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Title:
LENS HAVING A FIXED FOCAL LENGTH AND CONSTANT OVERALL LENGTH FOR AUTO FOCUS APPLICATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/050176
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a lens having a fixed focal length, consisting of five lens groups, wherein three (G1, G3, G5) are stationary and two (G2, G4) can be moved along an optical axis. According to the invention, a first group of front lenses (G1), when seen from the side of the lens, is stationary, a second group of lenses can be moved as a focusing front group, a third group of lenses with an iris diaphragm (AP) having a fixed adjustable opening has a positive or negative optical power as the central group (G3), a fourth group of lenses can be moved as a focusing rear group (G4) and a fifth rear group of lenses (G5) is stationary with respect to a formation plane (IM) in a lens tube and the focusing front group (G2) as well as the focusing rear group (G4) can be moved for focusing the lens to objects at different distances with respect to each other and relative to the stationary lens groups (G1, G2, G3).

Inventors:
KAMMANS SIGRUN (DE)
STUIBLE DIETMAR (DE)
ROTH STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/100798
Publication Date:
March 22, 2018
Filing Date:
September 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
LEICA CAMERA AG (DE)
International Classes:
G02B13/04; G02B27/00
Foreign References:
US20130070124A12013-03-21
US8619374B22013-12-31
Attorney, Agent or Firm:
STAMER, Jan (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Objektiv fester Brennweite, bestehend aus fünf Linsengruppen, wobei drei (G1 , G3, G5) ortsfest und zwei (G2, G4) entlang einer optischen Achse verschiebbar gelagert sind, dadurch

gekennzeichnet, dass a) eine von einer Objektseite her gesehen erste Frontlinsengruppe (G1 ) ortsfest, b) eine zweite Linsengruppe als Fokussiervordergruppe (G2) verschiebbar, c) eine eine in ihrer Öffnung verstellbare ortsfeste Irisblende (AP) enthaltende dritte Linsengruppe positiver oder negativer Brechkraft als Mittelgruppe (G3) ortsfest, d) eine vierte Linsengruppe als Fokussierhintergruppe (G4)

verschiebbar und e) eine fünfte Hinterlinsengruppe (G5) ortsfest bezügliche einer Abbildungsebene (IM) in einem Objektivtubus angeordnet sind und sowohl die Fokussiervordergruppe (G2) als auch die Fokussierhintergruppe (G4) zum Fokussieren des

Objektivs auf Objekte in unterschiedlichen Objektentfernungen gemeinsam relativ zueinander und zu den ortsfest angeordneten Linsengruppen (G1 , G2, G3) bewegbar sind. 2. Objektiv nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass a) die Frontlinsengruppe (G1 ) und die Hinterlinsengruppe (G5) negative Brechkraft aufweisen oder b) die Frontlinsengruppe (G1 ) und die Hinterlinsengruppe (G5) positive Brechkraft aufweisen oder c) die Frontlinsengruppe (G1 ) positive und die Hinterlinsengruppe (G5) negative Brechkraft aufweisen oder d) die Frontlinsengruppe (G1 ) negative und die Hinterlinsengruppe (G5) positive Brechkraft aufweisen. 3. Objektiv nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch

gekennzeichnet, dass a) die Fokussiervordergruppe (G2) und die Fokussierhintergruppe (G4) positive Brechkraft aufweisen. oder b) die Fokussiervordergruppe (G2) positive und die

Fokussierhintergruppe (G4) negative Brechkraft aufweisen, oder c) die Fokussiervordergruppe (G2) und die Fokussierhintergruppe (G4) negative Brechkraft aufweisen. d) die Fokussiervordergruppe (G2) negative und die

Fokussierhintergruppe (G4) positive Brechkraft aufweisen. 4. Objektiv nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 3 a), dadurch

gekennzeichnet, dass sich sowohl die Fokussiervordergruppe (G2) als auch die Fokussierhintergruppe (G4) beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung von der Abbildungsebene (IM) entfernen 5. Objektiv nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 3 b), dadurch

gekennzeichnet, dass sich die Fokussiervordergruppe (G2) beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung von der

Abbildungsebene (IM) entfernt und dass sich die

Fokussierhintergruppe (G4) beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung der Abbildungsebene (IM) annähert.

6. Objektiv nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 3 c), dadurch gekennzeichnet, dass sich sowohl die Fokussiervordergruppe (G2) als auch die Fokussierhintergruppe (G4) beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung der Abbildungsebene (IM) annähern. 7. Objektiv nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 3 d), dadurch

gekennzeichnet, dass sich die Fokussiervordergruppe (G2) beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung der

Abbildungsebene (IM) annähert und dass sich die

Fokussierhintergruppe (G4) beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung von der Abbildungsebene (IM) entfernt. 8. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass a) das Verhältnis f1/f der Brennweiten f1 der Frontlinsengruppe (G1 ) und f des gesamten Objektivs zwischen -40 und 30 liegt, b) das Verhältnis f2/f der Brennweiten f2 der

Fokussiervordergruppe (G2) und f des gesamten Objektivs zwischen -10 und 20 liegt, c) das Verhältnis f3/f der Brennweiten f3 der Mittelgruppe (G3) und f des gesamten Objektivs zwischen -30 und 40 liegt, d) das Verhältnis f4/f der Brennweiten f4 der Fokussierhintergruppe (G4) und f des gesamten Objektivs zwischen -10 und 20 liegt, e) das Verhältnis f5/f der Brennweiten f5 der Hinterlinsengruppe (G5) und f des gesamten Objektivs zwischen -40 und 30 liegt. 9. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Objektiv ein Verhältnis der

Gesamtbrennweite f zum Bildkreisdurchmesser in der

Abbildungsebene (IM) zwischen 0,3 und 5 aufweist.

10. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis V des Volumens der jeweiligen Fokussierglieder (G2, G4) zum Bildkreisdurchmesser (Bd) in der Abbildungsebene (IM) in der dritten Potenz unter 0, 1 (V / Bd3 < 0, 1 ), insbesondere unter 0,08 liegt oder das Gewicht der jeweiligen Fokussiergruppe (G2, G4) unter 15 g (Gramm) liegt.

1 1 . Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass entweder a) die Frontlinsengruppe (G1 ) aus vier Linsengliedern (G1 L1 , G1 L2, G1 L3, G1 L4) besteht, wobei das erste Linsenglied (G1 L1 ), das zweite Linsenglied (G1 L2) und das dritte Linsenglied (G1 L3) positive und das vierte Linsenglied (G1 L4) negative Brechkraft aufweist, wobei das dritte Linsenglied (G1 L3) und das vierte Linsenglied (G1 L4) zu einem Linsenduplett (G1 L3, G1 L4) mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind oder b) die Frontlinsengruppe (G1 ) aus vier Linsengliedern (G1 L1 , G1 L2, G1 L3, G1 L4) besteht, wobei das erste Linsenglied (G1 L1 ) und das zweite Linsenglied (G1 L2) positive, das dritte Linsenglied (G1 L3) negative und das vierte Linsenglied (G1 L4) positive Brechkraft aufweist, wobei entweder das dritte Linsenglied (G1 L3) und das vierte Linsenglied (G1 L4) zu einem

Linsenduplett (G1 L3, G1 L4) mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind oder das zweite Linsenglied (G1 L2), dritte Linsenglied (G1 L3) und das vierte Linsenglied (G1 L4) zu einem Kittglied (G1 L2, G1 L3, G1 L4) mit positiver

Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, oder c) die Frontlinsengruppe (G1 ) aus vier Linsengliedern (G1 L1 , G1 L2, G1 L3, G1 L4) besteht, wobei das erste Linsenglied (G1 L1 ) und das zweite Linsenglied (G1 L2) negative, das dritte Linsenglied (G1 L3) positive und das vierte Linsenglied (G1 L4) negative Brechkraft aufweist, wobei das dritte Linsenglied (G1 L3) und das vierte Linsenglied (G1 L4) zu einem Linsenduplett (G1 L3, G1 L4) mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, oder d) die Frontlinsengruppe (G1 ) aus einem Linsenglied (G1 L1 )

welches negative oder positive Brechkraft aufweist, oder e) die Frontlinsengruppe (G1 ) aus zwei Linsengliedern (G1 L1 , G1 L2) besteht, wobei das erste Linsenglied (G1 L1 ) positive und das zweite Linsenglied (G1 L2) negative Brechkraft aufweist die zu einem Linsenduplett (G1 L3, G1 L4) mit negativer

Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, oder f) die Frontlinsengruppe (G1 ) aus drei Linsengliedern (G1 L1 ,

G1 L2, G1 L3) besteht, wobei das erste Linsenglied (G1 L1 ) und das zweite Linsenglied (G1 L2) negative und das dritte

Linsenglied (G1 L3) positive Brechkraft aufweist, wobei das zweite Linsenglied (G1 L2) und das dritte Linsenglied (G1 L3) zu einem Linsenduplett (G1 L2, G1 L3) mit negativer

Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind.

12. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass entweder a) die Mittelgruppe (G3) aus einem Linsenelement (G3L1 ) positiver Brechkraft besteht und die Irisblende (AP) ortsfest davor angeordnet ist, oder b) die Mittelgruppe (G3) aus zwei Linsengliedern (G3L1 , G3L2) besteht, wobei das erste Linsenglied (G3L1 ) negative und das zweite Linsenglied (G3L2) positive Brechkraft aufweist und die Irisblende (AP) ortsfest zwischen dem ersten Linsenglied (G3L1 ) und dem zweiten Linsenglied (G3L2) angeordnet ist, oder c) die Mittelgruppe (G3) aus drei Linsengliedern (G3L1 , G3L2, G3L3) besteht, wobei das erste Linsenglied (G3L1 ) negative, das zweite Linsenglied (G3L2) positive und das dritte Linsenglied (G3L3) positive Brechkraft aufweist, wobei das erste Linsenglied (G3L1 ) und das zweite Linsenglied (G3L2) zu einem

Linsenduplett (G3L1 , G3L2) mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, und die Irisblende (AP) ortsfest zwischen dem Linsenduplett (G3L1 , G3L2) und dem dritten Linsenglied (G3L3) angeordnet ist oder d) die Mittelgruppe (G3) aus drei Linsengliedern (G3L1 , G3L2,

G3L3) besteht, wobei das erste Linsenglied (G3L1 ) negative, das zweite Linsenglied (G3L2) positive und das dritte Linsenglied (G3L3) negative Brechkraft aufweist, wobei das zweite und das dritte Linsenglied zu einem Linsenduplett (G3L2, G3L3) mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, und die

Irisblende (AP) ortsfest vor dem ersten Linsenglied (G3L1 ) angeordnet ist, oder e) die Mittelgruppe (G3) aus vier Linsengliedern (G3L1 , G3L2, G3L3, G3L4) besteht, wobei das erste Linsenglied (G3L1 ) positive, das zweite Linsenglied (G3L2) negative, das dritte

Linsenglied (G3L3) positive und das vierte Linsenglied (G3L4) positive Brechkraft aufweist und das zweite und das dritte Linsenglied zu einem Linsenduplett (G3L2, G3L3) mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, und die Irisblende (AP) ortsfest vor dem ersten Linsenglied (G3L1 ) angeordnet ist, oder f) die Mittelgruppe (G3) aus fünf Linsengliedern (G3L1 , G3L2, G3L3, G3L4, G3L5) besteht, wobei das erste Linsenglied (G3L1 ) positive und das zweite Linsenglied (G3L2) negative Brechkraft auf weist und beide zu einem Linsenduplett (G3L1 , G3L2) mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, das dritte Linsenglied (G3L3) negative und das vierte Linsenglied (G3L4) positive Brechkraft aufweist und beide zu einem Linsenduplett (G3L3, G3L4) mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind und das fünfte Linsenglied (G3L5) positive Brechkraft aufweist, und die Irisblende (AP) ortsfest zwischen den beiden Linsendupletts angeordnet ist, oder g) die Mittelgruppe (G3) aus sechs Linsengliedern (G3L1 , G3L2, G3L3, G3L4, G3L5, G3L6) besteht, wobei das erste Linsenglied (G3L1 ) positive und das zweite Linsenglied (G3L2) negative Brechkraft aufweist und beide zu einem Linsenduplett (G3L1 , G3L2) mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind, das dritte Linsenglied (G3L3) positive, das vierte Linsenglied (G3L4) negative und das fünfte Linsenglied (G3L5) positive Brechkraft aufweist und das vierte und fünfte Linsenelement zu einem Linsenduplett (G3L4, G3L5) mit negativer

Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind und das sechste Linsenglied (G3L6) positive Brechkraft aufweist, und die

Irisblende (AP) ortsfest zwischen dem ersten Linsenduplett (G3L1 , G3L2) und dem dritten Linsenglied (G3L3) angeordnet ist.

13. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass entweder a) die Hinterlinsengruppe (G5) aus drei Linsengliedern (G5L1 , G5L2, G5L3) besteht, wobei das erste Linsenglied (G5L1 ) positive, das zweite Linsenglied (G5L2) negative Brechkraft aufweist und beide zu einem Linsenduplett (G5L1 , G5L2) mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind und das dritte Linsenglied (G5L3) negative Brechkraft aufweist oder b) die Hinterlinsengruppe (G5) aus drei Linsengliedern (G5L1 , G5L2, G5L3) besteht, wobei das erste Linsenglied (G5L1 ) positive, das zweite Linsenglied (G5L2) negative Brechkraft aufweist und beide zu einem Linsenduplett (G5L1 , G5L2) mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind und das dritte Linsenglied (G5L3) positive Brechkraft aufweist oder c) die Hinterlinsengruppe (G5) aus zwei Linsengliedern (G5L1 , G5L2) besteht, wobei das erste Linsenglied (G5L1 ) positive und das zweite Linsenglied (G5L2) negative Brechkraft aufweist, oder. d) die Hinterlinsengruppe (G5) aus einem Linsenglied (G5L1 ) mit negativer Brechkraft besteht

Description:
Objektiv fester Brennweite und konstanter Baulänge für Autofokusanwendungen

Die Erfindung betrifft ein auswechselbares Objektiv fester Brennweite gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 . Solche Objektive sind für fotografische Bildaufnahmezwecke aus der analogen Fotografie bekannt und werden ebenfalls für die digitale Bildaufnahme genutzt. Zunehmend verfügen digitale Kameras nicht mehr über einen in den Bildaufnahmestrahlengang ein- und

ausschwenkbaren Spiegel, der das zu fotografierende Objektfeld zu Scharfstellzwecken und zur Auswahl des Bildausschnitts über ein

Prisma in einen Sucher umlenkt, sondern die Bildauswahl erfolgt durch permanente Bildaufnahme mit dem Bildaufnahmesensor und anhand eines daraus gewonnenen auf einem Display an der Rückseite der Kamera dargestellten Objektausschnitts oder mit Hilfe eines

elektronischen Suchers (Electronic View Finder). Die Scharfstellung (Fokussierung) dieser Objektive erfolgt mit Hilfe von elektronischen Autofokussignalen und entsprechender Ansteuerung des

Fokussiergliedes im Objektiv automatisch. Üblicherweise bestehen fotografische Objektive zur Erzeugung einer guten Abbildungsleistung aus zwei oder mehr Linsengruppen, die wiederum einzelne ortsfest oder entlang der optischen Achse verschiebbar gelagerte

Linsenelemente aufweisen. Es ist bekannt, zur Fokussierung des Objektivs auf unterschiedliche Objektentfernungen eine entlang der optischen Achse verschiebbare Linsengruppe vorzusehen. Dies kann beispielsweise der Objektivkopf, also die der Objektebene zugewandte vordere Linsengruppe oder das komplette Objektiv sein. Eine solche Anordnung wird auch Gesamtfokussierung genannt. Bei dieser Art der Fokussierung ändert sich jedoch die Baulänge des Objektivs während der Fokussierung was Nachteile hinsichtlich der Dichtigkeit mit sich bringt. Daher sind auch Objektive bekannt, bei denen ein im Objektiv verschiebbar gelagertes Linsenglied, das sogenannte Fokussierglied entlang der optischen Achse verschoben wird. Eine solche Anordnung wird auch Innenfokussierung genannt. Zwar lassen sich Objektive dieser Bauart in weiten Bereichen von einer unendlichen

Objektentfernung bis hin zum Nahbereich von wenigen Metern oder gar Zentimetern fokussieren, das heißt es erfolgt eine scharfe Abbildung des Objektes auf die Bildaufnahmeebene aber gerade im Nahbereich nimmt die optische Abbildungsleistung ab. Optische Bildfehler, wie Verzeichnung, Bildfeldwölbung, Öffnungsfehler, Farbfehler und Koma nehmen zu. Die Bildergebnisse genügen dann trotz einer Fokussierung auf den gewünschten Objektabstand oftmals nicht mehr den

Anforderungen an die Abbildungsleistung moderner

Bildaufnahmesysteme. Wenn dennoch eine hohe Abbildungsleistung erreicht werden soll sind komplizierte und teure Objektivkonstruktionen mit einer hohen Anzahl unterschiedlicher Linsen notwendig. Alternativ ist es bekannt zur Erhöhung der Abbildungsleistung bei Objektiven mit Gesamtfokussierung, vornehmlich im Nahbereich, ein zweites bewegliches Linsenelement, ein sogenanntes Floatelement

vorzusehen, welches den Abbildungsfehlern entgegenwirkt im Übrigen aber keinen Einfluss auf die Fokuslage hat.

Um Objektive variabler Brennweiten (Zoom-Objektive) zu realisieren, werden meist mindestens zwei, auf Kurven relativ zueinander verstellbare Linsenelemente oder Linsengruppen vorgesehen. Die Fokussierung erfolgt nach wie vor mit einem zur Fokussierung verstellbaren Fokuselement. Bei solchen bekannten Objektiven übernimmt demnach eine Gruppe aus zwei Linsengruppen die

Brennweitenveränderung und davon unabhängig wird eine weitere Linsengruppe zur Fokussierung verwendet. Ein solches Objektiv mit veränderbarer Brennweite ist zum Beispiel aus US 2013/0070124 A1 bekannt. Dieses Objektiv weist zur Brennweiten und Fokusveränderung drei bewegbare Linsengruppen auf.

Aus US 8,619,374 B2 ist ein auswechselbares Objektiv mit

veränderbarer Brennweite bekannt. Auf eine feststehende

Frontlinsengruppe folgt eine axial verstellbare Linsengruppe zur Brennweitenänderung. Zwischen zwei weiteren feststehenden

Linsengruppen sind zwei unabhängig voneinander verstellbare

Fokussier-Linsengruppen eingefügt. Mit Hilfe der beiden Fokussier- Linsengruppen sollen in Abhängigkeit von der Brennweitenänderung entstehende Abbildungsfehler ausgeglichen werden.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, bei auswechselbaren

Objektiven mit fester Brennweite eine sehr hohe konstante Bildqualität bei der Fokussierung auf unterschiedliche Objektentfernungen von Unendlich bis in den extremen Nahbereich unter 30 cm oder mit einem Abbildungsmaßstab von bis zu 1 :3 zu ermöglichen, wobei die zur

Fokussierung benötigten Linsen einen einfachen Aufbau mit geringem Gewicht aufweisen sollten, um einen schnellen und leisen

Autofokusantrieb mit hohen Beschleunigungen erreichen zu können. Weiterhin sollten die Objektive zur Verwendung an spiegellosen Aufnahmesystemen mit kurzem Auflagemaß geeignet sein, eine kurze Schnittweite aufweisen und gleichzeitig einen ausreichend großen Abstand zwischen Austrittspupille des Objektivs und der

Abbildungsebene aufweisen. Zur Eignung für moderne Bildsensoren sollte der Lichteinfallswinkel in der Abbildungsebene, vom Lot her betrachtet, nicht zu groß werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

Zu den in den Ansprüchen angegebenen Lösungsmerkmalen ist zu beachten, dass beim modernen Optik-Design üblicherweise

automatische Korrektionsprogramme, wie z.B.„Code V" von Optical Research Associates, eingesetzt werden, die in der Lage sind, aus vorgegebenen Linsenfolgen und Brechkraftverteilungen Vorschläge für funktionsfähige Objektivsysteme mit einem für eine bestimmte Aufgabe optimierten Korrektionszustand zu berechnen. Aufgrund gezielter Veränderungen der angegebenen Parameter durch den

Optikkonstrukteur wird der automatisch erreichte Korrektionszustand jeweils weiter verbessert.

Mit den Merkmalen des Anspruchs 1 lassen sich auf diese Weise bereits die Konstruktionsdaten für Radien, Linsendicken,

Linsenabstände, Brechzahlen und Abbezahlen der einzusetzenden optischen Gläser gewinnen. Bei Berücksichtigung der in den

Unteransprüchen angegebenen Merkmale lassen sich die

Konstruktionsparameter schrittweise gezielt verbessern.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Objektivs maßstäblich dargestellt, Konstruktionsdaten können den jeweiligen Figuren zugeordneten Tabellen entnommen werden. Für den Fachmann, einen Optikkonstrukteur, ist ersichtlich, dass der

konstruktive Aufwand für erfindungsgemäße Objektive sinkt, wenn dafür eine geringere optische Abbildungsleistung akzeptiert wird. Das wesentliche Lösungsmerkmal erfindungsgemäßer Objektive besteht darin, zwei entlang einer optischen Achse in Bezug auf eine Abbildungsebene verschiebbar gelagerte Fokussier-Linsengruppen in einem Objektivtubus vorzusehen, wobei eine Fokussiervordergruppe von der Objektseite her gesehen vor und eine Fokussierhintergruppe von der Objektseite her gesehen hinter einer feststehenden

Mittelgruppe mit Linsen und Aperturblende (Irisblende) angeordnet sind. Durch die Steuerung der beiden Fokussier-Linsengruppen gemeinsam relativ zueinander und zu den ortsfest im Objektivtubus angeordneten übrigen Linsengruppen wird der beim Fokussieren auf unterschiedliche Objektentfernungen eingeführte Gang der Bildfehler vorteilhaft gegenseitig ausgeglichen. Zusätzlich weist ein erfindungsgemäßes Objektiv eine von der Objektseite her gesehen ortsfeste Front- und eine ortsfeste, der Abbildungsebene zugewandte Hinterlinsengruppe auf. Auf diese Weise wird ein Objektiv fester Brennweite realisiert, welches aus fünf Linsengruppe besteht, von denen drei ortsfest und zwei zu Fokussierzwecken entlang der optischen Achse verschiebbar gelagert sind.

Im Gegensatz zu Objektiven mit Gesamtfokussierung mit Floating Element übernehmen bei der erfindungsgemäßen Fokussierung

(nachfolgend auch Doppelfokussierung genannt) die beiden Fokussier- Linsengruppen gemeinsam die Verschiebung der Fokuslage zur Fokussierung der Objektebene auf die Abbildungsebene. Der Hub der Fokussiergruppen für eine Fokussierung von Unendlich in die

Naheinstellung (maximaler Verfahrweg entspricht dem Gesamthub) ist durch die mechanische Baulänge des Objektivs und das

Motor-/Antriebskonzept des Autofokus beschränkt. Das Verhältnis der beiden jeweiligen Gesamthübe zueinander kann dabei 1 oder auch ungleich 1 sein. Es ergibt sich aus konstruktionsbedingten räumlichen Beschränkungen und kann zur Optimierung der Aberrationen variiert werden. Erfindungsgemäß weisen dabei die Frontlinsengruppe und die Hinterlinsengruppe negative Brechkraft auf, oder die Frontlinsengruppe und die Hinterlinsengruppe positive Brechkraft auf. In einer alternativen Ausführungsform weisen die Frontlinsengruppe positive und die Hinterlinsengruppe negative Brechkraft auf oder die Frontlinsengruppe negative und die Hinterlinsengruppe positive Brechkraft auf.

Bei einer besonderen Ausführungsform der Objektive weisen sowohl die Fokussiervordergruppe G2 als auch die Fokussierhintergruppe G4 positive Brechkraft auf und entfernen sich beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung von der Abbildungsebene IM.

In einer alternativen Ausführungsform der Objektive weist die

Fokussiervordergruppe G2 positive und die Fokussierhintergruppe G4 negative Brechkraft auf, wobei sich die Fokussiervordergruppe beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung von der

Abbildungsebene IM entfernt und die Fokussierhintergruppe beim

Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung der Abbildungsebene annähert.

In einer weiteren Ausführungsform der Objektive nähern sich sowohl die Fokussiervordergruppe G2 als auch die Fokussierhintergruppe G4 beim Fokussieren von Unendlich in die Naheinstellung der

Abbildungsebene IM an wobei beide Fokussiergruppen negative Brechkraft aufweisen.

Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Objektive weist die Fokussiervordergruppe G2 negative und die

Fokussierhintergruppe G4 positive Brechkraft auf, wobei sich die Fokussiervordergruppe beim Fokussieren von Unendlich in die

Naheinstellung der Abbildungsebene IM annähert und sich die

Fokussierhintergruppe beim Fokussieren von Unendlich in die

Naheinstellung von der Abbildungsebene entfernt. Bei Objektiven für das bekannte Kleinbildformat (Bildkreisdurchmesser 43,3 mm) mit Brennweiten, z.B. zwischen 13mm und 65mm, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, in der Frontlinsengruppe mehr Linsen mit negativer Brechkraft als mit positiver Brechkraft zu verwenden, bzw. diese insgesamt mit negativer Brechkraft auszuführen. Bei

Kleinbildformat-Objektiven mit Brennweiten z.B. zwischen 55mm bis 185mm werden in der Frontlinsengruppe vorteilhaft mehr Linsen mit positiver Brechkraft als mit negativer Brechkraft verwendet, wobei die Frontlinsengruppe eine positive Gesamtbrechkraft aufweist. Bei erfindungsgemäßen Objektiven mit Mittelgruppen positiver

Gesamtbrechkraft wird eine günstige Verteilung der Brechkräfte in der hinteren Baugruppe und die Einhaltung konstruktiver Vorgaben gewährleistet, die sich beispielsweise aus den vorgegebenen

maximalen Außenmaßen des Objektivs, den vorgegebenen maximalen Blenden- und Linsendurchmessern und aus den beschränkenden Maßen eines Kamerabajonetts, insbesondere dessen freien

Innendurchmessers ergeben.

Ausführungsbeispiele solcher Objektive sind in Fig. 3 bis 9 der

Zeichnung dargestellt und werden anhand von Tabellen mit

Brennweitenangaben [f ] für die fünf Linsengruppen und

Brechkraftwerten [Dpt.] noch genauer beschrieben.

Auf diese Weise lassen sich bevorzugt z.B. ein 24mm, 50mm oder 90mm Objektiv mit Offenblendenzahl 2,0, aber auch 50mm mit einer Offenblendenzahl von 1 ,4, realisieren, wobei sich die

Brennweitenangabe in diesem Fall auf das Kleinbildformat

(Bildkreisdurchmesser 43,3 mm) beziehen. Für den Fachmann ist es möglich, unter Einhaltung der in den Patentansprüchen angegebenen Parameter, Objektive mit kleinerer (bis z.B. 0,9) oder größerer (z.B. 4,0) Offenblendenzahl zu realisieren. Bei kleinerer Offenblendenzahl steigt der konstruktive Aufwand, welches ungünstige Auswirkungen auf das Objektivvolumen, die Zahl der nötigen Linsen und die

Linsendurchmesser hat, wenn die optische Abbildungsleistung

(Aberrationen) nicht zu stark nachlassen soll. Bei größerer

Offenblendenzahl dagegen sinkt üblicherweise bei gleichbleibender oder schlechterer Abbildungsleistung der konstruktive Aufwand.

Eine Skalierung der geometrischen Daten des Objektivs auf andere Bildformate ist unter Beibehaltung der jeweiligen Offenblendenzahl möglich und bewirkt eine entsprechende Skalierung der Brennweite. Auf diese Weise realisierte Objektive, mit ansonsten bezüglich der

Erfindung übereinstimmenden konstruktiven Merkmalen sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.

In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Objektivs liegen das Verhältnis f1/f der Brennweiten f1 der

Frontlinsengruppe und f des gesamten Objektivs zwischen -40 und 30, das Verhältnis f2/f der Brennweiten f2 der Fokussiervordergruppe und f des gesamten Objektivs zwischen -10 und 20, das Verhältnis f3/f der Brennweiten f3 der Mittelgruppe und f des gesamten Objektivs zwischen -30 und 40 , das Verhältnis f4/f der Brennweiten f4 der Fokussierhintergruppe und f des gesamten Objektivs zwischen -10 und 20 und das Verhältnis f5/f der Brennweiten f5 der Hinterlinsengruppe und f des gesamten Objektivs zwischen -40 und 30.

In einem ersten Optimierungsschritt des Verhältnisses f1/f hat sich die Einschränkung auf einen Bereich zwischen -2,0 und -0,8 oder zwischen 0,4 und 5,0 als günstig erwiesen. Um eine übermäßige Empfindlichkeit hinsichtlich einzuhaltender Montagetoleranzen zu vermeiden, ist es besonders vorteilhaft, das Verhältnis betragsmäßig nach unten

(betragsmäßig kleine Werte) zu beschränken, und um eine möglichst kompakten Baugröße zu erreichen, ist das Verhältnis f1/f betragsmäßig nach oben (betragsmäßig große Werte) zu beschränken. Eine hinsichtlich Montagetoleranzen und Baugröße optimierte Ausführung der Erfindung weist daher ein Verhältnis f1/f von -1 ,7 und -1 ,0 bzw. dazwischen liegender Werte oder von 0,5 und 2, 1 bzw. dazwischen liegender Werte auf.

Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Objektivs kann eine Verringerung des Fokussierhubes der

Fokussiervordergruppe und der Baulänge des Objektivs durch eine Einschränkung des Verhältnisses f2/f auf einen Bereich zwischen -1 ,0 und -0,3 oder zwischen 1 ,0 und 10,0 erreicht werden. Im Allgemeinen sind kleine Fokussierhübe vorteilhaft für eine schnelle Fokussierung, sie erhöhen jedoch auch die Toleranzempfindlichkeit. Ein zu großer Fokussierhub hingegen erhöht einerseits die Baulänge und erfordert andererseits leistungsstarke und schnelle motorische Antriebe mit hohem Energieverbrauch für die Fokussierung. Für eine

erfindungsgemäße Doppelfokussierung ist deshalb die Einschränkung des Verhältnisses f2/f auf -0,7 und -0,4 oder 1 ,3 und 5,6 , bzw. einen Bereich zwischen einem der beiden vorgenannten Bereiche besonders vorteilhaft. Eine in gleicher Weise für die Fokussierhintergruppe durchgeführte vorteilhafte Optimierung zeigt sich bei einer Einschränkung des

Verhältnisses f4/f auf einen Bereich zwischen -5,0 und 5,0 wobei sich eine weitere Optimierung durch eine Einschränkung auf -1 ,9 und -0,8 oder auf 0,6 und 0,9, bzw. einen Bereich zwischen -1 ,9 und -0,8 oder zwischen 0,6 und 0,9 erreichen lässt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Linsen der Mittelgruppe hinsichtlich Fertigungstoleranzen und Baugröße wird durch eine Einschränkung des Verhältnisses f3/f auf einen Bereich zwischen -2,0 und -0,5 oder 0,2 und 5,0 erzielt, wobei eine erfindungsgemäße Optimierung bei einem Verhältnis f3/f von -1 ,2 und -1 ,0 oder 0,4 und 3,4, bzw. in einem Bereich zwischen -1 ,2 und -1 ,0 oder zwischen 0,4 und 3,4 liegt.

Bei betragsmäßig großen Werten des Verhältnisses f5/f der

Hinterlinsengruppe ergibt sich eine ungünstig große Baulänge, bei betragsmäßig kleinen Werten wird die Linsengruppe empfindlich hinsichtlich Montagetoleranzen. Eine vorteilhafte Optimierung besteht daher in einer Einschränkung des Verhältnisses f5/f auf einen Bereich zwischen -28,0und -0,6 oder zwischen 0,5 und 10,0. Insbesondere bei Objektiven für spiegellose photographische Kameras, bei denen erfahrungsgemäß sehr kurze Abstände zwischen der in Lichtrichtung letzten (nahe der Abbildungsebene gelegenen) Linse und der

Abbildungsebene vorliegen, ist es von Vorteil, den Lichteinfallswinkel, vom Lot auf die Abbildungsebene her betrachtet, nicht zu groß auszuführen. Ein Lichteinfallswinkel kleiner 35° hat sich als vorteilhaft erwiesen. Die Objektive sind damit für Kamerasysteme mit kurzem Auflagemaß und kurzer Schnittweite, z.B. jeweils kleiner 25mm, bezogen auf das zuvor beschriebene Kleinbildformat, besonders geeignet. Betragsmäßig zu kleine Werte des Verhältnisses f5/f wirken sich daher ungünstig aus, da sie den Lichteinfallswinkel erhöhen und damit die Vignettierung zunimmt. Eine bezüglich dieser Problematik optimierte Ausführung des Objektivs weist daher für das Verhältnis f5/f Werte von -21 ,0 und -0,8 oder 0,8 und 5,2 , bzw. einen Wert jeweils im Bereich dazwischen auf.

In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung weist das Objektiv ein Verhältnis der Gesamtbrennweite f zum Bildkreisdurchmesser in der Abbildungsebene (IM) zwischen 0,3 und 5 auf. Auf diese Weise lassen sich Objektive mit einem ausreichend großen Abstand zwischen der Austrittspupille und der Abbildungsebene, z.B. größer 40mm , und mit einer Brennweite zwischen 13mm und 216,5mm, bezogen auf das zuvor beschriebene Kleinbildformat, realisieren.

Vorteilhaft für eine hohe Fokussiergeschwindigkeit sind leichte

Fokussiergruppen. Ein Verhältnis des Volumens V jeweils der

Fokussiervorder- und Fokussierhintergruppe zum Bildkreisdurchmesser in der Abbildungsebene ist in der dritten Potenz kleiner als

0, 1 (V / Bd3 < 0, 1 ) und liegt insbesondere unter 0,08 (V / Bd3 < 0,08). Besonders vorteilhaft weist die jeweilige Fokussiergruppe ein Gewicht von unter 10 g (Gramm) auf. Der Wert für das relative Volumen von 0,08 entspricht dann, bezogen auf das Kleinbildformat, bei einem leichten Glas, wie zum Beispiel N- PSK53A der Firma Schott, einem Gewicht von 23,2 g und bei einem schweren Glas, wie zum Beispiel N-LASF31A der Firma Schott, einem Gewicht von 35,8 g. Bei Mittelformatsystemen mit 1 ,5 fach größerem Bildkreisdurchmesser ergeben sich somit Linsengewichte von 78,3 g bei einem leichten Glas bzw. 120,8 g bei einem schweren Glas. Bei APS-Systemen mit 1 ,5 fach kleinerem Bildkreisdurchmesser ergeben sich somit Linsengewichte von 6,9 g bei einem leichten Glas bzw. 10,6 g bei einem schweren Glas. Ein geringes Gewicht ist vorteilhaft für die Fokussiergeschwindigkeit und wirkt sich vorteilhaft auf Motor- und Geräuschkonzepte aus.

In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Objektivs besteht die Frontlinsengruppe aus vier Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied, das zweite Linsenglied und das dritte Linsenglied positive und das vierte Linsenglied negative Brechkraft aufweisen, wobei das dritte Linsenglied und das vierte Linsenglied zu einem

Linsenduplett mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind. Ein Ausführungsbeispiel mit einer erfindungsgemäßen

Frontlinsengruppe ist als Objektiv 1 :2 90mm und 1 :2 75 in Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellt und wird anhand der zugeordneten Tabellen mit Brennweitenangaben [f] und Brechkraftwerten [Dpt.] noch genauer beschrieben.

Die Frontlinsengruppe besteht bei einem alternativen Objektiv aus vier Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied und das zweite Linsenglied positive, das dritte Linsenglied negative und das vierte Linsenglied positive Brechkraft aufweist, wobei entweder das dritte Linsenglied und das vierte Linsenglied zu einem Linsenduplett mit negativer

Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind oder das zweite Linsenglied, dritte Linsenglied und das vierte Linsenglied zu einem Kittglied mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind. In der Zeichnung findet sich dazu in Fig. 6 und Fig. 7 genauer erläuterte

Ausführungsbeispiele, die als 1 :2 90mm Objektive anhand der zugeordneten Tabellen mit Brennweitenangaben [f] und

Brechkraftwerten [Dpt.] noch genauer beschrieben werden.

In einem anderen Ausführungsbeispiel besteht die Frontlinsenguppe auch aus vier Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied und das zweite Linsenglied negative, das dritte Linsenglied positive und das vierte Linsenglied negative Brechkraft aufweist. In diesem Beispiel sind das dritte und das vierte Linsenglied zu einem Linsenduplett mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst. In der Zeichnung ist dazu in Fig. 5 mit zugehöriger Tabelle ein 1 :2,0 24mm Objektiv mit genauen Gruppenbrennweiten und Brechkraftwerten angegeben.

Die Frontlinsengruppe beisteht bei einem weiteren Objektiv aus nur einem Linsenglied welches negative oder positive Brechkraft aufweist. Zu diesem Beispiel werden in Fig. 4 ein 1 :2,0 50mm und Fig. 8 ein 1 :1 ,4 50mm Objektiv und mit den jeweiligen Tabellen genauere Werte angegeben. Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Objektivs besteht die Frontlinsengruppe aus zwei Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied positive und das zweite Linsenglied negative Brechkraft aufweist und beide zu einem Linsenduplett mit negativer

Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind. Fig. 9 der Zeichnung zeigt ein entsprechendes Ausführungsbeispiel, welche als 1 : 1 ,4 50mm Objektiv anhand der zugehörigen Tabelle noch genauer beschrieben wird.

Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Objektivs besteht die Frontlinsengruppe aus drei Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied und das zweite Linsenglied negative und das dritte

Linsenglied positive Brechkraft aufweist. Das zweite und das dritte Linsenglied sind dabei zu einem Linsenduplett mit negativer

Gesamtbrechkraft zusammengefasst. In der Zeichnung ist mit Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines 1 :2,0 50mm mit zugehöriger Tabelle genauer beschrieben.

In einer vorteilhaften Ausbildung eines erfindungsgemäßen Objektivs besteht die Mittelgruppe aus einem Linsenelement positiver Brechkraft wobei die Irisblende AP ortsfest davor angeordnet ist. In der Zeichnung ist mit Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel eines 1 :2,0 50mm mit zugehöriger Tabelle genauer

Bei einer Weiterbildung der Mittelgruppe besteht diese aus zwei Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied negative und das zweite Linsenglied positive Brechkraft aufweist und die Irisblende AP ortsfest zwischen dem ersten und dem zweiten Linsenglied angeordnet ist. Die Figuren 1 und 2 zeigen eine solche Mittelgruppe.

In einer alternativ optimierten Ausführung der Mittelgruppe besteht diese aus drei Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied negative, das zweite Linsenglied positive und das dritte Linsenglied positive Brechkraft aufweist. Das erste und das zweite Linsenglied sind dabei zu einem Linsenduplett mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst, und die Irisblende AP ist in einem in Fig. 5 dargestellten Beispiel ortsfest zwischen dem Linsenduplett und dem dritten Linsenglied angeordnet.

In einer weiteren aus drei Linsengliedern bestehenden Mittelgruppe weist das das erste Linsenglied negative, das zweite Linsenglied positive und das dritte Linsenglied negative Brechkraft auf. Das zweite und das dritte Linsenglied sind zu einem Linsenduplett mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst. Bei dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel und die Irisblende AP ortsfest vor dem ersten Linsenglied angeordnet.

Bei einer alternativen Ausführungsform, besteht die Mittelgruppe aus vier Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied positive, das zweite negative, das dritte und das vierte Linsenglied positive Brechkraft aufweist. Das zweite und das dritte Linsenglied sind dabei zu einem Linsenduplett mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst, wobei die Irisblende AP ortsfest vor dem ersten Linsenglied angeordnet ist. Figur 3 zeigt ein solches Ausführungsbeispiel. In Figur 4 ist ein Ausführungsbeispiel mit einer aus fünf Linsengliedern bestehenden Mittelgruppe dargestellt. Das erste Linsenglied weist positive und das zweite Linsenglied negative Brechkraft auf, beide sind zu einem Linsenduplett mit negativer Gesamtbrechkraft

zusammengefasst. In dieser Ausführungsform weist das dritte

Linsenglied negative und das vierte Linsenglied positive Brechkraft auf, wobei beide zu einem Linsenduplett mit positiver Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind. Das fünfte Linsenglied weist positive Brechkraft auf und die Irisblende AP ist ortsfest zwischen den beiden

Linsendupletts angeordnet. Bei einer alternativen Ausführungsform besteht die Mittelgruppe aus sechs Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied positive und das zweite Linsenglied negative Brechkraft aufweist und beide zu einem ersten Linsenduplett mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind. Das dritte Linsenglied weist positive, das vierte Linsenglied negative und das fünfte Linsenglied positive Brechkraft auf, wobei das vierte und fünfte Linsenelement zu einem zweiten Linsenduplett mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst. Das sechste

Linsenglied weist positive Brechkraft auf. Bei dem in den Figuren 8 und 9 dargestellten Beispiel ist die Irisblende AP ortsfest zwischen dem ersten Linsenduplett und dem dritten Linsenglied angeordnet.

In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Objektivs besteht die Hinterlinsengruppe aus drei Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied positive und das zweite Linsenglied negative Brechkraft aufweist und beide zu einem Linsenduplett mit negativer Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind. Das dritte Linsenglied weist bei einem in Fig. 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispiel negative Brechkraft auf.

Bei einer weiteren Ausführungsform des Objektivs besteht die

Hinterlinsengruppe ebenfalls aus drei Linsengliedern, wobei das erste Linsenglied positive und das zweite Linsenglied negative Brechkraft aufweist und beide zu einem Linsenduplett mit positiver

Gesamtbrechkraft zusammengefasst sind. In einem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel weist das dritte Linsenglied positive Brechkraft auf. Eine alternative Ausführungsform weist eine Hinterlinsengruppe mit zwei Linsengliedern auf. Die in den Figuren 1 , 2 und 7 gezeigten

Ausführungsbeispiele weisen im ersten Linsenglied positive und im zweiten Linsenglied jeweils negative Brechkraft auf. Eine aus nur einem Linsenelement negativer Brechkraft aufgebauten Hinterlinsengruppe ist jeweils in den Figuren 4, 5 und 6 beispielhaft dargestellt.

Besonders vorteilhaft können zur Korrektur von monochromatischen Abbildungsfehlern, wie Öffnungsfehler, Koma, Astigmatismus, Wölbung und Verzeichnung eine oder mehrere Linsenglieder, mit einer oder zwei asphärischen Flächen vorgesehen sein.

Bei den in der Zeichnung aufgeführten Ausführungsbeispielen sind diese in den Figuren 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 mit einem * gekennzeichnet. Um eine für spiegellose Aufnahmesysteme geeignete kurze

Schnittweite (z.B. kleiner 25mm, bezogen auf das Kleinbildformat) und für Bildaufnahmesensoren geeignete Lage der Austrittpupille

gewährleisten zu können, können die Hinterlinsengruppen mindestens eine Linse mit einem optischen Material mit Brechzahl ne größer 1 ,8 aufweisen. Auf diese Weise lassen sich auch Beschränkungen für die maximalen Durchmesser der Linsen aufgrund vom Kamera- oder Bildaufnahmesystem vorgegebener, begrenzender Durchmesser, z.B. eines Bajonetts, einhalten.

Die einzeln dargestellten und beschriebenen fünf Linsengruppen stellen in allen Objektivvarianten einen im Einzelnen notwendigen, in sich abgeschlossenen Bestandteil dar. Jede der Linsengruppen kann für sich optisch abgestimmt werden, was insbesondere durch das für jede Linsengruppe angegebene Brennweitenverhältnis zur

Gesamtbrennweite zum Ausdruck kommt. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Objektive für das Kleinbildformat schematisch dargestellt und werden nachfolgend anhand der Figuren genauer beschrieben. Dabei zeigen

Fig. 1 einen Linsenschnitt durch ein Objektiv mit der Brennweite 90mm und Offenblendenzahl 2,

Fig. 2 einen Linsenschnitt durch ein Objektiv mit der Brennweite 75mm und Offenblendenzahl 2,

Fig. 3 und 5 einen Linsenschnitt durch je ein Objektiv mit der

Brennweite 24mm und Offenblendenzahl 2,

Fig. 4 einen Linsenschnitt durch ein Objektiv mit der Brennweite 50mm und Offenblendenzahl 2

Fig. 6 und 7 einen Linsenschnitt durch ein Objektiv mit der Brennweite

90mm und Offenblendenzahl 2,

Fig. 8 und 9 einen Linsenschnitt durch je ein Objektiv mit der

Brennweite 50mm und Offenblendenzahl 1 ,4,

Fig. 10 einen Bildsensor in einer Abbildungsebene IM.

Unter den Linsenschnitten der Figuren sind die Bewegungswege der jeweiligen Linsengruppen beim Fokussiervorgang dargestellt.

Horizontale Linien stellen die Positionen der Linsengruppen G1 , G2, G3, G4 und G5 dar. Die oberen dieser Linien kennzeichnen die Positionen in der Fokuseinstellung Unendlich, die unteren in der Fokuseinstellung auf die kürzeste Objektentfernung und die mittleren in einer mittleren Fokuseinstellung. Die senkrechten Linien sind den ortsfesten Linsengruppen G1 , G3 und G5 zugeordnet, die schrägen Linien den verschiebbaren Fokussiergruppen G2 und G4.

Die Linsenschnitte in der Zeichnung sind maßstäblich dargestellt, so dass sich relative Angaben, wie z.B. die in Fig. 1 beim Linsenglied

G5L2 in der Linsenmitte erheblich dünnere Materialstärke im Vergleich zur Materialstärke am Linsenrand, mit herkömmlichen geometrischen Mitteln, zeichnerisch feststellen und überprüfen lassen. Ebenso ist auf diese Weise offenbart, dass in Fig. 1 das Linsenglied G1 L2 in der Linsenmitte eine um nahezu genau 2-fach (2, 1 1 -fach) dickere

Materialstärke aufweist als das Linsenglied G1 L1 . Diese

Zusammenhänge ergeben sich für den Fachmann ohne weiteres, so dass sich auch Linsengeometrien entnehmen lassen. Z.B. ist in Fig. 1 dargestellt, dass die von der Objektseite her gesehene erste

Linsengruppe G1 aus einer in Lichtrichtung zur Abbildungsebene IM gesehenen Reihenfolge aus zweit, mit ca. der Dicke der ersten Linse G1 L1 beabstandeten Konvex-Konkav-Linsen positiver Brechkraft, aufgebaut ist, denen ein Kittglied mit kleinerem Abstand nachfolgend zugeordnet ist, welches aus einer Bikonvexlinse positiver und

Bikonkavlinse negativer Brechkraft besteht.

Konkrete Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den nachstehenden Tabellen für Objektive mit 90mm, 75mm, 50mm und 24mm Brennweite mit einer Offenblendenzahl von 2 und zwei Objektiven mit 50mm Brennweite und Offenblendenzahl 1 ,4, wobei die Brennweiten jeweils auf das bekannte Kleinfilmformat (43,3mm Bildkreisdurchmesser) bezogen sind.