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Title:
LIQUID DETERGENT OR CLEANING AGENT HAVING A FLOW LIMIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/128818
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to liquid detergents or cleaning agents stable for transport and storage, having a flow limit, containing photo-catalytic material and a thickening system. The detergents or cleaning agents enable a cleaning, care, finishing, softening, and/or conditioning of textiles using light at a wavelength range of 10-1200 nm. They also enable a cleaning of hard surfaces using light at a wavelength range of 10-1200 nm.

Inventors:
WATTEBLED CARINE (DE)
HOELSKEN SOEREN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/052699
Publication Date:
October 30, 2008
Filing Date:
March 06, 2008
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
WATTEBLED CARINE (DE)
HOELSKEN SOEREN (DE)
International Classes:
C11D3/00; C11D3/22; C11D3/37; C11D17/00; D06M11/46
Domestic Patent References:
WO1996023051A11996-08-01
WO2003031554A12003-04-17
WO2008003632A12008-01-10
WO2008003631A12008-01-10
Foreign References:
GB2358638A2001-08-01
US6297207B12001-10-02
EP1192933A12002-04-03
EP1437397A12004-07-14
JP2003095907A2003-04-03
US20060122089A12006-06-08
Other References:
"KRONOS vlp 7000 DATA SHEET", 20060101, 1 January 2006 (2006-01-01), XP002481395
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Claims:
Patentansprüche:

1. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass es photokatalytisches Material und ein Verdickungssystem enthält.

2. Mittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verdickungssystem a) Polyacrylat(derivate), vorzugsweise vernetzte Polyacrylate b) strukturierende Gums , vorzugsweise Xanthan Gum, Guar Gum, Johannisbrotkernmehl, Gellan Gum, Wellan Gum oder Carrageenan, c) Celluloseetherderivate, wie vorzugsweise Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose, d) Tonmineralien, vorzugsweise Schichtsilicate, Smektite, Montmorillonite und Hectorite, e) Gemische vorgenannter enthält.

3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdickungssystem eine Kombination aus Polyacrylat(derivat) und anderen Verdickern enthält, insbesondere eine Kombination aus strukturierenden Gums und Polyacrylat(derivat) oder eine Kombination aus Celluloseetherderivaten und Polyacrylat(derivat).

4. Mittel nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass als photokatalytisches Material Titandioxid enthalten ist, insbesondere ein modifiziertes Titandioxid, vorzugsweise ein mit Kohlenstoff modifiziertes Titandioxid.

5. Verfahren zum Aufbringen photokatalytischen Materials auf Textilien durch Behandlung dieser Textilien in einem Textilbehandlungsbad enthaltend ein Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1-4.

6. Verfahren zur Reinigung, Pflege, Ausrüstung, Avivage und/oder Konditionierung von Textilien durch Behandlung dieser Textilien in einem Textilbehandlungsbad enthaltend ein Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1-4, bei und/oder gefolgt von einer Exponierung der Textilien an Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

7. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 oder 6 zur Beseitigung, Deaktivierung oder Verminderung von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien und Keimen, in Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 bis 7 zur Prophylaxebehandlung von Textilien in Form einer vorauseilenden Abwehr und Hemmung von Anschmutzungen und Flecken unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 bis 8 zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Erleichterung der Entfern barkeit von farbigem Schmutz (farbige Flecken) von Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

10. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 bis 9 zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Reduzierung des Faserhaftungsvermögens von Schmutz, vorzugsweise farbigen Flecken, auf Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

11. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 bis 10 zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit von Schmutz, vorzugsweise farbigen Flecken, auf Textilien, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

12. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 bis 11 zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Verhinderung des Entstehens fötider Gerüche auf den Textilien, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

13. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 bis 12 zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Ausstattung der Textilien mit einem Selbstreinigungsvermögen, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

14. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 5 bis 13 zur Verbesserung des Weißgrades von Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 bis 14 unter Verwendung einer automatischen Waschmaschine, vorzugsweise einer automatischen Waschmaschine mit Lichtquelle, wobei das Wasch- oder Reinigungsmittel insbesondere im Nachspülgang zugegeben wird.

Description:

Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel mit Fließgrenze

Die vorliegende Erfindung betrifft ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel mit Fließgrenze, enthaltend photokatalytisches Material und ein Verdickungssystem. Sie betrifft ein Verfahren zum Aufbringen photokatalytischen Materials auf Textilien sowie ein Verfahren zur Reinigung, Pflege, Ausrüstung, Avivage und/oder Konditionierung von Textilien. Ferner betrifft sie ein Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen

Der Einsatz photokatalytischer Materialien zur Bekämpfung von Schmutz und/oder unerwünschten Mikroorganismen ist erstrebenswert, denn das photokatalytische Material kann sich elektromagnetischer Strahlung eines geeigneten Wellenlängenbereichs bedienen, um Schmutz und/oder unerwünschte Mikroorganismen durch photokatalytische oder photochemische Reaktion abzubauen oder zu deaktivieren.

In der Regel handelt es sich bei geeignetem photokatalytischem Material um sehr feinteilige Substanzen, beispielsweise im Größenbereich von zumindest < 500 nm. Die Einarbeitung solchen photokatalytischen Materials in flüssige Wasch- und Reinigungsmittel kann zu Problemen führen. Insbesondere kann es möglich sein, daß sich das photokatalytische Material in dem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels absetzt oder aufschwimmt. Der Verbraucher müßte dann das betreffende flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel jeweils vor Gebrauch schütteln, um es wieder zu homogenisieren, was zwar unproblematisch, aber trotzdem unkomfortabel ist.

Der Verbraucher wünscht sich daher in der Regel solche flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel, die auch nach Lagerung und Transport zum Zeitpunkt der Anwendung direkt eingesetzt werden können, ohne durch ein Schütteln des Produkts für eine Homogenisierung desselben sorgen zu müssen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher, ein flüssiges, lager- und transportstabiles Waschoder Reinigungsmittel bereitzustellen, welches photokatalytisches Material umfaßt, welches vor der Anwendung durch den Verbraucher nicht geschüttelt werden muss.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel, welches photokatalytisches Material und ein Verdickungssystem enthält. Selbstverständlich können auch weitere übliche Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten sein.

Die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel können zum Reinigen von Textilien und/oder harten Oberflächen, wie insbesondere auch Geschirr, verwendet werden.

Das enthaltene photokatalytische Material, welches vorzugsweise f einteilig ist, insbesondere Teilchengrößen im Bereich < 500 nm aufweist, bedient sich elektromagnetischer Strahlung eines geeigneten Wellenlängenbereichs, vermöge welcher z.B. Verschmutzungen oder Mikroben durch photokatalytische oder photochemische Reaktion, z.B. durch Oxidation oder durch Reduktion, abbaubar, deaktivierbar oder reduzierbar sind. Das photokatalytische Material ist insbesondere ein tageslichtaktives Material, insbesondere ein tageslichtaktives Bleichmittel, nutzt also die elektromagnetische Strahlung des Tageslichts. Für eine bevorzugte Entfaltung der Wirksamkeit des photokatalytischen Materials ist die Anwesenheit von vorzugsweise Sauerstoff und/oder Wasser erforderlich. Dazu genügt z.B. der in Wasser anwesende, gelöste Sauerstoff bzw. das in der Luft enthaltene Wasser (Luftfeuchte).

Die photokatalytische Aktivität des photokatalytischen Materials bezieht sich vorteilhafterweise auf natürliches oder künstliches Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm, vorzugsweise von 300-1200 nm, insbesondere zwischen 380 und 800 nm. Wenn das photokatalytische Material insbesondere die vom menschlichen Auge wahrnehmbare Strahlung des sichtbaren Bereichs des Spektrums mit Wellenlängen zwischen 380 und 800 nm für die o.g. Zwecke des Abbaus, der Deaktivierung oder der Reduzierung von Verunreinigungen ausnutzt, dann liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor. Auch UV-Licht (10-380 nm) ist sehr vorteilhaft.

Vorteilhafterweise reicht sogar das Licht, welches durch Glasfenster in geschlossene Wohnräume einfällt (diffuses Tageslicht) aus, um die gewünschte photokatalytische Aktivität des photokatalytischen Materials zu gewährleisten. Selbst Licht aus technischen Lichtquellen (Kunstlicht), wie z.B. aus handelsüblichen Glühlampen (Glühbirnen), Halogenlampen, Leuchtstoffröhren, Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen) sowie aus Lichtquellen auf Basis von Leuchtdioden, reicht aus, um die gewünschte Wirkung zu bewirken. Insbesondere das natürliche Sonnenlicht führt zu sehr guten Effekten.

Das photokatalytische Material kann auf mehreren Wegen bei und nach der Textilbehandlung seine Wirkung entfalten.

Zuerst sei die Wirkung im Textilbehandlungsbad genannt. Wenn man z.B. die zu behandelnden Textilien in einen Bottich gibt, der eine Waschlauge enthält, in welche zuvor das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel gegeben wurde, und dieses Textilbehandlungsbad dann beispielsweise Licht aussetzt, z.B. in die Sonne stellt, dann entfaltet das photokatalytischen Material in dem Textilbehandlungsbad eine allgemeine Reinigungsleistung. Solches ist auch möglich bei der Textilbehandlung in einer automatischen Waschmaschine, welche ein Sichtfenster (Bullauge) aufweist, wie es zumindest bei Frontladern üblich ist und/oder in Waschmaschine mit interner Lichtquelle.

Zum zweiten sei die Wirkung bei der Textiltrocknung genannt. Das im Rahmen der Textilbehandlung auf die zu trocknenden Textilien aufgezogene photokatalytische Material vermag im Zusammenspiel mit einer Lichteinstrahlung, z.b. durch Sonnenlicht bei der Trocknung auf der Leine im Freien, eine allgemeine Reinigungsleistung zu entfalten. Solches ist auch möglich bei der Textiltrocknung in einem automatischen Wäschetrockner mit interner Lichtquelle.

Zum dritten ist die Wirkung nach der Textiltrocknung zu nennen. Die getrockneten Textilien sind im eigentlichen Sinne nicht wirklich trocken, sondern beinhalten eine Restfeuchte, welche im Gleichgewicht mit der Umgebungsfeuchte steht (Raumfeuchte, Körperfeuchte). Diese Bedingungen reichen aus, um bei Lichteinstrahlung, z.B. durch Sonnenlicht, eine allgemeine Reinigungsleistung, hervorgerufen durch das auf den Textilien abgelagerte photokatalytische Material, zu entfalten. Diese letztgenannte Wirkung ist besonders vorteilhaft, weil die behandelten Kleidungsstücke gleichsam mit einem Langzeitschutz versehen werden, so daß die Kleidung mit einem Selbstreinigungsvermögen ausstattet wird. Dieses Selbstreinigungsvermögen ist z.B. vorteilhaft, um dem Entstehen fötider Gerüche entgegenzuwirken, welche sich auf der Kleidung z.B. nach schweißtreibenden Aktivitäten (z.B. sportliche Aktivitäten) schnell bilden. Dieses Selbstreinigungsvermögen ist z.B. vorteilhaft, um die Ansiedlung von Mikroben auf Textilien zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Dieses Selbstreinigungsvermögen ist z.B. vorteilhaft, um ein Aufziehen und festes Anhaften von insbesondere farbigen Anschmutzungen auf Fasern abzuwehren oder zu erschweren. Das photokatalytisch aktive Material ist vorteilhaft, um die Wiederauswaschbarkeit von farbigen Anschmutzungen zu verbessern. Das photokatalytisch aktive Material vermag nämlich unter Einwirkung von Licht die Struktur von insbesondere farbigen Anschmutzungen (Farbstoffen) z.B durch Oxidation zu zerstören. Die konjugierten Doppelbindungen, die bei den Farbstoffen für die Absorption von sichtbarem Licht und damit für die Farbgebung verantwortlich sind, werden gespalten oder hydroxyliert. Der Farbstoff verliert seine farbgebenden Eigenschaften und auch seine starkes Faserhaftungsvermögen. Gleichzeitig wird die Wasserlöslichkeit erhöht. So kann verhindert werden, daß sich ein farbiger Fleck gleichsam ins Textil „hineinfrißt" und dieses auf Dauer entwertet.

Vorteilhafterweise ist auch die Wiederauswaschbarkeit farblicher Anschmutzungen aus Textilien, die mit dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel gewaschen wurden, erleichtert. Gewöhnlich ist bei der Entfernung von Flecken auf Textilien schnelles Handeln das oberste Gebot, denn je frischer ein Fleck ist, desto leichter läßt er sich entfernen. Ein Antrocknen von Flecken oder anderen Verschmutzungen, beispielsweise Blut-, Kaffe-, Tee-, Kugelschreiber-, Obst-, Rotweinoder Teerflecken, insbesondere über mehrere Tage soll üblicherweise vermieden werden, damit es nicht zu einer möglicherweise irreversiblen Faserhaftung kommt. Die vorliegende Erfindung bringt hier Erleichterung, denn Textilien, die mit erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln behandelt wurden, zeigten, daß die Faserhaftung von Flecken oder anderen Verschmutzungen so abgeschwächt wurde, daß sie leichter wieder ausgewaschen werden konnten.

Das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel ermöglicht ferner eine sehr textilschonende Textilbehandlung, z.B. Fleckenbehandlung.

Vorteilhafterweise wird nicht nur die Beseitigung herkömmlicher Verschmutzungen, sondern auch die Beseitigung, Deaktivierung, Denaturierung oder Verminderung von Mikroben, insbesondere von Keimen, Pilzen, Hefen, Milben, vorzugsweise Hausstaubmilben, bzw. ganz allgemein von (lnnenraum-)Noxen mit allergenem Potential ermöglicht.

Unter Noxen werden hier Faktoren verstanden, die den menschlichen Organismus schädigen, zumindest aber den Menschen in seinem Wohlbefinden beeinträchtigen können. Dies sind insbesondere die gerade genannten Faktoren, vor allem mikrobiologische Faktoren wie Viren, Bakterien, Pilze usw.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittels liegt, wie schon angesprochen, darin, daß es zur Verminderung, Beseitigung oder Neutralisierung fötider Gerüche beiträgt. Der fötide Geruch kann dabei vorteilhafterweise so gemindert werden, daß eine vormals existierende Geruchsbelästigung nicht mehr vorliegt. Das Entstehen fötider Gerüche kann für einen längeren Zeitraum verhindert werden. Dies ist auch ein großer Vorteil, da insgesamt eine allgemeine Reinigungsleistung mit der Beseitigung schädlicher Mikroben in einem Behandlungsschritt kombiniert werden kann und zusätzlich ein Blocken bzw. Verhindern fötider Gerüche mit Langzeitwirkung erbracht wird. Dies geht über die Funktion bisheriger Wasch- oder Reinigungsmittel deutlich hinaus. Die Entstehung von Schlechtgerüchen kann also vermindert werden.

Die Entfaltung der allgemeinen Reinigungswirkung, welche bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels beobachtet werden kann, ist besonders effektiv hinsichtlich farbigen Verunreinigungen bzw. Anschmutzungen, die insbesondere zurückgehen auf rote bis blaue Anthocyanfarbstoffe, wie z.B. Cyanidin, z.B. aus Kirschen oder Heidelbeeren, rotes Betanidin aus der roten Beete, orangerote Carotinoide wie z.B. Lycopin, beta-Carotin, z.B. aus Tomaten oder Möhren, gelbe Curcumafarbstoffe, wie z.B. Curcumin, z.B. aus Curry und Senf, braune Gerbstoffe, z.B. aus Tee, Obst, Rotwein tiefbraune Huminsäure, z.B. aus Kaffee, Tee, Kakao, grünes Chlorophyll, z.B, aus grünen Gräsern, technische Farbstoffe aus Kosmetika, Tinten, Farbstiften, farbige Stoffwechsel produkte und/oder Ausscheidungsprodukte von Schimmelpilzen oder anderer Mirkoflora oder mikrobiellem Bewuchs oder Mikroben.

Vorstehend genannte Vorteile erstrecken sich auch auf die Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels zur Reinigung harter Oberflächen, wie z.B. Fußböden usw.

Das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel kommt auch den heutigen Waschgewohnheiten der Verbraucher entgegen. Diese bevorzugen zunehmend ein Waschen bei niedrigeren Temperaturen, z.B. < 4O 0 C. Ein deutliches Absterben von Keimen beginnt allerdings erst bei Temperaturen > 4O 0 C, erst oberhalb einer Temperatur von 55 0 C werden die meisten Bakterien abgetötet. Wird also längere Zeit nur bei 3O 0 C gewaschen, läßt sich unter Umständen keine ausreichende hygienische Reinheit mehr garantieren. Die Anwendung des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels ermöglicht dem Verbraucher das konsequente Waschen bei T < 4O 0 C bei verbesserter Hygienewirkung.

Der Einsatz des Verdickungssystems ermöglicht erfindungsgemäß lager- und transportstabile Wasch- oder Reinigungsmitteln mit Fließgrenze.

Das erfindungsgemäße Verdickungssystem enthält nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung a) Polyacrylat(derivate), vorzugsweise vernetzte Polyacrylate b) strukturierende Gums , vorzugsweise Xanthan Gum, Guar Gum, Johannisbrotkernmehl, Gellan Gum, Wellan Gum oder Carrageenan, c) Celluloseetherderivate, wie vorzugsweise Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose,

d) Tonmineralien, vorzugsweise Schichtsilicate, Smektite, Montmorillonite und Hectorite, e) Gemische vorgenannter.

Zu den erfindungsgemäß bevorzugt einsetzbaren Polyacrylat(derivaten) zählen Polyacrylat- oder Polymethacrylat-Verdickern, wie beispielsweise die hochmolekularen mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI- Bezeichnung gemäß „International Dictionary of Cosmetic Ingredients" der „The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association (CTFA)": Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind u.a. von der Fa. 3V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z.B. Polygel DA, und von der Fa. Noveon unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z.B. Carbopol 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol 941 (Molekulargewicht ca. 1. 250.000) oder Carbopol 934 (Molekulargewicht ca. 3. 000.000). Weiterhin fallen darunter folgende Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit Ci_ 4 -Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS-Bezeichnung gemäß Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® sowie von der Firma Degussa (Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego® Polymer erhältlich sind, z.B. die anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn 22, Aculyn 28, Aculyn 33 (vernetzt), Acusol 810, Acusol 823 und Acusol 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäure-Copolymere, zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von C 10 - 30 -Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C-ι- 4 -Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. Noveon unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z.B. das hydrophobierte Carbopol ETD 2623 und Carbopol 1382 (INCI Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol Aqua 30 (früher Carbopol EX 473). Es ist von Vorteil, wenn das Polyacrylat ein Copolymer einer ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren und eines oder mehr Ci-C 30 -Alkylestern der (Meth)acrylsäure ist.

Aus der Gruppe der strukturierenden Gums ist insbesondere das Gellan Gum und das Xanthan Gum hervorzuheben. Beide sind erfindungsgemäß bevorzugt einsetzbar. Gellan Gum ist ein unverzweigtes anionisches mikrobielles Heteroexopolysaccharid mit einer tetrasaccharidischen Grundeinheit, bestehend aus den Monomeren Glucose, Glucuronsäure und Rhamnose. Gellan Gum bildet nach Erhitzen und Abkühlen thermoreversible Gele. Die Gele sind über einen weiten

Temperatur- und pH-Bereich stabil. Gellan Gum kann beispielsweise unter dem Handelsnamen Kelcogel® in verschiedenen Qualitäten von der Firma Kelco bezogen werden. Xanthan Gum ist ein mikrobielles anionisches Heteropolysaccharid, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen produziert wird und eine Molmasse von 2 bis 15 Millionen Dalton aufweist. Xanthan wird aus einer Kette mit ß-1 ,4- gebundener Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der Untergruppen besteht aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat und Pyruvat, wobei die Anzahl der Pyruvat- Einheiten die Viskosität des Xanthan Gums bestimmt.

Xanthan Gum lässt sich durch folgende Formel (1 ) beschreiben:

G r u n d e in h e ιt vo n Xa nth a n

Xanthan Gum ist beispielsweise von der Fa. Kelco unter den Handelsnamen Keltrol® und Kelzan® oder auch von der Firma Rhodia unter dem Handelsnamen Rhodopol® erhältlich.

Insbesondere solche Verdickersysteme, welche eine Kombination aus Polyacrylat(derivat) und anderen Verdickern enthalten, insbesondere eine Kombination aus strukturierenden Gums und Polyacrylat(derivat) oder eine Kombination aus Celluloseetherderivaten und Polyacrylat(derivat), führen zu besonders stabilen erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln mit Fließgrenze. Der Einsatz solcher Verdickersysteme stellt deshalb eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. In diesem Zusammenhang sei angemerkt, daß der Begriff „Verdickersystem" erfindungsgemäß auch 1 -Komponentensysteme umfaßt, d.h, ein Verdickersystem kann z.B. ausschließlich auf einem vernetzten Polyacrylat basieren. Es ist erfindungsgemäß aber

vorteilhafter, zumindest 2-Komponentensystenne einzusetzen, insbesondere die zuvor bezeichneten.

Wenn das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel Polyacrylat(derivat) in einer Menge von 0,1 bis 7,0 Gew.-% und bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-% enthält, was einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entspricht, können sehr gute Stabilitätswerte für das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel erreicht werden.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel 0,01 bis 4,0 Gew.-% und bevorzugt 0,1 bis 1 ,5 Gew.-% strukturierende Gums, vorzugsweise Gellan Gum und/oder Xanthan Gum. Dies führt, insbesondere im kombinierten Einsatz mit den Polyacrylat(derivat)en zu sehr guten Stabilitätswerten für das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel.

Wenn das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel Celluloseetherderivaten in Mengen von 0,01 bis 2,0 Gew.-% und bevorzugt 0,05 bis 3 Gew.-% enthält, so liegt wiederum eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor. Auch hier werden, insbesondere im kombinierten Einsatz mit den Polyacrylat(derivat)en sehr gute Stabilitätswerte für das erfindungsgemäße Waschoder Reinigungsmittel beobachtet.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel Mikrokapseln oder Speckies, mit einem Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung von 0,01 bis 10.000 μm, als dispergierte Partikel, wobei diese Mikrokapseln oder Speckies vorzugsweise nanoskaliges photokatalytisches Material enthalten, vorzugsweise das gesamte photokatalytische Material enthalten. Das erfindungsgemäße Waschoder Reinigungsmittel kann sowohl photokatalytisches Material als solches dispergiert enthalten, ebenso kann es photokatalytisches Material enthalten, das in Mikrokapseln oder Speckies enthalten ist, ebenso kann photokatalytisches Material als solches dispergiert enthalten sein und gleichzeitig kann auch photokatalytisches Material in Mikrokapseln oder Speckies enthalten sein. Es können auch Mikrokapseln oder Speckies enthalten sein, die kein photokatalytisches Material, sondern andere Aktivstoffe enthalten.

Nanoskaliges photokatalytisches Material weist eine Teilchengröße (bezogen auf den Durchmesser entlang der größten räumlichen Ausdehnung) von < 500 nm auf.

Der Einsatz von Mikrokapseln oder Speckies ermöglicht eine besonders homogene Verteilung des photokatalytischen Materials in der Flüssigmatrix. Es ergibt sich dadurch auch eine noch weiter

verbesserte Stabilität des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels. Insbesondere können mögliche Zersetzungsprozesse, welche sich ansonsten zumindest hypothetisch aus der Aktivität des photokatalytischen Materials in der Waschmittelmatrix ergeben könnten, auf ein größtmögliches Maß zurückgedrängt werden. Unabhängig vom Einsatz von Mikrokapseln oder Speckies ist auch die Verwendung von lichtundurchlässigen Behältern zur Verpackung der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel sehr vorteilhaft, weil dadurch die Aktivität des photokatalytischen Materials im Wasch- oder Reinigungsmittel für den Zeitraum der Lagerung und des Transportes sicher gehemmt ist. Die Verwendung von lichtundurchlässigen Behältern zur Verpackung der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel entspricht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Bevorzugt sind auch Einmalportionen, z.B. Pouches.

Durch den Einsatz von Mikrokapseln oder Speckies, ggf. in Kombination mit der Verwendung lichtundurchlässiger Behälter zur Verpackung, wird unter anderem gewährleistet, dass das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel dem Konsumenten zum Zeitpunkt der Anwendung mit voller Wach- und Reinigungskraft und in optisch ansprechender Form zur Verfügung steht.

Unter dem Begriff "Mikrokapsel" werden Aggregate verstanden, die mindestens einen festen oder flüssigen Kern enthalten, der von mindestens einer kontinuierlichen Hülle, insbesondere einer Hülle aus Polymer(en), umschlossen ist. üblicherweise handelt es sich um mit filmbildenden Polymeren umhüllte feindisperse flüssige oder feste Phasen, bei deren Herstellung sich die Polymere nach Emulgierung und Koazervation oder Grenzflächenpolymerisation auf dem einzuhüllenden Material niederschlagen. Die mikroskopisch kleinen Kapseln lassen sich wie Pulver trocknen. Neben einkernigen Mikrokapseln sind auch mehrkernige Aggregate, auch Mikrosphären genannt, bekannt, die zwei oder mehr Kerne im kontinuierlichen Hüllmaterial verteilt enthalten. Ein- oder mehrkernige Mikrokapseln können zudem von einer zusätzlichen zweiten, dritten etc. Hülle umschlossen sein. Bevorzugt sind einkernige Mikrokapseln mit einer kontinuierlichen Hülle. Die Hülle kann aus natürlichen, halbsynthetischen oder synthetischen Materialien bestehen. Natürlich Hüllmaterialien sind beispielsweise Gummi arabicum, Agar Agar, Agarose, Maltodextrine, Alginsäure bzw. ihre Salze, z.B. Natrium- oder Calciumalginat, Fette und Fettsäuren, Cetylalkohol, Collagen, Chitosan, Lecithine, Gelatine, Albumin, Schellack, Polysaccharide, wie Stärke oder Dextran, Sucrose und Wachse. Halbsynthetische Hüllmaterialien sind unter anderem chemisch modifizierte Cellulosen, insbesondere Celluloseester und -ether, z.B. Celluloseacetat, Ethylcellulose, Hydroxypropylcellu- lose, Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose, sowie Stärkederivate, insbesondere Stärkeether und -ester. Synthetische Hüllmaterialien sind beispielsweise Polymere wie PoIy- acrylate, Polyamide, Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon.

Im Inneren der M ikro kapseln können empfindliche, chemisch oder physikalisch inkompatible sowie flüchtige Komponenten (= Wirkstoffe) des erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittels, insbesondere das photokatalytische Material, lager- und transportstabil eingeschlossen werden. In Mikrokapseln können sich beispielsweise auch optische Aufheller, Tenside, Komplexbildner, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Färb- und Duftstoffe, Antioxidantien, Gerüststoffe, Enzyme, Enzym- Stabilisatoren, antimikrobielle Wirkstoffe, Vergrauungsinhibitoren, Antiredepositionsmittel, pH- Stellmittel, Elektrolyte, Schauminhibitoren und UV-Absorber befinden. Mikrokapseln können beispielsweise auch kationische Tenside, Vitamine, Proteine, Konservierungsmittel, Waschkraftverstärker oder Perlglanzgeber enthalten. Die Füllungen der Mikrokapseln können Feststoffe oder Flüssigkeiten in Form von Lösungen oder Emulsionen bzw. Suspensionen sein. Bevorzugt sind Mikrokapseln, die das photokatalytische Material als Suspension enthalten.

Die Mikrokapseln können im herstellungsbedingten Rahmen eine beliebige Form aufweisen, sie sind jedoch bevorzugt näherungsweise kugelförmig. Ihr Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung kann je nach den in ihrem Inneren enthaltenen Komponenten und der Anwendung zwischen 0,01 μm (visuell nicht als Kapsel erkennbar) und 10.000 μm liegen. Bevorzugt sind sichtbare Mikrokapseln mit einem Durchmesser im Bereich von 100 μm bis 7.000 μm, insbesondere von 400 μm bis 5.000 μm. Die Mikrokapseln sind nach im Stand der Technik bekannten Verfahren zugänglich, wobei der Koazervation und der Grenzflächenpolymerisation die größte Bedeutung zukommt. Als Mikrokapseln lassen sich sämtliche auf dem Markt angebotenen tensidstabilen Mikrokapseln einsetzen, beispielsweise die Handelsprodukte (in Klammern angegeben ist jeweils das Hüllmaterial) Hallcrest Microcapsules (Gelatine, Gummi Arabicum), Coletica Thalaspheres (maritimes Collagen), Lipotec Millicapseln (Alginsäure, Agar-Agar), Induchem Unispheres (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose); Unicerin C30 (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose), Kobo Glycospheres (modifizierte Stärke, Fettsäureester, Phospholipide), Softspheres (modifiziertes Agar Agar) und Kuhs Probiol Nanospheres (Phospholipide).

Alternativ oder neben den Mikrokapseln können auch Partikel eingesetzt werden, die keine Kern- Hülle-Struktur aufweisen, sondern in denen der Wirkstoff, insbesondere das photokatalytische Material, in einer Matrix aus einem matrix-bildenden Material verteilt ist. Solche Partikel werden auch als „Speckies" bezeichnet.

Ein bevorzugtes matrix-bildendes Material ist Alginat. Zur Herstellung AIg inat-basierter Speckies wird eine wässrige Alginat-Lösung, welche auch den einzuschließenden Wirkstoff bzw. die einzuschließenden Wirkstoffe enthält, vertropft und anschließend in einem Ca 2+ -lonen oder AI 3+ -lonen enthaltendem Fällbad ausgehärtet.

Es kann vorteilhaft sein, dass die Alginat-basierten Speckies anschließend mit Wasser gewaschen und dann in einer wässrigen Lösung mit einem Komplexbildner gewaschen werden, um freie Ca 2+ - lonen oder freie AI 3+ -lonen, welche unerwünschte Wechselwirkungen mit Inhaltsstoffen des erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittels, z.B. den Fettsäureseifen, eingehen können, auszuwaschen. Anschließend werden die Alginat-basierten Speckies noch mal mit Wasser gewaschen, um überschüssigen Komplexbildner zu entfernen.

Alternativ können anstelle von Alginat andere, matrix-bildende Materialien eingesetzt werden. Beispiele für matrix-bildende Materialien umfassen Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon, Polymeth- acrylat, Polylysin, Poloxamer, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polyethylenoxid, Polyethoxyoxa- zolin, Albumin, Gelatine, Acacia, Chitosan, Cellulose, Dextran, Ficoll®, Stärke, Hydroxyethylcellu- lose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hyaluronsäure, Carboxymethylcellu- lose, Carboxymethylcellulose, deacetyliertes Chitosan, Dextransulfat und Derivate dieser Materialien. Die Matrixbildung erfolgt bei diesen Materialien beispielsweise über Gelierung, Polyanion- Polykation-Wechselwirkungen oder Polyelektrolyt-Metallion-Wechselwirkungen und ist im Stand der Technik genauso wie die Herstellung von Partikeln mit diesen matrix-bildenden Materialien wohl bekannt.

Die Mikrokapseln, Speckies und/oder das photokatalytische Material als solches können stabil in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel dispergiert werden. Stabil bedeutet, dass die Mittel bei Raumtemperatur und bei 4O 0 C über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen und bevorzugt von mindestens 6 Wochen stabil sind, ohne dass die Mittel aufrahmen oder sedimentieren.

Die Freisetzung der Wirkstoffe, insbesondere des photokatalytischen Materials, aus den Mikrokapseln oder Speckies erfolgt üblicherweise während der Anwendung der sie enthaltenden Mittel durch Zerstörung der Hülle bzw. der Matrix infolge mechanischer, thermischer, chemischer oder enzymatischer Einwirkung. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel gleiche oder verschiedene Mikrokapseln oder Speckies in Mengen von 0,01 bis 30 Gew.-% oder bis 20 Gew.-% oder bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 8 Gew.-% und äußerst bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%.

Als photokatalytisches Material ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Titandioxid enthalten, insbesondere ein modifiziertes Titandioxid, vorzugsweise ein mit Kohlenstoff modifiziertes Titandioxid.

Das photokatalytische Material, insbesondere das (vorzugsweise modifizierte) Titandioxid, ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel in Mengen von vorteilhafterweise 0,0001 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 20 Gew.-%, vorteilhafterweise 0,01 bis 15 Gew.-% enthalten, in weiter vorteilhafter Weise 0,1 bis 10 Gew.-%, noch vorteilhafter 1 bis 5 Gew.-% enthalten, Gew.-% bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem (vorzugsweise modifizierten) Titandioxid um ein mit Kohlenstoff modifiziertes Titandioxid. Es können aber auch anders modifizierte Titandioxide eingesetzt werden, beispielsweise mit Stickstoff modifiziertes Titandioxid oder z.B. mit Rhodium und/oder Platinionen dotiertes Titandioxids. Es ist aber erfindungsgemäß besonders bevorzugt, dass es sich um mit Nichtmetallen modifiziertes Titandioxid handelt.

Der Kohlenstoffgehalt des vorteilhafterweise mit Kohlenstoff modifizierten Titandioxids kann nach einer bevorzugten Ausführungsform im Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-% vorzugsweise von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, vorteilhafterweise von 0,3 bis 1 ,5 Gew.%, insbesondere von 0,4 bis 0,8 Gew.% liegen. Vorteilhafterweise liegt der TiO 2 -Gehalt des mit Kohlenstoff modifizierten Titandioxids z.B. über 95 Gew.-%, 96 Gew.-%, 97 Gew.-%, 98 Gew.-% oder 99 Gew.-%, bezogen auf das gesamte mit Kohlenstoff modifizierte Titandioxid.

Wenn der Kohlenstoff nur in einer Oberflächenschicht der Titandioxid-Partikel eingelagert ist, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform vor. Das modifizierte Titandioxid kann vorteilhafterweise zusätzlich Stickstoff enthalten.

Wenn die spezifische Oberfläche des Titandioxids, vorzugsweise des modifizierten Titandioxids, nach BET (BET vorteilhafterweise nach DIN ISO 9277: 2003-05 bestimmt, vorzugsweise vereinfacht auch nach DIN 66132: 1975-07) vorzugsweise 50 bis 500 m 2 /g, vorteilhafterweise 100 bis 400 m 2 /g, in weiter vorteilhafter Weise 200 bis 350 m 2 /g, insbesondere 250 bis 300 m 2 /g beträgt, so liegt ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform vor.

Das mit Kohlenstoff modifizierte Titandioxid kann nach einer bevorzugten Ausführungsform z.B. dadurch erhalten werden, dass man eine Titanverbindung, welche eine spezifische Oberfläche von vorzugsweise mindestens 50 m 2 /g nach BET aufweist, mit einer organischen Kohlenstoffverbindung innig vermischt und die Mischung bei einer Temperatur von bis zu 35O 0 C thermisch behandelt wird.

Die dabei einsetzbare kohlenstoffhaltige Substanz kann nach einer bevorzugten Ausführungsform eine Kohlenstoffverbindung sein, welche zumindest eine funktionell Gruppe enthält, vorzugsweise

ausgewählt aus OH, CHO, COOH, NHx, SHx. Insbesondere kann es sich bei der Kohlenstoffverbindung um eine Verbindung aus der Gruppe Ethylenglykol, Glycerin, Bernsteinsäure, Pentaerythrit, Kohlehydrate, Zucker, Stärke, Alkylpolyglucoside, Organoammoniumhydroxide oder Mischungen davon handeln. Es ist auch möglich, dass als kohlenstoffhaltige Substanz Ruß oder Aktivkohle eingesetzt wird.

Es kann auch bevorzugt sein, dass die kohlenstoffhaltige Substanz, welche mit der Titanverbindung vorteilhafterweise gemischt wird, um nach der thermischen Behandlung zu dem modifizierten Titandioxid zu gelangen, eine Zersetzungstemperatur von höchstens 400 0 C bevorzugt < 35O 0 C und insbesondere bevorzugt < 300 0 C aufweist.

Die zur Herstellung des modifizierten Titandioxids vorzugsweise einsetzbare Titanverbindung, welche gemäß zuvor genannter bevorzugter Ausführungsform mit einer organischen Kohlenstoffverbindung innig vermischt wird, kann ein amorphes, teilkristallines oder kristallines Titanoxid bzw. wasserhaltiges Titanoxid oder ein Titanhydrat oder ein Titanoxyhydrat sein, was wiederum einer bevorzugten Ausführungsform entspricht.

Die thermische Behandlung der Mischung aus der Titanverbindung und der Kohlenstoffverbindung kann nach einer bevorzugten Ausführungsform vorteilhafterweise in einem kontinuierlich zu betreibenden Calcinieraggregat, vorzugsweise einem Drehrohrofen durchgeführt werden. Das modifizierte Titandioxid läßt sich, insbesondere im Kontext des zuvor Beschriebenen, vorzugsweise z.B. dadurch erhalten, dass man ein Titandioxid (z.B. mit einer Teilchengröße im Bereich zwischen 2 bis 500 nm oder z.B. 3 bis 150 nm oder z.B. 4 bis 100 nm oder z.B. 5 bis 75 nm oder z.B. 10 bis 30 nm oder z.B. 200 bis 400 nm ), wie etwa handelsüblich erhältlich in Pulveroder Schlammform, hernimmt und aus diesem eine Suspension in einer Flüssigkeit, wie vorzugsweise Wasser, herstellt. Zu der Suspension wird dann vorteilhafterweise eine kohlenstoffhaltige Substanz zugegeben und es wird gemischt. Das Mischen kann unterstützt werden durch den Einsatz von Ultraschall. Der Mischvorgang (z.B. Rühren) kann vorzugsweise mehrere Stunden andauern, vorzugsweise 2, 4, 6, 8, 10 oder 12 Stunden oder sogar länger. Bezogen auf die Feststoffe der Suspension beträgt die Menge der Kohlenstoffverbindung vorteilhafterweise 1-40 Gew.-%, dementsprechend die Menge der Titanverbindung vorzugsweise 60-99 Gew.-%.

Danach wird die Flüssigkeit entfernt, beispielsweise durch Filtration, Abdampfen im Vakuum oder Dekantieren, und der Rückstand wird vorzugsweise getrocknet (z.B. vorzugsweise bei Temperaturen von 70-200 0 C, vorteilhafterweise über mehrere Stunden, beispielsweise mindestens 12 Stunden) und anschließend calziniert, beispielsweise bei einer Temperatur von

mindestens 26O 0 C, vorzugsweise z.B. bei 300 0 C, vorzugsweise über einen Zeitraum von mehreren

Stunden, vorzugsweise 1-4 Stunden, insbesondere 3 Stunden. Die Calcinierung kann vorteilhafterweise in einem geschlossenen Gefäß stattfinden.

Es kann vorteilhaft sein, daß die Calcinierungstemperatur, z.B. 300 0 C, innerhalb einer Stunde erreicht wird (langsames Aufheizen auf 300 0 C).

Dabei ist vorzugsweise ein Farbwechsel des Pulvers von weiß über dunkelbraun nach beige bzw. leicht gelb-bräunlich festzustellen. Zu langes Erhitzen führt zu inaktiven, farblosen Pulvern. Der

Fachmann kann dies mit wenigen Routineversuchen abschätzen. Die Calcinierung kann z.B. vorteilhafterweise so lange erfolgen, bis nach einem Farbwechsel des Pulvers von weiß über dunkelbraun ein weiterer Farbwechsel auf beige bzw. leicht gelb-bräunlich stattfindet.

Eine maximale Temperatur von 35O 0 C sollte dabei vorzugsweise nicht überschritten werden. Bei der thermischen Behandlung kommt es zu einer Zersetzung der organischen Kohlenstoffverbindung an der Oberfläche der Titanverbindung, so dass vorzugsweise ein modifiziertes Titandioxid entsteht, das vorzugsweise 0,005-4 Gew.-% Kohlenstoff enthält.

Nach der thermischen Behandlung wird das Produkt mit bekannten Verfahren vorteilhafterweise deagglomeriert, beispielsweise in einer Stiftmühle, Strahlmühle oder Gegenstrahlmühle. Die zu erzielende Kornfeinheit hängt von der Korngöße der Ausgangstitanverbindung ab. Die Kornfeinheit oder spezifische Oberfläche des Produkts liegt nur geringfügig niedriger, aber in der gleichen Größenordnung wie die des Edukts. Die angestrebte Kornfeinheit des Photokatalysators hängt von dem Einsatzbereich des Photokatalysators ab. Sie liegt üblicherweise im Bereich wie bei TiO 2 - Pigmenten, kann aber auch darunter oder darüber liegen.

Das im erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltene photokatalytische Material, vorzugsweise modifizierte Titandioxid kann vorteilhafterweise eine Teilchengröße im Bereich zwischen 2 bis 500 nm aufweisen, also z.B. 3 bis 150 nm oder z.B. 4 bis 100 nm oder z.B. 5 bis 75 nm oder z.B. 10 bis 30 nm oder z.B. 200 bis 400 nm . Die Teilchengröße des photokatalytischen Materials, vorzugsweise modifizierten Titandioxids, kann zwar vorzugsweise im Bereich von 100- 500 nm, vorteilhafterweise 200-400 nm liegen. Es kann auch bevorzugt sein, dass die Teilchengröße sehr klein ist, z.B. im Bereich von 2-150 nm, vorzugsweise 3-100 nm, vorteilhafterweise 4-80 nm oder z.B. 5-50 nm oder z.B. 8-30 nm oder z.B. 10-20 nm liegt. Sehr kleine Teilchen, z.B. mit einer Teilchengröße von insbesondere 2, 3, 4, 5 oder 10 nm sind bevorzugt enthalten, diese können auch miteinander Agglomerate bilden, die dann entsprechend größer sind, z.B. bis zu 600 nm oder bis zu 500 nm oder bis zu 400 nm oder bis zu 300 nm groß, usw.

Die Teilchengröße kann z.B. vorteilhafterweise bei Werten wie 5 nm, 10 nm, 15 nm, 20 nm, 25 nm, 30 nm, 35 nm, 40 nm, 45 nm, 50 nm oder 60 nm liegen. Insbesondere sehr kleine Teilchengrößen unter 50 nm, unter 40 nm, unter 30 nm oder unter 20 nm können bevorzugt sein. Es kann vorteilhaft sein, bei der Herstellung des modifizierten Titandioxids von mikronisiertem Titandioxid auszugehen, also von Titandioxid mit sehr geringer Teilchengröße, z.B. zwischen 2 und 150 nm oder z.b. zwischen 5 und 100 nm. Die Teilchengröße kann dann z.B. vorteilhafterweise bei Werten wie 2 nm, 3 nm, 4 nm, 5 nm, 10 nm, 15 nm, 20 nm, 25 nm, 30 nm, 35 nm, 40 nm, 45 nm, 50 nm oder 60 nm liegen. Solche Werte sind bevorzugt.

Die Schüttdichte des vorzugsweise modifizierten Titandioxids liegt vorzugsweise im Bereich von 100 bis 800 g/l, vorteilhafterweise von 200 bis 600 g/l, insbesondere von 300-500 g/l. Beispielsweise kann die Schüttdichte 350 g/l, 400 g/l oder 500 g/l betragen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegt das (vorzugsweise modifizierte) Titandioxid in der Kristallmodifikation Anatas vor.

Das vorstehend beschriebene modifizierte Titandioxid zeichnet sich durch eine sehr gute photokatalytische Aktivität, insbesondere unter Nutzung von Tageslicht, aus. Insbesondere die vom menschlichen Auge wahrnehmbare Strahlung des sichtbaren Bereichs des Spektrums mit Wellenlängen zwischen 380 und 800 nm werden für die Zwecke des Abbaus, der Deaktivierung oder der Reduzierung von Verunreinigungen von dem beschriebenen modifizierten Titandioxid sehr gut genutzt. Auch die UV-Strahlung zwischen 10-380 nm kann sehr gut genutzt werden. Im Rahmen der Erfindung können aber auch alle anderen photokatalytischen Materialien, welche Photoeffekte zeigen, die für Reinigungszwecke genutzt werden können, wie insbesondere photochemische und/oder photokatalytische Oxidation oder Reduktion, eingesetzt werden.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das erfindungsgemäße Waschoder Reinigungsmittel ein Feuchthaltemittel, vorzugsweise Glycerin, Dimere und Trimere von Glycerin, Ethylenglykol, Propylenglykol, Zuckeralkohole, wie vorzugsweise Glucitol, Xylitol, Mannitol, Alkylpolyglucoside, Fettsäureglucamide, Saccharoseester, Sorbitane, Polysorbate, Polydextrose, Polyethylenglykol, vorzugsweise mit mittleren Molekulargewichten von 200 bis 8000, Propandiole, Butandiole, Triethylenglycol, hydrierter Glucosesirup und/oder Gemische aus vorgenannten, vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorteilhafterweise 0,1 bis 5 Gew.- %, insbesondere 0,5 bis 2 Gew.-%, Gew.-% jeweils bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.

Es konnte gefunden, daß, wenn das Wasch- oder Reinigungsmittel zumindest ein, vorzugsweise organisches, Feuchthaltemittel umfasst, eine verbesserte Ablagerung und Wirkung des feinteiligen

photoaktiven Materials auf den zu behandelnden Substraten im Rahmen eines Reinigungsprozesses, z.B. bei der herkömmlichen Textilreinigung, resultierte. Ein besonders geeignetes Feuchthaltemittel ist Glycerin sowie seine Dimere und Trimere und/oder Gemischen hievon. Wir konnten finden, daß bei Anwesenheit des, vorzugsweise organischen, Feuchthaltemittels eine ganz besonders gute Wirkung des Mittels gegen Verunreinigungen resultierte, insbesondere bei Einsatz von Glycerin.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das erfindungsgemäße Waschoder Reinigungsmittel a) Aniontenside, wie z.B. Alkylbenzolsulfonat, Alkylsulfat , in Mengen von vorteilhafterweise 0-40 Gew.-%, vorzugsweise 5-30 Gew.-%, insbesondere 15-25 Gew.-%, b) Nichtionische Tenside, wie z.B. Fettalkoholpolyglycolether, Alkylpolyglucosid, Fettsäureglucamid, in Mengen von vorteilhafterweise 0-25 Gew.-%, vorzugsweise 1-20 Gew.-%, insbesondere 10-15 Gew.-%, c) Gerüststoffe, wie z.B. Polycarboxylat, Natriumeitrat, in Mengen von vorteilhafterweise 0-15 Gew.-%, vorzugsweise 0,01-10 Gew.-%, insbesondere 0,1-5 Gew.-%, d) Schauminhibitor, z.B. Seife, Siliconöle, Paraffine, in Mengen von vorteilhafterweise 0-4 Gew.-%, vorzugsweise 0,2-2 Gew.-%, insbesondere 1-3 Gew.-%, e) Enzyme, z.B. Proteasen, Amylasen, Cellulasen, Lipasen, Mannanasen, Tannasen in Mengen von vorteilhafterweise 0-2 Gew.-%, vorzugsweise 0,2-1 Gew.-%, insbesondere 0,3-0,8 Gew.-%, f) Optische Aufheller, z.B. Stilben-Derivat, Biphenyl-Derivat, in Mengen von vorteilhafterweise 0- 0,3 Gew.-%, insbesondere 0,1-0,4 Gew.-%, g) optional Duftstoffe, h) optional Stabilisatoren, i) Wasser, vorzugsweise in Mengen von 0-80 Gew.-%, j) Seife, in Mengen von vorteilhafterweise 0-20 Gew.-%, vorzugsweise 2-15 Gew.-%, insbesondere 5-10 Gew.-%, k) Alkohole/Lösungsmittel, in Mengen von vorteilhafterweise 0-25 Gew.-%, vorzugsweise 1-20

Gew.-%,, insbesondere 2-15 Gew.-%,

I) photokatalytisches Material m) Verdickungssystem, o) optional Feuchthaltemittel, p) optional hautpflegende Aktivstoffe, vorzugsweise in einer Menge von 0 bis 15 Gew.-%, vorteilhafterweise 0,1 - 10 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-%,

q) optional pH-Stellmittel, vorzugsweise gewählt aus der Gruppe der Säuren, wie insbesondere Essigsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Ameisensäure, Amidosulfonsäure, Phosphorsäure, Phosphonsäuren, D-Milchsäure, L-Milchsäure, D/L-Milchsäure, Oxalsäure oder aus der Gruppe der Alkalien, wie insbesondere Natronlauge, vorteilhafterweise in Mengen von 0-30 Gew.-%, vorzugsweise 0,01-5 Gew.-%, insbesondere 0,1-3 Gew.-%, Gew.-% jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.

Es konnte weiterhin gefunden werden, dass die Kombination des erfindungsgemäß einzusetzenden Verdickungssystems mit optional einsetzbarem Dipropylenglykol zu besonders lagerstabilen, erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln mit Fließgrenze führt.

Dabei ist insbesondere ein Gemisch aus Dipropylenglykol und 1 ,2-Propandiol bevorzugt einsetzbar. Diese Kombination kann dazu beitragen, höhere Fließgrenzen zu erhalten. Vorzugsweise kann das Verhältnis von Dipropylenglykol zu 1 ,2-Propandiol 3:1 bis 1 :3 betragen, insbesondere liegt es bei 1 :1.

Die Menge an optional einsetzbarem Lösungsmittel (ausgenommen Wasser) beträgt vorzugsweise 0,5 bis 25 Gew.-% und insbesondere 2 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.

Wenn das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel wässrig ist, also zumindest > 5 Gew.- %, vorzugsweise > 10 Gew.-%, insbesondere > 15 Gew.-% Wasser enthält, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor. Solche Wasch- oder Reinigungsmittel lassen sich zudem preiswert und einfach in bereits vorhandenen Anlagen herstellen. Es sind auch größere Wassergehalte möglich, z.B. > 20 Gew.-%, > 25 Gew.-%, > 30 Gew.-%, > 35 Gew.-%, > 40 Gew.- %, > 45 Gew.-% oder auch > 50 Gew.-%.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel zwischen 2 und 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 3 und 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen 4 und 8 Gew.-% Fettsäureseife.

Fettsäureseifen sind ein wichtiger Bestandteil für die Waschkraft eines erfindungsgemäßen, insbesondere wässrigen, Wasch- oder Reinigungsmittels.

überraschend hat sich gezeigt, dass selbst bei Einsatz hoher Menge an Fettsäureseife durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verdickungssystems immer noch sehr stabile flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel mit Fließgrenze erhalten werden können. Gewöhnlich führt der Einsatz von hohen Mengen (> 2 Gew.-%) Fettsäureseife in derartigen Systemen nämlich zu instabilen Produkten.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind auch Hautpflegemittel bzw. hautpflegende Aktivstoffe in dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten, insbesondere in Mengen > 0,01 Gew.-%, Gew.-% bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.

Hautpflegemittel (hautpflegende Aktivstoffe ) können insbesondere solche Mittel sein, welche der Haut einen sensorischen Vorteil verleihen, z.B. indem sie Lipide und/oder Feuchthaltefaktoren zuführen. Hautpflegemittel können z.B. Proteine, Aminosäuren, Lecithine, Lipoide, Phosphatide, Pflanzenextrakte, Vitamine sein; ebenso können Fettalkohole, Fettsäuren, Fettsäureester, Wachse, Vaseline, Paraffine als Hautpflegemittel wirken.

Hautpflegende Aktivstoffe sind alle solchen Aktivstoffe die der Haut einen sensorischen und/oder kosmetischen Vorteil verleihen. Hautpflegende Aktivstoffe sind bevorzugt ausgewählt aus den nachfolgenden Substanzen: a) Wachse wie beispielsweise Carnauba, Spermaceti, Bienenwachs, Lanolin und/oder Derivate derselben und andere. b) Hydrophobe Pflanzenextrakte c) Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Squalene und/oder Squalane d) Höhere Fettsäuren, vorzugsweise solche mit wenigstens 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Laurinsäure, Stearinsäure, Behensäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Isostearinsäure und/oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren und andere. e) Höhere Fettalkohole, vorzugsweise solche mit wenigstens 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Laurylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Behenylalkohol, Cholesterol und/oder 2-Hexadecanaol und andere. f) Ester, vorzugsweise solche wie Cetyloctanoate, Lauryllactate, Myristyllactate, Cetyllactate, Isopropylmyristate, Myristylmyristate, Isopropylpalmitate, Isopropyladipate, Butylstearate, Decyloleate, Cholesterolisostearate, Glycerolmonostearate, Glyceroldistearate, Glyceroltristearate, Alkyllactate, Alkylcitrate und/oder Alkyltartrate und andere. g) Lipide wie beispielsweise Cholesterol, Ceramide und/oder Saccharoseester und andere h) Vitamine wie beispielsweise die Vitamine A und E, Vitaminalkylester, einschließlich Vitamin

C Alkylester und andere, i) Sonnenschutzmittel j) Phospholipide k) Derivate von alpha-Hydroxysäuren m) Germizide für den kosmetischen Gebrauch, sowohl synthetische wie beispielsweise

Salicylsäure und/oder andere als auch natürliche wie beispielsweise Neemöl und/oder andere

n) Silikone sowie Mischungen jeglicher vorgenannter Komponenten.

Bevorzugt einsetzbare hautpflegende Aktivstoffe sind vorzugsweise auch etherische öle, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe der Angelica fine - Angelica archangelica, Anis - Pimpinella Anisum, Benzoe siam - Styrax tokinensis, Cabreuva - Myrocarpus fastigiatus, Cajeput - Melaleuca leucadendron, Cistrose - Cistrus ladaniferus, Copaiba-Balsam - Copaifera reticulata, Costuswurzel - Saussurea discolor, Edeltannennadel - Abies alba, Elemi - Canarium luzonicum, Fenchel - Foeniculum dulce Fichtennadel - Picea abies, Geranium - Pelargonium graveolens, Ho- Blätter - Cinnamonum camphora, Immortelle (Strohblume) Helichrysum ang., Ingwer extra - Zingiber off., Johanniskraut - Hypericum perforatum, Jojoba, Kamille deutsch - Matricaria recutita, Kamille blau fine - Matricaria chamomilla, Kamille röm. - Anthemis nobilis, Kamille wild- Ormensis multicaulis, Karotte - Daucus carota, Latschenkiefer - Pinus mugho, Lavandin - Lavendula hybrida, Litsea Cubeba - (May Chang), Manuka - Leptospermum scoparium, Melisse - Melissa officinalis, Meerkiefer - Pinus pinaster,, Myrrhe - Commiphora molmol, Myrthe - Myrtus communis, Neem - Azadirachta, Niaouli - (MQV) Melaleuca quin, viridiflora, Palmarosa - Cymbopogom martini, Patchouli - Pogostemon patschuli, Perubalsam - Myroxylon balsamum var. pereirae, Raventsara aromatica, Rosenholz - Aniba rosae odora, Salbei - Salvia officinalis Schachtelhalm - Equisetaceae, Schafgarbe extra - Achillea millefolia, Spitzwegerich - Plantago lanceolata, Styrax - Liquidambar orientalis, Tagetes (Ringelblume) Tagetes patula, Teebaum - Melaleuca alternifolia, Tolubalsam - Myroxylon Balsamum L., Virginia-Zeder - Juniperus virginiana, Weihrauch (Olibanum) - Boswellia carteri, Weißtanne - Abies alba. Der Einsatz von etherischen ölen entspricht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.

Bevorzugte einsetzbare hautpflegende Aktivstoffe sind vorzugsweise auch hautschützende öle, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Algenöl Oleum Phaeophyceae, Aloe-Vera öl Aloe vera brasiliana, Aprikosenkernöl Prunus armeniaca, Arnikaöl Arnica montana, Avocadoöl Persea americana, Borretschöl Borago officinalis, Calendulaöl Calendula officinalis, Camelliaöl Camellia oleifera, Distelöl Carthamus tinctorius, Erdnuß-öl Arachis hypogaea, Hanföl Cannabis sativa, Haselnußöl Corylus avellana/, Johanniskrautöl Hypericum perforatum, Jojobaöl Simondsia chinensis, Karottenöl Daucus carota, Kokosöl Cocos nucifera, Kürbiskernöl Curcubita pepo, Kukuinußöl Aleurites moluccana, Macadamianußöl Macadamia ternifolia, Mandelöl Prunus dulcis, Olivenöl Olea europaea, Pfirsichkernöl Prunus persica, Rapsöl Brassica oleifera, Rizinusöl Ricinus communis, Schwarzkümmelöl Nigella sativa, Sesamöl Sesamium indicum, Sonnenblumenöl Helianthus annus, Traubenkernöl Vitis vinifera, Walnußöl Juglans regia, Weizenkeimöl Triticum sativum. Der Einsatz von hautschützenden ölen entspricht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.

Die optional enthaltenen hautpflegenden Aktivstoffe können bei einer Textilbehandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel auf das Textil übergehen und dann wiederum vom Textil auf die Haut übergehen, wenn das Textil mit der Haut in Kontakt kommt, z.B. beim Tragen von Kleidung. Auf diese Weise gereichen hautpflegende Aktivstoffe in den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln der Haut des Verbrauchers zum Vorteil. Bei Einsatz erfindungsgemäßer Waschoder Reinigungsmittel, welche optional hautpflegende Aktivstoffe enthalten, in einem manuellen Textilbehandlungsverfahren, gereichen die hautpflegenden Aktivstoffe der Haut des Verbrauchers unmittelbar zum Vorteil, nämlich bei Kontakt der Hand mit der Waschlauge. Der Einsatz hautpflegender Aktivstoffe ist jedoch rein optional.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines lagerstabilen flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels, enthaltend photokatalytisches Material sowie weitere übliche Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reinigungsmitteln, bei dem ein Verdickungssystem wie zuvor beschrieben eingesetzt wird.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Aufbringen photokatalytischen Materials auf Textilien durch Behandlung dieser Textilien in einem Textilbehandlungsbad enthaltend ein erfindungsgemäßes Wasch- oder Reinigungsmittel. Ein Abwandlung dieses Verfahrens sieht vor, dass Textil unmittelbar mit einem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel zu kontaktieren, ohne hierfür ein Textilbehandlungsbad zu benötigen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung, Pflege, Ausrüstung, Avivage und/oder Konditionierung von Textilien durch Behandlung dieser Textilien in einem Textilbehandlungsbad enthaltend ein erfindungsgemäßes Wasch- oder Reinigungsmittel, bei und/oder gefolgt von einer Exponierung der Textilien an Licht im Wellenlängenbereich von 10- 1200 nm. In einer Abwandlung dieses Verfahrens kann die Behandlung der Textilien auch ohne Textilbehandlungsbad auskommen, in dem die zu behandelnden Textilien direkt mit dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel kontaktiert werden.

Wenn das erfindungsgemäße Verfahren auf die Beseitigung, Deaktivierung oder Verminderung von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien und Keimen, in Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm gerichtet ist, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Prophylaxebehandlung von Textilien in Form einer vorauseilenden Abwehr und Hemmung von Anschmutzungen und Flecken unter Einsatz von Licht

im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm stellt wiederum eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Erleichterung der Entfernbarkeit von farbigem Schmutz (farbige Flecken) von Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm stellt auch eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Reduzierung des Faserhaftungsvermögens von Schmutz, vorzugsweise farbigen Flecken, auf Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm stellt ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit von Schmutz, vorzugsweise farbigen Flecken, auf Textilien, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm stellt wiederum eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Verhinderung des Entstehens fötider Gerüche auf den Textilien, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm entspricht einer weiteren bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ausrüstung von Textilien mit photokatalytischem Material zur Ausstattung der Textilien mit einem Selbstreinigungsvermögen, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm stellt ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Entfernung oder Reduktion von farbigen Anschmutzungen oder Flecken auf Textilien, die insbesondere zurückgehen auf: rote bis blaue Anthocyanfarbstoffe, wie z.B. Cyanidin, z.B. aus Kirschen oder

Heidelbeeren, rotes Betanidin aus der roten Beete, orangerote Carotinoide wie z.B. Lycopin, beta-Carotin, z.B. aus Tomaten oder Möhren, gelbe Curcumafarbstoffe, wie z.B. Curcumin, z.B. aus Curry und Senf, braune Gerbstoffe, z.B. aus Tee, Obst, Rotwein tiefbraune Huminsäure, z.B. aus Kaffee, Tee, Kakao,

grünes Chlorophyll, z.B, aus grünen Gräsern, technische Farbstoffe aus Kosmetika, Tinten, Farbstiften farbige Stoffwechsel produkte und/oder Ausscheidungsprodukte von Schimmelpilzen oder anderer Mirkoflora oder mikrobiellem Bewuchs oder Mikroben, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm, stellt wiederum eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Verbesserung des Weißgrades von Textilien unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm, stellt wiederum eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren unter Verwendung einer automatischen Waschmaschine, vorzugsweise einer automatischen Waschmaschine mit Lichtquelle, wobei das Textilbehandlungsmittel insbesondere im Nachspülgang zugegeben wird, stellt abermals eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren, bei dem es sich um ein manuelles Verfahren handelt, welches in einem offenen Bottich ausgeführt wird, insbesondere Handwäsche und/oder Einweichen, wobei man den Bottich, nachdem die zu behandelnden Textilien mit der Waschlauge penetriert sind, Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm aussetzt, insbesondere Sonnenlicht, vorzugsweise für einen Zeitraum > 5 Minuten, stellt ebenso eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Alle vorstehend beschriebenen Verfahren sind besonders wirkungsvoll unter Ausnutzung von Licht im sichtbaren Bereich (380-800 nm) und/oder im UV-Bereich (10-380 nm). Es entspricht, also, bezogen auf alle vorgenannten Verfahren, jeweils einer bevorzugten Ausführungsform, wenn Licht im Wellenlängenbereich 380-800 nm und/oder im Bereich 10-380 zur Anwendung kommt.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen, umfassend:

Auftragen eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel auf ein harte Oberfläche, welches dieses erfordert, bei und/oder gefolgt von einer Exponierung der Oberfläche an Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm.

Handelt es sich bei den harten Oberflächen um Oberflächen des Innenbereichs, von Naßräumen und/oder des Außenbereichs handelt, vorzugsweise um

(a) Glasartikel und -erzeugnisse, wie vorzugsweise Fenster, Trinkgläser, Glasvitrinen,

(b) Holz und -erzeugnisse, wie vorzugsweise Möbel, Holzdielen, Parkett

(c) Sanitärerzeugnisse, wie vorzugsweise Sanitärbecken- und -möbel, Badewannen und Waschbecken, Duschvorhänge, Badezimmerarmaturen, Fliesen

(d) Kücheneinrichtungsgegenstände und -geschirrartikel, wie vorzugsweise Backofen, Glaskeramikkochfelder, Herdplatten, Küchenmöbel, Küchenarmaturen, Porzellanartikel, Keramikartikel, Grillgeräte (auch Gartengrillgeräte)

(e) Bauwerk und Baugut, wie vorzugsweise Mauerwerk, tapezierte, lackierte, gestrichene Wände und/oder Decken, Ziegel, Steine, Putzmörtel, Bodenplatten, Fugen, vorzugsweise Zement- und Silikonfugen, Laminat, Kunststoff-Oberflächen, Garagentore, Gipskartonplatten

(f) Außeneinrichtungsgegenstande und Gartenzubehör, vorzugsweise Gartenmöbel, Treppenstufen, Schwimmbecken, Gehwegbefestigungen aus Holz und Stein, wie z.B. Wegplatten, Gartenhäuser, Holzzäune, Zier- und Obstbäume, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Wird die mit einem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel behandelte harte Oberfläche nach Abschluß der Lichtexposition einer mechanischen Behandlung unterworfen, wie vorzugsweise Abbürsten, Absaugen oder Abreiben, insbesondere Absprühen, vorzugsweise mittels Hochdruckreiniger, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Erfolgt das Auftragen des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels durch Bepinseln, Einreiben, Abspritzen, Abwischen oder insbesondere durch Versprühen, vorzugsweise mittels Hochdruckreiniger, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Ist das Verfahren gerichtet auf die Entfernung von Schimmelflecken und/oder Stockflecken von harten Oberflächen wie vorzugsweise Fliesenoberflächen, Zement- und Silikonfugen, tapezierten, lackierten, gestrichenen Wände und/oder Decken, Holz, Duschvorhängen, Sanitärerzeugnissen, insbesondere im Innenbereich, in Naßräumen und/oder im Außenbereich, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Ist das Verfahren gerichtet auf die Beseitigung von Algen- und/oder Moosbefall, Flechten, Pilzen, insbesondere Schimmelpilzen, Bakterien sowie anderer Mikroflora und anderen mikrobiellen Bewuchses von harten Oberflächen wie vorzugsweise Fliesenoberflächen, Zement- und Silikonfugen, tapezierten, lackierten, gestrichenen Wände und/oder Decken, Holz, Duschvorhängen, Sanitärerzeugnisse, insbesondere im Innenbereich, in Naßräumen und/oder im Außenbereich, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Ist das Verfahren gerichtet auf die Ansiedlungsabwehr oder -hemmung von Algen, Moos, Flechten, Pilzen, insbesondere Schimmelpilzen, Sporen, Bakterien sowie anderer Mikroflora und anderen

mikrobiellen Bewuchses auf harten Oberflächen, durch Behandlung dieser Oberflächen mit erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel bei und/oder gefolgt von einer Exponierung des Substrates an Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Alle vorstehend beschriebenen Verfahren sind besonders wirkungsvoll unter Ausnutzung von Licht im sichtbaren Bereich (380-800 nm) und/oder im UV-Bereich (10-380 nm). Es entspricht, also, bezogen auf alle vorgenannten Verfahren, jeweils einer bevorzugten Ausführungsform, wenn ein Photokatalysator im Wellenlängenbereich 380-800 nm und/oder im Bereich 10-380 zur Anwendung kommt.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung liegt in der Verwendung eines erfindungsgemäßen Waschoder Reinigungsmittels zur Entfernung von Schimmelflecken und/oder Stockflecken von harten Oberflächen wie vorzugsweise Fliesenoberflächen, Zement- und Silikonfugen, tapezierten, lackierten, gestrichenen Wände und/oder Decken, Holz, Duschvorhängen, Sanitärerzeugnisse unter Einsatz von Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 10-1200 nm.

Ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels gerichtet auf die Entfernung oder Reduktion von farbigen Anschmutzungen und Flecken auf harten Oberflächen, die zurückgehen auf: rote bis blaue Anthocyanfarbstoffe, wie z.B. Cyanidin, z.B. aus Kirschen oder Heidelbeeren, rotes Betanidin aus der roten Beete, orangerote Carotinoide wie z.B. Lycopin, beta-Carotin, z.B. aus Tomaten oder Möhren, gelbe Curcumafarbstoffe, wie z.B. Curcumin, z.B. aus Curry und Senf, braune Gerbstoffe, z.B. aus Tee, Obst, Rotwein tiefbraune Huminsäure, z.B. aus Kaffee, Tee, Kakao, grünes Chlorophyll, z.B, aus grünen Gräsern, technische Farbstoffe aus Kosmetika, Tinten, Farbstiften farbige Stoffwechsel produkte und/oder Ausscheidungsprodukte von Schimmelpilzen oder anderer Mirkoflora oder mikrobiellem Bewuchs oder Mikroben, unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels gerichtet auf die Entfernung von Farbverschmutzungen (Graffitis) von besprühten Objekten, wie vorzugsweise Häuserwänden, Eisenbahnfahrzeugen sowie Verkehrsbauwerken wie Unterführungen und wie Autobahnbrücken unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels gerichtet auf eine Prophylaxebehandlung von harten Oberflächen in Form einer vorauseilenden Abwehr und - Hemmung von Anschmutzungen und Flecken, insbesondere Schimmelflecken und/oder Stockflecken unter Einsatz von Licht im Wellenlängenbereich von 10-1200 nm, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels gerichtet auf die Denaturierung oder Wachstumshemmung von Schimmelpilzen, Schimmelpilzsporen und Flechten oder anderer Mirkoflora oder anderem mikrobiellem Bewuchs oder Mikroben auf harten Oberflächen unter Einsatz von Licht im einer Wellenlänge im Bereich von10-1200 nm, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.

Auch die vorgenannten Verwendungen sind besonders effektiv unter Nutzung von Licht im Wellenlängenbereich 10-380 nm und/oder 380-800 nm.

Die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel können neben den zwingenden Bestandteilen Verdickungsmittel und photokatalytischem Material noch weitere optionale Inhaltsstoffe enthalten. Im folgenden werden insbesondere die optionalen Bestandteile des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels näher beschrieben. Gew.-%-Angaben beziehen sich immer auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel, es sei denn es ist etwas anderes angegeben.

Neben dem Verdickungssystem und dem photokatalytischem Material können die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise Tensid(e) enthalten, wobei insbesondere anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere Tenside eingesetzt werden können. Bevorzugt sind aus anwendungstechnischer Sicht Mischungen aus anionischen und nichtionischen Tensiden. Der Gesamttensidgehalt des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels liegt vorzugsweise unterhalb von 40 Gew.-% und besonders bevorzugt unterhalb von 35 Gew.-%, bezogen auf das gesamte flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel.

Enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel nichtionische Tenside, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform vor. Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C- Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten

vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Taigfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C 12 -i 4 -Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, Cg-n-Alkohol mit 7 EO, Ci 3 _i 5 -Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, Ci 2 -i 8 -Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C 12 -i 4 -Alkohol mit 3 EO und C 12 -i 8 -Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow ränge ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Taigfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere mit EO-PO-Blockeinheiten bzw. PO-EO-Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copolymere bzw. PO-EO-PO- Copolymere. Selbstverständlich sind auch gemischt alkoxylierte Niotenside einsetzbar, in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise, sondern statistisch verteilt sind. Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylenoxid auf Fettalkohole erhältlich.

Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO(G) x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1 ,2 bis 1 ,4.

Eine weitere Klasse bevorzugt einsetzbarer nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden können, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäure- alkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.

Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethyl- aminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.

Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (2), R 1

R-CO-N-[Z] (2)

in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R^ für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.

Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (3), R 1 -O-R 2

R-CO-N-[Z] (3)

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R 1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R 2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C-|. 4 -Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.

[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-sub- stituierten Verbindungen können dann durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.

Der Einsatz von nichtionischen Tensiden führt zu einer besonders guten Reinigungsleistung und entspricht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.

Der Gehalt an nichtionischen Tensiden kann in den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 20 Gew.-% und insbesondere 9 bis 15 Gew.-% betragen, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.

Eine andere bevorzugte Ausführungsform liegt vor, wenn das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel frei ist von nichtionischem Tensid ist, also weniger als 5 Gew.-%, 3 Gew.-%, 2 Gew.-% oder 1 Gew.-% an nichtionischem Tensid enthält, insbesondere gar kein, also 0 Gew.-% nichtionisches Tensid enthält.

Enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel anionische Tenside, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform vor. Als anionische Tenside können beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt werden. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C 9 .i 3 -Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C-| 2 - 18 -Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C-| 2 - 18 -Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Taigfettsäuren geeignet.

Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerin- estern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Um- esterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.

Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der Ci 2 -Ci 8 -Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Taigfettalkohol, Lauryl-, Myri- styl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der d 0 -C 2 o-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die Ci 2 -C-ι 6 -Alkyl- sulfate und Ci 2 -Ci 5 -Alkylsulfate sowie Ci 4 -Ci 5 -Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, die bei-

spielsweise als Handelsprodukte der Shell OiI Company unter dem Namen DAN ® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.

Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C 7 . 2 i-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte Cg-n-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C 12 -i 8 -Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.

Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als SuI- fosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Di- ester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C 8 -i 8 -Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.

Insbesondere bevorzugte anionische Tenside sind Seifen. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, (hydrierten) Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Taigfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.

Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.

Der Gehalt bevorzugter flüssiger Wasch- oder Reinigungsmittel an anionischen Tensiden kann 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 25 Gew.-% und insbesondere 5 bis 22 Gew.-% betragen, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel. Es ist besonders bevorzugt, dass die Menge an Fettsäureseife mindestens 2 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 3 Gew.-% und insbesondere bevorzugt mindestens 4 Gew.-% beträgt.

Eine andere bevorzugte Ausführungsform liegt vor, wenn das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel frei ist von anionischem Tensid ist, also weniger als 5 Gew.-%, 3 Gew.-%, 2 Gew.-% oder 1 Gew.-% an anionischem Tensid enthält, insbesondere gar kein, also 0 Gew.-% anionisches Tensid enthält.

Die Viskosität der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel kann mit üblichen Standardmethoden (beispielsweise Brookfield-Viskosimeter LVT-II bei 20 U/min und 2O 0 C, Spindel 3) gemessen werden und liegt vorzugsweise im Bereich von 1500 bis 5000 mPas. Bevorzugte Mittel haben Viskositäten von 2000 bis 4000 mPas, wobei Werte um 3500 mPas besonders bevorzugt sind.

Die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel können weitere optionale Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels weiter verbessern, z.B. aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel sowie UV-Absorber.

Enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel Gerüststoffe, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform vor. Als Gerüststoffe, die in den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln enthalten sein können, sind insbesondere Silikate, Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate, Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.

Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSi x O 2x+I H 2 O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1 ,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt.

Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisilikate Na 2 Si 2 (VyH 2 O bevorzugt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel z.B. aber auch nur geringe Mengen, insbesondere gar keine kristallinen, schichtförmigen Natriumsilikate, also 0 Gew.-%, enthalten.

Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na 2 O : SiO 2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kom paktierung/Verdichtung oder durch übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgen- amorph" verstanden. Dies heißt, dass die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis maximal 50 nm und insbesondere bis maximal 20 nm bevorzugt sind. Derartige so genannte rönt- genamorphe Silikate, weisen ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Wassergläsern auf. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate, compoun- dierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel z.B. aber auch nur geringe Mengen, insbesondere auch gar kein, also 0 Gew.-%, amorphes Natriumsilikat enthalten.

Der optional einsetzbare feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP ® (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma SASOL unter dem Markennamen VEGOBOND AX ® vertrieben wird und durch die Formel

nNa 2 O (1-1I)K 2 O AI 2 O 3 (2 - 2,5)SiO 2 (3,5 - 5,5) H 2 O n = 0,90 - 1 ,0

beschrieben werden kann. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrock- nete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, dass der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C 12 -C 18 -Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C 12 -C 14 -Fettalkoholen

mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 μm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel z.B. aber auch nur geringe Mengen, insbesondere auch gar kein, also 0 Gew.-%, Zeolith enthalten.

Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate.

Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H 2 O 2 liefernden Verbindungen haben das Natrium perborattetrahyd rat und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratper- hydrate sowie H 2 O 2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel z.B. aber auch nur geringe Mengen, insbesondere gar keines, also 0 Gew.-%, der eben genannten Bleichmittel enthalten.

Um beim Waschen bei Temperaturen von 6O 0 C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Wasch- oder Reinigungsmittel eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxo- carbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1 ,5-Diacetyl-2,4-dioxo- hexahydro-1 ,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylen- glykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel z.B. aber auch nur geringe Mengen, insbesondere gar keine, also 0 Gew.-%, Bleichaktivatoren enthalten.

Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch so genannte Bleichkatalysatoren in die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende übergangsmetallsalze bzw. übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder - carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit stickstoffhaltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel z.B. aber auch nur geringe Mengen, insbesondere gar keine, also 0 Gew.-%, Bleichkatalysatoren enthalten.

Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Proteasen, Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere Glyko- sylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung können auch Oxiredukta- sen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyceus griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen und ß-Glu- cosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel Mannanase enthalten, und zwar insbesondere inkorporiert in Mikrokaspeln und/oder Speckies. Dies entspricht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Es konnte gefunden werden,

daß die Mannanase im Verbund mit dem photokatalytischen Material eine besonders gute Wirkung bei der Schmutzablösung von galactomannanhaltigen Rückständen auf Textilien und harten Oberflächen erbrachte. Auch der Einsatz von Tannase ist bevorzugt.

Die Enzyme können an Trägerstoffe adsorbiert sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymflüssigformulierungen, Enzymmischungen oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,12 bis etwa 2,5 Gew.-% betragen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel z.B. aber auch nur geringe Mengen, insbesondere gar keine, also 0 Gew.-%, Enzyme enthalten.

Als Elektrolyt^ aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer Sicht ist der Einsatz von NaCI oder MgCI 2 in den Mitteln bevorzugt. Der Anteil an Elektrolyten in den Mitteln kann z.B. üblicherweise 0,5 bis 5 Gew.-% betragen.

Optionale nichtwässrige Lösungsmittel, die in den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt werden können, stammen beispielsweise aus der Gruppe ein- oder mehrwertigen Alkohole, Alkanolamine oder Glykolether. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n- oder i-Propanol, Butanolen, Glykol, Butandiol, Glycerin, Diglykol, Butyldiglykol, Hexylenglykol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykol-methylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethyl-, -ethyl- oder -propyl-ether, Di- propylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Di-isopropylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy- oder Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Diese optionalen nichtwässrige Lösungsmittel können in erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln, z.B. in Mengen zwischen 0,5 und 8 Gew.-%, bevorzugt aber unter 5 Gew.-% und insbesondere unterhalb von 3 Gew.-% eingesetzt werden.

Um den pH-Wert der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel in den gewünschten Bereich zu bringen, kann der Einsatz von pH-Stellmitteln angezeigt sein. Einsetzbar sind hier sämtliche bekannten Säuren bzw. Laugen, sofern sich ihr Einsatz nicht aus anwendungstechnischen oder ökologischen Gründen bzw. aus Gründen des Verbraucherschutzes verbietet. üblicherweise überschreitet die Menge dieser Stellmittel 10 Gew.-% der Gesamtformulierung nicht.

Eine andere bevorzugte Komponente der vorliegenden Erfindung ist ein Hydrotrop. Bevorzugte Hydrotrope umfassen die sulfonierten Hydrotrope wie zum Beispiel die Alkylarylsulfonate oder Al- kylarylsu Ifonsäu ren .

Bevorzugte Hydrotrope sind aus XyIoI-, Toluol-, Cumol-, Naphthalinsulfonat oder -sulfonsäure und Mischungen hiervon gewählt. Gegenionen sind vorzugsweise aus Natrium, Calcium und Ammonium gewählt. Typischerweise können die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel 0,01 bis 20 Gew.- % eines Hydrotrops, mehr bevorzugt 0,05 bis 10 Gew.-% und am meisten bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% umfassen.

Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.

Als Schauminhibitoren, die in den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt werden können, kommen beispielsweise Seifen, Paraffine oder Silikonöle in Betracht, die gegebenenfalls auf Trägermaterialien aufgebracht sein können. Geeignete Antiredepositionsmittel, die auch als „soil repellents" bezeichnet werden, sind beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil an Methoxygruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropylgruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglycolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Insbesondere bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und Terephthalsäure-Polymere.

Optische Aufheller (so genannte „Weißtöner") können den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln zugesetzt werden, um Vergrauungen und Vergilbungen der behandelten Textilen Flächengebilden zu beseitigen. Diese Stoffe ziehen auf die Faser auf und bewirken eine Aufhellung und vorgetäuschte Bleichwirkung, indem sie unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares längerwelliges Licht umwandeln, wobei das aus dem Sonnenlicht absorbierte ultraviolette Licht als schwach bläuliche Fluoreszenz abgestrahlt wird und mit dem Gelbton der vergrauten bzw. vergilbten Wäsche reines Weiß ergibt. Geeignete Verbindungen stammen beispielsweise aus den Substanzklassen der 4,4 ' -Diamino-2,2 ' -stilbendisulfonsäuren (Flavonsäuren), 4,4 ' -Distyryl-

biphenylen, Methylumbelliferone, Cumarine, Dihydrochinolinone, 1 ,3-Diarylpyrazoline, Naphthalsäureimide, Benzoxazol-, Benzisoxazol- und Benzimidazol-Systeme sowie der durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate. Die optischen Aufheller können üblicherweise in Mengen z.B. zwischen 0,03 und 0,3 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, eingesetzt werden.

Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise Leim, Gelatine, Salze von Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die oben genannten Stärkeprodukte verwenden, zum Beispiel abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether wie Carboxymethyl- cellulose (Na-SaIz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether wie Methylhydroxy- ethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxy-methylcellulose und deren Gemische z.B. in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.

Da textile Flächengebilde, insbesondere aus Reyon, Zellwolle, Baumwolle und deren Mischungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen, Knicken, Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die Mittel synthetische Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen beispielsweise synthetische Produkte auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern, Fettsäureamiden, -alkylolestern, -alkylolamiden oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid umgesetzt sind, oder Produkte auf der Basis von Lecithin oder modifizierter Phosphorsäureester.

Zur weiteren Bekämpfung von Mikroorganismen können die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel antimikrobielle Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und Fungiziden usw. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride, Alkylarylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat, wobei bei den erfindungsgemäßen Mitteln auch gänzlich auf diese Verbindungen verzichtet werden kann.

Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte Veränderungen an den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln und/oder den behandelten textilen Flächegebilden zu verhindern, können die Mittel Antioxidantien enthalten. Zu dieser Verbindungsklasse gehören beispielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone, Brenzcatechine

und aromatische Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate, Phosphite und Phosphonate.

Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren, die den Mitteln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern die Oberflächenleitfähigkeit und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter Ladungen. äußere Antistatika sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen Molekülliganden und geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen Film. Diese zumeist grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre Ammoniumverbindungen), phosphor- haltige (Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate, Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Externe Antistatika sind beispielsweise Lauryl- (bzw. Stearyl-)dimethylbenzylammonium- chloride, die sich als Antistatika für textile Flächengebilde bzw. als Zusatz zu Waschmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt erzielt wird, eignen.

Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens, der Wiederbenetzbarkeit der behandelten textilen Flächengebilde und zur Erleichterung des Bügeins der behandelten textilen Flächengebilde können in den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln beispielsweise Silikonderivate eingesetzt werden. Diese verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten der Mittel durch ihre schauminhibierenden Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate sind beispielsweise Polydialkyl- oder Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen ein bis fünf C-Atome aufweisen und ganz oder teilweise fluoriert sind. Bevorzugte Silikone sind Polydimethylsiloxane, die gegebenenfalls derivatisiert sein können und dann aminofunktionell oder quaterniert sind bzw. Si-OH-, Si-H- und/oder Si-Cl-Bindungen aufweisen. Die Viskositäten der bevorzugten Silikone liegen bei 25 0 C im Bereich zwischen 100 und 100.000 mPas, wobei die Silikone in Mengen zwischen 0,2 und 5 Gew.- %, bezogen auf das gesamte Mittel eingesetzt werden können.

Schließlich können die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel ggf. auch UV-Absorber enthalten, die auf die behandelten textilen Flächengebilde aufziehen und die Lichtbeständigkeit der Fasern verbessern. Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind beispielsweise die durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen und Derivate des Benzophenons mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind auch substituierte Benzotriazole, in 3-Stellung Phenylsubstituierte Acrylate (Zimtsäurederivate), gegebenenfalls mit Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet.

Um die durch Schwermetalle katalysierte Zersetzung bestimmter Waschmittel-Inhaltsstoffe zu vermeiden, können Stoffe eingesetzt werden, die Schwermetalle komplexieren. Geeignete Schwerme-

tallkomplexbildner sind beispielsweise die Alkalisalze der Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder der Nitrilotriessigsäure (NTA) sowie Alkalimetallsalze von anionischen Polyelektrolyten wie Polymaleaten und Polysulfonaten.

Eine bevorzugte Klasse von Komplexbildnern sind die Phosphonate, die in bevorzugten erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln z.B. in Mengen von 0,01 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,03 bis 1 ,5 Gew.-% enthalten sind. Zu diesen bevorzugten Verbindungen zählen insbesondere Organophosphonate wie beispielsweise 1- Hydroxyethan-1 ,1-diphosphonsäure (HEDP), Aminotri(nnethylenphosphonsäure) (ATMP), Di- ethylentriamin-penta(methylenphosphonsäure) (DTPMP bzw. DETPMP) sowie 2-Phosphonobutan- 1 ,2,4-tricarbonsäure (PBS-AM), die zumeist in Form ihrer Ammonium- oder Alkalimetallsalze eingesetzt werden.

Geeignet sind insbesondere die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner, die beispielsweise im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook näher beschrieben sind: Aminotrimethylene Phosphonic Acid, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDTA, Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium Citrate, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid, Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate, Pentasodium Aminotrimethylene Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetramethylene Phosphonate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic Acid, Potassium Citrate, Potassium EDTMP, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA-Polyphos-phate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium NTA und Trisodium Phosphate.

Bevorzugte Komplexbildner sind tertiäre Amine, insbesondere tertiäre Alkanolamine (Ami- noalkohole). Die Alkanolamine besitzen sowohl Amino- als auch Hydroxy- und/oder Ether-gruppen als funktionelle Gruppen. Besonders bevorzugte tertiäre Alkanolamine sind Tri-ethanolamin und

Tetra-2-hydroxypro-pylethylendiannin (N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxy-pro-pyl)ethylendiamin). Besonders bevorzugte Kombinationen tertiärer Amine mit Zinkricinoleat und einem oder mehreren ethoxylierten Fettalkoholen als nichtionische Lösungsvermittler sowie ggf. Lösungsmittel sind im Stand der Technik beschrieben.

Ein besonders bevorzugter Komplexbildner ist die Etidronsäure (1-Hydroxyethyliden-1 ,1- diphosphon-säure, 1-Hydroxyethyan-1 ,1-diphosphonsäure, HEDP, Acetophosphonsäure, INCI Etidronic Acid) einschließlich ihrer Salze. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Textilbehandlungsmittel demgemäß als Komplexbildner Etidronsäure und/oder eines oder mehrere ihrer Salze.

Die erhaltenen erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel sind vorzugsweise klar, dass heißt sie weisen keinen Bodensatz auf und sind vorzugsweise transparent oder zumindest transluzent. Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel ohne Zugabe eines Farbstoffes eine Transmission des sichtbaren Lichtes (410 bis 800 nm) von mindestens 30%, vorzugsweise mindestens 50% und insbesondere bevorzugt mindestens 75% auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel gegebenenfalls ein oder mehrere Parfüms (Parfümöle, Riechstoffe) z.B. in einer Menge von üblicherweise bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-% und äußerst bevorzugt 0,4 bis 0,8 Gew.-%. Dabei ist die Menge an eingesetztem Parfüm auch von der Art der Anwendung abhängig.

Als Parfümöle (Riechstoffe, Duftstoffe) können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind.

Mit dem Begriff Parfümöl sind vorzugsweise in sich abgeschlossene Duftstoffkompositionen gemeint, welche gemeinhin zur Produktbeduftung eingesetzt werden und insbesondere nach menschlichem Ermessen wohlriechend sind. Dies sei an einem Beispiel erläutert. Will ein Fachmann z.B. ein Reinigungsmittel wohlriechend machen, so fügt er ihm für gewöhnlich nicht nur eine (wohl-)riechende Substanz, sondern ein Kollektiv (wohl-)riechender Substanzen bei. Ein

solches Kollektiv besteht gewöhnlich aus einer Vielzahl einzelner Riechstoffe, z.B. mehr als 10 oder 15, vorzugsweise bis zu 100 oder mehr. Diese Riechstoffe formen zusammenwirkend ein gewünschtes wohlriechendes, harmonisches Geruchsbild.

Ein einsetzbares Parfümöl kann einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe enthalten. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.- Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat (DMBCA), Phenylethylacetat, Benzylacetat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexyl-propionat, Styrallylpropionat, Benzylsalicylat, Cyclohexylsalicylat, Floramat, Melusat und Jasmecyclat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether und Ambroxan , zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 - 18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxy-acetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, °c-|somethylionon und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote des gebildeten Parfümöl erzeugen.

Die Parfümöle können aber auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller-Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl. Um wahrnehmbar zu sein, muss ein Riechstoff flüchtig sein, wobei neben der Natur der funktionellen Gruppen und der Struktur der chemischen Verbindung auch die Molmasse eine wichtige Rolle spielt. So besitzen die meisten Riechstoffe Molmassen bis etwa 200 Dalton, während Molmassen von 300 Dalton und darüber eher eine Ausnahme darstellen. Aufgrund der unterschiedlichen Flüchtigkeit von Riechstoffen verändert sich der Geruch eines aus mehreren Riechstoffen zusammengesetzten Parfüms während des Verdampfens, wobei man die Geruchseindrücke in „Kopfnote" (top note), „Herz- bzw. Mittelnote" (middle note bzw. body) sowie „Basisnote" (end note bzw. dry out) unterteilt.

Haftfeste Riechstoffe, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhafterweise einsetzbar sind, sind beispielsweise die ätherischen öle wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennandelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, Helichrysumöl, Ho-öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopaϊvabalsamöl, Korianderöl,

Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lemongrasöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl, Olibanumöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Sternanisöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl, Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang -Ylang-öl, Ysop-öl, Zimtöl, Zimtblätteröl sowie Zypressenöl.

Aber auch die höhersiedenden bzw. festen Riechstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprungs können im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhafterweise als haftfeste Riechstoffe bzw. Riechstoffgemische eingesetzt werden. Zu diesen Verbindungen zählen die nachfolgend genannten Verbindungen sowie Mischungen aus diesen: Ambrettolid, α-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol, Anisol, Anthranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester, Benzophenon, Benzylakohol, Borneol, Bornylacetat, α- Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd, Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat, Geranylformiat, Heliotropin, Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hydrochinon-Di-methylether, Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether, Isosafrol, Jasmon, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p- Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxyacetophenon, Methyl-n-amylketon, Methylanthranilsäuremethylester, p-Methylacetophenon, Methylchavikol, p-Methylchinolin, Methyl- ß-naphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon, Muskon, ß-Naphtholethylether, ß-Naphthol-methylether, Nerol, Nitrobenzol, n-Nonylaldehyd, Nonylakohol, n-Octylaldehyd, p-Oxy- Acetophenon, Pentadekanolid, ß-Phenylethylakohol, Phenylacetaldehyd-Dimethylacetal, Phenyles- sigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester, Salicylsäure- hexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Skatol, Terpineol, Thymen, Thymol, γ- Undelacton, Vanilin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zi mtsäu rebenzylester.

Zu den leichter flüchtigen Riechstoffen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft einsetzbar sind, zählen insbesondere die niedriger siedenden Riechstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprung, die allein oder in Mischungen eingesetzt werden können. Beispiele für leichter flüchtige Riechstoffe sind Alkyisothiocyanate (Alkylsenföle), Butandion, Limonen, Linalool, Linaylacetat und -propionat, Menthol, Menthon, Methyl-n-hep-tenon, Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral, Zitronellal.

Alle vorgenannten Riechstoffe sind alleine oder in Mischung gemäß der vorliegenden Erfindung mit den bereits genannten Vorteilen einsetzbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel bestimmte Minimalwerte an Parfümöl (Riechstoffen), nämlich zumindest 0,00001 Gew.-%, vorteilhafterweise zumindest 0,0001 Gew.-%, in beträchtlich vorteilhafter weise

zumindest 0,001 Gew.-%, in vorteilhafterer Weise zumindest 0,01 Gew.-%, in weiter vorteilhafter Weise zumindest 0,1 Gew.-%, in noch weiter vorteilhafter Weise zumindest 0,2 Gew.-%, in sehr vorteilhafter Weise zumindest 0,3 Gew.-%, in besonders vorteilhafter Weise zumindest 0,4 Gew.- %, in ganz besonders vorteilhafter Weise zumindest 0,45 Gew.-%, in erheblich vorteilhafter Weise zumindest 0,5 Gew.-%, in ganz erheblich vorteilhafter Weise zumindest 0,55 Gew.-%, in äußerst vorteilhafter Weise zumindest 0,6 Gew.-%, in höchst vorteilhafterweise zumindest 0,65 Gew.-%, in überaus vorteilhafterweise zumindest 0,7 Gew.-%, in ausnehmend vorteilhafter Weise zumindest 0,75 Gew.-%, in außergewöhnlich vorteilhafter Weise zumindest 0,8 Gew.-%, in außerordentlich vorteilhafter Weise zumindest 0,85 Gew.-%, insbesondere zumindest 0,9 Gew.-% an Parfümöl, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Parfümöle weniger als 8 , vorteilhafterweise weniger als 7, in vorteilhafterer Weise weniger als 6, in wiederum vorteilhafterer Weise weniger als 5, in weiter vorteilhafterweise weniger als 4, noch vorteilhafter weniger als 3, vorzugsweise weniger als 2, insbesondere keine Duftstoffe aus der Liste Amylcinnamal, Amylcinnamylalkohol, Benzylalkohol, Benzylsalicylat, Cinnamylalkohol, Cinnamal, Citral, Cumarin, Eugenol, Geraniol, Hydroxycitronellal, Hydroxymethylpentylcyclohexencarboxaldehyd, Isoeugenol, Anisylalkohol, Benzylbenzoat, Benzylcinnamat, Citronellol, Farnesol, Hexylcinnamaldehyd, Lilial, d-Limonen, Linalool, Methylheptincarbonat, 3-Methyl-4-(2,6,6-trimethyl-2-cyclohexen-1-yl)-3-buten-2-on, Eichenmoosextrakt, Baummoosextrakt.

Nach einer weiteren speziellen Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel ganz frei von Parfümöl (Riechstoffen) sein. Es ist aber deutlich mehr bevorzugt, dass Riechstoffe enthalten sind.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel kann vorzugsweise das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel an sich nach üblichen Methoden bereitgestellt werden und abschließend kann vorzugsweise das zu dispergierende Material (Photokatalytisches Material, Speckies, Mikrokapseln) zugegeben und durch Mischen homogen in dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel verteilt werden.