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Title:
LAMINATED CORE AND METHOD FOR CONNECTING SHEET METAL PARTS TO FORM A LAMINATED CORE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/089593
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a laminated core (3) and to a method for connecting sheet metal parts (2) to form a laminated core (3), wherein sheet metal parts (2) are separated from a sheet metal strip (5) having, at least in some regions, a layer of curable polymer adhesive (8, 9), and the sheet metal parts (2) with adhesive-coated sides facing one another are provided above one another and are bonded under pressure to form a laminated core (3). In order to create advantageous method conditions, according to the invention a mixture (14) comprising water and a thermoplastic and/or cross-linkable adhesion promoter (15) is provided on at least one of the adhesive layers (8, 9) facing one another during bonding of the sheet metal parts (2).

Inventors:
FLUCH RONALD (AT)
Application Number:
PCT/AT2013/050246
Publication Date:
June 19, 2014
Filing Date:
December 11, 2013
Export Citation:
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Assignee:
VOESTALPINE STAHL GMBH (AT)
International Classes:
B32B15/08; C21D8/12; H01F1/18; H02K1/04; H02K15/12
Domestic Patent References:
WO2010109272A22010-09-30
Foreign References:
DE1225753B1966-09-29
DE1096476B1961-01-05
DE1212240B1966-03-10
EP2450189A12012-05-09
EP1679727A12006-07-12
EP0141187A11985-05-15
Other References:
See also references of EP 2931520A1
Attorney, Agent or Firm:
JELL, FRIEDRICH (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1 . Verfahren zum Verbinden von Blechteilen (2) zu einem Blechpaket (3), bei dem Blechteile (2) von einem Blechband (5) mit einer wenigstens bereichsweisen, aushärtbaren, polymeren Klebstoffschicht (8, 9) abgetrennt werden, die Blechteile (2) mit einander zugewandten klebstoff beschichteten Seiten übereinander vorgesehen und zu einem Blechpaket (3) unter Druck stoffschlüssig verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass auf mindesten einer der einander beim stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile (2) zugewandten Klebstoffschichten (8, 9) eine Mischung

(14) , aufweisend Wasser und einen thermoplastischen und/oder vernetzbaren Haftvermittler (15), vorgesehen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler

(15) wasserlöslich ist und/oder die Klebstoff schicht (8, 9) aus Backlack besteht und/oder die Klebstoffschicht (8, 9) auf beiden Bandseiten (6, 7) des Blechbands (5) vorgesehenen ist und/oder die Blechteile (2) vom Blechband (5) durch Ausstanzen abgetrennt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung (14) vor dem stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile (2) getrocknet wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung (14) vor einem Abtrennen der Blechteile (2) auf das Blechband (5) aufgetragen wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler (15) unmittelbar vor dem stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile (2) aktiviert wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler (15) und die Klebstoff Schicht (8, 9) gleichzeitig aktiviert werden.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrmals Teile (2, 19) vom Blechband (5) abgetrennt werden, wobei der Haftvermittler (14) und/oder die Klebstoff Schicht (8, 9) vor dem Abtrennen des Blechteils (2) vom Blechband (5) aktiviert werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Blechteile (2) von einem Blechband (5) mit einer auf beiden Bandseiten (6, 7) des Blechbands (5) vollflächig vorgesehenen Klebstoffschicht (8, 9) abgetrennt werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die unter der Abtrenneinrichtung (10) in Säulenform übereinander gestapelten Blechteile (2) unter dem Druck der Abtrenneinrichtung (10) stoffschlüssig miteinander verbinden.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechteile in einer Leitung (13) übereinander gestapelt werden, die einen Widerstand auf die Weiterwanderung der Blechteile (2) in der Leitung (13) ausübt.

1 1 . Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler (15) aus Polyvinylalkohol oder einer Celluloseverbindung, insbesondere Carboxymethylcellulose, besteht.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung (14) Füllstoffe (23), wie beispielsweise Kaolin, beigefügt werden.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung ein insbesondere wasserlöslicher Reaktionsbeschleuniger, wie beispielsweise 2-Methylimidazole, und/oder ein wasserlöslicher Vernetzer insbesondere auf Melaminbasis, wie beispielsweise teilverethertes Melaminharz, und/oder ein in Wasser dispergierbarer Vernetzer, insbesondere mit einer Isocya- natbasis, wie beispielsweise Isophorondiisocyanat, beigefügt wird.

14. Blechpaket mit stoffschlüssig verbundenen Blechteilen (2), mit mindestens zwei zwischen zwei Blechteilen (2) vorgesehenen aushärtbaren polymeren Klebstoffschichten (8, 9), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Klebstoffschichten (8, 9) ein Haftvermittler (15) vorgesehen ist.

15. Blechpaket nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschichten (8, 9) aus Backlack bestehen.

16. Blechpaket nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler (15) aus Polyvinylalkohol besteht.

17. Blechpaket nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass je eine Klebstoffschicht (8, 9) auf einem Blechteil (2) vorgesehen ist.

18. Verwendung eines wasserlöslichen, thermoplastischen Haftvermittlers (15), insbesondere Polyvinylalkohol, zur Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen zwei aushärtbaren polymeren Klebstoffschichten (8, 9), insbesondere bestehend aus Backlack, je aufgebracht auf ein Blechteil (2), bei der Herstellung eines Blechpakets (3) für elektromagnetische Bauteile.

19. Verwendung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mischung (14), aufweisend Wasser und Haftvermittler (15), aufgebracht wird.

Description:
Blechpaket und Verfahren zum Verbinden von Blechteilen zu einem Blechpaket

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Blechpaket und ein Verfahren zum Verbinden von Blechteilen zu einem Blechpaket, bei dem Blechteile von einem Blechband mit einer wenigstens bereichsweisen, aushärtbaren, polymeren Klebstoffschicht abgetrennt werden, die Blechteile mit einander zugewandten klebstoff beschichteten Seiten übereinander vorgesehen und zu einem Blechpaket unter Druck stoffschlüssig verbunden werden.

Stand der Technik

Um Blechteile mit einer Beschichtung aus Backlack zu einem Blechpaket stoffschlüssig verbinden zu können, ist es aus dem Stand der Technik bekannt (WO2012/059588A1 ), den Backlack durch Wärme zu erhitzen und damit zu aktivieren, um diesen unter Druck mit anschließenden Blechteilen bzw. deren Backlack zu verkleben. Zudem werden die Klebstofflagen zwischen den Blechteilen einer abschließenden Aushärtung, beispielsweise in einem Ofen, unterworfen, um eine mechanische Stabilität des Blechpakets sicherzustellen, das als Stator/Rotor von elektrischen Maschinen mit hohen Drehzahlen Verwendung finden kann. Nachteilig erfordert solch eine Herstellung einen nicht unerheblichen Zeit- und Energieaufwand.

Darstellung der Erfindung Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom eingangs geschilderten Stand der Technik, ein Verfahren zu schaffen, mit dem ein standfestes Blechpaket energieeffizient hergestellt werden kann. Zudem soll das Verfahren reproduzierbar durchgeführt werden können und Vorteile durch seine zeitlich schnelle Abfolge liefern.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass auf mindesten einer der einander beim stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile zugewandten Klebstoffschichten eine Mischung, aufweisend Wasser und einen thermoplastischen und/oder vernetzbaren Haftvermittler, vorgesehen wird.

Wird auf mindesten einer der einander beim stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile zugewandten Klebstoffschichten eine Mischung, aufweisend Wasser und einen thermoplastischen und/oder vernetzbaren Haftvermittler, vorgesehen, kann auf besondere Maßnahmen zur Aushärtung des Blechpakets verzichtet und energieschonend ein äußerst standfestes Blechpaket geschaffen werden. Es konnte nämlich überraschend festgestellt werden, dass durch die Wasserbenetzung der Klebstoffschicht unter Reaktion mit dem Haftvermittler eine ausreichend vorbehandelte Grenzschicht erzeugt werden kann, mit der eine andere Klebstoffschicht bzw. der Haftvermittler der anderen Klebstoffschicht anbinden kann. Das erfindungsgemäße Zusammenfügen der Blechteile unter Druck kann nun durchaus ausreichen, zwischen den Klebstoffschichten eine mechanisch belastbare stoffschlüssige Verbindung sicherzustellen. Diese Vorteile zeigen sich insbesondere bei Klebstoffschichten aus Backlack, die mit Hilfe von Wasser zumindest teilweise plastifiziert und so eine besonders starke Reaktion mit dem Haftvermittler zeigen, insbesondere wenn dieser aus Polyvinylalkohol besteht. Da im Gegensatz zum Stand der Technik selbst durch das stoffschlüssige Fügen unter Druck für eine ausreichende mechanische Stabilität des Blechpakets gesorgt werden kann, ist auch eine Aushärtung der Klebstoffschichten, insbesondere des Backlacks, des Blechpakets im Rahmen dessen Verwendung vorstellbar. Eine durch Verlustleistung entstehende Wärme elektrischer Maschinen kann durchaus ausreichen, die Aushärtung des Blechpakets ab- zuschließen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren können daher nicht nur reproduzierbar standfeste Blechpakete hergestellt werden, es kann dadurch auch mit vergleichsweise geringem Energieeinsatz eine kostengünstige Herstellung ermöglicht werden.

Im Allgemeinen wird erwähnt, dass unter der Bezeichnung Backlack bekanntermaßen Polyvinylbutyral, Polyamid, Polyester, modifizierte Polyamide etc. eingeordnet werden können. Des Weiteren wird im Allgemeinen erwähnt, dass unter Haftvermittler alle Substanzen verstanden werden können, die dazu eingesetzt werden, die Haftfestigkeit von Verbünden zu verbessern. Unter einem Haftvermittler kann daher neben einem Polyvinylalkohol auch ein Amin mit einer vernetzenden Reaktion zur Verbesserung der Haftfestigkeit von Verbünden verstanden werden.

Vorteilhaft kann sein, wenn der Haftvermittler wasserlöslich ist, um eine Haftvermittlerschicht in nanoskaliger Schichtdicke auf der Klebstoffschicht zu schaffen. Dies kann eine vergleichsweise hohe Reaktionsfähigkeit beim Fügen unter Druck sicherstellen. Weiter kann das Verfahren vereinfacht und/oder reproduzierbarer werden, wenn die Klebstoffschicht aus Backlack besteht und/oder die Klebstoff Schicht auf beiden Bandseiten des Blechbands vorgesehenen ist und/oder die Blechteile vom Blechband durch Ausstanzen abgetrennt werden.

Die Verfahrensverhältnisse können weiter vereinfacht werden, indem die Mischung vor dem stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile getrocknet wird. Damit kann nicht nur die Verteilung des Haftvermittlers bzw. dessen Schichtdicke sicher eingestellt werden, diese Parameter bleiben auch beim Zusammenfügen der Blechteile unter Druck gewährleistet.

Wird die Mischung vor einem Abtrennen der Blechteile auf das Blechband aufgetragen, kann ein Auftrag des Haftvermittlers selbst in Randbereichen der Blechteile sichergestellt sein. Solch eine vollflächige Benetzung der Klebstoffschicht kann somit zu mechanisch besonders belastbaren Blechpaketen führen. Die Blechteile können verfahrenssicher gefügt werden, wenn der Haftvermittler unmittelbar vor dem stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile aktiviert wird.

Werden der Haftvermittler und die Klebstoffschicht gleichzeitig aktiviert, kann die Anbindung des Haftvermittlers an die Klebstoffschicht verbessert werden. Durch die Aktivierung der Klebstoff Schicht kann die erhöhte Benetzbarkeit seiner Oberfläche nämlich genutzt werden, den Haftvermittler an die Klebstoffschicht verbessert physikalisch anzubinden.

Prozessoptimiert kann der Haftvermittler und/oder die Klebstoffschicht vor dem Abtrennen des Blechteils vom Blechband aktiviert werden. Zudem kann der Verfahrensschritt der Aktivierung in einen verfahrenstechnisch eher unkritischen Zeitbereich verlagert werden, was die Handhabung des Verfahrens erleichtern kann. Insbesondere wenn mehrmals Teile vom Blechband abgetrennt werden, um damit die Abmessungen des abzutrennenden Blechteils auszubilden, kann zwischen diesen Abtrennschritten die Aktivierung handhabungsfreundlich vorgenommen werden.

Werden die Blechteile von einem Blechband mit einer auf beiden Bandseiten des Blechbands vollflächig vorgesehenen Klebstoffschicht abgetrennt, kann sich die Handhabung des Verfahrens hinsichtlich des Einbringens einer Haftvermittlerschicht zwischen zwei Klebstoff schichten erheblich erleichtern. Eine Reduzierung der Herstellungskosten kann auf diese Weise erreicht werden.

Ein Verbinden der Blechteile kann ermöglicht werden, wenn sich die unter der Abtrenneinrichtung in Säulenform übereinander gestapelten Blechteile unter dem Druck der Abtrenneinrichtung stoffschlüssig miteinander verbinden.

Um ein standfestes stoffschlüssiges Fügen der Blechteile sicherzustellen, kann die Abtrenneinrichtung eine Bremse für die abgetrennten Blechteile ausbilden. Zu die- sem Zweck werden die Blechteile in einer Leitung übereinander gestapelt, die einen Widerstand auf die Weiterwanderung der Blechteile in der Leitung ausübt.

Als besonders vorteilhaft kann sich ein Haftvermittler aus Polyvinylalkohol herausstellen, um eine verhältnismäßig dünne Haftvermittlerschicht auf der Klebstoffschicht zu erzeugen. Zudem konnte eine besonders hohe chemische/physikalische Reaktionsfähigkeit des Haftvermittlers aus Polyvinylalkohol mit Backlack festgestellt werden, was mechanisch äußerst belastbare Blechpakete ermöglichen kann. Alternativ dazu ist auch ein Haftvermittler aus einer Celluloseverbindung, insbesondere Carboxymethylcellulose, denkbar.

Werden der Mischung Füllstoffe beigefügt, kann unter anderem die Menge an erforderlichem Haftvermittler verringert werden. Des Weiteren ist es möglich, eine verbesserte Verbindung der Klebstoffschichten und somit ein mechanisch belastbareres Blechpaket zu erreichen. Auch hinsichtlich des Verfahrensschrittes der Aktivierung können Füllstoffe gezielt genutzt werden. Zudem kann sich Kaolin als Füllstoff in einer Haftvermittlerschicht auszeichnen, die zwischen aus Backlack bestehenden Klebstoffschichten vorgesehen ist. Andere Füllstoffe sind denkbar und damit nicht ausgeschlossen.

In dem der Mischung ein insbesondere wasserlöslicher Reaktionsbeschleuniger beigefügt wird, kann die chemische Reaktion zwischen den polymeren Klebstoffschichten und dem Haftvermittler deutlich verbessert werden. Insbesondere die Verwendung von 2-Methylimidazole als Reaktionsbeschleuniger konnte sich bei Backlack-Klebstoffschichten auszeichnen. Wird der Mischung ein wasserlöslicher Vernetzer insbesondere auf Melaminbasis, beigefügt, kann die Vernetzung der Polymere erheblich gesteigert werden. Insbesondere teilverethertes Melaminharz konnte sich bei der Verwendung von Klebstoff schichten aus Backlack auszeichnen. Weiter ist denkbar, der Mischung ein in Wasser dispergierbarer Vernetzer, insbesondere mit einer Isocyanatbasis, wie beispielsweise Isophorondiisocyanat, beizufügen. Die Erfindung hat sich außerdem die Aufgabe gestellt, ein Blechpaket zu schaffen, das trotz hoher mechanischer Festigkeit energieschonend hergestellt werden kann.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe hinsichtlich des Blechpakets dadurch, dass zwischen zwei Klebstoff schichten ein Haftvermittler vorgesehen ist.

Ist zwischen zwei Klebstoffschichten ein Haftvermittler vorgesehen, kann im Gegensatz zum Stand der Technik auf einen gesonderten Aushärtungsschritt im kontinuierlichen Herstellungsverfahren des Blechpaktes verzichtet werden. Die Haftvermittlerschicht kann nämlich für eine ausreichende mechanische Festigkeit des Blechpaktes sorgen. Zudem kann durch die mechanische Festigkeit, die durch ein Vorsehen der Haftvermittlerschicht erreicht werden kann, der Zeitpunkt der vollständigen Aushärtung des Blechpakets vom Herstellungsverfahren in die technische Verwendung des Blechpakets verschoben werden. Ein thermoplastischer und/oder vernetzbarer Haftvermittler ist hierzu vorstellbar. Ein kostengünstig herzustellendes Blechpaket kann dadurch geschaffen werden.

Eine besonders vorteilhafte stoffschlüssige Verbindung kann sich ergeben, wenn die Klebstoffschichten aus Backlack bestehen.

Als Haftvermittler kann sich Polyvinylalkohol auszeichnen, um ein eine besonders starke Reaktion mit der Klebstoffschicht zu erzeugen.

Konstruktive Einfachheit am Blechpaket kann ermöglicht werden, wenn je eine Klebstoffschicht auf einem Blechteil vorgesehen ist.

Außerdem kann sich die Erfindung gegenüber dem Stand der Technik besonders abheben, wenn ein wasserlöslicher thermoplastischer Haftvermittler, insbesondere Polyvinylalkohol, zur Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen zwei aushärtbaren polymeren Klebstoffschichten, insbesondere bestehend aus Backlack, je aufgebracht auf ein Blechteil, bei der Herstellung eines Blechpakets für elektromagnetische Bauteile verwendet wird.

Vorgenannte Verwendung kann verbessert werden, wenn eine Mischung, aufweisend Wasser und Haftvermittler, aufgebracht wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 eine schematische Ansicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines Blechpakets,

Fig. 2 eine abgerissene vergrößerte Ansicht zur Fig. 1 und

Fig. 3 eine Detailansicht zur stoffschlüssigen Verbindung zwischen zwei Blechteilen des Blechpakets nach Fig. 1 .

Weg zur Ausführung der Erfindung

Gemäß Fig. 1 wird beispielsweise eine Vorrichtung 1 gezeigt, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren zum Verbinden von Blechteilen 2 zu einem Blechpaket 3 durchführt wird. So wird von einem Coil 4 ein Blechband 5 abgewickelt, das auf beiden Bandseiten 6, 7 vollflächig eine aushärtbare polymere Klebstoffbeschichtung 8, 9 aus Backlack aufweist. Von diesem Blechband 5 werden mithilfe einer Abtrenneinrichtung 10 Blechteile 2 ausgestanzt. Dadurch, dass auf beiden Bandseiten 6, 7 je eine Klebstoffbeschichtung 8, 9 vorliegt, können die ausgestanzten Blechteile 2, ohne diese wenden zu müssen, mit einander zugewandten klebstoff beschichteten Seiten übereinander vorgesehen werden. Unter dem Druck des Oberwerkzeugs 1 1 werden die Blechteile 2 zu einem Blechpaket 3 stoffschlüssig gefügt, wobei zur Führung der Blechteile 2 im Unterwerkzeug 12 eine Leitung 13 vorgesehen ist. Die Blechpakete 3, die die Leitung 13 verlassen, sind mechanisch ausreichend fest verbunden, denn im Gegensatz zum Stand der Technik wird auf der Klebstoffschicht 8, von den einander beim stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile 2 zugewandten Klebstoffschichten 8, 9, eine Mischung 14, enthaltend Wasser und einen thermoplastischen Haftvermittler 15, vorgesehen, wie dies insbesondere der Fig. 2 entnommen werden kann. Als Haftvermittler 15 wird Polyvinylalkohol verwendet.

Zum Auftragen des Haftvermittlers 15 weist die Vorrichtung 1 eine Sprüheinrichtung 17 auf, die die Mischung 14 auf die Klebstoffbeschichtung 8 des Blechbands 5 aufbringt. Vorteilhaft wird die Mischung aus Wasser und Haftvermittler 15 zur Ausbildung einer nanoskalig dicken Haftvermittlerschicht verwendet. Die Wasserlöslichkeit des Haftvermittlers 15 trägt zusätzlich zur Reduktion der Schichtdicke der Haftvermittlerschicht bei.

Dadurch, dass die Mischung 14 mit einer an die Sprüheinrichtung 17 anschließenden Trocknungseinrichtung 18 getrocknet wird, ist selbst beim kontinuierlichen Verfahren der Vorrichtung 1 eine gleichbleibende Schichtdicke gewährleistet, was reproduzierbar mechanisch feste Blechpakete 3 sicherstellt.

Für einen schnellen Ablauf des Verfahrens wird die Mischung 14 vor einem Abtrennen der Blechteile 2 auf das Blechband 5 aufgetragen. Der Verfahrensablauf kann weiter beschleunigt werden, indem der Haftvermittler 15 und die Klebstoffschichten 8, 9 vor dem Abtrennen des Blechteils 2 vom Blechband 5 aktiviert werden. Dieser Verfahrensschritt befindet sich, wie in Fig. 1 dargestellt, zwischen zwei Abtrennschritten am Blechband 5. Von der Abtrenneinrichtung 10 werden nämlich auch Teile 19 vom Blechband 5 vorab abgetrennt, um damit das Blechband 5 für ein Endabtrennen der Blechteile 2 vorzubereiten.

Der vergleichsweise reaktive Haftvermittler 15 wird unmittelbar vor dem stoffschlüssigen Verbinden der Blechteile 2 aktiviert, indem eine Heizeinrichtung 20 das Blechband 5 auf 100 Grad Celsius erwärmt. Vor der Heizeinrichtung 20 ist eine Aktivierungseinrichtung 21 vorgesehen, die zur Aktivierung der Klebstoffbeschichtung 8, 9 dient - beispielsweise indem diese Schichten 8, 9 mit heißem Wasserdampf belastet werden. Vorstellbar ist zudem, dass die Klebstoffbeschichtungen 8, 9 und der Haftvermittler 15 gleichzeitig von der Heizeinrichtung 20 aktiviert werden.

Einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, indem die Blechteile 2 in der Leitung 13 des Unterwerkzeugs 12 in Säulenform übereinander gestapelt, nämlich direkt unter dem Oberwerkzeug 1 1 der Abtrenneinrichtung 10. Das insbesondere eine Antihaftbeschichtung (z.B.: Polytetrafluorethylen) aufweisende Oberwerkzeug 1 1 übt durch seine Stanzbewegung 22 einen Druck auf die säulenförmig in der Leitung 13 gestapelten Blechteile 2 aus. Da die Leitung 13 auf die Weiterwanderung der Blechteile 2 in der Leitung 13 einen Widerstand in der Art einer Paketbremse 16 ausübt, ist ein Fügen der Blechteile 2 unter Druck sichergestellt. Eine standfeste stoffschlüssige Verbindung wird so geschaffen.

Diese Verbindung bildet sich zudem durch Füllstoffe 23, nämlich Kaolin, in der Mischung 14 mechanisch belastbarer aus, welche Füllstoffe 23 sich im Haftvermittler 15 anordnen, wie dies der Fig. 3 entnommen werden kann. Diese mechanische Belastbarkeit der stoffschlüssigen Verbindung zwischen den Blechteilen 2 wird weiter erhöht, indem der Mischung auch ein wasserlöslicher Reaktionsbeschleuniger, nämlich 2-Methylimidazole, und ein wasserlöslicher Vernetzer, nämlich teilverether- tes Melaminharz, beigefügt wird. Ein standfestes Blechpaket 3 ist so geschaffen.

Im Allgemeinen wird erwähnt, dass durch Aktivierung des Backlacks und/oder des Haftvermittlers eine physikalische Anbindung möglich wird. Dabei wird die diesbezügliche Substanz klebrig, sodass eine stoffschlüssige Verbindung aufgebaut werden kann. Eine chemisch härtende Anbindung muss dabei nicht zwangsweise eintreten. Vorteilhaft wird Backlack und Haftvermittler bei der Aktivierung einer Temperatur gleichzeitig unterworfen, die beide Substanzen aktivieren kann. Dabei ist eine Temperatur von 70 bis 100°C mit einer Bandbreite von +-10% vorstellbar.

Gemäß Fig. 1 sind an der Vorrichtung 1 zudem Beschichtungswalzen 23, 24 zu erkennen, die in Abhängigkeit einer nicht näher dargestellten Steuer- bzw. Regelein- richtung der Vorrichtung 1 auf das Blechband 5, nämlich auf seine polymere Kleb- stoffbeschichtung 8, eine Trennbeschichtung aufbringen. Dies kann beispielsweise mithilfe einer auf laminierten Trennfolie geschehen. Diese Beschichtung erfolgt in jenen Bereichen des Blechbands 5 derart, dass nach dem Abtrennen eines damit beschichteten Blechteils, dieses Blechteil die Trennung von einem angrenzenden Blechpaket 3 erleichtert. Beispielsweise in dem dieses Blechteil mit seiner außen liegenden Beschichtung ein erstes oder letztes Blechteil eines Blechpakets 3 ausbildet. Zudem ist vorstellbar, dass sich dieses Blechteil zwischen angrenzenden Blechpaketen 3 befindet, und so die Blechpakete 3 leichter zu trennen sind.

Der Antrieb der Beschichtungswalzen ist entsprechend des Vorschubs der Vorrichtung über die Steuer- bzw. Regeleinrichtung einstellbar und garantieren eine zuverlässige Laminierung des Blechbands 5 mit einer Folie. Bevorzugt ist eine druck- und temperaturstabile Folie, um ein reproduzierbares Verfahren sicherzustellen.