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Patent Searching and Data


Title:
LATHE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/007981
Kind Code:
A1
Abstract:
A lathe has a workpiece spindle (28) that defines a Z axis, a tool slide (56) which carries a tool carrier designed as a tool turret (112) with a turret body and a turret head and which is movable in the direction of a first axis (X axis) that extends transversely to the Z axis. Workpiece spindle and tool slide are movable with respect to each other in the direction of the Z axis. The tool turret can pivot around a second axis (Y axis) that extends in the perpendicular direction to the Z axis and to the X axis. The turret head is mounted on the turret body so as to rotate around an indexing axis that extends transversely to the Y axis. First tool holding fixtures are arranged on the turret head (114) and a second tool holding fixture (142) is arranged on the revolver body. In order to allow a tool with high cutting capacity to be used in such a lathe at least with no essential risks of collision and with a high manufacturing accuracy, workpiece spindle and tool turret are movable with respect to each other in the direction of the Y axis and the second tool holding fixture is arranged on the side of the turret body opposite to the turret head.

Inventors:
LINK HELMUT FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP1992/002367
Publication Date:
April 29, 1993
Filing Date:
October 14, 1992
Export Citation:
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Assignee:
INDEX WERKE KG HAHN & TESSKY (DE)
International Classes:
B23B3/16; B23B3/30; B23P23/02; B23Q39/02; (IPC1-7): B23B3/16
Foreign References:
DE2151070A11972-04-20
DE1502023A11969-05-14
DE3834342A11990-04-12
DE3221513C21991-03-07
EP0259637B11991-05-08
Attorney, Agent or Firm:
Haecker, Walter (Stuttgart 1, DE)
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Claims:
A N S P R U C H E
1. Drehmaschine mit einer eine ZAchse definierenden Werk¬ stückspindel sowie einem WerkzeugträgerSchlitten, wel¬ cher einen Werkzeugträger in Gestalt eines einen Revol¬ verkörper und einen Revolverkopf aufweisenden Werkzeug¬ revolvers trägt und in Richtung einer ersten, quer zur ZAchse verlaufenden Achse (XAchse) verschiebbar ist, wobei Werkstückspindel und WerkzeugträgerSchlitten in Richtung der bzw. parallel zur ZAchse relativ zueinan¬ der verschiebbar sind, der Werkzeugrevolver um eine zweite, gleichfalls quer zur ZAchse sowie quer zur XAchse verlaufende Achse (YAchse) schwenkbar und der Revolverkopf um eine quer zur YAchse verlaufende Schaltachse drehbar am Revolverkörper angebracht ist, und mit ersten Werkzeugaufnahmen am Revolverkopf sowie einer am Revolverkörper angebrachten zweiten Werkzeug¬ aufnahme, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Werkzeugaufnahme (142) auf der vom Revolverkopf (114) abgewandten Seite des Revolverkörpers (110) angeordnet ist.
2. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Werkstückspindel (18) und Werkzeugrevolver (112) in Richtung der bzw. parallel zur YAchse (58) relativ zueinander verschiebbar sind.
3. Drehmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugrevolver (112) um mindestens 90° um die YAchse (58) schwenkbar ist.
4. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Werkzeugaufnahme (142) mit einem Antrieb (74, 88, 132) für ein antreibbares Werkzeug (204) versehen ist.
5. Drehmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Revolverkopf (114) mindestens eine mit einem Antrieb (74, 88, 132, 156, 152) für ein antreibbares Werkzeug (154) versehene erste Werkzeugaufnahme (118) aufweist.
6. Drehmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für alle antreibbaren Werkzeuge ein gemeinsamer Antriebsmotor (74) vorgesehen ist.
7. Drehmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch" gekenn¬ zeichnet, daß der Antrieb (132) für die zweite Werkzeug¬ aufnahme (142) ein höheres Drehmoment aufweist als der Antrieb (152) für die erste Werkzeugaufnahme (118).
8. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugträ¬ gerSchlitten (56) parallel zur ZAchse (28) verschieb¬ bar ist.
9. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugträ¬ gerSchlitten (56) in Richtung der bzw. parallel zur YAchse (58) verschiebbar ist.
10. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Richtung der ZAchse (28) der ersten Werkstückspindel (18) eine zwei¬ te Werkstückspindel (30) gegenüberliegt, wobei die mit WerkstückSpannvorrichtungen (26, 36) versehenen Spin¬ delenden einander zugekehrt sind, und daß die Werkstück¬ spindeln (18, 30) in Richtung der ZAchse (28) relativ zueinander derart verschiebbar sind, daß ein von einer der Werkstückspindeln gehaltenes Werkstück von der ande¬ ren Werkstückspindel übernommen werden kann.
11. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Werk¬ zeugträger (216) bezüglich der ZAchse (28) dem ersten Werkzeugträger (112) gegenüberliegend angeordnet ist.
12. Drehmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Werkzeugträger (216) auf einem zweiten WerkzeugträgerSchlitten (214) angeordnet ist, welcher parallel zur ZAchse (28) sowie parallel zur XAch¬ se (46) verschiebbar ist.
13. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Werk¬ zeugträgerSchlitten (56, 214) an jede der beiden Werk¬ stückspindeln (18, 30) heranfahrbar sind.
14. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugre¬ volver (112) um mindestens 180° um die YAchse (58) schwenkbar ist.
15. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Werk¬ zeugaufnahme (142) in Richtung der Schaltachse (116) ausgerichtet ist.
16. Drehmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Werkzeugaufnahme (142) auf der Schalt¬ achse (116) zentriert ist.
17. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Werk¬ zeugträgerSchlitten (56) als an einem Kreuzschlitten¬ system (44) in Richtung der YAchse (58) verschiebbar geführte Pinole ausgebildet ist und mindestens ein den Werkzeugrevolver (112) tragendes und um die YAchse (58) drehbares Teil aufweist.
18. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest unge¬ fähr im Zentrum des Revolverkopfs (114) bzw. der dem Revolverkopf zugewandten Seite des Revolverkörpers (110) eine dritte Werkzeugaufnahme (200) vorgesehen ist.
19. Drehmaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Werkzeugaufnahme (200) auf der Schaltach¬ se (116) zentriert ist.
20. Drehmaschine nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die dritte Werkzeugaufnahme (200) drehfest am Revolverkopf (114) oder am Revolverkörper (110) ange¬ ordnet ist.
21. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Werk¬ zeugaufnahme (142) als Zapfstelle für ein am Revolver körper (110) fest anbringbares Zusatzaggregat (250) mit antreibbarem Werkzeug (258) ausgebildet ist.
22. Drehmaschine nach den Ansprüchen 10 und 21, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Zusatzaggregat (250) in mindestens zwei bezüglich der Achse (116) der zweiten Werkzeugauf¬ nahme (142) um 180° versetzten Stellungen am Revolver¬ körper (110) anbringbar ist.
23. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprü¬ che 6 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (74) über mindestens eine schaltbare Kupplung (158; 108) mit dem Revolverkopf (114) zum Drehen des letzteren um die Schaltachse (116) und/oder mit einer Welle (84) zum Schwenken des Werkzeug¬ revolvers (112) um die YAchse (58) verbindbar ist.
24. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine schaltbare Blockiervorrichtung (102) zur Verhinderung eines Ver¬ schwenkens des Werkzeugrevolvers (112).
25. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmo¬ tor (74) mit einer in der YAchse (58) liegenden, gegen¬ über dem Revolverkörper (110) insbesondere unverschieb¬ baren Antriebswelle (88) in Triebverbindung steht, durch die sowie über Getrieberäder (134, 156) die erste und die zweite Werkzeugaufnahme (118 bzw. 142) antreibbar sind.
26. Drehmaschine nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis zwischen zweiter und erster Werkzeugaufnahme (142 bzw. 118) mindestens 2 beträgt und vorzugsweise größer als 2 ist.
27. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Werk¬ zeugaufnahme (142) mit einer WerkzeugSpannvorrichtung versehen ist.
28. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Werkzeugaufnahme (200) mit einer WerkzeugSpann¬ vorrichtung versehen ist.
29. Drehmaschine nach Anspruch 27 oder 28, gekennzeichnet durch ein vom ersten WerkzeugträgerSchlitten (56) an¬ fahrbares Werkzeugmagazin (230, 232).
30. Drehmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Steuerungseinrichtungen zum kontinuierlichen und gesteuerten Drehantrieb der zweiten Werkzeugaufnahme (142) in Abhängigkeit von einer kontinuierlichen und gesteuerten Drehung der Werkstück¬ spindel (18 bzw. 30).
Description:
Drehmaschine

Die Erfindung betrifft eine Drehmaschine, insbesondere eine CNC-Drehmaschine, mit einer eine Z-Achse definierenden Werk¬ stückspindel sowie einem Werkzeugträger-Schlitten, welcher einen Werkzeugträger in Gestalt eines einen Revolverkörper und einen Revolverkopf aufweisenden Werkzeugrevolvers trägt und in Richtung einer ersten, quer zur Z-Achse verlaufenden Achse (X-Achse) verschiebbar ist, wobei Werkstückspindel und Werkzeugträger-Schlitten in Richtung der bzw. parallel zur Z-Achse relativ zueinander verschiebbar sind.

Aufgrund der Forderung, in einer Drehmaschine die Werkstücke möglichst komplett bearbeiten zu können, werden in den Werk¬ zeugrevolvern von Drehmaschinen immer mehr angetriebene Werk¬ zeuge eingesetzt. Die Zerspanungsleistung dieser angetriebe¬ nen Revolverwerkzeuge ist aber aufgrund des in einem Revol¬ verkopf zur Verfügung stehenden Bauraumes und des notwendi¬ gerweise langen Antriebsstranges stark begrenzt - bei bekann¬ ten Revolver-Drehautomaten treibt ein auf dem den Werkzeugre¬ volver tragenden Schlitten angebrachter Motor eine zentrale Antriebswelle an, die konzentrisch zur Schaltachse des Revol¬ verkopfs verläuft, im Revolverkopf endet und dort mit einem Kegelrad versehen ist, mit dem Kegelräder sternförmig ange¬ ordneter, im Revolverkopf drehbar gelagerter Werkzeugspindeln kämmen; aufgrund des geringen, im Revolverkopf zur Verfügung stehenden Bauraumes sind diese Kegelräder notwendigerweise verhältnismäßig klein, und alle Revolverwerkzeuge werden mit derselben Drehzahl angetrieben.

Für angetriebene Werkzeuge hoher Zerspanungsleistung ging man deshalb den Weg, anstelle eines Werkzeugrevolvers einen Werk¬ zeugträger mit nur einer antreibbaren Werkzeugspindel vorzu¬ sehen. Dies hat aber den Nachteil, daß nach jedem Arbeitsgang ein Werkzeugwechsel durchgeführt werden muß, was zu einem un¬ günstigen Verhältnis zwischen Bearbeitungszeiten und Neben¬ zeiten, in denen Werkstücke nicht bearbeitet werden können, führt.

Typisch für den zuletzt erwähnten Konstruktionstrend ist die Drehmaschine nach der EP-0 259 637-B, welche einen in Rich¬ tung der Z-Achse verschieblichen Spindelkasten zur Lagerung einer Werkstückspindel sowie einen Werkzeugträger-Schlitten besitzt, der seinerseits von einem in Richtung der X-Achse verschiebbaren Unterschlitten getragen wird. In letzterem ist der als Pinole ausgebildete Werkzeugträger-Schlitten in Rich¬ tung der Y-Achse, welche senkrecht auf der von der X-Achse und der Z-Achse definierten Ebene steht, verschiebbar und um die Y-Achse drehbar gelagert, so daß der auf dem Werkzeugträ¬ ger-Schlitten angebrachte Werkzeugträger eine B-Achse hat. In diesem Werkzeugträger ist eine antreibbare Werkzeugspindel z. B. für ein Fräswerkzeug derart gelagert, daß die Spindel¬ achse quer zur Y-Achse verläuft. Oberhalb des von dem Unter¬ schlitten und der Pinole gebildeten KreuzSchlittensystems be¬ sitzt diese bekannte Drehmaschine ein Werkzeugmagazin, dem ein Werkzeugwechsler zugeordnet ist, um so nach einem Schwen¬ ken des Werkzeugträgers um 180° um die B- bzw. Y-Achse das in der Werkzeugspindel gehaltene Werkzeug wechseln zu können.

Aus der EP-0 185011-B ist ein Revolver-Drehautomat bekannt, dessen Revolverkopf wenigstens eine Werkzeugaufnahme für ein angetriebenes Werkzeug, insbesondere ein Fräswerkzeug, auf-

weist. Diese bekannte Drehmaschine verfolgt den Zweck, eine echte Y-Achse eines Werkzeugträger-Schlittensystems durch ein mit einem Planvorschub koordiniertes Verschwenken des Werk¬ zeugrevolvers um eine B-Achse und/oder Drehen des Revolver¬ kopfs um seine Schaltachse zu ersetzen. Zu diesem Zweck ist der Werkzeugrevolver auf einem Kreuzschlittensystem mit einer Z- und einer X-Achse angeordnet, ein Revolverkörper ist auf dem Oberschlitten dieses Kreuzschlittensystems um die Y-Achse schwenkbar angebracht und besitzt infolgedessen eine B-Achse, und der Revolverkopf ist um eine quer zur Y-Achse verlaufende Schaltachse (A-Achse) drehbar am Revolverkörper gehalten. Diese bekannte Drehmaschine hat deshalb den eingangs erwähn¬ ten Nachteil, daß sich nämlich am Revolverkopf nur Werkzeuge mit verhältnismäßig geringer Zerspanungsleistung unterbringen lassen. Hinzukommt, daß auch ein an einem Revolverkopf ange¬ brachtes, nicht-angetriebenes Werkzeug mit hoher Zerspanungs¬ leistung, wie z. B. eine Bohrstange, nicht voll befriedigen kann, weil die an einem solchen Werkzeug auftretenden hohen Kräfte die Herstellung hoch-präziser Werkstücke verhindern - in diesem Zusammenhang muß man sich vor Augen halten, daß ein solcher Revolverkopf am Revolverkörper nicht nur um seine Schaltachse drehbar, sondern üblicherweise auch in Richtung der Schaltachse verschiebbar gehalten werden muß, weil der Revolverkopf am Revolverkörper gegen ein unbeabsichtigtes Verdrehen verriegelbar sein muß, was im allgemeinen mit zwei Planverzahnungen bewerkstelligt wird, die bei verriegeltem Revolverkopf ineinandergreifen und zum Drehen des Revolver¬ kopfs durch eine Verschiebung des letzteren in Richtung sei¬ ner Schaltachse voneinander getrennt werden.

Schließlich ist ein Revolver-Drehautomat bekannt (DE-3221513-C), dessen Revolverkopf nur mit nicht-antreib¬ baren Drehwerkzeugen bestückt und dessen Revolverkörper mit einem Antriebsmotor für vom Revolverkörper gehaltene antreib¬ bare Werkzeuge versehen ist. Bei dieser bekannten Drehmaschi¬ ne ist der Revolverkörper auf einem Kreuzschlittensystem mit einer X- und einer Z-Achse angeordnet, die Schaltachse des Revolverkopfs verläuft normalerweise parallel zur Z-Achse, im Revolverkörper ist eine normalerweise parallel zur X-Achse ausgerichtete, durch den Antriebsmotor antreibbare erste Werkzeugspindel gelagert und schließlich ist am Revolverkör¬ per ein Zusatzaggregat angelenkt, in dem eine in der Arbeits¬ position dieses Zusatzaggregats parallel zur Schaltachse des Revolverkopfs verlaufende zweite Werkzeugspindel gelagert ist. Die im Revolverkörper gelagerte erste Werkzeugspindel, welche mit der Abtriebswelle des Antriebsmotors fluchtet, verläuft quer zur Revolverkopf-Schaltachse und ein von ihr gehaltenes Werkzeug muß entfernt werden, um das Zusatzaggre¬ gat aus einer Ruheposition, in der es auf der vom Revolver¬ kopf abgewandten Seite des Revolverkörpers liegt, um eine senkrecht zur X- und zur Z-Achse verlaufende Schwenkachse um 180° in seine Arbeitsposition schwenken zu können, in der es neben dem Revolverkopf liegt, wobei ein von der zweiten Werk¬ zeugspindel gehaltenes Werkzeug - vom Revolverkörper, aus ge¬ sehen - in dieselbe Richtung weist wie der Revolverkopf. In der ArbeitsStellung des Zusatzaggregats ist ein in diesem an¬ geordnetes Winkelgetriebe zum Antrieb der zweiten Werkzeug¬ spindel mit der ersten Werkzeugspindel gekuppelt. Schließlich ist bei dieser bekannten Drehmaschine der Revolverkörper auf dem Oberschlitten seines Kreuzschlittensystems um eine Achse schwenkbar angebracht, welche senkrecht zu der von der X- und der Z-Achse definierten Ebene verläuft. Nachteilig an dieser

bekannten Drehmaschine ist nicht nur, daß erhebliche Neben¬ zeiten, innerhalb welcher nicht gearbeitet werden kann, un¬ vermeidbar sind, wenn mit dem Zusatzaggregat gearbeitet wer¬ den soll, sondern auch die auf die Art der Anbringung des Zu¬ satzaggregats zurückzuführenden Beschränkungen in der Bear¬ beitungsgenauigkeit beim Arbeiten mit dem Zusatzaggregat; ferner ist man in der Bestückung des Revolverkopfs mit Werk¬ zeugen beschränkt, z. B. deshalb, weil das Zusatzaggregat in seiner Arbeitsposition neben dem Revolverkopf liegt und sich dieser infolgedessen nicht mit sich radial zur Revolverkopf- Schaltachse erstreckenden Werkzeugen bestücken läßt.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Revolver-Dreh¬ automaten zu schaffen, der die Möglichkeit gibt, unter Ver¬ meidung hoher Nebenzeiten mit Werkzeugen hoher Zerspanungs¬ leistung hoch-präzise zu arbeiten.

Ausgehend von einer Drehmaschine, wie sie die DE-32 21 513-C zeigt, d. h. von einer Drehmaschine der eingangs erwähnten Art, bei der der Werkzeugrevolver um eine zweite, gleichfalls quer zur Z-Achse sowie quer zur X-Achse verlaufende Achse (Y-Achse) schwenkbar und der Revolverkopf um eine quer zur Y-Achse verlaufende Schaltachse drehbar am Revolverkörper angebracht ist und welche mit ersten Werkzeugaufnahmen am Revolverkopf sowie einer am Revolverkörper angebrachten zwei¬ ten Werkzeugaufnahme versehen ist, läßt sich diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch lösen, daß die zweite Werkzeugauf¬ nahme am Revolverkörper derart angeordnet ist, daß ein von dieser zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug vom Re¬ volverkopf wegweist. Dadurch lassen sich u. a. folgende

Vorteile erzielen: Ein von der zweiten Werkzeugaufnahme ge¬ haltenes Werkzeug ist bereits nach einem einfachen Schwenken des Revolverkörpers einsatzbereit und es erlaubt eine Bear¬ beitung mit wesentlich höherer Genauigkeit als ein Werkzeug eines am Revolverkörper schwenkbar angebrachten Zusatzaggre¬ gats. Wegen der erfindungsgemäßen Anordnung der zweiten Werk¬ zeugaufnahme führt ein von dieser gehaltenes Werkzeug weder zu Beschränkungen in der Werkzeugbestückung des Revolver¬ kopfs, noch zu der Gefahr einer Kollision zwischen Werkstück, Arbeitsspindel oder Spindelkasten einerseits und Werkzeugen andererseits, wenn mit Revolverkopf-Werkzeugen oder mit einem von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeug gearbei¬ tet wird. Die Anordnung der zweiten Werkzeugaufnahme am Re¬ volverkörper gestattet ein Arbeiten mit einem Werkzeug hoher Zerspanungsleistung, insbesondere mit höherer Zerspanungs¬ leistung als diejenige eines vom Revolverkopf gehaltenen Werkzeugs, ohne Einbußen bei der Bearbeitungsgenauigkeit. Schließlich ermöglicht es die Erfindung bei Drehmaschinen mit einer sogenannten Gegenspindel, d. h. bei Drehmaschinen mit einer in Richtung der Z-Achse der ersten Werkstückspindel gegenüberliegenden zweiten Werkstückspindel, mit den Werkzeugen des Revolverkopfs ein von der einen Werkstück¬ spindel gehaltenes Werkstück und gleichzeitig mit einem von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeug ein von der anderen Werkstückspindel gehaltenes Werkstück zu bearbeiten.

Vorzugsweise wird die zweite Werkzeugaufnahme an der vom Revolverkopf abgewandten Seite des Revolverkörpers angeord¬ net; grundsätzlich wäre es aber auch möglich, die zweite Werkzeugaufnahme an einer der dem Revolver öpf zugewandten Seite des Revolverkörpers benachbarten Seite des Revolverkör¬ pers vorzusehen und sie so zu orientieren, daß ein von ihr gehaltenes Werkzeug vom Revolverkopf wegweist.

Wie bei bekannten Revolver-Drehautomaten benötigt auch der Werkzeugträger-Schlitten der erfindungsgemäßen Drehmaschine oder deren die Werkstückspindel lagernde Spindelkasten nicht notwendigerweise eine Beweglichkeit in Richtung der Y-Achse, da der Werkzeugrevolver so angeordnet werden kann-, daß eine sich in Arbeitsposition befindliche erste Werkzeugaufnahme und die Schaltachse eine Ebene definieren, in der auch die Werkstückspindelachse liegt. Die erfindungsgemäße Drehmaschine erlaubt jedoch vielfältigere Bearbeitungen, wenn Werkstückspindel und Werkzeugrevolver in Richtung der bzw. parallel zur Y-Achse relativ zueinander verschiebbar sind.

Um mit einem von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeug sowohl axial, als auch radial (bezogen auf die mit der Z-Achse zusammenfallende Drehachse) arbeiten und den Revolverkopf sowohl als sogenannten Stern-, als auch als sogenannten Scheibenrevolver einsetzen zu können, sollte der Werkzeugrevolver um mindestens 90° um die Y-Achse schwenkbar sein.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehmaschine ist die zweite Werkzeugaufnahme mit einem An¬ trieb für ein antreibbares Werkzeug versehen. Die erfindungs- gemäße Drehmaschine kann also z. B. mit einer schweren Fräs¬ spindel ausgerüstet werden. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß im Vergleich zu vom Revolverkopf gehaltenen angetriebenen Werkzeugen der Antriebsstrang für die zweite Werkzeugaufnahme wenigstens eine Umlenkung (Winkelgetriebe) weniger aufweist, da vom Revolverkopf gehaltene angetriebene Werkzeuge stets im Bereich des Umfangs des Revolverkopfs an¬ geordnet sind und eine dem Revolverkopf zugeordnete Antriebs¬ welle für den Antrieb seiner Werkzeuge koaxial zur Revolver¬ kopf-Schaltachse verlaufen muß.

Besitzt die erfindungsgemäße Drehmaschine einen Revolverkopf mit mindestens einer mit einem Antrieb für ein antreibbares Werkzeug versehenen ersten Werkzeugaufnahme, so empfehlen sich Ausführungs ormen, bei denen für alle antreibbaren Werk¬ zeuge ein gemeinsamer Antriebsmotor vorgesehen ist, so daß sich mit diesem sowohl ein von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug als auch das Werkzeug bzw. die Werkzeuge des Revolverkopfs antreiben lassen.

Besitzt die erfindungsgemäße Drehmaschine sowohl am Revolver¬ kopf mindestens ein antreibbares Werkzeug als auch eine an¬ treibbare zweite Werkzeugaufnahme, ist es vorteilhaft, wenn der Antrieb für die zweite Werkzeugaufnahme ein höheres Dreh¬ moment aufweist als der Antrieb für die erste Werkzeugaufnah¬ me, was sich entweder mit zwei ensprechenden Antriebsmotoren oder mit einem gemeinsamen Antriebsmotor und entsprechenden Getriebeelementen erreichen läßt.

Bei einer erfindungsgemäßen Drehmaschine mit nur einer Werk¬ stückspindel könnte der Spindelkasten oder -stock in Richtung der Z-Achse verschiebbar sein. Vorteilhafter, weil vor allem im Hinblick auf den Antrieb der Werkstückspindel einfacher, ist jedoch eine Ausführungsform, bei der der Werkzeugträger- Schlitten parallel zur Z-Achse verschiebbar ist. Entsprechen¬ des gilt für die Verschiebbarkeit von Werkstückspindel und Werkzeugrevolver in Richtung der Y-Achse relativ zueinander, so daß bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsge¬ mäßen Drehmaschine der Werkzeugträger-Schlitten in Richtung der bzw. parallel zur Y-Achse verschiebbar ist - in diesem Zusammenhang sei angemerkt, daß Drehmaschinen mit in Richtung der Y-Achse verschiebbarem Spindelstock bekannt sind.

Die vorliegende Erfindung bringt besondere Vorteile bei einer Anwendung auf sogenannte Gegenspindelmaschinen mit sich. Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehmaschine zeichnet sich deshalb dadurch aus, daß in Richtung der Z-Ach¬ se der ersten Werkstückspindel eine zweite Werkstückspindel gegenüberliegt, wobei die mit Werkstück-Spannvorrichtungen versehenen Spindelenden einander zugekehrt sind, und daß die Werkstückspindeln in Richtung der Z-Achse relativ zueinander derart verschiebbar sind, daß ein von einer der Werkstück¬ spindeln gehaltenes Werkstück von der anderen Werkstückspin¬ del übernommen werden kann. Dabei können beide Werkstückspin¬ deln bzw. ihre Spindelstöcke in Richtung der Z-Achse ver¬ schiebbar sein, ausreichend ist es jedoch, wenn dies nur für eine der beiden Werkstückspindeln gilt, vor allem dann, wenn der Werkzeugträger-Schlitten in Richtung der Z-Achse ver¬ schiebbar ist. Wie sich bereits aus dem Vorstehenden ergibt, kann bei einer solchen erfindungsgemäßen Drehmaschine mit Werkzeugen des Revolverkopfs ein von der einen Werkstückspin¬ del gehaltenes Werkstück und mit einem Werkzeug der zweiten Aufnahme ein von der anderen Werkstückspindel gehaltenes Werkstück bearbeitet werden, ohne daß es dazu eines Ver- schwenkens des Werkzeugrevolvers bedarf.

Vor allem für erfindungsgemäß gestaltete Gegenspindelma¬ schinen wird vorgeschlagen, einen zweiten Werkzeugträger bezüglich der Z-Achse dem ersten Werkzeugträger gegenüberlie¬ gend anzuordnen, weil sich dadurch eine ganze Reihe von Vor¬ teilen erreichen läßt: Ein erstes Werkstück kann von der ersten Werkstückspindel an die zweite Werkstückspindel über¬ geben und dort mit Hilfe des erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeugrevolvers bearbeitet werden, während gleichzeitig ein zweites, dann von der ersten Werkstückspindel gehaltenes

Werkstück mit Hilfe des zweiten Werkzeugträgers bearbeitet wird; der Revolverkopf des Werkzeugrevolvers kann " mit einer sogenannten Synchronspindel versehen sein, um das vordere Ende eines in der ersten Werkstückspindel gehaltenen und bereits bearbeiteten Werkstücks zu halten, während mit einem Werkzeug des zweiten Werkzeugträgers dieses Werkstück von einer Materialstange abgetrennt wird; schließlich kann mit einem von der zweiten Werkzeugaufnahme des Werkzeugrevolvers gehaltenen Werkzeug ein von der ersten Werkstückspindel ge¬ haltenes Werkstück bearbeitet werden, z. B. mittels einer stillstehenden Bohrstange, während gleichzeitig mit einem Werkzeug des zweiten Werkzeugträgers am Außenumfang des Werk¬ stücks Dreharbeiten durchgeführt werden. Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß ein zweiter Werkzeugträger auch dann Vortei¬ le mit sich bringt, wenn eine erfindungsgemäße Drehmaschine nicht als Gegenspindelmaschine ausgebildet ist, d. h. nur über eine einzige Werkstückspindel verfügt. Bei dem zweiten Werkzeugträger-Schlitten könnte es sich nur um einen soge¬ nannten Abstechschlitten handeln, d. h. um einen Schlitten, welcher nur in Richtung der X-Achse verschiebbar ist; vor¬ teilhafter sind aber Ausführungsformen, bei denen der zweite Werkzeugträger auf einem zweiten Werkzeugträger-Schlitten angeordnet ist, welcher parallel zur Z-Achse sowie parallel zur X-Achse verschiebbar ist.

Ist eine erfindungsgemäße Drehmaschine als Gegenspindelma¬ schine ausgebildet und mit zwei Werkzeugträgern gemäß den vorstehenden Ausführungen versehen, so empfiehlt sich eine Aus ührungsform, bei der die beiden Werkzeugträger-Schlitten an jede der beiden Werkstückspindeln heranfahrbar sind, d. h. - von vorn gesehen - in Richtung der Z-Achse aneinander vor¬ beifahren können, weil dann mit jedem der beiden Werkzeug-

träger an jeder der beiden Werkstückspindeln gearbeitet werden kann.

Vor allem bei als Gegenspindelmaschinen gestalteten erfin¬ dungsgemäßen Drehmaschinen ist es von Vorteil, wenn der Werk¬ zeugrevolver um mindestens 180° um die Y-Achse schwenkbar ist, weil dann sowohl die Werkzeuge des Revolverkopfs, als auch ein von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug sowohl axial, als auch radial an jeder der beiden Werkstück¬ spindeln einsetzbar sind.

Da bei einer erfindungsgemäßen Drehmaschine der Werkzeugre¬ volver um die Y-Achse schwenkbar ist, könnte die am Revolver¬ körper angeordnete zweite Werkzeugaufnahme schräg zur Revol¬ verkopf-Schaltachse ausgerichtet sein, z. B. jeden beliebigen Winkel zwischen 0° und 90° mit der Schaltachse bilden. Sowohl im Sinne der Vermeidung eines Kollisionsrisikos, als auch zur Vereinfachung des Antriebs eines von der zweiten Werkzeugauf¬ nahme gehaltenen Werkzeugs ist es jedoch von Vorteil, wenn die zweite Werkzeugaufnahme in Richtung der Schaltachse aus¬ gerichtet ist, wobei die zweite Werkzeugaufnahme zur Schalt¬ achse auch radial versetzt sein kann; in jedem Fall ist dann ein von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug, wie z.B. ein Bohrer, in Richtung der Schaltachse bzw. parallel hierzu ausgerichtet. Vor allem dann, wenn der Revolverkopf mit mindestens einer ersten Werkzeugaufnahme für ein antreibbares Werkzeug versehen ist, wird die erfindungsgemäße Drehmaschine vorteilhafterweise so gestaltet, daß die zweite Werkzeugaufnahme auf der Schaltachse zentriert ist, da ihre Achse dann mit der Achse der Antriebswelle für das Revolver¬ kopf-Werkzeug fluchtet und somit der Antrieb mittels eines gemeinsamen Antriebsmotors besonders einfach gestaltet werden kann.

Wenn bei einer erfindungsgemäßen Drehmaschine der Werkzeug¬ träger-Schlitten in Richtung der X-, Z- und Y-Achse ver¬ schiebbar sein soll, wird zur Erzielung einer möglichst steifen Konstruktion empfohlen, die Drehmaschine so zu gestalten, daß der erste Werkzeugträger-Schlitten als an einem Kreuzschlittensystem in Richtung der Y-Achse verschieb¬ bar geführte und um die Y-Achse drehbar gelagerte Pinole aus¬ gebildet ist, obwohl natürlich der Werkzeugträger-Schlitten auch an einer normalen, sich in Richtung der Y-Achse er¬ streckenden Schlittenführung des Oberschlittens eines Kreuz¬ schlittensystems verschiebbar geführt sein könnte.

Versieht man einen Revolverkopf mit einem langen Werkzeug, insbesondere einer langen Bohrstange, so kann dies bzw. diese zu einem Kollisionsrisiko führen, weil beim Weiterschalten des Revolverkopfs, d. h. beim Drehen des Revolverkopfs um seine Schaltachse, ein solches (wie bei Revolverwerkzeugen üblich) im Bereich des Umfangs des Revolverkopfs gehaltenes Werkzeug beim Weiterschalten des Revolverkopfs z. B. mit dem Spindelkasten kollidieren kann. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, zumindest ungefähr im Zentrum des Revolver¬ kopfs bzw. eines im Zentrum des Revolverkopfs liegenden Be¬ reichs des Revolverkörpers eine dritte Werkzeugaufnahme vor¬ zusehen, welche insbesondere auf der Schaltachse zentriert ist, obwohl die Achse dieser dritten Werkzeugaufnahme mit der Schaltachse auch einen spitzen Winkel einschließen könnte, weil der Werkzeugrevolver ja um die Y-Achse schwenkbar ist. Für ein von einer solchen dritten Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug ist das vorstehend aufgezeigte Kollisionsrisiko weit kleiner oder gar nicht gegeben, weil beim Weiterschalten des

Revolverkopfs ein von der dritten Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug, wie z. B. eine Bohrstange, keine Bewegung durch¬ führt, wenn die dritte Werkzeugaufnahme auf der Schaltachse zentriert ist. Dieser dritten Werkzeugaufnähme könnte auch ein Antrieb für ein antreibbares Werkzeug zugeordnet sein, bevorzugt werden jedoch Ausführungsformen, bei denen die dritten Werkzeugaufnahme drehfest am Revolverkopf angeordnet, d. h. also für nicht-antreibbare Werkzeuge, wie z. B. eine Bohrstange, vorgesehen ist.

Bei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Drehmaschine, bei denen der zweiten Werkzeugaufnahme ein Antrieb zugeordnet ist, wird letztere zweckmäßigerweise als Zapfstelle für ein am Revolverkörper fest anbringbares Zusatzaggregat mit an¬ treibbarem Werkzeug ausgebildet; eine solche Ausführungsform darf nicht mit der Drehmaschine nach der DE-32 21 " 513-C ver¬ wechselt werden, denn bei dieser bekannten Drehmaschine ist das Zusatzaggregat am Revolverkörper schwenkbar angebracht, ganz abgesehen davon, daß bei dieser bekannten Drehmaschine die Zapfstelle für das Zusatzaggregat nicht an der vom Revol¬ verkopf abgewandten Seite des Revolverkörpers angeordnet ist. Bei dem Zusatzaggregat der erfindungsgemäßen Drehmaschine kann es sich insbesondere um eine Mehrkantdreh- oder Gewinde- fräs-Einrichtung handeln. Ist die erfindungsgemäße Drehma¬ schine als Gegenspindelmaschine ausgebildet, so empfiehlt es sich, die Konstruktion so zu gestalten, daß das Zusatzaggre¬ gat in zwei bezüglich der Achse der zweiten Werkzeugaufnahme um 180° versetzten Stellungen am Revolverkopf anbringbar ist, um so die Möglichkeit zu schaffen, daß mit dem Zusatzaggregat sowohl an der einen, als auch an der anderen Werkstückspindel gearbeitet werden kann.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antriebsmotor für den Antrieb eines von der zweiten Werkzeugaufnahme gehal¬ tenen Werkzeugs und/oder eines vom Revolverkopf gehaltenen Werkzeugs über mindestens eine schaltbare Kupplung mit dem Revolverkopf zum Drehen des letzteren um die Schaltachse und/oder zum Schwenken des Werkzeugrevolvers um die Y-Achse verbunden, um so mit einem einzigen Antriebsmotor sowohl den Werkzeugantrieb, als auch das Drehen bzw. Weiterschalten des Revolverkopfs um seine Schaltachse und/oder das Schwenken des Werkzeugrevolvers um die Y-Achse zu bewerkstelligen.

Grundsätzlich wäre es möglich, den Werkzeugrevolver durch seinen dem Verschwenken des Werkzeugrevolvers um die Y-Achse dienenden Antrieb an einem unerwünschten Verschwenken zu hin¬ dern, während mit einem vom Revolverkopf und/oder mit einem von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeug gearbei¬ tet wird; gerade im Hinblick auf die angestrebte hohe Präzi¬ sion in der Werkstückbearbeitung empfehlen sich jedoch Aus¬ führungsformen mit einer schaltbaren Blockiervorrichtung zur Verhinderung eines Verschwenkens des Werkzeugrevolvers um die Y-Achse, wobei eine solche Blockiervorrichtung ähnlich aufge¬ baut sein kann wie die bekannten Blockiervorrichtungen zum Verriegeln eines Revolverkopfs am Revolverkörper.

Soll der Antriebsmotor sowohl dem Antrieb eines vom Revolver¬ kopf getragenen antreibbaren Werkzeugs, als auch dem Antrieb eines von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeugs dienen, könnte man den Antriebsmotor am Revolverkörper an¬ bringen; dies ist jedoch häufig aus Platzgründen nicht zweck¬ mäßig, vor allem dann, wenn der Antriebsmotor eine verhält¬ nismäßig hohe Leistung haben soll, um ein von der zweiten

Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug mit hoher Zerspanungs¬ leistung anzutreiben. Deshalb steht bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehmaschine der An¬ triebsmotor mit einer in der Y-Achse liegenden Antriebswelle in Triebverbindung, durch die sowie über Getrieberäder die erste und die zweite Werkzeugaufnahme antreibbar sind. Dann kann der Antriebsmotor im Abstand vom Werkzeugrevolver am Werkzeugträger-Schlitten oder z. B. an denjenigen Schlitten angebaut sein, an bzw. in dem der den Werkzeugrevolver tra¬ gende Werkzeugträger-Schlitten verschiebbar geführt ist.

Aus Gründen der gewünschten hohen Zerspanungsleistung eines von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeugs empfiehlt es sich, bei erfindungsgemäßen Drehmaschinen, bei denen ein gemeinsamer Antriebsmotor dem Antrieb eines oder mehrerer vom Revolverkopf gehaltenen Werkzeuge und des von der zweiten Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeugs dient, den Antriebsstrang zwischen Antriebsmotor und Werkzeugaufnahmen so zu gestalten, daß das Übersetzungsverhältnis zwischen zweiter und erster Werkzeugaufnahme mindestens 2 beträgt und vorzugsweise größer als 2 ist.

Da bei einer erfindungsgemäßen Drehmaschine der Werkzeugre¬ volver um die Y-Achse schwenkbar ist, kann er bei einer be¬ vorzugten Ausführungsform der Drehmaschine mit einem Werk¬ zeugmagazin zusammenarbeiten, um auf diese Weise einfach einen automatischen Werkzeugwechsel vornehmen zu können. Deshalb empfiehlt es sich, die zweite Werkzeugaufnahme und, sofern vorhanden, die dritte Werkzeugaufnahme jeweils mit einer Werkzeug-Spannvorrichtung zu versehen und ein vom ersten Werkzeugträger-Schlitten anfahrbares Werkzeugmagazin vorzusehen, so daß sich der Werkzeugrevolver seine Werkzeuge

selbst vom Werkzeugmagazin abholen bzw. dort ablegen kann. Bei geeigneter Ausbildung des Werkzeugmagazins erübrigt sich dann sogar eine Werkzeuggreifeinrichtung zum Erfassen eines im Werkzeugmagazin abgelegten Werkzeugs sowie zum Einsetzen desselben in die betreffende Werkzeug-Spannvorrichtung bzw. für den umgekehrten Vorgang.

Grundsätzlich, und dies gilt für bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Drehmaschine, ist es ausreichend, wenn der Werkzeugrevolver durch Verschwenken um die Y-Achse in mehrere bestimmte und fest vorgegebene Arbeitspositionen ge¬ bracht und dann, insbesondere durch eine schaltbare Blockier¬ vorrichtung, an einem unbeabsichtigten Verschwenken um die Y-Achse gehindert werden kann. Es liegt aber auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, wenn der Werkzeugrevolver eine echte B-Achse aufweist, d. h. während eines Bearbeitungsvor¬ gangs kontinuierlich und gesteuert um die Y-Achse geschwenkt werden kann.

Bei Drehmaschinen ist es bekannt, den Antrieb und die Steue¬ rung der Werkstückspindel so zu gestalten, daß sich letztere kontinuierlich langsam und drehwinkelgesteuert drehen läßt, d. h. eine sogenannte C-Achse aufweist. Eine bevorzugte Aus- führungsform der erfindungsgemäßen Drehmaschine besitzt nun nicht nur eine solche sogenannte C-Achse, sondern auch eine äquivalente Ausrüstung (sogenannte A-Achse) für die zweite Werkzeugaufnahme, d. h. diese Ausführungsform zeichnet sich durch Steuerungseinrichtungen zum kontinuierlichen und ge¬ steuerten Drehantrieb der zweiten Werkzeugaufnahme in Abhän¬ gigkeit von einer kontinuierlichen und gesteuerten Drehung der Werkstückspindel aus. Eine solche Drehmaschine erlaubt es, durch Abwälzfräsen Zahnräder und dergleichen zu fertigen.

Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Drehma¬ schine ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie der .beigefügten zeichnerischen Darstellung einiger besonders vorteilhafter Ausführungsformen, und in der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Frontansicht einer ersten bevorzugten Ausfüh¬ rungsform der erfindungsgemäßen Drehmaschine, welche als Gegenspindelmaschine ausgebildet ist, wobei jedoch der axiale Abstand (Abstand in Richtung der Z-Achse) zwischen den beiden Spindelkästen verkürzt wurde;

Fig. 2 einen Schnitt durch diese Drehmaschine nach der Linie 2-2 in Fig. 1;

Figuren 3 - 5 drei Beispiele für den Einsatz des Werkzeugre¬ volvers der Drehmaschine nach den Figuren 1 und 2;

Fig. 6 einen Schnitt durch den Werkzeugrevolver nach der Linie 6-6 in Fig. 1, wobei jedoch eine abgewandelte Version mit einer zentralen dritten Werkzeugaufnahme am Revolverkopf dargestellt wurde;

Fig. 7 eine Draufsicht auf den in Fig. 6 dargestellten Werk¬ zeugrevolver, gesehen in Richtung des Pfeils "E" in Fig. 6, wobei die dritte Werkzeugaufnahme mit einem stangenförmigen Drehwerkzeug zum Drehen eines Innendurchmessers eines Werk¬ stücks bestückt wurde;

Fig. 8 einen Teil einer Frontansicht einer dritten Ausfüh¬ rungsform der erfindungsgemäßen Drehmaschine, welche erfin¬ dungsgemäß mit zwei Werkzeugmagazinen zum Bestücken der

zweiten bzw. dritten Werkzeugaufnahme des Werkzeugrevolvers aus- gestattet ist;

Fig. 9 eine teilweise als Schnittbild gestaltete Darstellung eines Teils des den Werkzeugrevolver tragenden Schlittensy¬ stems der Drehmaschine nach den Figuren 1 und 2;

Fig. 10 einen Schnitt durch den als Pinole gestalteten, den Werkzeugrevolver tragenden Werkzeugträger-Schlittens nach der Linie 10-10 in Fig. 9;

Fig. 11 einen Teilschnitt durch eine vierte Ausführungsform des Werkzeugrevolvers mit angebautem Zusatzaggregat, welches als Mehrkant-Dreheinrichtung ausgebildet ist, und

Fig. 11A einen Schnitt nach der Linie 11A-11A in Fig. 11.

Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Drehmaschine handelt es sich um eine sogenannte Schrägbett-Maschine mit einem Maschinenbett 10, an dem ein erster Spindelkasten 12 fest und ein zweiter Spindelkasten 14 in Richtung der Z-Achse verschiebbar angeordnet ist; hierzu ist das Maschinenbett 10 mit einer Z-Führung 16 versehen. Im Spindelkasten 12 ist eine erste Werkstückspindel 18 drehbar gelagert, welche von einem stationären Motor 20 z. B. über einen Zahnriemen 22 angetrie¬ ben wird und an ihrem einem Arbeitsraum 24 der Drehmaschine zugekehrten Ende mit einer als Spannfutter ausgebildeten Werkstück-Spannvorrichtung 26 versehen ist. Die Achse 28, um die die Werkstückspindel 18 gedreht werden kann, stellt die Drehachse der Drehmaschine dar und definiert somit die Z-Achse.

Im zweiten Spindelkasten 14 ist eine zweite Werkstückspin¬ del 30 drehbar gelagert, wobei die Achse dieser zweiten Werk¬ stückspindel mit der Drehachse 28 zusammenfällt. Am Spindel¬ kasten 14 ist ein Motor 32 angebracht, welcher die zweite Werkstückspindel 30 z. B. über einen Zahnriemen 34 antreibt. Mittel zur Verschiebung des zweiten Spindelkastens 14 in Richtung der Z-Achse wurden der Einfachheit halber nicht dar¬ gestellt. An ihrem dem Arbeitsraum 24 zugewandten Ende trägt auch die zweite Werkstückspindel 30 eine Werkstück-Spann¬ vorrichtung 36, so daß sich ein zuerst von der ersten Werk¬ stückspindel 18 gehaltenes und dabei bearbeitetes Werkstück dadurch in die zweite Werkstückspindel 30 übernehmen läßt, daß der Spindelkasten 14 gemäß Fig. 1 nach links gefahren, das Werkstück in der Werkstück-Spannvorrichtung 36 gespannt und die Spannvorrichtung 26 geöffnet wird, worauf man den Spindelkasten 14 gemäß Fig. 1 wieder nach rechts verfährt. Z. B. die erste Werkstückspindel 18 kann als Hohlspindel aus¬ gebildet sein, um in der Drehmaschine Stangenmaterial bear¬ beiten zu können, welches gemäß Fig. 1 von links zugeführt wird.

Wie am besten die Fig. 2 erkennen läßt, ist am Maschinen¬ bett 10 eine zweite Z-Führung 40 angeordnet, an der.ein Unterschlitten 42 eines als Ganzes mit 44 bezeichneten Kreuz¬ schlittensystems in Richtung der Z-Achse verschiebbar geführt ist. Antriebsmittel zum Verschieben des Unterschlittens 42 längs der Z-Führung 40 wurden nicht dargestellt. Der Unter¬ schlitten 42 trägt Führungsleisten 46, die sich in Richtung der quer zur Z-Achse verlaufenden X-Achse erstrecken und der Führung eines Oberschlittens 48 des Kreuzschlittensystems 44

dienen. Der Verschiebung des Oberschlittens 48 dient ein vom Unterschlitten 42 getragener Motor 50, welcher über einen Zahnriemen 52 eine am Unterschlitten 42 drehbar, jedoch un¬ verschiebbar gelagerte Gewindespindel 54 antreibt-; letztere läuft in einer nicht dargestellten und am Oberschlitten 48 befestigten Mutter, so daß eine Drehung der Gewindespindel 54 eine Verschiebung des Oberschlittens 48 in Richtung der X-Achse zur Folge hat.

Im Oberschlitten 48 ist ein als Pinole ausgebildeter Werk¬ zeugträger-Schlitten 56 derart gelagert, daß er sich in Rich¬ tung einer mit 58 bezeichneten Achse, welche quer zur Z- sowie zur X-Achse verläuft und infolgedessen eine Y-Achse definiert, verschieben läßt. Antriebsmittel, mit denen diese Verschiebung bewirkt wird, sind in Fig. 9 dargestellt, so daß für das Folgende auf diese Figur verwiesen wird. Am Werkzeug¬ träger-Schlitten 56 ist ein Joch 60 befestigt, welches sich mit mindestens einer Rolle 62 in mindestens einem Längs- schlitz 64, der sich in Richtung der Y-Achse 58 erstreckt, des Oberschlittens 48 abstützt und eine nicht dargestellte Mutter für eine im Oberschütten 48 drehbar, jedoch unver¬ schiebbar gelagerte Gewindespindel 66 bildet, welche mittels eines am Oberschlitten 48 befestigten Motors 68 angetrieben wird; eine Drehung der Gewindespindel 66 bewirkt also eine Längsverschiebung des Werkzeugträger-Schlittens 56 in Rich¬ tung der Y-Achse.

Anhand der Figuren 2 und 10 soll nun näher erläutert werden, welche Elemente an und im Inneren des als Pinole ausgebilde¬ ten Werkzeugträger-Schlittens 56 vorgesehen sind. Der eigent¬ liche Werkzeugträger-Schlitten besteht aus einem zylindri-

sehen Hohlkörper 70, an dessen unterem Ende eine hohle Kon¬ sole 72 befestigt ist. An dieser ist wiederum ein Antriebs¬ motor 74 befestigt, welcher über einen im Inneren der Konso¬ le 72 verlaufenden Zahnriemen 76 ein Antriebsrad 78 antreibt. Letzteres ist konzentrisch zur Y-Achse 58 angeordnet und mit einem Lager 80 in einer am Hohlkörper 70 befestigten Büch¬ se 82 drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagert. Ferner ist im Hohlkörper 70 ein hohler Schaft 84 eines noch zu erör¬ ternden Werkzeugrevolvers konzentrisch zur Y-Achse 58 drehbar und längs dieser verschiebbar gelagert, und dieser Schaft dient zusammen mit einem Lager 86 der Lagerung des einen Endes einer Antriebswelle 88, die mit dem Antriebsrad 78 mittels einer KeilVerzahnung 90 drehfest verbunden ist, wobei sich die Antriebswelle 88 jedoch axial gegenüber dem An¬ triebsrad 78 verschieben läßt. Der Revolverschaft 84 wird von einem Ringkolben 92 umfaßt, der am Revolverschaft 84 gegen eine Längsverschiebung gesichert gehalten ist und in einen kreisringförmigen, von der Büchse 82 gebildeten Zylinder¬ raum 94 hineinragt, so daß zusammen mit nicht dargestellten Druckmittelanschlüssen die Büchse 82 und der Ringkolben 92 einen doppelt wirkenden DruckmittelZylinder bilden, mit dessen Hilfe sich der Revolverschaft 84 aus einer in Fig. 10 dargestellten verriegelten Stellung gemäß Fig. 10 nach oben in eine unverriegelte Stellung verschieben sowie durch Absen¬ ken wieder verriegeln läßt. An dem gemäß Fig. 10 oberen Ende des Revolverschafts 84 ist eine von der Antriebswelle 88 durchsetzte Platte 96 befestigt, an der wiederum ein erster Zahnring 98 befestigt ist. Ein zweiter Zahnring 100 ist Be¬ standteil der Büchse 82 bzw. an dieser befestigt, und die beiden Zahnringe 98 und 100 bilden eine sogenannte HIRTH-Ver- zahnung 102, die in dem in Fig. 10 dargestellten Zustand in-

einandergreift, so daß sich der Zahnring 98 und damit die Platte 96 und der Revolverschaft 84 nicht verdrehen lassen. Wird hingegen mit Hilfe des Ringkolbens 92 der Zahnring 98 gemäß Fig. 10 nach oben vom Zahnring 100 abgehoben, ist der Revolverschaft 84 entriegelt, d. h. er kann um die Y-Achse 58 gedreht werden; gleichzeitig greifen die beiden Zahnkrän¬ ze 104 und 106 einer Kupplung 108, welche einerseits am An¬ triebsrad 78 und andererseits am Revolverschaft 84 vorgesehen sind, ineinander, so daß sich der Revolverschaft 84 durch Drehen des Antriebsrads 78 um die Y-Achse 58 drehen läßt. Da zusammen mit dem Revolverschaft 84 auch die Antriebswelle 88 in Richtung der Y-Achse 58 verschoben wird, könnte die Kon¬ struktion in Abwandlung der in Fig. 10 dargestellten Ausfüh¬ rungsform so ausgebildet werden, daß bei entriegeltem Revol¬ verschaft 84 und sich in Eingriff befindlicher Kupplung 108 die Antriebswelle 88 nicht mehr mit dem Antriebsrad 78 gekup¬ pelt ist, z. B. deshalb, weil die Keilverzahnung 90 der An¬ triebswelle 88 nicht mehr in das Antriebsrad 78 eingreift.

Wie sich aus Fig. 10 in Verbindung mit Fig. 2 ergibt, ist auf der mit dem Revolverschaft 84 fest verbundenen Platte 96 der Revolverkörper 110 eines als Ganzes mit 112 bezeichneten Werkzeugrevolvers befestigt, so daß bei einer Drehung des Revolverschafts 84 um die Y-Achse 58 der Werkzeugrevolver 112 um die Y-Achse geschwenkt wird.

Wie z. B. die Fig. 1 verdeutlicht, ist am Revolverkörper 110 ein Revolverkopf 114 um eine quer zur Y-Achse 58 verlaufende Schaltachse 116 drehbar gelagert angebracht. Wie bekannt, be¬ sitzt der Revolverkopf 114 in jeder seiner Stationen Werk¬ zeugaufnahmen für eine Bestückung mit bezüglich zur Schalt-

achse 116 radial bzw. axial ausgerichteten Werkzeugen, wobei es sich beispielsweise bei der in Fig. 1 mit 118 bezeichneten ersten Werkzeugaufnahme um eine mit einem antreibbaren Werk¬ zeug bestückbare Werkzeugaufnahme handeln soll.

Anhand der Fig. 6 soll nun der innere Aufbau des Werkzeugre¬ volvers soweit beschrieben werden, wie dies für das Verständ¬ nis der vorliegenden Erfindung erforderlich ist. In diesem Zusammenhang sei aber darauf hingewiesen, daß es bereits seit längerem Stand der Technik ist, von einem Antriebsstrang für den Antrieb von in einem Revolverkopf gehaltenen Werkzeugen den Sσhaltantrieb für den Revolverkopf, d. h. den Antrieb zum Drehen des Revolverkopfs um seine Schaltachse abzuleiten, so daß weder der Antrieb eines in einer ersten Werkzeugaufnah¬ me 118 gehaltenen Werkzeugs, noch der Schaltantrieb zum Dre¬ hen des Revolverkopfs 114 um die Schaltachse 116 im Detail erläutert werden müssen.

Im Revolverkörper 110 ist ein Lagerkörper 130 befestigt, wel¬ ches der Lagerung einer zentralen Zwischenwelle 132 dient; diese ist bei der bevorzugten Ausführungsform koaxial zur Schaltachse 116 und axial unverschiebbar gelagert und wird über ein Winkelgetriebe 134 von der Antriebswelle 88 angetrieben. Auf der Zwischenwelle 132 ist mittels einer KeilVerzahnung 136 ein Kegelrad 138 in axialer Richtung verschiebbar, jedoch gegenüber der Zwischenwelle unverdreh- bar gehalten, welches an einem auch im Revolverkopf 114 befestigten Lager 140 befestigt ist, so daß sich das Kegelrad 138 zwar im Revolverkopf 114 drehen, diesem gegenüber jedoch nicht axial verschieben läßt.

An der vom Revolverkopf 114 abgewandten Seite des Revolver¬ körpers 110 ist letzterer mit einer zweiten Werkzeugaufnahme 142 versehen, welche im Revolverkörper 110 um die Schaltachse 116 drehbar gelagert ist und in der sich mit Hilfe nicht dargestellter, jedoch üblicher Mittel z.B. ein Bohrer oder ein Fräswerkzeug festspannen läßt.

An einem Schaft 144 des Revolverkopfs 114 ist ein- diesen Schaft umfassender Ringkolben 146 unverschiebbar angeordnet, für den der Revolverkörper 110 einen ringförmigen Zylinderraum 148 bildet; dank entsprechender, jedoch nicht dargestellter Druckmittelanschlüsse bilden der Ringkolben 146 und der Zylinderraum 148 einen doppelwirkenden Druckmittelzylinder, mit dessen Hilfe sich der gegenüber dem Revolverkörper 110 um die Schaltachse 116 drehbar und in Richtung der Schaltachse verschiebbare Revolverkopf 114 in Richtung der Schaltachse 116 aus der in Fig. 6 dargestellten verriegelten (gegen Drehen gesicherten Stellung gemäß Fig. 6 nach links in eine Schaltposition vorschieben läßt, in der der Revolverkopf 114 um die Schaltachse 116 drehbar ist; außerdem läßt sich der Revolverkopf wieder in seine ver¬ riegelte Position zurückziehen, in der sich eine HIRTH- Verzahnung 150 im Eingriff befindet. Letztere wird von einem mit dem Revolverkörper 110 fest verbundenen ersten Zahnring sowie einem mit dem Revolverkopf 114 fest verbundenen zweiten Zahnring gebildet, welche in der in Fig. 6 dargestellten Position ineinandergreifen und so ein Verdrehen des Revolverkopfs 114 gegenüber dem Revolverkörper 110 verhindern.

Die Fig. 6 zeigt ferner eine Werkzeugspindel 152, welche der ersten Werkzeugaufnahme 118 (siehe Fig. 1) zugeordnet sein soll und in Fig. 6 mit einem Werkzeug 154 gekuppelt ist, mit

dem die erste Werkzeugaufnahme 118 bestückt wurde. Die Werkzeugspindel 152 wird vermittels eines Winkelgetriebes 156 von der Zwischenwelle 132 und damit von der Antriebswelle 88 angetrieben.

Soll der Revolverkopf 114 um seine Schaltachse 116 gedreht werden, um z. B. eine andere seiner Stationen in eine Ar¬ beitsposition zu bringen, wird der Revolverkopf 114 mit Hilfe des Ringkolbens 146 aus der in Fig. 6 gezeigten Position ge¬ mäß Fig. 6 nach links verschoben und auf diese Weise entrie¬ gelt. Dabei wird eine Kupplung 158 eingerückt, welche aus einer angetriebenen ersten Kupplungshälfte 158a, die auf der Zwischenwelle 132 befestigt ist, und einer zweiten Kupplungs¬ hälfte 158b besteht, die am Revolverschaft 144 befestigt ist, und infolgedessen dieselben Axialbewegungen durchführt wie der Revolverkopf 114. Bei eingerückter Kupplung 158 hat also eine Drehung der Antriebswelle 88 eine Drehung des Revolver¬ kopfs 114 um die Schaltachse 116 zur Folge.

Erfindungsgemäß ist das Winkelgetriebe 156 so dimensioniert, daß sich zwischen der Zwischenwelle 132 und damit der zweiten Werkzeugaufnahme 142 und der Werkzeugspindel 152 eine Über¬ setzung i von ca. 4:1 ergibt.

Erfindungsgemäß ist der Werkzeugrevolver mit einer dritten Werkzeugaufnahme 200 versehen, die der zweiten Werkzeugauf¬ nahme 142 gegenüberliegt und insbesondere zur Schaltachse 116 zentriert ist. Bei der dargestellten Ausführungsform befindet sich die dritte Werkzeugaufnahme am Revolverkopf 114; es ist aber ohne weiteres verständlich, daß der Werkzeugrevolver auch so ausgebildet werden könnte, daß die dritte Werkzeug-

aufnähme an einem zum Revolverkörper 110 gehörenden Bereich angeordnet ist, der vom Revolverkopf 114 ringförmig umgeben wird. Ein Spannzylinder zum Festspannen eines Werkzeugs in der dritten Werkzeugaufnahme 200 wurde der Einfachheit halber nicht dargestellt.

Bei der gezeichneten bevorzugten Ausführungsform ist die dritte Werkzeugaufnahme 200 für ein nicht-antreibbares Werk¬ zeug vorgesehen. Es liegt aber auf der Hand, daß insbesondere dann, wenn die dritte Werkzeugaufnahme 200 auf der Schaltach¬ se 116 zentriert ist, sie auch für die Aufnahme eines an¬ treibbaren Werkzeugs ausgebildet werden könnte, da dann lediglich eine Verlängerung der zentralen Zwischenwelle 132 erforderlich wäre.

Die Figuren 1 bis 4 und 8 lassen einen in die zweite Werkzeugaufnahme 142 eingesetzten Fräser 204 erkennen, während die Fig. 7 eine in die dritte Werkzeugaufnahme 200 eingesetzte Bohrstange 206 darstellt.

Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist auf der Z-Führung 16 ein Unterschlitten 210 verschiebbar geführt, welcher sich in Richtung der X-Achse erstreckende Führungen 212 besitzt, an denen ein Oberschlitten 214 geführt ist. Antriebe zum Ver¬ schieben des Unter- und des Oberschlittens 210 bzw. 214 wur¬ den, da hinlänglich bekannt, nicht dargestellt. Der Ober¬ schlitten 214 trägt einen üblichen Werkzeugrevolver 216, dessen Schaltachse 218 parallel zur Drehachse 28 verläuft und der auch mit antreibbaren Werkzeugen bestückt sein kann, um z. B. an einem von der zweiten Werkstück-Spannvorrichtung 36 gehaltenen Werkstück zu arbeiten. Ebenso wie aber mit Werk-

zeugen des Werkzeugrevolvers 216 Werkstücke an beiden Werk¬ stückspindeln 18, 30 bearbeitbar sein sollen, soll auch mit Werkzeugen des Werkzeugrevolvers 112 an beiden Werkstückspin¬ deln gearbeitet werden können, weshalb die Z-Führung 40 so lang bemessen wurde, daß sich auch der Werkzeugrevolver 112 in den Bereich der zweiten Werkstück-Spannvorrichtung 36 fah¬ ren läßt.

Anhand der Figuren 1 - 5 sollen nun einige Bearbeitungsmög¬ lichkeiten erläutert werden, welche die erfindungsgemäße Drehmaschine erlaubt.

Wie man aus Fig. 1 erkennt, kann ein von der ersten Werk¬ stück-Spannvorrichtung 26 gehaltenes Werkstück gleichzeitig mit Werkzeugen beider Werkzeugrevolver 112 und 216 bearbeitet werden. Die Fig. 3 zeigt eine Situation, in der mit Werkzeu¬ gen des ersten Werkzeugrevolvers 112 ein von der ersten Werk¬ stückspindel 18 gehaltenes Werkstück oder ein von der zweiten Werkstückspindel 30 gehaltenes Werkstück oder beide Werk¬ stücke gleichzeitig bearbeitet werden können; so wäre es z. B. möglich, Innendreharbeiten an beiden Werkstücken gleichzeitig durchzuführen, da ja der zweite Spindelkasten 14 in Richtung der Z-Achse verfahrbar ist. Die Fig. 4 zeigt den Einsatz des Fräsers 204, wobei strichpunktiert angedeutet wurde, daß dabei die Fräserachse nicht senkrecht zur Drehach¬ se 28 verlaufen muß. In Fig. 5 wurden zwei mögliche Positio¬ nen des ersten Werkzeugrevolvers 112 mit ausgezogenen bzw. strichpunktierten Linien dargestellt; in der einen Position des Werkzeugrevolvers 112 wird mit einer von diesem gehalte¬ nen Bohrstange ein von der Werkstück-Spannvorrichtung 26 ge¬ haltenes Werkstück W einem Innenbearbeitungsvorgang unterwor-

fen, während mit einem vom zweiten Werkzeugrevolver 216 ge¬ tragenen Drehwerkzeug gleichzeitig eine Außendrehbearbeitung des Werkstücks W durchgeführt wird. Nach einem Schwenken des Werkzeugrevolvers 112 um 180° um die Y-Achse 58 können die vom Revolverkopf 114 getragenen Werkzeuge an einem Werk¬ stück W' zum Einsatz gebracht werden, welches von der zweiten Werkstück-Spannvorrichtung 36 gehalten wird. Aus den Figu¬ ren 1 und 2 ergibt sich im übrigen, daß der Fräser 204 ohne weiteres mit zur Drehachse 28 paralleler Achse an einem von der zweiten Werkstück-Spannvorrichtung 36 gehaltenen Werk¬ stück derart zum Einsatz gebracht werden kann, daß sich z. B. durch Abwälzfräsen Zahnräder herstellen lassen; hierfür ist es nur erforderlich, den Fräser 204 und die zweite Werkstück¬ spindel 30 koordiniert gesteuert um die Achse 116 der zweiten Werkzeugaufnahme 136 (A-Achse) bzw. um die Drehachse 28 zu drehen (in diesem Fall ist also mindestens die zweite Werkstückspindel 30 mit einer sogenannten C-Achse, d.h. einer rotatorischen Vorschubachse versehen). Es wurde bereits erwähnt, daß es bei CNC-Drehmaschinen bekannt ist, eine Werkstückspindel um ihre Achse drehwinkelgesteuert und verhältnismäßig langsam zu drehen, um so eine als Rotations¬ vorschubachse dienende C-Achse zu erhalten. Wenn man dieselben Antriebs- und Steuerungsmittel für den Antriebs¬ motor 74 und die Zwischenwelle 132 vorsieht, erhält man für die zweite Werkzeugaufnahme 142 gleichfalls eine solche Rotationsvorschubachse (A-Achse), so daß durch eine Koordination der beiden rotatorischen Vorschubachsen bzw. durch entsprechende Interpolation in der Maschinensteuerung die Möglichkeit geschaffen wird, z. B. Zahnräder durch Abwälzfräsen herzustellen.

Die Fig. 8 zeigt eine Variante der Drehmaschine nach den Figuren 1 und 2, wobei diese Variante mit einem ersten und einem zweiten Werkzeugmagazin 230 bzw. 232 versehen ist, die beide so ausgebildet und angeordnet sind, daß sich in diesen Werkzeugmagazinen abgespeicherte Werkzeuge mit dem Werkzeug¬ revolver 112 abholen und in den Werkzeugmagazinen wieder ab¬ speichern lassen. Werkzeugmagazine, welche in ihnen abgelegte Werkzeuge so halten, daß sie sich von einem mit einer Werk¬ zeugaufnahme versehenen Werkzeugträger dem Magazin entnehmen, in dieses aber auch wieder einsetzen lassen, sind an sich be¬ kannt, so daß es nicht erforderlich ist, die Werkzeugmaga¬ zine 230 und 232 detailliert zu beschreiben. Jedes dieser beiden Werkzeugmagazine hat mehrere Werkzeugaufnahmen 230a bzw. 232a, welche in dem in Fig. 8 dargestellten Zustand eine Bohrstange 234, Fräser 236 und 238 sowie einen Bohrer 240 halten. Diese Werkzeuge lassen sich durch entsprechendes Ver¬ fahren bzw. gegebenenfalls Verschwenken des Werkzeugrevol¬ vers 112 aus den Werkzeugmagazinen abholen und dort wieder ablegen, wenn die zweite Werkzeugaufnahme 142 sowie die dritte Werkzeugaufnahme 200 jeweils mit einer Werkzeug- Spannvorrichtung versehen sind. Geeignete Werkzeug-Spann¬ vorrichtungen sind in vielfältigster Ausführung bekannt, so daß es nicht erforderlich ist, hierauf näher einzugehen.

Schließlich soll anhand der Figuren 11 und 11A noch erläutert werden, daß die zweite Werkzeugaufnahme des erfindungsgemäß gestalteten Werkzeugrevolvers als Zapfstelle für ein Zusatz¬ aggregat mit antreibbarem Werkzeug ausgebildet und verwendet werden kann. Die Fig. 11 zeigt ein solches Zusatzaggre¬ gat 250, welches am Revolverkörper 110 durch nicht näher dar-

gestellte Mittel auswechselbar derart befestigt werden kann, daß es sich z. B. in zwei, bezüglich der Schaltachse 116 um 180° gegeneinander versetzten Stellungen am Revolverkör¬ per 110 fest anbringen läßt. In Fig. 11 wurde ein als Mehr¬ kant-Dreheinrichtung ausgebildetes Zusatzaggregat darge¬ stellt. Dieses hat eine von der zweiten Werkzeugaufnahme 142 antreibbare Zapfwelle 252, welche über ein Zahnradgetrie¬ be 254 eine Werkzeugwelle 256 antreibt. Diese trägt einen Messerkopf 258, der in bekannter Weise ausgebildet ist und mit dem sich an einem Werkstück 260 in bekannter Weise mehre¬ re Flächen 262 erzeugen lassen, die bei der dargestellten Ausführungsform ' einen Sechskant-Querschnitt bilden (siehe Fig. 11A). Stellt man sich die in Fig. 11 gezeichnete Kombi¬ nation aus Werkzeugrevolver 112 und Zusatzaggregat 250 in Fig. 1 vor, so ließe sich mit dem Zusatzaggregat 250 ein von der Werkstück-Spannvorrichtung 26 gehaltenes Werkstück bear¬ beiten. Stellt man sich nun anhand der Fig. 11 vor, daß das Zusatzaggregat 250 nach Lösen seiner Befestigungsmittel um 180° um die Schaltachse 116 geschwenkt und dann wieder am Revolverkörper 110 befestigt würde, so ließe sich das Zusatz¬ aggregat 250 nach einem Schwenken des Werkzeugrevolvers 112 um 180° um die Y-Achse 58 an einem von der zweiten Werk¬ stück-Spannvorrichtung 36 gehaltenen Werkstück zum Einsatz bringen.

Aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt sich, daß die er¬ findungsgemäße Drehmaschine ohne Kollisionsprobleme ein 5-achsiges (X-, Y-, Z-, C- und B-Achse) Fräsen ermöglicht und daß bei Ausstattung dieser Drehmaschine mit einer sogenannten A-Achse und einer Wälzkoppelung in der Steuerung der CNC-Ma- schine (Interpolation der Drehbewegungen um die Werkstückach¬ se und um die Werkzeugachse) darüber hinaus z. B. Zahnräder durch Abwälzfräsen hergestellt werden können.