickteil von Haus aus eine kompressive Eigenschaft, wie sie insbesondere, wenn ein elastischer Schuss- oder Stützfaden eingebracht ist, beispielsweise in der Gütesicherungsvorschrift„Medizinische Kompressionsstrümpfe" RAL-GZ 387/1 der Gütezeichengemeinschaft

Medizinische Kompressionsstrümpfe e. V. oder aber der DIN 58133 betreffend medizinische Kompressionsstrümpfe definiert sind, aufweist. Diese sich auf medizinische Kompressionsstrümpfe beziehenden Vorschriften definieren bestimmte Kompressionsdrucke für die Kompressionsstrümpfe, die auf das Bein ausgeübt werden, respektive verschiedene Kompressionsklassen, denen unterschiedliche Kompressionsdruckintervalle zu Grunde liegen und ähnliches. Grundsätzlich zeichnet sich ein Kompressionsgestrick, verglichen mit anderen, teilweise auch elastischen Gestricken, dadurch aus, dass lokal oder global über das Kompressionsgestrick ein beachtlich hoher Druck auf das umgebende

Gewebe aufgebracht wird. Dieser Druck ist weit höher als der Druck, der mit einem normalen, gegebenenfalls auch elastischen Bekleidungsstück ausgeübt wird. Dieser hohe Druck kann, wenn nicht bereits über das Grundgestrick selbst, durch das optionale Einbringen wenigstens eines elastischen, kompressiven Fadens, z.B. in Form eines Schuss- oder Stützfadens erzeugt werden, welcher Faden in das Grundgestrick eingelegt und/oder maschenbildend darin verstrickt ist.

Mit einem solchen Kompressionsgestrick wird, resultierend aus dem hohen Druck, gezielt auf das darunter befindliche Gewebe respektive den Körperbereich ein entsprechender lokaler oder globaler Druck ausgeübt, beispielsweise auch zu therapeutischen Zwecken. Einher mit diesem hohen Druck geht aber auch eine entsprechende Formung der vom Kompressionsgestrickteil belegten Körperpartie, beispielsweise des Beins. Dieses wird resultierend aus dem hohen Druck respektive dem Druckverlauf über die Länge des Kompressionsbereichs entsprechend geformt, das heißt, dass sich die Form, verglichen zur Beinform ohne getragenem Kompressionsgestrickteil, ändert. Erfindungsgemäß wird nun dieser erste Effekt der druckbedingten Beinformung mit einem zweiten Effekt der optisch bedingten Beinformung überlagert, indem das Gestrickteil über helle und dunkle Bereiche entsprechend schattiert ist. Das heißt, dass sich zwei Effekte überlagern, nämlich zum einen die aktive geometrische Bereichsformung über das Kompressionsgestrickteil, zum anderen die optische„Bereichsformung" über die gezielte Schattierung.

Ausgehend von bisher bekannten Strümpfen wie beispielsweise dem in

US1654064 beschriebenen Strumpf, der ein handelsüblicher Damenstrumpf ist, wird folglich durch die Ausführung als Kompressionsgestrickteil eine wesentlich bessere Beinformung ermöglicht, da wie beschrieben zwei Effekte einander überlagert werden, nämlich zum einen die aktive, reale Formung des Beins über die kompressiven Eigenschaften des Kompressionsgestrickteils, zum anderen die optische„Beinformung" durch die Schattierung respektive die Ausbildung der stufenlos ineinander übergehenden hellen und dunklen Bereiche. Es hat sich als sehr überraschend herausgestellt, dass durch die Kombination dieser beiden Effekte eine gegenüber dem bisher bekannten, rein optischen Effekt wesentlich effizientere und wesentlich wirkungsvollere„Bereichsformung" möglich ist. Gleichzeitig bietet natürlich die Ausführung als Kompressionsgestrickteil zusätzlich, verglichen mit bisher bekannten,„normalen" schattierten Strümpfen oder Gestrickteilen, die Möglichkeit einer therapeutisch oder medizinisch relevanten Kompression des belegten Körperbereichs, beispielsweise des Beins, sodass das erfindungsgemäße Gestrickteil zusätzlich auch diesen Effekt neben den spezifischen, einander überlagerten Formungseffekten aufweist.

Alternativ ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Grundgestrick ein dünnes, in der Tragstellung durchscheinendes Gestrick ist. Dieses transparente Gestrick weist lokale dunklere Bereiche auf. Das heißt, dass das Grundgestrick aus einem quasi transparenten, durchscheinenden Gestrick besteht. Hier nutzt man den Umstand, dass die helle Grundansicht in der Tragstellung, beispielsweise im Falle eines Strumpfes, durch die durch das transparente Grundgestrick sichtbare oder scheinende Haut der Trägerin zusätzlich bestimmt wird. Auf diesem bzw. an diesem hellen Grundgestrick, das beispielsweise aus einem oder mehreren Grundgestrickfäden, die beispielsweise eine hautfarbenähnliche Grundfarbe aufweisen, gestrickt ist, sind der oder die dunkleren Bereiche über die nachfolgend noch zu beschreibenden Erzeugungsvarianten erzeugt. Das heißt, dass das Gestrickteil, beispielsweise der Strumpf, also von Haus aus hell ist und lokal mit dunkleren Bereichen ausgerüstet ist. Wenn das Gestrickteil nicht getragen ist, muss es nicht transparent bzw. durchscheinend sein, das heiß, dass sich die Transparenz in diesem Falle erst ergibt, wenn das Gestrickteil angezogen und dabei gedehnt wird.

Auch hier ergibt sich ein Doppeleffekt, nämlich einmal durch die farbliche Variation über die stufenlos ineinander übergehenden Abschnitte, zum anderen durch die Transparenz des Gestricks und die in der Tragstellung durchschimmernde Haut, was zu einem optisch weniger stark auftragenden Gestrick führt, das also kaum sichtbar ist bzw. sehr„leicht" wirkt. Insbesondere kommen die Schattierungen durch die dunkleren Bereiche stärker zur Wirkung, so dass sich eine noch bessere optische Formung ergibt.

Werden, wie erfindungsgemäß ebenfalls vorgesehen ist, sowohl die Schattierung über die helleren und dunkleren Bereiche, die Ausführung des Grundgestricks als Kompressionsgestrick und die Ausführung des Grundgestricks bzw. dann des Kompressionsgestricks als in der Tragstellung transparentes, durchscheinendes Gestrick realisiert, so ergibt sich sogar ein Dreifacheffekt, da sich alle drei Effekte vorteilhaft überlagern. Zum einen die optische Formung über die stufenlos wechselnden helleren und dunkleren Bereiche, weiterhin die aktive Formung über das Kompressionsgestrick sowie schließlich die zusätzliche optische Formung durch die transparente durchscheinende Ausführung des Kompressionsgestricks. Diese„Maximalausführung" ermöglicht eine hervorragende„Formung" des übergriffenen Bereichs und liefert das bestmögliche Ergebnis. Dabei kann auch hier das Kompressionsgestrick ohne oder mit eingebrachtem Schuss- oder Stützfaden ausgeführt sein. Wie beschrieben gehen die hellen und dunkeln Bereiche stufenlos ineinander über. Darunter ist zu verstehen, dass soweit im Rahmen der unterschiedlichen Erzeugungsweisen der verschiedenen Bereiche, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, technisch möglich ein möglichst stufen- oder kantenloser Übergang realisiert werden soll, so dass insbesondere in der Tragstellung aufgrund der Dehnung des Gestricks sich ein optisch stufenloser Verlauf ergibt. Wird das Gestrickteil nicht getragen und folglich nicht gedehnt, ist es aufgrund der zusammengezogenen Form möglich, dass sich optisch ein härterer, geringfügig gestufter oder kantiger Übergang ergibt. Wie ausgeführt ist einer der zentralen Effekte hinsichtlich der„Bereichsformung" das gezielte Akzentuieren, mitunter auch„Contouring" genannt, das durch die variierende Farbgebung an der Außenseite des Kompressionsgestrickteils erzielt wird. Das heißt, dass dort definiert lokale Helligkeitsunterschiede erzeugt werden, die zu einem optischen Effekt in der Tragstellung führen. Hinsichtlich der

Ausbildung dieser Helligkeitsunterschiede sind verschiedene Möglichkeiten denkbar.

Gemäß einer ersten Erfindungsalternative können die Helligkeitsunterschiede durch Bedrucken oder Färben des Grundgestricks - sei es ein

Kompressionsgestrick, sei es ein transparentes, nicht kompressives Gestrick oder ein transparentes Kompressionsgestrick - erzielt werden. Das heißt, dass über ein Druckverfahren, beispielsweise ein Transferdruckverfahren unter Verwendung eines Papiers oder in einem Direktdruckverfahren eine Druckfarbe auf die

Außenseite des Gestrickteils bzw. Grundgestricks aufgedruckt wird. Alternativ ist auch ein Färben des Grundgestricks in einem Färbebad möglich, das heißt, dass in diesem Fall die Farbe das gesamte Gestrickteil bzw. Grundgestrick durchdringt. Dabei ist es denkbar, dass das Grundgestrick eine Grundfarbe aufweist und lediglich lokal bedruckt oder gefärbt ist. Das heißt, dass das Grundgestrick folglich beispielsweise eine Grundhelligkeit aufweist und lediglich lokal z. B. dunkler oder heller bedruckt oder eingefärbt wird, wobei der die Basisfarbe aufweisende Abschnitt stufenlos in den helleren oder dunkleren aufgedruckten oder gefärbten Bereich übergeht. Bei dieser Alternative wird die Grund- oder Basisfarbe des Grundgestricks als sichtbar bleibende Außenfarbe genutzt.

Alternativ ist es denkbar, dass das Grundgestrick auch vollständig bedruckt oder gefärbt ist. In diesem Fall wird das Grundgestrick, sei es kompressiv oder durchscheinend oder beides, sowohl hinsichtlich der hellen als auch der dunklen Bereiche bedruckt oder eingefärbt, wobei über diesen Komplettdruck oder die Kompletteinfärbung die stufenlose Schattierung erreicht wird. In diesem

Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der Begriff„vollständig bedruckt oder gefärbt" bedeutet, dass das Grundgestrick in dem Bereich, in dem die optische Akzentuierung erfolgen soll, außenseitig komplett bedruckt oder eingefärbt ist, nicht aber in anderen Bereichen, wo keine optische Akzentuierung erforderlich ist. Im Falle einer Strumpfhose würde ein vollständiges Bedrucken oder Färben beispielsweise beginnend ab dem Fesselbereich bis zum Ende des Oberschenkels erfolgen, nicht aber unbedingt im Bereich des Fußteils oder aber des Höschens oder Leibteils. Wesentlich hierbei ist, dass die Grund- oder

Basisfarbe respektive die Grund- oder Basishelligkeit des Grundgestricks außenseitig nach dem Bedrucken oder Färben nicht mehr sichtbar ist.

Dabei ist es denkbar, dass das Grundgestrick aus mehreren Grundgestrickfäden besteht, die unterschiedliche Farbaufnahmeeigenschaften in Bezug auf die Druckoder Färbefarbe aufweisen. Das heißt, dass das Grundgestrick aus

unterschiedlich anfärbbaren oder bedruckbaren, also Farbe aufnehmenden

Grundgestrickfäden besteht. Beispielsweise besteht das Grundgestrick aus drei Grundgestrickfäden, von denen zwei Farbe aufnehmen, einer aber nicht. Dies führt dazu, dass auch innerhalb des Grundgestricks Farbe auch nur lokal an eben diesen Fäden aufgenommen wird. Es besteht nun beispielsweise die Möglichkeit, diese unterschiedlichen Fäden nur lokal einzustricken, also entsprechende Zonen auszubilden, in denen beispielsweise nur die Grundgestrickfäden, die Farbe aufnehmen, vorliegen, und Zonen, in denen beispielsweise zusätzlich der keine Farbe aufnehmende Grundgestrickfaden eingestrickt ist, wie auch Zonen, die beispielsweise nur aus einem keine Farbe aufnehmenden Grundgestrickfaden besteht. Das heißt, dass auch durch die entsprechende Fadenwahl und die lokale Fadenkombination Einfluss auf das Farbaufnahmevermögen und damit auf die lokale Ausgestaltung der Farbflächen genommen werden kann. Dies ist

beispielsweise dann zweckmäßig, wenn das Gestrickteil gefärbt wird. Denn es besteht dann die Möglichkeit, wenn Bereiche, die die Basishelligkeit beibehalten sollen, aus einem keine Farbe aufnehmenden Grundgestrickfaden gestrickt sind und zu färbende Bereiche den oder die zusätzlichen, Farbe aufnehmenden

Grundgestrickfäden aufweisen, das Gestrickteil vollständig in ein Färbebad zu bringen mit dem Ergebnis, dass die Färbung lediglich an den lokal hierfür ausgerüsteten Bereichen erfolgt. Gleiches gilt natürlich im Falle eines Bedruckens, auch in diesem Fall kann ein großflächiges Bedrucken erfolgen, wobei die

Aufnahme der Druckfarbe auch hier nur in den hierfür entsprechend

ausgerüsteten Bereichen erfolgt. Das heißt, dass die Möglichkeit besteht, dass der oder die Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden eben nur lokal in das

Grundgestrick eingestrickt sind.

Daneben besteht auch die Möglichkeit, dass die Maschenanzahl des oder der Farbe aufnehmenden Grundgestrickfäden im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich zum benachbarten Bereich kontinuierlich abnimmt. Das heißt, dass insbesondere im stufenlosen Übergangsbereich durch Variation der

Maschenanzahl auch zwangsläufig das Farbe aufnehmende Fadenvolumen variiert wird, was für die Ausbildung eines stufenlosen Übergangs zweckmäßig ist, da durch die Variation des Farbe aufnehmenden Fadenvolumens zwangsläufig auch die Menge an lokaler vorhandener Farbe variiert.

Alternativ zum Bedrucken oder Färben ist es denkbar, das Grundgestrickteil aus mehreren Grundgestrickfäden herzustellen, wobei die unterschiedlich hellen Bereiche durch unterschiedlich helle Grundgestrickfäden gebildet sind. Gemäß dieser Erfindungsalternative wird also die Farbvariation durch Verwendung verschiedenfarbiger Grundgestrickfäden, die das Grundgestrick, gleich welcher Art dieses ist, bilden, erzeugt. Beispielsweise wird das Grundgestrick aus einem oder mehreren eine erste, helle Farbe aufweisenden Gestrickfäden gestrickt. Zur Ausbildung der Schattierung respektive der dunkleren Gestrickabschnitte wird oder werden nun lokal ein oder mehrere zusätzliche, gegebenenfalls auch nur leicht andersfarbige Grundgestrickfäden eingestrickt, indem beispielsweise zusätzlich Teilreihen oder lokal zusätzliche Maschen und ähnliches eingestrickt werden, um den stufenlosen Übergangsbereich, aber auch den einheitlich dunkel gefärbten Abschnitt auszubilden. Wichtig hierbei ist natürlich, dass diese die Farbschattierung erwirkenden Grundgestrickfäden so eingestrickt werden, dass sie an der Außenseite des Gestrickteils zu sehen sind, respektive zu liegen kommen.

Auch hier kann die Maschenanzahl der eine unterschiedliche Farbe aufweisenden Grundgestrickfäden im stufenlosen Übergangsbereich von einem Bereich zum benachbarten Bereich kontinuierlich abnehmen, das heißt, dass durch eine variierende Maschenanzahl der entsprechende gewünschte Farbverlauf respektive stufenlose Übergang stricktechnisch ausgebildet ist.

Zusätzlich ist es denkbar, auch den Schussfaden zur Ausbildung eines

andersfarbigen Bereichs zu nutzen, indem ein entsprechend farbiger Schussfaden eingestrickt ist, der zumindest Teilweise an der Gestrickaußenseite

maschenbildend verstrickt ist. Das heißt, dass hier auch der Schussfaden an der Farbgebung teilnimmt.

Eine dritte Erfindungsalternative sieht vor, ein Grundgestrick auszubilden, das hinsichtlich der Außenfarbe thermisch sensitiv ist und die unterschiedlich hellen Bereiche durch eine zumindest lokale thermische Behandlung erzeugt sind. Das heißt, dass ein oder mehrere Grundgestrickfäden verwendet werden, die ihre Farbe durch entsprechende Erwärmung dauerhaft ändern können. Das heißt, dass es bei entsprechender Erwärmung zu einem Farbumschlag oder -Wechsel kommt. Dieser wird dadurch initiiert, dass das Grundgestrick, das auch hier kompressiv oder nicht kompressiv, jedoch durchscheinend transparent oder beides sein kann, in den Bereichen, in denen der stufenlose Übergang, aber auch die homogene dunklere oder hellere Färbung erzeugt werden soll, entsprechend erwärmt wird, bis die entsprechende Umschlagtemperatur erreicht ist. Auch hierüber kann eine entsprechende Schattierung erreicht werden.

Dabei besteht auch hier die Möglichkeit, dass das Grundgestrick nur in dem Bereich, in dem ein Farbumschlag erfolgen soll, mit einem oder mehreren, thermisch sensitiven Grundgestrickfaden zusätzlich zu dem oder den quasi das Basis-Grundgestrick bildenden Grundgestrickfäden ausgerüstet respektive gestrickt ist. Auch hier kann eine variierende Maschenanzahl im

Übergangsbereich, also im Bereich der stufenlosen Schattierung, vorgesehen sein, das heißt, dass die Maschenanzahl des oder der thermisch sensitiven

Grundgestrickfäden in diesem Bereich lokal variiert. Dieses nur lokale Einbringen des oder der thermisch sensitiven Grundgestrickfäden ermöglicht wiederum eine globale Erwärmung des gesamten Gestrickteils, da der Farbumschlag nur an den nur lokal vorhandenen, thermisch sensitiven Grundgestrickfäden erfolgt.

Ist das Gestrickteil bzw. das Grundgestrick als Kompressionsgestrick und nicht dünn und durchscheinend ausgeführt, so besteht die Möglichkeit, dass das Grundgestrick ein blickdichtes, dunkles Gestrick ist, das lokale hellere Bereiche aufweist. Hier ist also quasi der umgekehrte Fall vorgesehen. Das Grundgestrick ist dunkel und blickdicht, das heißt, dass die Haut der Trägerin beispielsweise des Damenstrumpfes nicht durchschimmert. Die der Akzentuierung dienenden helleren Bereiche sind sodann auf das dunklere Kompressionsgrundgestrick aufgedruckt, angefärbt, eingestrickt oder thermisch erzeugt, wie vorstehend beschrieben.

Eine Alternative sieht vor, das Kompressionsgrundgestrick ebenfalls als blickdichtes Gestrick aufzuführen, das, verglichen mit der Grundfarbe des

Kompressionsgrundgestricks, hellere und dunklere Bereiche aufweist. In diesem Fall ist von der Grund- oder Basisfarbe des Grundgestricks außenseitig nichts sichtbar, zumindest nicht in den der Akzentuierung dienenden Bereichen.

Vielmehr sind die dunkleren und helleren Bereiche oder Abschnitte aktiv durch Bedrucken, Färben, Einstricken etc. ausgebildet, wie vorstehend beschrieben. Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung sind die dunkleren Bereiche an den, bezogen auf die Tragstellung, seitlichen Abschnitten des schlauchförmigen Getrickteils, sei es kompressiv, sei es durchscheinend, sei es beides, vorgesehen. Bei einem Strumpf oder einer Strumpfhose sind folglich die dunkleren Bereiche an den Seiten, also nicht vorne im Bereich des Schienbeins, der Kniescheibe und des vorderen Oberschenkels und auch nicht hinten im

Bereich der Wade, der Kniekehle und des hinteren Oberschenkelbereichs. Im Falle eines Oberteils oder Leibteils finden sich die dunkleren Bereiche ebenfalls an den Seiten, sie verlaufen also nicht über Bauch und Brust respektive entlang des Rückens. Diese seitlichen Positionen haben sich für die optische Konturierung als besonders zweckmäßig herausgestellt, insbesondere in Verbindung mit der durch den hohen Kompressionsdruck erwirkten geometrischen Formung bei Ausführung als Kompressionsgestrick. Das Gestrickteil selbst kann beispielsweise ein Arm- oder Beinstrumpf sein, auch eine Ausführungsform als Strumpfhose ist denkbar, ebenso wie die Ausführung als Oberteil, beispielsweise in Form eines kompressiven T-Shirts oder ähnlichem, oder eines einfachen Leibteils, das lediglich den Bereich des Rumpfes

beispielsweise bis unter die Brust belegt.

Ist das Gestrickteil als Beinstrumpf oder als Strumpfhose ausgeführt, so

erstrecken sich die dunkleren Bereiche bevorzugt von der Wade bis über den Oberschenkel. Bei Ausführung des Gestrickteils als Beinstrumpfs oder als Strumpfhose ist es weiterhin zweckmäßig, wenn das Gestrickteil im Falle eines

Kompressionsgestricks ein graduiertes Druckprofil aufweist, wobei der höchste Druck im Bereich der Fessel ist. Der Druck ist also im Bereich der Fessel sowie bevorzugt auch der Wade relativ hoch, verglichen beispielsweise mit dem Druck im Bereich des Oberschenkels, das heißt, dass der Druck von Fessel zur Wade und zum Oberschenkel hin abfallen kann. Bei höchstem Druck im Fesselbereich und etwas niedrigerem Druck im Wadenbereich erfolgt dort eine starke

Komprimierung und damit eine starke geometrische Beinformung, sodass sich in Verbindung mit der zusätzlichen optischen Akzentuierung durch die

erfindungsgemäße Farbgebung eine besonders schmale Ansicht des

Unterschenkels bis zum Knie erreicht wird. Die Kompression des Kompressionsgestricks wird im Wesentlichen durch den elastischen, kompressiven Schuss- oder Stützfaden, der in die

Grundgestrickmaschen eingelegt oder selbst maschenbildend verstrickt sein kann, erwirkt. Durch die hohe Kompression des Schuss- oder Stützfadens respektive des Kompressionsgestrickteils erfolgt wie beschrieben die geometrische

Formgebung des Körperbereichs, also beispielsweise des Beins. Ist ein

graduiertes Druckprofil vorgesehen, so kann wie ausgeführt der höchste Druck im Bereich der Fessel liegen, er liegt beispielsweise bei ca. 10 - 45 mmHg und fällt bevorzugt in Richtung des Oberkörpers ab. Im Bereich der Wade kann der Druck noch 80 - 90% und im Bereich des Oberschenkels 60 - 80% des Fesseldrucks betragen.

Weiterhin kann wenigstens ein Gestrickfaden einen Glanzeffekt zeigen. In

Verbindung mit beispielsweise einem transparenten Rundgestrick im Falle eines Strumpfes oder einer Strumpfhose sowie der vorgesehenen farblichen

Schattierung kann ein besonders schlank wirkender Effekt erreicht werden, da sich mittig, insbesondere an der Vorderseite, eine Glanzlinie und randseitig ein Matteffekt ausbildet, was der optischen Akzentuierung förderlich ist. Darüber hinaus erscheint das Bein auch gestreckt und im vorderen und hinteren Bereich akzentuiert.

Das Kompressionsgestrick besteht wie beschrieben aus einem oder mehreren Grundgestrickfäden sowie wenigstens einem elastischen, kompressiven

Schussfaden. Die Maschenhöhe der grundgestrickten Maschen kann

beispielsweise bei einem Strumpf oder einer Strumpfhose in Richtung der Fessel abnehmen, ansonsten über die sonstige Länge des Gestrickteils gleichbleiben. Gleichhohe Maschen werden bevorzugt auch bei andersartig ausgeführten

Gestrickteilen vorgesehen. Die grundsätzliche Geometrie des

Kompressionsgestrickteils, wenn nicht getragen, kann entweder durch eine variierende Maschenanzahl in den einzelnen Maschenreihen hervorgerufen werden, so dass sich beispielsweise eine konische Form ergibt. Alternativ kann auch in den Maschenreihen stets dieselbe Maschenanzahl pro Reihe vorliegen und durch den Schussfaden, der die Maschenreihen durchläuft, die konische Form erzeugt werden. Auch können die Grundgestrickmaschen so gestrickt werden, dass sich unterschiedliche Maschengrößen beim Tragen ergeben.

Wie ausgeführt werden bei dem erfindungsgemäßen Gestrickteil zwei oder drei Effekte zur Erwirkung einer„Körperbereichsformung" überlagert, zum einen der Effekt der aktiven Bereichsformung durch die Kompressionswirkung des

Kompressionsgestrickteils, die je nach Konzeptionierung des

Kompressionsgestrickteils und dem Druckverlauf lokal variiert werden kann, mithin also gezielt bestimmte Bereiche entsprechend geformt werden können. Alternativ kann wie beschrieben das Gestrickteil dünn und transparent sein, so dass die haut durchscheinen kann, sich also eine optische Leichtigkeit ergibt und das

Grundgestrick nur minimal aufträgt. Wie beschrieben kann die

Kompressionsausführung und die transparente Ausführung auch kombiniert werden. Dem überlagert wird die„optische Bereichsformung" durch die

vorgesehene Farbgebung respektive Schattierung. Dabei kann diese Schattierung bei Ausführung als Kompressionsgestrick quasi in Abhängigkeit der durch die Kompression hervorgerufenen Bereichsformung gewählt werden. Je nachdem, wie das Kompressionsgestrickteil hinsichtlich des lokalen Drucks oder

Druckverlaufs konzeptioniert ist, ergeben sich stärker oder weniger stark komprimierte und damit stärker oder weniger stark aktiv geometrisch geformte Körperbereiche. Hierauf kann nun die Farbgebung abgestellt sein, das heißt, dass die Möglichkeit besteht, die Farbgebung respektive Schattierung hinsichtlich der lokalen Anordnung, der Größe respektive Breite und Länge wie auch des

Schattierungs- respektive Übergangsbereichs in Abhängigkeit der durch die Kompression erhaltenen, lokalen geometrischen Bereichsformung zu wählen.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen: Fig. 1 - 3 eine Vorder-, Rück- und Seitenansicht der Beine einer ein

erfindungsgemäßes Gestrickteil in Form einer Strumpfhose tragenden Person und

Fig. 4 - 6 die entsprechenden Ansichten einer eine handelsübliche

Strumpfhose tragenden Person.

Die Figuren 1 - 3 zeigen eine Teilansicht einer Person 1 , nämlich der beiden Beine 2, wobei die Person 1 ein erfindungsgemäßes Gestrickteil 3 in Form einer Strumpfhose 4 trägt. Die Strumpfhose 4, die beide Beine 2 bekleidet, ist als Kompressionsgestrickteil 5 ausgeführt und weist ein Grundgestrick auf, das aus einem oder mehreren Grundgestrickfäden besteht, sowie aus wenigstens einem elastischen, kompressiven Schussfaden. Der Schussfaden kann in die

Grundgestrickmaschen eingelegt sein, er kann aber auch mit diesen vermascht sein. Das Gestrickteil 3 ist über die gesamte Länge der beiden Beine 2 als

Kompressionsgestrickteil ausgeführt, im oberhalb daran anschließenden Höschen- und Leibbereich kann das Grundgestrickteil auch geringere oder keine

kompressiven Eigenschaften aufweisen.

Unter einem„Kompressionsgestrickteil" wird ein Gestrickteil verstanden, das gezielt einen Kompressionsdruck auf den davon übergriffenen Körperbereich, hier also die Beine 2, ausübt, wobei dieser Druck deutlich, üblicherweise ein Vielfaches höher ist als der Druck, der mit einem„normalen", keinen kompressiven

Schussfaden enthaltenden Gestrickteil, im vorliegenden Fall einer„normalen"

Strumpfhose ausgeübt wird. Auch eine solche„normale" Strumpfhose ist natürlich dehnbar und liegt mit leichtem Druck am Bein an. Dieser geringe Druck ist jedoch in keinem Fall mit dem um ein Vielfaches höheren, gezielt eingestellten

Kompressionsdruck, den das erfindungsgemäße Kompressionsgestrickteil auf das Bein ausübt, vergleichbar.

Beispielsweise handelt es sich bei dem Kompressionsgestrickteil 5 um einen medizinischen Kompressionsstrumpf, der beispielsweise den Güte- und Prüfbestimmungen der RAL-GZ 387/1„Medizinische Kompressionsstrümpfe" der Gütezeichengemeinschaft Medizinische Kompressionsstrümpfe e. V. entspricht. Dies muss jedoch nicht zwingend der Fall sein, es kann sich bei dem

Kompressionsgestrickteil 5 respektive hier der Strumpfhose auch um eine für den Sportbereich geeignete Strumpfhose handeln, die einen entsprechend hohen Kompressionsdruck aufbaut, aber auch um eine modische Strumpfhose, die gleichwohl einen hinreichend hohen Kompressionsdruck aufbaut.

Grundsätzlich sollte der Kompressionsdruck, den das als Strumpf oder vorliegend als Strumpfhose 4 ausgeführte Kompressionsgestrickteil 5 auf das Bein ausübt, im Bereich der Fessel 6 ca. 10 - 15 mmHg, im Bereich der Wade 7 8 - 10 mmHg und im Bereich des Oberschenkels 8 7 - 8 mmHg aufweisen, also Werte, die um ein Vielfaches über den„Druckwerten", die ein handelsüblicher Strumpf respektive eine handelsübliche Strumpfhose ausübt, liegen. Dabei kann der Druck von der Fessel 6 über die Wade 7 zum Oberschenkel 8 hin abnehmen, mithin also ein graduiertes Druckprofil gegeben sein.

In jedem Fall wird über den durch das Kompressionsgestrickteil 5 auf das jeweilige Bein ausgeübten Druck eine geometrische Formung des Beins erreicht, das heißt, dass der jeweils übergriffene Beinabschnitt durch den lokalen, hohen Druck entsprechend zusammengedrückt wird. Es ergibt sich zwangsläufig eine entsprechende Formung des Beins, abhängig von der Beweglichkeit des übergriffenen Gewebes. Das heißt, dass allein durch die Ausführung des

Gestrickteils 3 als Kompressionsgestrickteil 5 eine aktive geometrische

Beinformung erreicht wird, die insbesondere dazu führt, dass der Bereich der Wade 7 sowie der Bereich des Oberschenkels 8 zusammengedrückt, mithin also anatomisch vorgeformt wird. Da beispielsweise im Bereich der Wade vorderseitig das Schien- und Wadenbein verläuft, also eine gewisse, dem Kompressionsdruck entgegenwirkende Knochenstruktur gegeben ist, kommt es im Wadenbereich durch die Kompressionseigenschaften zu einem Zusammendrücken insbesondere im Bereich der Seiten der Wade, das heißt, dass die Wade durch das

Kompressionsgestrickteil insgesamt, von vorne oder hinten gesehen, etwas schlanker geformt wird. Ähnlich verhält es sich auch im Oberschenkelbereich, der jedoch muskulöser ist respektive mehr Gewebe aufweist als der Wadenbereich.

Erfindungsgemäß ist nun zusätzlich zu dieser kompressionsbedingten

geometrischen Formung des jeweiligen Beins 2 auch eine„optische Beinformung" vorgesehen, indem das Gestrickteil 3 respektive Kompressionsgestrickteil 5 lokal mit hellere und dunklere Bereiche, die stufenlos ineinander übergehen, aufweist. Im gezeigten Beispiel sind dunklere Bereiche 9, 10 im Bereich der Wade 7 sowie 1 1 , 12 im Bereich des Oberschenkels 8 an der Gestrickteilaußenseite ausgebildet. Wie die Figuren 1 - 3 und insbesondere Fig. 3 zeigt, befinden sich diese dunkleren Bereiche lediglich an den Seiten des jeweiligen Beinlings der

Strumpfhose, nicht aber an der Vorder- und Rückseite, also nicht im Bereich des Schien- und Wadenbeins sowie des vorderen Oberschenkels und auch nicht im Bereich der hinteren Wade sowie des hinteren Oberschenkels. Dort sind entsprechend hellere Bereiche 13, 14 respektive 15, 16 gegeben, die

beispielsweise durch die Basisfarbe des kompressiven, z. B. transparenten Grundgestricks, also im Wesentlichen die Basisfarbe des oder der

Grundgestrickfäden gegebenenfalls des Schussfadens, gebildet sind. Ersichtlich gehen die dunkleren Bereich 9 - 12 stufenlos, also stetig in die helleren Bereiche 13 - 16 über, was in den Figuren durch die Schattierung oder

Strichelung angedeutet ist. Die dunkleren Bereiche können im mittleren Bereich eine gleichbleibende dunklere Färbung aufweisen, wie sich aber auch die

Schattierung kontinuierlich von einer Seite zur anderen ändern kann.

Diese dunkleren Bereiche 9 - 12 können beispielsweise durch lokales Bedrucken oder lokales Färben des Kompressionsgestrickteils 5 respektive Grundgestricks 6 erzeugt werden. Dabei ist es denkbar, dass das Kompressionsgestrick aus unterschiedlichen Fäden besteht, die ein unterschiedliches

Farbaufnahmevermögen besitzen respektive aus Fäden, die grundsätzlich Farbe aufnehmen und Fäden, die keine Farbe aufnehmen. Beispielsweise ist es denkbar, die die Farbe aufnehmenden Fäden nur in den Bereichen, in denen die dunkleren Bereiche 9 - 12 auszubilden sind, einzustricken und das Grundgestrick in den helleren Bereichen lediglich aus einem oder mehreren Grundgestrick- und Schussfäden, die keine Farbe aufnehmen, auszubilden. Dies ermöglicht es, die Strumpfhose beispielsweise über die gesamte Beinlänge vollflächig zu bedrucken, da die Farbe lediglich in den entsprechend hierfür vorgesehenen und

ausgerüsteten Bereich aufgenommen wird. Ähnliches verhält sich im Falle eines großflächigen Färbens in einem Färbebad.

Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, die dunkleren Bereiche 9 - 12 auch durch Einstricken eines oder mehrerer etwas dunklerer Grundgestrickfäden, verglichen mit den die helleren Bereiche 13 - 16 bildenden Grundgestrickfäden, zu stricken und den stufenlosen, fließenden Übergang durch eine entsprechende Variation der Maschenanzahl in den einzelnen Maschenreihen und ähnliches auszubilden. Auch ist es denkbar, dass das Kompressionsgrundgestrick aus einem oder mehreren, zumindest lokal eingestrickten, thermisch sensitiven

Grundgestrickfäden besteht, also Grundgestrickfäden, die bei entsprechender Erwärmung einen Farbumschlag zeigen, also ihre Farbe permanent ändern.

Wie bereits beschrieben, erfolgt durch die kompressive Wirkung des

Kompressionsgestricks eine aktive geometrische Beinformung. Durch die

Ausbildung der Schattierung resultieren aus den dunklen Bereichen 9 - 12 und den hellen Bereichen 13 - 16 und deren lokale Positionierung ergibt sich darüber hinaus auch eine optische„Beinformung" dahingehend, dass das Bein, gesehen von vorne und hinten, insgesamt schlanker erscheint. Diese optische

„Beinformung" respektive dieser optische Effekt wird der geometrischen

Beinformung überlagert, das heißt, dass das Bein noch schlanker aussieht. Es werden hier also zwei Effekte einander überlagert.

Die Wirkung dieser„Beinformung" soll durch die Figuren 4 - 6 als

Vergleichsfiguren dargestellt werden. Die Figuren 4 - 6 zeigen vergleichbare Ansichten einer Person 1 respektive deren Beine 2, wobei die Person 1 in diesem Fall eine normale, handelsübliche Strumpfhose 17 trägt, die lediglich mit einem sehr geringen Druck am Bein 2 anliegt und keinerlei kompressive Eigenschaften aufweist. Ersichtlich kommt es hier weder zu einer geometrischen noch zu einer optischen Beinformung, das heißt, dass das Bein im Waden- und Oberschenkelbereich, siehe die Vorder- und RückSeitenansichten gemäß der Figuren 4 und 5, deutlich kräftiger ist respektive erscheint als bei den

vergleichbaren Ansichten gemäß der Figuren 1 und 2. Es fehlt hier also sowohl die aktive geometrische Beinformung durch die Kompressionseigenschaften als auch die zusätzliche optische Beinformung durch die Farbgebung.

Selbst wenn es sich bei der Strumpfhose gemäß der Figuren 4 - 6 um eine normale, handelsübliche Strumpfhose, die, wie im Stand der Technik

beispielsweise gemäß US 1654064 bekannte, eine Schattierung aufweisende Strumpfhose handeln würde, würde das jeweilige Bein immer noch deutlich kräftiger sein respektive erscheinen als in den Vergleichsansichten gemäß der Figuren 1 und 2. Denn es hat sich als sehr überraschend herausgestellt, dass eine deutliche Verbesserung der Beinformung durch Ausführung einer derartigen, schattierten Strumpfhose respektive allgemein eines derartigen schattierten

Gestrickteils als Kompressionsgestrickteil erreichen lässt und dass sich die beiden unterschiedlichen Effekte, nämlich einerseits optische Beinformung durch die Schattierung, andererseits die aktive geometrische Beinformung durch die

Kompression, vorteilhaft überlagern lassen.

Beispielsweise kann das Grundgestrick aus einem oder mehrere hellen, beispielsweise hautfarbenen Grundgestrickfäden bestehen und transparent ausgeführt sein, sodass die Haut des Beines sichtbar ist respektive

durchschimmert und die hellen Bereiche 13 - 16 bildet respektive mit für deren Helligkeit verantwortlich ist, während die dunkleren Bereiche 9 - 12 entsprechend aufgedruckt oder durch dunklere Gestrickfäden erzeugt sind. Auch kann in das Gestrickteil 3, also die Strumpfhose 4, ein Glanzfaden eingearbeitet sein, beispielsweise als zusätzlicher Grundgestrickfaden, sodass die Strumpfhose 4 neben einem Matteffekt auch einen Glanzeffekt zeigt, der wiederum optisch vorteilhaft im Hinblick auf ein schlankes Erscheinungsbild ist.