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Title:
LAYER MATERIAL WITH FIRE-PROOFING TREATMENT, FINISHING PANEL, METHOD FOR PRODUCING A LAYER MATERIAL AND USE OF A SEALING MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/182628
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a layer material (10) with fire-proofing treatment, which is in particular designed as a plate-shaped material, preferably for interior works and/or dry construction applications. Said layer material has a plurality of layers which are connected to one another, wherein at least one of the layers is designed as a cellulose-containing material layer, in particular a wood layer (11). The layers are permanently connected to one another by means of an adhesive layer (12). The layer material (10) is characterized in that the adhesive layer (12) and the at least one cellulose-containing material layer are designed in a fire-retardant manner. In addition, the invention relates to a finishing panel, to a method for producing a layer material (10) and to the use of a sealing material.

Inventors:
LELEU PATRICK (FR)
Application Number:
PCT/EP2017/059516
Publication Date:
October 26, 2017
Filing Date:
April 21, 2017
Export Citation:
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Assignee:
PATRICK LELEU FURNIER GMBH (DE)
International Classes:
B32B7/12; B32B21/02; B32B21/04
Domestic Patent References:
WO2015181263A12015-12-03
WO2015061905A12015-05-07
Foreign References:
EP2522503A22012-11-14
BE680195A1966-10-03
FR2943699A12010-10-01
FR2897883A12007-08-31
EP2818315A12014-12-31
US20070102238A12007-05-10
US20120118629A12012-05-17
EP3205496A12017-08-16
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
TRÄGER, Denis et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schichtmaterial mit Brandschutzausrüstung, insbesondere als plattenförmiges Material, vorzugsweise für Innenausbau- und/oder Trockenbauanwendungen, mit mehreren miteinander verbundenen Schichten, wobei wenigstens eine der Schichten als zeliulosehaltige Materialschicht ausgebildet ist, wobei die Schichten mittels wenigstens einer Kleberschicht (12) dauerhaft miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kleberschicht (12) und die wenigstens eine zeliulosehaltige Materialschicht brandhemmend ausgebildet sind.

2. Schichtmaterial nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschicht (12) auf Basis eines Polyurethanklebers gebildet ist, und/oder dass die Kleberschicht (12) als brandhemmendes Material ausgebildet ist, vorzugsweise aus wenigstens einem mit brandhemmenden Zusatzstoffen versetzten Kleber.

3. Schichtmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschicht (12) vollflächig, insbesondere flächendeckend, bezüglich der zeilulosehaltigen Schichten ausgebildet ist.

4. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kleberschicht (12) mineralische Füllstoffe zu Brandschutzzwecken beinhaltet.

5. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine zeliulosehaltige Materialschicht aus Holz oder einem Holzwerkstoff gebildet ist, vorzugsweise als Holzschicht (11 ).

6. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine, vorzugsweise jede zeliulosehaltige Materialschicht mit einem brandhemmenden und/oder flammhemmenden Imprägnierungsmittel imprägniert ist.

7. Schichtmateriai nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Imprägnierung durch eine Behandlung der zellulosehaltigen Materialschicht mit einer wässrigen Lösung des Imprägniermittels erfolgt, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur.

8. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine weitere Schicht als brand hemmende Schutzschicht (13) ausgebildet ist, wobei die brandhemmende Schicht (13) insbesondere zwischen zwei vorzugsweise imprägnierten Schichten aus zellulosehaltigem Material eingebettet ist.

9. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die brand hemmende Schutzschicht (13) aus einem Basismaterial und wenigstens einem Zusatzstoff gebildet ist, wobei die brandhemmende Schutzschicht (13) vorzugsweise ein zellulosehaltiges Material enthält und/oder wobei der Zusatzstoff der brandhemmenden Schutzschicht (13) vorzugsweise wenigstens ein Stoff aus der Gruppe der Aluminiumsilikate und Kalziumsilikate ist.

10. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die brandhemmende Schutzschicht (13) Aluminiumsilikat enthält, wobei bevorzugt der Volumenanteil des Aiuminiumsiiikats in der Schutzschicht (13) zwischen 30% und 60% beträgt, weiter bevorzugt zwischen 40% und 50% und/oder dass die brandhemmende Schutzschicht (13) Kalziumsilikat enthält, wobei bevorzugt der Volumenanteil des Kalziumsilikats in der Schutzschicht (13) zwischen 30% und 60% beträgt, weiter bevorzugt zwischen 40% und 50%.

11. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die brandhemmende Schutzschicht (13) zumindest im Wesentlichen als Mischung aus Aiuminiumsilikat, Kalziumsilikat und Zellulose ausgebildet ist, wobei vorzugsweise 40% bis 50% Aluminiumsilikat, 40% bis 50% Kalziumsilikat und etwa 10% bis 20% Zellulose vorgesehen sind.

13. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kernschicht, vorzugsweise alle Kernschichten, aus zellolusehaltigem Material gebildet ist/sind.

12. Schichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die, vorzugsweise alle miteinander verbundenen Schichten aus zellulosehaltigem Material und/oder zumindest im Wesentlichen aus Zellulose gebildet sind, wobei die Schichten vorzugsweise imprägniert sind.

13. Ausbauplatte mit Brandschutzwirkung, insbesondere für den Innenausbau und/oder Außenausbau, insbesondere für Trockenbauanwendungen, aus einem Schichtmaterial mit Brandschutzausrüstung nach einem der vorhergehenden

Ansprüche.

14. Verfahren zur Herstellung eines Schichtmaterials (10) mit Brandschutzausrüstung wobei mehrere Schichten aus zellulosehaltigem Material verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten aus zellulosehaltigen Material zunächst mit einem brandhemmenden Imprägniermittel imprägniert werden und dass die Schichten erst danach mittels brandhemmend ausgerüsteter Kleberschichten (12) miteinander zum Schichtmaterial (10) verbunden werden.

15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich Schichten, zumindest aber Kernschichten, miteinander verbunden werden, die aus zellulosehaltigem Material und/oder zumindest im Wesentlichen aus Zellulose gebildet sind, wobei die Schichten vorzugsweise imprägniert sind.

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Imprägnierung der Schichten aus Zellulose durch eine Behandlung mit einer wässrigen Lösung des Imprägniermittels erfolgt, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur.

17. Verwendung eines insbesondere schichtförmigen und/oder plattenförmigen Dichtungsmaterials als Schicht eines Schichtmaterials (10) mit Brandschutzwirkung, vorzugsweise als Zwischenschicht eines schichtförmigen Brandschutzmaterials, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei das Dichtungsmaterial vorzugsweise Erdalkali-Silikat-Fasern beinhaltet oder zumindest im Wesentlichen aus diesen gebildet ist, und/oder wobei das Dichtungsmaterial als eine der Schichten des Schichtmaterials (10) in dieses eingebettet wird und/oder wobei die Schichten mittels Kleberschichten (12) miteinander verbunden werden.

Description:
Schichtmaterial mit Brandschutzausrüstung, Ausbauplatte, Verfahren zur Herstellung eines Schichtmaterials und Verwendung eines Dichtungsmaterials

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Schichtmaterial mit Brandschutzausrüstung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Ausbauplatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtmaterials mit Brandschutzausrüstung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14. Schließlich betrifft die Erfindung eine Verwendung eines schichtförmigen oder plattenförmigen Dichtungsmaterials als Schicht eines Schichtmaterials mit Brandschutzwirkung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 17. Zum Schutz von Personen und Sachwerten ist es erforderlich, immer höheren Sicherheitsanforderungen zu entsprechen. Vor allem der Brandschutz ist ein wichtiges Thema, das bei der Gestaltung des Innen- und Außenbereichs von Gebäuden und Fahrzeugen zu beachten ist. Vor allem betrifft dies öffentlich zugängliche Innenräume von Gebäuden, aber in gleichem Maße Kabinen und Innenräume von Fahrzeugen, wie beispielweise von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Schiffen. Insgesamt sind hierdurch also vor allem der Innenausbau und/oder Außenausbau betroffen, insbesondere bei Trockenbauanwendungen. Typischerweise müssen in diesen und vergleichbaren Bereichen eingesetzte Materialien für den Brandschutz zertifiziert sein. Dabei werden je nach konkretem Einsatzzweck Tests nach unterschiedlichen Klassifikationen durchgeführt. Das wesentliche Kriterium ist praktisch immer die Maximierung der Verweildauer des Materials unter Feuer- beziehungsweise Hitzebeaufschlagung. Als Testverfahren kommen im Schiffbau beispielsweise Prüfungen nach FTP Code Teil 1 , Teil 3 oder Teil 5 in Betracht. Bei derartigen Tests sind beispielsweise Standzeiten des zu prüfenden Materials bei starker Hitze- und/oder Feuerbeaufschlagung für eine Dauer von beispielsweise 30 Minuten oder auch 60 Minuten nachzuweisen, um den Anforderungen an Bord eines Schiffes gerecht zu werden, so dass ein Einsatz zur Einhaltung der Brandschutzanforderungen erfolgen darf. Dies bedeutet zum Beispiel, dass das Material im Fall eines Kabinenbrands wenigstens die jeweils im Testverfahren vorgeschriebenen Zeiten überdauern kann, ohne dass es zu einem partiellen oder strukturellen Zusammenbruch der Platte kommt oder auch nur ein Durchtreten des Brandes oder erhöhter Temperatur auf die andere Seite der Platte kommen kann. Auch die einzelnen Bestandteile der zu prüfenden Materialien müssen im Rahmen der Testverfahren entsprechenden Teil Prüfungen unterzogen werden, um insgesamt die Testanforderungen zu erfüllen.

Für den Aufbau von Wänden und Wandverkleidungen insbesondere in den oben genannten Anwendungsbereichen werden typischerweise plattenförmige Materialien in Form sogenannter Ausbauplatten oder Innenausbauplatten eingesetzt. Basismaterial sind dabei zumeist zellulosehaltige Werkstoffe, vor allem Holzwerkstoffe, um den ästhetischen Anforderungen gerecht zu werden. Es handelt sich typischerweise um Schichtmaterialien aus Holzwerkstoffen, wie beispielsweise Spanplatten oder Tischlerplatten, bei denen die einzelnen Schichten aus Holzwerkstoff miteinander durch Kleberschichten verbunden sind. Holzwerkstoffe sind aber grundsätzlich brennbar und weisen daher eher schlechte Brandschutzeigenschaften auf. Um dennoch die geltenden und stetig steigenden Brandschutzanforderungen zu erfüllen, sind derartige Schichtmaterialien, insbesondere in Form von Ausbauplatten, in geeigneter Weise mit einer Brandschutzausrüstung zu versehen.

Aus dem Stand der Technik sind hierzu insbesondere Schichtmaterialien auf Basis von Metall- oder Holzwerkstoffen bekannt, die entsprechenden Brandschiutz aufweisen. Sie können dazu eingearbeitete oder zusätzlich verbaute Schichten aus Metall zur Sicherstellung des Brandschutzes aufweisen. Auch Materialien wie Blähglas sind denkbar. Damit kann eine hinreichende lange Stabilität des Materials insgesamt gegenüber Einwirkungen von Feuer und/oder Hitze erreicht werden, ohne zu große Abstriche bei der ästhetischen Qualität und in Bezug auf das Gewicht machen zu müssen. Nachteilig an derartigen und vergleichbaren Materialien ist aber, dass vor allem Kompositmaterialien oder andere Kombinationen aus verschiedenen Werkstoffen, beispielsweise aus Holzwerkstoff und Metall, erhebliche Schwierigkeiten bei Verarbeitung und Entsorgung hervorrufen. Unter anderem sind für jedes Material, wie insbesondere Holz und Metall, geeignete Maschinen erforderlich, wie beispielsweise entsprechende Sägen oder andere Trennmaschinen. Außerdem führen eventuelle Mischungen verschiedener Späne zum Beispie! in Absauganlagen, wie Holz- und Metallspäne, zu erheblichem Aufwand bei Handhabung und Entsorgung. Ausgehend davon liegt der Erfindung damit die Aufgabe zugrunde, ein Schichtmaterial zu schaffen, das die vorstehend genannten Nachteile beseitigt. Insbesondere soll die Brandschutzausrüstung ohne metallische Werkstoffe erreicht werden. Diese Aufgabe wird durch ein Schichtmaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Es handelt sich um ein Brandschutzmaterial auf Basis zellulosehaltiger Materialien. Demnach ist die wenigstens eine Kleberschicht brand hemmend ausgebildet. Die wenigstens eine Kleberschicht dient dabei zur Verbindung der einzelnen Schichten des Schichtmaterials miteinander. Außerdem ist das zellulosehaltige Material brandhemmend ausgerüstet. Durch die zellulosehaltigen Schichten und die dazwischen angeordneten Kleberschichten wird ein gegenüber dem Stand der Technik erhöhter Brandschutz ohne metallische Zwischenschichten erreicht. Die wenigstens eine Kleberschicht ist vorzugsweise auf Basis eines Polyurethanklebers gebildet. Derartige Kleber weisen hohe Festigkeiten bei gleichzeitig guter Temperaturbeständigkeit auf. Außerdem lassen sich derartige Kleber gut im vorgeschlagenen Schichtsystem als Kleberschicht verarbeiten. Die wenigstens eine Kleberschicht ist vorzugsweise als brand hemmendes Material ausgebildet. Besonders bevorzugt wird die Kleberschicht zumindest im Wesentlichen aus wenigstens einem mit brandhemmenden Zusatzstoffen versetzten Kleber gebildet. Es kann hierzu insbesondere ein brandhemmender Kleber verwendet werden, der für diesen Zweck hergestellt oder angemischt werden muss. Es können auch unterschiedliche Kleberschichten vorgesehen sein, beispielsweise in Kombination miteinander oder auch in Abhängigkeit von unterschiedlichen Materialeigenschaften der einzelnen Schichten.

Die wenigstens eine Kleberschicht ist vorzugsweise vollflächig, insbesondere flächendeckend, bezüglich der zellulosehaltigen Schichten ausgebildet. Demnach erstreckt sich die Kleberschicht vorzugsweise über das gesamte Schichtmaterial, insbesondere ohne Unterbrechungen oder Lücken. Durch eine vollständige Erstreckung beziehungsweise Überdeckung des Schichtmaterials wird erreicht, dass nicht nur eine stabile Verklebung der Schichten erfolgt, sondern auch die brandhemmenden Eigenschaften der Kleberschicht vollflächig zum Tragen kommen. Dies unterscheidet sich grundlegend vom Stand der Technik. Dort wird der jeweilige Kleber, wie beispielsweise ein Leim, lediglich bereichsweise, zum Beispiel in Punkt- oder Streifenform, auf die zu verbindenden Schichten aufgetragen, so dass diese hinreichend fest miteinander verbunden werden. Eine vollflächige Beschichtung ist im Stand der Technik schon aus Kostengründen nicht vorgesehen. In der hier beschriebenen bevorzugten Ausführung der Erfindung trägt der Kleber aber in Form einer vollflächigen brandhemmenden Kleberschicht entscheidend zum Brandschutz bei. Lücken in der Klebeschicht würden dabei den Brandschutz reduzieren. Vorzugsweise beinhaltet die wenigstens eine Kleberschicht mineralische Füllstoffe. Die Zugabe mineralischer Füllstoffe sorgt für eine Verbesserung der Brandschutzeigenschaften des wenigstens einen Klebers beziehungsweise der wenigstens einen Kleberschicht. Dies wirkt auf das gesamte Schichtmaterial zurück.

Insbesondere ist die wenigstens eine zellulosehaltige Materialschicht aus Holz oder einem Holzwerkstoff gebildet. Damit werden die ästhetischen Ansprüche gewahrt, die Holzwerkstoffe üblicherweise bieten. Gleichzeitig wird gegenüber metallischen Werkstoffen für eine Gewichtsreduktion gesorgt. Schließlich bietet der Verzicht auf metallische Werkstoffe erhebliche Vorteile bei der Verarbeitung, nämlich insbesondere im Hinblick auf Werkzeuge und Entsorgung.

Die wenigstens eine, vorzugsweise jede zeiluiosehaitige Materialschicht ist zur Verbesserung beziehungsweise zum Erreichen der Brandschutzausrüstung insbesondere mit einem brandhemmenden und/oder flammhemmenden Imprägnierungsmittel imprägniert. Eine Imprägnierung sorgt für eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Imprägnierungsmittels im Material ausgehend von der Oberfläche. Damit kann ein homogener Brandschutz erreicht werden. Bei dem Imprägnierungsmittel handelt es sich vorzugsweise um ein Brandschutzmittel, das auf Basis von Ammoniumsalzen starker Säuren und/oder von Säureamiden gebildet ist. Diese Inhaltsstoffe sorgen insbesondere für die erfindungsgemäße Brandhemmung. Ein derartiges Imprägniermittel muss für diese Zwecke hergestellt werden. Gegebenenfalls kann dieses Brandschutzmittel auch dem oben beschriebenen Kleber zugesetzt sein.

Die Imprägnierung erfolgt vorzugsweise durch eine Behandlung der zellulosehaltigen Materialschicht mit einer wässrigen Lösung des Imprägniermittels. Weiter bevorzugt wird die Imprägnierung bei erhöhter Temperatur vollzogen. Insbesondere wird die Temperatur auf etwa 30°C bis 100°C erhöht, weiter bevorzugt auf wenigstens 40°C bis hin zu etwa 70°C bis 80°C. Dies sorgt für eine besonders gute Aufnahme des Imprägnierungsmittels durch das zeiluiosehaitige Material. Vorzugsweise kann dadurch das Imprägnierungsmittel in die Zellen der Zellulose eingebracht werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung ist wenigstens eine weitere Schicht als brandhemmende Schutzschicht ausgebildet ist. Die brandhemmende Schicht ist dabei insbesondere zwischen zwei Schichten aus zeliulosehaltigem Material eingebettet. Die brandhemmende Schutzschicht weist dazu spezielle brandhemmende Eigenschaften auf. Hierdurch können die Brandschutzeigenschaften des derart ausgebildeten Schichtmaterials weiter verbessert werden. Gegebenenfalls kann diese Schutzschicht zusätzlich noch mit dem oben beschriebenen brand hemmenden Imprägniermittel behandelt sein. Weiter bevorzugt ist die brandhemmende Schutzschicht aus einem Basismateria! und wenigstens einem Zusatzstoff gebildet. Die brandhemmende Schutzschicht enthält vorzugsweise ein zellulosehaitiges Material, insbesondere als oder im Basismaterial. Der Zusatzstoff der brandhemmenden Schutzschicht ist vorzugsweise wenigstens ein Stoff aus der Gruppe der Aluminiumsilikate und Kalziumsilikate. Durch diese Ausbildung können besonders gute Brandschutzeigenschaften erzielt werden.

Insbesondere enthält die brandhemmende Schutzschicht des Schichtmaterials Aluminiumsilikat. Der Volumenanteil des Aluminiumsilikats in der Schutzschicht beträgt bevorzugt zwischen 30% und 60%, weiter bevorzugt zwischen 40% und 50%. Die brandhemmende Schutzschicht enthält insbesondere Kalziumsilikat. Der Volumenanteil des Kalziumsilikats in der Schutzschicht beträgt bevorzugt zwischen 30% und 60%, weiter bevorzugt zwischen 40% und 50%. Diese Materialien sind jeweils für sich genommen und auch in Kombination geeignet, die Brandschutzeigenschaften der Schutzschicht zu verbessern.

Die brandhemmende Schutzschicht ist besonderes bevorzugt zumindest im Wesentlichen als Mischung aus Aluminiumsilikat, Kalziumsiiikat und Zellulose ausgebildet. Es sind dabei vorzugsweise 40% bis 50% Aluminiumsilikat, 40% bis 50% Kalziumsilikat und etwa 10% bis 20% Zellulose vorgesehen. Diese Anteile haben sich als besonders geeignete Zusammenstellung zur Brandschutzausrüstung herausgestellt. Wenigstens eine Kernschicht, vorzugsweise alle Kernschichten, ist/sind aus zellolusehaltigem Material gebildet. Als Kernschicht werden die im Innern der Platte angeordneten Schichten bezeichnet. Diese sorgen für die Sicherstellung von Stabilität und/oder Brandschutzsicherheit des Materials. Aus dem Stand der Technik sind lediglich metallische oder auf Blähglas basierende Kemschichten bekannt. Auf Zellulose basierende brandhemmende Materialien erreichen die erfindungsgemäßen Vorteile der einfachen Verarbeitung wie auch der verbesserten Wiederverwertbarkeit.

Vorzugsweise sind die, vorzugsweise alle miteinander verbundenen Schichten aus zellulosehaltigem Material und/oder zumindest im Wesentlichen aus Zellulose gebildet sind. Weiter vorzugsweise sind die Schichten imprägniert. Damit kann im Idealfall erreicht werden, dass ein praktisch vollständig aus Zellulose, Kleber und Imprägniermittel gebildetes Schichtmaterial für Brandschutzzwecke zur Verfügung gestellt wird. Es kann entsprechend der geltenden Brandschutzbestimmungen wie zum Beispiel nach IMO FTP 2010/2013 verwendet werden. So wird insbesondere die Verarbeitung wie auch die Wiederverwertung erheblich erleichtert.

Die eingangs geschilderte Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Ausbauplatte mit Brandschutzwirkung mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Die Ausbauplatte ist dabei insbesondere basierend auf einem Schichtmaterial mit Brandschutzausrüstung nach gemäß obigen Beschreibungen ausgebildet. Die Ausbauplatte bietet damit die jeweils beschriebenen erfindungsgemäßen Vorteile. Die Ausbauplatte ist vorzugsweise für den Innenausbau und/oder Außenausbau, insbesondere im Trockenbau, vorgesehen, beispielsweise für die Ausrüstung und den Ausbau von Fahrzeugen und/oder Gebäuden. Sie kann dabei im typischen rechteckigen Format zur einfachen Verlegung der Ausbauplatten vorgesehen sein. Auch sind entsprechende Stoßfugen, Nut- und Federsysteme und/oder andere Verbindungselemente denkbar.

Die eingangs beschriebene Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtmaterials mit Brandschutzausrüstung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 14. Dabei werden für das Schichtmaterial mehrere Schichten aus zellulosehaltigem Material verwendet. Das Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Schichten aus zellulosehaltigen Material zunächst mit einem brandhemmenden Imprägniermittel imprägniert werden und dass die Schichten erst danach mittels brandhemmend ausgerüsteter Kleberschichten miteinander zum Schichtmaterial verbunden werden. So wird eine Imprägnierung jeder Schicht ermöglicht. Die Imprägnierung der einzelnen Schichten erfolgt vorzugsweise vollständig das gesamte Material durchdringend. Durch die Verbindung der Schichten mittels des brand hemmenden Klebers wird eine nahezu vollständige Brandhemmung im gesamten Schichtmaterial erreicht. Diese Vorteile des Herstellungsverfahrens sorgen bei entsprechender Anwendung auch für die Brandschutzwirkung des oben beschriebenen Schichtmaterials. Vorzugsweise sind ausschließlich Schichten miteinander verbunden, die aus zellulosehaltigem Material und/oder zumindest im Wesentlichen aus Zellulose gebildet sind. Zumindest sind aber die oder alle Kernschichten aus zellulosehaltig oder aus Zellulose. Die Schichten können vorzugsweise imprägniert sein. Indem zumindest die Kernschichten des Materials, insbesondere aber alle miteinander verbundenen Schichten aus Zellulose gebildet sind, werden die Vorteile der einfachen Verarbeitung und guten Wiederverwertbarkeit erreicht bei gleichzeitig guter Brandschutzwirkung.

Das Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Imprägnierung der Schichten aus Zellulose durch eine Behandlung mit einer wässrigen Lösung des Imprägniermittels erfolgt. Vorzugsweise erfolgt die Imprägnierung bei erhöhter Temperatur, insbesondere in den weiter oben beschriebenen Temperaturbereichen. Durch die einzelnen Behandlungsschritte wird jeweils erreicht, dass das Imprägniermittel in die Zellen des zellulosehaltigen Schichtmaterials eindringen kann. Das Wasser dient dabei als Transportmittel. Es kann nach der Anwendung unter Zurückbleiben des eigentlichen Imprägniermittels wieder aus den Zellen heraustrocknen.

Schließlich wird die Aufgabe auch gelöst durch eine Verwendung eines schichtförmigen oder plattenförmigen Dichtungsmaterials als eine der Schichten eines Schichtmaterials mit Brandschutzwirkung. Dieses Dichtungsmaterial ist vorzugsweise als Zwischenschicht eines schichtförmigen Brandschutzmaterials vorgesehen, insbesondere nach den obigen Beschreibungen. Es dient dabei vorzugsweise als brandhemmende Schutzschicht. Das Dichtungsmaterial wird dabei vorzugsweise als eine der Schichten des Schichtmaterials in dieses eingebettet, wobei die einzelnen Schichten mittels Kleberschichten miteinander verbunden werden. Bei dem beschriebenen Dichtungsmaterial wird üblicherweise zur Abdichtung dünner Spalte gegen Druckbeanspruchung eingesetzt. Dabei können auch thermische Belastungen auf die Seitenkante auftreten, jedoch nicht auf die Fläche des Materials. Demgegenüber ist das hier als brandhemmende Schutzschicht eingesetzte Dichtungsmateriai einer flächigen thermischen Beanspruchung ausgesetzt. Es dient als Barriere für Hitze- beziehungsweise Feuerbeanspruchung und verbessert so die thermische Belastbarkeit des Schichtmaterials erheblich. Weiter bevorzugt ist die brandhemmende Schutzschicht aus einem Basismaterial und wenigstens einem Zusatzstoff gebildet. Die brandhemmende Schutzschicht enthält vorzugsweise ein zellulosehaltiges Material, insbesondere als oder im Basismaterial. Der Zusatzstoff der brandhemmenden Schutzschicht ist vorzugsweise wenigstens ein Stoff aus der Gruppe der Aluminiumsilikate und Kalziumsilikate. Durch diese Ausbildung können besonders gute Brandschutzeigenschaften erzielt werden. Die brandhemmende Schutzschicht ist vorzugsweise den obigen Beschreibungen entsprechend ausgebildet.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Figur der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt:

Fig. 1 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Schichtmaterials.

Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine Anordnung einer Reihe von Schichten eines erfindungsgemäßen Schichtmaterials 10. Die einzelnen Schichten sind dazu voneinander beabstandet dargestellt, so dass die Reihenfolge gut erkennbar ist. Zu Fertigstellung des Schichtmateriais werden die Schichten dann aufeinander platziert und miteinander durch Kleben verbunden.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Reihe zellulosehaltiger Schichten jeweils als Holzschichten 11 ausgebildet. Zwischen jeweils zwei dieser Holzschichten 11 ist jeweils eine Kieberschicht 12 vorgesehen. Die Schichten 11 sind mittels dieser Kleberschichten 12 miteinander verbunden. Damit wird durch Zusammensetzen der Schichten 11 , 12 ein Stapel der Holzschichten 11 als Schichtmaterial 10 gebildet.

Diese Schichtmaterial 10 ist aufgrund der schichtweise vorgenommenen Imprägnierung der Holzschichten 11 und der zusätzlichen Brandschutzausrüstung der Kleberschichten 12 erheblich besser gegen Brandeinwirkungen ausgerüstet als herkömmliche Materialien.

Außerdem sind im gezeigten Ausführungsbeispiel noch zwei brandhemmende Schutzschichten 13. Diese dienen dazu, die Brandschutzeigenschaften des Schichtmaterials 10 noch weiter zu verbessern. Dazu sind die brandhemmenden Schutzschichten 13 zwischen zwei der Holzschichten 11 angeordnet. Diese Schutzschichten 13 sind mittels jeweils einer der Kleberschichten 12 mit den benachbarten Hoizschichten 11 verbunden. Die Kleberschichten 12 verbinden also jeweils zwei der Holzschichten 11 miteinander.

Durch Einbettung in das Schichtmaterial 10 sorgen die brandhemmenden Schutzschichten 13 dafür, dass das erfindungsgemäße Schichtmaterial 10 gegenüber einfachen Schichtmaterialien 10 aus unbehandelten Hoizschichten 11 erheblich verbesserte Brandschutzeigenschaften aufweist.

Demnach liegt die Verweildauer des erfindungsgemäßen Schichtmaterials 10 mit brandhemmenden Schutzschichten 13 unter Hitze- beziehungsweise Feuerbeaufschlagung im Rahmen entsprechender Zertifizierungstests erheblich über der Zeit einfacher bekannter Schichtmaterialien 10.

Aus dem beschriebenen Schichtmaterial 10 kann eine hier nicht gezeigte Ausbauplatte hergestellt werden. Diese Platte besteht aus dem Schichtsystem und eignet sich insbesondere für den Innenausbau und/oder Außenausbau beziehungsweise für Trockenbauanwendungen. Es lassen sich damit folglich sowohl Räume auskleiden, insbesondere im Bereich der Wände, der Decke und des Bodens, als auch Wandkonstruktionen und ähnliches erstellen.

Die Ausbauplatte kann dazu in üblicher Weise als rechteckige Platte bereitgestellt werden. Es können aber je nach Einsatzgebiet auch andere Plattenformen vorgesehen sein, beispielsweise quadratische, polygonale, runde Platten oder auch Kombinationen daraus. Mehrere Platten lassen sich dann auf einfache Weise zusammensetzen, indem beispielsweise gerade Seitenkanten auf Stoß aneinander gesetzt werden. Somit können auch größere Flächen durch Kombination mehrerer Platten abgedeckt werden. Somit können beim Innenausbau größere Flächen mit entsprechendem Brandschutz versehen werden.

Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schichtmaterials 10 wird im Folgenden beschrieben: Zunächst werden die einzelnen Holzschichten 11 imprägniert. Hierzu werden diese mit einer wässrigen Lösung des brandhemmenden Imprägniermitteis behandelt. Dies kann insbesondere durch Tauchimprägnierung erfolgen. Eine Druck- beziehungsweise Vakuumimprägnierung kann auch erfolgen.

Die Holzschichten 11 werden dann miteinander verklebt. Dies erfolgt durch Ausbildung von Kieberschichten 12 zwischen den einzelnen Holzschichten 11 , indem ein entsprechender Kleber auf die Holzschichten 11 aufgebracht wird. Dieser Kleber ist mit einer Brandschutzausrüstung versehen, also mit entsprechenden brandhemmenden Zusatzstoffen versetzt.

Die Kleberschichten 12 sind flächendeckend ausgebildet, erstrecken sich also über die gesamte Flächenerstreckung des Schichtmaterials 10. Somit wird auch eine flächendeckende Brandschutzwirkung durch die Kleberschichten 12 erreicht. Somit tragen die Kleberschichten 12 in erfindungsgemäßer Weise zum Brandschutz des gesamten Schichtsystems 10 bei, indem deren Brandschutzwirkung mit derjenigen der imprägnierten Hoizschichten 11 kombiniert wird. Durch Vermeidung von Unterbrechungen oder Löchern in der brandhemmenden Kleberschicht 12 werden Schwachstellen in der Brandschutzausrüstung des Schichtsystems 10 vermieden.

Die hier beschriebenen brandhemmenden Schutzschichten 13 oder Zwischenschichten tragen ebenfalls zur Brandschutzwirkung bei. Hierzu werden sie als zusätzliche Schichten in das Schichtsystem 10 integriert, also mittels Kleberschichten 12 zwischen Holzschichten 11 eingebracht. Auch die brandhemmenden Schutzschichten 13 sind als flächendeckende Schichten vorgesehen. So sorgen sie für eine flächenbezogen geschlossene Brandschutzwirkung.

Die als brandhemmende Schutzschichten 13 verwendeten Materialien können auch losgelöst vom hier beschriebenen Schichtsystem 10 als brandhemmende Schicht eingesetzt werden. Die brandhemmenden Eigenschaften können zur Beschichtung anderer Materialien und damit zur Verbesserung des Brandschutzes dienen. Die Materialien, insbesondere das oben beschrieben Schichtsystem 10 beziehungsweise eine daraus hergesteifte Ausbauplatte, erfüllen vorzugsweise die Anforderungen der entsprechenden Brandschutznormen. Insbesondere sind hier, wie oben beschrieben, der Passenger Yacht Code ("PYC") oder auch der IMO FTP Code 2010 beziehungsweise 2013 zu nennen, denen sich die Materialien in Bezug auf den Brandschutz zu unterziehen haben. Die hier in der Anmeldung beschriebenen, erfindungsgemäßen Materialien sind dabei grundsätzlich geeignet, in entsprechender Ausführung und Zusammenstellung diese Normen zu erfüllen. Beispielsweise sind die Eignung nach IMO FTP Code Part 1, 2, 3 und 5 wie auch die EG-Schiffsausrüstungsrichtlinie MED zu nennen. Eine Sicherstellung der Eignung der Einzelkomponenten wird insbesondere durch geeignete Imprägnierung ermöglicht. Insbesondere können beziehungsweise müssen die eingesetzten Schichten beziehungsweise Bestandteile des Schichtmaterials eine Prüfung nach IMO FTP Code Part 1 oder weiteren Normen bestehen.

Die vorstehenden Ausführungen sind jeweils so zu verstehen, dass jeweils auch verschiedene Schichten und Materialien miteinander kombiniert werden können. Insbesondere können mehrere gegebenenfalls verschiedene Kleberschichten übereinander angeordnet werden. Auch sind Mischungen unterschiedlicher Kleber denkbar.

Bezugszeichenliste

10 Schichtmaterial

11 Holzschicht

12 Kfeberschicht

13 Schutzschicht