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Patent Searching and Data


Title:
KNITTED GARMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/179750
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a knitted garment (1) with three-dimensional textile shaping for body curves (2, 2', 2''). The aim with this type of knitted garment (1) is to achieve an optimal three-dimensional textile shaping with a large volume, where the knitted fabric neatly fits around even large volumes and visual breaks of the fit of the knitted fabric to the body are avoided. To this end, the three-dimensional textile shaping of the knitted part (5, 6) fitting around the body curve (2, 2', 2'') or body curves (2, 2', 2'') is achieved by: increasing, in the region of a body curve (2, 2', 2''), in the knitted part (5, 6) covering said body curve, the number of stitches on the outer side of the knitted-fabric central piece predetermined on the basis of the body measurements, said increase extending for a plurality of rows of knitting, depending on the curve; then maintaining the number of stitches; and then decreasing the number of stitches, again on the outer side of the predetermined knitted-fabric central piece, wherein the knitting process is continuous without being temporarily interrupted for individual rows of stitches, as is the case when using a gusset technique or wedge-shaping technique.

Inventors:
OBREZKINA ANNA (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/055162
Publication Date:
September 26, 2019
Filing Date:
March 01, 2019
Export Citation:
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Assignee:
OBREZKINA ANNA (DE)
International Classes:
D04B1/24
Domestic Patent References:
WO2013030257A22013-03-07
Foreign References:
FR986562A1951-08-02
US3103111A1963-09-10
DE3937406A11991-05-16
DE102015115228B32016-09-15
Attorney, Agent or Firm:
RECHTS- UND PATENTANWÄLTE WEBER & SEIDEL (DE)
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Claims:
Strickbekleidung

Patentansprüche

1. Strickbekleidung (1 ) mit dreidimensionaler Textilformung für Körperwölbungen

(2, 2‘, 2“),

dadurch gekennzeichnet,

daß die dreidimensionale Textilformung an dem Strickteil (5, 6) mit der Körper- wölbung (2, 2‘, 2“) bzw. den Körperwölbungen (2, 2‘, 2“) dadurch erzielt wird, daß im Bereich einer Körperwölbung (2, 2‘, 2“) innerhalb des Strickteils (5, 6), das diese bedeckt, entsprechend der Wölbung über mehrere Strickreihen eine Maschen- zunahme auf der Außenseite des vorher aufgrund der Körperabmessungen bestimmten Mittelstücks des Gestricks stattfindet, danach eine Beibehaltung der Maschenzahl und dann eine Maschenabnahme, auch hier auf der Außenseite des vorher bestimmten Mittelstücks des Gestricks, wobei ohne eine temporäre

Unterbrechung des Strickvorgangs für einzelne Maschenreihen, wie bei der Zwickel- oder Spickeitechnik, der Strickvorgang fortlaufend weitergeführt wird.

2. Strickbekleidung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Maschenzu- und -abnahmen in übereinanderliegenden Positionen der Strickreihen erfolgen, so daß sie sich entlang von zwei oder vier Linien (3) erstrecken.

3. Strickbekleidung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

daß die zwei oder vier Linien (3) in Richtung des höchsten Punktes oder höchsten Bereichs (4) der Körperwölbung (2, 2‘, 2“) verlaufen.

4. Strickbekleidung nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Maschenzu- und -abnahmen nicht in unmittelbar aufeinanderfolgenden Strickreihen vorgenommen sind.

5. Strickbekleidung nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Maschenzu- und -abnahmen in jeder zweiten Strickreihe vorgenommen sind.

6. Strickbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

daß es sich um eine Strickbekleidung mit dreidimensionaler Textilformung des Vorderteils (5) oder der Vorderteile für die Brüste (2‘) handelt.

7. Strickbekleidung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

daß jeweils zwei Linien (3‘, 3“) für die Körperwölbung (2) einer jeden Brust (2‘) von unten beziehungsweise von oben in Richtung der höchsten Punkte (4) der Brüste (2‘) verlaufen.

8. Strickbekleidung nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

daß im Brustbereich des Vorderteils (5) oder der Vorderteile der fertigen

Strickbekleidung die Maße innerhalb folgender Bereiche liegen:

Maß (1 1 ) vom höchsten Schulterpunkt (8) bis zu der Höhenlinie, auf der die obere Linie Brust (3‘) beginnt, die circa 1 cm von der Naht (10) für die Ärmel (7) entfernt anfängt, zwischen 14 und 18 cm,

Maß (12) der Länge der oberen Linie Brust (3‘) zwischen 5 und 20 cm,

Maß (13) der Länge der unteren Linie Brust (3“) zwischen 5 und 20 cm,

Maß (14) des Abstandes zwischen den Enden der oberen (3‘) und der unteren Linie Brust (3“) im Bereich nahe des höchsten Punktes (4) der Brust (2‘) zwischen 1 und 10 cm,

Maß (15) des Abstandes zwischen den Linien (3‘ und 3“) an ihren von der Brust (2‘) entfernten Enden zwischen 10 und 30 cm und

Maß (16) des unteren Endes der unteren Linie Brust (3“) zur Naht (9) zwischen Vorderteil (5) und Hinterteil (6) zwischen 2 und 8 cm.

9. Strickbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

daß beidseitig der Körperwölbung (2) jeweils zwei Linien (3) für die Körper- wölbungen (2) wie Hintern (2“) oder Bauch abwärts und aufwärts in Richtung des höchsten Bereichs (4) der Körperwölbung (2, 2“) verlaufen.

Description:
Strickbekleidung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Strickbekleidung mit dreidimensionaler Textilformung für

Körperwölbungen.

Strickbekleidungen werden bei üblicher Herstellung aus Vorderteil, Rückenteil und Ärmel- teilen zusammengenäht, die jeweils separat in der entsprechenden Größe und Form gestrickt werden. Bei Jacken treten an die Stelle des Vorderteils zwei Vorderteile. Es ist jedoch auch möglich, statt Vorder- und Rückenteil ein rund gestricktes Teil herzustellen, an das dann, falls gewünscht, die Ärmelteile angebracht werden können. Unabhängig von diesen Gestaltungsmöglichkeiten ist eine Anpassungsfähigkeit des Gestricks an Körper- wölbungen nur bedingt möglich. Bei ausgeprägten Körperwölbungen, wie großen Brüsten, insbesondere Silikonbrüsten, Bäuchen, insbesondere bei Schwangerschaft, oder ausge- prägten Hintern, die z. B. bei Strickkleidern bedeckt werden, ist diese Anpassung des Gestricks nicht mehr möglich. Gerade wenn eine Strickbekleidung eng anliegen soll, kommt es dann zu einem Spannen und Verziehen des Strickstoffs, so daß beispielsweise an einem Oberteil der Halsausschnitt und der Ärmelansatz nicht mehr richtig sitzen und sich Falten bilden oder sich das Kleidungsstück verzieht. Der Strickstoff zieht sich dann über dem Brust- bereich dünn und kann dadurch durchsichtig werden. Unterhalb der Brust liegt er dagegen nicht mehr an, sondern hängt im Bauch- und Hüftbereich lose herab. Insbesondere Frauen mit Silikonbrüsten, die im Verhältnis zum schlanken Körper überproportional sind, wollen aber keine Kleidung tragen, die sie wegen der Brust 1 bis 2 Größen zu groß kaufen müssen, sondern enganliegende Strickbekleidungen ohne die oben genannten unerwünschten Effekte, um voll zur Geltung zur kommen.

Aus der Strickanleitung für Handstrickmaschinen„PASSAP abc“ von der Firma Passap ist es aus dem ersten Kapitel - Vorwort zum Vorderteil - bekannt, dieses Problem bei großen Brüsten dadurch zu lösen, daß bei Pullovern das Vorderteil länger gestrickt und auf

Brusthöhe nach außen mit zwei Abnähern versehen wird. Bei dünnen Stoffen liegt dann der Stoff auf der Innenseite dreifach. Für dicke Stoffe werden V-förmige Aussparungen in diesem Bereich eingestrickt. Die beiden Seiten der V-förmigen Aussparung werden dann durch Abnäher zusammengefügt, so daß ein Pullover oder eine andere Strickbekleidung eine dreidimensionale Textilformung aufweist.

Der Nachteil diese Maßnahme liegt darin, daß sich der Strickstoff nicht vollständig anpaßt, da der Bereich der Abnäher dicker, steifer und unflexibler ist. Außerdem sind die Nähte relativ deutlich sichtbar, ihre Herstellung erfordert einen zusätzlichen Arbeitsschritt und meist ist der Texturverlauf an der Nahtstelle deutlich unterbrochen.

Weiterhin ist vom Sockenstricken bzw. aus der DE 39 37 406 A1 und der DE 10 2015 1 15 228 B3 die Zwickel- oder auch Spickeitechnik bekannt, bei der zum Stricken eines Zwickels oder Spickeis Maschenzu- oder -abnahmen erfolgen. Dabei werden jedoch die Maschen nach Fertigstellung des Zwickels oder Spickeis temporär auf Nadeln stillgesetzt, um dann ein zwischenzeitlich gestricktes Strickteil (das auch ein Zwickel oder Spickei sein kann) anzustricken und dadurch einen räumlichen Versatz der Strickteile, wie beispielsweise bei der Ferse einer Socke, zu erzielen.

Der Nachteil der Zwickel- oder Spickeitechnik ist, daß sich kein größeres Volumen umstricken läßt, Dies benötigt man jedoch beispielsweise für Brüste, einen Bauch, insbesondere Schwangerschaftsbauch, oder Hintern. Bei der Zwickel- oder Spickeitechnik kommt es bei der Anstrickung zu deutlichen Spuren und am Ende der Aneinanderfügung können sich im Gestrick spitzige Auswölbungen bilden.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Strickbekleidung der eingangs genannten Art eine optimale dreidimensionale Textilformung mit großem Volumen zu erzielen, bei der sich das Gestrick auch an große Volumen sauber anpaßt und optische Unterbrechungen des Anschmiegens des Gestricks an den Körper vermieden werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die dreidimensionale Textilformung an dem Strickteil mit der Körperwölbung bzw. den Körperwölbungen dadurch erzielt wird, daß im Bereich einer Körperwölbung innerhalb des Strickteils, das diese bedeckt, entsprechend der Wölbung über mehrere Strickreihen eine Maschenzunahme auf der Außenseite des vorher aufgrund der Körperabmessungen bestimmten Mittelstücks des Gestricks stattfindet, danach eine Beibehaltung der Maschenzahl und dann eine

Maschenabnahme auch hier auf der Außenseite des vorher bestimmten Mittelstücks des Gestricks, wobei ohne eine temporäre Unterbrechung des Strickvorgangs für einzelne Maschenreihen, wie bei der Zwickel- oder Spickeitechnik, der Strickvorgang fortlaufend weitergeführt wird

Der Vorteil einer solchen Strickweise liegt darin, daß eine optimale Anpassung an die Körperform möglich ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik, ist der Stoff bei der erfindungsgemäßen Strickweise überall gleich dick, gleich flexibel und schmiegt sich an den Körper optimal an. Die Maschenzu- und -abnahmen findet immer auf der Außenseite, vom vorher bestimmten (errechneten oder durch Ausprobieren festgelegten) Mittelstück des Gestricks und immer an derselben Stelle (an derselben Nadel bzw. Masche) statt. Die Maschnezu- und -abnahme läßt sich entsprechend der jeweiligen Körperform zur Nach- bildung derselben auch bei großen Volumen wie Brüste, Hintern oder Bauch exakt und ohne Unterbrechungen des Anschmiegens an die Körperform anpassen. Im Gegensatz zur Zwickel- oder Spickeitechnik kommt es nicht zu deutlichen Anstrickspuren, Lochspuren oder spitzigen Auswölbungen. Die erfindungsgemäße Stricktechnik ist für alle Größen von Kleidungsstücken - sowie an verschiedene Brustgrößen angepaßt - realisierbar und kann gegebenenfalls sogar individuell ausgeführt werden. Die Maschenzu- und -abnahmen sind optisch nicht oder wenig auffällig und die Störung des Texturverlaufs ist gering. Da diese Strickweise einer Strickmaschine einprogrammiert werden kann, entfällt auch der

Arbeitsschritt der Herstellung von Abnähern. Gegenüber der Zwickel- oder Spickeitechnik muß keine temporäre Unterbrechung des Strickvorgangs erfolgen, so daß die Herstellung vereinfacht wird.

Nachfolgend werden zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung erläutert.

Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß die Maschenzu- und -abnahmen in übereinander- liegenden Positionen (jeweils auf derselben Nadel) der Strickreihen erfolgen, so daß sie sich entlang von zwei oder vier Linien entsprechend der Körperwölbung(en) über das Strickteil verteilt erstrecken. Durch derartige Linienbildungen ist die Beeinträchtigung der Textur weit geringer, als wenn die Maschenzu- und -abnahmen versetzt erfolgen würden. Falls diese Linien sichtbar sind - dies hängt von der Garnbeschaffenheit, der Maschengröße und der Garnstärke ab - fügen sich diese in das Bild des Kleidungsstücks ein und können diesem sogar eine besondere Note vermitteln. Um eine optimale Anpassung an die Körperform zu erzielen, sollte vorgesehen sein, daß die zwei oder vier Linien in Richtung des höchsten Punktes oder höchsten Bereichs der Körperwölbung verlaufen.

Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Maschenzu- und -abnahmen nicht in unmittelbar aufeinanderfolgenden Strickreihen vorgenommen sind. Auf diese Weise werden die sich bildenden Linien unauffälliger und es entstehen in geringerem Maß Löcher zwischen den Maschen. Außerdem wird dadurch die Zugkraft auf die Fäden verringert, so daß die Gefahr eines Fadenrisses bei großer Belastung geringer ist. In wie vielen Strickreihen die

Maschenzu- und -abnahmen vorgenommen werden, hängt davon ab, wie groß die

Auswölbung des Stoffes für die entsprechende Körperform ausfallen muß. Für eine große Auswölbung, die wohl meist gefordert wird, ist eine Maschenzu- und -abnahme in jeder zweiten Strickreihe ausreichend. Dadurch ist die Maschenzu- und -abnahme im Gestrick optisch weniger auffällig und die Gefahr eines Fadenrisses geringer.

Beispielsweise wird das Vorderteil zunächst wie ein normaler Pullover gestrickt, jedoch wird unterhalb der Brust, seitlich vom Rand des Mittelstücks des Gestricks angefangen, Maschen in einer geraden Linie nach oben in jeder zweiten Reihe zuzunehmen, dadurch ergibt sich optisch eine schräge Linie beim fertigen Pullover, auch wenn die Linien tatsächlich vertikal verlaufen. Wenn die gewünschte Länge erreicht ist, wird weiterhin auf der gesamten Breite des Vorderteils jede Masche in jeder Reihe normal, also ohne Zu- oder Abnahme, weitergestrickt. Wenn die gewünschte Höhe erreicht ist, wird angefangen, seitlich vom Rand des Mittelstücks des Gestricks, in einer geraden Linie nach oben in gewünschter Länge Maschen abzunehmen, ebenfalls in jeder zweiten Reihe, um dann oberhalb der Brust, seitlich der Armlochnaht aufzuhören - so entsteht die zweite beim fertigen Pullover optisch schräg verlaufende Linie. Die letztgenannte Stelle ist entscheidend für die Paßform, also wie der Pullover oder das Kleid an Armloch und Brust sitzt und sich dem Körper anpaßt. Für die „Strick“-Konstruktion ist die Kombination der Positionierung der Anfangs- und Endpunkte der Linien entscheidend. Dazu werden weiter unten Maßbereiche vorgeschlagen.

Das gleiche Prinzip kann man bei Kleidern, Röcken und Hosen anwenden, wenn man im Rückenteil ein dreidimensionales Volumen für den Hintern einstrickt oder - beispielsweise bei Schwangerschaftskleidung - für den Bauch. Das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung dürfte eine Strickbekleidung für Frauen mit dreidimensionaler Textilformung des Vorderteils (für. Pullover oder Strickkleider) oder der Vorderteile (für Jacken) für die Brüste sein. Gerade bei Silikonbrüsten ist die enge

Anschmiegsamkeit und ein einwandfreies optisches Bild des Kleidungsstücks besonders gewünscht. Auch bei Kleidern, Röcken und Hosen (im Rückteil für den Hintern) läßt sich diese Textilformung anwenden.

Bei einer dreidimensionalen Textilformung für die Brüste ist der Linienverlauf der

Maschenzu- und -abnahme vorzugsweise derart, daß jeweils zwei Linien für die

Körperwölbung einer jeden Brust von unten beziehungsweise von oben in Richtung der höchsten Punkte der Brüste verlaufen. Die Linien sehen beim fertigen Pullover so aus als wären sie schräg, tatsächlich liegen die Linien vertikal übereinander. Der optisch schräge Linienverlauf ergibt sich durch die oben beschriebene Maschenzu- und -abnahme.

Die oben bereits erwähnten zweckmäßigen Maßbereiche für den Brustbereich sind im Unteranspruch 8 und in der Zeichnungsbeschreibung angegeben. In diesen Bereichen bewegen sich alle gängigen Größen.

Bei dreidimensionalen Gestaltungen für Hintern oder Bauch ist vorgesehen, daß beidseitig der Körperwölbung jeweils zwei Linien für die Körperwölbung optisch schräg abwärts von außen oben und optisch schräg aufwärts von außen unten in Richtung des höchsten Bereichs der Körperwölbung verlaufen. Tatsächlich liegen die Linien vertikal übereinander.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten

Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Pullover schräg von vorne gesehen,

Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 ,

Fig. 3 ein Strickkleid in Seitenansicht,

Fig. 4 das Strickkleid in Vorderansicht und

Fig. 5 das Strickkleid in Rückansicht. Fig. 1 zeigt als Strickbekleidung 1 einen Pullover in einer Dreiviertel-Ansicht, das heißt schräg von vorne. Durch diese Ansicht ist auf der rechten Seite als Körperwölbung 2 die Brust 2‘ zu sehen, wobei diese so gezeichnet ist, wie es der Ausformung beim Tragen des Pullovers entspricht. Die Linien 3 für die Maschenzu- und -abnahme verlaufen immer auf der Außenseite eines vorher bestimmten (errechneten bzw. durch Ausprobieren festgelegten) Mittelstücks des Gestricks. Dieses Mittelstück befindet sich in der Fig. 4 zwischen den Linien 3‘, 3“ der rechten und den Linien 3‘, 3“ der linken Seite, entsprechend in Fig. 5 zwischen den Linien 3. Die Maschenzu- und -abnahme findet immer an derselben Stelle (an derselben Nadel bzw. Masche) statt. Die Linien der rechten Seite sind bei der Fig. 1 verdeckt. Auf der linken Seite ist die Brust 2‘ nur durch ihren höchsten Punkt 4 angedeutet, auf den die Linien 3 der Maschenzu- und -abnahme ausgerichtet sind. Es handelt sich dabei um eine obere Linie 3‘, die an oder - wie gezeichnet - in der Nähe der Naht 10 des Ärmels 7 aufhört, vorzugsweise etwa 1 cm entfernt, und bis kurz vor dem höchsten Punkt 4 der Brust 2‘ verläuft. Die untere Linie 3‘ weist ebenfalls auf den höchsten Punkt 4 der Brust 2‘ und verläuft optisch beim Betrachten des Pullovers schräg nach außen und unten in Richtung der Naht 9 zwischen Vorderteil 5 und Hinterteil 6 des Pullovers. Der Verlauf dieser Linien 3 kommt durch die Maschenzu- und -abnahme der erfindungsgemäßen Strickkonstruktion zustande. Man kann sich diese Strickkonstruktion so vorstellen, daß in einem im

Wesentlichen geraden Bereich des Vorderteils des Pullovers trapezförmige Seitenteile eingestrickt sind, die für die dreidimensionale Gestaltung sorgen. Es wird eine 3-D

Trapezform/Trapezprisma eingestrickt. Wobei der Pullover natürlich beim Tragen keine Trapezform im Brustbereich hat, sondern durch die Flexibilität und Anschmiegsamkeit des Gestrickes auf der Brust hautanschmiegend anliegt und sich dieser anpasst. Eingezeichnet ist noch der höchste Schulterpunkt 8, der für die Platzierung der Formgestaltung maßgeblich ist. Maße für die Formgestaltung sind anhand der Beschreibung zu Fig. 2 angegeben.

Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 , um die zweckmäßigen Maße im Brustbereich des Vorderteils 5 - oder der Vorderteile bei Jacken - aufzuzeigen. Die Maße beziehen sich auf die fertige Strickbekleidung, da sich die Maße eines Gestricks verändern, wenn es aus der Strickmaschine genommen, zusammengenäht und meist auch gewaschen wird. Wenn die Strickbekleidung angezogen wird, kommt es durch eine Anpassung an den Körper natürlich nochmals zu einer Veränderung.

Dabei liegen die Maße vorzugsweise innerhalb folgender Bereiche: Das Maß 1 1 vom höchsten Schulterpunkt 8 bis zu der Höhenlinie, auf der die obere Linie Brust 3‘ aufhört, die circa 1 cm von der Naht 10 für die Ärmel 7 entfernt beginnt, zwischen 14 und 18 cm,

Maß 12 der Länge der oberen Linie Brust 3‘ zwischen 5 und 20 cm,

Maß 13 der Länge der unteren Linie Brust 3“ zwischen 5 und 20 cm,

Maß 14 des Abstandes zwischen den Enden der oberen 3‘ und der unteren Linie Brust 3“ im Bereich nahe des höchsten Punktes 4 der Brust 2‘ zwischen 1 und 10 cm,

Maß 15 des Abstandes zwischen den Linien 3‘ und 3“ an ihren von der Brust 2‘ entfernten Enden zwischen 10 und 30 cm und

Maß 16 des unteren Endes der unteren Linie Brust 3“ zur Naht 9 zwischen Vorderteil 5 und Hinterteil 6 zwischen 2 und 8 cm.

In der folgenden Tabelle sind beispielhaft Maße für verschiedene Konfektionsgrößen von Pullovern und BH-Größen angegeben, wobei von Toleranzabweichungen von ± 1 cm auszugehen ist. Daß hier eher kleinere Konfektionsgrößen als Beispiele angegeben sind, resultiert daraus, daß Trägerinnen von Silikonbrüsten eher kleine Konfektionsgrößen haben:

Fig. 3 zeigt eine Strickbekleidung 1 , die als Strickkleid ausgeführt ist. Dabei entspricht der obere Bereich dem bereits beschriebenen Pullover, wobei das Kleid zur Einfachheit der Darstellung keine Ärmel aufweist. Die Strickteile 5 und 6 des Vorderteils 5 und des Hinterteils 6 sind entsprechend der Länge des Kleids länger als beim Pullover. Es ist aber in

entsprechender Machart wie der Pullover die dreidimensionale Formgebung für die Brust 2‘ gleich und die Formgebung für den Hintern 2“ ist in vergleichbarer Weise vorgenommen. Dabei gibt es jedoch vier Linien 3 der Maschenzu- und -abnahme, von denen bei der Abbildung wegen der Seitenansicht lediglich zwei sichtbar sind.

Fig. 4 zeigt das Strickkleid in Vorderansicht, wobei auch hier bis auf die Länge des

Strickkleides alles dem entspricht, wie es bereits zum Pullover beschrieben wurde.

Fig. 5 zeigt das Strickkleid in Rückansicht, wobei hier der Verlauf der Linien 3 der

Maschenzu- und -abnahme ersichtlich ist, die jeweils beim fertigen Kleid optisch gesehen von außen auf den Bereich des höchsten Punktes gerichtet sind. Dieser Bereich hat entsprechend der Körperform eine dieser entsprechende Breite.

Die Ausführungen sind natürlich nur beispielhaft, in entsprechender Weise kann eine Strick bekleidung auch an einen Bauchbereich, beispielsweise einen Schwangerschaftsbauch, angepaßt werden.

Die erfindungsgemäße Textilformung für Körperwölbungen könnte natürlich auch für andere Bereiche eingesetzt werden, beispielsweise bei einem Kleid, das im Rundstrickverfahren hergestellt ist für den Taillen- und Hüftbereich. Diesbezüglich sind also verschiedene Variationen der Erfindung denkbar, wobei das entscheidende Merkmal das ist, daß innerhalb eines konkreten Strickteils die dritte Dimension 3-D Trapezform/Trapezprisma eingearbeitet werden kann.

Strickbekleidung

Bezugszeichenliste

Strickbekleidung

Körperwölbungen

Brust

Hintern

Linien der Maschenzu- und -abnahme

‘ obere Linie Brust

“ untere Linie Brust

höchster Punkt oder höchster Bereich der Körperwölbung

Strickteil: Vorderteil

Strickteil: Hinterteil

Ärmel

höchster Schulterpunkt

Naht Vorder- und Hinterteil

0 Naht Ärmel

1 Maß vom höchsten Schulterpunkt bis zu der Höhenrinne, auf der die obere

Linie Brust beginnt

2 Maß der Länge von 3‘

3 Maß der Länge von 3“

4 Maß des Abstandes 3‘ und 3“ auf der Körperwölbung 2

5 Maß des Abstandes 3‘ und 3“ von der Körperwölbung entfernt

6 Maß des unteren Endes von 3“ zur Naht 9