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Title:
LARGE-FRAGMENT PLATE COMPRISING A SCREWABLE ADAPTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/103245
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a large-fragment plate comprising at least one fixed, angularly stable threaded borehole used to receive a large-fragment screw. According to the invention, an adapter (10) that can be screwed into the angularly stable screw thread is used to receive, in any angularly stable position, a small fragment screw (27) that can be screwed into the adapter. The invention also relates to an adapter for a large-fragment plate, said adapter being embodied with an external thread (20) which is complementary to the internal thread of at least one threaded borehole arranged in the large-fragment plate, and a through-opening (22). The adapter also comprises an assembly aid, such that it can receive a self-cutting threaded screw in any angular position, via the through-opening, once it has been mounted in the threaded borehole of the large-fragment plate. To this end, the adapter consists of a material having residual elastic properties, especially a plastic material.

Inventors:
ORSCHLER FRANK (DE)
ORSCHLER ERICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/061115
Publication Date:
October 05, 2006
Filing Date:
March 28, 2006
Export Citation:
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Assignee:
KOENIGSEE IMPLANTATE & INSTR (DE)
ORSCHLER FRANK (DE)
ORSCHLER ERICH (DE)
International Classes:
A61B17/80
Domestic Patent References:
WO2004096067A22004-11-11
Foreign References:
US6436100B12002-08-20
US5364399A1994-11-15
US20040254579A12004-12-16
FR2744011A11997-08-01
FR2790198A12000-09-01
Attorney, Agent or Firm:
Kruspig, Volkmar (Bolte & Partner GBR Widenmayerstr. 48, München, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Großfragmentplatte mit mindestens einer zur Aufnahme einer Großfragmentschraube vorgesehenen fixen winkelstabilen Gewindebohrung, gekennzeichnet durch einen in das winkelstabile Gewinde einschraubbaren Adapter zur Aufnahme einer in den Adapter einschraubbaren Kleinfragmentschraube (27) in einer variabel winkelstabilen Lage Großfragmentplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter in Form eines Einschraubringes (10) mit einem für das winkelstabile Gewinde passfähigen Außengewinde (20) und einer Einschraubbohrung (22) mit einem in einem Mittelabschnitt (23) verjüngten Querschnitt ausgebildet ist.
2. Großfragmentplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschraubbohrung (22) im stirnseitigen Bereich des Einschraubringes (10) eine für einen Eingriff eines Befestigungswerkzeuges, insbesondere eines Mehrkantschlüssels, geeignete Querschnittsform (25) aufweist.
3. Großfragmentplatte nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschraubring aus einem für ein schneidendes Hineinschrauben der Kleinfragmentschraube geeigneten Werkstoff, insbesondere einem gewebefreundlichen Kunststoff, ausgebildet ist.
4. Großfragmentplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleinfragmentschraube eine Bohrung für ein Führungs und/oder Befestigungsmittel, insbesondere einen Bohrdraht oder Führungsdraht, aufweist.
5. Adapter für eine Großfragmentplatte mit einem Außengewinde, welches komplementär zum Innengewinde mindestens einer in der Großfragmentplatte befindlichen Gewindebohrung ausgebildet ist, wobei der Adapter eine Durchgangsöffnung aufweist und im Adapter eine Montagehilfe vorgesehen ist, so dass dieser nach Montage in der Gewindebohrung der Großfragmentplatte über die Durchgangsöffnung eine selbstschneidende Gewindeschraube in beliebiger, jedoch stabiler Winkellage aufnehmen kann und hierfür der Adapter aus einem über restelastische Eigenschaften verfügenden Material, insbesondere Kunststoff besteht.
Description:
Beschreibung Großfragmentplatte

[0001]

[0002] Die Erfindung betrifft eine Großfragmentplatte mit mindestens einer zur Aufnahme einer Großfragmentschraube vorgesehenen fixen winkelstabilen Gewindebohrung.

[0003] Großfragmentplatten werden zum Stabilisieren von Knochenfragmenten eines Splitterbruches insbesondere im Rahmen der Schädel- und Kieferchirurgie, aber auch komplizierter Knochenbrüche der Extremitäten verwendet. Zum Befestigen der Großfragmentplatte dienen eine oder mehrere winkelstabile Gewindebohrungen, in die jeweils eine Knochenschraube eingeschraubt und durch die Großfragmentplatte in den Knochen getrieben wird. Bei einem derartigen winkelstabilen Gewinde ist der Winkel der hineingetriebenen Schraube gegenüber den Normalenrichtung der Platte durch die Gestaltung der Gewindepaarung vorgegeben.

[0004] Eine derartige fixe und vorgegebene Winkelstellung ist nachteilig, sobald aus operativen Gründen die Knochenschraube in einem anderen als dem vorgeD geben Winkel in das Knochenfragment einzuschrauben ist. In diesem Fall muss entweder auf ein anderes Modell der Großfragmentplatte zurückgeD griffen werden, oder es muss auf den Einsatz der Großfragmentplatte zugunsten einer oder mehrerer Kleinfragmentplatten mit variablen winkelDstabilen Gewinden verwiesen werden. Es versteht sich, dass dadurch entDweder eine größere Anzahl von Großfragmentplatten bereitgehalten werden muss oder die Vorteile, die der Einsatz einer Großfragmentplatte bietet, nicht zum Tragen kommen.

[0005] Es besteht somit die Aufgabe, eine Vorrichtung anzugeben, mit der es möglich ist, herkömmliche Großfragmentplatten mit fixen winkelstabilen Gewinden mit einem möglichst geringen Aufwand dahingehend auszubilden, dass auch ein Einsatz in einer variablen winkelstabilen Verschraubung möglich ist.

[0006] Die Aufgabe wird mit einer Großfragmentplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. einem Adapter nach Anspruch 6 gelöst, wobei die Unteransprüche vorteilhafte bzw. zweckmäßige Ausführungsformen beinhalten.

[0007] Erfindungsgemäß ist die Großfragmentplatte durch einen in das winkelstabile Gewinde einschraubbaren Adapter zur Aufnahme einer in den Adapter einschraubbaren Kleinfragmentschraube mit einer variabel winkelstabilen Lage gekennzeichnet.

[0008] Der Adapter wird bei Bedarf in das in der Großfragmentplatte angeordnete fixe winkelstabile Gewinde eingebracht. Die Kleinfragmentschraube wird entsprechend der geforderten Winkellage an den Adapter angesetzt und in dieser Winkellage in den Adapter hineingeschraubt. Die KleinfragmentD schraube sitzt anschließend innerhalb

des Adapters winkelstabil. Ihre Winkellage kann jedoch vor dem Einschrauben in einer zweckmäßigen Weise variabel gewählt werden.

[0009] Durch den Einsatz eines derartigen Adapters ist es möglich, herkömmliche Großfragmentplatten mit fixen winkelstabilen Gewinden auch dort einzusetzen, wo eine variable winkelstabile Verschraubung erforderlich ist. Der Adapter kann in einer sehr einfachen Weise bei Bedarf in das fixe winkelstabile Gewinde eingefügt und entnommen werden, ohne den konstruktiven Aufbau der Großfragmentplatte, insbesondere die Gestaltung des fixen winkelstabilen Gewindes, zu verändern.

[0010] Der Adapter ist zweckmäßigerweise in Form eines Einschraubringes mit einem für das fixe winkelstabile Gewinde passfähigen Außengewinde und einer Einschraubbohrung mit einem in einem Mittelabschnitt verjüngten Querschnitt ausgebildet. Das Außengewinde dient der Verankerung des Adapters im fixen winkelstabilen Gewinde der Großfragmentplatte. Die Einschraubbohrung weist durch ihren im Mittelabschnitt verjüngten Querschnitt eine einem RotationsDhyperboloiden ähnelnde Form auf. Die Kleinfragmentschraube wird entlang der Flanken der Einschraubbohrung durch den Einschraubring in beliebiger Winkellage schraubend hinein getrieben, wobei die verjüngte Form der Einschraubbohrung einen sicheren winkelstabilen Halt und Eingriff der Kleinfragmentschraube gewährleistet.

[0011] Die Einschraubbohrung weist weiterhin im stirnseitigen Bereich des Einschraubringes eine für einen Eingriff eines Befestigungswerkzeuges, insbesondere eines Mehrkantschlüssels, geeignete Querschnittsform auf. Die Ecken dieser Mehrkantform, insbesondere einer Sechskantform, bieten darüber hinaus Ansetzpunkte zum Positionieren der Kleinfragmentschrauben und verhindern ein Abrutschen der Schrauben beim Hineintreiben in den Einschraubring.

[0012] Der Adapter ist zweckmäßigerweise aus einem für ein schneidendes

HineinD schrauben der Kleinfragmentschraube geeignetem Werkstoff, insbesondere einem Kunststoffmaterial, ausgebildet. Damit wird eine übermäßige Kraftanstrengung beim Hineintreiben der Schrauben vermieden und gleichzeitig ein sicherer Halt der Schraube garantiert.

[0013] Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang die Verwendung einer Kleinfragmentschraube, die eine innere Durchgangsbohrung für ein Führungs- und Befestigungsmittel, insbesondere einen Bohrdraht oder einen Führungsdraht, aufweist. In diesem Fall können zusätzlich zur variablen winkelstabilen Verschraubung der Großfragmentplatte im Knochenfragment weitere Befestigungselemente in einer entsprechenden Winkellage in den Knochen getrieben werden.

[0014] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Zur Verdeutlichung dienen die Figuren 1 bis 4. Es werden für gleiche oder gleichwirkende Teile die selben Bezugszeichen verwendet. Es zeigt:

[0015] Fig. 1 eine Seitenansicht des Einschraubringes in einem Teilschnitt,

[0016] Fig. 2 eine Draufsicht des Einschraubringes aus Fig. 1,

[0017] Fig. 3 eine Darstellung eines Einschraubringes im Schnitt mit einer eingeschraubten Kleinfragmentschraube.

[0018] Fig. 4 eine Detailansicht des Außengewindes der Kleinfragmentschraube.

[0019] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht des Einschraubringes 10 im Teilschnitt. Der Einschraubring weist ein zu einer in einer Großfragmentplatte eingebrachten fixen winkelstabilen Gewindebohrung passendes Außengewinde 20 auf. Entsprechend der für derartige Gewinde üblichen Gestaltung kann das Außengewinde eine konische Form aufweisen. Eine im Inneren des EinD Schraubringes eingebrachte Einschraubbohrung 22 weist in einem MittelD abschnitt 23 einen verjüngten Querschnitt auf. Die Verjüngung ist bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine konkave Gestaltung der Einschraubbohrung gegeben. Der Krümmungsradius R der Innenwand der Einschraubbohrung ist zweckmäßigerweise so bemessen, dass eine KleinfragDmentschraube schräg, d.h. winkelvariabel durch den Einschraubring eingeDschraubt werden kann, wobei Schraube diagonal durch die Bohrung geführt wird und die Innenwand der Bohrung jeweils an einer ersten Flanke und einer gegenüberliegenden Flanke berührt.

[0020] Zweckmäßigerweise kann der Querschnitt der Einschraubbohrung im Bereich des verengten Mittelabschnitts 23 so ausgeführt sein, dass die KleinfragDmentschraube auch senkrecht, d.h. entlang der Symmetrieachse in den Einschraubring eingeschraubt werden kann. Die Gestaltung der EinschraubDbohrung 22 ermöglicht somit sowohl ein schräges, als auch ein senkrechtes Einschrauben der Kleinfragmentschraube, wobei die Richtung vollkommen unabhängig von der Winkellage des Gewindes in der Großfragmentplatte gewählt werden kann.

[0021] Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform in einer Draufsicht. Die Kontur 25 der Öffnung des Einschraubloches weist eine Reihe von AusbuchDtungen 26 auf, die zusammen die Form eines Sechskantes ergeben. Der so gebildete Sechskant erfüllt eine Doppelfunktion. Zum einen dient er als Eingriff für einen Sechskant- Inbus-Schlüssel zum Einschrauben und Lösen des Einschraubringes in die Gewindebohrung der Großfragmentplatte. Zum anderen können die Ausbuchtungen 26 als Führung zum Ansetzen und Einschrauben der Kleinfragmentschraube verwendet werden. Entsprechend der Form des Inbus-Schlüssels bzw. der geforderten azimutalen Positionen der Kleinfragmentschraube können Ausbuchtungen vorgesehen sein, die auch andere Formen, insbesondere einen Dreikant, Vierkant oder dergleichen Mehrkant, oder eine Sternform bilden.

[0022] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Einschraubring besteht aus einem Werkstoff, der ein schneidendes Einschrauben der Kleinfragmentschraube ermöglicht. Die Ein-

schraubbohrung weist demnach kein vorgeformtes Innengewinde auf. Es ist jedoch möglich, vor dem Einschrauben der eigentlichen Kleinwinkelschraube ein Innengewinde in den bereits in die Großfragmentplatte eingebrachten Einschraubring zu schneiden und anschließend die Kleinfragmentschraube einzuschrauben. Der Einschraubring besteht daher aus einem festen, aber ausreichend weichen Werkstoff, der insbesondere beim Hineindrehen der Kleinfragmentschraube keine Span- oder Gratbildung zeigt und die Kleinfragmentschraube hinreichend fest umschließt. Zweckmäßigerweise können hierfür biologisch gut verträgliche und im medizinisch-pro- thetischen Bereich bekannte Kunststoffe verwendet werden.

[0023] Anstelle einer massiven konventionellen Kleinfragmentschraube ist es ohne weiteres möglich, Schraubhülsen oder hohle Kleinfragmentschrauben als Führung für einen Bohrdraht oder Befestigungsdraht in den Einschraubring ein zu schrauben und somit letztlich die Großfragmentplatte, in welcher sich der Einschraubring befindet, als Führung und Arretierung für eine KnochenDbohrung zu benutzen oder die Großfragmentplatte mit einer ganzen Palette zusätzlicher Befestigungselemente zu kombinieren.

[0024] Fig. 3 zeigt den in Fig. 1 und 2 gezeigten Einschraubring mit einer eingeD schraubten Kleinfragmentschraube 27 mit einem Kleinfragmentgewinde 28. Wie aus der Figur zu entnehmen ist, schneiden die Gewindezähne des Kleinfragmentgewindes in die Innenflanken der Einschraubbohrung 22 ein. Durch die konvexe Krümmung der Einschraubbohrung und den verjüngten Mittelabschnitt 23 ist die Kleinfragmentschraube 27 winkelstabil in die Einschraubbohrung eingespannt. Durch die Rotationssymmetrie der Einschraubbohrung kann die Kleinfragmentschraube in jedem beliebigen azimutalen Winkel innerhalb des Einschraubringes variabel eingeschraubt werden. Die Größe des Einschraub winkeis a richtet sich nach den AbmesDsungen der Einschraubbohrung und der jeweils verwendeten KleinfragDmenschraube, insbesondere nach deren Querschnitten bzw. der Größe des Krümmungsradius R und der Materialstärke des Einschraubringes.

[0025] Fig. 4 zeigt einen größeren Ausschnitt des Außengewindes der für den Einschraubring vorgesehenen Kleinfragmentschraube im Detail. Im WesentDlichen entspricht die Gestaltung des Außengewindes dem Gewinde am Kopfteil der Kleinfragmentschraube einer konventionellen, in die GroßfragDmentplatte versenkten Großfragmentschraube. Wie aus der Figur zu entDnehmen ist, weisen die Flanken der Gewindegänge eine leicht asymmetrische Form auf.

[0026] Bezugszeichenliste

[0027] 10 Einschraubring

[0028] 20 Außengewinde

[0029] 22 Einschraubbohrung

[0030] 23 verjüngter Mittelabschnitt

[0031] 25 sechskantförmige Querschnittsform

[0032] 26 Ausbuchtung

[0033] 27 Kleinfragmentschraube

[0034] 28 Kleinfragmentgewinde

[0035] a Einschraubwinkel

[0036] R Krümmungsradius

[0037]