Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
LEATHER WITH A NUBUCK-LIKE SURFACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/138478
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a type of leather (1) provided with a thin plastic layer (2) on the surface thereof. According to the invention, said plastic layer (2) has a thickness of less than 0.09 mm and consists of a mixture of organic polymers having elastomer properties and inorganic polymers having elastomer-type properties. The plastic layer is provided with hollow microspheres, some of which, together with a sheathing consisting of the plastic layer, form a raised part therein, very fine leather fibres protruding from the leather surface projecting from the plastic layer between said hollow microspheres. The density of the plastic layer (2) is below 0.75 g/ cm≈, and the Shore hardness amounts to less than 58 Shore A.

Inventors:
SCHAEFER PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/IB2007/001849
Publication Date:
March 06, 2008
Filing Date:
May 08, 2007
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SCHAEFER PHILIPP (DE)
International Classes:
C09D175/06; C14C11/00
Foreign References:
US6177198B12001-01-23
DE10217056A12003-11-13
DE10218076A12003-11-20
Attorney, Agent or Firm:
WILDHACK, Helmut et al. (Wien, AT)
Download PDF:
Claims:

Ansprüche: 1

1. Leder, auf dessen Oberfläche eine organische Polymere mit elastomeren Eigenschaften enthaltende Kunststoffschicht (2) vorgesehen ist, in welcher Mikrohohlkugeln (3) enthalten sind, welche teilweise von der Kunststoffschicht ummantelt sind und zusammen mit ihrer Ummantelung Erhöhungen in der Kunststoffschicht (2) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Stärke von weniger als 0,09 mm aufweisende Kunststoffschicht (2) aus einer Mischung aus organischen Polymeren mit elastomeren Eigenschaften und aus anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften besteht und eine Dichte unter 0,75 g/cm 3 und eine Shorehärte von weniger als 58 Shore A aufweist, und dass feinste, von der Lederoberfläche abstehende Lederfasem in die Kunststoffschicht hineinragen und einige davon zwischen den von den ummantelten Mikrohohlkugeln (3) gebildeten Erhöhungen aus der Kunststoffschicht (2) herausragen, so dass sich ein nubukähnliches Aussehen ergibt. 5

2. Leder nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) eine Dichte unter 0,65 g/cm 3 aufweist.

3. Leder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die O Kunststoffschicht (2) eine Shorehärte von weniger als 48 Shore A aufweist.

4. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Polymere überwiegend aus elastomeren vernetzten Polyurethanen, vorzugsweise auf Polycarbonbasis, bestehen oder polycarbonathaltige Polyurethane 5 enthalten.

5. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Polymere aus weichen Polyurethanmischungen bestehen und Polyacrylat Q enthalten.

6. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen Polymere aus von Dispersionen gebildeten Polysiloxanen bestehen.

5 7. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen Polymere aus Silikonkautschuk bestehen.

8. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die

Kunststoffschicht (2) mindestens 80 Gew.-% bis maximal 95 Gew.-% organischen Kunststoff und mindestens 5 Gew.-% bis maximal 20 Gew.-% anorganischen Kunststoff enthält.

9. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) Pigmente enthält.

10. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle der Mikrohohlkugeln (3) aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus Polyvinylidenchlorid-Copolymerisat besteht.

11. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrohohlkugeln (3) im Inneren ein Gas, vorzugsweise Isobutan, enthalten.

12. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrohohlkugeln (3) zusammen mit ihrer dünnen Ummantelung einen Außendurchmessern zwischen 18 μm und 65 μm, vorzugsweise zwischen 18 μm und 28 μm, aufweisen.

13. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) eine Stärke zwischen 0,05 mm und 0,09 mm aufweist.

14. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) durchgehende Kapillaren aufweist.

15. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung der Mikrohohlkugeln farbig transparent ist.

16. . Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung der Mikrohohlkugeln im oberen Bereich durch Bügeln geglättet ist.

17. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) mit einem Prägemuster versehen ist.

18. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es einem MiII- bzw. Tampelvorgang unterworfen ist.

19. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Kunststoffschicht (2) eine Imprägnierung aus Silikonöl aufweist.

20. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das geschliffene Leder ein(e) vor Aufbringung der Kunststoffschicht (2) bzw. unterhalb der Kunststoffschicht (2) ausgebildete(s) Prägemuster bzw. Prägung aufweist.

Description:

Leder, dessen Oberfläche ein nubukähnliches Aussehen aufweist 1

Die Erfindung betrifft ein Leder, auf dessen Oberfläche eine Kunststoffschicht vorgesehen ist, die ein nubukähnliches Aussehen aufweist.

Echte Nubukleder sind Leder, deren Narbenseite mit Schleifpapier angeraut bzw.

5 angeschliffen sind. Derartige Nubukleder sind in einem breiten Temperaturbereich griffsympathisch, fühlen sich somit bei kalten Temperaturen nicht kalt und bei warmen

Temperaturen nicht warm an, sodass beispielsweise bei Verwendung derartiger Leder für

Autositze keine Sitzheizung erforderlich ist, und verkörpern ein Höchstmaß an Komfort und

ästhetik. Der große Nachteil solcher Nubukleder besteht jedoch darin, dass ihr schönes 10 ästhetisches Aussehen nur von kurzer Dauer ist, weil die Lederoberfläche rasch verschmutzt und insbesondere bei einem Einwirken von Körperausdünstungen, Cremen od. dgl. nach kurzer Zeit speckig wird, was auch eine Farbänderung an der Oberfläche hervorruft. So werden beispielsweise aus Nubukleder bestehende Kopfstützen in

15 Kraftfahrzeugsitzen im Haarkontaktbereich nach wenigen Tagen unansehnlich. Außerdem ist die Lichtechtheit und die Farbabriebfestigkeit, insbesondere bei Nässe, schlecht. Diese Nachteile überwiegen die Vorteile von echtem Nubukledern, sodass diese trotz des hohen Komforts bei Kraftfahrzeugsitzen fast nicht eingesetzt werden, und auch im Polstermöbelbereich kaum verwendet werden, obwohl dort reduzierte Anforderungen an

20 Farbabrieb und Alterung gestellt werden.

Man hat bereits vorgeschlagen, die Oberfläche eines Nubukleders mit Fluorverbindungen enthaltenden Lösungen oder Emulsionen hydrophob auszurüsten, um die Verschmutzung zu reduzieren. Dieser hydrophob wirkende Effekt hält jedoch nicht lange und ist bei Verschmutzung beispielsweise durch Emulgatoren enthaltende Cremen

25 oder durch Alkohol unwirksam. Auch die Lichtechtheit und Farbabriebfestigkeit werden durch die Verwendung dieser Mittel nicht nennenswert verbessert. Das gleiche trifft zu, wenn die Oberfläche eines Nubukleders mit Silikonlösungen oder Silikonemulsionen oder mit Wachslösungen oder -emulsionen hydrophob gemacht wird. In der Praxis wird durch

Verwendung dieser Mittel das Speckigwerden sogar begünstigt, o U

Es ist auch bekannt, Narbenleder mit einer geschäumten Polymerbeschichtung zu versehen, die nach ihrer Verfestigung geschliffen wird, um ein nubukähnliches Aussehen zu erlangen. Durch eine solche vollflächige dicke Beschichtung wird jedoch das Leder hart und steif und verliert seine Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, und das Aussehen wird 35 rau und matt. Außerdem wird der Griff eines solchen Leders unsympathisch und ist weit von einem Nubukgriff entfernt.

Weiters ist es bekannt, Narbenleder mit einer verfestigten Kunststoffdispersion zu beschichten, welche Kompaktteilchen enthält, die beim Heißprägen expandieren und eine

matte, raue Oberfläche erzeugen. Auch diese Leder verlieren ihre vorher vorhandene Weichheit sowie ihre Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, und greifen sich nicht wie Nubukleder, sondern wie beschichtetes Leder an. Alle diese Varianten haben sich wegen der erwähnten Nachteile nicht durchgesetzt.

Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Leder, auf dessen Oberfläche eine organische Polymere mit elastomeren Eigenschaften enthaltende Kunststoffschicht vorgesehen ist, in welcher Mikrohohlkugeln enthalten sind, welche teilweise von der Kunststoffschicht ummantelt sind, zu schaffen, bei welchem die positiven nubuktypischen Eigenschaften, wie niedrige Dichte der Oberfläche, hohe Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, sympathischer Griff und ästhetisches Aussehen erhalten bleiben, und das, wenn seine Oberfläche Feuchtigkeit aufgenommen hat, sich innerhalb kürzester Zeit wieder angenehm, warm und trocken anfühlt, so dass es die Anforderungen der Polstermöbelindustrie und vor allem auch der Fahrzeugindustrie für Innenausstattungen erfüllt. Außerdem soll ein Leder geschaffen werden, das als echtes Leder bezeichnet werden kann, was nicht der Fall ist, wenn es mit einer Zurichtung versehen ist, die stellenweise eine Dicke von 15 mm überschreitet.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die eine Stärke von weniger als 0,09 mm aufweisende Kunststoffschicht aus einer Mischung aus organischen Polymeren mit elastomeren Eigenschaften und aus anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften besteht und eine Dichte unter 0,75 g/cm 3 , vorzugsweise unter 0,65 g/cm 3 , und eine Shorehärte von weniger als 58 Shore A, vorzugsweise von weniger als 48 Shore A aufweist, und dass feinste, von der Lederoberfläche abstehende Lederfasern in die Kunststoffschicht hineinragen und einige davon zwischen den von den ummantelten Mikrohohlkugeln gebildeten Erhöhungen aus der Kunststoffschicht herausragen, so dass sich ein nubukähnliches Aussehen ergibt.

Ausgegangen wird hierbei vorzugsweise von einem vollnarbigen Leder, insbesondere einem Rindleder, das als chrom- oder chromfreies Leder gegerbt sein kann und dessen Narbenseite durch ein Schleifpapier mit einer Körnung größer als 280, vorzugsweise größer als 350, fein angeschliffen ist, sodass keine ausgebildeten Faserbüschel vorhanden sind.

Zur Ermittlung der Shorehärte wird aus einem Mischungsansatz, wie er üblicher Weise für eine Kunststoffschicht Anwendung findet, ein Prüfkörper mit einer Stärke von 6 mm hergestellt, der dann in Anlehnung an DIN 53505 geprüft wird. Das erfindungsgemäße Leder weist somit an seiner Oberfläche eine dünne, von einer Mischung aus organischem und anorganischem Kunststoff gebildete Kunststoffschicht auf, in welcher Mikrohohlkugeln vorgesehen sind, wobei infolge der geringen Dicke der Schicht ein Teil der Mikrohohlkugeln mit ihrer aus dem

Kunststoffmaterial bestehenden Ummantelung Erhöhungen an der Oberfläche der Kunststoffschicht bildet, zwischen welchen feinste abstehende Lederfasern vorgesehen sind, wodurch sich ein Nubukeffekt ergibt, wobei jedoch die bei einem echten Nubukleder vorhandenen Nachteile nicht auftreten. Vor allem bleiben die Vorteile eines Nubukleders uneingeschränkt erhalten und das erfindungsgemäße Leder kann auch uneingeschränkt als Leder bezeichnet werden, selbst dann, wenn sich die Kunststoffschicht auf einem

Leder mit stärker abgeschliffener Oberfläche befindet.

Vorzugsweise bestehen die organischen Polymere überwiegend aus elastischen vernetzten Polyurethanen, vorzugsweise auf Polycarbonatbasis. Die organischen Polymere können aber auch aus weichen Polyurethanmischungen bestehen und Polyacrylat enthalten, und werden aus wässerigen Dispersionen gebildet.

Als anorganische Polymere werden aus Dispersionen gebildete Polysiloxane verwendet, vorzugsweise solche, bei denen die Dispersionen bereits Silikonkautschukteilchen enthalten, oder solche, bei denen in der Kunststoffschicht durch eine weitere Reaktion Silikonkautschukteilchen gebildet werden.

Unter den Begriff „Anorganische Polymere" wird alles verstanden, was aus Silikondispersionen gebildet ist und in der Kunststoffschicht fest verankert ist und nicht emigriert.

Optimale Eigenschaften ergeben sich dann, wenn die Kunststoffschicht mindestens 80 Gew.-% bis maximal 95 Gew.-% organischen Kunststoff und mindestens 5 Gew.-% bis maximal 20 Gew.-% anorganischen Kunststoff enthält.

Um die Kunststoffschicht der Farbe der Oberfläche des geschliffenen Leders anzupassen, enthält die Kunststoffschicht Pigmente.

Die Hülle der Mikrohohlkugeln ist zweckmäßig glatt und besteht aus einem thermoplastischen Kunststoff material, vorzugsweise aus Polyvinylidenchlorid-

Copolymerisat, und im Inneren derselben befindet sich ein Gas, vorzugsweise Isobutan.

Zusammen mit ihrer Ummantelung aus der pigmentierten Kunststoffschicht ist die Hülle farbig transparent. Optimale Werte werden erzielt, wenn die Hülle der Mikrohohlkugeln, welche

Gew.%-mässig in dem organischen Anteil enthalten sind, zusammen mit ihrer dünnen

Ummantelung einen Außendurchmesser zwischen 18 μm und 65 μm, vorzugsweise zwischen 18 μm und 28 μm, aufweist.

Die dünne Kunststoffschicht weist dann je nach Positionierung der Mikrohohlkugeln und der abstehenden Lederfasern in dieser Kunststoffschicht eine Stärke zwischen 0,05 mm und 0,09 mm auf, ist somit wesentlich dünner als eine übliche, auf einem geschliffenen Leder vorgesehene Zurichtung.

Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit können erfindungsgemäß dadurch

verbessert werden, dass die Kunststoffschicht durchgehende Kapillaren aufweist, durch welche auch eine Ableitung von auf die Oberfläche einwirkender Feuchtigkeit erfolgt.

Eine formschöne Oberfläche des erfindungsgemäßen Leders ergibt sich dann, wenn die Ummantelung der Mikrohohlkugeln im oberen Bereich durch Bügeln geglättet ist. Ferner ist es von Vorteil, die Kunststoffschicht mit einem Prägemuster zu versehen.

Das Aussehen und der samtige Griff des erfindungsgemäßen Leders können dadurch verbessert werden, dass es einem MiII- bzw. Tampelvorgang unterworfen ist. Dadurch erfährt die Oberfläche der Kunststoffschicht eine Strukturvergrößerung und es werden auch einige Silikonpartikel und Mikrohohlkugeln an der Oberfläche der Kunststoffschicht freigelegt.

Vorteilhaft ist es weiters, wenn die Oberfläche der Kunststoffschicht eine Imprägnierung aus Silikonöl aufweist. Diese Silikonimprägnierung verbindet sich mit den Silikonkautschukpartikeln in der Kunststoffschicht, wodurch der Farbnassabrieb, die Haptik und das Brandverhalten des erfindungsgemäßen Leders erheblich verbessert werden. Während bekannte, aus Polyurethanen und/oder Acrylaten bestehende Lederbeschichtungen im Falle eines Brandes oder bei Hitze schmelzen und klebrig werden und dadurch auch auf der menschlichen Haut haften und aufgrund ihrer erhöhten Wärmekapazität Verbrennungen verursachen, zeigt das erfindungsgemäße Leder, insbesondere dann, wenn es mit Silikonöl imprägniert ist, ein positives Brandverhalten, da auch bei hohen auftretenden Temperaturen, beispielsweise von 250 0 C die Kunststoffschicht nicht klebrig wird und sich aufgrund ihrer niedrigen Dichte subjektiv nicht heiß anfühlt, und daher ein kurzzeitiges Berühren ohne Verbrennung der Haut möglich ist. Dichte und Dicke der Kunststoffschicht werden aber durch diese Imprägnierung nicht verändert.

In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch erläutert. Fig. 1 zeigt in etwa 500-facher Vergrößerung einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Leder und Fig. 2 eine Draufsicht auf die mit einer Kunststoffschicht versehene Narbenseite des Leders. Die Zeichnung zeigt ein Leder 1 , dessen fein angeschliffene Narbenseite mit einer dünnen Kunststoffschicht 2 versehen ist, die aus einer Mischung aus organischen Polymeren mit elastomeren Eigenschaften und aus anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften, besteht, und die Pigmente enthält, um eine farbliche Anpassung der Kunststoffschicht 2 an die Farbe der Lederoberfläche zu erzielen. Die Kunststoffschicht 2 enthält Mikrohohlkugeln 3, die teilweise in die Kunststoffschicht 2 eingebettet sind, und teilweise von einer Ummantelung 4 aus dem Material der Kunststoffschicht 2 umgeben sind, so dass dort Erhöhungen in der Oberfläche der Kunststoffschicht 2 entstehen, welche den Nubukeffekt bewirken. Die Ummantelung 4 ist

so dünn, dass sie in der Farbe transparent ist, welche die Kunststoffschicht 2 durch ihre Pigmentierung aufweist. Die Mikrohohlkugeln 3 liegen teilweise dicht an dicht nebeneinander, an gewissen Stellen sind jedoch zwischen den Mikrohohlkugeln 3 Zwischenräume freigehalten, welche durchgehende Kapillaren aufweisen, durch welche die Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit gewährleistet ist. In diesem Bereich ist die Kunststoffschicht 2 dünner als im Bereich der Erhöhungen und wird teilweise von feinen Lederfasern durchdrungen.

Die Hülle der Mikrohohlkugeln 3 besteht vorzugsweise aus Polyvinylidenchlorid- Copolymerisat oder aus einem anderen thermoplastischen Kunststoffmaterial, und enthält ein Gas, beispielsweise Isobutan. Trotzdem halten die Mikrohohlkugeln 3, da sie vom elastomeren Material der Kunststoffschicht 2 ummantelt sind, kurzzeitig Temperaturen bis 250°C aus, ohne dass sie kollabieren oder das Gas im Inneren entweicht. Die geringen Mengen des im Inneren der Mikrohohlkugeln 3 befindlichen Gases entweichen auch dann nicht, wenn ein mit dem erfindungsgemäßen Leder ausgerüstetes Fahrzeug in der Sonne steht und im Inneren Temperaturen von mehr als 80 0 C vorherrschen.

Die im Material der Kunststoffschicht 2 eingebetteten Silikonkautschukpartikel wirken dauerhaft hydrophob und schmutzabweisend und beeinflussen die

Gleiteigenschaften positiv, sodass das erfindungsgemäße Leder über eine ausgezeichnete

Abriebfestigkeit und andere gute mechanische Festigkeiten, wie Dauerbiegeverhalten, Kratzfestigkeit u. dgl., auch bei tiefen Temperaturen, verfügt.

Die Kunststoffschicht 2 des erfindungsgemäßen Leders nimmt, selbst wenn nach Verfestigung der Kunststoffschicht 2 ein Abbügeln oder ein Prägen erfolgt, zwar Feuchtigkeit auf, welche jedoch durch die in der Kunststoffschicht 2 vorhandenen durchgehenden Kapillaren hindurch sowie durch die durch die Kunststoffschicht 2 ragenden Lederfasern zum Leder 1 gelangt und in dieses eindringt. Dadurch greift sich die

Oberfläche der Kunststoffschicht 2 des erfindungsgemäßen Leders nach kurzer Zeit wieder trocken an, und in dieser Schicht 2 gebildete Feuchtigkeitsflecken verschwinden dann vollständig. Dies ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen Leders für Polstermöbel und für die Innenausstattung von Fahrzeugen sowie für Schuhe ein wesentlicher Vorteil.

Die Oberfläche der Kunststoffschicht 2 kann ferner mit einer sehr dünnen

Imprägnierung aus Silikonöl versehen sein, wodurch sich das Brandverhalten und die

Haptik des erfindungsgemäßen Leders verbessern.

Die vor Bildung der Kunststoffschicht gemessenen sehr hohen Wasserdampf- und

Luftdurchlässigkeitswerte des Leders wurden nach Bildung der Kunststoffschicht um ca.

15 % reduziert und liegen immer noch im sehr hohen Bereich von echtem Anilinleder.

Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, ein Spaltleder nach vorgeschaltetem Schleifen mit der erfindungsgemäßen Kunststoffschicht zu versehen. Vor allem die Schuhindustrie fordert Leder mit einer solchen Optik, die ohne großen Aufwand mit hervorragenden Eigenschaften in allen Farben hergestellt werden können.

Vor allem mit der erfindungsgemäßen Kunststoffschicht ausgestattete Leser mit einer Stärke von mehr als 1 ,4 mm führen nach dem Prägen und Milien zu besonders optisch und griffmäßig ansprechenden Ergebnissen.

Von besonderem Vorteil zur Erzielung einer widerstandsfähigen, leicht trocknenden und optisch ansehnlichen Oberflächenstruktur ist es, wenn das Leder nach dem Schleifen vor Aufbringen der Kunststoffschicht einem Prägevorgang unterzogen wird.