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Patent Searching and Data


Title:
LOCKER SYSTEM WITH A TEMPERATURE CONTROL DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/086292
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a locker system which comprises several lockers, each locker being equipped with a temperature control device.

Inventors:
CLAUSEN LUKAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/075255
Publication Date:
June 18, 2015
Filing Date:
November 21, 2014
Export Citation:
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Assignee:
LOCKTEC GMBH (DE)
International Classes:
G07F17/12; G06Q10/08; G07F9/10
Domestic Patent References:
WO2013170316A12013-11-21
Foreign References:
FR2941441A12010-07-30
US20020177922A12002-11-28
Attorney, Agent or Firm:
EICHSTÄDT, Alfred (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schließfachanlage, welche mehrere Schließfächer auf- weist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes die¬ ser Schließfächer (19) mit einer Temperiervorrichtung (4,5,6,7) ausgestattet ist.

2. Schließfachanlage nach Anspruch 1, dadurch ge - kennzeichnet, dass die Temperiervorrichtung ein oder mehrere Peltier-Elemente (4) enthält.

3. Schließfachanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Peltier-Elemente (4) in oder an einer Wand des jeweiligen Schließfaches

(19) angeordnet sind und jeweils eine Innenseite und eine Außenseite aufweisen.

4. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tem¬ peratur jedes Schließfaches (19) individuell sowohl er¬ höhbar als auch erniedrigbar ist.

5. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tem¬ periervorrichtung jedes dieser Schließfächer individuell einschaltbar und ausschaltbar ist.

6. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine

Steuereinheit (21) aufweist, die zur Steuerung der Tempe¬ riervorrichtungen der Schließfächer ausgebildet ist.

7. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tem¬ periervorrichtung jeweils mit Kühlrippen (6) ausgestattet sind .

8. Schließfachanlage nach Anspruch 7, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlrippen (6) jeweils von einem Lüfter (7) mit Luft beaufschlagbar sind. 9. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die

Schließfächer jeweils eine Isolationsschicht (3) aufwei¬ sen . 10. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Schließfach ein Temperatursensor (8) angeordnet ist.

11. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem

Schließfach eine Regelungseinheit (22) angeordnet ist.

12. Schließfachanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (22) dazu ausgebildet ist, einen von der Steuereinheit (21) vorge¬ gebenen Temperatursollwert des jeweiligen Schließfaches mit einem vom Temperatursensor (8) bereitgestellten Temperaturistwert des jeweiligen Schließfaches zu verglei¬ chen und die Temperiervorrichtung des jeweiligen Schließ- faches auf den vorgegebenen Temperatursollwert zu regeln.

13. Schließfachanlage nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass einem aus mehreren Schließfächern bestehenden Schließfachmodul eine Rege- lungseinheit zugeordnet ist und diese Regelungseinheit dazu ausgebildet ist, einen von der zentralen Steuereinheit vorgegebenen Temperatursollwert für die Schließfä¬ cher des Schließfachmoduls mit einem von einem Tempera¬ tursensor gemessenen Temperaturistwert zu vergleichen und die Temperiervorrichtungen der Schließfächer des Schließfachmoduls auf den vorgegebenen Temperatursollwert zu re¬ geln .

14. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Peltier- Elemente an einen gemeinsamen Vortemperierkreislauf (9 - 18) angeschlossen sind, welcher zur Versorgung der Pel- tier-Elemente mittels eines temperierten Fluids ausgebil¬ det ist.

15. Schließfachanlage nach Anspruch 14, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass der gemeinsame Vortemperierkreis- lauf eine Heizvorrichtung (17) und eine Kältemaschine

(12,13,14) aufweist, die separat in den gemeinsamen Vortemperierkreislauf einschaltbar sind, um das Fluid auf eine gewünschte Temperatur zu bringen. 16. Schließfachanlage nach Anspruch 15, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Steuereinheit (21) dazu aus¬ gebildet ist, der Heizvorrichtung und der Kältemaschine einen Sollwert für die gewünschte Temperatur vorzugeben. 17. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Lesevorrichtung ausgestattet ist, welche zur Identifizierung einer Ware durch Auslesen eines auf der Ware oder deren Verpackung vorgesehenen Warencodes ausgebildet ist und dass die Steuereinheit anhand des Warencodes ein zur Lagerung der Ware geeignetes Schließfach ermittelt.

18. Schließfachanlage nach Anspruch 17, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Lesevorrichtung ein Barcode- leser ist oder zum Auslesen eines RFID-Chips ausgebildet ist .

19. Schließfachanlage nach Anspruch 17 oder 18, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit zur Ausgabe eines Signals ausgebildet ist, durch welches einem Benutzer das zur Lagerung der Ware geeignete

Schließfach signalisiert wird.

20. Schließfachanlage nach Anspruch 19, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Signalisierung durch ein automatisches Öffnen der Tür des zur Lagerung der Ware geeigneten Schließfachs erfolgt.

21. Schließfachanlange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass sie die Dauer der Lagerung einer Ware in einem Schließfach überwacht und ein Warnsignal ausgibt, wenn die Dauer der Lagerung eine vorgegebene Zeitdauer überschreitet.

Description:
Schließfachanlage mit einer Temperiervorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Schließfachanlage, welche mit einer Temperiervorrichtung ausgestattet ist.

Schließfachanlagen, welche mehrere Schließfächer aufweisen, sind bereits bekannt. Eine derartige Schließfachan ¬ lage dient als Übergabestelle für Warensendungen seitens eines Zustellers, der eines oder mehrere der Schließfä- eher mit einer jeweiligen Warensendung bestückt. Diese

Warensendung kann dann von einem autorisierten Kunden aus dem Schließfach entnommen werden.

Bei einer derartigen bekannten Schließfachanlage handelt es sich beispielsweise um eine DHL-Packstation, in deren Schließfächern von der deutschen Bundespost Warensendungen, Päckchen und/oder Pakete für einen jeweiligen Kunden hinterlegt werden. Aus der EP 1 247 260 Bl sind ein Verfahren zum Deponieren von Gütern in mindestens einem Schließfach sowie eine Schließfachanlage zur Durchführung dieses Verfahrens be ¬ kannt. Diese Schließfachanlage weist mindestens ein

Schließfach auf, welches mit einer verschließbaren Tür oder Klappe ausgestattet ist. Weiterhin enthält die be ¬ kannte Schließfachanlage ein computergesteuertes elektro ¬ nisches Schließsystem zum Betätigen des Schlosses der Tür oder der Klappe des Schließfaches mittels eines elektro ¬ nischen Schlüsselsystems eines zugangsberechtigten Zu- stellers oder Adressaten. Ferner sind Computereingabemit ¬ tel zur Identifizierung eines Zugangsberechtigten vorgesehen. Außerdem ist die bekannte Anlage mit einem Spei ¬ cher versehen, in welchem mindestens die Adressen und Be- wegungsdaten für das zu deponierende Gut registriert sind. Weiterhin enthält die bekannte Anlage eine Kommuni ¬ kationsschnittstelle zu einem Kommunikationsnetz, insbe ¬ sondere einem Festnetz oder einem Mobilfunknetz ein- schließlich des Internets. Der Computer des Schließsys ¬ tems ist von einem zentralen Verwaltungsrechner oder über ein Datenterminal oder ein Telefon für Zugangsberechtigte freischaltbar oder anwählbar. Weitere Schließfachanlagen sind aus der DE 102 46 649 B4 und der DE 102 46 650 B4 bekannt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schließ ¬ fachanlage anzugeben, deren Nutzungsmöglichkeiten erwei- tert sind.

Diese Aufgabe wird durch eine Schließfachanlage mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Eine Schließfachanlage mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen weist den Vorteil auf, dass in deren Schließfä ¬ chern auch Gegenstände und Lebensmittel gelagert werden können, die bei einer bestimmten Temperatur oder in einem bestimmten Temperaturbereich gelagert werden müssen. Dies gilt insbesondere für Lebensmittel. Beispielsweise müssen Tiefkühlprodukte wie Tiefkühlpizzen oder Speiseeis bei einer Temperatur von -18 °C gelagert werden, während Käse- und Gemüseprodukte bei etwa +7°C gelagert werden müssen.

Vorzugsweise enthält die Temperiervorrichtung der einzel ¬ nen Schließfächer der Schließfachanlage jeweils ein oder mehrere Peltier-Elemente . Diese sind in vorteilhafter Weise in oder an einer Wand des jeweiligen Schließfaches angeordnet und weisen jeweils eine Innenseite und eine Außenseite auf, wobei die Innenseite in Richtung des In ¬ nenraumes des Schließfaches und die Außenseite nach außen gerichtet ist. In vorteilhafter Weise ist die Temperatur jedes Schließfaches individuell sowohl erhöhbar als auch erniedrigbar, so dass beispielsweise ausgehend von einer momentanen Schließfachtemperatur von 0°C eines der

Schließfächer zur Lagerung von Tiefkühlprodukten bei

-18°C und ein weiteres Schließfach zur Lagerung von Gemüse bei +7°C verwendet werden kann.

Vorzugsweise ist die Temperiervorrichtung jedes der

Schließfächer individuell einschaltbar und ausschaltbar. Dies hat den Vorteil, dass momentan nicht benötigte

Schließfächer der Schließfachanlage nicht temperiert wer ¬ den müssen, so dass der Innenbereich des jeweiligen

Schließfaches im Wesentlichen die Umgebungstemperatur an- nimmt. Durch diese Möglichkeit, die Temperierung momentan nicht benötigter Schließfächer ausschalten zu können, wird Energie eingespart.

Zur Steuerung der Temperiervorrichtungen der einzelnen Schließfächer ist in vorteilhafter Weise eine zentrale Steuereinheit vorgesehen, welche einzelne Schließfächer je nach Bedarf einem bestimmten Produkt zuordnet und die Solltemperatur vorgibt, bei welcher das jeweilige Produkt gelagert werden muss. Die Anpassung der im Schließfach herrschenden Isttemperatur an die vorgegebene Solltemperatur erfolgt mittels einer Regelungseinheit des jeweili ¬ gen Schließfaches.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Temperiervorrichtungen jeweils mit Kühlrippen ausgestattet. Dies ermöglicht eine Ableitung von Wärme bzw. Kälte von einer Seitenwand des jeweiligen Peltier- Elementes auf die andere Seitenwand des jeweiligen Pel- tier-Elementes bzw. umgekehrt. Diese Ableitung von Wärme bzw. Kälte erfolgt vorzugsweise unter Verwendung eines Lüfters . Um in einem Schließfach eine jeweils gewünschte Tempera ¬ tur besser aufrechterhalten zu können, ist jedes der Schließfächer in vorteilhafter Weise mit einer Isolationsschicht versehen.

Zur Überwachung der in einem Schließfach herrschenden Temperatur ist in jedem Schließfach ein Temperatursensor vorgesehen. Die von diesem erfasste Isttemperatur des jeweiligen Schließfaches wird in der Regelungseinheit des Schließfaches mit einem von der zentralen Steuereinheit vorgegebenen Sollwert für die Schließfachtemperatur verglichen. Weichen Isttemperatur und Solltemperatur voneinander ab, dann regelt die Regelungseinheit die Tempera ¬ tur im Schließfach auf den jeweiligen Temperatursollwert.

Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Schließfächer zu einem Schließfachmodul zusammenzufassen und den Schließ ¬ fächern dieses Schließfachmoduls eine gemeinsame Rege ¬ lungseinheit zuzuordnen. Dies reduziert den benötigten Aufwand zur Einregelung der gewünschten Solltemperatur.

Damit die Schließfachanlage zuverlässig über einen weiten Temperaturbereich arbeiten kann, beispielsweise von -30°C bis +40°C, sind die Außenseiten der als Temperiervorrich- tung verwendeten Peltier-Elemente an einen gemeinsamen Vortemperierkreislauf angeschlossen, welcher zur Versorgung der Außenseiten der Peltier-Elemente mittels eines temperierten Fluids ausgebildet ist. Dieser gemeinsame Vortemperierkreislauf weist eine Heizvorrichtung und eine Kältemaschine auf, welche bei Bedarf in den gemeinsamen Temperaturkreislauf einbringbar sind und mittels welcher das Fluid auf eine gewünschte Temperatur gebracht wird, beispielsweise auf eine Temperatur von +10°C. Die Pel ¬ tier-Elemente der Schließfachanlage haben dann lediglich die Aufgabe, ausgehend von dieser Temperatur eine Tempe ¬ rierung des jeweiligen Schließfaches auf eine jeweils ge ¬ wünschte Temperatur vorzunehmen. Da Peltier-Elemente im allgemeinen lediglich eine Temperaturdifferenz von etwa 40° realisieren können, würde in den Schließfächern in diesem Fall unabhängig von der Umgebungstemperatur der Schließfachanlage aufgrund der erfolgten Vortemperierung eine Temperatur erzeugt werden können, die im Bereich von -30°C bis +50°C liegt.

Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren nachfolgender Erläuterung anhand der Figuren. Es zeigt

Figur 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der

Funktionsweise eines Peltier-Elementes ,

Figur 2 eine Skizze zur Erläuterung des grundsätzlichen

Aufbaus eines mit einem Peltier-Element ausge ¬ statteten Schließfachs einer Schließfachanlage,

Figur 3 eine Blockdarstellung zur Veranschaulichung des

Zusammenwirkens einer zentralen Steuereinheit und der Regelungseinheiten der Schließfächer,

Figur 4 eine Skizze einer Frontansicht einer Schließfachanlage und Figur 5 eine Skizze zur Veranschaulichung des hinteren

Bereiches der in der Figur 4 dargestellten Schließfachanlage .

Die vorliegende Erfindung stellt eine Schließfachanlage bereit, welche mehrere Schließfächer aufweist, wobei je ¬ des dieser Schließfächer mit einer Temperiervorrichtung ausgestattet ist. Eine derartige Schließfachanlage ist insbesondere für die Lebensmittelbranche von Vorteil, da mittels dieser Schließfachanlage bei Bedarf die Sicher- Stellung einer Kühlkette gegeben ist, wobei vermieden wird, dass im tiefgefrorenen Zustand in den Schließfä ¬ chern der Schließfachanlage hinterlegte Lebensmittel in unerwünschter Weise während ihrer Lagerung im jeweiligen Schließfach an- oder gar auftauen.

Die Temperiervorrichtung der Schließfächer enthält vor- zugsweise ein oder mehrere Peltier-Elemente, das bzw. die in oder an einer Wand des jeweiligen Schließfaches ange ¬ ordnet sind und welche jeweils eine dem Innenraum des Schließfaches zugewandte Innenseite und einen dem Außen ¬ raum des Schließfaches zugewandte Außenseite aufweisen.

Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung zur Er ¬ läuterung der Funktionsweise eines Peltier-Elementes. Ein derartiges Peltier-Element weist eine Stromquelle Q, Ke ¬ ramikplatten K, Halbleiter HL unterschiedlicher Dotierung und Metallbrücken MB auf. Mittels eines derartigen Peltier-Elementes kann durch Stromdurchfluss eine Tempera ¬ turdifferenz zwischen den beiden Seiten des Peltier- Elementes erzeugt werden. In einem derartigen Peltier- Element wird durch elektrische Energie ein Wärmefluss er- zeugt. Dabei wird eine Seite des Peltier-Elementes er ¬ hitzt, die andere Seite abgekühlt. Werden ein oder mehre ¬ re Peltier-Elemente in oder an einer Wand eines Schließ ¬ faches einer Schließfachanlage derart angeordnet, dass die eine Seite der Peltier-Elemente auf der Innenseite und die andere auf der Außenseite beispielsweise einer Seitenwand oder der Rückwand eines Schließfaches gelegen ist, dann kann eine Temperaturdifferenz zwischen dem Innenbereich und dem Außenbereich des Schließfaches erzeugt werden. Dies ermöglicht sowohl eine Kühlung als auch eine Erwärmung des Innenbereiches eines Schließfaches. Durch Anlegen eines Stromes entsteht ein Wärmefluss von der Schließfachinnenseite zur Schließfachaußenseite. Durch eine Umkehrung der Stromrichtung kann die Richtung des Wärmeflusses umgekehrt werden und ein jeweiliges Schließ- fach bei Unterschreitung einer vorgegebenen Solltemperatur gezielt erwärmt werden. Auf diese Weise kann sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Außentemperaturen im In- neren eines Schließfaches jeweils eine gewünschte kon ¬ stante Temperatur eingestellt werden.

Bei derartigen Peltier-Elementen, die zur Herstellung einer Temperaturdifferenz von etwa 40°C geeignet sind, muss die auf der einen Seite erzeugte Wärme durch eine Wärmeleitung oder Konvektion an das Umgebungsmedium weitergegeben werden, um niedrigere Temperaturen auf der anderen Seite erzeugen zu können. Dies gilt umgekehrt auch für die zu kühlende Seite. Auch hier muss durch Wärmelei ¬ tung oder Konvektion die Wärme des Raumes an die kühlende Seite des Peltier-Elementes abgegeben werden.

Diese Wärmeleitung bzw. Konvektion wird vorzugsweise da- durch ermöglicht, dass Kühlrippen, insbesondere Alumi ¬ niumkühlrippen, auf den Außenseiten der Peltier-Elemente angebracht werden (Wärmeleitung) und diese Kühlrippen ggf. unter Verwendung eines Gebläses bzw. Lüfters mit Luft durchströmt werden (Konvektion) .

Die Figur 2 zeigt eine Skizze zur Erläuterung des grund ¬ sätzlichen Aufbaus eines mit einem Peltier-Element ausge ¬ statteten Schließfaches einer Schließfachanlage. Dieses Schließfach 19 weist ein Gehäuse 1 auf, welches mit einer Tür 2 versehen ist. Innerhalb des Gehäuses 1 ist eine Isolationsschicht 3 vorgesehen, die den Innenraum des Schließfaches gegenüber der Schließfachumgebung thermisch isoliert. In der oder an der Rückwand des Schließfaches ist eine Temperiervorrichtung angeordnet, die dafür sorgt, dass der Innenraum des Schließfaches eine ge ¬ wünschte Temperatur aufweist. Zu dieser Temperiervorrichtung gehören beim gezeigten Ausführungsbeispiel ein Peltier-Element 4, ein Aluminiumblock 5, Kühlrippen 6 und ein Lüfter 7. Im Inneren des Schließfaches 19 ist ein Temperatursensor 8 angeordnet, mittels dessen die im Inneren des Schließfaches herrschende Isttemperatur erfasst wird. Des Weiteren weist das Schließfach 19 eine in der Figur 2 nicht dargestellte Regelungseinheit 22 auf, wel- eher von einer zentralen Steuereinheit 21 ein Temperatursollwert für das Schließfach 19 übermittelt wird. Das Zu ¬ sammenwirken der zentralen Steuereinheit 21 mit den Regelungseinheiten 22 der Schließfächer 19 ist in der Figur 3 veranschaulicht.

Diese Regelungseinheiten 22 sind derart ausgebildet, dass sie den vom jeweiligen Temperatursensor 8 bereitgestellten Temperaturistwert mit dem jeweiligen von der zentra- len Steuereinheit 21 vorgegebenen Temperatursollwert ver ¬ gleichen und die Leistung und auch die Stromrichtung durch das jeweilige Peltier-Element 4 derart regeln bzw. einstellen, dass innerhalb des Schließfaches 19 die je ¬ weils gewünschte Solltemperatur vorliegt.

Die zentrale Steuereinheit 21 ermittelt die Temperatur ¬ sollwerte für die einzelnen Schließfächer in Abhängigkeit von ihr zugeführten Sensorsignalen s, Bediensignalen b und Einstellsignalen e. Bei den Sensorsignalen s handelt es sich beispielsweise um die Signale eines Außentempera ¬ tursensors, bei den Bediensignalen b um mittels der Be ¬ dieneinheit der Schließfachanlage eingegebene Befehls ¬ bzw. Informationssignale und bei den Einstellungssignalen e beispielsweise um vom Betreiber der Schließfachanlage festgelegte Daten- oder Befehlssignale.

Alternativ zu der Möglichkeit, jedem Schließfach 19 eine eigene Regelungseinheit zuzuordnen, können auch mehrere Schließfächer zu einem Schließfachmodul zusammengefasst werden und pro Schließfachmodul eine einzige Regelungs ¬ einheit verwendet werden. Bei dieser alternativen Ausführungsform ist der Regelungsaufwand reduziert.

Die zentrale Steuereinheit 21 gibt für jedes der Schließ- fächer einen gewünschten Temperatursollwert vor, der mittels der Regelungseinheit des jeweiligen Schließfaches eingeregelt wird. Dabei kann die zentrale Steuereinheit 21 die Zuordnung eines Temperatursollwertes zu einem je- weiligen Schließfach je nach Bedarf vornehmen. Beispielsweise kann sie allen Schließfächern ein und denselben Temperatursollwert zuordnen, sie kann aber auch jedem einzelnen Schließfach individuell einen vom momentan vor- liegenden Bedarf abhängigen Temperatursollwert vorgeben. Momentan nicht benötigte Schließfächer können von der zentralen Steuereinheit 21 ausgeschaltet werden. Durch diese Maßnahmen kann die Schließfachanlage energieeffizient betrieben werden.

Die Vorteile einer vorstehend beschriebenen Schließfachanlage bestehen zusammenfassend betrachtet darin, dass für jedes Schließfach ein gewünschter Temperatursollwert vorgegeben werden kann, welcher dann mittels der Tempe- riervorrichtung des jeweiligen Schließfaches eingestellt werden kann. Diese Einstellung kann im Sinne einer schnellen Regelung erfolgen. Durch eine Deaktivierung der Temperierung momentan nicht benötigter Schließfächer kann eine Energieersparnis erzielt werden. Auch bei niedrigen Außentemperaturen, die beispielsweise bis -10°C reichen, kann durch die Heizfunktion der Peltier-Elemente eine stabile Schließfachtemperatur im positiven Temperaturbereich eingestellt werden. Dazu bedarf es keines Kühlmit ¬ tels. Sofern kein Lüfter verwendet wird, arbeitet die Temperierung der Schließfächer nahezu geräuschlos.

Vorzugsweise ist eine Schließfachanlage gemäß der Erfin ¬ dung aber nicht nur dazu geeignet, in Innenräumen eines Gebäudes aufgestellt zu werden, in denen vergleichsweise geringe Temperaturunterschiede herrschen, sondern auch dazu geeignet, im Außenbereich eines Gebäudes aufgestellt zu werden, auch wenn dort große Temperaturunterschiede herrschen . Im Außenbereich eines Gebäudes können in Abhängigkeit von der Jahreszeit und dem Aufstellungsort der Schließfachan ¬ lage Umgebungstemperaturen auftreten, die weit voneinander abweichen. Beispielsweise kann eine im Außenbereich eines Gebäudes aufgestellte Schließfachanlage im Winter Umgebungstemperaturen ausgesetzt sein, die im Bereich von -30 °C liegen und im Sommer Umgebungstemperaturen ausgesetzt sein, die im Bereich von +40°C liegen. Die Tempe- rierfunktion der Schließfachanlage soll sowohl bei sehr niedrigen Außentemperaturen als auch bei sehr hohen

Außentemperaturen gewährleistet sein.

Dies ist mittels bekannter Peltier-Elemente kaum möglich, da mittels derartiger Peltier-Elemente nur Temperaturdif ¬ ferenzen von ca. 40°C erzeugt werden können. Folglich ist bei einer alleinigen Verwendung von Peltier-Elementen zur Temperierung beim Vorliegen von hohen Außentemperaturen von beispielsweise +40°C die Erzeugung einer Tiefkühltem- peratur von -18°C im Inneren eines jeweiligen Schließfaches kaum möglich.

Um die Schließfachanlage auch an Aufstellungsorten verwenden zu können, an denen derart große Temperaturunter- schiede herrschen, werden die Außenseiten der Peltier- elemente an einen gemeinsamen Vortemperierkreislauf ange ¬ schlossen, welcher zur Versorgung der Peltier-Elemente mittels eines temperierten Fluids ausgebildet ist. Dieser gemeinsame Vortemperierkreislauf weist vorzugsweise eine Heizvorrichtung und eine Kältemaschine auf, die separat zuschaltbar sind, um das Fluid auf eine gewünschte Tempe ¬ ratur zu erwärmen oder zu kühlen. Diese gewünschte Tempe ¬ ratur beträgt beispielsweise +10°C. Ausgehend von dieser Temperatur von +10°C, die an den Außenseiten der Peltier- Elemente bereitgestellt wird, haben die Peltier-Elemente dann nur noch die Aufgabe, die im Innenbereich des jeweiligen Schließfaches herrschende Temperatur auf einen ge ¬ wünschten niedrigeren Temperaturwert zu erniedrigen oder auf einen gewünschten höheren Temperaturwert zu erhöhen. Dazu ist die mittels der Peltier-Elemente erzeugbare Tem ¬ peraturdifferenz von etwa +40°C ausreichend. Als Heizvorrichtung können beispielsweise eine oder mehrere Strom- durchflossene Spulen, Heizbänder, Heizwiderstände oder ein Durchlauferhitzer verwendet werden, als Kältemaschine eine Kompressionskältemaschine.

Bei einer derart ausgebildeten Schließfachanlage hält das Fluid die Außenseiten der Peltier-Elemente folglich auf einer konstanten Temperatur von beispielsweise +10°C und gleicht dadurch Temperaturunterschiede der Umgebung aus. Auf diese Weise können beispielsweise auch bei sehr hohen Außentemperaturen von 40 °C niedrige Schließfachtemperatu- ren von beispielsweise -18°C erzeugt werden. Dabei be ¬ steht weiterhin die Möglichkeit, alle Schließfächer mit unterschiedlichen Temperaturen zu betreiben, im Extremfall beispielsweise bei Temperaturen im Bereich von +50°C bis -30°C.

Die gewünschte konstante Temperatur von beispielsweise +10°C, auf die das die Außenseiten der Peltier-Elemente umströmende Fluid temperiert wird, wird vorzugsweise durch Verwendung einer Kältemaschine oder einer Heizvor- richtung bereitgestellt, die separat in den Vortemperier- kreislauf einschaltbar sind.

Dies wird nachfolgend anhand der Figuren 4 und 5 erläu ¬ tert, wobei in der Figur 4 eine Skizze einer Frontansicht einer Schließfachanlage und in der Figur 5 eine Skizze zur Veranschaulichung des hinteren Bereiches der in der Figur 4 gezeigten Schließfachanlage dargestellt ist.

Aus der in der Figur 4 dargestellten Frontansicht der Schließfachanlage ist ersichtlich, dass die Schließfach ¬ anlage mehrere Schließfächer 19 aufweist, von denen in der Figur 4 die Türen ersichtlich sind. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel hat die Schließfachanlage insgesamt neun Schließfächer, von denen jeweils drei übereinander und drei nebeneinander angeordnet sind. Die Schließfächer der unteren Schließfachreihe sind größer als die Schließ ¬ fächer der beiden oberen Schließfachreihen. Jedes dieser Schließfächer 19 ist - wie es oben wurde - mit einem Pel- tier-Element zur Temperierung des jeweiligen Schließfa ¬ ches ausgestattet.

Die Außenseiten der Peltier-Elemente sind jeweils mit einem Aluminiumblock 5 (siehe Figur 2) und Rohrleitungen 10 (siehe Figur 5) versehen. Wie aus der Figur 5 des Wei ¬ teren ersichtlich ist, sind die Rohrleitungen 10 Bestandteil des oben beschriebenen gemeinsamen Vortemperier- kreislaufes und werden über Rohre 9 und 11 mit einem Flu- id vorgegebener Temperatur versorgt.

Im Falle einer Kühlfunktion der Schließfächer wird das umlaufende Fluid durch eine Kompressionskältemaschine, welche einen Verdichter 12, einen Kondensator 13 und eine Drossel 14 aufweist, bereitgestellt und im abgekühlten Zustand zu den Schließfächern 19 transportiert, wodurch die Außenseiten der Peltier-Elemente eine Erwärmung des Fluids vornehmen, wodurch eine Abkühlung des Innenbereiches des jeweiligen Schließfaches erfolgt.

Sinkt die Schließfachtemperatur beispielsweise durch ein Absinken der Außentemperatur, dann wird die Schließfachtemperierung von Kühlen auf Heizen umgestellt, um die gewünschte konstante Temperatur im Innenbereich des jewei- ligen Schließfaches zu gewährleisten. Dies geschieht durch eine Änderung der Stromrichtung des jeweiligen Pel- tier-Elementes durch die Regelungseinheit des jeweiligen Schießfaches. Dadurch ändert sich auch die Richtung des Wärmeflusses im Peltier-Element , so dass die Schließfach- außenseite und auch das umfließende Medium gekühlt wer ¬ den .

Wird dadurch oder durch den zusätzlichen Einfluss der niedrigen Außentemperatur das Fluid soweit abgekühlt, dass eine zusätzliche Kühlung durch die Kältemaschine 12, 13, 14 hinderlich ist, dann kann der Anlagenkühlprozess über Ventile 15 abgebrochen werden und das Fluid über eine Pumpe 16 und eine Heizvorrichtung 17 erwärmt zu den Schließfächern 19 geleitet werden.

Die Stellung der Ventile 15 und die Leistung der Heizvor- richtung 17 bzw. der Kältemaschine 12, 13, 14 werden von einer Regelungseinheit des gemeinsamen Vortemperierkreis- laufes vorgegeben bzw. eingestellt. Diese Regelungseinheit wertet die von Temperatursensoren 18 gemessenen Temperaturen des Fluids aus und stellt die Solltemperatur des Fluids für den gemeinsamen Vortemperierkreislauf ein.

Des Weiteren ist aus der Figur 4 ersichtlich, dass beim gezeigten Ausführungsbeispiel rechts neben den Schließfä ¬ chern 19 ein Bedienbereich 20 vorgesehen ist, in welchem die üblichen Bedienelemente eines Schließfachsystems an ¬ geordnet sind. Zu diesen üblichen Bedienelementen gehören beispielsweise alphanumerische Eingabemittel, ein Chip ¬ kartenleser, ein Magnetkartenleser, ein Barcodeleser, ein Transponderchipleser, biometrische Sensoren und/oder ein Funktelefon zur Identifizierung eines Zugangsberechtigten. Ferner sind im Bedienbereich 20 auch Anzeigemittel vorgesehen .

Die vorstehend beschriebene Erfindung stellt nach alledem eine neue Schließfachanlage bereit, welche zusätzlich zu den üblichen Funktionen bekannter Schließfachanlagen, beispielsweise der in der EP 1 247 260 Bl beschriebenen Schließfachanlage, temperierbare Schließfächer aufweist, insbesondere Schließfächer mit Kühl- und Gefrierfunktion. Diese neue Schließfachanlage weist ebenso wie bekannte Schließfachanlagen eine hohe Sicherheit gegenüber Vanda- lismus auf und ermöglicht eine Authentifizierung und Au ¬ torisierung einer Person zum Befüllen und Entleeren eines jeweiligen Schließfaches.

Bei einer Schließfachanlage gemäß der Erfindung weisen die einzelnen Schließfächer der Schließfachanlage jeweils ein oder mehrere Peltier-Elemente auf, mittels welcher je nach Bedarf eine Erwärmung oder eine Kühlung des jeweiligen Schließfaches erfolgen kann. Zur Vergrößerung des Temperaturbereiches, in welchem die Schließfachanlage arbeiten kann, werden diese Peltier-Elemente jeweils an einen gemeinsamen Vortemperierkreislauf angeschlossen, welcher zur Versorgung der Peltier-Elemente mit einem temperierten Fluid ausgebildet ist. Der gemeinsame Vor ¬ temperierkreislauf weist eine Heizvorrichtung und eine Kältemaschine auf, die je nach Bedarf in den gemeinsamen Vortemperierkreislauf eingeschaltet oder aus diesem ent ¬ fernt werden können. Der gemeinsame Vortemperierkreislauf stellt unabhängig von der Umgebungstemperatur der

Schließfachanlage allen Peltier-Elementen Fluid einer vorgegebenen, konstanten Temperatur zur Verfügung, gleicht also Außentemperaturschwankungen aus. Die einzelnen Peltier-Elemente können auf Basis der Fluidtemperatur individuell für jedes Schließfach unabhängig von der Außentemperatur der Schließfachanlage eine gewünschte Temperatur im jeweiligen Schließfach realisieren.

Die Solltemperaturen für die einzelnen Schließfächer und auch die Temperatur des Fluids werden von der zentralen Steuereinheit vorgegeben. Dadurch kann auch eine Verbesserung der Energieeffizienz erreicht werden.

Die zentrale Steuereinheit kann bei geringer Auslas ¬ tung/Nutzung der Schließfachanlage bei nichtbelegten Schließfächern die Temperierung der nicht belegten

Schließfächer ausschalten, um Energie einzusparen.

Einzelne Schließfächer oder Schließfachmodule können auch unter Verwendung von Ventilen vom Temperierprozess abgetrennt werden, wenn deren Temperierung nicht notwendig ist. Dies kann sowohl manuell als auch über die zentrale Steuereinheit erfolgen.

Vorzugsweise sind die einzelnen Schließfächer oder

Schließfachmodule derart aufgebaut, dass die Schließfach- anläge beliebig erweitert werden kann. Diese Erweiterung kann auch derart erfolgen, dass die Schließfachanlage so ¬ wohl temperierbare Schließfächer als auch nicht tempe ¬ rierbare Schließfächer aufweist.

Die Temperiermittel eines Schließfaches können auch in Form eines Zusatzbauteils zu einem herkömmlichen Schließ ¬ fach realisiert sein. In diesem Fall haben die temperierbaren Schließfächer der Schließfachanlage dieselben Ab- messungen wie die nicht temperierbaren Schließfächer der Schließfachanlage .

Die Solltemperaturen für die einzelnen Schließfächer werden - wie es oben beschrieben wurde - durch die zentrale Steuereinheit vorgegeben. Diese Solltemperaturen können der zentralen Steuereinheit entweder vom Betreiber der Schließfachanlage vorgegeben werden oder auch während des Betriebes der Schließfachanlage geändert werden. Dies kann über ein Netzwerk erfolgen oder auch direkt an der Schließfachanlage über eine Management-Funktion.

Die zentrale Steuereinheit kann beispielsweise auch vor ¬ geben, dass stets eine vorgegebene Anzahl von Schließfä ¬ chern eines bestimmten Temperaturbereiches unbelegt sein muss. Wird ein freies Schließfach belegt, dann kann die Steuereinheit einem freien, bis dahin unbelegten Fach eine neue Solltemperatur dieses bestimmten Temperaturbe ¬ reiches zuweisen, um die Vorgabe, stets eine vorgegebene Anzahl von Schließfächern eines bestimmten Temperaturbe- reiches vorrätig zu haben, zu erfüllen.

Bei sogenannten Last-Mile-Systemen, bei denen eine Warenanlieferung durch einen Beschicker und eine Warenentnahme durch einen Abholer erfolgt und bei denen im Voraus be- stimmte Schließfächer über ein Netzwerk reserviert werden, kann vorab ein gewünschter Temperaturbereich für die Fächer eingestellt werden. Die zentrale Steuereinheit re ¬ serviert die Schließfächer der Schließfachanlage und gibt die ausgewählte Solltemperatur vor. Die Auswahl der Temperatur kann auch unter Verwendung einer Datenbank und einer Vorgabe des zukünftigen Inhalts eines Schließfaches erfolgen. So kann beispielsweise vorab ausgewählt werden, dass ein bestimmtes Schließfach in Bälde mit Obst und Ge ¬ müse belegt wird. In der genannten Datenbank ist der jeweiligen Ware eine zugehörige Temperatur, beispielsweise +7°C, zugeordnet. Durch eine Auswahl der Ware wird dem ¬ entsprechend von der zentralen Steuereinheit der Anlage ein Schließfach ausgewählt und reserviert, welche die er ¬ forderlichen Kriterien wie Fachgröße und Temperatur erfüllt.

Alternativ dazu kann die zentrale Steuereinheit ein neues Schließfach, welches die erforderliche Größe hat, auswäh ¬ len und durch eine Änderung der Solltemperatur auf die jeweils notwendige Temperatur bringen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann beim Vorliegen einer Schließfachanlage, bei welcher der Endnutzer seine bisherigen Einkäufe vorübergehend lagern möchte, der End ¬ benutzer selbst eine zur Lagerung seiner bisherigen Einkäufe geeignete Schließfachtemperatur an der Bedieneinheit der Schließfachanlage einstellen.

Des Weiteren ist in vielen Fällen die Ware, die in einem Schließfach der Schließfachanlage deponiert werden soll, mit einem Barcode oder einem RFID-Chip versehen. Weist die Schließfachanlage ein entsprechendes Lesegerät auf, dann kann durch Auslesen des Barcodes bzw. des RFID-Chips die Ware identifiziert und eine geeignete Lagertemperatur über eine Datenbank ermittelt werden. Anschließend wird dem Nutzer ein Schließfach mit der korrekten Temperatur vorgeschlagen und beispielsweise auch sogleich automa- tisch geöffnet.

Alternativ dazu kann die zu einer Lagerung der Ware geeignete Temperatur auch im Barcode oder dem RFID-Chip der Ware selbst codiert sein, so dass es keiner Datenbank zur Ermittlung einer geeigneten Lagertemperatur bedarf.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht da- rin, die zentrale Steuereinheit derart auszubilden, dass sie in einem Falle, bei dem ein Schließfach mit unterschiedliche Waren beschickt wird, diese Waren anhand der Barcodes oder der RFID-Chips identifiziert und dem Nutzer eine Aufteilung der Waren auf verschiedene Schließfächer, von denen jedes die zur Lagerung des jeweiligen Produktes geeignete Temperatur aufweist, vorschlägt.

Jedes Schließfach ist in vorteilhafter Weise mit einem Türsensor ausgestattet, der den Öffnungszustand der Tür des Schließfachs überwacht. Steht eine Schließfachtür zu lange offen, dann kann von der Steuereinheit ein opti ¬ sches oder akustisches Warnsignal abgegeben werden, damit der Benutzer die Schließfachtür baldmöglichst wieder verschließt .

Beim Überschreiten einer vorgegebenen Zeit des Offenstehens einer Schließfachtür kann die zentrale Steuereinheit in vorteilhafter Weise die Temperiervorrichtung dieses Schließfaches außer Betrieb setzen, um eine Energiever- schwendung zu vermeiden. Des Weiteren kann über die zentrale Steuereinheit und/oder ein angeschlossenes Netzwerk ein Hinweis über die nicht geschlossene Schließfachtür an den Betreiber der Schließfachanlage gemeldet werden, bei ¬ spielsweise in Form eines automatischen Telefonanrufs, einer SMS, einer E-Mail oder einer Push-Benachrichtigung .

Ein außer Betrieb gesetztes Schließfach steht für einen Kunden erst dann wieder zur Verfügung, wenn dieses

Schließfach geschlossen wurde und im Inneren des Schließ- faches wieder die Solltemperatur vorliegt. Ein außer Betrieb gesetztes Schließfach wird mittels eines im Bedienbereich der Schließfachanlage vorgesehenen Display als gesperrt angezeigt. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass sie die Dauer der Lagerung einer Ware in einem Schließfach überwacht und ein Warnsignal ausgibt, wenn die Dauer der Lagerung eine vorgegebene Zeitdauer überschreitet. Die Steuerein- heit kann dieses Warnsignal beispielsweise durch automa ¬ tische Aussendung eines Nachrichtensignals an den Betrei ¬ ber der Schließfachanlage und/oder an den jeweiligen Endkunden aussenden. Der Empfänger des Warnsignals hat dann die Möglichkeit, für eine Entnahme der Ware aus dem je- weiligen Schließfach Sorge zu tragen und dadurch ein Verderben der Ware zu vermeiden.

Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be ¬ steht darin, die Schließfächer der Schließfachanlage je- weils von innen entriegelbar auszubilden. Dies erhöht die Sicherheit der Schließfachanlage, da beispielsweise eine unter Anwendung von Gewalt in einem Schließfach eingesperrte Person die Möglichkeit hat, sich aus dem Schließ ¬ fach zu befreien.

Bezugs zeichenliste

1 Gehäuse

2 Tür

3 Isolationsschicht

4 Peltier-Element

5 Aluminiumblock

6 Kühlrippen

7 Lüfter

8 Temperatursensor

9 Rohr

10 Rohrleitungen

11 Rohr

12 Verdichter

13 Kondensator

14 Drossel

15 Ventil

16 Pumpe

17 Heizvorrichtung

18 Temperatursensor

19 Schließfach

20 Bedienbereich

21 Steuereinheit 22 Regelungseinheit

HL Halbleiter

K Keramik

MB Metallbrücke Q Stromquelle b Bediensignale e Einstellsignale s Sensorsignale