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Patent Searching and Data


Title:
LOCK FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/043238
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lock for a motor vehicle, having a locking mechanism with a rotary catch and at least one pawl and a lock case (1), wherein the locking mechanism is received pivotably in the lock case (1) and wherein the lock case (1) has regions of different material thicknesses (13, 14, 15, 19), and wherein the lock case (1) is produced by means of an extrusion process.

Inventors:
FROHN TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2019/100765
Publication Date:
March 05, 2020
Filing Date:
August 23, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KIEKERT AG (DE)
International Classes:
E05B17/00; E05B77/10; E05B85/02
Foreign References:
DE102014115704A12016-03-03
DE19813677C11999-08-12
FR2980506A32013-03-29
DE202012007326U12013-11-04
GB2302129A1997-01-08
DE10212217A12003-10-16
DE102009029025A12011-03-03
EP2687656A22014-01-22
DE102014115704A12016-03-03
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Claims:
Patentansprüche

1. Schloss für ein Kraftfahrzeug aufweisend ein Gesper- re mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke und einem Schlosskasten (1), wobei das Gesperre im Schlosskasten (1) schwenkbar gelagert aufgenommen ist und wobei der Schlosskasten (1), insbesondere über seine Er streckung hinweg, Bereiche unterschiedlicher Material stärken (13, 14, 15, 19) aufweist, dadurch gekennzeich net, dass der Schlosskasten (1) mittels eines Strang pressverfahrens hergestellt ist.

2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (1) aus einem Aluminiumswerkstoff gebildet ist.

3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, dass der Schlosskasten (1) in den die Gesperreteile lagernden Bereichen (13, 14, 15) einen im Gegensatz zu weiteren Bereichen (19) größere Materialdicke aufweist.

4. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (1) eine symmetri sche Querschnittsfläche aufweist.

5. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (1) mindestens ei ne Ausnehmung (4, 5, 6, 7) und mindestens eine Öffnung (8, 9, 10) aufweist, wobei insbesondere die Öffnung (8, 9, 10) zur Aufnahme eine Lagerachse eines Gesperreteils bildet .

6. Schloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (8, 9, 10) im Bereich der größeren Mate rialstärke (13, 14, 15) eingefügt ist.

7. Schloss nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Bereiche größerer Material stärke (13, 14, 15) in eine Richtung (A) einer möglichen maximalen Belastung erstrecken.

8. Schloss nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich drei Bereiche größerer Materi alstärken (13, 14, 15) in Richtung (A) der maximalen Be lastung erstrecken.

9. Schloss nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Bereiche größerer Material stärken (13, 14, 15) parallel zueinander ausgeführt sind.

10. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (1) eine im We sentlichen U-förmige Form mit seitlichen Erstreckungen (16, 17) aufweist.

Description:
Beschreibung

Schloss für ein Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Schloss für ein Kraftfahrzeug aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindes tens einer Sperrklinke und einem Schlosskasten, wobei das Gesperre im Schlosskasten schwenkbar gelagert aufgenommen ist und wobei der Schlosskasten, insbesondere über seine Erstreckung hinweg, Bereiche unterschiedlicher Material stärken aufweist.

In heutigen Kraftfahrzeugen werden an Schließsysteme eine Vielzahl von Anforderungen gestellt. Einerseits muss das Schließsystem in Extremsituationen, wie beispielsweise einem Unfall, das beweglich am Kraftfahrzeug gehaltene Bauteil sicher fixieren und anschließend wieder ein leichtes Öffnen gewährleisten. Andererseits ist es ein Bestreben der Automobilindustrie, die Fahrzeuge leichter auszuführen, um beispielsweise den gestiegenen Anforde rungen an die Verbräuche und Emissionen der Kraftfahrzeu ge gerecht zu werden.

Zum sicheren Schließen eines Kraftfahrzeugschlosses ist dieses bevorzugt mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke ausgestattet, wobei die Sperrklinke ein Ver- rasten der Drehfalle in einer Schließ- oder Rastposition ermöglicht. Zum Schließen des Kraftfahrzeugschlosses wirkt das Schloss bevorzugt mit einem ortsfest an der Ka rosserie befestigten Schlosshalter zusammen, wobei es durch die Relativbewegung zwischen Schlosshalter und Drehfalle zu einem Verschwenken der Drehfalle kommt. Die Sperrklinke ist bevorzugt in Richtung der Drehfalle fe dervorgespannt, so dass es bei einem Verschwenken der Drehfalle durch den Schlosshalter zu einem Verrasten des Gesperres kommt. Es sind Schließsysteme mit einer Vorrast und einer Hauptrast, wie auch Schließsysteme mit ein, zwei oder mehr Sperr- oder Blockadeklinken bekannt gewor den .

Um insbesondere in den Extremsituationen, in denen das Kraftfahrzeugschloss großen Belastungen ausgesetzt ist, gerecht zu werden, ist es aus der DE 10 2009 029 025 Al bekannt geworden, das Gesperre mit zusätzlich wenigstens einem Mittel zur Kraftübertragung auszustatten. Bei die sem Mittel handelt es sich um einen Riegel, der am Schlosskasten montiert und so angeordnet ist, dass der Riegel die entsprechende hohe Kraft aufnimmt und diese an den Schlosskasten weiterleitet. Bevorzugt sind Drehfalle und Sperrklinke schwenkbar im Schlosskasten gelagert, wo bei bevorzugt ein Schlosskasten aus einem Stahlwerkstoff zum Einsatz kommt. Dabei übernimmt der Schlosskasten nicht nur die Funktion, die Drehfalle und Sperrklinke zu lagern, sondern er dient auch der Kraftaufnähme bzw. Kraftaufteilung im Falle eines Unfalls.

Um die Betriebssicherheit auch im Falle eines Unfalls weiter zu erhöhen, wird gemäß der EP 2 687 656 A2 ge lehrt, einen Kraftfahrzeugtürverschluss mit einem Schlosskasten, einem Gesperre und einer Betätigungsein richtung bereitzustellen, in dem zumindest eine Komponen te der Betätigungseinrichtung, insbesondere eine Seele eines Bowdenzugs, durch eine Öffnung im Schlossgehäuse hindurchgestreckt wird. Dabei ist die Öffnung mit einem Verstärkungseinsatz versehen, um für eine gute Betriebs sicherheit zu sorgen. Der Verstärkungseinsatz ist dabei Bestandteil des Schlosskastens. Eine zusätzliche Verstär kungsplatte kann dabei ausgehend vom Schlosskasten die Lagerachsen der Gesperreteile stützen und somit für eine gesteigerte Betriebssicherheit des Kraftfahrzeugschlosses dienen .

Die DE 10 2014 115 704 Al offenbart darüber hinaus als gattungsbildender Stand der Technik ein Schloss für ein Kraftfahrzeug aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke und einem Schlosskasten, wobei das Gesperre im Schlosskasten schwenkbar aufgenom men und wobei der Schlosskasten Bereiche unterschiedli cher Materialstärken aufweisen kann. Einerseits kann so mit den Anforderungen nach einer höchsten Stabilität und Betriebssicherheit insbesondere im Bereich des Gesperres nachgekommen werden und andererseits besteht die Möglich keit das Gewicht des Schlosskastens auf ein Minimum zu beschränken, da lediglich die Bereiche, die einer starken Beanspruchung unterliegen mit größeren Materialdicken ausgestattet sind. So ist der Druckschrift beispielsweise zu entnehmen, dass in den stark beanspruchten Bereichen Materialstärken zwischen 1,5 mm und 3 mm vorliegen, wo hingegen in Bereichen mit weniger starken Beanspruchungen Materialstärken von 1 mm ausreichen können, um den Anfor derungen gerecht zu werden.

Neben der Berücksichtigung der Betriebssicherheit kommen, wie einleitend aufgezeigt, zunehmend Forderungen auf, ei ne Reduzierung von Herstellungskosten und Materialeinsatz zur Verfügung zu stellen. Das heißt gleichzeitig aber auch, dass die nach dem Stand der Technik aufgebauten Schlosskästen verbesserungswürdig sind. Hier will die Er findung insgesamt Abhilfe schaffen.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die sich aus dem Stand der Technik ergebenden Aufgabenstel lungen zumindest teilweise zu lösen und somit einen Schlosskasten anzugeben, welcher besonders leicht ist und günstig hergestellt werden kann und dabei verbesserte me chanische Eigenschaften aufweist, die für eine gute Be triebssicherheit sorgen.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des un abhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltun gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden be schriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, vielmehr sind beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.

Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Schloss für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt wird, aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke und einem Schlosskasten, wobei das Gesperre im Schlosskasten schwenkbar gelagert aufgenommen ist und wobei der Schlosskasten, insbesondere über seine Erstreckung hin weg, Bereiche unterschiedlicher Materialstärken aufweist und wobei der Schlosskasten mittels eines Strangpressver fahrens hergestellt ist. Durch den erfindungsgemäßen Auf bau des Kraftfahrzeugschlosses mit einem Schlosskasten aus einem Strangpresswerkstück ist nun die Möglichkeit geschaffen, einerseits den Schlosskasten in den Bereichen großer Belastung mit hohen Wandstärken auszulegen und gleichzeitig besteht die Möglichkeit, ein leichtes und kostengünstiges Bauteil zur Herstellung eines Kraftfahr zeugschlosses bereitzustellen. Das Strangpressverfahren ermöglicht hierbei, beliebige Querschnittsflächen und insbesondere ein an die Anforderungen im Kraftfahrzeug schloss angepasstes Profil zu erzeugen, so dass Bereiche mit starken Beanspruchungen mit großen Materialstärken und Bereiche mit geringerer Beanspruchung mit geringeren Materialstärken ausgebildet werden. Das Strangpressver fahren bietet darüber hinaus den Vorteil, dass ein sehr günstiges Halbzeug zur Erzielung eines Kraftfahrzeug schlosses bereitstellbar ist. Insbesondere kann das Strangpresswerkstück als Halbzeug bereits eine dem Schlosskasten angepasste Form aufweisen, in das lediglich die erforderlichen Ausnehmungen und/oder Öffnungen und/oder Abkantungen eingeformt werden müssen, um den Schlosskasten für einen Einsatz im Kraftfahrzeugschloss fertig zu stellen.

Wird im Sinne der Erfindung von einem Kraftfahrzeug schloss gesprochen, so sind damit solche Kraftfahrzeug schlosser umfasst, die beispielsweise in Seitentüren, Schiebetüren, Klappen, Hauben und/oder Abdeckungen einge setzt werden, ebendort wo schwenkbeweglich oder ver schieblich gelagerte Bauteile am Kraftfahrzeug angeordnet sind. Vorstellbar ist es auch, das Kraftfahrzeugschloss in einer Rückenlehne eines Sitzes anzuordnen. Das Kraftfahrzeugschloss weist dabei ein Gesperre auf, das eine Drehfalle und zumindest eine Sperrklinke auf weist. Vorzugsweise ist zumindest eine Sperrklinke in ei ner Ebene mit der Drehfalle angeordnet und in der Lage, im Zusammenspiel mit einem Schlosshalter die Drehfalle in einer Position zu sperren. Bei einem geöffneten Gesperre weist ein Einlaufmaul der Drehfalle in Richtung eines Schlosshalters, wobei es durch eine Relativbewegung zwi schen Schlosshalter und Drehfalle zu einem Verschwenken der Drehfalle kommt. Die Sperrklinke ist in der Regel in Richtung der Drehfalle vorgespannt, so dass die Sperr klinke bei einem Erreichen einer Rastposition mit der Drehfalle in Eingriff gelangt. Hierbei können eine Vor rastposition und eine Hauptrastposition des Gesperres einnehmbar sein. Vorstellbar ist es aber auch, dass eine Sperrklinke mit einer weiteren Sperrklinke, einem soge nannten Blockadehebel, zusammenwirkt, der bei einem öff nenden Moment auf die Sperrklinke eine stützende Kraft in die Sperrklinke einleitet und einen unbeabsichtigten Öff nungsvorgang blockiert.

Das Schließsystem bzw. Kraftfahrzeugschloss weist in der Regel ein Schlossgehäuse auf, in dem das Gesperre, eine Verriegelungseinheit, eine Betätigungseinheit ein elektrischer Antrieb und/oder Getriebeteile angeordnet sind. Diese Aufzählung ist selbstverständlich nicht ab schließend, sondern beschreibt lediglich Bestandteile des Kraftfahrzeugschlosses, die je nach Einsatzgebiet und Funktionalitäten zum Einsatz kommen können. Bevorzugt bei einem Seitentürschloss kann das Schlossgehäuse als Kunst stoffspritzgussteil ausgebildet sein und kann aus zumin dest einem Schlossgehäusedeckel und einer Schlossgehäuse- schale bestehen. Das Schlossgehäuse dient vorrangig einem Schutz der Funktionsbauteile vor zum Beispiel eindringen der Feuchtigkeit und/oder Verschmutzungen. Die Schlossge häusebestandteile sind dabei bevorzugt dichtend miteinan der verbunden. Je nach Ausstattung des Schlossgehäuses ist es auch vorstellbar, dass elektrische Leitungen in das Schlossgehäuse eingelegt und/oder eingespritzt sind, um zum Beispiel einen elektrischen Antrieb oder ein Schaltmittel mit einer Betriebsspannung zu versorgen.

Der Schlosskasten umschließt das Schlossgehäuse zumindest ein-, zwei- oder dreiseitig und zumindest bereichsweise. Dabei kann der Schlosskasten ein Einlaufmaul für den Schlosshalter umschließen und somit zu einer weiteren Stabilisierung des Schlosses dienen. Bevorzugt ist das Kraftfahrzeugschloss über den Schlosskasten mit der Kraftfahrzeugkarosserie unmittelbar verbunden und bevor zugt verschraubt. Dabei sind im Schlosskasten Mittel zum Montieren, bevorzugt als Gewinde und/oder eine Durch gangsbohrung, vorgesehen.

Der Schlosskasten weist unterschiedliche Materialstärken auf, wobei bevorzugt die Bereiche verstärkt ausbildbar sind, die hohen Belastungen ausgesetzt sind. Diese Belas tungen variieren je nach Einsatzgebiet des Schlosskastens und/oder Anordnungen des Kraftfahrzeugschlosses im Kraft fahrzeug. So werden an Schließsysteme in Seitentüren oder Heckklappen andere Anforderungen gestellt, als an Schließsysteme, die beispielsweise in Lehnen oder Abde ckungen oder Haubenschlössern zum Einsatz kommen. Je nach Einsatzgebiet kann somit die Ausbildung des Schlosskas tens variieren und an die Anforderungen angepasst sein. In einer Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist der Schlosskasten aus einem Aluminiumwerkstoff gebildet. Alu miniumwerkstoffe lassen sich bevorzugt mittels eines Strangpressverfahrens hersteilen, wobei die zum Strang pressen eingesetzten Matrizen eine hohe konstruktive Freiheit bei der Auslegung des Schlosskastens gewährleis ten. Neben der hohen konstruktiven Freiheit für den Ent wickler des Kraftfahrzeugschlosses bietet die Auswahl ei nes Aluminiumwerkstoffes den Vorteil eines geringen Ge wichts, was wiederum den Anforderungen der Automobilin dustrie zugute kommt. Strangpressprofile aus Aluminium sind leicht herstellbar und bieten eine leichte und kos tengünstige Möglichkeit im Einsatzgebiet als Schlosskas ten für ein Kraftfahrzeugschloss.

Das geringe Gewicht der Aluminiumwerkstoffe ist vorteil haft, da das Gewicht des Kraftfahrzeugschlosses reduziert werden kann. In Bezug auf das Kraftfahrzeugschloss bildet der Schlosskasten zumeist das Bauteil mit dem höchsten Gewicht, da der Schlosskasten einerseits zur Aufnahme der Gesperreteile und andererseits zumindest zur Befestigung des Kraftfahrzeugschlosses im Kraftfahrzeug bzw. der Ka rosserie des Kraftfahrzeugs dient. Durch den Einsatz ei nes Aluminiumwerkstoffes kann das Gewicht des Schlosses somit reduziert werden. Ein Aluminiumwerkstoff kann aber auch eine ausreichende Stabilität zur Verfügung stellen, da heutzutage hochfeste Aluminiumlegierungen zur Verfü gung stehen, deren Werkstoffeigenschaften denen von

Stahlwerkstoffen vergleichbar sind. Somit können auch die Anforderungen an eine ausreichende Stabilität des Kraft fahrzeugschlosses erfüllt werden. Weist der Schlosskasten in den die Gesperreteile lagern den Bereichen eine im Gegensatz zu weiteren Bereichen größere Materialdicke auf, so ergibt sich eine Ausgestal tungsvariante der Erfindung. Eine Hauptbelastung findet im Schloss im Bereich des Gesperres statt. Insbesondere bei Extrembelastungen, wie beispielsweise bei einem Un fall, muss das Gesperre höchsten Anforderungen genügen. So werden die Schließsystem vor einem Einsatz im Kraft fahrzeugschloss einem Zugversuch unterzogen, bei dem ein Schlosshalter aus einem gesperrten Gesperre herausgezogen wird. Dabei müssen die Schließsysteme zum Beispiel einer Belastung von 20 kN entsprechen, ohne dass sich das Ge sperre öffnet. Um diesen extremen Belastungen gerecht zu werden und gleichzeitig eine optimierte Ausgestaltung des Kraftfahrzeugschlosses bzw. des hochbeanspruchten Be reichs des Kraftfahrzeugschlosses gerecht zu werden, wer den die Gesperreteile erfindungsgemäß in Bereichen gela gert, die im Gegensatz zum Gesamtaufbau des Schlosskas tens eine größere Materialdicke aufweisen. Ist beispiels weise der Schlosskasten in einer Materialstärke von 1 mm bis 2,5 mm bevorzugt 1,25 bis 2 mm ausgeführt, so können die Bereiche mit eine größeren Materialdicke Dicken von 1,5 mm bis 6 mm, bevorzugt 2 mm bis 5 mm und noch bevor zugter 2,5 mm bis 4 mm Dicke aufweisen. Diese Materialdi cken sind natürlich nur beispielhaft und können je nach Einsatzgebiet variieren. Die stärkste Belastung findet aber im Bereich des Gesperres statt, so dass hier eine im Verhältnis größere Materialdicke zum Einsatz kommen kann.

In vorteilhafter Weise kann der Schlosskasten eine sym metrische Querschnittsfläche aufweisen. Eine symmetrische Ausbildung der Querschnittsfläche des Schlosskastens bie tet den Vorteil einer gleichmäßigen Kraftverteilung auf den Schlosskasten, wenn sich das Kraftfahrzeugschloss im Dauereinsatz befindet. Insbesondere kann somit eine kos tengünstige Herstellung des Schlosskastens zur Verfügung gestellt werden. Auch hier bildet die symmetrische Aus bildung der Querschnittsfläche lediglich ein Ausführungs beispiel, da der Schlosskasten je nach Beanspruchung und Einsatzgebiet und/oder Funktionalitäten im Kraftfahrzeug schloss variieren können.

Vorteilhaft kann es weiterhin sein, wenn der mindestens eine Ausnehmung und mindestens eine Öffnung aufweist, wo bei insbesondere die Öffnung zur Aufnahme einer Lagerach se eines Gesperreteils bildet. Eine Öffnung in dem Strangpressprofil kann beispielsweise mittels Bohren, Stanzen und/oder Tiefziehen in den Schlosskasten bzw. das Halbzeug zur Bildung des Schlosskastens eingefügt werden. Eine Ausnehmung kann dabei zum Beispiel dazu dienen, um den Schlosskasten an der Karosserie zu befestigen. Eine Ausnehmung kann dabei eine quadratische oder runde Form aufweisen. Eine Öffnung ist bevorzugt als Lagerstelle in den Schlosskasten einbringbar oder kann beispielsweise ein Gewinde enthalten, mittels dem der Schlosskasten am Fahrzeug befestigbar ist. Eine Öffnung und vorzugsweise eine einen einheitlichen Durchmesser aufweisende Öffnung kann dabei zur Aufnahme einer Lagerachse für ein Gesper- reteil dienen. Die mittels Bohren, Stanzen oder Tiefzie hen in den Schlosskasten eingebrachten Ausnehmungen oder Öffnungen können auch als Rastmittel dienen, um bei spielsweise den Schlosskasten mit einem Gehäuse zu ver binden . In vorteilhafter Weise kann die mindestens eine Öffnung im Bereich der größeren Materialstärke eingefügt sein, so dass eine stabile Lagerung zum Beispiel für ein Gesperre- teil bereitstellbar ist. Vorzugsweise sind mindestens zwei Öffnungen als zum Beispiel Bohrungen im Bereich der größeren Materialstärke eingebracht, um eine Lagerstelle für das Gesperre zu bilden. Das Gesperre nimmt wie vor stehend beschrieben die größten Belastungen auf und ge währleistet ein sicheres Schließen und geschlossen halten des Kraftfahrzeugschlosses auch unter extremen Belastun gen .

In einer Ausführungsvariante der Erfindung erstrecken sich die Bereiche größerer Materialstärke in einer Rich tung einer möglichen maximalen Belastung. Ist der Schlosskasten beispielsweise als Schlosskasten für ein Heckklappenschloss ausgebildet, so ist eine Hauptlast richtung, das heißt eine Richtung, in der das Schloss ei ne maximale Belastung erfahren kann, in Richtung der Re lativbewegung des Schlosshalters in Bezug auf den Schlosskasten ausgerichtet. Vorzugsweise definiert sich eine Längserstreckung des Schlosskastens für ein Heck klappenschloss in Richtung des Einführens des Schlosshal ters in das Schloss und insbesondere in eine Ausnehmung im Schlosskasten. Die Hauptbelastungsrichtung ist dann in Richtung der Längserstreckung des Schlosskastens gerich tet. In vorteilhafter Weise können die Bereiche größerer Materialstärke sich dann auch in Richtung der Längser streckung des Schlosskastens erstrecken. Somit kann mit tels der Bereiche größerer Materialstärken eine zusätzli che Stabilisierung im Schlosskasten erzielt werden. Dabei können sich bevorzugt drei Bereiche größerer Material stärke in Richtung der maximalen Belastung erstrecken. Einen ersten Bereich größerer Materialstärke nimmt dabei zum Beispiel die Drehfalle auf, wohingegen ein zweiter Bereich als Stütze für die Ausnehmung des Schlosshalters dient. Ein dritter Bereich größerer Materialstärke kann dann zur Lagerung der Sperrklinke dienen. Bevorzugt sind die drei Bereiche größerer Materialstärke parallel in den Schlosskasten und in Richtung einer maximalen Belastung hin ausgerichtet. Die drei Bereiche größerer Material stärke können gleiche aber auch unterschiedliche Materi alstärken bzw. Materialdicken aufweisen.

Eine weitere Ausgestaltungsvariante ergibt sich dann, wenn der Schlosskasten eine im Wesentlichen U-förmige Form mit seitlichen Erstreckungen aufweist. Eine U- förmige Ausbildung oder zumindest eine U-förmige Ausbil dung eines mittleren Bereichs des Schlosskastens bietet in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, das Gesperre im Grund der U-Form anzuordnen. Hierdurch kann das Gesperre und somit der Bereich des Schlosses, der einer maximalen Belastung aussetzbar ist, gesichert werden. Die seitli chen Erstreckungen, verlaufen bevorzugt parallel zu der U-förmigen Grundfläche des Schlosskastens und dienen be vorzugt zur Befestigung des Schlosskastens am Kraftfahr zeug bzw. einem Karosserieteil des Kraftfahrzeugs. Derar tige Formen eines Schlosskastens sind bevorzugt leicht und kostengünstig als Strangpressprofile herstellbar und bieten ein Maximum an konstruktiver Freiheit, wobei gleichzeitig den Anforderungen an ein geringes Gewicht genügt wird und darüber hinaus eine ausreichende Stabili- tat für das Kraftfahrzeug durch den Schlosskasten gewähr leistet werden kann.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, son dern lediglich eine Ausführungsform darstellt. Die darge stellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Pa tentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden .

Es zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäß ausgebildeten Schlosskasten als Einzelteil ohne die weiteren Bestandteile des Kraftfahr zeugschlosses, und

Fig. 2 eine Ansicht auf den Schlosskasten gemäß der

Fig. 1 in einem Schnitt entlang der Linie II- II, wobei lediglich eine prinzipielle Skizze wiedergegeben ist, die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels dient.

In der Figur 1 ist eine Draufsicht auf einen Schlosskas ten 1 als Strangpressprofil wiedergegeben. Der Schloss kasten weist einen Einlaufbereich 2 für einen gestrichelt dargestellten Schlosshalter 3 auf. In den Schlosskasten 1 sind weiterhin Ausnehmungen 4, 5, 6, 7 und Öffnungen 8,

9, 10 eingeformt. Die Öffnungen 8, 9, 10 sind beispiels- weise mittels Bohren in den Schlosskasten 1 eingebracht, wohingegen die Ausnehmungen 4, 5, 6, 7 beispielsweise mittels eines Stanzens herstellbar sind. Bei dem Schloss kasten 1 handelt es sich um ein Strangpressprofil aus ei nem Aluminiumwerkstoff, wobei die äußeren Konturen des Schlosskastens 1 unterschiedlichen Anforderungen entspre chen. So ist beispielsweise im Einlaufbereich 2 eine Schräge 11 angeordnet, die zur Einführung des Schlosshal ters 3 dienen kann. Verlängerungen 12 am Schlosskasten 11 dienen beispielsweise zur Befestigung eines nicht darge stellten Schlossgehäuses oder eines Federelements. Die Öffnungen 8, 9, 10 sind in Bereichen größerer Material stärke 13, 14, 15 eingebracht und dienen beispielsweise zur Aufnahme von Gesperreteilachsen oder zum Beispiel ei nem Auslösehebel . Die Öffnungen 8, 9, 10 können aber auch zur Befestigung des Schlosskastens 1 mit dem Schlossge häuse dienen, wobei beispielsweise ein Heißverpressen des aus Kunststoff gebildeten Schlossgehäuses mit dem Schlosskasten 1 vorstellbar ist.

Die Bereiche größerer Materialstärke 13, 14, 15 sind in diesem Ausführungsbeispiel entlang einer Erstreckungsach se A und parallel in den Schlosskasten 1 eingeformt. Be vorzugt handelt es sich bei dem Schlosskasten 1 um einen Schlosskasten für ein Heckklappen- oder Haubenschloss. Je nach Belastung des Schlosskastens 1 ist es natürlich auch vorstellbar, dass sich die Bereiche größerer Material stärken quer zu einer Haupterstreckungsrichtung A des Schlosskastens 1 erstrecken.

In der Figur 2 ist ein Schnitt entlang der Linie II-II aus der Figur 1 prinzipiell wiedergegeben. Deutlich zu erkennen ist der U-förmige Aufbau des Schlosskastens 1 mit den seitlichen Erstreckungen 16, 17. In der Grundflä che 18 des U-förmigen Schlosskastens 1 sind die Bereiche größerer Materialstärke 13, 14, 15 mit den darin enthal tenen Öffnungen 8, 9, 10 wiedergegeben. Das Ausführungs beispiel zeigt einen symmetrischen Aufbau eines Schloss kastens 1, wobei die Grundfläche 18 Bereiche geringerer Materialdicken 19 aufweist, wobei die Materialdicke 19 dem grundsätzlichen Dickenbereich des Schlosskastens 1 entspricht. Lediglich die Bereiche 13, 14, 15 mit einer Extrembelastung oder einer höheren Belastung sind mit größeren Materialdicken ausgestattet, so dass ein siche res Aufnehmen auch von Extrembelastungen ermöglichbar ist. Gleichzeitig kann mittels einer Materialverdickung auch ein Positionieren von Bauteilen, wie beispielsweise das Anordnen von Sperrklinke und Drehfalle in einer Ebe ne, erfolgen. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau kann ein Schlosskasten 1 mit einem geringen Gewicht, einem günsti gen konstruktiven Aufbau und mit einer ausreichenden Sta bilität bereitgestellt werden.

Bezugszeichenliste

1 Schlosskasten

2 Einlaufbereich

3 Schlosshalter

4, 5, 6, 7 Ausnehmungen

8, 9, 10 Öffnungen

11 Schräge

12 Verlängerungen

13, 14, 15 Bereich größerer Materialdicke

16, 17 Erstreckungen

18 Grundfläche

19 Bereich geringerer Materialdicke

A Erstreckungsachse