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Patent Searching and Data


Title:
LIFT SYSTEM WITH SORTED BELT AS COMPENSATION ELEMENT FOR COMPENSATING THE UNLADEN WEIGHT OF THE SUPPORTING MEANS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/077654
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lift system (10) which comprises a car (12) and a counterweight (14) which are connected to one another via a supporting means (16). In addition, the lift system (10) has a compensation element (22, 122, 222) for compensating the weight of the supporting means (16), wherein this compensation element (22, 122, 222) comprises at least one belt (24, 26, 124 to 130, 224, 226). In addition, the invention relates to such a compensation element (22, 122, 222) which comprises at least one sorted supporting means which is used as a supporting means (16) for a car of a lift system. Furthermore, the invention relates to a method for recycling supporting means of lift systems as a compensation element (22, 122, 222).

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Inventors:
STUDER CHRISTIAN (CH)
CAMBRUZZI ANDREA (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/076388
Publication Date:
May 03, 2018
Filing Date:
October 17, 2017
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B7/06
Foreign References:
US20040055831A12004-03-25
EP2881354A12015-06-10
US20080223665A12008-09-18
US20040055831A12004-03-25
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufzugsanlage mit einer Kabine (12), einem Gegengewicht (14), mindestens einem Tragmittel (16), das die Kabine (12) und das Gegengewicht (14) zumindest teilweise trägt und über das die Kabine (12) und das Gegengewicht (14) miteinander verbunden sind, und mit einem Ausgleichselement (22, 122, 222) zur Kompensation des Gewichtes des Tragmittels (16), wobei das Ausgleichs element (22, 122, 222) mindestens einen Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) ein aussortierter, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendeter Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) ist bzw. die Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) aussortierte, vormals als Tragmittel für Kabinen von Aufzugsanlagen verwendete Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) sind.

2. Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (22, 122, 222) mindestens zwei parallel zueinander verlaufende, aufeinander aufliegende Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) aufweist.

3. Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (22, 122, 222) eine vorbestimmte Anzahl parallel zueinander verlaufender, aufeinander aufliegender Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) aufweist, und dass die Anzahl derart vorbestimmt ist, dass das Gewicht des Ausgleichelements (22, 122, 222) je Längeneinheit gleich dem Gewicht des Tragmittels (16) je gleicher Längeneinheit ist.

4. Aufzugsanlage (10) nach Ansprach 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) des Ausgleichselements (22) miteinander verbunden sind.

5. Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) aufeinander auflaminiert, miteinander verschmolzen, miteinander verklebt und/oder vernietet sind.

6. Aufzugsanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (22, 122, 222) an der Kabine (12) und dem Gegengewicht (14) befestigt ist.

7. Ausgleichelements (22, 122, 222) zum Kompensieren des Gewichts eines Tragmittels (16) einer Aufzugsanlage (10), dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (22, 122, 222) mindestens ein aussortiertes, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendetes Tragmittel (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) umfasst.

8. Ausgleichselement (22, 122, 222) nach Ansprach 7, dadurch gekennzeichnet, dass aussortierte Tragmittel des Ausgleichselements (22, 122, 222) ein aussortierter, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendeter Riemen (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) ist.

9. Ausgleichs element (22, 122, 222) nach Ansprach 8, dadurch gekennzeichnet, dass das aussortierte Tragmittel des Ausgleichselements (22, 122, 222) ein aussortiertes, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendetes Seil ist.

10. Ausgleichselement (22, 122, 222) nach Ansprach 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (22, 122, 222) mehrere aussortierte, vormals als Tragmittel für Kabinen von Aufzugsanlagen verwendete, miteinander verbundene Seile umfasst.

11. Ausgleichselement (22, 122, 222) nach Ansprach 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Seile miteinander verflochten sind.

12. Aufzugsanlage (10) mit einer Kabine (12), einem Gegengewicht (14), mindestens einem Tragmittel (16), das die Kabine (12) und das Gegengewicht (14) zumindest teilweise trägt und über das die Kabine (12) und das Gegengewicht (14) miteinander verbunden sind, und mit einem Ausgleichselement (22, 122, 222) nach einem der Ansprüche 7 bis 11.

13. Verfahren zum Recyceln von Tragmitteln von Aufzugsanlagen bei dem gebrauchte Tragmittel (24, 26, 124 bis 130, 224, 226), die eine Kabine und/oder ein Gegengewicht einer Aufzugsanlage zumindest teilweise getragen haben, aus der Aufzugsanlage ausgebaut werden, bei dem die gebrauchten Tragmittel (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) zum Erreichen eines vorbestimmten Gewichtes pro Längeneinheit miteinander verbunden werden, und bei dem das sich durch das Verbinden der Tragmittel (24, 26, 124 bis 130, 224, 226) ergebende Element als Ausgleichselement (22, 122, 222) in einer Aufzugsanlage (10) zur Kompensation des Gewichts des Tragmittels (16) dieser Auszugsanlage (10) verwendet wird.

Description:
Aufzugsanlage mit aussortierten Riemen als Ausgleichselement zur Kompensation des Eigengewichtes des Tragmittels

Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage, die eine Kabine, ein Gegengewicht sowie mindestens ein Tragmittel umfasst, wobei das Tragmittel die Kabine und das Gegengewicht zumindest teilweise trägt und die Kabine und das Gegengewicht über das Tragmittel miteinander verbunden sind. Ferner umfasst die Aufzugsanlage ein Ausgleichselement zur Kompensation des Gewichtes des Tragmittels.

In Aufzugsanlagen ist üblicherweise ein Gegengewicht zur Kompensation des Gewichtes der Kabine und der in der Kabine aufnehmbaren Lasten vorgesehen. Das Gegengewicht ist über das Tragmittel, über das die Kabine und das Gegengewicht getragen werden, mit der Kabine verbunden und bewegt sich im Aufzugsschacht komplementär zur Kabine. Bei dem Tragmittel handelt es sich insbesondere um Stahlseile oder Riemen.

Das Gewicht des Gegengewichts ist in einem vorbestimmten Verhältnis auf das Gewicht der Kabine abgestimmt. Hierdurch soll zum einen erreicht werden, dass die für das Bewegen der Kabine von dem Motor der Aufzugsanlage aufzubringenden Kräfte minimiert werden, und zum anderen, dass die Traktion zwischen dem Tragmittel und den Scheiben, über die das Tragmittel geführt ist, ausreichend ist um ein Rutschen des Seils auf den Scheiben zu vermeiden.

Bei Aufzugsanlagen mit einer kleinen Hubhöhe ist hierbei das Gewicht der Tragmittel selbst bei der Kompensation vernachlässigbar, da das Gewicht des Tragmittels im Vergleich zum Gewicht der Kabine oder des Gegengewichtes deutlich kleiner ist.

Bei Aufzugsanlagen mit einer großen Hubhöhe dagegen sind entsprechend lange Tragmittel notwendig, so dass ihr Eigengewicht bei der Kompensation nicht mehr vernachlässigt werden kann. Insbesondere wenn die Aufzugskabine in eine der Endpositionen, also entweder im Aufzugsschacht ganz unten oder ganz oben angeordnet ist, und somit das gesamte Gewicht des Tragmittels auf einer Seite angeordnet ist, kann es bei hohen Aufzugsanlagen vorkommen, dass das Gewicht des Tragmittels sogar deutlich größer als das Gewicht der Aufzugskabine und des Gegengewichts ist. Um diese variable Verteilung des nicht mehr vernachlässigbaren Gewichtes des Tragmittels auf die kabinenseitige und gegengewichtsseitige Seite der Aufzugsanlage zu kompensieren, ist es üblich, bei Aufzügen ein Ausgleichs element zur Kompensation des Gewichtes des Tragmittels vorzusehen.

Bei bekannten Aufzügen werden insbesondere Ausgleichsketten oder Ausgleichsseile aus Stahl verwendet, die an der Kabine und dem Gegengewicht befestigt werden und somit zusammen mit dem Tragmittel einen geschlossenen Kreis bilden, so dass die Summe des jeweiligen Gewichts des Tragmittels und des Ausgleichselementes kabinenseitig und ge- gengewichtsseitig in etwa gleich sind und somit die Aufzugsanlage wieder ausbalanciert ist.

Nachteilig an den bekannten Ausgleichsseilen und Ausgleichsketten zur Kompensation des Gewichtes des Tragmittels ist es, dass speziell für diesen Zweck hergestellt Elemente verwendet werden, wodurch der Materialbedarf, die Herstellungskosten und der Logistikaufwand erhöht sind.

Eine Aufzugsanlage mit riemenartigen Kompensationsseilen ist aus dem Dokument US 2004/055831 AI bekannt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Aufzugsanlage und ein Ausgleichselement zur Kompensation des Gewichtes eines Tragmittels einer solchen Aufzugsanlage anzugeben, die einfach und materialsparend aufgebaut sind. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Recyceln von Tragmitteln von Aufzugsanlagen anzugeben, mit dem auf einfache, kostengünstige Weise Ausgleichselemente für Aufzugsanlagen hergestellt werden können.

Diese Aufgabe wird durch eine Aufzugsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , ein Ausgleichselement mit den Merkmalen des weiteren unabhängigen Vorrichtungsanspruchs sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Erfindungsgemäß weist die Aufzugsanlage eine Kabine, ein Gegengewicht sowie ein Tragmittel auf, das die Kabine und das Gegengewicht zumindest teilweise trägt und über das die Kabine und das Gegengewicht miteinander verbunden sind. Bei dem Tragmittel kann es sich insbesondere um ein oder mehrere Seile und/oder einen oder mehreren Riemen handeln. Das Tragmittel ist insbesondere über eine oder mehrere Scheiben geführt, wobei mindestens eine dieser Scheiben über einen Motor antreibbar ist, so dass die Kabine und somit auch das fest mit der Kabine gekoppelte Gegengewicht über den Motor innerhalb des Aufzugsschachtes verfahrbar sind.

Ferner ist ein Ausgleichselement zur Kompensation des Eigengewichtes des Tragmittels vorgesehen, wobei das Ausgleichselement mindestens einen Riemen umfasst. Bei dem als Ausgleichselement dienenden Riemen handelt es sich um einen aussortierten, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendeten Riemen. Unter einem aussortierten Riemen wird insbesondere ein Riemen verstanden, der zuvor in einer Aufzugsanlage als Tragmittel verwendet wurde und im Rahmen der regelmäßigen Wartung aussortiert und entsprechend aus der Aufzugsanlage ausgebaut wurde. Insbesondere kann der Riemen aufgrund des Erreichens eines maximal zulässigen Alters und/oder des Erreichens einer maximal zulässigen Anzahl an Biegewechseln aussortiert worden sein.

Hierdurch wird ein Recycling der aussortierten Riemen erreicht, indem dieser nun nicht mehr als sicherheitsrelevante Tragmittel, sondern als Ausgleichselemente verwendet werden, die einer deutlichen geringeren Beanspruchung als die Tragmittel unterliegen und an die deshalb nicht so hohe Anforderungen gestellt werden. Somit müssen die Riemen nicht entsorgt werden, sondern können mit einer anderen Bestimmung weiterverwendet werden, wodurch keine teuren Ausgleichsseile oder Ausgleichsketten hergestellt werden müssen. Hierdurch wird der Aufwand reduziert und die Kosten werden minimiert. Darüber hinaus wird der Materialeinsatz verringert und durch das Recycling die Umwelt geschont.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Ausgleichselement mindestens zwei parallel zueinander verlaufende, aufeinander aufliegende Riemen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Ausgleichselement eine vorbestimmte Anzahl parallel zueinander verlaufender, aufeinander aufliegender Riemen auf, wobei die Anzahl derart vorbestimmt ist, dass das Gewicht des Ausgleichselementes je Längeneinheit gleich dem Gewicht des Tragmittels je gleicher Längeneinheit ist. Hierdurch wird erreicht, dass sich das Gewicht des Ausgleichselementes und des Tragmittels unabhängig von der Position der Kabine innerhalb des Aufzugsschachtes immer ausgleichen. Unter dem Aufeinanderaufliegen von parallel verlaufenden Riemen wird insbesondere verstanden, dass die Riemen mit ihren flächigen, insbesondere flachen oder profilierten, Seiten aufeinander aufliegen.

Die Riemen des Ausgleichselementes sind insbesondere miteinander verbunden, so dass diese nicht zueinander verrutschen können und somit in ihrer vorbestimmten Position gehalten sind. Die Riemen können insbesondere mithilfe eines Kalt- oder Heißlaminierver- fahrens miteinander verbunden werden. Hierdurch wird insbesondere ein sicherer Stoff- schluss zwischen den verschiedenen Riemen erreicht. Durch das Schmelzen der Riemen können insbesondere auch die profilierten Seiten der Riemen miteinander verbunden werden, da die Profile vorzugsweise zumindest teilweise abgeflacht werden. Zusätzlich oder alternativ können die Riemen auch miteinander verschmolzen, miteinander verklebt und/oder miteinander vernietet werden. Auf diese Weise kann eine sichere, einfache und kostengünstige Verbindung der ausrangierten Riemen zu einem Ausgleichselement erreicht werden.

Insbesondere handelt es sich bei allen Riemen, die zu einem Ausgleichselement miteinander verbunden werden, um aussortierte, vormals als Tragmittel verwendete Riemen, so dass kein oder nur ein minimaler Einsatz von neuen Materialien notwendig ist und quasi das gesamte Ausgleichselement nur aus recycelten Elementen besteht. Alternativ können auch gemischt aussortierte und neue Riemen oder auch nur neue, also unbenutzte, Riemen zu einem Ausgleichselement miteinander verbunden werden.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Ausgleichselement sowohl an der Kabine als auch an dem Gegengewicht, insbesondere jeweils an der Unterseite, also der bei bestimmungsgemäßer Montage der Aufzugsanlage dem Schachtboden zugewandten Seite, der Kabine bzw. des Gegengewichtes angeordnet. Hierbei kann das Ausgleichselement entweder frei innerhalb des Schachtes hängen und/oder über eine Spannvorrichtung, insbesondere eine gefederte Spannvorrichtung, an dem Boden des Aufzugsschachtes befestigt sein, so dass das Ausgleichselement immer unter Spannung ist. Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Ausgleichselement eine vorbestimmte Anzahl parallel zueinander verlaufender, aufeinander aufliegender Riemen, wobei die Anzahl derart vorbestimmt ist, dass das Gewicht des Ausgleichselementes je Längeneinheit gleich dem Gewicht des Tragmittels je Längeneinheit ist, und wobei die Riemen des Ausgleichselementes miteinander verbunden sind.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Ausgleichselement zum Kompensieren des Gewichtes eines Tragmittels einer Aufzugsanlage, wobei das Ausgleichselement mindestens ein aussortiertes, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendetes Tragmittel umfasst. Hierdurch wird erreicht, dass die Ausgleichselemente nicht aus neuem Rohmaterial eigens und kostenintensiv hergestellt werden müssen, sondern dass das aussortierte Tragmittel somit als Ausgleichselement weiterverwendet und somit recycelt werden können.

Bei dem aussortierten Tragmittel des Ausgleichselementes handelt es sich insbesondere um einen aussortierten, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendeten Riemen.

Das Ausgleichselement kann insbesondere mit den in auf den Anspruch 1 rückbezogenen abhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmalen weitergebildet werden.

Anstelle eines Riemens oder zusätzlich zu mindestens einem Riemen kann das aussortierte Tragmittel des Ausgleichselementes auch ein aussortiertes, vormals als Tragmittel für eine Kabine einer Aufzugsanlage verwendetes Seil sein.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Ausgleichselement insbesondere mehrere aussortierte, vormals als Tragmittel für Kabinen von Aufzugsanlagen verwendete miteinander verbundene Seile. Hierdurch wird erreicht, dass auch die aussortierten Tragmittelseile nunmehr als Ausgleichselement weiterverwendet werden können. Die Verwendung von Seilen hat im Vergleich zu Riemen den Vorteil, dass nicht so viele Seile miteinander verbunden werden müssen, da die Seile von sich aus ein höheres Eigengewicht je Längeneinheit als die üblichen Riemen aufweisen.

Die Anzahl der miteinander zum Ausgleichselement verbundenen Seile ist insbesondere wiederum derart gewählt, dass das Gewicht des Ausgleichselements je Längeneinheit gleich dem Gewicht je gleicher Längeneinheit des Tragmittels einer Aufzugsanlage, für das das Ausgleichselement bestimmt ist, ist.

Die Seile können insbesondere miteinander zum Ausgleichselement verflochten werden. Alternativ sind auch andere Verbindungsarten der Seile miteinander denkbar, beispielsweise ein Verkleben und/oder Verschweißen.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage, die eine Kabine, ein Gegengewicht sowie ein Tragmittel umfasst, wobei das Tragmittel die Kabine und das Gegengewicht miteinander verbindet und diese zumindest teilweise trägt. Ferner umfasst die Aufzugsanlage mindestens ein zuvor beschriebenes Ausgleichselement zur Kompensation des Gegengewichtes des Tragmittels.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Recyceln von Tragmitteln von Aufzugsanlagen, bei dem gebrauchte Tragmittel, die eine Kabine und/oder ein Gegengewicht einer Aufzugsanlage zumindest teilweise getragen haben, aus der Aufzugsanlage ausgebaut werden, insbesondere weil sie eine Anzahl an maximal zulässigen Biegezyklen und/oder ein maximal zulässiges Alter erreicht haben.

Anschließend werden mindestens zwei gebrauchte Tragmittel zum Erreichen eines vorbestimmten Gewichtes pro Längeneinheit miteinander verbunden. Das sich durch das Verbinden der gebrauchten Tragmittel ergebende Element wird dann als Ausgleichselement in einer Aufzugsanlage zur Kompensation des Gewichtes des Tragmittels dieser Aufzugsanlage verwendet.

Bei dieser Aufzugsanlage muss es sich nicht um diejenige Aufzugsanlage handeln, in der zuvor die gebrauchten nunmehr als Ausgleichselement verwendeten Tragmittel auch als Tragmittel verwendet wurden.

Das Verfahren kann mit den in den auf die unabhängigen Vorrichtungsansprüche rückbezogenen abhängigen Vorrichtungsansprüchen angegebenen Merkmalen bzw. entsprechenden Verfahrensmerkmalen weitergebildet werden. Insbesondere kann es sich bei den gebrauchten Tragmitteln, die zum Ausgleichselement miteinander verbunden werden, um aussortierte Riemen handeln, die zuvor als Tragmittel in einer Aufzugsanlage verwendet wurden.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die die Erfindung im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung einer Aufzugsanlage;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Ausgleichselementes der Aufzugsanlage nach Fig. 1 gemäß einer ersten Ausführungsform;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Ausgleichselementes der Aufzugsanlage nach Fig. 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform; und

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Ausgleichselementes der Aufzugsanlage nach Fig. 1 gemäß einer dritten Ausführungsform.

In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Aufzugsanlage 10 gezeigt. Die Aufzugsanlage 10 umfasst eine Kabine 12 sowie ein Gegengewicht 14, die über ein Tragmittel 16 miteinander verbunden sind. Das Tragmittel 16 umfasst insbesondere ein Seil oder mehrere Seile, insbesondere Seile aus Stahl und/oder synthetischen Fasern. Alternativ oder zusätzlich kann das Tragmittel 16 auch einen oder mehrere Riemen aufweisen, wobei jeder Riemen insbesondere eine Vielzahl von Seilen aufweist, die in einem gemeinsamen Mantel aus einem Kunststoff eingebettet sind.

Das Tragmittel 16 ist bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform über zwei Scheiben 18, 20 geführt, von denen mindestens eine mithilfe eines nicht dargestellten Motors antreibbar ist, so dass die Kabine 12 und entsprechend gegenläufig das Gegengewicht 14 innerhalb des Aufzugsschachtes der Aufzugsanlage 10 verfahren werden können. Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Tragmittel 16 auch über mehr oder weniger als zwei Scheiben 18, 20 geführt sein. Darüber hinaus kann bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung, anders als in Fig. 1 gezeigt, auch nicht eine einfache, sondern eine doppelte Aufhängung der Kabine 12 und des Gegengewichtes 14 an dem Tragmittel 16 vorgesehen sein. Hierbei kann insbesondere das Tragmittel 16 unter dem Boden der Kabine 12 hindurchgeführt sein.

Je nach Position der Kabine 12 und entsprechend des Gegengewichtes 14 innerhalb des Aufzugsschachtes befindet sich ein unterschiedlich langer Anteil des Tragmittels 16 bezogen auf die beiden Scheiben 18 bzw. 20 entweder auf der Seite der Kabine 12 oder der Seite des Gegengewichtes 14, so dass bedingt durch das Eigengewicht des Tragmittels 16 die Ausbalancierung ohne weitere Hilfsmaßnahmen nicht gewährleistet ist. Zum Ausgleich des Eigengewichtes des Tragmittels 16 ist daher ein Ausgleichselement 22 vorgesehen, welches an der Kabine 12 und dem Gegengewicht 14 befestigt ist. Durch dieses Ausgleichselement 22 wird zusammen mit dem Tragmittel 16 ein geschlossener Kreis gebildet, so dass das durch das Tragmittel 16 und das Ausgleichselement 22 sich in Summe ergebende Gesamtgewicht sowohl auf der Seite der Kabine 12 als auch der Seite des Gegengewichtes 14 immer in etwa gleich ist und somit die Ausbalancierung die Aufzugsanlage 10 unabhängig von der Position der Kabine 12 und des Gegengewichtes 14 ist.

In Fig. 2 ist eine schematische Schnittdarstellung eines solchen Ausgleichselementes 22 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Bei dieser ersten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Ausgleichselement 22 zwei Riemen 24, 26, die parallel zueinander verlaufenen, aufeinander aufliegen und miteinander verbunden sind. Insbesondere können die Riemen 24, 26 miteinander verschmolzen, aufeinander auflaminiert, miteinander verklebt und/oder zusammengenietet sein, so dass ihre relative Position zueinander fest ist und sie ein einheitliches Ausgleichselement 22 bilden. Bei den Riemen 24, 26 handelt es sich insbesondere um alte, gebrauchte, aussortierte Riemen, die zuvor als Tragmittel zum Tragen einer Aufzugskabine und/oder eines Gegengewichtes innerhalb einer Aufzugsanlage verwendet wurden und aus dieser Aufzugsanlage ausgebaut wurden. Unter solchen gebrauchten, aussortierten Riemen werden insbesondere solche Riemen 24, 26 verstanden, die aufgrund des Erreichens einer maximalen Anzahl an Biegungszyklen und/oder eines maximalen Alters nicht mehr als Tragmittel verwendet werden dürfen und somit einer der Aufzugsanlage ausgebaut wurden. Zusätzlich oder alternativ können auch solche Riemen als Ausgleichselement 22 recycelt werden, die zwar noch nicht ihre maximale Anzahl an Biegezyklen und/oder ihr maximales Alter erreicht haben, sondern aufgrund von anderen Umständen aus Aufzugsanlagen ausgebaut wurden, beispielsweise bei Modernisierungen von Aufzugsanlagen.

Hierdurch wird ein Recycling der Riemen 24, 26 erreicht, so dass das Ausgleichselement 22 nicht aus neuen Riemen oder anderen Komponenten hergestellt werden muss, sondern ausschließlich solche Elemente verwendet werden, die ansonsten bisher aussortiert und auf den Müll verbracht wurden.

Hierdurch wird der Einsatz von neuem Material reduziert und die Kosten werden minimiert. Darüber hinaus wird die Umwelt geschont.

Jeder der Riemen 24, 26 weist eine Vielzahl von Seilen, insbesondere Stahlseilen, auf, von denen jeweils eines beispielhaft mit dem Bezugszeichen 30 bezeichnet ist. Diese Seile sind in einem Mantel 32 vollständig umschlossen eingebettet, wobei dieser Mantel 32 insbesondere aus einem Kunststoff, vorzugsweise Polyamid, besteht.

Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Riemen 24, 26 derart miteinander verbunden, dass sie mit ihren flachen Seiten, also denjenigen Seiten, die keine Profilrillen, über die die Riemen 24. 26, wenn sie als Tragmittel eingesetzt sind, sonst in entsprechend komplementären Riemen von den Scheiben 18, 20 laufen, aufweisen, miteinander verbunden sind.

In Fig. 3 ist ein Ausgleichselement 122 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt, bei dem nicht nur zwei Riemen, sondern insgesamt vier Riemen 124 bis 130 aufeinander aufliegen und miteinander verbunden sind.

Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung können auch mehr oder weniger als vier Riemen, beispielsweise drei oder fünf Riemen, miteinander zu einem Ausgleichselement 22, 122 verbunden sein. Insbesondere ist die Anzahl der Riemen 124 bis 130, die zum Ausgleichselement 122 miteinander verbunden werden, derart gewählt, dass das sich ergebende Gewicht pro Meter demjenigen Gewicht pro Meter des Tragmittels 16 der Aufzugsanlage 10, in dem das Ausgleichselement 22, 122 zur Kompensation eingesetzt werden soll, entspricht. Wenn das Tragmittel 16 der Aufzugsanlage 10 eine Vielzahl von Riemen aufweist, so umfasst das Ausgleichselement 22, 122 insbesondere die gleiche Anzahl an Riemen.

Bei einer alternativen, in Figur 4 gezeigten, dritten Ausführungsform eines Ausgleichselements 222 können die beiden Riemen 224. 226 auch mit ihren profilierten Seiten aufeinander aufliegen. Alternativ ist es ebenfalls möglich, dass die flache Seite des einen Riemens mit der profilierten Seite des anderen Riemens in Kontakt steht.

Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Ausgleichselement 22, 122, 222 auch einen oder mehrere aussortierte Seile umfassen, die miteinander verbunden sind. Auf diese Weise wird insbesondere auch ein Recycling von aussortierten ehemals als Tragmittel eingesetzten Seilen als Ausgleichselement 22, 122, 222 erreicht, so dass auch die Seile nicht unnötig weggeschmissen werden müssen, sondern auch nach Erreichen ihrer für die Verwendung als Tragmittel maximal zulässigen Lebensdauer und/oder dem Erreichen der für die Verwendung als Tragmittel maximal zulässigen Anzahl an Biegezyklen noch weiterverwendet werden können.

Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Ausgleichselement 22, 122, 222 auch sowohl mindestens einen Riemen als auch mindestens ein Seil, insbesondere einen aussortierten Riemen und ein aussortiertes Seil, umfassen.

B ezugszeichenliste

10 Aufzugsanlage

12 Kabine

14 Gegengewicht

16 Tragmittel

18, 20 Scheiben

22, 122, 222 Ausgleichselement 24, 26, 124 bis 130, 224, 226 Riemen

30 Seil

32 Mantel