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Title:
LANCE FOR A SMELTING VESSEL SYSTEM OR A METALLURGICAL REACTION VESSEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/018197
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lance (3) for a smelting vessel system (1) or a metallurgical reaction vessel comprising a coating preventing the adhesion of melted material or slag, characterized in that the coating comprises boron nitride and/or boron carbide and/or that boron nitride and/or boron carbide can be applied to the lance (3) in the form of a ceramic paste.

Inventors:
SOENTGEN THOMAS (DE)
WISSEN CHRISTOPH (DE)
BEST ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/004851
Publication Date:
February 17, 2011
Filing Date:
August 09, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SMS SIEMAG AG (DE)
SOENTGEN THOMAS (DE)
WISSEN CHRISTOPH (DE)
BEST ROLF (DE)
International Classes:
C21C5/46; C21C5/52; F27B3/20; F27B3/22; F27D1/16; F27D99/00
Domestic Patent References:
WO2002075004A12002-09-26
Foreign References:
GB1323448A1973-07-18
BE1009318A61997-02-04
US5932169A1999-08-03
DE2521833A11976-11-25
JPH0390507A1991-04-16
JPH04124213A1992-04-24
GB1323448A1973-07-18
DE60216751T22007-08-16
BE1009318A61997-02-04
DE2521833A11976-11-25
US5932169A1999-08-03
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Lanze (3) für eine Schmelzgefäßanlage (1) oder ein metallurgisches Reaktionsgefäß, die mit einer das Anhaften von geschmolzenem Mate- rial oder von Schlacke verhindernden Beschichtung ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet,

dass die Beschichtung Bornitrid und/oder Borcarbid enthält und/oder dass Bornitrid und/oder Borcarbid in Form einer keramischen Paste auf die Lanze (3) aufbringbar ist.

2. Lanze (3) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Bornitrid oder das Borcarbid eine hexagonale Kristallstruktur hat.

3. Lanze (3) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die keramische Paste ein feuerfestes Bindersystem enthält. 4. Lanze (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Beschichtung als Multilayer-Beschichtung aufgebracht ist.

5. Schmelzgefäßanlage oder metallurgisches Reaktionsgefäß mit einer Lanze (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass sie eine die Lanze (3) ringförmig umgebende Auftrag Vorrichtung (6) zum Aufbringen von Beschichtungsmaterial aufweist, durch die die Lanze (3) hindurchführbar ist.

6. Schmelzgefäßanlage (1) oder metallurgisches Reaktionsgefäß nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Auftragvorrichtung (6) auf einem Ring angeordnete Düsen um- fasst, aus denen das Beschichtungsmaterial auf die Lanze (3) aufsprühbar ist.

7. Schmelzgefäßanlage (1) oder metallurgisches Reaktionsgefäß nach Anspruch 5 oder 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von an der Lanze (3) haf- tenden Anhaftungen vorhanden ist.

8. Schmelzgefäßanlage (1) oder metallurgisches Reaktionsgefäß nach einem der Ansprüche 5 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Abstreifvorrichtung eine Mehrzahl von an die Außenfläche der

Lanze (3) anlegbaren Abstreifern (7) umfasst.

Description:
Lanze für eine Schmelzgefäßanlage oder ein metallurgisches Reaktionsgefäß

Die Erfindung bezieht sich auf eine Lanze für eine Schmelzgefäßanlage oder ein metallurgisches Reaktionsgefäß, die mit einer das Anhaften von geschmolzenem Material oder von Schlacke verhindernden Beschichtung ausgestattet ist.

Für die Stahlerzeugung ist eine Reihe von Vorrichtungen bekannt, die über den Weg von Hochofen und Konverter überwiegend heißes, flüssiges Roheisen in Kombination mit Schrott, Erz, Eisenschwamm und anderen Einsatzstoffen verarbeiten. Ebenso kommen Schmelzgefäße zum Einsatz, beispielsweise Elektro- Lichtbogenöfen, bei denen überwiegend kalte oder vorgewärmte Einsatzstoffe wie Schrott und Eisenschwamm verwendet werden.

In der DE 195 09 285 A1 wird eine Doppelofenanlage zur Verarbeitung von flüssigem Roheisen und Eisenschwamm im Lichtbogenofen erwähnt. Hierbei ist die Verarbeitung von flüssigem Roheisen bis zu einem Anteil von maximal 70 % möglich, da in dem Ofengefäß, in dem zuerst der hohe Anteil von Roheisen chargiert wird, zunächst bei gleichzeitiger Zugabe von kaltem Eisenschwamm und Kalk mit Sauerstoff über eine Blaslanze gefrischt wird.

Die Blaslanze ist auf einem um eine Säule geführten Lanzenschlitten mit einem starren Ausleger eingespannt und über eine Hub- und Senkvorrichtung in das Ofengefäß absenkbar und herausziehbar. Die Hub- und Senkvorrichtung bewegt einen in einer Winde eingespannten endlosen Seilzug. Die Blaslanze ist als Mehrdüsenlanze mit Wasserkühlung ausgeführt.

In der EP 0 364 825 A1 wird eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Messda- tenerfassung einer Schmelze in einem eine Durchtrittsöffnung aufweisenden metallurgischen Gefäß, insbesondere in einem Schmelzaggregat oder einem Tiegel zur Durchführung des Frischvorgangs, bestehend aus einem auf einer Fahrbahn angeordneten Lanzenschlitten, der eine Messlanze trägt, die sich von einer Warteposition außerhalb des metallurgischen Gefäßes durch eine Durchtrittsöffnung in eine Mess- und Probenahmeposition im Inneren des metallurgischen Gefäßes bringen lässt. Die Messlanze dient zur Überwachung des Frischvorgangs durch Temperaturmessungen der Schmelze und durch Probenahmen zwecks Analyse der Schmelze. Die Messlanze weist an ihrem in die Schmelze eintauchenden Ende eine auswechselbare Messkartusche oder eine Probenahmesonde zur Entnahme einer Probe der Schmelze auf. Die Messlanze wird auch als Sublanze bezeichnet.

Bei derartigen Blas- wie auch den Messlanzen besteht das Problem, dass sich Schlacke- oder Metallpartikel oder sonstige Teile aus der Schmelze auf der Mantelfläche festsetzen. Aus der JP 03 090507 A ist es bekannt, eine Graphitpulver und ein Bindemittel enthaltende Mischung zur Beschichtung der Lanze einzusetzen, um das Ansetzen und das Verfestigen von Metallpartikeln auf der Lanzenoberfläche zu verhindern. Der Graphitanteil beträgt zwischen 20 und 60 %; das Bindemittel enthält organische Komponenten wie z. B. Stärke. In der Konverteratmosphäre wird das Bindemittel durch das Einblasen des Sauerstoffs heftig oxidiert, und es verbleibt eine Beschichtung auf der Lanze, die wider- standsfähig gegen das Anhaften geschmolzenen Metalls auf der Lanze ist.

In der JP 04 124213 A wird ein Lanzenrohr beschrieben, die aus einem niedriglegierten Kohlenstoffstahl oder aus einer Eisen-Aluminium-Legierung besteht und die auf ihrer Außenseite wärmeisolierende Schichten aufweist. Diese be- stehen aus Fasern, die aus Keramik, Glas, Steinwolle, Silikat, Tonerde oder Siliciumcarbid hergestellt sind und mittels eines anorganischen Klebemittels, das Silikat, Phosphat, Kieselsol, etc. umfasst, geformt und gebunden werden.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Lanze zur Verfügung zu stellen, die bei keine Anbackungen oder Anhaftungen von Schlacke an den Rohren bei Lanzenanlagen im Konverterbetrieb auftreten. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Lanze der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Beschichtung Bornitrid und/oder Borcarbid enthält und/oder dass Bornitrid und/oder Borcarbid in Form einer keramischen Paste auf die Lanze aufbringbar ist. Durch den Einsatz derartiger Beschichtun- gen werden Anhaftungen von Schlacke an den Lanzenrohren weitgehend verhindert. Die Betriebszeit der Lanzenanlage verlängert sind, und die Führung des Lanzenrohrs verbessert sich ebenfalls.

Durch den Einsatz der Erfindung werden die derzeit bei einem Konverterbetrieb entstehenden Schlackeanhaftungen an einer Lanzenanlage, insbesondere an einem Lanzenführungsrohr, minimiert werden, und die Restschlacke soll mit einem Abstreifsystem im laufenden Prozess entfernt werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü- chen, der Beschreibung und der Zeichnung.

In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass das Bornitrid oder das Borcarbid eine hexagonale Kristallstruktur hat. Mit Vorteil ist in der keramischen Paste auch ein feuerfestes Bindersystem enthalten.

Die Beschichtung lässt sich in vorteilhafter Weise als Multilayer-Beschichtung aufbringen, d.h., sie besteht aus einer Vielzahl von übereinander angebrachten Schichten. Dies bedeutet, dass, wenn es zur Anhaftung von Schlacke oder Stahl kommt, die oberste Schicht sich unter dem Gewicht der Anhaftung mi- tablöst, so dass die Anzahl der auf dem Lanzenrohr verbleibenden Anhaftungen minimiert wird.

Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Schmelzgefäßanlage oder ein metallurgisches Reaktionsgefäß mit einer Lanze, wie sie oben näher charakterisiert wurde. Erfindungsgemäß ist eine die Schmelzgefäßanlage bzw. das metallurgische Reaktionsgefäß dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage eine die Lanze ringförmig umgebende Auftragvorrichtung zum Aufbringen von Beschichtungsmate- rial aufweist, durch die sich die Lanze hindurchführen lässt. Dies bedeutet, dass sich die Auftragvorrichtung beispielsweise in der Nähe des oberen Randes der Schmelzgefäßanlage befindet und die Lanze, insbesondere nach Beendigung eines Schmelzvorgangs, durch die ringförmige Anordnung hindurch nach oben gezogen wird und anschließend langsam abgesenkt wird, während gleichzeitig die Düsen der Auftragvorrichtung eine erste Schicht eines Beschichtungsmate- rials auf die Mantelwand der Lanze aufsprühen. Dieser Vorgang lässt sich mehrmals wiederholen, wenn eine Multilayer-Beschichtung aufgetragen werden soll.

Vorzugsweise umfasst die Auftragvorrichtung auf einem Ring angeordnete Düsen, aus denen sich das Beschichtungsmaterial auf die Lanze aufsprühen lässt. Durch diese Anordnung der Auftragvorrichtung lässt sich die Lanze in kürzester Zeit wieder für die Nutzung reaktivieren. Ein Entfernen der Lanze aus ihrer Führung ist nicht mehr erforderlich.

In vorteilhafter Weise ist zusätzlich eine Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von an der Lanze haftenden Anhaftungen vorhanden. Auch die Anordnung der Abstreifvorrichtung erweist sich als außerordentlich vorteilhaft, da die Lanze zur Reinigung nicht mehr von dem Konvertergefäß getrennt werden muss. Vielmehr können Schlackenreste vor Ort entfernt werden, und anschließend lässt sich die Lanze wieder neu beschichten. Zur Reinigung und Neubeschichtung der Lanze reicht es aus, die Lanze aus dem Konverter herauszuziehen, ohne sie von ihrer Führung trennen zu müssen.

Vorzugsweise umfasst die Abstreifvorrichtung eine Mehrzahl von an die Außenfläche der Lanze anlegbare Abstreifer, die wie Finger an die Mantelfläche der Lanze herangeführt werden und die noch verbliebene Schlackebeschichtungen entfernen. Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine Schnittansicht des oberen Bereichs eines Konverters mit einer aus der Schmelze herausgefahrenen Lanze.

Ein Konverter 1 (Figur) zum Schmelzen eines Metalls, insbesondere von Stahl, weist eine mittels einer (nicht dargestellten) Führung in eine Schmelze 2 hinein- und herausfahre Lanze 3 auf. Diese umfasst ein Lanzenrohr 4 und einen Lanzenkopf 5 an ihrem unteren Ende. Der Lanzenkopf 5 dient dazu, Sauerstoff in die Schmelze einzublasen.

Fest mit dem Konverter 1 verbunden oder gesondert von diesem lösbar ist eine Auftragvorrichtung 6 in Ringform mit einer Vielzahl von der Mantelwand des Lanzenrohrs 4 sowie dem Lanzenkopf 5 zugewandten Düsen zum Aufsprühen eines Beschichtungsmaterials. Dieses wird in flüssiger oder pastöser Form durch eine Zuführungsleitung 8 zugeführt.

Ferner sind, insbesondere in Verbindung mit der Auftragvorrichtung 6, Abstreifer 7, beispielsweise in der Form von an der ringförmigen Auftragvorrichtung 6 angebrachten Klappen oder Abstreiferfingern, vorgesehen, durch die sich die Beschichtung der Lanze 3 abstreifen lässt, wenn diese durch eine neue Be- schichtung ersetzt werden soll. Die Abstreifer 7 werden von der Lanze 3 abgeschwenkt, wenn diese mit dem Beschichtungsmaterial beschichtet werden soll oder wenn die Lanze 3 in Betrieb ist.

Die Erfindung eignet sich sowohl für eine Blaslanze als auch für eine zu Messzwecken eingesetzte Sublanze. Bezugszeichenliste

1 Konverter

2 Schmelze

3 Lanze

4 Lanzenrohr

5 Lanzenkopf

6 Auftragvorrichtung

7 Abstreifer

8 Zuführungsleitung