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Patent Searching and Data


Title:
LIGHTING SYSTEM AND RECORDING SYSTEM FOR VOLUMETRIC CAPTURING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/215475
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lighting system for lighting a scene location, wherein the lighting system radiates light from a light surface in order to form a keying background for recording the scene location.

Inventors:
DUCKSTEIN BERND (DE)
KAUFF PETER (DE)
SCHREER OLIVER (DE)
TATZELT DANNY (DE)
WEISSIG CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/063399
Publication Date:
November 29, 2018
Filing Date:
May 22, 2018
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
G03B15/07
Other References:
COLORFOTO: "Tabletop-Fotografie mit Systemblitzen", 12 February 2017 (2017-02-12), XP055492843, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180716]
ANONYMOUS: "Folding Portable Leuchtkasten Foto Studio Kleine Schießschachtel, Mini Lighting Kit mit LED-Fotografie Licht Box Zelt", 7 February 2017 (2017-02-07), Germany, XP055492967, ISBN: 978-3-7646-1657-1, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180717]
DYNASUM: "Lichtzelt Lichtwürfel Dome-Studio DynaSun WOS4006 Ø100x190cm Fotostudio Fotozelt", 1 July 2008 (2008-07-01), Germany, XP055492974, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180717]
Attorney, Agent or Firm:
ZIMMERMANN, Tankred et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Beleuchtungssystem (100) zur Beleuchtung eines Szenenorts (120), wobei das Beleuchtungssystem (100) ausgebildet ist, um Licht von einer Lichtfläche (1 10) abzustrah- len, um einen Keying-Hintergrund für eine Aufnahme des Szenenorts (1210) zu bilden.

2. Beleuchtungssystem (100) gemäß Anspruch 1 , wobei das Beleuchtungssystem (100) so ausgebildet ist, dass die Lichtfläche (1 10) den Szenenort (120) umgibt.

3. Beleuchtungssystem (100) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen, wobei das Beleuchtungssystem (100) so ausgebildet ist, dass die Lichtfläche (1 10) den Szenenort (120) allseits umgibt.

4. Beleuchtungssystem (100) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen, wobei das Beleuchtungssystem (100) einen Transmissionsflächendiffusor und eine Hinterleuchtung zur Beleuchtung einer Rückseite des Transmissionsflächendiffusors umfasst, wobei die Lichtfläche (1 10) durch eine der Rückseite (214) gegenüberliegende Vorderseite (212) des Transmissionsflächendiffusors gebildet wird.

5. Beleuchtungssystem (100) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen, wobei das Beleuchtungssystem (100) eine oder mehrere Kameraöffnungen (240) in der Lichtfläche ( 10) aufweist, durch die hindurch jeweils eine Kamera den Szenenort (120) aufnehmen kann. 6. Beleuchtungssystem (100) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen, wobei das

Beleuchtungssystem (100) mehrere Kameraöffnungen aufweist, durch die hindurch jeweils eine Kamera den Szenenort (120) aufnehmen kann.

7. Beleuchtungssystem (100) gemäß Anspruch 6, wobei die Kameraöffnungen (240) um den Szenenort (120) herum verteilt angeordnet sind. 8. Beleuchtungssystem (100) gemäß Anspruch 6 oder 7, wobei die Kameraöffnungen (240) unter gleichem Winkelabstand zueinander um den Szenenort (120) herum angeordnet sind.

9. Beleuchtungssystem (100) gemäß einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei die Hinterleuchtung des Beleuchtungssystems (100) steuerbare Leuchtmittel aufweist, deren Leuchtstärke und/oder Leuchtfarbe steuerbar ist, um einen zeitlich variierenden Keying- Hintergrund zu bilden.

10. Beleuchtungssystem (100) gemäß Anspruch 9, wobei die Leuchtmittel LEDs, LASER oder thermische Leuchtmittel umfassen.

1 1. Beleuchtungssystem (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Keying-Hintergrund zeitlich und örtlich variierbar ist. 12. Beleuchtungssystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Beleuchtungssystem (100) einen Reflektor umfasst, der Licht in Richtung des Szenenortes (120) reflektiert.

13. Beleuchtungssystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, die ferner eine Steuerung aufweist, die ausgebildet ist, um eine Synchronisierung zwischen einer oder mehreren Kameras, die den Szenenort (120) aufnehmen, und einer Modulation des abgestrahlten Lichts zu bewerkstelligen.

14. Beleuchtungssystem (100) gemäß Anspruch 13, wobei die Steuerung ausgebildet ist, um das abgestrahlte Licht so zu modulieren, dass die Abstrahlung des Lichts auf eine Integrationszeit der einen oder mehreren Kameras beschränkt ist. 15. Beleuchtungssystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, die ferner eine Steuerung aufweist , die ausgebildet ist, um das Beleuchtungssystem (100) derart zu steuern, dass der Keying-Hintergrund für jede Kameraposition, von der aus die Aufnahme des Szenenorts (120) vorgesehen ist, einen Abschnitt, der eine Silhouette einer Projektion eines Objekts in dem Szenenort (120) von der jeweiligen Kameraposition auf die Lichtfläche (1 10) umgibt, aufweist, der sich in Farbe und/oder Helligkeit von seiner Umgebung des Abschnitts unterschiedet.

16. Beleuchtungssystem (100) gemäß Anspruch 15, bei der eine Defaultfarbe des Keying-Hintergrunds jenseits des Abschnitts für jede Kameraposition weiß ist.

17. Beleuchtungssystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo- bei die Lichtfläche (1 10) im Wesentlichen zylinderförmig ist.

18. Aufnahmesystem zur Aufnahme eines Szenenorts (120), mit einem Beleuchtungssystem (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17 zur Beleuchtung des Szenenorts, wobei das Beleuchtungssystem (100) ausgebildet ist, um Licht von einer Lichtfläche (1 10) abzustrahlen, um einen Keying-Hintergrund für die Aufnahme des Szenenorts (120) zu bilden; und mindestens einer Kamera zum Aufnehmen des Szenenorts (120) mit dem Keying- Hintergrund.

19. Aufnahmesystem gemäß Anspruch 18, wobei die mindestens eine Kamera mindestens einen Satz von Kameras aufweist, die ein multifokales Basissystem bilden. 20. Aufnahmesystem gemäß Anspruch 18 oder 19, wobei das Aufnahmesystem eine Vielzahl von Kameras umfasst, die um den Szenenort (120) herum verteilt angeordnet sind, um den Szenenort (120) aus verschiedenen Richtungen durch Öffnungen in der Lichtfläche (110) aufzunehmen.

21. Aufnahmesystem gemäß einem der Ansprüche 18 bis 20, das ferner einen Bildbearbeiter aufweist, um in einem durch die mindestens eine Kamera gewonnen Aufnahmematerial eine Diskriminierung zwischen ersten Bildbereichen, die dem Keying- Hintergrund entsprechen, und zweiten Bildbereichen, die nicht dem Keying-Hintergrund entsprechen, vorzunehmen.

22. Aufnahmesystem gemäß Anspruch 21 , wobei das Beleuchtungssystem (100) ausgebildet ist, um weißes Licht auszustrahlen, und der Bildbearbeiter ausgebildet ist, um weiß als Schlüsselfarbe zur Diskriminierung zu verwenden.

23. Aufnahmesystem gemäß einem der Ansprüche 18 bis 22, wobei die mindestens eine Kamera einen aktiven Tiefensensor umfasst.

24. Aufnahmesystem gemäß einem der Ansprüche 18 bis 23, wobei das Aufnah- mesystem Mikrofone oder Lautsprecher umfasst.

25. Aufnahmesystem gemäß einem der Ansprüche 18 bis 24, mit einem Objekterkenner zum Laufzeit-Lokalisieren eines Objekts in dem Szenenort (120) anhand eines durch die mindestens eine Kamera gewonnen Aufnahmematerials, wobei das Beleuchtungssystem (100) eine Steuerung aufweist , die ausgebildet ist, um das Beleuchtungssystem (100) derart zu steuern, dass der Keying-Hintergrund für jede Kamera einen Abschnitt, der eine Silhouette einer Projektion des Objekts von einer Kameraposition der Kamera in dem Szenenort (120) auf die Lichtfläche (110) umgibt, aufweist, der sich in Farbe und/oder Helligkeit von seiner Umgebung des Abschnitts unterscheidet. 26. Verfahren zum Aufnehmen einer Szene mittels eines Aufnahmesystems gemäß einem der Ansprüche 18 bis 25.

Description:
Beleuchtungssystem und Aufnahmesystem für volumetrisches Capturing

Beschreibung

Die vorliegende Anmeldung bezieht sich auf ein Beieuchtungssystem und auf ein Aufnahmesystem für volumetrisches Capturing oder die räumliche Erfassung von Objekten. Die Aufnahme von Szenen durch Kamerasysteme, insbesondere für Keying-Aufnahmen zur Freistellung von Objekten, stellt gewisse Anforderungen an die Ausleuchtung der aufzunehmenden Szene. Im Allgemeinen werden für die Ausleuchtung Scheinwerfer verwendet, die die Szene punktuell oder diffus ausleuchten. Die Scheinwerfer können zusätzlich mit Filtern, beispielsweise Farbfiltern, versehen sein, um bestimmte Beleuch- tungseffekte zu erzielen. Die vorliegende Anmeldung stellt ein System zur Beleuchtung und Aufnahme von Szenen bereit, welches gegenüber den bisherig verwendeten Beleuchtungsvorrichtungen eine verbesserte Be- und Ausleuchtung der Objekte in der aufzunehmenden Szene bietet. Der Kern der Erfindung ist, dass das Beleuchtungssystem Licht von einer Lichtfläche abstrahlt, um einen Keying-Hintergrund für die Aufnahme der Szene zu bilden.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Beleuchtungssystem zur Beleuchtung eines Szenenorts bereitgestellt, wobei das Beleuchtungssystem Licht von einer Lichtfläche abstrahlt, um einen Keying-Hintergrund für eine Aufnahme des Szenenorts zu bilden.

In einer zweiten Ausführungsform umgibt die Lichtfläche den Szenenort. In einer dritten Ausführungsform umgibt die Lichtfläche den Szenenort allseits.

In einer vierten Ausführungsform weist das Beleuchtungssystem einen Transmissionsflä- chendiffusor und eine Hinterleuchtung zur Beleuchtung einer Rückseite des Transmissi- onsflächendiffusors auf, wobei die Lichtfläche durch eine der Rückseite gegenüberliegen- de Vorderseite des Transmissionsflächendiffusors gebildet wird. In einer fünften Ausführungsform weist das Beleuchtungssystem eine oder mehrere Öffnungen in der Lichtfläche auf, durch die hindurch jeweils eine Kamera den Szenenort auf ¬ nehmen kann. In einer sechsten Ausführungsform weist das Beleuchtungssystem mehrere Kameraöff- nungen auf, durch die hindurch jeweils eine Kamera den Szenenort aufnehmen kann.

In einer siebten Ausführungsform sind die Kameraöffnungen um den Szenenort herum verteilt angeordnet.

In einer achten Ausführungsform sind die Kameraöffnungen unter gleichem Winkelabstand zueinander um den Szenenort herum angeordnet.

In einer neunten Ausführungsform weist die Hinterleuchtung des Beleuchtungssystems steuerbare Leuchtmittel auf, deren Leuchtstärke und/oder Leuchtfarbe steuerbar ist, um einen zeitlich variierenden Keying-Hintergrund zu bilden.

In einer zehnten Ausführungsform umfassen die Leuchtmittel LEDs, LASER oder thermische Leuchtmittel.

In einer elften Ausführungsform ist der Keying-Hintergrund zeitlich und örtlich variierbar.

In einer zwölften Ausführungsform umfasst das Beleuchtungssystem einen Reflektor, der Licht in Richtung des Szenenorts reflektiert.

In einer dreizehnten Ausführungsform weist das Beleuchtungssystem eine Steuerung auf, die eine Synchronisierung zwischen einer oder mehreren Kameras, die den Szenenort aufnehmen, und einer Modulation des abgestrahlten Lichts bewerkstelligen. In einer vierzehnten Ausführungsform ist die Steuerung eingerichtet, um das abgestrahlte Licht so zu modulieren, dass die Abstrahlung des Lichts auf eine Integrationszeit der Kameras beschränkt ist.

In einer fünfzehnten Ausführungsform ist eine Steuerung eingerichtet, um das Beleuch- tungssystem derart zu steuern, dass der Keying-Hintergrund für jede Kameraposition, von der aus die Aufnahme des Szenenorts vorgesehen ist, einen Abschnitt, der eine Silhouet- te einer Projektion eines Objekts in dem Szenenort von der jeweiligen Kameraposition auf die Lichtfläche umgibt, aufweist, der sich in Farbe und/oder Helligkeit von seiner Umgebung des Abschnitts unterscheidet. In einer sechzehnten Ausführungsform ist die Defaultfarbe des Keying-Hintergrunds jenseits des Abschnitts für jede Kameraposition weiß.

In einer siebzehnten Ausführungsform ist die Lichtfläche im Wesentlichen zylinderförmig. Gemäß einer achtzehnten Ausführungsform ist ein Aufnahmesystem zur Aufnahme eines Szenenorts beschrieben, das ein Beleuchtungssystem gemäß einem der Ausführungsformen 1 bis 16 zur Beleuchtung des Szenenorts umfasst, wobei das Beleuchtungssystem Licht von einer Lichtfläche abstrahlt, um einen Keying-Hintergrund für die Aufnahme des Szenenorts zu bilden, und wobei das Aufnahmesystem mindestens eine Kamera zum Aufnehmen des Szenenorts mit dem Keying-Hintergrund umfasst.

In einer neunzehnten Ausführungsform weist die Kamera mindestens einen Satz von Kameras auf, die ein multifokales Basissystem bilden. In einer zwanzigsten Ausführungsform umfasst das Aufnahmesystem eine Vielzahl von Kameras, die um den Szenenort herum verteilt angeordnet sind, um den Szenenart aus verschiedenen Richtungen durch Öffnungen in der Lichtfläche aufzunehmen.

In einer einundzwanzigsten Ausführungsform umfasst auf Aufnahmesystem einen Bildbe- arbeiter, um in einem durch die mindestens eine Kamera gewonnen Aufnahmematerial eine Diskriminierung zwischen ersten Bildbereichen, die dem Keying-Hintergrund entsprechen, und zweiten Bildbereichen, die nicht dem Keying-Hintergrund entsprechen, vorzunehmen. In einer zweiundzwanzigsten Ausführungsform ist das Beleuchtungssystem ausgebildet, um weißes Licht abzustrahlen, und der Bildbearbeiter ist ausgebildet, um weiß als Schlüsselfarbe zur Diskriminierung zu verwenden.

In einer dreiundzwanzigsten Ausführungsform umfasst mindestens eine Kamera einen aktiven Tiefensensor. In einer vierundzwanzigsten Ausführungsform umfasst das Aufnahmesystem Mikrofone oder Lautsprecher.

In einer fünfundzwanzigsten Ausführungsform umfasst das Aufnahmesystem des Weite- ren einen Objekterkenner zum Laufzeit-Lokalisieren eines Objekts in dem Szenenort anhand eines durc die mindestens eine Kamera aufgenommenen Aufnahmematerials, wobei das Beleuchtungssystem eine Steuerung aufweist, die das Beleuchtungssystem derart steuert, dass der Keying-Hintergrund für jede Kamera einen Abschnitt, der eine Silhouette einer Projektion des Objekts von einer Kameraposition der Kamera in dem Szenenort auf die Lichtfläche umgibt, aufweist, der sich in Farbe und/oder Helligkeit von seiner Umgebung des Abschnitts unterscheidet.

Gemäß einer sechsundzwanzigsten Ausführungsform ist ein Verfahren zum Aufnehmen einer Szene mittels eines Aufnahmesystems angegeben, wobei das Aufnahmesystem einer der Ausführungsformen 18 bis 25 entspricht.

Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert, unter denen: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Beleuchtungssystems gemäß einem Ausführungsbeispiel zeigt;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Aufnahmesystems gemäß einem Ausführungsbeispiel zeigt; und

Fig. 3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Aufnehmen einer Szene gemäß einem Ausführungsbeispiel zeigt.

Fig. 1 zeigt schematisch ein Beleuchtungssystem 100 zur Beleuchtung eines Szenenorts. Das Beleuchtungssystem 100 umfasst eine Lichtfläche 1 10 sowie den Szenenort 120. In Fig. 1 ist lediglich ein Beispiel für eine mögliche Ausführungsform gezeigt, im vorliegenden Fall ist beispielsweise der Szenenort 120 in runder Form dargestellt, es ist selbstverständlich möglich, dass der Szenenort oval sein kann, die Form eines Vielecks aufweisen kann, oder ganz und gar unregelmäßig geformt ist. Des Weiteren ist die Lichtfläche 1 10 als quadratische und planare Lichtfläche gezeigt, die den Szenenort von einer Seite her beleuchten kann. Dies ist ebenfalls lediglich ein Ausführungsbeispiel der Lichtfläche 1 10, es ist selbstverständlich ebenso möglich, dass die Lichtfläche 1 10 nicht quadratisch oder planar ist, sondern eine andere Form aufweisen kann. So kann die Lichtfläche 1 10 beispielsweise rund, halbrund, rechteckig oder vieleckig sein oder auch frei geformt sein. Ebenso ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Lichtfläche 1 10 planar ist. Die Lichtfläche kann beispielsweise eine Krümmung aufweisen. Ist der Szenenort 120 beispielsweise rund oder oval, so kann die Lichtfläche 1 10 vom Szenenort 120 weggekrümmt sein, so dass diese der Berandung des Szenenorts folgt. Auch kann die Lichtfläche 1 10 zum Szenenort 120 gekrümmt sein, so dass das abgestrahlte Licht diffuser abgestrahlt werden kann.

Ist in Ausführungsformen der Szenenort 120 beispielsweise rund, ist es möglich, dass die Lichtfläche 1 10 die Form eines Zylindersegments aufweist, und somit den Szenenort 120 teilweise umgibt. Darüber hinaus ist es beispielsweise ebenso möglich, dass die Lichtflä- che 1 10 als Zylinder ausgestaltet ist, so dass die Lichtfläche 1 10 den Szenenort 120 ringsum umgibt.

Auch ist es in Ausführungsformen möglich, dass die Lichtfläche 110 den Szenenort 120 allseits umgibt, hierzu kann die Lichtfläche 20 noch eine Art„Dachfläche" und eine„Bo- denfläche" umfassen bzw. als solche ausgebildet sein, sodass der Szenenort 120 dann noch zusätzlich von oben und unten beleuchtet werden kann. Natürlich ist es auch möglich, dass nur eines von„Dachfläche" und„Bodenfläche" als Teil der Lichtfläche 1 10 ausgeführt ist, im Falle der Bodenfläche wäre es möglich dass es statische Anforderungen nicht erlauben, diese lichtdurchlässig auszuführen, weil manche transparenten Materialien nicht die notwendige Stabilität aufweisen die von einer Bodenfläche verlangt wird.

Die Lichtfläche 1 10 kann in manchen Ausführungsformen als Transmissionsflächendif- fusor ausgestaltet sein, der den Szenenort 120 z.B. durch diffuse Lichtbrechung mit diffus gestreutem Licht beleuchtet. Der Transmissionsflächendiffusor kann eine Hinterleuchtung umfassen. Die Hinterleuchtung ist dann beispielsweise auf der Rückseite des Transmissionsflächendiffusors angeordnet, so dass Licht, das von der Hinterleuchtung ausgeht, auf die Rückseite des Transmissionsflächendiffusors auftrifft, und auf dessen Vorderseite, die in Richtung des Szenenorts 120 zeigt, wieder austritt und den Szenenort 120 beleuchtet. In einer Ausführungsform kann die Lichtfläche 0 mechanisch folgendermaßen aufgebaut sein: Ist die Lichtfläche 1 10 zylindrisch, umfasst die Lichtfläche 1 10 eine zylinderför- mige Anordnung von a) einer inneren Schale, die als Diffusor dienen kann und beispielsweise Öffnungen für Objektive aufweisen kann, b) einer Installationsebene, die ein Tragsystem, mit Befestigungen für Einbauten wie z.B. Leuchtmittel, sowie Kamerasysteme, Beleuchtungssystem, Mikrofone, Lautsprecher und ähnliches umfassen kann, und c) einer äußeren Schale, die als Reflektor dienen kann.

Ein analoger Aufbau gilt natürlich auch für nichtzylindrische Lichtflächen. Ist die Lichtfläche beispielsweise plan, dann wäre es angemessener, von einer inneren Ebene, einer Installationsebene und einer äußeren Ebene zu sprechen, konzeptionell aber ist der Auf- bau gleich.

Wie zuvor erwähnt kann eine solche Ausführungsform einen beleuchteten Boden und/oder eine beleuchtete Decke umfassen, sowie über einen verdeckten Eingang verfügen damit der Szenenort durch die Lichtfläche 1 10 betreten werden kann.

Durcheine beabstandete Anordnung von inneren und äußeren Schale mit der Installationsebene dazwischen kann es, aufgrund der Wärmeentwicklung z.B. der Leuchtmittel, zu einer Kaminwirkung kommen, die zur Belüftung innerhalb der Lichtfläche führen kann. Eine Kaminwirkung kann analog ebenfalls am Szenenort 120, also innerhalb des durch die Lichtfläche 1 10 gebildeten Volumens, z.B. des Zylinders, kommen. In alternativen Ausführungsformen kann die Lichtfläche mit einem aktiven Belüftungselement versehen sein, beispielsweise einem Ventilator, der für die Belüftung sorgt. Auch kann in einer alternativen Ausführungsform solch ein aktives Belüftungselement gemeinsam mit der Kaminwirkung für die Belüftung sorgen.

In Ausführungsformen kann das Beleuchtungssystem 100 mit einem Reflektor versehen sein, der Licht in Richtung des Szenenorts 120 reflektiert. Beispielsweise kann vom Szenenort 120 aus gesehen hinter der Lichtfläche 1 10 dieser Reflektor angeordnet sein, der im Fall von Lichtquellen, die in alle Richtungen abstrahlen, das Licht in Richtung Szenen- ort zurückwirft, das ansonsten zur Beleuchtung des Szenenorts verloren wäre. Ein derartiger Reflektor kann beispielsweise durch die zuvor erwähnte äußere Schale oder Ebene gebildet werden.

Da das Beleuchtungssystem 100 in Ausführungsformen eingerichtet sein kann, um Kame- raaufnahmen des Szenenorts zu ermöglichen, kann die Lichtfläche ein oder mehrere Off- nungen aufweisen, durch die hindurch jeweils eine Kamera den Szenenort 120 aufnehmen kann.

Derartige Kameraöffnungen können in Ausführungsformen um den Szenenort herum ver- teilt angeordnet sein, zum einen können diese Öffnungen regelmäßig angeordnet sein, beispielsweise In gleichem Winkelabstand zueinander, aber die Kameraöffnungen können ebenso unregelmäßig bezüglich Winkelposition oder Höhe angeordnet sein.

Die zuvor erwähnte Beleuchtung des Beleuchtungssystems, z.B. zur Hinterieuchtung der inneren Schale, kann unterschiedlich geartete Leuchtmittel aufweisen. So ist es in Ausführungsformen möglich, dass die Leuchtmittel LEDs umfassen, thermische Leuchtmittel wie Glühbirnen oder auch Laser umfassen. Unabhängig von der Natur des Leuchtmittels ist es in Ausführungsformen möglich, dass die Leuchtmittel separat ansteuerbar sind, so dass die Leuchtstärke und/oder Leuchtfarbe der Leuchtmittel steuerbar ist, um es zu er- möglichen, einen zeitlich variablen Hintergrund zu bilden.

Dies bedeutet, dass die Lichtfläche 1 10 in Ausführungsbeispielen eine dynamische oder nicht homogene Beleuchtung des Szenenorts ermöglichen kann, so dass von unterschiedlichen Orten der Lichtfläche und/oder zu unterschiedlichen Zeiten von der Lichtflä- che unterschiedliche Beleuchtungseffekte ausgehen können. Diese Beleuchtungseffekte können sich in der Beleuchtungsintensität und/oder in der Beleuchtungsfarbe unterscheiden. So ist es beispielsweise möglich, wenn sich in dem Szenenort 120 ein bewegtes Objekt befindet, dass von einer Kamera aufgenommen werden soll, dass der Bereich der Lichtfläche, der von der Kamera ausgesehen hinter dem beweglichen Objekt liegt, mit einer intensiveren Beleuchtungsstärke angesteuert wird, oder dass dieser Bereich dann eine andere Beleuchtungsfarbe aufweist. Da sich das Objekt bewegen kann, ist es dann in Ausführungsformen möglich, dass dieser spezielle Beleuchtungseffekt sich entsprechend der Bewegung des Objekts ebenfalls räumlich und zeitlich verändert, also quasi diesem bewegten Objekt folgt.

Ein solches Beleuchtungssystem, bei dem die Beleuchtungsintensität oder Farbe sich zeitlich und örtlich ändern kann, kann als Keying-Hintergrund dienen. Unter Keying wird das Freistellen von Bildelementen vom Hintergrund verstanden, dies erfolgt meist auf Basis einer Schlüsselfarbe, daher der Begriff Keying. Ein bekanntes Beispiel ist die soge- nannte Bluescreen-Technik, die es ermöglicht, Gegenstände oder Personen nachträglich vor einen anderen Hintergrund zu setzen. In Ausführungsformen kann das Beleuchtungssystem 100 eine Steuerungsvorrichtung aufweisen, die das abgestrahlte Licht moduliert, bzw. um eine Synchronisierung zwischen Kameras und dem abgestrahlten Licht zu erreichen. Für den Fall, dass es in bestimmten Ausführungsformen für das Keying notwendig ist, bestimmte Lichtstärken oder bestimmte Beleuchtungsfarben zu verwenden, kann dann die Farbe bzw. Intensität des abgestrahlten Lichts moduliert werden und in Synchronisierung mit den entsprechenden Kameras gebracht werden. In Ausführungsformen erfolgt die Modulation derart, dass die Abstrah- lung des Lichts, bzw. Lichts einer bestimmten Farbe oder Intensität, für eine Integrations- zeit der Kameras beschränkt ist. Das heißt, dass in Ausführungsformen die Modulation des Lichts lediglich für eine Zeitspanne erfolgt, die der integrationszeit einer Kamera entspricht. Dies kann von Vorteil sein, wenn beispielsweise für das Keying eine blaue Lichtfarbe erforderlich ist, eine solche Lichtfarbe ist zwar für die verwendete Kamera vorteilhaft, für in dem Szenenort sich aufhaltende Personen aber nicht. Da Licht einer unnatürli- chen Lichtfarbe für den Menschen zu ungewohnten Kontrasteffekten führen kann, und solche Effekte können dann Übelkeit bei den Menschen hervorrufen, ist es vorteilhafter, den Szenenort hauptsächlich mit einer natürlichen Lichtfarbe auszuleuchten, und die für das Keying notwendige Farbe nur für die Bruchteile einer Sekunde zu verwenden, in denen die Kamera„aktiv" ist, das heißt während der Integrationszeit einer Kamera.

In weiteren Ausführungsformen kann die Steuerung eingerichtet sein, um das Beleuchtungssystem 100 derart zu steuern, dass der Keying-Hintergrund für jede Kameraposition, von der aus der Szenenort aufgenommen werden soll, einen Abschnitt aufweist, der sich in Farbe und/oder Helligkeit von den umgebenden Abständen unterscheidet, wobei der Abschnitt einer Silhouette einer Projektion des aufgenommenen Objekts im Szenenort 120 entspricht. Das heißt, dass wenn sich beispielsweise ein Schauspieler im Szenenort aufhält, und dieser Schauspieler freigestellt werden soll, wird lediglich ein Abschnitt, der der Silhouette des Schauspielers entspricht, entsprechend angesteuert, um diesen Abschnitt in Farbe und/oder Helligkeit zu modulieren.

Obwohl ein prominentes Bespiel einer Keying-Technik, das sogenannte Bluescreen- Verfahren, einen blauen Hintergrund verwendet, ist die Farbe des Keying-Hintergrundes nicht auf blau beschränkt. Anders gesagt, kann es sinnvoll sein, auch um beispielsweise Irritationen für das Auge zu minimieren, dass nur ein kleiner Bereich des Szenenortes 120 einen Hintergrund in der Keying-Farbe erhält und der Rest der Szene mit einer Standardfarbe (Defaultfarbe) beleuchtet/hinterleuchtet wird. Die Defaultfarbe kann weiß sein, aber auch eine Gegenfarbe zur Keyingfarbe kann zum Einsatz kommen, ist beispielsweise die Keying-Farbe grün, wäre die Gegenfarbe rot. Dies bedeutet, dass in Ausführungsformen der Keying-Hintergrund eine Defaultfarbe aufweist, der für jede Kameraposition weiß sein kann, und eine Modulation erfährt, wobei sich durch die Modulation die Farbe und/oder die Lichtstärke/Helligkeit ändert.

Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau eines Aufnahmesystems 200, das ein Beleuchtungssystem 100 umfasst. Das Aufnahmesystem 200 umfasst einen Szenenort 220 sowie eine Lichtfläche 210. Wie schon zuvor in Bezug auf Fig. 1 beschrieben, ist die Lichtfiäche in dieser Ausführungsform um den Szenenort 220 herum angeordnet, jedoch gilt auch hier, dass die Lichtfläche nicht, wie in der Abbildung gezeigt, zylindrisch sein muss. Die Lichtfläche könnte auch hier eine planare Fläche sein, oder den Szenenort umgeben als vielflächige Anordnung, beispielsweise mit einem regelmäßigen Vieleck als Basisstruktur. In Fig. 2 sind ebenso ein Objekt 230 in dem Szenenort 220 gezeigt, im vorliegenden Fall wird das Objekt 230 durch einen Menschen versinnbildlicht. Des Weiteren weist die Lichtfläche 210 Öffnungen 240 auf, durch die Kameraaufnahmen erfolgen können.

In Fig. 2 ist ebenso angedeutet, dass die Lichtfläche 210 den Szenenort zylindrisch umgibt, und dass die Lichtfläche 210 dreidimensional ist, in dem Sinne, dass diese ein Volumen aufweist, bzw. eine innere Fläche aufweist, die dem Szenenort zugewandt ist, und eine weitere äußere Fläche aufweist, die auf der dem Szenenort abgewandten Seite liegt. Zwischen der inneren und der äußeren Wandung der Lichtfläche sind Leuchtmittel angeordnet, die Lichtquellen können Laser, Glühlampen oder LEDs umfassen. In Ausführungsformen kann es vorgesehen sein, dass nicht nur die Lichtfläche 210 Licht abstrahlt, sondern dass auch der Boden 216 des Aufnahmesystems mit Leuchtmittel versehen ist, so dass auch der Boden den Szenenort beleuchten kann. Darüber hinaus kann ebenso wie der Boden 216 eine in Fig. 2 nicht gezeigte Decke auch mit Leuchtmittel ausgestattet sein, um den Szenenort 220 zu beleuchten. Für den Boden 216 bzw. die Decke der Aufnahmevorrichtung gilt im Prinzip dasselbe, was auch für die Lichtfläche 210 gesagt wird, nämlich dass auch diese mit Leuchtmittel versehen sind, wobei diese Leuchtmittel ansteuerbar sein können, so dass die Beleuchtungseigenschaften wie Farbe oder Intensität zeitlich und örtlich variabel sind. Im Folgenden soll nun der mechanische Aufbau der Lichtfläche 2 0 beschrieben werden. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei der Lichtfläche 210 um eine zylinderförmige An- Ordnung, die aus einer inneren Schale, einer Installationsebene und einer äußeren Schale 214 besteht. Die innere Schale 212 ist dem Szenenort 220 zugewandt, und ist eingerichtet, um als Diffusor zu dienen, und weist Öffnungen für Kameraobjektive auf. Die äußere Schale 214 schließt die Lichtfläche nach außen hin ab und kann in Ausführungsformen als Reflektor dienen. Dieser Reflektor wirft Licht zurück, das von den Lichtquellen abgestrahlt wird und nicht in Richtung des Szenenorts gelangen würde. Somit hilft der Reflek ¬ tor, den Wirkungsgrad des Beleuchtungssystems zu steigern. Zwischen der inneren Schale 212 und der äußeren Schalte 214 befindet sich eine Installationsebene, die zum einen als Tragsystem eingerichtet ist, um Befestigungen für Einbauten zur Verfügung zu stellen, und auch Kamerasysteme, das Beleuchtungssystem, Mikrofone und Lautsprecher beherbergen kann.

Des Weiteren kann, wie zuvor beschrieben, der mechanische Aufbau des gesamten Beleuchtungssystems einen beleuchteten Boden 216 sowie eine beleuchtete Decke umfas- sen. Damit das Ausnahmesystem, beispielsweise von Schauspielern, betreten werden kann, weist der mechanische Aufbau einen verdeckten Eingang auf. Des Weiteren wird, um die Lichtfläche innerhalb spezifizierter Temperaturbereiche zu halten, eine Kaminwirkung ausgenutzt, die zur Belüftung des Inneren der Lichtfläche dient. Diese Kaminwirkung findet innerhalb der Lichtfläche/Wand statt.

Wie zuvor erwähnt, dient die Wand als Beleuchtungssystem, in manchen Ausführungsformen auch der Boden und/oder die Decke. Die Wand kann von der Innen- oder Außenseite bestrahlt werden, wobei als Lichtquelle LEDs, Laser oder Projektionsvorrichtungen eingesetzt werden können. Des Weiteren weist das Aufnahmesystem ein Kamerasystem auf, das Kamerasystem kann mit der Lichtquelle synchronisiert werden. Dies ermöglicht den Betrieb der Lichtfläche mittels beispielsweise Pulsweitenmodulation PWM, so dass die Beleuchtung nur während der Integrationszeit der Bildsensoren des Kamerasystems eingeschaltet werden kann. Somit kann die Blendwirkung für Schauspieler und Personal reduziert werden.

Wie schon zuvor erwähnt, kann die Beleuchtung mit einer örtlichen und zeitlichen Auflösung eingestellt werden. Die örtliche Auflösung kann beispielsweise durch das LED- Raster der LED-Strahler gegeben sein oder durch ein Pixelraster eines Rückprojektionsoder Aufprojektionssystems. Die Möglichkeit der Ansteuerung der Lichtfläche ermöglicht eine zeitliche und örtlich dynamisch angepasste Einstellung von Farbwerten und Hellig- keit. Durch eine Kombination der Beleuchtung mit Neutraldichtefiltern als Kontaktlinsen kann die Blendwirkung noch weiter reduziert werden.

Somit kann das vorliegende Beleuchtungssystem gleichzeitig zur Objektbeleuchtung und zum Keying verwendet werden.

In einer ersten Variante kann statt des Keying ein sogenanntes Clipping eingesetzt werden. Hierzu ist die Objektbeleuchtung idealerweise in neutralem Weiß gehalten. Die Helligkeit des Beleuchtungssystem in dem Fall, dass die Lichtfläche den Szenenort zyiind- risch umgibt, wird als Rotunde bezeichnet, wird so eingestellt, dass eine Aufnahme zu einer Überbelichtung führt. Diese Überbelichtung kann zur Freistellung von Objekten, beispielsweise des Objekts 230, verwendet werden. Dies ist ein Spezialfall des sogenannten Luma-Keying. In einer zweiten Variante ein gemischtes und dynamisches Keying verwendet werden. Dies ist eine Kombination aus Croma- und Luma-Keying. Bei dieser Variante ist der Hintergrund vorrangig in weiß leuchtend gehalten, um eine optimale Szenenausleuchtung zu ermöglichen. Der Hintergrund vor bestimmten Objekten kann in seinen Helligkeits- und Farbwert partiell so eingestellt werden, dass ein optimales Keying erreicht werden kann. Unterschiedliche Hintergrundfarben und Key-Values können zeitlich und örtlich individuell eingestellt werden, wodurch eine optimale Anpassung an das Key-Verhalten der Objekte erfolgen kann. Mit sogenannten Clean-Plates können Hintergründe wie beispielsweise die Objektive der Kameras verortet werden. Diese Clean-Plates ermöglichen auch die statische Ermittlung von Key-Values. Die Auswertung der Aufnahmen kann zur dynamischen Einstellung bzw. Anpassung der Key-Values verwendet werden.

Bezüglich der Kameraanordnung in dem Aufnahmesystem 200 können Kameras in multifokalen Basissystemen angeordnet sein, beispielsweise stereo, trifokal oder quadfokal. Die multifokalen Basissysteme können beliebig in unterschiedlichen Höhen in den Wän- den sowie in der Decke und dem Boden angebracht werden. Dies ermöglicht die Aufnahme der Szene aus unterschiedlichen Perspektiven. Die multifokalen Basissysteme können zusätzlich mit aktiven Tiefensensoren ausgestattet sein, um die Kameraparameter optimal einzustellen. Die Tiefensensoren können sogenannte Structured Light oder Time of Flight- Messungen vornehmen. Einzelne Kameras des Kamerasystems können als Referenzkameras oder Monitoring- Kameras beliebig in den Wänden, der Decke oder dem Boden angebracht werden. Diese bieten dann Referenzwerte zum Abgleich mit anderen Kameras. Die Höhenverstellung der Kameras kann ggf. automatisch und adaptiv vorgenommen werden. Dies ermöglicht eine variable Anpassung der Aufnahmeperspektive. Des Weiteren können die Kameras auch unterschiedliche Brennweiten aufweisen, um unterschiedliche Aufnahmeeffekte zu erzielen.

Die Kameras sind untereinander und mit dem Beleuchtungssystem synchronisiert, um wie zuvor beschrieben, eine Anpassung von Lichtintensität und Farbwert während der Integrationszeit der Kameras anzusteuern, um insgesamt ein gutes Keying zu ermöglichen, andererseits aber die Blendwirkung zu reduzieren.

Zuvor wurde beschrieben, dass die Kameras beispielsweise mit gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet sein können. Dies ist aber nicht zwingend notwendig, die Verteilung der Kameras kann auch nicht periodisch sein, eine beliebige Anzahl von Kameras, die beliebig in dem Zylinder der Lichtfläche angeordnet werden können, ist möglich. Die Kameras können bei Bedarf dynamisch während der Aufnahme den Fokus, die Blende und die Brennweite nachregeln, um optimale Aufnahmeeffekte zu erzielen. Die Bestim- mung der Kameraparameter, wie beispielsweise Blende, Fokus und Brennweite, sowie der Beleuchtungsparameter, wie beispielsweise Intensität und Farbe, kann sowohl vor der Aufnahme geschehen als auch während der Aufnahme adaptiv angepasst werden. Im letzteren Fall kann eine inhaltsbezogene Anpassung aller erwähnten Parameter basierend auf der aufzunehmenden Szene erfolgen. Beispielsweise kann die Schärfe dynamisch an den aufzunehmenden Schauspieler angepasst werden. Eine inhaltsbasierte Anpassung der Kameraparameter kann für alle multifokalen Kamerabasissysteme gleichzeitig auf einer gemeinsamen Datenbasis erfolgen, was die Robustheit des Systems erhöht. Beispielsweise können die Parameter zuerst separat von den einzelnen multifokalen Basissystemen ermittelt werden, und in einem nachfolgenden Analyseschritt kombiniert wer- den, was zu einem gemeinsamen Parametersatz führt, der dann für alle Kameras entsprechend angepasst und verwendet wird.

Wie zuvor erwähnt, kann die Lichtfläche auch Mikrofone aufweisen. Diese können zu einer 360°-Mikrofonierung zur räumlichen Tonaufzeichnung im Aufnahmeraum verwendet werden. Des Weiteren können Einzelmikrofone vorhanden sein, die eine Einzelmikrofo- nierung für die Schauspieler (Funkstrecke) ermöglichen. Des Weiteren können Lautspre- eher in der Lichtfläche 210 angeordnet sein, um die Beschallung während einer Performance zu ermöglichen.

Fig. 3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Aufnahmesystems, wie es beispielsweise in Fig. 2 gezeigt und beschrieben wurde.

In einem ersten Schritt 310 wird ein Beleuchtungssystem, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 1 oder 2 beschrieben wurde, bereitgestellt. Dieses Beleuchtungssystem wird im Schritt 320 verwendet, um Licht in Richtung des Szenenorts abzustrahlen.

Schritt 320 kann noch einen oder mehrere„unterschritte" umfassen, diese können aber auch unabhängig von Schritt 320 ausgeführt werden.

In Schritt 322 können Eigenschaften der Szene ermittelt werden, wie etwa die Position von bestimmten Objekten, beispielsweise Personen oder Gegenständen, innerhalb des Szeneortes. Die kann durch Verwendung von Kameras geschehen, oder auch durch Abfrage einer Datenbank, in der die, vorgesehene oder ermittelte, Position der beispielswei- se Personen oder Gegenstände gespeichert ist. Ein Objekterkenner kann beispielsweise zur Lokalisierung eines Objektes in der Szene dienen, der in einer von einer Kamera aufgenommenen Szene Objekte, auch zur Laufzeit, erkennen und deren Position bestimmen kann. In Schritt 324 kann ermittelt werden, welche Eigenschaften das Beleuchtungssystem aufweisen soll. Die Beleuchtungssystem-Eigenschaften können sich auf die Intensität und/oder Farbe der Beleuchtung sowie auf deren örtlichen und/oder zeitlichen Verlauf beziehen. Ebenso können sich diese darauf beziehen, ob ein Keying-Hintergrund bereitgestellt werden soll.

In Schritt 326 werden von dem Beleuchtungssystem, beispielsweise einem hierfür bereitgestellten Computer oder einer Steuerungsvorrichtung, wie z.B. einem Mikrocontoller, Beleuchtungsparameter ermittelt, die zur Ansteuerung des Beleuchtungssystems verwendet werden können. Die Beleuchtungsparameter können basierend auf den ermittelten Eigenschaften der Szene und/oder Eigenschaften das Beleuchtungssystem ermittelt werden. Beispielsweise können die ermittelten Beleuchtungsparameter eine dynamische oder nicht homogene Beleuchtung des Szenenorts ermöglichen, so dass von der Lichtfläche an unterschiedlichen Positionen der Lichtfläche und/oder zu unterschiedlichen Zeiten un- terschiedliche Beleuchtungseffekte ausgehen können. Diese Beleuchtungseffekte können sich beispielsweise in der Beleuchtungsintensität und/oder -färbe unterscheiden. So ist es beispielsweise möglich, dass ein sich in dem Szenenort befindliches bewegtes Objekt derart abgeleuchtet wird, dass der Bereich der Lichtfläche, der hinter dem beweglichen Objekt iiegt, mit einer anderen, beispielsweise intensiveren, Beleuchtungsstärke, oder mit einer anderen Beleuchtungsfarbe versehen wird. In Ausführungsformen kann sich dieser spezielle Beleuchtungseffekt sich entsprechend der Bewegung des Objekts verändern. Somit kann ein d rartin anne^teuer+es Beleuchtunassvstem als Kevina-Hinterarund die- nen. In Ausführungsformen kann das Beleuchtungssystem, wie erwähnt, eine Steuerungsvorrichtung aufweisen, die das abgestrahlte Licht moduliert, bzw. um eine Synchro- nisierung zwischen Kameras und dem abgestrahlten Licht zu erreichen. Insbesondere ist es möglich, dass der Szenenort mit einer natürlichen Lichtfarbe ausgeleuchtet werden kann und die für das Keying notwendige Farbe nur für die Bruchteile einer Sekunde zu verwenden, in denen die entsprechende Kamera„aktiv" ist. Des Weiteren können die Beleuchtungsparameter verwendet werden, um dynamisch während der Aufnahme den Fokus, die Blende und die Brennweite einer oder mehrerer Kameras nachzuregeln, um optimale Aufnahmeeffekte zu erzielen. Die Bestimmung der Beleuchtungsparameter, und daraus die Bestimmung der Parameter für beispielsweise Blende, Fokus und Brennweite der Kamera(s), sowie der Intensität und Farbe der Be- leuchtung, kann sowohl vor der Aufnahme geschehen als auch während der Aufnahme adaptiv angepasst werden. Eine adaptive Anpassung aller erwähnten Parameter kann basierend auf der aufzunehmenden Szene erfolgen. Wie schon zuvor erwähnt kann eine inhaltsbasierte Anpassung der Kameraparameter für die, in Ausführungsformen multifokalen, Kamerasysteme gleichzeitig auf einer gemeinsamen Datenbasis erfolgen, was die Robustheit des Systems erhöht. Bei multifokalen Kamerasystemen kann über die Anpassung der erwähnten Kameraparameter hinaus auch noch eine Umschaltung zu einer Kamera, die für den bestimmten Fokus-Parameter am geeignetsten ist, erfolgen.

In Schritt 328 werden die Einstellungen der Beleuchtungssystems basierend auf den er- mittelten Beleuchtungsparametern entsprechend vorgenommen. Gegebenenfalls werden auch die Einstellungen der Kameras entsprechend der ermittelten Beleuchtungsparametern vorgenommen.

In Schritt 330 wird eine Aufnahme des Szenenorts mittels der Kameras und mit dem ent- sprechend eingestellten Beleuchtungssystem angefertigt.

Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen, sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist. Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar. Einige oder alle der Verfahrensschritte können durch einen Hardware-Apparat (oder unter Verwen- dung eines Hardware-Apparats), wie zum Beispiel einen Mikroprozessor, einen programmierbaren Computer oder eine elektronische Schaltung ausgeführt werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen können einige oder mehrere der wichtigsten Verfahrensschritte durch einen solchen Apparat ausgeführt werden. Je nach Implementierungsanforderungen können Ausführungsbeispiele der Erfindung in Hardware oder in Software implementiert sein. Die Implementierung kann unter Verwendung eines digitalen Speichermediums, beispielsweise einer Floppy-Disk, einer DVD, einer Blu-ray Disc, einer CD, eines ROM, eines PROM, eines EPROM, eines EEPROM oder eines FLASH-Speichers, einer Festplatte oder eines anderen magnetischen oder optischen Speichers durchgeführt werden, auf dem elektronisch lesbare Steuersignale gespeichert sind, die mit einem programmierbaren Computersystem derart zusammenwirken können oder zusammenwirken, dass das jeweilige Verfahren durchgeführt wird. Deshalb kann das digitale Speichermedium computerlesbar sein. Manche Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung umfassen also einen Datenträger, der elektronisch lesbare Steuersignale aufweist, die in der Lage sind, mit einem programmierbaren Computersystem derart zusammenzuwirken, dass eines der hierin beschriebenen Verfahren durchgeführt wird.

Allgemein können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung als Computerpro- grammprodükt mit einem Programmcode implementiert sein, wobei der Programmcode dahin gehend wirksam ist, eines der Verfahren durchzuführen, wenn das Computerpro- grammprodukt auf einem Computer abläuft. Der Programmcode kann beispielsweise auch auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert sein. Andere Ausführungsbeispiele umfassen das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren, wobei das Computerprogramm auf einem maschinenlesbaren Träger gespei- chert ist. Mit anderen Worten ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens somit ein Computerprogramm, das einen Programmcode zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren aufweist, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verfahren ist somit ein Datenträger (oder ein digitales Speichermedium oder ein computerlesbares Medium), auf dem das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren aufgezeichnet ist. Der Datenträger, das digitale Speichermedium oder das computerlesbare Medium sind typischerweise gegenständlich und/oder nicht-vergänglich bzw. nicht- vorübergehend. Ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit ein Datenstrom oder eine Sequenz von Signalen, der bzw. die das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren darstellt bzw. darstellen. Der Datenstrom oder die Sequenz von Signalen kann bzw. können beispielsweise dahin gehend konfiguriert sein, über eine Datenkommunikationsverbindung, beispielswei- se über das Internet, transferiert zu werden.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst eine Verarbeitungseinrichtung, beispielsweise einen Computer oder ein programmierbares Logikbauelement, die dahin gehend konfiguriert oder angepasst ist, eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst einen Computer, auf dem das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren installiert ist. Ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung umfasst eine Vorrichtung oder ein System, die bzw. das ausgelegt ist, um ein Computerprogramm zur Durchführung zumindest eines der hierin beschriebenen Verfahren zu einem Empfänger zu übertragen. Die Übertragung kann beispielsweise elektronisch oder optisch erfolgen. Der Empfänger kann beispielsweise ein Computer, ein Mobilgerät, ein Speichergerät oder eine ähnliche Vorrichtung sein. Die Vorrichtung oder das System kann beispielsweise einen Datei-Server zur Übertragung des Computerprogramms zu dem Empfänger umfassen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann ein programmierbares Logikbauelement (beispielsweise ein feld- programmierbares Gatterarray, ein FPGA) dazu verwendet werden, manche oder alle Funktionalitäten der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Bei manchen Ausfüh- rungsbeispielen kann ein feldprogrammierbares Gatterarray mit einem Mikroprozessor zusammenwirken, um eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Allgemein werden die Verfahren bei einigen Ausführungsbeispielen seitens einer beliebigen Hardwarevorrichtung durchgeführt. Diese kann eine universell einsetzbare Hardware wie ein Computerprozessor (CPU) sein oder für das Verfahren spezifische Hardware, wie beispielsweise ein ASIC.

Die hierin beschriebenen Vorrichtungen können beispielsweise unter Verwendung eines Hardware-Apparats, oder unter Verwendung eines Computers, oder unter Verwendung einer Kombination eines Hardware-Apparats und eines Computers implementiert werden.

Die hierin beschriebenen Vorrichtungen, oder jedwede Komponenten der hierin beschriebenen Vorrichtungen können zumindest teilweise in Hardware und/oder in Software (Computerprogramm) implementiert sein. Die hierin beschriebenen Verfahren können beispielsweise unter Verwendung eines Hardware-Apparats, oder unter Verwendung eines Computers, oder unter Verwendung einer Kombination eines Hardware-Apparats und eines Computers implementiert werden. Die hierin beschriebenen Verfahren, oder jedwede Komponenten der hierin beschriebenen Verfahren können zumindest teilweise durch Hardware und/oder durch Software ausgeführt werden.

Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten möglich sind und dem Fachmann einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Einzelheiten, die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert wurden, beschränkt sei.