Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
LINGUAL RETAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/028394
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lingual retainer which can be connected at both ends to the teeth of a patient by means of an adhesive connection in order to maintain the position of the corrected teeth of the patient in said corrected position. Said retainer avoids known problems encountered with conventional material and also exhibits good flexibility as well as good biocompatability and high patient comfort. It can be also be used over a long period of time (in extreme cases, for a lifetime) without any detrimental effects on health. The retainer is made of one material which is either titanium or a titanium alloy.

Inventors:
SERNETZ FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/010478
Publication Date:
April 08, 2004
Filing Date:
September 19, 2003
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
WINKELSTROETER DENTAURUM (DE)
SERNETZ FRIEDRICH (DE)
International Classes:
A61C7/00; A61C7/16; A61C7/26; (IPC1-7): A61C7/16; A61C7/00
Foreign References:
US5087202A1992-02-11
EP0841877A11998-05-20
US4976614A1990-12-11
US4609350A1986-09-02
US4516938A1985-05-14
EP0841877A11998-05-20
Other References:
See also references of EP 1539021A1
Attorney, Agent or Firm:
Wössner, Gottfried (STELLRECHT & PARTNER Uhlandstrasse 14c, Stuttgart, DE)
Download PDF:
Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Kieferorthopädische Vorrichtung in Form eines LingualRetainers mit ei nem Bügel, dadurch gekennzeichnet, dass der Retainer aus einem einzi gen Material hergestellt ist, welches ausgewählt ist aus Titan oder einer Titanlegierung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel an seinen beiden Enden jeweils ein Klebeflächenelement aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel mit den Klebeflächenelementen einstückig hergestellt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel im Wesentlichen dieselbe Dicke wie die Klebeflächenele mente aufweist und dass der Bügel im Wesentlichen absatzfrei mit dem Klebeflächenelement verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel aus einem Blechmaterial hergestellt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel aus einem verseilten Draht hergestellt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeflächenelemente auf ihrer zu verklebenden Oberfläche auf geraut sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufrau ung der zu verklebenden Oberfläche der Klebeflächenelemente mittels Sandstrahlen, Ätzen oder Laserstrukturieren hergestellt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel ein profilierter Bügel ist, wobei der Bügel im Querschnitt insbesondere ein halbrundes oder halbovales Profil aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel an seinen Enden und/oder dazwischen auf Seiten seiner den Zähnen eines Patienten zugewandten Oberfläche Oberflächenab schnitte aufweist, welche zur Aufnahme von Klebemitteln aufgerauht sind.
Description:
Lingual-Retainer Die Erfindung betrifft eine kieferorthopädische Vorrichtung in Form eines Lin- gual-Retainers mit einem Bügel, welcher an seinen beiden Enden mit den Zäh- nen eines Patienten mittels einer Klebeverbindung verbunden werden kann, um in ihrer Stellung korrigierte Zähne des Patienten in der erreichten Zahn- stellung zu halten.

Die Lingual-Retainer haben die Aufgabe, nach einer kieferorthopädischen Be- handlung die erreichte, korrigierte Zahnstellung der betroffenen Zähne zu halten und zu stabilisieren. Die Lingual-Retainer werden auf der nicht sichtba- ren Seite der Zähne (Lingualseite) üblicherweise mit den Zähnen verklebt.

Bisher bekannte Lingual-Retainer bestehen z. B. aus einem Bügel, der z. B. aus einer unvergüteten CoCr-Legierung hergestellt ist, da diese Legierung sicher stellt, dass der Bügel gut biegbar ist, so dass die Klebeflächenelemente in ihrer Lage sehr gut an die Zahnflächen angepasst werden können. Die Klebeflä- chenelemente wurden durch Anlöten von sogenannten Netzbasen, z. B. aus rostfreiem Stahl, an den Enden des Bügels hergestellt.

Nachteilig bei dieser Art der Lingual-Retainer ist vor allem die Verwendung unterschiedlicher Metalle bzw. Legierungen und das Verbinden der Netzbasis mit dem Bügel mit Loten, wodurch die Korrosionsbeständigkeit des Retainers bzw. dessen Biokompatibilität deutlich herabgesetzt wird. Weiterhin tragen die Klebeflächenelemente auf und reduzieren den Patientenkomfort.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Lingual-Retainer zu entwi- ckeln, der die oben genannten materialabhängigen Probleme vermeidet und trotzdem sowohl eine gute Biegbarkeit als auch eine gute Biokompatibilität und einen hohen Patientenkomfort aufweist und damit über lange Zeit (im extre- men Fall auch für ein ganzes Leben) ohne gesundheitliche Nebenwirkungen benutzt werden kann.

Diese Aufgabe wird bei dem eingangs erwähnten Lingual-Retainer erfindungs- gemäß dadurch gelöst, dass der Retainer aus einem einzigen Material herge- stellt ist, welches ausgewählt ist aus Titan oder einer Titanlegierung.

Retainer aus Titan oder Titanlegierungen gemäß der vorliegenden Erfindung sind hochgradig biokompatibel und sind somit ohne gesundheitliche Nebenwir- kungen über sehr lange Zeiträume zu benutzen.

Darüber hinaus stellen Titan oder Titanlegierungen Materialien dar, welche we- nig steif sind (niedriger Elastizitätsmodul), bei niedriger Dehngrenze gut bieg- bar sind und welche einfach auf Zähne geklebt werden können.

Bei einer Variante der erfindungsgemäßen Retainer weist der Bügel an seinen beiden Enden ein Klebeflächenelement auf, mit denen der Bügel besonders einfach und definiert auf die Zähne des Patienten aufgeklebt werden kann.

Alternativ können einfache Retainer, die lediglich aus einem Bügel hergestellt sind, verwendet werden, wobei es sich hier oft um einen Draht handelt (oft auch in verseilter Form), dessen Dehngrenze niedrig ist, damit er gut biegbar ist. Diese einfachen Bügel ohne Klebeflächenelemente werden als solche je- weils auf die Lingualfläche der Zähne angeklebt, die stabilisiert werden sollen.

Unter Verklebung wird im Sinne der vorliegenden Erfindung jede Art einer stoffschlüssigen Verbindung verstanden. Insbesondere kann eine Verklebung mit in der Dentaltechnik üblichen Haftzementen erfolgen, wobei in diesem Zu- sammenhang insbesondere Glasionomerzemente zu nennen wären.

Auch diese Retainer können für die Verklebung speziell vorbereitet sein, indem an den mit den Zahnoberflächen des Patienten zu verklebenden Bereichen speziell vorbereitete Oberflächenabschnitte vorgesehen sind. Im einfachsten Fall werden es am jeweiligen Ende des Bügels angeordnete Oberflächenab- schnitte sein. Weiter bevorzugt weist der Bügel auf seiner zu den Zahnoberflä- chen weisenden Seite einen oder mehrere weitere Oberflächenabschnitte auf, die für die Verklebung mit den Zähnen vorbereitet sind.

Die Vorbereitung der Oberflächenabschnitte für die Verklebung kann beispiels- weise darin bestehen, dass diese aufgerauht sind. Das Aufrauhen kann durch Anätzen, Sandstrahlen, Laserbearbeitung oder mechanisches Bearbeiten, bei- spielsweise Prägen oder spanende Bearbeitung, geschehen.

Bevorzugt wird der Retainer mit seinem Bügel und den beiden Klebeflächen- elementen einstückig hergestellt. Bei Bedarf können die Klebeflächenelemente einen vergrößerten Oberflächenabschnitt für die Verklebung des Retainers mit den Zähnen schaffen.

Weiter bevorzugt weist der Bügel im Wesentlichen dieselbe Dicke auf wie die Klebeflächenelemente, und die Verbindung zwischen Bügel und Klebeflächen- elemente ist so ausgeführt, dass der Bügel im Wesentlichen absatzfrei in das Klebeflächenelement übergeht bzw. mit diesem verbunden ist. Dadurch tragen die Klebeflächenelemente nicht auf und der Patientenkomfort ist verbessert.

Im Hinblick auf diese Forderung sowie auf die Forderung nach einer möglichst einfachen Herstellungsweise wird der Retainer bevorzugt aus einem Blechma- terial hergestellt, beispielsweise ausgestanzt.

Hierbei wird die gesamte Form des Retainers, d. h. Bügel einschließlich der an den Bügelenden angeordneten Klebeflächenelemente, aus dem Blechmaterial ausgestanzt oder aus diesem in sonstiger Weise herausgearbeitet, so dass der Retainer über seine gesamten Elemente hin dieselbe Dicke aufweist. Die erfor- derliche Reststeifigkeit wird durch die okklusal-gingivale Ausdehnung des Bü- gels eingestellt.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Bügel des Retainers aus einem verseilten Draht hergestellt. Hierbei wird eine Mehrzahl an Drahtfi- lamenten zu einem Draht verseilt. Die einzelnen Filamente können identisch oder aber verschieden ausgebildet sein. Somit kann der Fachmann nicht nur über eine Variation der Zahl der Filamente, sondern auch durch deren Auswahl unter dem Gesichtspunkt der mechanischen Festigkeitswerte sehr einfach Re- tainer mit vorgegebenen mechanischen Eigenschaften gezielt herstellen. Vari- iert werden kann in diesem Zusammenhang nicht nur der Durchmesser der einzelnen Filamente, sondern auch deren Materialzusammensetzung, so dass beispielsweise mehrere Filamente aus verschiedenen, einander ähnlichen Ti- tanlegierungen einsetzbar sind. Hierbei bleibt die aufgabengemäß geforderte Biokompatibilität erhalten.

Vorteilhafte Retainer lassen sich auch aus halbrunden oder halbovalen Profil- materialien herstellen, wobei die für die Verklebung vorgesehenen Oberflä- chenabschnitte dann auf der abgeflachten Seite des Bügels ausgebildet wer- den.

Dies vermeidet Absätze und Nischen an dem Retainer, die zum einen der Mundhygiene abträglich sind, und bietet zum anderen einen verbesserten Pa- tientenkomfort, weil die Zunge, die sehr kleine Unebenheiten ertasten kann, lediglich auf ein im Wesentlichen gleich dickes und damit ebenes Material trifft.

Die Klebeflächenelemente sind auf ihrer zu verklebenden Oberfläche bevorzugt aufgeraut.

Zur Aufrauung der zu verklebenden Oberfläche der Klebeflächenelemente empfehlen sich unterschiedliche Verfahren, beispielsweise das Sandstrahlen, das chemische Ätzen oder aber auch insbesondere das Laserstrukturieren, d. h. das Bearbeiten mit einem Laserstrahl, wie dies aus der EP 0 841 877 Bl be- kannt ist.

Die erfindungsgemäßen Lingual-Retainer aus Titan oder seinen Legierungen können insbesondere aus einem Stück gefertigt werden und ohne Lot und zu- sätzliche Netzbasen oder zusätzliche Materialien hergestellt werden, so dass die hochgradige Biokompatibilität von Titan und seinen Legierungen voll zum Tragen kommen kann.

Günstigerweise weisen Titan und seine Legierungen einen niedrigen Elastizi- tätsmodul auf, so dass der Lingual-Retainer bei einer eventuellen Auslenkung durch den zu stützenden Zahn selbst mit geringen Rückstellkräften reagiert.

Dem kommt auch die gute Biegbarkeit bzw. die niedrige Dehngrenze bei Titan und seinen Legierungen entgegen, die die Form des Bügels leicht an die jewei- ligen Gegebenheiten im Mund eines Patienten anpassbar machen.

Die flache Form, die bevorzugt ist, lässt sich leicht durch das Herstellen des Lingual-Retainers aus einem Titan-oder Titanlegierungsblech bewerkstelligen, beispielsweise durch Stanzen oder Schneiden.

Insbesondere im letzteren Fall ist die Klebefläche bündig mit dem Bügel ausge- staltet und erfährt auch keine Erhöhung durch eine angelötete Netzbasis.

Die zuvor erwähnte Laserstrukturierung (EP 0 841 877 B1) schafft ausreichend Retentionen, die eine lebenslange gute Haftfestigkeit verleiht.

Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen im Einzelnen : Fig. 1 : eine erste ungebogene Ausführungsform eines erfindungsgemä- ßen Lingual-Retainers ; Fig. 2 : eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Lingual-Retainers ; Fig. 3 : eine schematische Darstellung eines im Unterkiefer eines Patien- ten befestigten erfindungsgemäßen Lingual-Retainers ; und Fig. 4 : eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lingual- Retainers.

Figur 1 zeigt einen insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehenen Lingual- Retainer aus z. B. einer Titanlegierung. Der Lingual-Retainer 10 besteht aus einem profilierten Bügel 12 und zwei an seinen jeweiligen Enden angeformten Klebeflächenelementen 14,16.

Der in Figur 1 dargestellte Lingual-Retainer 10 ist aus einem Titanlegierungs- blech als ein Stück ausgestanzt, d. h. die Klebeflächenelemente 14 und 16 so- wie der Bügel 12 sind einstückig ausgebildet. Darüber hinaus weist der Lin- gual-Retainer 10 über seine gesamte Länge die gleiche Dicke auf, so dass dies der Mundhygiene, durch Vermeiden von Absätzen, und auch dem Patienten- komfort (lingual wenig störend) dient.

Die Klebeflächenelemente 14 und 16 weisen auf ihrer mit einem Zahn eines Patienten zu verklebenden Oberfläche 18 bzw. 20 eine Aufrauung in Form ei- ner gitterförmigen Laserstrukturierung auf. Dadurch entfällt das ansonsten notwendige Anlöten einer sogenannten Netzbasis, was sich zum einen bei der Biokompatibilität des erfindungsgemäßen Lingual-Retainers vorteilhaft be- merkbar macht und zum anderen Arbeitsschritte einspart, da die Strukturie- rung mittels Laser sehr viel einfacher und kostengünstiger zu bewerkstelligen ist. Korrosionsprobleme werden darüber hinaus vermieden, da das Eintragen von weiteren, von Titan oder seiner Legierung verschiedenen Materialien durch die Art der Ausführung der Klebeflächen 18 bzw. 20 vermieden ist.

Alternativ könnten die Klebeflächen 18,20 auch sandgestrahlt oder chemisch angeätzt sein, wobei stets nur notwendig ist, dass eine ausreichende Oberflä- chenrauigkeit, insbesondere auch Hinterschneidung an der Oberfläche, erzielt wird, die für ein sicheres Verankern der Klebemittel auf der Klebefläche 18 bzw. 20 sorgt.

Figur 2 zeigt eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Lingual-Retainers 30, welcher aus einem Bügel 32 und zwei Klebeflächenelementen 34,36 zu- sammengesetzt ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Bügel 32 mit den ge- sondert hergestellten Klebeflächenelementen verschweißt, z. B. laserge- schweißt.

Der Bügel 32 ist bereits anatomisch vorgeformt, so dass der Zahnarzt, der den Lingual-Retainer beim Patienten einsetzen und verkleben möchte, lediglich noch geringe Korrekturen an der Form des gebogenen Bügels 32 vornehmen muss.

Die Klebeflächenelemente 34,36 weisen eine Klebefläche 38 bzw. 40 auf, wel- che wieder laserstrukturiert ist, wie dies im Zusammenhang mit der Figur 1 beschrieben wurde.

Figur 3 zeigt schematisch eine typische Einbausituation für einen Lingual-Re- tainer am Beispiel eines Lingual-Retainers 50, welcher einen Bügel 54 und daran angeformte Klebeflächenelemente 56,58 aufweist.

Die Klebeflächenelemente 56,58 sind auf Seite der Zunge mit z. B. den Eck- zähnen des Unterkiefers 52 eines Patienten über eine Klebeverbindung ver- bunden und halten diese sowie die dazwischen liegenden Schneidezähne in einer zuvor mit einer anderen kieferorthopädischen Vorrichtung in ihrer Zahnstellung korrigierten Zähne in dem erreichten Zustand.

Figur 4 zeigt eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Re- tainers 60 aus einem Titanprofilmaterial mit halbrundem Querschnitt. Im Ge- gensatz zu den in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Retainern weist der Lingual- Retainer 60 an den Enden 62,63 seines Bügels 64 keine vergrößerten Oberflä- chenabschnitte für die Verklebung mit dem Zahnoberflächen auf, sondern die Oberflächenabschnitte 66,67 beschränken sich auf die plane Fläche des Halb- rundprofils.

Figur 4 illustriert darüber hinaus, dass bei den erfindungsgemäßen Lingual- Retainern bevorzugt entlang des Bügels 64 zwischen den Oberflächenab- schnitten 66 und 67 weitere Oberflächenabschnitte 68 im Zahnabstand von einander beabstandet ausgebildet sind, so dass dieser Lingual-Retainer 60 bei Bedarf an jedem von dem Bügel 64 erfassten Zahn mit einer Klebestelle fixiert werden kann.