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Title:
LARGE SEWING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/131751
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a sewing device for sewing at least one large-area textile piece, comprising a transport table on which the textile pieces rests and by means of which it can be moved in a transport direction, comprising at least one motor-driven sewing needle that can be moved up and down, the sewing needle being held on a mounting element above the transport table and the mounting element being supported by means of a support extending downward at least to the transport table, wherein either the support, viewed in the direction of transport, is located in the region of the two sewing needles such that a textile piece on each side of the support can be moved on the support along the transport direction, or that a sewing foot is provided, which can be moved between a lowered position pressing the textile piece onto the transport table and a raised position relative thereto, the sewing device comprising a controller controlling the motion of the sewing needles on one hand, and the motion of the sewing foot on the other hand, the motion of the sewing needle being controllable independently from the motion of the sewing foot, and the motion of the sewing foot being controllable by the operator of the sewing device.

Inventors:
BECKMANN KARL-HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/DE2008/000733
Publication Date:
November 06, 2008
Filing Date:
April 30, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BECKMANN AUTOMATION GMBH (DE)
BECKMANN KARL-HEINZ (DE)
International Classes:
D05B11/00; D05B35/02; D05B39/00
Foreign References:
GB2160236A1985-12-18
EP1953288A12008-08-06
GB1046033A1966-10-19
US5881656A1999-03-16
GB272749A1927-06-23
Attorney, Agent or Firm:
HABBEL & HABBEL (Münster, DE)
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Claims:

Patentansprüche:

1. Nähvorrichtung zur Vernähung wenigstens eines großflächigen Textilstücks, mit einem Transporttisch, auf welchem das Textilstück aufliegt, und über den es in einer Transportrichtung beweglich ist, mit wenigstens einer Nähnadel, die motorisch angetrieben auf und ab beweglich ist, wobei die Nähnadel an einer Halterung oberhalb des Transporttisches gehalten ist und die Halterung mittels einer Stütze abgestützt ist, die sich wenigstens bis zu dem Transporttisch herab erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (9) - in Transportrichtung gesehen - im Bereich der beiden Nähnadeln (8) angeordnet ist, derart, dass jeweils ein Textilstück (1 , 2) auf jeweils einer Seite der Stütze (9) an der Stütze (9) entlang in Transportrichtung beweglich ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (9) in Transportrichtung hinter den Nähna- dein (8) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Stütze (9) in Transportrichtung größer ist als deren Breite quer zur Transportrichtung.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (9) - in Transportrichtung gesehen - zwischen den beiden Nähnadeln (8) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (9) als Stütz-

blech ausgestaltet ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (9) einen Führungskanal (10) aufweist, durch welchen zwei Einfassbänder (7) führbar sind, und dass in Transportrichtung vor den Nähnadeln (8) jedem Einfassband (7) eine Umlenkeinrichtung zugeordnet ist, derart, dass jeweils ein Einfassband (7) aus dem in Transportrichtung hinteren Bereich zu der jeweiligen Umlenkeinrichtung und zu einer Nähnadel (8) zuführbar ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Nähnadeln (8) außerhalb der Stütze (9) verläuft.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Nähnadeln (8) oberhalb des Trans- politisches vorgesehen ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Nähnadeln (8) vor oder hinter der Stütze (9) verläuft.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Nähnadeln vorgesehen sind, die quer zur Transportrichtung voneinander beabstandet sind,

11. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , gekennzeichnet durch einen Nähfuß, der zwischen einer das Textilstück auf den Transporttisch drückenden, abgesenkten Stellung und ei- ner demgegenüber angehobenen Stellung beweglich ist, wobei die Nähvorrichtung eine Steuerung aufweist, die ei-

nerseits die Bewegung der Nähnadel und andererseits die Bewegung des Nähfußes steuert, wobei die Bewegung der Nähnadel unabhängig von der Bewegung des Nähfußes steuerbar ist, und die Bewegung des Nähfußes vom Bediener der Nähvorrichtung steuerbar ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Nähfußes mittels eines Fußschal- ters steuerbar ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Nähfußes mittels eines Körperschalters steuerbar ist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Nähvorrichtung ein Mikrofon aufweist sowie eine die Auswertung akustischer Befehle ermöglichende Anlagensteuerung, wobei die Bewegung des Nähfußes mittels akustischer Befehle steuerbar ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Nähfußes mittels Sprachsteuerung steuerbar ist.

16. Nähvorrichtung zur Vernähung eines Reißverschlusses an einem Matratzenbezug, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgestaltet ist. ,

Description:

Groß-Nähvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Groß-Nähvorrichtung nach dem Ober- begriff des Anspruchs 1.

Im Gegensatz zu den haushaltsüblichen Nähmaschinen handelt es sich bei den gattungsgemäßen Nähvorrichtungen um betrieblich genutzte Nähvorrichtungen, die einen großflächigen Trans- porttisch aufweisen, auf welchem vergleichsweise großformatige

Textilstücke, wie beispielsweise Matratzenbezüge, genäht werden können.

Wenn im Rahmen des vorliegenden Vorschlags davon die Rede ist, dass zwei großflächige Textilstücke vernäht werden, kann dies bedeuten, dass zwei Textilstücke zu einem Produkt miteinander verbunden werden, beispielsweise um den Matratzenbezug zu bilden, oder es kann vorgesehen sein, dass zwei Textilstücke mit anderweitigen Elementen vernäht werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Textilstücke, nämlich so genannte „Matratzenplatten", beispielsweise mit Reißverschlüssen versehen werden, um auf diese Weise einen auswechselbaren bzw. waschbaren Matratzenbezug zu schaffen.

Die beiden Textilstücke, die dabei durch den Reißverschluss miteinander verbunden werden, sind etwas größer als die Mat-

ratze, da sie die Flächenanteile enthalten, die zur Umhüllung der Höhe bzw. Dicke der Matratze erforderlich sind. Die beiden Tex- tilstücke können daher je nach Matratzengröße bis zu etwa 2,2 m breit sein. Die Handhabung der Textilstücke in der Nähvorrich- tung erfolgt üblicherweise manuell. Dabei werden die Textilstücke in den Nähbereich, wo die Nähnadeln angeordnet sind, geschoben und während des Nähvorgangs manuell geführt. Insbesondere wenn umlaufende Reißverschlüsse vorgesehen sind, kann dies bei einer Matratzengröße von 2 x 1 m eine Reißver- Schlusslänge von etwa 6 m ergeben.

Der Bediener der Nähvorrichtung führt das Textilstück, im Falle des genannten Beispieles also einen Matratzenbezug, manuell an die Nähstelle, also an die Stelle der Nähvorrichtung, wo der Nähfuß und die Nähnadel vorgesehen sind, heran. Dies dient einerseits dem Transport des Textilstückes und andererseits insbesondere auch zur genauen Positionierung des Textilstückes an der Nähstelle. üblicherweise wird dabei ein Bediener etwa alle 30 cm den Vorschub des Textilstückes unterbrechen, weil er nachfassen muss, so dass das Textilstück letztlich in 30 cm Abschnitten mit jeweils dazwischen liegenden kurzen Unterbrechungen vernäht wird. Wenn das etwa rechteckige Textilstück mit einer seiner Ecken an die Nähstelle geführt wird, muss im Bereich dieser Ecke das Textilstück umgesetzt, also um 90° verschwenkt werden. Dies erfordert Zeit und insbesondere eine freie Beweglichkeit des Textilstückes.

Aufgrund der vorgenannten, zwangsläufigen Unterbrechungen des Nähvorgangs ist eine Maschinensteuerung vorgesehen, die dann, wenn das Textilstück nicht weiter vorgeschoben wird und die Nähnadel angehalten wird, automatisch auch den Nähfuß anhebt, der ansonsten für die gewünschte korrekte Anlage des Textilstückes auf dem Transporttisch im Bereich der Nähstelle sorgt. Angesichts der Nahtlänge von etwa 6 m und der einzelnen Nähabschnitte von jeweils etwa 30 cm Länge ergibt sich, dass

zum Vernähen eines Matratzenbezuges durchschnittlich etwa 20 mal die Nähnadel angehalten und der Nähfuß angehoben wird.

Die üblichen Groß-Nähvorrichtungen, die auch als Reißver- schluss-Nähvorrichtungen bezeichnet werden, weisen ähnlich wie die bekannten Haushalts-Nähmaschinen eine etwa C- förmige Gestalt auf. Eine untere Plattform bildet den Transporttisch oder einen Teil des Transporttisches, über den die beiden Textilstücke geschoben bzw. motorisch angetrieben transportiert werden. Vom Transporttisch erstreckt sich eine Stütze nach o- ben, wobei von dieser Stütze etwa horizontal ein Ausleger verläuft. Dieser führt zu einer Halterung für die Nähnadeln, die am Ende des Auslegers vorgesehen ist.

Der Abstand zwischen der Stütze und den Nähnadeln soll einerseits so groß wie möglich sein, um auch größere Textilstücke ungehindert über den Transporttisch transportieren zu können. Die Matratzenplatten beispielsweise sind so groß, dass sie gefaltet werden müssen, was erstens einen zusätzlichen Handha- bungsaufwand darstellt, und was zweitens die Gefahr birgt, dass sie dennoch gegen die Stütze geraten, was zu Schrägstellungen der betreffenden Matratzenplatte und in Folge zu Behinderungen des Nähvorgangs und somit des Arbeitsablaufs führen kann.

Je länger der Ausleger ist, desto stabiler muss die Stütze ausgeführt sein, um eine präzise Anordnung der Nähnadeln sicherstellen zu können. Abgesehen davon, dass der Nadelantrieb durch die Stütze geführt ist und Bauraum beansprucht, bedingt die Forderung nach einer möglichst hohen Stabilität die vergleichs- weise großen Querschnittsabmessungen der Stütze.

Der Abstand zwischen der Stütze und den Nähnadeln soll andererseits jedoch möglichst klein sein, denn der Antrieb der Nähnadeln wird üblicherweise durch die Stütze und den Ausleger geführt werden, so dass die bewegten Massen mit zunehmender

Länge der Antriebs-Umlenkung, also mit zunehmender Höhe der

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Stütze und mit zunehmender Länge des Auslegers nachteilig groß werden. Hierdurch wird nämlich nicht nur die Nähpräzision beeinträchtigt, weil sich das Spiel von mehreren Stellen addieren kann, sondern auch die erzielbare Nähgeschwindigkeit wird be- einträchtigt, weil sie durch die vergleichsweise großen bewegten

Massen begrenzt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Groß-Nähvorrichtung dahingehend zu verbessern, dass diese bei möglichst robuster und langlebiger Ausgestaltung auch bei

Verarbeitung großflächiger Textilstücke möglichst problemlos, mit möglichst hoher Nähgeschwindigkeit und dabei möglichst verschleißarm betrieben werden kann.

Diese Aufgabe wird durch eine Nähvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 11 gelöst.

Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, gemäß einem ersten Vorschlag die Stütze nicht seitlich, möglichst weit entfernt von den Nähnadeln anzuordnen, sondern in Transportrichtung gesehen im Bereich der beiden Nähnadeln, also beispielsweise zwischen oder hinter den beiden Nähnadeln.

Auf diese Weise ergeben sich zu den beiden Seiten beliebig große Freiräume, so dass auch sehr große, insbesondere breite

Textilstücke problemlos über den Transporttisch transportiert werden können. Das Umschlagen bzw. Umknicken zumindest eines der beiden Textilstücke ist somit nicht erforderlich, so dass die Handhabung der Textilstücke vereinfacht wird. Zudem wer- den auch Störungen im Betrieb vermieden, die sich ansonsten dadurch ergeben könnten, dass ein solches Textilstück an eine seitliche Stütze gerät und durch die Stütze abgebremst wird, wodurch es zu einem Verzug bzw. einer Schiefstellung dieses Textilstückes kommen könnte.

Zudem kann die Wegstrecke für die Antriebsmittel der Nähnadeln erheblich reduziert werden, da diese nicht unterhalb des Transporttisches bis zu einer seitlich angebrachten Stütze, dann über die Höhe der Stütze und anschließend über die Länge des Auslegers umgelenkt werden müssen. Vielmehr lassen sich optimal kurze Wege für den Antrieb der Nähnadeln realisieren, da eine herkömmliche, etwa C-förmig verlaufende Umlenkung großer Länge entfällt. Vielmehr kann der Antrieb auf deutlich kürzerem Weg durch die vorschlagsgemäß im Bereich der Nadeln vorgesehene Stütze geführt werden.

Alternativ kann der Antrieb zugunsten einer möglichst schmalen Ausgestaltung der Stütze in deren Flucht angeordnet sein, also außerhalb der Stütze vor oder hinter dieser, so dass die Stütze nicht das Gehäuse für einen Abschnitt des Antriebs bilden und entsprechend groß dimensioniert sein muss.

Als weitere Alternative ist es möglich, dass der Antrieb von oben erfolgt, die Antriebsmittel also ebenfalls außerhalb der Stütze verlaufen. In diesem Fall kann unter dem Begriff des Antriebs bzw. der Antriebsmittel nicht nur eine Kraftübertragung beispielsweise in Form von Gestängen, Kurbeln, Ketten, Verzahnungen, Riemen oder dergleichen verstanden werden, sondern auch ein Antriebsmotor.

Die beiden Hälften des zu vernähenden Reißverschlusses sind zunächst miteinander verzahnt und werden als geschlossener Reißverschluss an die Nähvorrichtung herangeführt. Bevor sie den Bereich der beiden Nähnadeln erreichen, werden diese bei- den Hälften getrennt, so dass jede Hälfte und ein zusätzlich zugeführtes Einfassband mit dem jeweiligen Textilstück vernäht werden kann. Die Stütze kann daher - in Transportrichtung gesehen - vorteilhaft in dem Bereich der beiden Nähnadeln angeordnet sein, oder dahinter.

Grundsätzlich kann die Stütze auch vor den beiden Nähnadeln angeordnet sein, allerdings ist dann eine geänderte Zuführung oder frühere Auftrennung der beiden Hälften des Reißverschlusses erforderlich. Zudem wird bei einer Anordnung der Stütze in dem Bereich der beiden Nähnadeln oder auch vor den beiden

Nähnadeln die Handhabung der Textilstücke erschwert, weil beispielsweise die Sicht auf den Nähbereich, wo die Nähnadeln angeordnet sind, behindert wird. Vorteilhaft kann daher die Stütze in Transportrichtung zumindest zum größten Teil, insbeson- dere vorteilhaft sogar vollständig hinter den Nähnadeln angeordnet sein.

Vorteilhaft kann die Stütze möglichst flach ausgestaltet sein, also eine Länge in Transportrichtung aufweisen, die deutlich grö- ßer ist als die Breite der Stütze quer zur Transportrichtung. So wird eine Berührung mit den Kanten der Textilstücke möglichst vermieden, und der Abstand der Nähnadeln kann so vergleichsweise gering bleiben, wie dies von marktüblichen Nähmaschinen bekannt ist, so dass der änderungsaufwand für die Entwicklung einer vorschlagsgemäßen Nähvorrichtung aus einer handelsüblichen Konstruktion gering gehalten werden kann.

Vorteilhaft kann die Stütze als Stützblech ausgestaltet sein, so dass eine preisgünstige und stabile Konstruktion der Reißver- schluss-Nähvorrichtung ermöglicht wird, indem die Stütze beispielsweise aus einem Blech gelasert wird. Alternativ kann die Stütze jedoch auch aus mehreren einzelnen Streben gebildet sein.

Herkömmlicherweise werden die Einfassbänder von Vorratsspulen abgewickelt, die in Transportrichtung gesehen vor den Nähnadeln angeordnet sind, so dass die Einfassbänder in Transportrichtung von den Vorratsspulen abgezogen werden. Die Vorratsspulen und deren Spulenteller weisen einen vergleichsweise großen Durchmesser auf. Sie können daher nicht sehr nahe vor dem Nähbereich angeordnet werden. Vielmehr werden die Ein-

fassbänder über eine vergleichsweise längere Strecke, gegebenenfalls mehrfach umgelenkt, zu dem zugeführt. Dabei verlaufen sie dort vor dem Nähbereich, wo die Textilstücke manuell geschoben und an die Nähnadeln herangeführt werden, so dass die Einfassbänder die Handhabung der Textilstücke erschweren.

Vorteilhaft kann die Stütze einen Führungskanal aufweisen, der so groß bemessen ist und so ausgerichtet ist, dass durch ihn die beiden Einfassbänder zu den Nähnadeln zugeführt werden.

Insbesondere wenn die Stütze hinter dem Nähbereich angeordnet ist, kann nämlich vorteilhaft vorgesehen sein, die Vorratsspulen der Einfassbänder ebenfalls hinter dem Nähbereich anzuordnen und die Einfassbänder überraschend entgegen der Transportrichtung von den Vorratsspulen abzuziehen und sie von hinten zur Nähstelle zu führen. So ist der Bereich vor den Nähnadeln für das Personal zur Handhabung der Textilstücke möglichst frei und es kann somit eine ungehinderte Handhabung der Textilstücke ermöglicht werden. Dazu können die zwei Ein- fassbänder entlang der Stütze - oder besonders vorteilhaft durch den erwähnten Führungskanal der Stütze - und an den Nähnadeln vorbei bis vor die Nähnadeln geführt werden, dort mittels einer Umlenkeinrichtung umgelenkt werden, und anschließend erneut, diesmal in Transportrichtung, zu den Nähna- dein geführt werden, wo sie jeweils mit der zugehörigen Hälfte des Reißverschlusses und dem zugehörigen Textilstück vernäht werden.

Dabei kann rein beispielhaft ein Reißverschluss an nur einer der vier Seiten des Matratzenbezugs vorgesehen sein. Davon abweichend können mehrere Reißverschlüsse vorgesehen sein, oder es kann insbesondere vorgesehen sein, dass ein Reißverschluss entlang nicht nur einer, sondern entlang zwei, drei oder wie aus der Praxis bekannt entlang allen vier Seiten des Matrat- zenbezugs verläuft.

Dadurch, dass die Umlenkeinrichtung als Umlenkrolle oder Umlenkstift ausgestaltet sein kann und jedenfalls einen erheblich kleineren Durchmesser aufweist als eine Vorratsspule, kann sie sehr viel näher an dem Nähbereich angeordnet werden als eine

Vorratsspule, so dass die Einfassbänder nicht störend durch den Raum vor dem Nähbereich verlaufen, wo die Handhabung der Textilstücke erfolgt.

Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, gemäß einem zweiten Vorschlag die Zwangskopplung zwischen Nähnadel und Nähfuß aufzuheben, so dass der Bediener einerseits die Nähnadel anhalten kann, wenn er das Textilstück nachfasst, andererseits jedoch während dieses Nachfassens der Nähfuß abge- senkt verbleibt, so dass die Vielzahl nicht erforderlicher Bewegungen des Nähfußes auf die Gelegenheiten beschränkt werden kann, an denen der Bediener bewusst den Nähfuß angehoben wissen möchte, um beispielsweise das Textilstück freier bewegen zu können, wie dies beispielsweise bei einer starken Rich- tungsänderung der Naht erforderlich ist. Während die Bewegung der Nähnadel also in unveränderter Weise gesteuert werden kann, kann vorschlagsgemäß die Bewegung des Nähfußes vom Bediener der Nähvorrichtung bewusst gesteuert werden, unabhängig von der Bewegung der Nähnadel.

Vorteilhaft kann die Bewegung des Nähfußes derart gesteuert werden, dass der Bediener dabei seine Hände frei behält. Er kann also in der gewohnten Weise das Textilstück vorschieben und anschließend nachfassen und anschließend das Textilstück weiter vorschieben und wenn eine plötzliche Richtungsänderung des Nahtverlaufes gewünscht ist, wie beispielsweise an der E- cke eines Matratzenbezuges, kann der Bediener seine Hände ausschließlich dazu verwenden, das Textilstück umzusetzen und anschließend weiter vorzuschieben, so dass sich die Handha- bung des Textilstückes für den Bediener nicht verändert, insbesondere ein eingeübter Bewegungsablauf nicht unterbrochen

werden muss, um den Nähfuß in seine angehobene Stellung steuern zu können.

Gemäß einer vorzugsweisen Steuerungsmöglichkeit kann vor- gesehen sein, dass diese Bewegung des Nähfußes mittels eines

Fußschalters gesteuert werden kann. Auf diese Weise behält der Bediener die Hände zur Handhabung des Textilstückes frei.

Alternativ kann die Bewegung des Nähfußes mittels eines so genannten Körperschalters gesteuert werden, also eines Schalters, der durch andere Körperpartien des Benutzers als dessen Hände gesteuert werden kann. Ein solcher Körperschalter kann beispielsweise mit dem Knie, mit der Hüfte, mit der Schulter o. dgl. betätigt werden.

Schließlich kann insbesondere vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Nähvorrichtung ein Mikrofon aufweist sowie eine Anlagensteuerung, welche die Auswertung akustischer Befehle ermöglicht. Wenn die Bewegung des Nähfußes mittels solcher akusti- scher Befehle gesteuert werden kann, bleibt dem Bediener die volle Bewegungsfreiheit erhalten und die Bewegung des Nähfußes kann berührungslos mittels der akustischen Befehle gesteuert werden.

Vorteilhaft können die vorgenannten akustischen Befehle als

Sprachbefehle ausgelegt sein, wenn die Anlagensteuerung der Nähvorrichtung eine entsprechende Sprachauswertung ermöglicht. Auf diese Weise muss der Bediener nicht spezielle Pfeifen oder ähnliche Hilfsmittel benutzen und insbesondere kann die Sprachsteuerung mittels Klartext erfolgen, beispielsweise durch

Befehle wie „auf" und „ab", so dass die Bewegung des Nähfußes durch den Bediener in einer für den Bediener möglichst einfachen und intuitiven Weise gesteuert werden kann.

Der vorliegende erste Vorschlag wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung des Nähbereichs einer

Reißverschluss-Nähvorrichtung, in Transportrichtung gesehen, Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Nähvorrichtung von Fig. 1 , wobei insbesondere die Zuführung zweier

Einfassbänder ersichtlich ist, und Fig. 3 eine perspektivische Ansicht auf den Nähbereich.

In den Zeichnungen sind mit 1 und 2 zwei Textilstücke bezeichnet, die als Matratzenplatten bezeichnet werden und Anteile einer Matratzenumhüllung darstellen. Die beiden Textilstücke 1 und 2 werden in der Nähvorrichtung mit zwei Hälften 3 und 4 eines Reißverschlusses versehen. Dabei weist jede Hälfte 3 und 4 jeweils einen Textilstreifen 5 sowie eine Reihe von Zähnen 6 auf. Die Vernähung des Reißverschlusses mit den Matratzenplatten erfolgt unter Verwendung jeweils eines Einfassbandes 7, wobei die Vernähung mittels zweier Nähnadeln 8 erfolgt, die in an sich bekannter Weise angetrieben sein können, wobei auch die Fadenzuführung in an sich bekannter Weise erfolgen kann.

Dementsprechend befindet sich unterhalb der beiden Textilstücke 1 und 2 ein Transporttisch, über den die Textilstücke 1 und 2 geschoben werden können, wobei im Transporttisch die übrige für das Vernähen erforderliche Antriebsmechanik und Fadenführung vorgesehen ist. Aus übersichtlichkeitsgründen ist dieser gesamte Bereich einschließlich des Transporttisches selbst in den Darstellungen nicht eingezeichnet.

Oberhalb des Transporttisches befindet sich die Halterung für die beiden nicht vollständig dargestellten, sondern abgebrochen dargestellten Nähnadeln 8. In an sich bekannter Weise können daher Antriebsmittel nach oben, zu einer Halterung verlaufen, an denen die Nähnadeln 8 gehalten sind. Diese Halterung wird durch eine Stütze 9 gestützt, die als flache Blechplatine ausgestaltet ist und zwischen den beiden Textilstreifen 5 aufrecht ste-

hend angeordnet ist. Es ist dargestellt, dass sich die Stütze 9 unter die Textilstücke 1 und 2 weiter nach unten erstreckt, beispielsweise um eine besonders zuverlässige Festlegung und Verankerung der Stütze 9 innerhalb des Transporttisches zu er- möglichen. Sowohl das obere als auch das untere Ende der

Stütze 9 sind in Fig. 1 nicht dargestellt.

Durch die Anordnung der Stütze 9 für die Halterung der Nähnadeln 8 zwischen den beiden Textilstreifen 5 kann der Transport- tisch zu beiden Seiten hin beliebig groß ausgestaltet sein und entsprechend große Führungsflächen für die beiden Textilstücke 1 und 2 bieten, ohne dass diese mit seitlichen Elementen in Kollision geraten können, wie dies ansonsten mit einer herkömmlichen Nähvorrichtung der Fall wäre, bei welcher die Stütze in der Transportrichtung der Textilstücke gesehen nicht zwischen, sondern seitlich neben den beiden Nähnadeln 8 angeordnet ist.

Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht einige Elemente der Nähvorrichtung, wobei diese verschiedenen dargestellten Elemente sowie die Textilstücke 1 und 2 nicht maßstäblich zueinander passend dargestellt sind, sondern lediglich rein schematisch angedeutet sind.

Die Stütze 9 ist als schmales Element dargestellt, dessen Breite zwischen den beiden Textiistücken 1 und 2 erheblich geringer ist als ihre Länge in Transportrichtung. Die Stütze 9 weist einen Führungskanal 10 auf, dessen Seitenwände gestrichelt eingezeichnet sind. Durch den Führungskanal 10 werden die beiden Einfassbänder 7 zu den Nähnadeln 8 zugeführt. Die Transport- richtung, in welcher die Textilstücke 1 und 2 durch die Nähvorrichtung bewegt werden, ist in beiden Textiistücken 1 und 2 jeweils mit einem Pfeil angedeutet. Die Zuführung der Einfassbänder 7 erfolgt von zwei Vorratsspulen 11 , also von dem Bereich hinter den Nähnadeln 8. Die Einfassbänder 7 verlaufen zu- nächst durch den Führungskanal 10 der Stütze 9 bis vor die

Nähnadeln 8. Vor den Nähnadeln 8 werden die Einfassbänder 7

um Umlenkrollen 12 umgelenkt und anschließend, nunmehr in Transportrichtung bewegt, zu den Nähnadeln 8 zugeführt.

Fig. 2 zeigt eine Situation, in der die beiden Textilstücke 1 und 2 nahezu vollständig mit den Hälften 3 und 4 des Reißverschlusses versehen sind, denn die beiden Nähnadeln befinden sich nahezu bereits am vorderen Ende der Textilstücke 1 und 2.

Es ist aus Fig. 2 ersichtlich, dass der Raum vor den beiden Nähnadeln 8 möglichst frei bleibt, so dass in diesem Raum die beiden Textilstücke 1 und 2 problemlos gehandhabt werden können.

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht auf den Nähbereich der Nähvorrichtung. Die Transportrichtung der Textilstücke 1 und 2 verläuft gemäß Fig. 3 von rechts nach links. Die beiden Nähnadeln 8 sind über ein Joch 14 miteinander verbunden und so gemeinsam auf und ab beweglich.

Am weitesten vor den Nähnadeln 8 sind die Umlenkrollen 12 angeordnet, die bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 als Stangen ausgestaltet sind und entweder drehbar gelagert sein können, oder auch feststehend ausgerichtet sein können, so dass in einem solchen Fall als „Umlenkrolle" auch ein nicht drehbares Bauteil verstanden wird.

Die beiden stangenartigen Umlenkrollen 12 stehen schräg im Raum, um eine möglichst problemlose Richtungsumlenkung der Reißverschlusshälften 3 und 4 zu ermöglichen. Die Schrägstel- lung der Umlenkrollen 12 ist daher daran angepasst, wie und aus welcher Richtung die Reißverschlusshälften 3 und 4 der jeweiligen Umlenkrolle 12 zugeführt werden. Eine zusätzliche Sicherheit dagegen, dass die Reißverschlusshälfte 3 und 4 auf ihrer zugeordneten Umlenkrolle 12 „wandert", ist durch zwei An- schlage 15 gegeben, die unabhängig voneinander höhenverstellbar auf den stangenartigen Umlenkrollen 12 festgelegt sind

und somit optimal an den gewünschten Verlauf der Reißverschlusshälfte 3 bzw. 4 angepasst werden können.

Sowohl die beiden Reißverschlusshälften 3 und 4 als auch die Einfassbänder 7 werden in der gewünschten, endgültigen Anordnung an dem jeweiligen Textilstück 1 und 2 angeordnet und gelangen in dieser nähfertigen Konfiguration in eine Vorschubeinheit 16, die mit vier angetriebenen Vorschubrollen die beiden Textilstücke 1 und 2 samt Reißverschlusshälften 3 und 4 und Einfassbändern 7 zu den beiden Nähnadeln 8 vorschiebt und deren Vorschubgeschwindigkeit mit dem Antrieb der Nähnadeln 8 synchronisiert ist.

Die fertig vernähten Produkte werden in Transportrichtung gese- hen hinter den Nähnadeln 8 von Abzugswalzen 17 erfasst und aus dem Nähbereich gefördert. In Anpassung an unterschiedliche Materialstärken sind die Abzugswalzen 17 an Schwenkarmen 18 höhenbeweglich gelagert. Sie weisen zugunsten einer guten Traktion eine Oberflächenprofilierung auf und wirken mit Gegenwalzen 19 zusammen, die unterhalb des Transporttisches angeordnet sind und durch ein Fenster im Transporttisch ragen. Die Abzugswalzen 17 sind mittels eines Zahnriemens 20 angetrieben.

In Fig. 3 ist lediglich vereinfachend und schematisch ein Einfassband 7 zwischen den Abzugs- und Gegenwalzen 19 dargestellt, wobei abweichend von dieser schematischen Darstellung das Einfassband 7 natürlich U-förmig oder V-förmig gefaltet der Kante des Textilstücks 1 bzw. 2 anliegt und zwischen den Ab- zugs- und Gegenwalzen 17 und 19 in Wirklichkeit nicht lediglich das Einfassband 7, sondern das komplette vernähte Produkt, bestehend aus einem Textilstück 1 oder 2, einer Reißverschlusshälfte 3 oder 4 und einem Einfassband 7 sich befinden würde.

Fig. 4 zeigt eine Ansicht auf den Nähbereich wie Fig. 3, allerdings aus einer Blickrichtung von schräg oben und in Transportrichtung.

Als vorderste Elemente sind die Umlenkrollen 12 mit ihren Anschlägen 15 ersichtlich, dahinter befindet sich die Vorschubeinheit 16 mit ihren vier angetriebenen Rollen, und daran schließen sich die beiden Nähnadeln 8 an, wobei in Transportrichtung am weitesten hinten die Abzugswalzen 17 erkennbar sind. Auch in dieser Darstellung ist das linke Textilstück 1 so weit abgebrochen dargestellt, dass unter der Abzugswalze 17 lediglich das Einfassband 7 dargestellt ist, nicht jedoch das komplette vernähte Produkt.

Die Größenverhältnisse der einzelnen zu vernähenden Bestandteile sind rein schematisch gewählt und nicht maßstäblich korrekt, beispielsweise was die Dicke des Textilstücks 1 betrifft oder die Breite des Einfassbandes 7.




 
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